1871 / 112 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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bestreitbare und \o {wer ins Gewicht fallende Thatsache, daß ih sie, ohne weitere Reflektionen daran zu knüpfen, der Würdigung des Hohen Hauses lediglich zu überlassen habe. J enthalte mi also aller statistishen Ausführangen und will nur zur Jllustration des vorher Gesagten noch darauf aufmerksam machen, daß die Wieder- einführung der Quarantaine au unter Anderm den absoluten Ver- {luß unseres Marktes gegen das Mastvieh, rweclches aus den mähri- schen und böhmischen Zuckerfabriken kommt, mit sich bringen würde. Nun können wir dieser Zufuhr aber nicht entbehren. Selbst hier in Berlin bildet das österreichische Schlachtvieh einen nit unwesentlichen Theil der Konsumtion; noch mehr aber in den westlihen und süd- westlichen Gegenden Deutschland®. e j

Ungeachtet dieser sehr erheblichen volkswirthschaftlihen Bedenken würde das Bundeskanzler-Amt, wenn die Quarantäne den aus- reichenden Schuß gegen das Eindringen der Rinderpest zu gewähren im Stande wäre, sih dennoch vielleiht dazu entschließen, den bethei- ligten hohen verbündeten Regierungen die Anwendung dieses äußer- ften Mittels zu empfehlen. Nach allen Erfahrungen, die dem Bundes®- kanzler - Amt zugänglih geworden sind und die sind ja leider in den leßten zwei Jahren sehr reichlich) gewesen nuß es sich aber zu der

Ueberzeugung bekennen, daß die Quarantäne nicht nur unausführbar |

und unzweckmäßig sein würde, sondern daß sie, anstatt die Gefahr der Einschleppung zu verhindern, dieselbe geradezu vermehren würde. Ich will mir exlauben, diesen Saß, der ja dea Kernpunktî der ganzen Streitfrage bildet, etwas näher auszuführen. Zunächst —- was die Unausführbarkeit betrifft vergegenwärtigen Sie ih gefälligst den Standpunkt unsecer heutigen Verfkehrsverhältnisse. Eine Quarantäne, die wirklich eine Quarantäne sein, also den Effeft haben soll , daß jedes Stü Vieh, welches über unsere Grenze tommt, auf seinen Gesund- heitszustand untersucht und erst nachdem mit einem Gesundheits- zeugniß nah zwölftägiger Quaraniäne versehen ist, Über die Grenze gelassen wird, eine solhe Quarantäne muß sich erstre@en von der nordöstlihsten Grenze des Reichsgebietes bis Lindau, also über cine Strecke von über 120 deutschen Meilen; die Quarantäne- Anstalten müßten eingerichtet werden hauptsächlih an den Eisenbahn- Uebergangspunkten; ich nenne Eydtkuhnen, Thorn, Myslowiß, Oder- berg, Bodenbach u. \. w. Jn jeder dieser Stationen müßte eine schr umfassende bauliche Einrichtung getroffen werden, um für die ver- \viedenen Viehtransporte die nöihige Anzahl von einander gesonder- ter Ställe zu haben, ein eminenter Sachverständiger hat mich per- sönlich versichert, daß die Einrichtung einer solchen Anstalt nicht unter 50,0C0 Thír. herzustellen“ wäre. Das wäre ja aber nicht ein- mal das Entscheidende; wenn man einen großen Zweek erreicht so braucht man auch die Kosten nicht zu scheuen, obgleih im Augen- blick nicht zu überschen ist, woher die Kosten zu nehmen sein sollten. Ferner muß eine solche Anstalt fortdauernd überwacht und verwaltet werden, es i| also ein vollständiges ziemli zahlreiches Beamten- personal nöthig. Ferner entsteht die Frage, soll die Anstalt auf dies- seitigem oder jenseitigem Staatsgebiet errichtet werden Errichtet man

sie auf diessei:igem Staatögebiete, so geht ein großer Theil der Sicher-

heit verloren, welche man damit erzielt, und für die Errichtung auf jenseitigem Gebiete haben wir nicht die mindeste Garantie erstens, daß die gestattet wird und zweitens, daß uns irgend ein Einfluß auf die Ueberwachung und Verwaltung eing-räumt wird. Das wesent- lichsie Bedenken liegt aber in Folgendem: Will man zwangsweise das Vich, was der Quarantäne unterworfen werden soll, in diesen Anstalten konzentriren, so muß selbstredend dafür gesorgt wer- den, daß es “an feinem andern Grenzpunkte herüber kann, dies macht aber eine permanente besondere Grenzbewachung auf der ganzen vorhin genannten Strecke von 120 Meilen gegen den Uebertritt von Vieh erforderli, denn der Schmuggel würde sofort, da die ‘Berthsverminderung, durch die Quarantäne entstehend, immer eine bedeutende ist, in größtem Umfange sich etabliren , und dies hauptsäclich ist der Unistand, der zu cker Ueberzeugung führt, daß die Quarantänen die Gefahr der Einshleppung nit verringern, sondern wesentlich vermehren würde, denn wenn es nicht möglih is die Grenzbewachung jo auszuführen, daß eine wirklicher Verschluß der Grenze stattfindet, so ist nicht zu verhüten, daß eine heimliche Ein- fuhr in größtem Maßstabe stattfindet; daß dieses heimlich Le Vieh auf der dritten oder vierten Eisenbahnstation im Jnlande fon- zentrirt und mitten in das Herz von Deutschland geführt wird, sei es behaftet oder niht behaftet mit dem Ann ol:

Aus diesen Gründen würde das Bundeskanzler-Amt sich, glaube id, selbst bei nochmaliger Erwägung der Frage , kaum dau ent- schließen können , auf die Wiedereinführung der Quarantäne ein- zugehen. ; |

Meine Herren! Das Geseß vom 7. April 1869 besteht jebt gerade 2 Jahre, und ich glaube, der Reichstag darf mit einer ganz beson- deïen Befriedigung auf dieses Produkt seiner geseßgeberischen Thätig- feit zurückblicken. Deutschland i} seit dem Jahre 1869 mit zwei Rin- dez pestinvasionen heimgesucht worden, die erste fand im Jahre 1869 statt und überschritt niht den gewöhnlihen Durchschnittscharakter einer Rinderpestepidemie, sie wurde deshalb unter Anwendung der Maßregeln, die das Gefeß von 1869 an die Hand giebt, ih darf wohl sagen, spielend unterdrückt. Jm Jahre 1870 lag die Sache anders; die Rinderpest ist stets die Begleiterin des Krieges gewesen, und kaum “war leßterer ausgebrochen, so flackerte sie auch an hundert Stellen zu- gleih auf. Wenn se nun erwägen, daß es unmöglih war, die ge- wöhnlichen Sperrma#regeln anzuwenden wegen Mangels militärischer Kräfte, daß die Thätigkeit der Civilbehörden fast ganz abforbirt war durch die Aufgaben, welche ihnen der Krieg zuwies, daß an zahlreichen Stellen mit der größten Heftigkeit der Ausbruch zu gleicher Zeit erfolgte, und daß es do gelungen ist, in der Zeit ven nicht einem Vierteljahr mit cinem Aufwand von Kosten, der eine halbe Million Thaler nicht erheblich Übersteigen wird, diese furchtbare Gefahr von uns abzuwen- den, so glaube ih, können Sie mit Beruhigung sich sagen, daß die

legislatorischen Maßregeln, die Sie getroffen haben und mit denen wenn auch nit direkt, so doch indirekt, die Quarantäne unvereinbar {ein ioird, für die Vergangenheit vollständig genügt haben und auch für die Zukunft hoffentlich genügen werden, um einen hinreichenden Scbuß gegen dieses so große Unglück zu gewähren, - ohne daß es er- focderlih wäre, zu einer für den Verkehr so iästigen Maßregel, wie die Quarantaine ist, seine Zuflucht nehmen zu müssen. i

Was ich aber vollständig anzuerkennen babe; das ist die Noth- wendigkeit der Desinfektion derjenigen Eisenbahntransportmittel, die für das Vieh benußt werden. Der Herr Referent hat bereits ange- führt, daß in dieser Beziehung Vereinbarungen zwischen den Bundesregierungen getroffen sind. Es is den Eisenbahnver- waltungen die Pflicht auferlegt worden, jeden Waggon, der zum Rindviehtransport benußt gewesen ist, sofort nach gemachtem Gebrauche auf das Sorgfältigste zu desinfiziren. J weiß nicht, meine Herren, ob thaisächlihe Anhalièdpunkte dasür vorliegen, cinen Zweifel darein zu seßen, daß diese Anordnung allgemein und pünttlich aus- geführt werde. Es i} in den leßten Tagen allerdings zur Kenniniß gekommen, daß Zweifel in dieser Beziehung beständen, daß aber auch Seiten® der Königl. preußischen Regierung bereits eine Abhülfe in dieser Beziehung ins Auge gefaßt ist, nämlich dahin, die Desinfektions- anstalten mögli} zu centralisiren in den großen Mittelpunkten des Verkehrs, beispielsweise in Berlin, in Mainz, in Dresden u. st. w. Diejenigen Herren, welche sich für den Gegenstand speziell inter- essiren, möchte ih bitten, sich nach dem biesigen Strousbergschen Vieh- hofe zu begeben , wo sie cine derartige Anstalt, die allerdings noch nicht im Betriebe ist, sih ansehen können. Bei dieser Anstalt ist pro- jeftirt ein Zwang, alle mit der Eisenvahn in Berlin anfommenden Waggons, die mit Rindvieh beladen gewesen find, dahin zu bringen und einer sorgfältigen De8infektion zu unterziehen, die mit siedendem Wasser bewcrfkstelligt werden soll. Wann diese Anordnung zur Aus- führung gebracht wird und ob sie si®& bewähren wird, das sind Dinge; über welche i mich eines Urtheils zur Zeit natürlich enthaiten muß. T hat e {ließlich ein besonderes Gericht darauf zu legen, daß das Hohe Haus feinen Beschluß fassen möge, welcher das Bundeskanzler- Amt in die peinliche Lage verseßen würde , in eine erneute Erwägung über cine Maßregel einzutreten, von deren Unausführbvarkeit und Un- zweckmäßigkeit es hinreichend Überzeugt ijt.

Bereinstháätigfkeit sür die Armee.

Die Königlich würitembergische Feld-Division hat von Rheims aus der Victorig-National-Jnvaliden-Stiftung als Beitrag zur Deutschen Jnvaliden- Stiftung eine Tageslöhnung sämmtlicher Unteroffizier: und Mannschaften sowie die entsprechenden Gehaltsraten der Offiziece, Aerzte und Beamten im Betrage von 5365 Gulden 19 Kreuzern Übersendet.

Kunst und TVissenschaft.

Im 6. Hefte der Neuen Folge der Jahrbücher der Köniqg- lihen Akademie aemeinnüß. Wissen\ch. zu Erfurt (Erf. 1870) it u. A. enthalten: Vortrag des Dr. Borxherger Über Erfurts Stellung zu unserer klassischen Literaturperiode, nämli) Über Schillers, Göthes und Wi-:lands Bezichungen zu Erfurt, jowie ein Beitrag zur ver- gie:henden Sagenkunde von Frhr. W. v. Tettau.

Speyer, 23. April. Gestern Mittag starb hier im 80. Lebens8- jahre Dr. Friedr. Mangn. Schwerd, Professor der Physik und der Mathematik am hiesigen Lyceum und Mitglied der L bayeri- \chen Afadem?e der Wissenschaften. | (L Ztg.)

Gewerbe und Handel.

Berlin, 27. April. Jn Anroesenheit seines Protektors, Sr. Kaiser- lichen Hoheit des Kronprinzen, Sr. Königlichen Hoheit des Prinz- Admirals und Sr. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Baden hielt der »Deutshe Fischerei-Verein« unter dem Vorsig seines Präsidenten, des Grafen zu nster-Derneburg, vorgestern Abend im Bürgeisaal des Rathhauses eine Versammlung, welchex sehr viele Mitglicder des Reichstages beiwohnten. Zunächst berichtete der Geh. Regierungs-Rath Ma@card über die Entwickelung des Vereins, Dice Zahl der Mitglieder war in kurzer Zeit auf 340 angewachsen. Auch die Vereinsverbindungen hatten sich erweitert und nicht nur ein erheblicher Theil der preußishen Bezirks - Regierungen, son- dern auch viele der Übrigen deuischen Regierungen waren mit dem Vereine in Verbindung getreten. Auf die in der leßten Vereinsversaminlung beschlossene Peition an den Bundeskanzler unx die Verwendung nach den Niederlanden, damit die mit der sogenannten Zeesen - Fischerei verbundenen Unzuträglichkeiten beseitigt würden, ist eine Antwort des Bundeskanzlers eingegangen, in welcher Fürst Bismarck miitheilt, daß die niederländische Regierung nah der Anzeige - des diesseitigen Gesandten im Haag bemüht sei, die Bestimmungen der Mannheimer Fischerei - Konvention zu ver- wirkiüichen, daß die bezüglichen Erörterungen aber noch zu feinem definitiven Abs{hluß geführt hätten. Fürst Bismark erklärt, die Angelegenheir im Auge behaitea zu wollen und seiner Jeit den Vercin von der uceiteren, Entwickelung dieser Angelegenheit in Kenntniß zu seßen.

Der zweite Gegenstand der Tagesordnung war die Besprehung der Mittel zur Hebung der Deutschen Seefischerei. Der Abg. Mos le (Bremen) berichtete Über die Bemühungen, welche man in den Hansestädten Bremen und Hamburg in dieser Beziehung gemacht, und beantragte \{ließlich, 1) beim Bundeèrath die Bereitstelung einer Summe bis zu einer Million Thaler avs Reichsmitteln zu erbitten, 2) die Einseßung ciner vom Reichvkanzler zu ernennenden Kommission von sahkundigen Männern der Seestädte, die über die Verwendung dieser Summe zu bestimmen habe, 3) diese Kommission soll nament-

lih durch Ertheilung von Vorshüssen auf die Förderung der See- fischerei, insbesondere durch Bildung von Genossenschaften einwirken, sie soll 4) Berichti Über ihre Thätigkeit und ihre Erfolge regelmäßig an den Bundeskanzler ersiaiten, 5) das Mandat der Kommission er- lisht, sobald ihre Thätigkeit sich nicht als nußhringend er- weist. Dec Abgeordnete von Freeden aus Hamburg beantragte, eine Kommission zu ernennen, welhe die Mittel und Wege berathe, um die Hocfischerei in Emden und Norderney einzuführen. Der Abg. Harkort {lug vor, die Regierung auf- zufordern, für Fischereihäfen zu sorgen. Abg. Schmäidt (Stettin) hâlt das Prinzip der Staatsunterstüßung , namentli bei dem hbe- kannten geringen Jnteresse der Süddeuischen für maritime Angelegen- heiten, für bedenklih und bat Herrn Mosle, seinen Antrag zurüczu- ziehen, event. beide Anträge dem Vorstande zur weiteren Erwägung und Prüfung zu überweise.. Der Gch. Rath Greiff gab Auf- {luß Über die Transportvorrichtungen auf Eisenbahnen für Fische. Der Geheime Ober-Regierungs-Rath Wehrmann hält die von Mosle geforderte Summe von einer Million für zu hoch und glaubt, daß der Zweck auch wohl erreicht werde, wenn alljäbrlih aus Staats- fonds eine Summe von 0,000 Thlrn. ausgeseßt werde. Ohne Staatsunterstüßung werde es wohl nicht abgehen und bitte er, si im Prinzip für die leptere zu erklären und seinem Vorschlage si an- zuschließen. Die Versammlung beschließt, diese Anträge zur weiteren Berathung und demnächstigen Berichterstattung deim Vorstande zu Überweisen. Herr von Behr-Schmoldow beantragte hier- auf die Errichtung eines Schußhafens auf der Jnsel Oie bei Greifswald und die Verlegung der Lootisenstation von der Insel Ruhden nach dort. Giaf Behr - Negendank trat dem ersten Antrage bei übrigens sei die Angelegenheit bereits im Gange und der Minister für die Landwirthschaft habe seine Be- reitshaft bereits ausgesprochen. Ju Betreff des zweiten Theiles des Antrages müsse er sich dagegen ertlären; die 4 Hauptstädte der Pro- vinz hätten si auch dafür erklärt, daß die Lootsenstation auf dem Ruhden und Thissow verbleibe. Der Geh. Rath Marcard be-

stâtigte, daß der Minister für die landwirthschaftlihen Ange-

legenheiten großen Werth auf die Herstellung dieses Hafens lege.

Der Krieg habe bisher nur hieran gehindert. Der Antrag ward hierauf in seinem ersten Theil angenommen. Die nächste Sißung wurde auf Dienstag, 9. Mai, anberaumt.

Telegraphische Witterunzgsberichte v.27. April

St. | S _TFBar. [Abw|Temp.|Abw/] 1 Allgemeins On. P. LvM! R M Wid G d

| eue „….[038,2/+1,5 0,7/-2,9|/NO., schwach. |heiter, st. Reif.

B Snigebrg, [338,0 |+1,7 22/—2,2|N., s. schwach. heiter.

Cöslin ....(3837,9+2,2| 2,5 —2,2/0., schwach. |bewsölkt.

Stettin... 338,3 +1,8 4,0'—0,4/0., mässig. bedeckt.

Puttbus. .. (335,6 5,6 +0,5|SW., schwach. |bewölkt.

[Berlin .….-..13836,7 5,9 /+1,3/0., schwach. heiter.

Oele. 1909,85 2,4 —2,3|NW., schwach, trübe.

| Ratibor... |328,0

1,1/—3,6|N., schwact. sheiter. |Bresian .. |332,4|+0, 292,1 80, schwach. wolkig. Torgau. 1892,7 5,3 +0,7/NO,, schwach. bedeckt. !) Münster ../334,1|—- 8,4 +3,9 SW., schwach. bedeckt. Cöln... 204,7 7 5 +1,7/S., schwach. |[regnerisch. Trier... 329,0 7,3 +2,38 W., schwacbh. |trübe. ?) Flensburg. |336,7| 9,6| |S0., schwach. |bedeckt. Wiesbaden |32,8| -—- 6,6 |NW., schwach. hewölkt. Kieler Het. 337.2) - 78 —- |S0., mässig. bewölkt, Wilhelmsh. 336,2 6,6 |SSO., mässig. |zieml. heiter. Keitum .. |3836,1| 5,4 |SO0., schwach. |bew., Regen. Bremon . |335,9| - 6,3| |SSO., schwach.|trübe. Wexezleoeht. |(39D,7| —- 7,4| |SSO., mässig. [trübe. |Brüssel ... [335,1 9.8

| |SW,, schwach. |s. bew., Regen. T „eie 337,6| 13| |NW,, schwach. —_— Gröningen. |335,7| 79| |S. bedeckt. Helder. : «18993! 8,0| |S., schwach. [Constantin. /336,0/| 91 N, schwach. [wenig bewölkt.

eee Ae Ab M a/S

') Nebel, gestern Regen. 2?) Nebel, Regen.

Deffentlicher Anzeiger.

Steebriefe und Untersuchungs - Sachen. Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Schmiedegeselle Carl

Wilhelm Wende, aus Bugk gebürtig, welcher sh wegen theils

schweren, theils einfachen Diebstahls ex ÇF 242, 243 des Nd. Strf. Gs. B. in Untersuchung befindet, ist am 23. d. Mts. aus dem hiesigen Polizeigefängniß entsprungen. Es werden daher alle Civil- und Militärbehörden des Jn- und Auslandes hierdurch ersucht,- auf den- felben Acht zu haben, ihn im Betretungsfalle feitzunehmen und an unsere Gefängniß-Jnspeftion abliefera zu lassen. Wir versichern die sofortige Erstattung der entstehenden Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes auch eine gleiche Rehtswillfährigkeit. Zu- gleih wird Jeder, welcher von dem Aufenthalt des 2c Wende Kennt-

niß hat, aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizeib-hörde ‘unverzüglich Mittheilung zu machen. Königs - Wusterhausen , den

25. April 1871. Königliche Kreisgerichts-Kommission. Signale- ment. Der Schmiedegeselle Carl Wilhelm Wende ist 20 Jahr alt, in Bugk, Kreis Bomst, ortsangehörige 5 Fuß 1 Zoll groß, hat dunkelblonde Haare, graue Augen, blonde Augenbrauen, ovales Kinn, etwas dicke Nase; breiten Mund, ovale Gesichtsbildung, gesunde Ge- fsichtsfarbe, gute Zähne, ist unterseßter Gestalt, spricht die deutsche Sprache, und hat als besondere Kennzeichen an den Händen ver- \chiedene Narben und unter dem link:n Auge einé frische Narbe von 1 Zoll Länge, und Plattifüße. Bekleidung. Rock \chwarzbraun, Sharol: grau, Hosen: shiwarz, auf den Knien zerrissen; Unterveinkleider weiß, gleichfalls zerrissen. :

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[1286] Aufforderung der Konkursgläubiger

nach Festseßung einer zweiten Anwieldungs fris.

In dem Konkurse Über das Vermögen des Kaufmanns W. Klage in Zanow if zur Anmeldung der Forderungen der Konkursgläubiger noch eine zweite Frist A

bis zum 20. Mai 1871 einschließlich festgeseßt worden. ; / ;

Die Gläubiger , welche ihre Ansprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, dieselben, sie mögen bereits rehtshängi g fein oder nicht;, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zu dem ge-

dachten Tage bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden.

Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 26. März cer. bis zuin Ablauf der zweiten Frist angemeldeten Forderungen ist auf den 7. Juni 1871, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 7, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Euchel anberaumt, und werden zum Erscheinen in

diesem Termin die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert, welche ihre |

Forderungen innerhalb einex der Fristen angemeldet haben.

Wer seine Anmeldung jchriftlich einreiht, hat eine Abschrift der- selben und ihrer Anlagen beizufügen. i

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirk seinen Wohnsiß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Be-

vollmä@tigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Justizräthe Hillmar und Mösöllhausen, sowie die Rechtsanwälte Sachse und Mann- kopf hier zu Sachwaltern vorgeschlagen. Cóôslin, den 21. April 1871. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[1283]

Zu dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns M. J. Lasinsfi hier ist von der Handlung T Schön & Sohn in Stettin eine Forderung von 54 Thlr. 8 Sgr. nachträglich angemeldet. Der Termin zuc Prüfung dieser Forderung ist auf den 6. Mai cer, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Kommissar im Termindzimmer Nr. 38 anberaumt, wovon die Gläubiger , welche ihre Forderungen angemeldet haben, in Kenntniß geseßt werden.

Bromberg, den 22. April 1571.

Königliches Kreisgericht. T1. Abtheilung. Der Kommissar des Konkurses. Kieniß. De» G BDestanntmas-u n:

Der Kaufmann Otto Paulisch hier is auch zum definitiven Ver- walter der Kaufmann Alexander Teichelmannschen Konkursmasse von hier vestellt worden.

Reichenbach, den 22. April 1871. :

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[1267] Verkaufs8anzeige und Ediktalladung.

Auf Antrag des Kurators in dem über das Vermögen des Fa- brikanten F. C. Deig ppe in Lautgrberg erkannten Konkurse, Advo- katen und Notars Heiliger in Osterode, sollen folgende zur Konkurs- masse gehörige, in und bei Andreasberg belegene Tmmobilien:

1) das Möbelfabrikgebäude Nr. 457 der Häuserliste nebst Zubehör, namentlich) mit verschiedenen Transmissionswellen, 1 Fugehobel- maschine, 5 Kreissägen, 1 Kehlmaschine, 1 Hobeldurhlaufmaschine, 1 eiserne Schlißmaschine, 1 Raspelmaschine, 1 Stemmmaschine, 4 Stireichholzhobelmaschinen und 1 Spähnehobelmaschine zur Anfectigung von Streichholzschachteln, das mit Nr. 1 zusammenhängende Bebäude Nr. 457a mit Zu- behör, namentlich den erforderlichen Transmissionen, 2 Schweif- sägen, 2 Kreissägen, 1 Sägemühlenvorgeläge und 1 Schleifstein, das mit Nr. 2 durch eine Thür verbundene Sägemühlengebäude nebst Zubehör, namentlich mit Transmissionen und 1 Säge- mühlengatter, : das dem Gebäude Nr. 1 gegenüber stehende Trockenhaus mit Trockenheerd, 4 Trokenöfen, Darren und Zubehö das Stück Ackerland am Todtenberge neben der Fabrik an der Forst belegen, etwa 60 [Ruthen groß, von Bergmann E kauft, durch welches ein Theil des zum Betriebe der Fabrik die- nenden Wassers geführt woird, A

6) das Wohnhaus Nr. 238 und 238a mit Schmiede und Zubehör,

7) das Wohnhaus Nr. 239 mit Stallunz, Garten und Zubehör,

8) das Wohnhaus Nr. 240 mit Stallung, Garten und Zubehör,

9) das Wohnhaus Nr. 241 mit Stallung, Garten und Zubehör,

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