1871 / 114 p. 13 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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E E E C ACAZUEEA Gre m

ANusqgabe. E E E T T O S A

1 F L 14 g

1792

Aktien-Gesellschaft. E Norddeutsche Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material.

Rechnungs-Abschluß am 31. Dezember 1870.

Einnahme.

a) Immobilien _AU, b) Fuventarium und Vorräthe: Werth ter Maschinen, Werkzeuge und

Utensilien laut Jnventur

Thlr. 158,770, 18. 10.

Materialien - Be-

stände laut Jn-

ventur » Angefangene

beiten lt.

ventur

c) Kapitalbejstaud: Darlehne gegen Unterpfand Thlr. 264,000, —. —. Guthaben bei Ban- quiers 2c. Thlr. 232,389, 10,3. ab Cre- ditores Thlr. 41,109.12 2.

Kautionen .…....-.-

Effekten Kassenbestand

107,978. 26. 6.

67,544. 10. 3.

191,279, 28. 1.

4,702. 15. —. 25 954. 29. 6.

rän 2/002. 17. L

Affsekuranz-Prämie

E 1871... 544, 1. —.

Sa. Thlr. 489,044. —. 8.

Hiervon ab die

noch nicht erhobe- j

nen Zinsen :

pro 1869

Thlr. 644.22. 4. pro 1870

Thlr. 75,000. E »

75,6414. 22. 4.

Berlin, den 6. April 1871.

752,306 X

334/293

2 413,399| 8| 4 Sa. Thlr.11,500,000|— |—

1870.

Dez. | 31. Aktien-Kapitai Thlr. [1,500,000

Der Verwaltungsrath.

König

Bekanntmachung.

liche

Ostbahn.

F Am 1. Mai d. J. tritt auf den Eisenbahnstrecken Schneidemühl-Flatow, Dirschau - Pr. Stargardt und Jnsterburg- s Gerdauen an Stelle des gegenwärtigen Fahrplans folgender Fahrplan in Kraft:

A S MNnCidemUuUbl- Flatow.

Richtung Schneidemühl - Flatow.

Richtung Flatow - Schneidemühl.

Gemischter Zug 9. V j e

Stationen.

Gemischter Zug 3.

Wi} Un.

| Gemischter | |

Gemischier Zug 4. Zug 6.

U. M7 U 1 M

Stationen.

: Morgens Schneidemühl / 6 45 Flatow ; 7 57

Nachmittags 5 7 6 19

Vormittags Abends

F : 10 8 8 38 Schneidemühl . : 11 | 15 9 40

B. Dirschau -

Pr. Stargardt.

i S MEZNZ 20 B ADN E I S N E A C M1) M M D C E E B A: in PRRS E: “3 rij DEGEE e IERA E E SES E D R S E T I E R D T A A R I O I-I N E N E A I P ARC T P S C TAE B E C R E 2 R R ci I E RS 6 RAR C T E M N! h 2ER L

Richtung Dirschau - Pr. Stargardt.

Richtung Pr. Stargardt - Dirschau.

Gemischter | Gemischter Zug 18. Zug 6.

U. f I, 1. { M.

#S tationen.

Gemisck#ter Zug 2.

U, | M.

Gemischter Zug 1.

Gemischter | Gemischter Zug 5. Zug 3.

U. | M, U. [M U, 1G

Stationen.

/ Morgens Nachmitt. Dirschau e 8 | 36 2 | 38 Pr. Stargardt. ; 9 | 35 3 132

Abends

9 [10 10 M

Morgens Nachmitt. Abends Br. Stargardt. Abf. E A 12} 29 7 | 13 Dirschau Ank. 7 155 24 8 5

O Unr Our | O 22)

Richtung JTnsterburg-Gerdauen.

g-Gerdauen.

Richtung Gerdauen-Jnsterburg.

Gemischter Zug 10.

U. | M. Vormitt.

Insterburg ; 9 24 Gerdauen , 110 57

Stationen.

| U. | M.

Gemischtex Zug 2.

Nachmitt. 4 1 58

4 | 68

Gemischter | Gemischter Zug 1. Zug 5. u. |- M: U. 4 M.

Mittags Ubends Gerdauen 11e | 8 6 | 53

Stationen.

Insterburg E E Ank. 1 45 8 30

Sämmtliche Züge befördern Personen in allen 4 Wagenkl5}sen.

Bromberg, den 22. Apiil 1871.

Auf den Stationen sind besondere Fahrpläne ausgehängt. Königliche Direktion der Ostbahn.

Hiex folgt die besondere Beilage

Befondere Beilage zum Königlich Preußischen Staats- Anzeiger. A? 18 vom 29. April 1871.

C P E N U 7

R C C E F R E A E: 72A A:

Tnhalts-Verzeihniß: Chronik des deutsch-französishen Krieges 1870—71. Karl Ritter und Albrecht von Roon. Löwe und

die deutsche Ballade. Das Nahe- und Saarthal. den Berliner Bildhauerwerkftäiten. 111.

Zur Destbichte der Obstbaumzucht in der Mark Brandenburg. Aus

Chronik des deutsh-französishen Krieges 1870—71. (Siche Besondere Beilage Nr. 17.)

30, März. Antwort der Kaiserin Augusia auf die von

der Universität Jena Jhrer Majestät aus Veranlassung der |

Annahme der Kaiserroürde Überreichte Adresse.

Der General der Infanterie v. Hartmann spricht Na- |

mens des II. bayerischen Armee-Corps den vaterländischen Hülfs- vereinen, insbesondere den Frauen, welche in denselben wirksam

1

|

waren, seinen Dank für deren segensdreiche Thätigkeit in einer |

durch die Zeitungen veröffentlichten Erklärung aus.

15. April, Der Fürst von Hohenzollern wird auf seinen Wunsch von der Stellung als Militär-Gouverneur der Nhein-

| viel Mühe.

provinz und der Provinz Westfalen entbunden, und diese Be- |

hörde aufgelöst. Erwviederungsschreidben des Deutschen Kaisers auf die

Glücckwunsch-Adresse, welche die Universität Jena Sr. Majesiät |

bei Annabme der Kaiserwürde übexsandt hatte.

20. April. des Vaterländischen Frauenvereins zu Elberfeld ihre Anerken- nung für die Wirksamkeit während des Krieges aus,

21. April. ment Nr. 101 nimmt den Namen »2. Grenadier - Regiment Nr. 101, Kaiser Wilhelm, König von Preußen« an. i

24, April. Der Deutsche Reichstag bewilligt in drittec Be-

nachdem der Bundeskanzler Fürst von Bismarck die politische und militärische Situation erörtert hat.

25. April.

Die Kaiserin Augusta spricht dem Vorstande |

Das 2. (Königlich sächsishe) Grenadier -Regi- |

Der Herrenmeister des Johanniter - Orden®, | Altenstein den Ruf an die Kriegsschule und Universität unter

Prinz Carl von Preußen , spricht in einem Erlasse den Mit- !

| und Geographie berufen wurde.

Herausgabe derselben denken konnte. Um fie zu fördern, ging er nach Berlin und scickte auf den Rath seines älteren Bruders Johanncs das Manuskript an den Buchhändler Reimer, der auch schon nah acht Tagen den Verlag der beabsichtigten vier starken Bände in der Realshulbuchhantlung übernahm.

So knüpfte fich das Verhältniß zu Reimer in Berlin an, welcher niht lange darauf brieflich anfragte, ob Ritter wobl geneigt sei, im preußischen Staate eine Lehr- stelle als Direktor eines Gymnasiums oder Vrofessor einer Universität anzunehmen. »ZJur Antwort an Reimer zu kommen, « schrieb er an seinen Bruder, » kostete mich Ich habe einen ganz außerorden!lichen Hang, der im Blute liegt, für Preußen zu wirken.« Er stand nämlich inzwischen s{chon mit Frankfurt in Unterhandlung, an dessen Gymnasium er auch als Professor der Geschichte Die dortigen engen Verhält-

: nisse waren jedoch für Ritter wenig angemessen, er bedurfte

eines andern Schauplaßes, und bald wurden ihm auch von Berlin aus Anerbietungen gemacht, wo sih die bedeutendsten Männer, wie Alexander von Humboldt, miï dem er {hon vielfach in persönlichem Verkehr gestanden, und namentlich Gneisenau für ihn interessirten. Wilhelm vor Humboldt und General von Wollzogen, die er in Frankfurt um Rath fragte, riethen ihm dringend zur Annahme; der lehtere crbot sich, das

| Gesckäftliche in Ordnung zu bringen. Noch andere Nusfichten

hatten sih ibm eröffnet, wie man ihn z. B. von Bremen aus

e Tai E A 2 Ê A j î : e I «r 9 rathying weitece 1%) Millionen Thaler für die Kriegführung, L V terfanbltngen die von Baelu aus daes Bitte:

| personen geführt wurden , zogen sich wider Erwarten längere

gliedern des Ordens und allen Denen, welche Seinem Aufrufe

vom 16. Juli 1870 durch persönliche Dienste oder durch Dar- bringung von materiellen Mitteln in so opferbereiter Weise nachgekommen sind, seinen herzlichsten Dank aus.

In den seit dem 8. April zwischen den Truppen der französischen Regierung und denjenigen der Kommune fast täg- lich stattfindenden Kämpfen tritt für Neuilly ein Waffenstill- ftand ein.

26. April. Der Großherzog von Hessen begeht die Feier seines fünfzigjährigen Militär-Dienstjubiläums.

——————

Karl Ritter und Albrecht von Roon.®)

Unsere Kriegs8wissenschaft knüpft fich an den Namen und die Wirksamkeit des großen Geographen Karl Ritter, dessen Berufung nach Berlin vor einem halben Jahrhundert ein folgenreihes Ereigniß wurde.

Karl Ritter, 1779 in Quedlinburg geboren, im Salzmann-

chen Institut in Schnepfenthal erzogen, lebte nach einer kurzen

Universitätszeit als Erzieher in Frankfurt a. M., wo auch seine schriftstellerische Thätigkeit begann, bis er, in dem Bedürfnisse, sich ungetheilt den Studien zu widmen, die zur Ausführung seines ersten gean Werkes nöthig waren, sich in der Mitte des Sommers 1813 nach Göttingen begab. Er feabsichtigte, eine allgemeine physikalishe Geographie zu bchreiben, deren Hauptcharakter darin bestehen sollte, daß fie »als eine vergleichende das Wechselverhältniß der anorganischen und organischen Natur wie zur Völker- geschichte darstellte.« Sein Qweck war, die allgemeinen Gesetze aufzusuchen, welhe der Mannigfaltigkeit zu Grunde liegen,

und so »auf rein historishem Wege die große Einheit und

Harmonie în der scheinbaren Vielheit und Willkür auf der Oberfläche unsre Erdballs und in seinen Verhältnissen zu Natur- und Menschenwelt nachzuweisen.« Jm Frühling 1816 hatte er seine ganze Arbeit so weit vollendet, daß er an die

*) Nergl. »Karl Ritter, ein Lebensbild« von G. Kramer, Halle

1864 und 1870, 2 Theile, Buchbandlung des Waisenhauses.

Zeit hin, bis er direkt von den Ministern von Boyen und von

günstigen Bedingungen erhielt und im Dezember 1819 seine Zusage an dieselben sandte. Im September 1820 traf er in

; Berlin ein.

' militärischen, an.

Es ist ein Berdienst des preußischen Staates, welcher von jeher die besten Kräfte der Nation an sich zu ziehen und für - seine höchsten Zwecke richtig zu verwenden bedacht war , daß er nicht nux in Erkenntniß der geistigen Bedeutung Ritters und der Tragweite der von ihm gegründeten Wissenschaft vor mehr als 50 Jahren ihn in seine Hauptstadt beries, sondern ihm auch sofort diejenige Wirksamkeit anwies, durch welche jene Wissenschaft in großartiger Weise für das Staats8wohl verwerthet werden konnte. Jndem wir hier von der rein wissenschaftlihen und s\chriftstellerishen Thätigkeit Ritters absehen, so wie von seiner Stellung als Univer- sitätslehrer, die er bis zu seinem Lebensende ausfüllte, heden wir besonders den Einfluß hervor, den er als Lehrer bei der Allgemeinen Krieg8schule, der jeßigen Kriegs-Akademie (vom Jahre 1820 1853) auf die höhere Bildung der Offi- ziere ausübte. Jn lebendigem persönlichen Verkehr mit seinen Schülern, von denen wir nur die Namen: Graf Moltke, von Roon, von Sydow zu nennen brauchen , wußte er viele von ihnen zu selbständiger I E der Wissenschaft anzuregen , andere haben als Lehrer an militäri- schen- Anstalten in dem Geiste Ritters gewirkt. Ferner übernahm Ritter im Jahre 1826 die Studien - Direktion am Königlichen Kadetten-Corps und führte sie bis zum Jahre 1832, Obwohl er als Studiendirektor nur mit der Organi- sation des Unterrichtes zu thun hatte, hielt er zeitweise in der ersten Klasse Vorträge Über Erdkunde, die nach ihm sein Schüler, der jeßige Kriegs-Minister Albrecht von Roon, damals als Lehrer am Kadetten-Corps kommandirt, übernahm und eine Reihe von Jahren hindurch fortseßzte. So ging denn aus der konsequenten Arbeit eines halben Jahrhunderts und dem rihtigen Jueinandergreifen der Kräfte die wissenschaftliche Bil- dung unseres Offizier-Corps, die Ueberlegenheit unseres General- stabes hervor, welche ein so wesentlicher Faktor unserer Waffen- erfolge geworden sind, und denselben Ursprung haben die lange vorbereiteten großen Reformen.

An Karl Ritter knüpft sich die wissenschaftliche Thätigkeit Albrecht von Roons. Sie wendet aber das Prinzip der »reinen Geographie« auf die Anforderungen der Praxis, speziell der Ohne eine andere Tendenz, als zunächst eine