1871 / 111 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger)

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1726

von der Res. des 2. Niederschles. Jnf. Regts. Nr. 47, im stehenden |

Heere und zwar als Sec. Lt. in diesem Regt. angestellkt. Stock- marr/, Major voin großen Sen. Stabe, bis zum 1, April 1872 als Vermessungs - Dirigent zur Landes - Triangulation kommandirt. Schreiber, Hauptm. à la suite des 3. Westf. Jnf. Regts. Nr. 16, Beeliß,- Hauptm. à la suite des Gren. Regts. König F. W. I1V. (1. Pomm.) Nr. 2, Steinhausen, Hptm. à la suite des 2. Pos. nf Regts. Nr. 19, z. Z. im Di nst| als Comp. Chefs bei dena betr.

egimentern, unter Zurückversezung in den Nebenetat des großen Gen. Stabes, wieder ais Vermess. Dirig. zur Landes-Triangul. kommandirt. Bar. v. Vietinghoff, gen. Scheel, Hauptin. und Comp. Chef im 2. Hann. Jnf. Regt. Nr. 77, Neumeister, Hptm. und Btir, Chef in der 5. Art. Brig., unter Stellung à la suite der beir. Truppentheile und unter Versch. in den Neben-Etat des grozen Gen. Stabes, als Nermess. Dirigenten zur Landcs-Triangulation fommandirt, Wiebe, Haupim. von der 7. Art. Brig, Haupt, Haupim. von der 5. Art.

Brig, Morsbach, Pr. Lt. vom Hess. Füs. Regt. Nr. 80, v. Gra- |

berg, Pr. Lt. vom 3. Rhein. Jaf. Regt. Nr. 29, zur Dienstleistung bei der Landes8-Triangulati-n als ¡Foctseßung ihres dur den Feldzug

- unterbrochenen Kommandos, kommandirt. Wiese; Mißlaff,

Yreiß, Pr. Lis. von der 2. Artill. Brig., auf drei Jahre z. Dienstl bei der Landes-Triangulation fommandict. Weigand, Pr. Lt. a. D, zuleßt im 2. Thr, Jnf. Reg. Nr. 32, z. J. Compagnie-Führer beim Ers. Bat. des Hess. Fü. Regiments Nr. 80, der Char. als Hauptm. verliehen. Hasse, Sec. Lt. von der Jnf. des 2. Buts. (Wiesbaden) 1. Nafs. Landw. Regts Nr. 87, Haupt, Sec. Lt. von der Juf. des 1. Bats. (Naffau) dess. Regts, zu Pr. Lts. befördert. Bornträger, Pr. Lt. a. D. , feühcr in {leswig - holst. Diensten, in den Verband der preuß. Armee aufgenommen Und gleichzeitig als Pr. Lt. bei der Inf. des 2 Bats, (Wiesbaden) 1. Nafs. Landw. Regts Nr. 87 cin- rangirt. v. Sto\ch, Sec. Lt. von der Jof. des Res. Landw, Vats. Königsberg Nr. 33, in das 2. Bat. (Wiesbaden) 1, Naff. Landwehr- Regts. Nr. 87 einrangirt. ». Conrady, Oberst und Commdr. des 2. Hannov. Juf. Regts. Nr. 77, unter Verseßung in- den Generalstab, zum Chef des Generalstabes X1. Armee-Corps, v. Plehwe, Oberst von der Armee, zum Commdr. des 2. Hannov. Jnf. Regts Nr. 77

ernannt. B Abschied8bewilligungen 2c.

Den 15. April. v. Alvensleben, Gen. Lt. und Chef des Milit. Reit-Tnstituts, in Genehmigung seines Abschied8gesuchs mit Pension z. Disp. gestellt. v. Blücher, Oberst z. Disp., bisher Gen. Etappen-Jnspecteur der Maas- resp. Süd-Arimee, unter Entbindung von dieser Stellung und unter Verleihung des Char. a!s Gen. Maj., in das Jnaftivitäts-Verhäliniß zurückgetreten. v. Zastrow, Rittm. von der Kav. des 1. Bats: (Görliß) 1. Garde-Gren. Landw. Negts. während des mobilen Verhältnisses dem 1. Gardc-Orag. Regt. attach. und als Bahnhofs-Kommdt. zu Goussainville in Funktion gewesen, als Maj. mit der Uniform der Garde-Landw. Kav. der Abschied be- willigt. v. Bredow), Rittmeister a. D., zuleut bei der Kavallerie des früheren 1. Bataillons (Ruppin) 4. Brandenburgischen Landwehr- Regiments Nr. 24, von dem Dierstverhältniß zur 6. KavaUerie- Division entbunden und in das Jnaktivitäts-Verhältniß zurückgetreten. v. Tießen und Hennig, Hauptm. z. Disp, früher im 15 Juf. Regt., unter Verleihung des Car. als Major, von der Stellung als ‘Plaßmajor in Frankfurt a. M. entbunden v. Pommer-Esche/, Pr. Lt, aggr. dem 6. Thüring. Juf. Regt. Nr. 95, mit Pension und ZUussiht auf Wiederanstellung in der Armee, ausgeschieden.

Nichtamtliches.

Frankrei. Die heute vorliegenden Telegramme aus Paris und Versailles lauten dahin, daß die militärische Situation fich noch immer nicht verändert hat, daß auf beiden Seiten viel Pulver und Blei verschossen wird, daß aber der längst erwartete Angriff auf Paris noch immer nicht erfolgt ist. Hervorzuheben fiud folgende Einzelheiten:

Paris, 23. April. Längs des rechten Seine - Ufers, zwischen Neuilly und Clichy, hat das Feuer heute den ganzen Tag angedauert , die beiden Armeen behaupten ihre früheren Positionen. Die Kanonade vom Schloß Becon wird von Ka- nonenbooten beantwortet, welche bei der Brücke von Asnières und bei Clichy Stellung genommen haben. Zwei Compagnien Gensd'armen zogen gestern Abend in St. Denis ein, und bi- vouafirten auf dem Marktplag. Auf der Seite von Jvry sind Ler Truppen bis nahe an den Pont «a l’Anglais vor- gerückt.

— Alle Wein- und Branntweinlokale sind geschlossen und der Verkauf geistiger Getränke an die. Truppen ift verboten worden. Auf dem Marsfelde und im Park Monceaux sollen Instruktionslager für die Nationalgarden errichtet werden. In Levallois treffen noch immer Munitions - und Mundyorräthe ein, aber die dortige Position wird von Stunde zu Stunde schwächer. Die Beamten des Kriegs - Ministeriums tneldeten

- gestern, daß ein Angriff der Versailler gegen Montrouge zurük-

geschlagen worden sei. Die beiden Geschüße in der Avenue des Ternes, deren Feuer gegen die Regicrungstruppen fich am wirk- samsten erwiesen hat, find Père und Mère Duchesnes getauft worden. Die Anhänger der Kommune behaupten, daß die Negiérungstruppen Windbüchsen gebrauchen, und daß man bei den gestern eingebrachten Gefangenen explodirende Kugeln vor- gefunden habe.

— Am 24. April Abends fand — nach einem Bericht des Kommandanten des Forts Montrouge — Seitens der Föde- rirten eine Rekognoszirung nach Bagneux siatt, wo die Ver- sailler Truppen in starker Anzahl standen. Leßtere wurden zum Rückzuge gezwungen. Eine Escadron Kavalerie suchte vierauf die Föoderirten zu umgehen, wurde jedoch durch das euer derselben in Unordnung zurückgeworfen. |

— 295. April. Ueber dieselbe Rekognoszirung meldet die » Agence Havas«: »Gestern fand eine Rekognoszirung vom Fort Vanves aus in den Umgebungen von Chatillon statt. Die Versailler Truppen haben eine neue Batterie, 500 Metres unterhalb des Plateau von Chatillon, errichtet. In der Rich- tung von Billancourt fand ein Gefeht ohne nennensrwerthes Resultat statt. Es ist Befehl gegeben worden, um sechs Uhr das Feuer auf allen Punkten einzustellen. «

— Abends 6 Uhr 30 Minuten. Die »Agence Havas« meldet: Die Bewohner von Neuilly, Sablonville und der Vor- stadt les Ternes verlassen ihre Wohnungen und ziehen, die Waffenruhe benußend, massenhaft dem Jnnern von Paris zu. Die bisher von ihnen bewohnten Staditheile bieten durch die Zerstörungen einen entseblichen Anblick dar. — Die-Föderirten arbeiten an der Errichtung neuer Barrikaden und Wieder- herstellung der zerstörten. — Die Vorposten der Versailler Truppen stechen 150 Metres diesseits der Kirche von Neuilly. — Duraïîsier, Kommandant dex Kanonenboot-Floitille, hat seine Funktionen wieder aufgenornmen. — Die Delegirten von Lyon richteten an die Nationalversammlung in Versailles und an die Kommune von Paris eine Adresse, in der fie beide Theile beschwören, abzulassen von dem Bruderkriege ; sie bitten in der Adresse die Nationalversammlung , sich mcht auf ihre Stärke stüßen zu wollen, und rathen der Kommune, die von ihr zuerst aufgestellten Prinzipien nicht zu verlassen , und ih demgemäß auf die Forderung der munizipalen Freiheiten zu beshränken; soweit diese in Frage seien, wäre die Sache der Stadt Paris die aller Städte Frankreichs.

— Das »Journal officiel« der Kommune enthält eine Reihe

von Doîtumenten, die ohne besonderes Jnteresse find. Eine Be- kanntmachung des Bauten-Ministeriums lautet: »Die Bürger, welche von den dem Staate und der Stadt angehörenden Nieder- lagen von chcmischen Produkten, Maschinen, Luftballons u. dergl. Kenntniß haben, werden gebeten, dieses der wissenschaftlichen Delegation im Bauten-Ministerium mitzutheilen. Die Besißer von Petroleum sind genöthigt, {riftli und binnen drei Tagen ihren Vorrath anzugeben. Die Erfinder von Vertheidigungs- oder Angriff8waffen können ihre Pläne oder Modelle an die nämliche Adresse abgeben. Die Chemiker, die Revolver- und Gewe)rfabrikanten 2c., welche Arbeit wünscken, können sich jeden Tag im Bauten-Ministerium vorstellen. « _ Außerdem enthält das offizielle Blatt noch folgende, den Handelsstand betreffende Note: »Die Kausfleute, welche fich während der Belagerung geflüchtet haben und denen die Stadt Pläße eingeräumt hat, um ihre Waaren unterzubringen, wer- den aufgefordert, sich in kürzester Frist zur Direktion der Kom- munal-Miethen, Rue de Bercy 45, zu begeben. - Widrigenfalls rat ihre Waaren auf ihre Gefahr in spezielle Magazine gevrac)i.«

— Morgens. Das »Journal officiel« der Kommune zeigt an, daß die Waffenruhe in Neuilly heute Morgens um 9 Uhr ein- treten und bis 5 Uhr Abends dauern werde, um den Einwohnern dicses Ortes die Möglichkeit zu geben, denselben zu verlassen. — Ein Dekret der Kommune verordnet, daß alle leerstehenden Wohnungen in Paris im Wege der Requisition zur Unterbrin- gung der aus den beschossenen Stadttheilen geflohenen Bewohner verwendet werden sollen. Raoul-Rigault hat seine Entlassung als Delegirter des Sicherheits8ausschusses gegeben; zu seinem Nachfolger is Cournet ernannt. Das genannte Blatt schreibt ferner: »Das Gerücht, daß die Räumung der auf dem rechten Seine-Ufer gelegenen Forts durch die Deutschen unmittelbar bevorstche, veranlaßte den Kommandanten des Forts Vin- cennes, die Wälle desselben zu armiren. Es sei hierauf ein Parlamentär der deutschen Truppen nah Vincennes gekommen und habe die genaue Ausführung der Konvention vom 28. Ja- nuar verlangt. Cluseret habe hierauf sofort Befehl zur Des- armirung der Wälle von Vincennes gegeben. « — Der »Bengeur« veröffentlicht drei an Felix Pyat gerichtete Briefe, in welchen derselbe gebeten wird, niht aus der Kommune auszutreten, ferner Pyats Antwort, daß cr diesem Wunsche entsprechen werde. — Dcr »Frangçai§« bezeichnet die Vertagung derMunizipal- wahlen als wahrscheulich. — Heute Morgen sind die Delegirten von Lyon zurückgekehrt; dieselben wollen einverständlih mit der republikanischen Liga ein Manifest an die kriegführenden Theile richten.

— Gestern wurden die Studenten der Medizin zusammen-

berufen, um zehn Delegirte zu einer Berathung mit der Kom-

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mune, betreffs Reorganisation der medizinishen Schule, zu er- nennen. Mit zwei Drittel Stimmenmehrheit weigerten fie sich, mit der Kommune zu verhandeln, und gingen unter dem Rufe: »Vive la République!« außSeinander. Die Nationalgard:n in Neuilly beklagen sich, daß von den Einwohnern auf sie ge- schossen worden sei.

— ‘Die aus dem Geldschranke der Gas8gesellschaft lonfiszirte Summe von 70,000 Franken wurde heute auf Anordnung der Kommune zurückerstattet. Jn der Rue Noyale, nahe der-Place de la Concorde , is mit dem Bau einer Barrikade begonnen worden. Jm Kriegs-Ministerium sind einige wichtige Aktenstücke, bezÜglih der Belagerung von Paris, vorgefunden worden. Die Kommune beabsichtigt jeßt nur noch, die Statue Napoleons auf der Vendôme-Säule zu vernichten und durch ein Standbild der Freiheitsgöttin zu ersetzen.

Versailles, 23. April. Unter persönlicher Anführung Doinbrowski's wurde ein nächilicher Angriff gegen die Barrikade auf ‘dem Quay bei Asnières gemacht. Sie wurde nur shwach vertheidigt und aufgegeben; als aber Dombrowski gegen die zweite und wichtigere Barrikade an dem Zugang der Eisenbahn- brücke vorrückte, wurde er von heftigem Geschüß- und Mi- trailleusenfeuer empfangen, mit großem Verlust zurückgeschlagen und hinter die anfänglih eroberte Barrikade zurückgetrieben. Der Anführer zeigte großen Muth, aber seine persönliche An- wesenheit bei einer so unbedeutenden Affaire wird in Versailles als Beweis dafür angesehen , daß die Aufständischen nur mit Schwierigkeit zum Kämpfen zu bringen find. Im Bois de Boulogne wurden mehrere Insurgenten getödtet , welche Ma- trofen-Uniformen anhatten. Man spricht davon , daß Ducrot sein Kommando niedergelegt habe, iveil sein Plan keine Billi- gung gefunden hätte.

— 29. April, Die » Agence Havas « meldet : / Heute Morgen fand eine lebhafte Kanonade ftatt. Die Batterien von Meudon , Breteuil und Chatillon eröffneten das Feuer gegen die Forts Vanves, Montrouge und den Point du jour.

An diese militärischen reißen sich die politischen Mit- theilungen, unter denen zunächst das folgende Circular-Tele- gramm zu erwähnen ist, weiches d. d. Versailles, 25. April, der Chef der Exekutivgewalt an die Präfekten, Unterpräfekten, Divistons- und Brigade-Generale, General-Prokuratoren und Prokuratoren der Republik und an alle Civil- und Militär- behörden erlassen hat, mit dem Befehle, dasselbe in allen Ge- meinden anzuschlagen. Es lautet: |

Die verflossenen Tage vergingen mit Geniecarkbeiten und Konzen- irationen von Truppen. Die in Cherbourg, Cambrai und Aurxerre gebildeten Corps nebst den von Deutschland zurückgekehrten Gefan- genen haben Aufstellung in Versailles genommen und sich hier ‘durch ihre eben \o ernste als feste Haltung bemerklich gemacht. Man er- kennt unter ihnen die unershrockenen Soldaten von Gravelotte, welche, einer gegen zwei kämpfend, ohne zu weichen, eine der größten Schlach- ten des Jahrhunderts geliefert haben. Hier bilden sich zwei getrennte Corps unter den Generalen Douay und Clinchant. Bei Bagneux war es, wo die Kämpfe diesec leßten beiden Tage statifanden. Vorgestern griffen die Tnsurgenten, benachrichtigt, daß man Bagneux verbarrikadirt, dieses Dorf an, zuerst mit 200 Mann, die in verwirrte Flucht geworfen wurden, dann mit einer zweiten Kolonne ven 1000 Mann und einer Kanone. Die kleine Garnison, aus 2 Compagnien des 46. Regiments bestehend, erwartete die In- surgenten bis auf 100 Metres und \chlug sie dann durch ein mörde- rishes Feuer in die Flucht, Die Strafe blieb mit ihren Todten bedeckt, Heute wollten sie den Kampf erneuern und rücten vor, indem ihnen eine Avantgarde unter Führung eines Sergeanten vorauszog. Die Tirailleurs des 70. Regiments, geschickt in Hinterhalt gelegt, empfingen diese Avantgarde aus nächster Nähe und vernich- teten sle. Der Sergeant und seine Leute wurden getödtet. Die gräuelvolle rothe Fahne und der, welcher sie trug, befinden sich in unsern Händen. Diese kleinen Kämpfe, welche die Störung unserer Arbeiten bezwecten, haben ihren Zrwoeck in keiner Weise erreicht; denn diése Arbeiten sind vollendet und die aftiven Operationen werden hald beginnen. «

— Unter demselben Datum erklärt das »Journal officiel « gegenüber verschiedenen in Paris verbreiteten Gerüchten , daß, jo lange der Aufstand nicht bezwungen sei, die Regierung nicht in der Lage wäre, in wirksamer Weise den Kredit anzurufen, und daß daher die am rechten Ufer der Seine gelegenen Forts eben so lange in den Händen der Deutschen bleiben würden. — Das amtliche Vlatt veröffentlicht ferner ein Cirkularschreiben Picard's bezüglich der Kommunalwahlen , in welchem er eni- pfichlt, den Wählern vollständige Feiheit zu gewähren, »Wenn aber«, heißt es in dem Cirkular, »die Agenten oder die Mit- \{uldigen des Pariscr Aufstandes die Wahlen dazu benugen wollen, um die Versuche zur Unruhestiftung zu erneuern, dann jollen alle derartigen Versuche in energischer Weise unterdrückt werden. « Der Minister zeigt s{ließlich an, daß den Munizipal- wahlen binnen Kurzem die Ergänzung8wahlen für die Natio- nalversammlung und die Generalräthe folgen werden,

__— Abends 7 Uhr. Jn der Nationalversammlung et- widerte Picard auf einen Antrag, betreffend Zulassung einer Interpellation bezüglich Algeriens: Es brauchen keine Maß- regeln mehr getroffen zu werden, sondern sie sind bereits getroffen, um den Aufstand zu bezwingen. Wir haben die Mittel, um die Insurrektion zu unterdrücken und sie wird unterdrückt wer- den. — Die Bescbießung der Forts Issy und Vanves dauert ununterbrochen fort, jedoch ohne bedeutende Wirkung; wie es heißt , wird die Beschießung durch den Nebel sehr gehindert. Etwas besonders Wichtiges hat sich bis zur Stunde nicht zu- getragen.

— Das » Journal officiel« der französiscen Regierung ver- öffentlicht den Beschluß der National-Versammlung, welcher die Berwoaltungszubebörigkeit der französisch geblicbenen Gemeinden g chemaligen Arrondissements Meß, Thionville u. \. w. ordnet,

— Den Generalen Changarnier, Bourbaki , de Cissey und Bisson ist von Herrn Thiers das Großkreuz der Ehren- legion verliehen worden,

— Auf den Antrag des Oriegs-Ministers hat Herr Thiers nachträglich die Rheinarmee, welwe für ibre Thätigkeit im Augus{i v. J. noch keine Auszeichuungen erhalten hatte, durch Beförderungen, die auf den 15. September v. J. zurückdatirt find, berücfsihtigt. 17 Brigade - Generäle sind zu Divisions- Generalen befördert.

— Aus Algerien sind die beunruhbigendsten Nachrichten angekommen. Die Jnsurreftion iy der Provinz Censtantine, welche man für unterdrückt hielt, ist mit größerer Stärke wie- der ausgebrochen. Der ganze westlihe Theil der Provinz und einige Stämme des östlichen Theils der Provinz Algier sind im vollen Aufstande. Der Admiral Gueydon hat genügende Hülfe gesandt, aber es is wahrscheinlich, daß die Regierung sofort Verstärkungen in die afrikanische Kolonie abschicken wird. Die Flotte, welche auf der Rhede von Villefranche vor Anker liegt, ist bereit, beim erfien Signal abzusegeln.

Landwirthschaft.

— Tm Regierungsbezirk Minden hat die Wintersaat dur den bis Ende März anhaltenden Frost zwar hin und wieder etwas ge- litten, im AUgerneinen ist jedoh der dadurch veranlaßte Schaden nicht óon Belang. Größer is derselbe im Regierungsbezirk Arnsberg, wo der Raps und die Wintergerste schr vnd der Weizen mehr oder weniger beschädigt worden sind. Der Roggen hat dem Frost besser widerstanden, au der Klee ist: gut überwintert. Jm Ganzen aber ist die Vegetation schr zurückgeblieben.

Teleyraplhiseine Witterungsberiehte v. 25. April,

(Bar. AbwTenp. Aw wae Allgemeine

Mg P. M |Himmelsansicht "7 [Constantin. 835,2 — | 12,2 — Windsülle. | S 26. April,

Torgau 333,9 +0,4 6,0 +L,4N., s. schwach.|bed., gest. Reg. Münster „837,1 /+2,1| 5,2 +0,7/8W., schwach. [bedeckt.

337,3 +2,65 | 8 —1,8/SO,, schwach. heiter. .../3831,2/—0,5| 83,4/—1,7NO,, schwach. heiter. Flensburg. (338.2 O., sehwach. |bezogen. Wiesbaden (334,5 N., schwach. heiter. !)

Tialoer Bat. 838.6 S, 8s. s8chwach. trübe.

W ilhelmsh. 338,5 WNW.,, mässig. bewölkt. Reitunm (338,3 S., schwach. |bewsölkt. Bremen «836,9 NNW.., schw. |neblig. Wesezleuctth. |398,2 NW., mässig. |trübe.

|Brüssel .../338 1 NO., schwach. [wenig bew.?) Riga E «-: NO., schwach. UAGg e

(Ar ningen. (338,9 D, |NW, edeckt. Ae . [338,9] SO., s. schw. —

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