1890 / 267 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Nov 1890 18:00:01 GMT) scan diff

fast überall dur die wesentli verminderte Zahl von akuten S E n veranlaßt, die in erheblich seltener Zahl zum Vors&ein kamen urd weniger Todesfälle hervorriefen. Immerhin war jedo die Zahl der an diesen Krankheitsformen gestorbenen Kinder in Berlin (661), Rixdorf bei Berliy, Aachen, Altona, Barmen, Breslau (157), Charlottenburg, Danzig, Dortmund, Düsseldorf, Duis- burg, Elberfeld, Erfurt, Essen, Frankfurt a M., Frankfurt a. O,, M -Gladbah, Görlitz, Halle, Hannover, Köln (138), Königsberg, Krefeld, Liegnitz Magdeburg (103), Stettin, Augsburg, München (181), Nürnberg, Dreéden, Leipzig (150), Stuttgart, Mannheim, Braun- \chweig, Gera, Bremen, Hamburg (117), Straßburg, Amsterdam, Brüssel, Budapest (120), Bukarest, Christiania, Genua, Kopenhagen, Krakau, Liverpool (103), London (532), Lyon, Odessa (175), Paris (469), St. Petersburg (254), Prag, Stockholm, Triest, Venedig, Warschau (261), Wien (173) und in seinen Vororten wie in den größeren Städten Nord-Amerikas eine namhaft größere als sonst um diese Jahreszeit. Die Sterblichkeit der höheren Altersklassen blieb eine kleine, und zwar veranlaßten sowohl akute Entzündungen der Athmungsorgane wie auch Lungenshwindsuht relativ weniger e. ; En den Infektionskrankheiten haben Masern ur d Diphtherie vielfa weniger, Scarla, typhöse Fieber, Keuchhusten und Poken dagegen mehr Todesfälle hervorgerufen als im Vormcnat. An Masern starben in Berlin, Gnesen, Köln, Hamburg, Kopenhagen, Lonton, Liverpool, Paris, St. Petersburg und in den Vororten Wiens, ferner in Odessa weniger, in Chemniß, Braunschweig, Krakau, Wien, Warschau, New-York, Madras etwas mehr Personen als im Vormonat. Das Schharlachfieber forderte in Breslau, Frankfurt a. O., Chemniy, Hamburg, Budapest, Prag, Christiania, Kopenhagen, Liverpool, St. Petersburg, Odessa, Cherson mehr Opfer; dagegen hat die Zahl derselben in Berlin, München, London abgenommen und blieb in Wien, Prag, Stockholm, Warschau fast die gleich hohe wie im Vor- monat Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Franffurt a. M., Kiel, München, Budapest, Lyon, Brooklyn, Chicago, New-York (bei den 3 leßteren im August) eine kleinere als im Vor- monat, sie blieb in Dresden, Amsterdam, Christiania, Kopenhagen, Prag, Paris fast die gleihe wie im Vormonat, hat aber in Berlin, Breslau, Duisburg, Flensburg, Frankfurt a. O.,, Hannover Köln, Magdeburg, Posen, - Staßfurt, Stettin, Nürnberg, Leipzig, Braunschweig, Hamburg, Edinburg, London, Odessa, Stock- holm, Triest, Wien und seinen Vororten, Warshau, Bukareft, Cincinnati und Boston (leßtere im August) zugenommen. Der Unterleibstyphus zeigte ch im Allgemeinen in den größeren euroräishen Orten, besonders in den deutschen, selten als Todes- ursahe. Gegen den Vormonat war die Zahl der Sterbefälle in Paris, Lyon, London, Warschau und Odessa gesteigert und blieb in St. Petersburg fast die gleihe wie im August. An Flecktyphus kamen aus einem Vorort bei Berlin (Tempelhof) und aus London je 1, aus Athen. (Piräus) 5 Todesfälle, aus den MRegie- rungöbezirken Königsberg und Lüneburg 5 bezw. 3, aus St. Petersburg 4 Erkrankungen zur Anzeige. Rüdckfallsfieber haben in St. Petersburg abgenommen; aus dem Monat kamen nur noch 9 Sterbefälle und 66 Erkrankungen zur Berichterstattung. Sterbefälle an Genickstarre_ kamen nur aus dem Monat August aus den nordamerikanishen Städten und zwar aus Cincinnati, St. Louis und New-Orleans in vereinzelten Fällen, aus Chicago und New-York in größerer Zahl zur Mittheilung. Erkrankungen wurden in vereinzelten Fällen aus München und dem Regierungsbezirk Düsseldorf, in je 2 Fällen aus Nürnberg und Kopenhagen, in 4 Fällen aus dem Regierungsbezirk S{leswig zur Anzeige gebracht. Dera Keuchhusten erlagen in Berlin, Leipzig, London, Glasgow, New- York (August) weniger, in Köln, Hamburg, Paris, Bukarest, Brooklyn, Chicago (von leßteren beiden im August) mehr Kinder als im Vor- monat. Erkrankungen waren in Berlin, Hamburg, Kopenhagen, Stockholm, St. Petersburg zahlreich. Vereinzelte Todesfälle an Pocken wurden aus Dresden, London, den Vororten Wiens, ferner aus Pilsen, Athen, mehrfahe aus Wien, Brüssel und Bukarest (je 2), aus Cherson (3), aus Bern und Bombay (August) (je 6), aus Madras (August 7), aus Paris (9), aus Lissabon (Juni 11), aus Rio de Janeiro (Mai 14), aus St. Petersburg (22), aus Warschau (31), aus Venedig und Marseille (leßtere aus dem Mai) je 35 berichtet. Erkrankungen an Pocken gelangten aus dem Regierungsbezirk Marien- werder 1, aus Breslau 2, aus Budapest 4, aus Wien 14, aus _St. Petersburg 78 zur Melduñg. In Rio de Janeiro erlagen im Monat Mai 109 Personen dem Gelbfieber, in New-Orleans Cat Person der Tollwuth. Aus Kopenhagen kam zu Ende des Monats eine größere Zahl von Erkrankungen an Grippe zur Mittheilung. Die Cholera in Spanien zeigte sich im September in den Provinzen Valencia, Toledo, Alicante, Tarragona, Albacete, Castellon, Cuenca. Sie nahm jedoch, besonders zu Ende des Monats, an Ausdehnung ab, sodaß aus mehreren derselben Me Tarragona) Ende September gar keine, aus anderen Albacete, Catelon) nur wenig Erkrankungen gemeldet wurden. Im Ganzen waren nach der „Gazeta de Madrid“ vom Beginn der Epidemie bis zum 29. September 4800 Erkrankungen und 2473 Todesfälle gemeldet worden. In Kleinasien und Arabien hatte die Epidemie im September noch nicht abgenommen und wurden noch immer aus verschiedenen Vilajets neue Ausbrüche gemeldet.

Handel und Gewerbe.

Täglihe Wagengestellung zu 10 t für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. : An der Ruhr sind am 4. d. M. rechtzeitig gestellt 9299, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. j e Am 3. d. M. wurden in Oberschlesien rechtzeitig gestellt 3971, niht rechtzeitig geftellt keine Wagen.

Vom Berliner Pfandbrief - Institut sind bis 23. Oktober 1890 16 091 100 M 3X 9/0 ige, 20 688 000 M 49/0 ige, 45163800 M 4X9 und 9633900 M 59/0 ige, zujammen 91 576 800 A Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 15 538 800 4 34%oige, 14 439600 M 49/oige, 18832200 M 43°/oige und 3 097 200 A 5 %oige, zusammen 51 907 800 A Pfandbriefe Seitens der Grundstückseigenthümer verzinslich sind. Es find zugesichert, aber noch nit abgehoben 483 000 #4, im Laufe des Monats Oktober cr. angemeldet ein Grundstück mit einem Feuerversiherungëwerthe von 186 400 A Der Aufsichtsrath der Aktienbrauerei Rettenmeyer in Stuttgart hat beschlossen, der Generalversammlung die Ver- theilung eines Gewinns von 7 9% (wie im Vorjahre) vorzuschlagen. Die Abschreibungen betragen ca. 33 000 4, dem Delcredere-Conto werden 3000 4, dem Reservefond ca. 6000 4, der Spezial-Reserve 4000 M zugewiesen. j j;

In London hat \sich, wie telegraphisch gemeldet wird, eine Gesellschaft zum Verkauf von chemischen Materialien unter dem Namen „United Alkali Company“ konstituirt. Das Kapital der Gesellschaft beträgt 6 Millionen Pfund; dieselbe ift gestern in das Handelsregister eingetragen worden. Die Gesellschaft beab- aae den gesammten Handel mit chemischen Materialien an \sich zu bringen. i

__ Königsberg i. Pr., 4. November. (W. T, B.) Die Betriebs- einnahmen der Dstpreußishen Südbahn pr. Oktober cr. betrugen nah vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 80 269 Æ, im Güterverkehr 375 134 #4, an Extraordinarien 12 000 4, zusam- men 467 403 4, darunter auf der Strecke Fishhausen—Palmnicken 4840 Æ, im Oftober 1889 provisorisch 348 964 6, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres mehr 118439 4, im Ganzen vom 1. Januar bis 31, Oktober 1890 3 234472 # (provisorische Einnahme aus russischem Verkehr nah russishem Styl), gegen pro- visorisch 4 037 173 (A im Vorjahr, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres weniger 802 701 A gegen definitiv 4281 894 Æ im Vorjahr, mithin weniger 1047 422 M

New-York, 4. November. (W. T. B) Weizen - Ver- \chiffungen der lezten Woche von den atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 22 000, do. nah

Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents 22 000, ] do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 140 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents Orts.

4. November. (W. T. B.) Nachrihten aus der Havana zufolge haben 30 Cigarrenfabriken die Arbeiten eingestellt. - 8000 Arbeiter sind beshäftigungslos. Andere Fabriken werden ebenfalls ges{lofsen werden, sobald die aus Europa eingegan- genen Bestellungen ausgeführt sein werden. Es ist dies eiue Folge der Mac Kinley Bill.

Verkehrs - Ausftalten.

Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Lezte Nachrichten Über die Bewegungen der Dampfer.) New-York- und Baltimore-Linten : estimmung. Bremen 3. Nov. in Bremenhaven. Bremen 29. Okt. von New-York. Bremen 1. Nov. von New-York. New: York 31. Okt. in New-York. New-York 27. Okt. von Southampton. New-York 30, Okt. von Southampton. New-Vork 3, Nov. Lizard passirt. Bremen 4. Nov. Dover pafsirt. Baltimore 1, Nov in Baltimore. Baltimore 23. Okt. von Bremerhaven. Baltimore 30, Okt, von Bremerhaven. Brasil- und La Plata-Linten: Antwerpy., Bremen| 2, Nov. von Lissabon, E S dan 3. Nov. St. Vincent pass. La Plata 13. Okt. in Montevideo. La Plata 1. Nov. in Montevideo. Brasilien 19, Okt. in Bahia. ü j Brasilien 19, Okt. in Rio. „Stuttgart“ . La Plata 29, Okt. in Rio. eBerlin“ . Rio, La Plata | 28. Okt. St. Vincent pafs. j Rio, Monte- „Hannover“ . , video, 3, Nov. Las Palmas pafs. l Buenos Aires „Baltimore“ Brasilien 4. Nov. von Lissabon. „Rhein“ . Brasilien 3, Nov. Las Palmas pass. | Vigo, Rio, | 3

„Straßburg“ La Plata Nov. in Coruna.

M Rio, Santos 30, Okt. von Bremerhaven. „Kronpr. Fr. W.* Kamerun 17. Okt. Sta. Cruz pass. Linien nah Ost-Asien und Australien : Bremen . Nov. in Antwerpen. Bremen 1. Nov. von Singapore. Ost-Asien * . Nov. in Shanghai. Ost-Asien 4. Nov. in Suez. E Bremen 4, Nov. von Southampton. „HPohenstaufen“ . Bremen 31. Okt. in Colombo. eHabéburg“ . Australien 23, Oft. in Adelaide, „Kaiser Wilh. I.“ Australien 31, Oft. in Colombo. Ar Australien 2. Nov. von Southampton. „Karlsruhe“ . Australien 10. Okt. von New-York.

_ Paris, 2. November. (W. T. B.) Wie die „Liberté" meldet, dürfte der Telephondienst zwischen Paris und London Anfang Januar nâchsten Jahres eröffuet werden.

Spree“ , Lan «Cider* ¿Allee „Werra“ . „Saale“ . U America“ eHohenzollern“ . eNürnberg“ . „Salier“ .

„Grf. Bismarckck“ Dann | ah E „Frankfurt“ .

O Weser“ .

* nlduivQnuboD

„Bayern“ 2a „Braunschweig“ „Sachsen“ ¿ „Dresden“

Mannigfaltiges.

Die „Elisabeth-Stiftung* für Wittwen und Waisen un- besoldeter Kommunalbeamten vollendet am 13. d. M. das funfzig ste Jahr ihres Bestehens. Die Wohlthaten dieser Stiftung, wélche \chon durch Königliche Kabinets-Ordre vom 12. August 1843 mit Korpo- rationsrechten ausgerüstet worden war, erstrecken fch auf die Wittwen und Waisen der sämmtlihen unbesoldeten Kommunalbeamten, also auch der Stadtverordneten und Schieds8männer; dur das revidirte Statut vom 15. September 1875 ift es ferner gestattet, den unbesoldeten Kommunalbeamten sowie den Stadtverordneten und Schied8männern \elbsst aus den Mitteln der Stiftung eine Unterstüßung zu gewähren, Falls fie obne ihr Ver- schulden in Bedürftigkeit gerathen sind. Der Stiftung stehen Ange- sihts der ununterbrochen si steigernden Ansprüche nur geringe Mittel zur Verfügung, denn ihr Kapitalvermögen betrug zu Ende des Jahres 1889 nur 57400 (A Der Magistrat hat, nach dem „B. B.-C.*“, deshalb beschlossen, der Stiftung aus Anlaß der bevorstehenden SAEE eine Zuwendung von 20 (60 # aus bereiten Mitteln zu machen.

Heute ist ein weiterer Wohblthätigkeitsbazar zum Besten der Berliner Stadtmission eröffnet worden, und zwar im großen Un ean des Anhalter Bahnhofs. Der Bazar ist von dem unter Vorsiß der Frau von Dedenroth stehenden Hülfs- verein veranstaltet und enthält vorzugsweise praktishe Sachen, von denen ein Theil von den Pfleglingen des Vereins selbst gefertigt ist. Ihre Majestät die Kaiserin haite {hon gestern über den Bazar Erkundigungen einziehen lassen und ließ heute Einkäufe machen. Für die Dauer des Bazars sind drei Tage in Ausficht genommen.

Die Vorführung von Bildern aus dem Leben Jesu er- freute sich im Spôätherbst vorigen Jahres Seitens des christlichen kunstsinnigen Publikums Berlins eines stetig wachsenden Zuspruchs. In diesem Jahre wird diese Darstellung, der „N. A. Z.“ zufolge, wiederum im großen Saale, Johannistisch 6, in der Zeit vom 7. bis 15. d. M, ausgenommen den 10. täglich Abends 8 Uhr stattfinden. Eintrittspreis: Saal 50 S, Reservirter Plaß 1 4, Kinder die Hälfte. Desgleichen finden vom 9. bis 14. d. M. ausgenommen wieder den 10. Nahmittags 55 Uhr diese Vorführungen für Kinder statt. Der Eintrittspreis für diese Darstellungen beträgt nur 10 §. Die Bilder, von Prof. Hofmann in Dresden auf Glas gemalt, werden mittels Drummond’shen Kalk- lihts auf eine weiße Fläche projizirt und sind in ihrer Ausführung wohl das Vollkommenste, was auf diesem Gebiet der Kunst erreicht wurde. Gesänge eines wohlgeschulten Kirhenchors sowie Orgelspiel und Verlesung der entsprehenden Bibelabschnitte geben der Borfüh- rung einen erbaulihen, das Gemüth anregenden Charakter.

Eine twesentlihe Verschönerung hat der zwischen Klosfter- und Waisenstraße gelegene Theil der Parochialstraße, welcher die Kirche gleichen Namens begrenzt, und der kleine Kirch hof der leßteren, dem „B. Fr.-Bl. zufolge, erhalten durch die kürzli voll- endete Neuregulirung dieser Wegstrecke. Die neue Einfassung des Kirchhofes ist um mehrere Schritt zurückgerückt worden, sodaß hier- durch eine Verbreiterung der mit Asphaltpflaster A fart Straße erreicht if, Die niedrige Backsteinmauer mit dem chmiedeeisernen Gitter ift in ecinfaher und ges{chmackvoller Ausführung hergestellt. Die Kirche mit ihrem gefälligen Renaissance-Thurm kommt jeßt nach Regulirung der Straße bedeutend besser zur Geltung.

Die Erweiterungsarbeiten an der Potsdamer Bahn sind jeßt, wie wir der „Boss. Ztg.* entnehmen, so weit vorgeschritten, daß man daran gehen kann, einige Ueberbrückungen von Straßen vorzunehmen, Seit vorgestern hat man am Schöneberger Ufer be-

onnen, den Fahrdamm durch ein Gerüst zu überspannen, das zum au der eisernen Ueberbrückung dienen foll.

Die Bestimmung des Wasserstandes der Flüsse geschah früher in Deutschland ungleihartig, An einigen os berechnete man die Wasserhöhe von der Sohle des Flusses aus, an anderen

rihtete man die Zahlenangaben des Pegels nah dem bis dahin be- kannten niedrigsten oder Tbften Wasserstand. Nach dem neuesten

„Wasserreglement“ soll nun überall nah dem mittleren Wasser- stande der „Nordsee, dem sogenannten Amsterdamer Pegel , ge- rechnet werden. An der Spree ift dieser Pegel, der „Voss. Ztg.“ zufolge, bereits eingeführt; der normale Wasserspiegel der Spree liegt 32,46 bez. 30,60 m (im Unterwasser) über dem normalen Spiegel der Nordsee.

Die Zusammenstellung des Fremdenverkehrs hat, laut Meldung der „N. A. Z.“, ergeben, daß während des Monats Oktober in hiesigen Gasthöfen 34 399, Hotels garnis und Chambres garnies 2789, foastigen Herbergen 8942, zusammen in öffentlihen Logir- anstalten 46 130 Fremde abgestiegen sind.

Auf dem s\tädtishen Rieselgute Falkenberg fand, wie das „D. Tgabl.“ meldet, am Sonntag die Einweihung der völlig um- gebauten Kirche flatt, die unter dem Patronat der Stadtgemeinde Berlin steht.

__ Der Stolze'’\che Stenographen-Verein hält seine nächste Hauptversammlung Donnerstag, den 6. November, Abends 8 Uhr, im Festfaale des Brandenburger Hauses, Mohrenstraße 47, ab. Auf der Tagesordnung steht u. A. ein Vortrag des Parlaments- Stenographen Bäckler über seine stenographischen Reisestudien in England, ferner die Vorführung des neuen Vervielfältiger s ,Schapiro- graph“ durch d.n Erfinder Hrn. Schapiro.

__ Hirschberg i. Schl., 4. November. In vergangener Naht stieß, laut Meldung des „W. T. B.“, im hiesigen Bahnhof ein Per- sonenzua auf eine Anzahl Güterwagen. Personen sind dabei, von einigen ganz_leihten Kontusionen abgesehen, niht zu Schaden gekommen, der Schaden an Material soll dagegen ziemlich er-

heblich fein. L A

__ Ka ffel, 3. November. In der hiesigen Lutherischen Kirche in der Schloßstraße entstand gestern, wie das „D. Tgbl.* erfährt, bei der Abendpredigt eine Panik, weil in Folge Aufsteigens von Rau aus den neu angelegten Heizungskanälen plöylih , Feuer!“ gerufen wnrde. Den Swrecken der Andächtigen, die bis auf den leßten Plaß die Kirche beseßten, kann man sich leiht vorstellen: Alles drängte in der Aufregung nach bem Ausgange und Unglücks- fälle schienen unvermeidlich. Da im leßten Moment gelang es der Geiste8gegenwart des auf der Kanzel stehenden Predigers, des Pfarrers Opper, welcher die Situation sofort über- \chaute und wahrnahm, daß der Feuerruf nur ein blinder Lärm war, durch seine mit mächtiger Stimme gerufenen Beruhigungsworte Gehör bei der Menschenmenge zu finden sowie nah und nach die auf- geregten Gemüther zu beruhigen und zu überzeugen, daß keine Feuers- gefahr vorhanden war. Hr. Pfarrer Opper {loß seine Predigt mit einem Dankgebet, daß die \chwere Katastrophe abgewendet wurde, und die Gemeinde sang aus Anlaß dieses glücklich verlaufenen Zwischenfalles den Choral „Nun danket Alle Gott!“ 2c.

Hamburg, 4. November. Ein Privat-Telegramm der „Danz. A. Z.“ meldet: Jn den lehten Tagen sind im Atlantishen Ozean 6 Schiffe untergegangen.

Wien, 3. November. Am Feiertage Allerheiligen bot ih Mittags, wie die „Magdeburger Ztg.“ berichtet, dem Publikum, welches gerade den Stephansplaß passirte, ein ungemein auf- regender Anblick dar. Auf dem rückwärtigen Theile des Plates, zwischen der Kirhe und dem deutshen Ordenshause, sammelten h Hunderte von Menshen und blickten nah dem hohen Thurm empor, wo man aus dem einen Fenster der Thürmer- stube an einem Seile einen mensch{chlichen Körper herab- hängen sab. Angst und Schrecken ergriff die Menge, da man erkannte, daß der an dem Stricke hängende Mensch verunglückt sein müsse, aber Niemand wahrzunehmen vermochte, ob er noch am Leben sei oder nicht. Geraume Zeit verging, ehe der wahre Sachverhalt bekannt wurde und ehe es gelang, den Ver- unglückten wieder in Sicherheit zu bringen. Der Löschmeister-Gehülfe Clemens Lohr von der \tädtishen Feuerwehr versah an jenem Lage mit seinem Kameraden Josef Oelzelt im Thurmwächterzimmer den Dienst und \{hickte sich gegen 114 Uhr Mittags an, der Vor- chrift gemäß die Aussichtsfenster zu reinigen. Er ftand eben auf der Brüstung des Fensters der Ostfront, nach- dem er ein 6 m langes Seil, das er am Sicherheits- gürtel trug, an dem Mittelpfeiler der Thürmerstube befestigt hatte. Plöplich entfiel das Leder, das er zum Pußen der Fenster verwendete, seiner Handz er haste dana, glitt aber aus und stürzte von der Brüstung nah Außen herab. Im Augenblick des Abfturzes hatte Lohr, wie er nachträglih erzählte, die Geistesgegenwart, das Seil zu erfassen, wodurch dic Wucht des fallenden Körpers abges{chwächt und das Seil nit so stark angespannt wurde. Lohr erlitt wohl starke Abschürfungen an den Händen, doch hielten das Seil und der Gürtel fest, bis Hülfe gekommen war. Allerdings hatte der Unglülihe fast eine volle Viertelstunde, zwishen Himmel und Erde \{chwebend, Todesangst auszustehen. Auf den markershütternden Auf- \hrei, den Lohr im Sturze ausstieß, kam sein Kamerad Oelzelt aus einem Nebenraum herbei ; da er aber allein die Körperlast des Schwebenden nicht heraufzuziehen vermochte, rief er telegraphisch die Central-Feuerwehr um Hülfe an. Nah wenigen Minuten war ein Hülfswagen mit zehn Mann zur Stelle. Ras eilte die Rettungs- mannschaft auf den Thurm, und bald naher fah man von unten, wie unter dem Wachzimmer die Scheiben eines der großen Fenster der Thurm- halle eingeschlagen wurden und mittels eines Stricks, den man na dem ltt ngdseile warf, dec Körper Lohr's an das Hallenfenster herangezogen wurde. Lohr konnte jeßt wenigstens mit einem Fuße an dem Fenster eine Stüße finden, Mittlerweile wurde auf einem etwa sechs bis act Klafter unterhalb dieses Fensters befindlihen Gesimse eine Leiter angelegt, auf welcher Lohr, langsam herabsteigend, endlich in Sicherheit gelangte, Die Menge, welhe in banger Erwartung dem Boraange zugesehen hatte, athmete erleihtert auf, als die Rettung Lohr's gesichert erschien. Der Verunglückte war durch die Todesangst, die er eine Viertelstunde lang erduldet hatte, wie gelähmt, weshalb er zur Grholung in das Marodenzimmer der Feuerwehrkaserne gebracht

werden mußte.

London, 4. November. Der Prinz von Wales hat heute in Gegenwart zahlreiher distinguirter Persönlichkeiten die unter- irdische elektrishe Eisenbahn zwischen der City und der süd- 4 E Stockwell eröffnet. Die Länge der Linie beträgt 3 Meilen.

St. Petersburg, 4. November. Der „Danz. Allg. Ztg.“ wird gemeldet: Während einer Cirkusvorstellung wurde Direktor Ciniselli von seinem Pferde angegriffen und \{chwer verleßt. Der Zar verließ den Cirkus sofort ; die Vor- stellung wurde wegen der in Folge des aufregenden Vorganges ent- standenen Panik abgebrochen. »

Warschau, 4. November. „W. T, B,“ meldet: Ein vor mehreren Tagen in der Kramsta’shen Kohlen rube ,Mortimer ausgebrohner Brand is noch immer nit gelöst, Der angerichtete Schaden wird auf mehr als 200 000 Rubel geschäyt.

San Francisco. Der „Nat, Ztg,“ wirh gemeldet: Montag Vormittag La hier in dem Souterrain hes an der Market-Street gelegenen Häuserviertels Feuer aus, welches sich {nell nach dem ersten Stockwerk und von da nah hen höher gelegenen Stockwerken, in welhen sich das „Grand Hotel“ und das „Burlington Hotel“ befinden, verbreitete, Letzteres wurde gänzli zerstört, ebenso ein Theil des „Grand Hotel“, ie angrenzenden Gebäude Se durch Feuer und Wasser beschädigt, Der Gesammtshaden wird au

1 500 600 Dollars geschägt,

Augen blaugrau,

D M 267 . Steckbriefe und Unterfugunge n, . Zwangsvollstreckungen, . Verkäufe, Berpachtungen, Verdingungen 2c.

: Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

1) Steebriefe_ und Untersuchungs-Sachen.

42951 Steckbrief. J l Bean den unten beschriebenen Kellner Rudolf Thouack (Thunack), geboren am 17. August 1860 zu Reitwein, welcher flüchtig ist, ist die Unter- suhungshaft wegen Hehlerei in den Akten V. R, 11, 355, 90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungsgefängniß zu Alt-Moabit 12a abzuliefern.

Berlin, den 30. Oltober 1890.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht I.

Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1,68 m, Statur kräftig, Haare brünett, Stirn hoh \chräg, Bart; blonder Schnurrbart, Augenbrauen brünett, Nase ar Be Pee pl ähne vollständig, Kinn oval, Gesicht oval, Gesichts- B gesund, Sprache deuts. Besondere Kenn- zeichen; an der Nase rechts eine s{chräge 2 em lange

Narbe.

[42950] Steckbrief. i

Gegen den unten beschriebenen Commis Otto Denkewitz, am 15, Dezember 1861 in Berlin ge- boren, welcher flüchtig ifl, ist die Untersuhungshaft wegen Hehlerei in den Akten U R. 11. 355,/12. 90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 12 a abzuliefern.

Berlin, den 30. Oktober 1890,

Der Untersuhungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I.

Beschreibung: Alter 28 Jahre, Größe 1,75,5 m, Siatur kräftig, Haare braun, Stirn hoh, Bart: rothblonder Schnurrbart, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnli, Zähne unvollständig, Kinn oval, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.

[42949] Stekbrief.

Gegen den Buhhbindermeister Otto Knoll, am 13. Januar 1851 zu Wittstock geboren, ist die Untersuhungshaft wegen wiederholten Betruges in den Akten J. II. D, 119. 90, verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in ‘das nächste Gerihts-Gefängniß abzuliefern.

Berlin, den 31. Oktober 1890.

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht T. [42745] Steckbriefs-Erledigung.

Der hintér [den Schlachtermeister einri® Graff wegen wiederholten Betruges in den Akten 83 G. 820. 84 = J. II. A. 73. 84 unter dem 8 März 1884 er- lassene und unter dem 21. März 1885 und 15. Fe- bruar 1889 erneuerte Steckbrief ist erledigt.

Verliu, den 2, November 1890.

Staatëanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I. [40311]

Der Ersaß-Reservist Johann Gottfried Hermann Hamann, zuleßt zu Brandenburg a. H. wohnhaft, geboren am 24. Juli 1863 zu Harthau, wird beschuldigt, als Ersaß-Re)ervist erster Klasse aus- gewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuhs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf deu 10. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor das Königlihe Schöffengeriht, Zimmer 41, zur Daun er ane enns geladen. Bei unents{chuldigtem usbleiben wird derselbe auf Grund der nach §8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks- Kommando zu Magdeburg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Brandenburg a./H., In 18. Oktober 1890.

E , erten, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

as ad Bescvran, In der Strafsache gegen Josef Bouillon, geboren am 30 März 1867 in Mülhausen i./E,, ali t in Meß wohnhaft gewesen, zur Zeit ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, wegen Verlegung der Wehr- pflicht, wird zur Deckung der den Angeklagten möglicher- weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten ces Verfahrens in Gemäßheit der 88. 325 und 326 St.-P.-O, und §. 140 St.-G.B,, da die Beschlagnahme einzelner zum Vermögen des An- geklagten; gehöriger Gegenstände nicht angängig er- sheint, die Beschlagnahme des gesammten im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens des An- geklagten angeordnet.

Meg, den 29. Oktober 1890.

Kaiserlihes Landgericht. Strafkammer.

M 2 T Ss 2) Zwangsvollstreckungen, Nusfgebote, Vorladungen u. dgl,

(42767) Zwangsversicigerung.

Im Wege der Zwangevollstreckung foll das im Grundbuhe von den Umgebungen Band 161 Nr. 7036 auf den Namen des BVüreau- Vorstehers

aul Wolff und des Restaurateurs Friß Sens zu Berlin zu gleihen Rechten und Antheilen einge- tragene, hierselbst in der Straße Nr. 30, Abtbeilung XI. des Bebauungsplanes belegene Grundstück am 19. Januar 1891, Vormittags 104 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts- stelle Neue Friedri{straße Nr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden,

ufgebote, Vorladungen u. dergl.

Das Grundstück is mit 3,30 6 Reinertrag und | Stelle des Grundstücks tritt, Das Urtheil über

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

einer Fläche von 4 a 69 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nahweisungen, sowte besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden aufgefordert, die nit „von felbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des fenen Gebots nit berüdsihtigt werden und ei Vertheilung „des Kaufgeldes gegen die berü- sihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- jenigen, welche, das Eigenthum des Grundstücks erp hen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver teigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah ola Zufchlag das Kaufgeld in Bezug , aaf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 19. Ja- uuar 1891, Mittags 1} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Verliu, den 27, Oktober 1890, Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 51.

[42768] 8 wangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 156 Nr. 6893 auf den Namen des Bureauvorstehers Paul Wolff und des Restaurateurs Fciß Sens, Beide zu Berlin, zu gleihen Rechten und Antheilen eingetragene, in der D Nr. 30, Abtheilung XI. des Bebauungs- plans, belegene Grundstü am 19. Januar 1891, Vormittags 105 Uhr, vor dem unter- zeihneten Geriwt an Gerichtsstelle Neue Griedrid;straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstü ist mit 3,33 Reinertrag und eincr Fläche von 4 a 70 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Ubschäßungen und andere das Grund- stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\chreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi- ger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berüdsfihtigt werden und bei Wer- theilung des Kaufgeldes gegen die berücsichtigten Rnsprüche im Range zurüdltreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des GrundstüLds be- anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt, Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 19. Jannar 1891, Mittags 1} Uhr, an Ge- riht151telle wie oben bezeihnet verlündet werden.

Verliu, den 27. Oktober 1890.

§röniglihes Amtsgericht 1. Abtheilung 51,

(42762) Swangsversteigeruug.

Im Wege der Zwangsvollstredung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 86 Nr. 3556 auf den Namen des Kaufmanns Julius Heppner hier eingetragene, in der Straße 29, Abth. VI]I. belegene Grund- süd in einem neuen Termin am 1. Dezem- ber 1890, Vormittags 103 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C. parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundjtück ist mit 2,46 # Reinertrag und einer Fläche von 10 ar 44 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. RYuszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Orunbbuchblatts, etwaige Abschägungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D.,, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberehtigien werden aufgefordert, die nicht vou selbst auf den Er- steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- fein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit dex Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berüdcsihtigt werden und bei Ber- theilung des Kaufgeldes gegen die berüdsih- ligten Ansprüche im Range zurütreten. ie» jenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks be- anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver- llcigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die

Berlin, Mittwoch, den 5, November

Oeffentlicher

Anzeiger.

die (Ertheilung des Zuschlags wird am L. De- zember 1890, Nachmittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle wie oben bezeichnet verkündet werden. Verlin, den 31. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 51.

9761 E 147761] Svangsversteigerung.

_Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins Band 158 Nr. 6970 auf den Namen des Kaufmanns Moritz Ullendorfff hier eingetragene, in der Wolgaster Straße Nr. 11 belegene Grundstück am 23. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeih- neten Geriht an Gerichts\telle Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel C., part. Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Flähe von 7 a 12 qm weder zur Grundsteuer noh zur Ge- bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, lügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle

ealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von felbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige San von Kapital, its wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gern sten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei M theilung des Kaufgeldes gegen die berücsihtigten Ansprüche im Range zurücktreten, Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteige- rungstermins die Einstellung des Verfahrens her- beizuführen, Os nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in 2 eug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 23. Januar 1891, Mittags 1} Uhr, an. Gerichtóstele, wie oben bezeihnet verkündet werden.

Vexlin, den 28. Oktober 1890.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 51.

[42765] Bekanntmachung.

Das Verfahren der Zwangsversteigerung des Peischard’schen Grundstücks, Feldzeugmeisterstraße 3, Grundbuch von den Umgebungen im Niederbarnim- \chen Kreise Band 83 Nr. 3451 sowie die Termine am 15. November 1890 werden aufgehoben.

Berlin, den 29. Oktober 1890.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 52.

[42879]

In Zwangsvollstreckungssachen der Helene Vetter, ledig, großjährig, ohne Gewerbe, îin Sulzheim, dur ihren Prozeßbevollmächtigten Rechtépraktikanten Straus in Wörrstadt vertreten, betreibender Theil, gegen Heinrich Gläser I1.,, Ackersmand, und dessen Ehefrau Elisabetha, geborne Grassert, Beide früher in Udenheim, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, Schuldner, wegen Zwangsvoll streckung in Immobilien, wurde durch Beschluß Groß. Amts- gerihts hierselb vom Heutigen die Zwangsvoll- streckung angeordnet und Termin zur Verhandlung über die für das Verfahren erbeblihen thatsählihen un» rechtlichen Verhältnisse, insbesondere über Eigen- thums- vnd Besitzverhältnisse, Belastungen, Ver- pahtungen und Vermiethungen, Zeit, Ort und Be- dingungen der Versteigerung aur Mittwoch, den 10, Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, vor Großh. Amtsgerichte hierselb anberaumt, zu welchem Termine die Schuldner Eheleute Gläser auf Anordnung genannten Gerichts hiermit geladen werden.

Nieder-Olm, den 28. Oktober 1890.

Der Großh. Amtsgerihtsshreiber. (L, 8.) Ott.

[31147] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kirchenvorstandes der Kirchen- gemeinde zu Tolksdorf, Dekanats Braunsberg, werden die Jnhaber der angebli verloren gegangenen Oft- preußischen Pfandbriefe :

A der neueren Pfandbriefe: zu 34% Läitt. B. Nr. 4 über 1500 M 6

5 Litt. E Litt. 35 900

Litt. 334 Litt. 423 412

Litt.

Litt. 696

Läátt. 209

Litt. 275 587

Litt. 707

Litt. Litt. 1093 Litt. 1125 Litt. 1211 Litt. 1593 Lict, 1694 Litt. 1736 1774

Litt.

Litt. 263

Litt. 328

Litt. 362

Litt. 413 480

Litt. Litt, 1022 i 1554

600 300

Que ee ez zuu

pk ©

t “E Se e

1%99,

. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u, Altiza-Seééih, . Berufs-Genossenschaften.

. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenshaîten

. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbankea.

. Verschiedene Bekanntmachungen.

zu 4 % Tátt. C, Nr; 9378 üb “% C E Litt. D, 1752 Litt. D, 31230 Litt 31231 Litt, E, 1678 Litt. E, 3780 Litt. F: 2702 Av 288 B, des älteren Spezial-Pfantbricfs Nr. 8 des Gutes Lyt Landschaftékreis-Kegisiers x denburg, Band 1, Nr. 9 über A aufgefordert, ihre RNechte auf ti zeihneten Pfandbriefe spätestens termine, den 15. April 1891, 12 Ugzr, bei dem unterzeihneten Geribte (Zimmer £3) an- zumelden und die qu. Pfandbriefe vorzulegen, wêhri- genfans die Kraftloserklärung der lezteren erfolgen wird. Königsberg i. Pr., den 28, August 1890. Königliches Amtsgeriht. XL.

[23115] Aufgebot.

Die Sparkassenbücher der Spar- urid Darlehns- gasse des Kreises Grafschaft Hohenftein zu Nord- ausen:

a. Nr. 42 571 über 1641/21 M, ausgefertigt für Andreas Remling in Beneckenstein, E

b. Nr. 47783 über 100 Æ, ausgefertigt für Auguste Remling daselbst,

sind der Wittwe Remling angebli im Gasthof

¿um goldenen Stern“ in Magdeburg gestohlen unb

sollen auf Antrag:

a, der Wittwe Remling, Henriette, geb. Frenzel, in Beneckenstein für sich und die minder- jährige Auguste Remling in Magdeburg,

b. des Handelsmanns Andreas Remi in Beneckenstein,

c. des Kaufmanns Karl Remling zu Lübeck,

zum Zwecke der Ertheilung neuer Auéfertigungen für

kraftlos erklärt werden.

Es werden daher die derzeitigen unbekannten Jn-

haber jener Bücher hiermit aufgefordert, spätestens

in dem, bei dem unterzeihneten Geribte, Zimmer

Nr. 14, auf den 31. Januar 1891, Vor-

ep 11 Uhr, anberauwten Aufgebotstermine

ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Der auf den 3. Dezember d. J., Vormittags

11 Uhr, in diefer Sache anberaumte Aufgebots-

termin wird hiermit aufgehoben.

Nordhausen, den 9. Juli 1890.

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung T.

Ss Aufgebot. ;

Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Kreises Kottbus Nr. 8217 über 750 A nebft 22,92 M De zusammen 772,90 #Æ, ausgefertigt für den albbüfner Christian Schmolka zu Saspow, ift an- geblich verloren und soll auf Antrag des Halb- hüfners Christian Schmolko zu Saspow für fraft- los erklärt werden. Es wird ein Jeder, der an diesem Sparkassenbuch irgend ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, ich bei dem unterzeihneten Gericht und ¿zwar spätestens in dem auf den 18. Februar 1891, Vormittags 19 Uhr, Zimmer Nr. 18, anbe- raumten Termin zu melden und \ein Recht näher nachzuweisen, widrigenfalls das Buch für erloschen erklärt und dem Antragsteller ein neues an dessen Stelle ausgefertict werden foll.

Kottbus, den 10. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht.

(42318) Aufgebot.

Auf den Antrag des Handelsmanns Wilhelm Richter zu Görliß, vertreten durch den Rechtsanwalt Mantell daselbst, wird der Inhaber des angebli verloren gegangenen Wechsels, d. d. Boi, den 12. September 1888, über 150 #, zahlbar 3 Monat a dato, ausgestellt von dem Antragsteller und accep- tirt von dem Gaftwi:th Karl Haupt zu Geheege, hierdurch aufgefordert, seine Rechte aus diesem Wechsel spätestens im Aufgebotstermine den 20. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Geriht anzumelden und den Wewsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erflärung desfelben erfolgen wird.

Rothenburg O./L., den 20, Oktober 1890,

Königliches Amtsgericht.

[42758] Aufgebot. e

Auf Antrag dcs Hüttrers Johann Josef Siefert zu Rasdorf wird der am 28 Auguft 1820 geborene und seit vielen Jahren mit unbekanntem Aufent- haltsorte abwesende Auguftin Siefert aus Raédorf hiermit aufgefordert, späteftens im Termine vom 4. März 1891, Vorm. 10 Uhr, bei dem unter- zeichneten Gerichte sid zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und fein Vermögen seinen Intestat- erben ausgehändigt werden wird.

Hüufeld, den 30. Oktober 1890.

Königliches Amtsgericht.

[42764] Aufgebot.

Auf dcn Antrag des Nachlaßpflegers Herrn Rechts- anwalt Steiner hierselbst werden die unbekannten Erben des am 30. März 1890 zu Waldenburg ver- storbenen Tagearbeiters August Schmidt aufgefordert,

spätestens im Aufgebotstermine den 17. September

a

Ta T Eq Q G

3209

AWRNÉPNHNNHHNNHEESNEHEEENSEOONïSQtw Eq Uu G

4

1891, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprü{he und Relhte auf den Naclaß bei dem unterzeihneten Ge-