1871 / 109 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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48,395. 50,620. 51,040. 52,168. 54,063. 55,949. 56,730. 57,381. 60,786. 64,700. 65,691. 66,333. 67,792. 68,320. 69,795. 71,328. 76,367. 80,675. 82,031. 86,488. 88,258, 89,260. 89,553. 93,203. 93,367. 93,841 und 94,478. i 74 Gewinne von 200 Thlr. auf Nr. 1149. 1284. 2886. 4704, 5158. 5600. 6092. 6617. 7241. 9003. 10,439. 11012, 16,021. 16,7686.17,437. 18,037. 18,990, 19,393. 20,1384. 20,315. 20,773, 22,564. 23,615, 24,851. 27,013. 27,955. 31,766.

31,988. 32,154. 32,771, 33,050. 33,487. 34,658. 35,041. 37,716. |

38,081. 38,900. 39,481, 41,633. 42,258. 43,891. 45,508, 50,803. 51,552, 51,793. 54,537. 55,389. 57,557. 58,475. 60,457. 61,409, 62,904. 63,254. 64,074. 64,148. 64,205. 64,600. 67,801. 67,947. 69,896. 70,627. 75,792. 77,234. 79,352. 80,728. 86,614. 89,658. 90,658. 91,417. 92,123. 93,049. 93,346. 94,550 und 94,925. Bexlin, den 24. April 1871.

Königliche General-Lottieric-Direktion.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Hugo zu Schönburg-Waldenburg, von Waldenburg.

Se. Excellenz der Großherzoglich badische General - Lieute- nant, Krieg8-Minister und General-Adjutant Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden, von Beyer, von Karlsruhe.

Abgereist: Se. Excellenz der Staats-Minister und Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, von Selchow, nackch Pommern.

Der General - Major und General - Telegraphen - Direktor von Chauvin, nah dem Elsaß und den occupirten französi- schen Landestheilen.

S

Berlin, 24. April. Se, Majesiät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung der. dem Geheimen Kabinets- Rath von Wilmowski verliehenen Jnsignien des Komthur- kreuzes erster Klasse des Königlich württembergischen Friedrich®- Ordens mit dem Stern und des Komthurkreuzes erstec Klasse des Großherzoglich badischen Ordens vom Zähringer Löwen mit dem Stern; ferner zur Anlegung des dem Geheimen Medizinal-Rath Dr. Müller zu Berlin verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Herzoglich sachsen-ernestinishen Hausordens Und des dem Sekretär des Instituts für arhäologisce Korre- spondenz zu Rom, Dr. Helbig, verlichenen Ritterkreuzes des Kaiserlich österreichischen Franz-Joseph-Ordens, Allerhöchstihre Gènehmigüng zu ertheilen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung des dem im Finanz - Ministerium angestellten Rechnungs-Rath Appelt verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich bayerischen Verdienst-Ordens vom heiligen Michael, sowie des dem Pfarrer Dr. Köhler zu Groß-Cam®dorf im Kreise Ziegenrück verliehenen Fürstlich shwarzburgischen Ehren- tbeilen, dritter Klasse, AUlerhöchstihre Genehmigung zu cr-

eilen.

Am 15. Mai cr. wird die Telegrophensiation zu Bad Nenndorf m Ee Tagesdienste für die Dauer der Badesaison wieder- eröffnet. '

Hannover, den 21, April 1871.

Telegraphen - Direktion.

Am 15. Mai cer. wird - zu -Hannovers{-Münden eine Bundes- Telegraphenstation mit beschränktem Tagesdienste dem öffentlichen Verkehre übergeben werden. :

Hannover, den 21. April 1871.

Telegraphen - Direktion. -

__Am 1. Mai cr. wird zu Peine eine Bundes-Telegrapbenstation M mem Tagesdienste dem öffentlichen Verkehre übergeben werden. t

Hannover, den 22. April 1871. Telegraphen - Direktion.

Bei der unterm 5. l. Mis. stattgefundenen Ziehung der im [laufenden Jahre einzulösenden Partial - Obligationen des ' vormals Landgräflich hessis@en, bei dem Bankhause A. Reinach zu Frank- furt a. M negcciirten 5proz. Staats-Anlehens von 150,000 Fl., d. d. 26. Juli 1859, find durch das Loos zur Rückzahlung auf den 1 sten “August d. J bestimmt worden:

Nr. 73 1 Stü zu 500 Fl. = 285- Thlr: 21 Sgr. 5 Pf. Nr. 219A. 219B. 219C. 219D. 219E, 5 -Stück à 100 Fl. = 500 Fl. = 285 Thlr. 21 Sgr. 5 Pf. Jm Ganzen also 6 Stü zu 1000 Fl. = 571 Thlr. 12 Sgr. 10 Pf.

Die Jnhaber dieser: Partial - Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachritigt , daß sie die Kapitalbeträge , deren Ver- zinsung nur bis zum Rückzahlungstermine stattfindet , bei dem oben- genannten Bankhause, bei der Königl. Regierungs - Hauptkasse zu

Wiesbaden, bei jeder anderen Königlichen Regicrungs-Haupikasse, bei der Königl. Staatss{uiden - Tilgungskasse zu Berlin , bei der König- lihen Kreiskasse zu Frankfurt a. M. der Königl. Steuerkasse zu Hom- burg und den Königl. Bezirks - Hauptkassen zu Hannover, Lüneburg und Osnabrück geg-n Rückgabe der Pariial - Obligationen neb| den dazu gehörigen, erst nach dem 1. August d. Js. fällig werdenden E Zinê-Coupons Scrie I. Nr. 3 bis inkl. 8 und der Talons erheben önnen.

Der Geldbetrag der etiva fehlenden Zinscoupons wird von dem tominalbetrag der Obiigation zurüdbehalien. Restanten: aus dem Verloosungs-Termine 1. August 1867: Nr. 250D.; aus dem Verloosungs8-Termine 1. August 1869: Nr. 94;

aæus dem Verloosungs8-Termine 1: August 1870: Nr. 46.

278 A. 278B. 278D. und 278B. : Die Jnbaber dieser Partial-Obligationen werden hierdurch wieder-

| holt zu deren Einiöfung aufgefordert.

Wiedbaden; den 11, April 1871. Der Regierungs-Präsident. Gf, Eulenburg.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 24. April. Se. Majestät der Kaiser nahmen am Sonnabend Bocmittag um* 11 Uhr in Gegenwart des Gouverneurs und des Kommandanten die Meldungen des badischen Kriegs-Ministers, General-Lieutenants von Beyer, des Obersten Prinz Hugo Schönburg-Waldenburg, Commandeurs des 1. Garde-Landroehr-Regiments, des Obersten von Dresky, Direktors der Artillerie - Jngenieur - Schule, des Oberst-Lieutenants von LeLczynsky, Chefs bes General-Stabes des XIV. Armee - Corps, entgegen. Sodann fand in Gegen- wart Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzea eine Konferenz statt mit den Generalen Graf Moltke, von Roon, von Pod- bielsîy, von Treskow und dem Oberst von Albedyl, Nach der Konferenz war bis 15 Uhr Vortrag des Militär-, von 2—35#5 Uhr Vortrag des Civil-Kabincts,

Gestern Vormittag um 10 Uhr begaben Se. Majestät der Kaiser Sich zum GotteSdienst na dem Dome.

: Nach Beendigung desselben nahmen Allerhöchstdieselben dic Orden des versiorbenen General-Lieutenants von Progadzinsky aus den Händen des Sodnes desselben entgegen.

Sodann empfingen Se. Majestät zuerst den General-Stabs8- arzt der Armee, De. Grimm , darauf den General-Auditeur der Armee, Fle, un? 125 Uhr den Staats -Minister Uhden und um 1 Uhr den Geheimen Koinmerzien-Rath Krupp.

Um 15 Uhr begaben Sich Se. Majestät nah dem Opern- hause zur Matinée zum Besten des Chorpersonals.

Um 2 Uhr hatte der Minister des Königlichen Hauses, Freiherr von Schleiniß, um 3 Uhr der Minister von Mühlex und um 4 Uhr der Geh. Hof-Baurath Strack Vortrag.

Um d Uhr war Familien-Dinerx in Charlottenburg.

Heute nahmen Se* Majestät der Kaiser im Beisein des Gouverneurs und des Kommandaten militärische Meldun- gen, hierauf den Vortrag der Generäle im Beisein Sr. Kaiser- lichen Hoheit des Kronprinzen und schließlich den Vortrag des Civil-Kabinets und des Wirklichen Geheimen Ober-Regierung®§- Raths Wehrmann entgegen.

Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern im Augusta-Hospital anwesend und wohnte dem Gottesdienste in der Nikolaikirche bei. Das Familien - Diner fand in O bei Jhrer Majestät der verwittweten Köni- gin statt. :

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing am Sonnabend den Vize - Admiral Jachmann und den Lieutenant von Stülpnagel vom Kürassier - Regiment Königin und wohnte dem Militär -Vortrage bei Sr. Majestät bei. Um 5 Uhr fand im Kronprinzlihen Palais ein Diner von 50 Gedecken statt, zu dem Reich8tag8mitglieder mit Ein- ladungen beehrt waren.

Gestern war Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit zum Gottesdienst in der Nicolaikirche und nahm militärishe Mel- dungen an. Abends erschien Höchstderselbe zum Thee bei Ihren Majestäten.

Auf die von der Universität Jena kürzlih an Se. Majestät den Kaiser und Jhre Majestät die Kaiserin gerichteten, von uns \. Z. mitgetheilten Adressen sind folgende Allerhöchste Antwortschreiben ergangen :

I. An den Prorektor und Senat der Großherzogli und Her- zoglich sächsischen Gesammt-Universität zu Jena.

Tch habe mit lebhafter Befriedigung die Adresse entgegengenom- men , welche mir aus Anlaß der Wiederkehr des Friedens unter dem 2. v. Mts. von dem Prorektor und Senat der Universität zu Jena eingereiht worden is. Mit Gottes Hülfe ist für unser Vater- land durch ein gewaltiges Ningen ein großes Ergebniß erlangt.

at: dan:

P M K Ps; Sa n wm E R x E V L f F N 2 O L E iat art S

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Ein sieggewohnter Gegner ward durch die Ueberlegenheit der deutschen Heere niedergeworfen und es erfüllt fich die lang- gehegte SchnsuSt der Nation nach Einigung. Der Feind ist zu ecincm feine Dauer verbürgenden Frieden genöthigt und das nationale Band verfassungsmäßig gesichert. Diese Ziele werden zugleih die Bafis einer neuen Epoche unserer Entrwoickelung, sie find erreicht durch einmütßiges patriotisches Zusammenwirken dec Jn- telligenz und des fitilidea Charakters des deutschen Volis. Mit Recht beanspruchen die deutshen Universitäten einen heryor- ragenden Antheil an dem Verdienste , diefe edle Frucht der Nation als Gemeingut crworben zu haben, die Hoshule zu Jena insbesondere hat seit einem Zeitraum von mehr als drei- hundert Jahren unter fsorgsamer Pflege der Wissenschaft woieder- holt den Ausgang dieses Sirevens gebildet, Nachdem jeßt

die Waffen rußben , werden die Kräfte des deutschen Volïs in

Freiheit zur Förderung von Bildung un2 Gesittung fich entfalten und die wohnliche Einrichtung des neuen Verfassungsgehäudes durch friedlihes Schaffen vollenden. Jch lebe des festen Vertrauens, daß die Universität zu Jena, welche seither den nationalen Getanken werth gehalten hat, au ferner die dankensroerthe Aufgabe verfolgen wird, durch freie wissenschaftlive Forschung und Lehre unsere Nation zur Befestigung ihres Einigung°Lwerkes fortzubilden.

Berlin, den 15. April 1871. IBilhelm.

Il. An dern Proreïtor und Senat der Großherzoglich und Her- zoglih sächsischen Gcfammt-Universität JZena.

Glückwünsche der Universität Jena zu empfangen , ist für mi cine besondere (reude und eine Veranlassung zu doppelter Dankesäußerung. Zunächst gilt dieselbe den Erinnerungen mciner Jugendzeit und dem lieben“ heimathlihen Boden, dann der Ueberzeugung, daß auch dieser die Entwickelung jener natio- nalen Kraft gefördert hat, der die Größe des Erfolges entspricht. Das deutsche Volk wirkt dur Biltung, Geseßestreue und unbedingte Vaterlandsliebe, und die deutschen Hochschulen, insbesondere Jena, dürfen fich rühmen, den Sinn dafür geweckt und fortgepflanzt zu haden. Das Feuer edler Begeisterung entzündet die Herzen derer, die für große Gedanfen aufopferungsfäbig sind, Dies zeugt die Gegenwart, dies wird auch die Zukunft beweisen, welche das von der Nation Errungene befestigen sol. Für fie vercinigen fich alle unsere Wünsche, auf ihr beruht auch das Gedeihen dec Thüringer Ho&schule.

Berlin, 30, März 1871.

Augusta.

Die Ausschüsse des BundeSrathes für Yoll- und Steucr- wesen und für Handel und Verkehr, ferner die vereinigten Ausschüsse desselben für Zoll- und Steuerwesen und sür Justiz- wesen, sowie für das Landheer und die Festungen und für Rechnung®wesen hielten heute Sißungen ab.

Im Verlaufe der Sißung am Sonnabend, den 22. d. M., seßte der Deutsche Reichstag die Berathung Über die Prüfung der Wahl des Abg. A. Reichenßperger (Crefeld) fort. Der Antrag der Abgg. Kanngießer, Duncker und Genossen, diese Wahl zu beanstanden, wurde in namentlicher Abstimmung mit 151 gegen 141 Stimmen abgelehnt.

Die Wahl des Abg. A Reichensperger (Crefeld) wurde hierauf, unter Verwerfung der Anträge der Abtheilung, für gültig erklärt. |

Es folgte die zweite Berathung des Geseßgentwurf3, be- treffend die Beschaffung weiterer Geldmittel zur Besireitung der dur den Krieg veranlaßten außerordentlichen Ausgaben.

An der Debatte betheiligten sich die Adgg. Richter, Sonne- mann, Freytag, Lasker und Pr. Löwe. Der Staats- und Finanz-Minister Camphausen griff wiederholt in die Debatte ein.

Der Gesetzentwurf wurde hiernächst in zweiter Lesung mit sehr. großer Majorität angenommen.

Hierauf folgte die Berathung des Antrages der Abgg. Dr. Lucius (Erfurt) und Genossen: :

Der Reichstag wolle beschließ.m den Herrn Kanzler des Deutschen Reichs zu ersuchen, das Erforderliche zu veranlassen , damit: 1) die Beförderung von Packeten an die in Frankreich stehenden deutschen Truppen wieder regelmäßig organisict werde; 2) das Maximalgeiicht der zu vefördernden Packete auf mindestens aht Pfund festgestellt werde; 3) die Beförderung von Packeten für Militärpersonen voran

Feldwebel abwärts portofrei erfolge.

Nachdem der Abg. Dr. Lucius seinen Antrag kurz befür- wortet hatte, erklärte der Bundesbevollmäcbtigte General-Post- Direktor Stephan, daß er es ermöglichen werde, schon in der nächsten Woche it der Packetbeförderung wieder beginnen zu können. Der Abg. Dr. Lucius zog seinen Antrag hierauf und nach einer kurzen Bemerkung des Abg. Köchly wieder zurück.

Nachdem der Abg. Dr. Bamberger noch unter der Zustimmung des Reichstags der General - Postverroaltung gedankt und der General - Postdirektor Stephan hierauf erwidert hatte, wurde die Sißung um 47 Uhr vertagt.

Die be utige (21) Plenarfigung des Deutschen Reichs- tages wurde vom Präsidenten Dr. Simson um 112 Uhr eröffnet.

Von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe waren an- wesend: der BundeS8kanzler Fürst von Bismark, der Staats- und Finanz-Minister Camphausen, der Staats-Minister und Präsident des Bundeskanzler- Amts Delbrück, der Präsident der Seehandlung Guenther, der General-Major Kloß, der Geheime Ober-Justiz-Raty Dr. Falk, der Geheime Regierungs®- Rath Dr. Michaelis, der Geheime Regierungs-Rath von Putt- kamer, der Königlich bayerische Staats - Minister der Finanzen von BVfreßschner, der Königlich bayerische Staats-Minister des Handels und der öffentlichen Arbeiten von Schlör, der Königlich bayerishe Staats - Minister der Justiz und de#s Jnnern für Kirchen- und Schulangelegenheiten von Luß, der Königlich bayerische Ministerial-Rath Berr, der Königlich bayersche Oberst des General-Quartiermeisterstabes Fries, der Königlich sächsische Staats-Minister der {Finanzen und der auswärtigen Angelegen- heiten Freiherr von Friesen, der Königlich sächsiswe Geheime Regierungs - Rath Schmalz, dec Königlich sächfishe Major ¿reiherr von Holleben , der Königlich sächsisce Gehcime Ober- Steuerrath Wahl, der Königlich wroürttembergische Justiz- Minister von Mittnactt, der Königlich württembergische Minister des Innern von Schzuxlen, der Königlih württem- bergische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations-Rath Freihecr von Sp'üemberg, der König- lich württembergische Ober - ¡Finanz - Rath Riccke, der Groß- herzoglich badische Präsident des Finanz-Ministeriums Ellstätter, der Großherzoglich badische Ministerial - Rath Eisenlohr , der der Großherzoglich bessisce außerordentliche Gesandte und be- vollmächtigte Minister, Geheime Legations - Math Hofmann, der Großherzoglich hessische Ober-Steuerrath Göring, der Groß- herzoglich mecklenburg-schwerinscze Ober-YJolldirektor Oldenbucg, der Großherzoglich mecklenburg - strelißsche Staats - Minister Graf Bassewiß, der Großherzoglich oldenburgishe Staats- Minister von Rösfing, der Herzoglich braunshweig-lüneburgische Ministerresident Geheimraty Dr. von Liebe, der Herzoglich sachsen - meiningen - hildburghauscnshe Staats - Minister, Wirk- liche Geheime Rath Freiherr von Krosigk, der Herzoglich an- haltische Staats Minister von Larisch, der Senator der freien Hansestadt Bremen Gildemeister.

Vor Eintritt des Reich8tages in die TagesSordnung wurde zunächst folgende Jnterpellation vom Dr. Elben näher begründet:

Durch den Krieg des Jaÿdres 1870 is} der Abschluß der ihrer Be- endigung nahen Vorbereitungen füx den Bau der St. Gotthard- Eisenbahn verhindert worden ; die früher festgeseßte Frist zur definitiven Genehmigung ver nothwendigen Subsidien ist am 31. Januar 1871 abaelaufen. Das Geseß des Norddeutswen Bundes vom 31. Mai 1870 bedarf, wie dies in der Vereinbarung mit Baden vom 15. No- vember 1870 anerkannt is, ciner Abänderung.

Durch die Gründung des Deutschen Neichs; dur die festere Ge- staltung auch dex wirthschaftlichen Einheit Deutschlands, durch die Wiedergewinnung der indufstriell so bedeutenden Provinzen Elsaß- Lothringen hat das Interesse Deutschlands an dem großen inter- nationalen Unternehmen sich namhaft gesteigert.

Es ist deshalb vom höchsten Löerthe, die bisher aufgewendete Arbeit jeßt zu krönen durch die definitive Sicherung eines großartigen ¡Friedensdiverkes , dessen QZuKLandekommen dem Deutschen Reiche zur Ehre, dessen Vollendung ganz Deutschland zu wesentilihem Voriheil gereichen wird. ;

In diesein Sinne erlaube ih mir an den Herrn Reichskanzler die Nnfrage zu stellen : :

1) Jf die am 31. Januar d. I abgelaufene Frist zu Beschaffung der Subsidien für den Bau der St. Gotthard-Eisenbahn rechtzeitig und mit Zustimmung aller Betheiligten verlängert worden? 2) Steht cine Vorlage zur Regelung der Betheiligung des Deutschen Reichs, in Abänderung des BDeseßes des Norddeutschen Bundes vom 31. Mai

1870, für diese oder die nächste Session des Neichëtags in Aussicht ?

Hierauf erklärte der Präsident des Bundeskanzleramts,

Staats-Minister Delbrück:

Meine Herren! Jch erlaube mir, die gestellte Juterpellation, wie folgt, zu beantworten. Was die erste Frage anlangt, ob nämlich die am 31. Januar d. J. abgelaufene Frist zur Beschaffung der Subvsidien für den Bau der St. Gotthardbahn rechtzeitig und mit Zustimmung aller Betheiligten verlängert worden sei, so habe ih dieselbe zu be- jahen. Es is am 15 Januar d. J, also rechtzeitig, in Bern zwischen dem Norddeutschen Bunde, der Schweiz und Jtalien, also zwischen den kontrahirenden Mächten, eine /Additionalakte zu dem Verirage vom 20. Juni unterzeichnet worden , durch welche' Lea vom 31. Januar d. J. auf den 31. Oktober d. J. verlän® gert t, \

Die zweite Frage, ob eine Vorlage zur Regelung der Betheiligung des Deutschen Reiches in Abänderung des - Geseßes des Norddeutschen Bundes ‘vom 31. Mai für diese oder die nächste Session des Reichstags in Aussicht stehe, so hade i auch diese Frage zu be- jahen. T bezweifle zwar, daß es möglih sein wixdy noch im Laufe

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