1890 / 273 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Nov 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Bestimmungen über die Wahlen von Stadtverordneten wird den im Landtage in der vorigen Session kund- gegebenen Wünschen entsprohen werden. j

Bei den freundlichen Beziehungen des Reichs zu allen auswärtigen Staaten, welche im Laufe dieses Jahres \sich noch mehr gefestigt haben, fann Ich mit Vertrauen die fernere Erhaltung des Friedens erwarten.

Meine Herren! Eine Reihe hohwichtiger geseb- geberisher Aufgaben wird Sie beschäftigen. Möge die Lösung derselben, welche Zhre volle Hingabe erfordert, im vertrauensvollen Zusammenwirken mit der Staats- regierung zum Heile des Landes gelingen!

S i lesung der Thronrede beendet war, trat der Sobald ie ee Staats-Ministeriums wiederum vor und erklärte auf Allerhöhsten E Sr. Majestät den

ie für eröffnet. Eo M int dee Rer und König verließen nunmehr unter dreimaligem Hoch der Versammlung, welches der Präsi- dent des Hauses der Abgeordneten, Wirkliche Geheime Rath von Köller, ausbrachte, in Begleitung Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen, huldvoll nah allen Seiten grüßend,

den Weißen Saal.

Se. Majestät der Kön ig haben Allergnädigst geruht : dem General-Arzt 1. Klasse a. D. Dr, Neubauer zu Ueberlingen am Bodensee, bisher Corps-Arzt des XV. Armee- Corps, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichen- laub; dem Bildhauer Professor Schaper zu Berlin den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Ober-Stabsarzt 2. Klasse a. D. Dr. Falkenstein zu Groß- Lichterfelde bei Berlin, bisher bei der Haupt-Kadetten-Anstalt daselbst, und dem Stabs- und Bataillons-Arzt a. D. Dr. Hiller zu Breslau, bisher beim Grenadier-Regiment Kronprinz Friedrich Wilhelm (2. Schlesishes) Nr. 11, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Geheimen Ober-Regierungs-Rath Deegen zu Berlin, bisher vor- tragender Rath im Rcichs-Justizamt, den Königlichen Kronen- Orden zweiter Klasse; dem Kataster - Controleur a. D., Rech- nungs-Rath Claas zu Lechenih im Kreise Euskirhen, dem Zahlmeister a, D. Kniffert zu Berlin, bisher beim Kaiser Alexander-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1, und dem Eisen- bahn-Werkmeister a. D. Dransch zu Breslau den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse ; den emeritirten Lehrern Krause zu Glogau, Flegel zu Goldberg, bisher zu Ober-Mittel- D im Kreise Shönau, Galle zu Alt - Kemniß im reise Hirshberg und Klamt zu Ober-Herzogswaldau im Kreise Freystadt den Adler der Jnhaber des König- lihen Haus - Ordens von Hohenzollern; dem Maschinen- meister Arndt in der R. Känter'chen Hofbuchdruckerei zu Marienwerder das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold; fowie dem emeritirten Lehrer Woltmann zu Gümmer im Land- kreise Linden, den hexrschaftlihen Förstern Hübner zu Ludwigsdorf im Kreise Schweidniß und Witt zu Sucholohna im Kreise Groß-Strehlitz, dem Kommunalförster a. D. Baden zu Bettingen im Kreise Saarlouis, dem Gemeinde - Vorsteher Sant zu Klein-Zabrze im Kreise Zabrze, dem Polizei- ahtmeister a. D. Reiß zu Berlin, den pensionirten Schuß- leuten Fröhlih zu Bukow im Kreise Teltow, bisher zu Berlin, Bloedow zu' Pyritg, bisher zu Berlin,

Will, Jän. Und Jauert zu Berlin, -und

Jacob zu Liegnitz, bisher zu Berlin, dem Gerichtsdiener |/-

a, D. Haase zu Hafestrom im Kreise Königsberg i. Pr., bisher zu Königsberg i. Pr., dem Kreisboten Zumbusch zu Altenkirhen, dem pensionirten Bahnwärter Rühle zu Groß- dep, früher im Eisenbahn-Direktionsbezirk Erfurt, dem

aldwärter Gottlieb Füsol zu Scheppelwiy im Kreise Falkenberg und dem Gräflich Stolbergishen Waldarbeiter und Fisher Ern Weßtß lich zu JZlsenburg im Kreise Wernigerode das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem KaiserliG und Königlich österreichisch - ungarischen Obersten im Generalstabs-Corps Ritter von Guttenberg, Chef des Eisenbahn-Bureaus, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse in Brillanten; dem Kaiserlich und Königlih öster- reihish-ungarishen Konsul in Prevesa von Jaxa-Dem- bickdi den Rothen Adler- Orden dritter Klasse; sowie dem emeritirten Hauptlehrer Friy zu Wasselnheim im Kreise E den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse gzu verleihen.

Deutsches Reich.

Bekanntmachung. Fahrplan für die deutshen Reihs-Postdampfer- linien nach Ost-Asien und Australien.

Die Fahrten auf den deutshen Reichs - Postdampferlinien nach Ost-Asien und Australien finden im Jahre 1891 nah Maßgabe des in der Anlage (Ersten Beilage des „Reichs- und Staats-Anzeigers“) abgedruck ten Fahrplans statt.

Berlin W., den 3, November 1890.

Der Staatssekretär des Reichs-Postamts. von Stephan.

In Bremen wird am 24, d. M. mit einex Seesteuer- man nsprüfung begonnen werden.

Königreich Preußen.

Auf Jhren Bericht vom 29. Oktober d. J, will der Stadtgemeinde Berlin zur Erwerbung Us Zur afen Beschränkung des für die ihr nah dem Vertrage vom 17. Februar/24. Juni 1888 obli egenden baulichen Ausführungen zur erbesserung des Spreelaufs innerhalb der Stadt Berlin und bis zur Einmündung der Spree in die Havel erforder-

lihen Grundeigenthums das Enteignungsreht hiermit ver- leihen. Die eingereihten drei Pläne erfolgen anbei zurü. Neues Palais, den 3. November 1890. WilhelmR. von Maybach.

An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der ordentlihe Lehrer Dr. Neide am Gymnasium zu Landsberg a./W. ist zum Oberlehrer befördert worden.

Nah dem Bundesrathsbes{hluß vom 18. Juni 1885

(8. 372 der Protokolle) hat jeder Arzt Behufs Zulassung zur

usübung des Jmpfgeschäftes den Nahweis zu liefern, daß er mindestens zwei öffentlihen Vaccinations- und ebenso vielen Revaccinationsterminen beigewohnt und sih die er- forderlichen Kenntnisse bezüglich der Gewinnung und Kon- servirung der Lymphe erworben hat. Dieser Nachweis wird seit dem 1. November 1887 bereits bei der ärztlichen Staats- prüfung erbraht und ist ferner von denjenigen Aerzten, welche bisher schon als Jmpfärzte thätig gewesen sind, ohne daß ih ein Mangel in den vorerwähnten Kenntnissen herausgestellt hat, als geliefert anzunehmen. Dagegen ist nach Maßgabe der bezeihneten Bestimmung der Nachweis ein - Erforderniß für e Aerzte geblieben, welche vor dem vorstehend an- gegebenen Termin die Staatsprüfung abgelegt und bisher niht als Jmpfärzte fungirt haben, als solhe aber angestellt sein wollen.

Behufs Ausführung des Bundesrathsbes{lu}sses ersuche ih daher Ew. Excellenz ganz ergebenst, dafür Sorge zu tragen, daß innerhalb der dortigen Provinz nicht Aerzte als Jmpfärzte angestellt werden, von welhen der in Rede stehende Nachweis niht geliefert is. Zur Erbringung desselben bedarf es nicht etwa einer förmlihen Prüfung, in welcher die Aerzte ihre Kenntnisse darzulegen hätten, und zwar umsoweniger, als voraussichtlich {hon in der nähsten Jmpf- periode der thierishe Jmpfstoff für sämmtlihe Fmpfungen im ganzen Lande durch staatlihe Anstalten bereitgestellt werden und entsprehend dem Bundesrathsbes{luß vom 28. April 1887, betreffend die Gewinnung, Aufbewahrung und Versen- dung von Thierlymphe, jeder Lieferung von Fmpfstoff eine Gebrauch8anweisung, welhe auch die Art der Aufbewahrung vorschreibt, beigegeben wird; vielmehr wird es genügen, wenn die gedahten Bewerber um Fmpfarztstellen sih gegenüber der zuständigen Behörde über ihre Theilnahme an den oben bezeihneten Jmpfgeschäftsterminen ausweisen und die Landes- Sanitäts-Polizeibehörde nah geeigneter Jnformation keinen Grund zu der Annahme hat, daß der Bewerber der erforder- lichen lia min ermangelt.

Ew. Excellenz ersuhe ich ganz ergebenst, das hiernah Erforderliche gefälligst zu veranlassen.

Berlin, den 6. November 1890.

von Goßler. An die Königlichen Ober-Präsidenten.

Personalveränderungen.

Königlich Brenßische Armee. Neues Palais, 6. Novetaber. Moraht L., Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Voigts-Rbe (3. Hannov.) Nr. 79, von dem Kom- mando zur Dienstleistung bei der Milit. Intendantur entbunden.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12, November.

Se. Majestät der Kaiser und König kamen gestern Nachmittag nach Berlin und fuhren in das Palais des Reichs- kanzlers, wo Allerhöchstdieselben längere Zeit mit diesem konferirten. Von dort begaben Se. Majestät Sih um 5 Uhr in das Landwirthschaftlihe Ministerium, wohnten dort einer Sitzung des Landes-Oekonomie-Kollegiums bei und kehrten Abends nah dem Neuen Palais zurü.

Heute Morgen hörten Se. Majestät den Vortrag des Chefs des Civilkabinets und begaben Sih demnächst nah Berlin, um im Königlihen Schlosse die Eröffnung des Landtages der Monarchie Allerhöchstselb| zu vollziehen. Nachdem Se. Majestät sodann noch mit dem Kultus-Minister konferirt hatten, kehrten Allerhöchstdieselben nah dem Neuen Palais zurück und empfingen dort den Statthalter von Elsaß- Lothringen Fürsten Hohenlohe.

Se. Majestät der Kaiser und König wohnte gestern Nachmittag den Berathungen des Landes-Dekonomie-Kollegiums im Landwirthschastlihen Ministerium bei und nahm Gelegenheit, Sih über die zur Verhandlung gestellte Frage wegen Schußmaßregeln an den landwirthschaftlihen Maschinen aus- zusprehen. Der Sißung folgte in der Wohnung des Staats- Ministers Dr. Freiherrn Lucius von Ballhausen ein Mittasgmahl, welches Se. Majestät mit Allerhöchstseiner Gegenwart beehrte. An dem Mahle nahmen außer den Mitaliedern des Landes- Oekonomie - Kollegiums die Familie des Ministers, der Ministerial-Direktor Dr. Michelly, der Ober-Land-Forstmeister Donner, der Ober - Land - Stallmeister Graf Lehndorff, der General der Jnfanterie von Hahnke, der General-Lieutenant von Wittich, der Ober-Hof- und Hausmarschall Graf Eulen- burg und der Chef des Civilkabinets von Lucanus Lheil.

Roe trat der Aus\schuß des Bundesraths für Handel und Verkehr zu einer Sißung zusammen.

Der Reichskommissar Major von Wissmann ist, wie „W. T. B.“ meldet, mit seinem Adjutanten Dr. Bumiller in Marseille eingetroffen. Die dortige deutsche Kolonie ver- anstaltet zu seinen Ehren heute ein Abschiedsessen.

Lieutenant Hellhoff, ift am 12. November in Fusan angekommen und beabsihtigt, am 29, November nach Kobe in See zu gehen. Der Ee „Kronprinz Cred Wilhelm“ hat mit den abgelösten Besazungen S. M. Kreuzer „Habicht“ und S. M. Kanonenboot „Hyäne“ am 11. November Teneriffa auf der Heimreise passirt.

S. M. Kanonenboot „Wolf“, Kommandant i Fusan

Jn der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats - Anzeigers“ theilen wir einen Aufsaß des Direktors der Königlichen Sternwarte, Geheimen Regierungs- Raths Professors Dr. Foerster über die Zukunft der öffentlichen Zeitangaben und Wetterangaben mit.

Danzig, 11. November. Heute Mittag wurde die zweite westpreußishe Provinzial-Synode eröffnet, zu welcher von Seiten des Evangelischen Ober-Kirchenraths der Ober- Konsistorial:-Rath Shmidt entsandt war. Zum Präsidenten der Synode wurde, wie die „Danz. Allg. Zig.“ berichtet, Graf Rittberg-Stangenberg wiedergewählt. Das Präsidium wurde alsdann beauftragt, ein Huldigungs-Telegramm: an Se. Majestät den Kaiser abzusenden.

Breslau, 11. November. - Die Provinzial-Synode sprach sih, der „Schles. Ztg.“ zufolge, dahin aus, daß den polnisch sprehenden Sachhsengängern an den aus- wärtigen Arbeitsstätten kirchlihe Pflege in ihrer Muttersprache zu Theil werden müsse. Dieselbe trat dann in die prinzipielle Erörterung über die in 8. 65 der Kirchen-, Gemeinde- und Synodalordnung enthaltene Bestimmung ein, nach welcher der Synode das Recht der Zustimmung zur Einführung von religiösen Lehrbüchern überhaupt zusteht, während na der Erklärung des evangelischen Ober- Kirchenraths sich das Recht auf die für den Schulunterricht bestimmten Bücher nicht erstreck. Bezüglich dieses ansheinenden Gegensaßzes wurde der von dem Superintendenten Ueberschär gestellte Antrag, die General-Synode um eine entscheidende Erklärung darüber anzugehen, angenommen.

Erfurt, 11. November. Bei den hiesigen Stadt- verordnetenwahlen sind, wie die „Nat.-Ztg.“ erfährt, die sozialdemokratishen Kandidaten troß angestrengtester Agitation unterlegen.

Kassel, 11. November. Der Ober-Präsident Graf zu Eulenburg hat heute den Provinzial-Landtag ge jchlossen, nahdem dieser ein zustimmendes Gutachten über den Entwurf einer Städteordnung für den Bezirk Wiesbaden abgegeben hatte.

Bayern.

München, 11. November. Die Frage der Reform der Mittelschulen beschäftigt, der „Allg. Ztg.“ zufolge, fort- dauernd die Staatsregierung. Für die Mitte des Monats Dezem- ber ist der Oberste Schulrath zu mehrtägigen Berathungen über diese Frage einberufen. Von der Frage der Schul- reform untrennbar is auch die Frage der Ausbildung der Lehramts-Kandidaten. Auf diesem Gebiete ist eine Abänderung der Prüfungsordnung mit einiger Sicherheit zu erwarten, und insbesondere wird au eine Einrichtung zur praktisWhen Aus- bildung der Lehramts-Kandidaten etwa ein pädagogisches Seminar mit in Betracht gezogen werden.

Sachsen.

Leipzig, 11. November. Unter reger Theilnahme weitester Kreise wurde gestern der 80. Geburtstag des Reichs- gerihts:Präsidenten Dr. von Simson gefeiert. Weit über hundert Glückwunschschreiben und Depeschen liefen ein, dar- unter Telegramme Fhrer Majestät der Kaiserin Friedri, des Großherzogs sowie des Erbgroßherzogs und der Erb- großherzogin von Sachsen, des Staatssekretärs des Reichs - Justizamts von Oehlschläger, des Direktors des Reichs - Justizamts Wirklichen Geheimen Raths Hanauer, des preußishen Justiz - Ministers Dr. von Schelling, des preußischen Kultus - Ministers Dr. von Goßler und des Staats-Ministers Dr. Friedberg. Um 12 Uhr begab sih, wie bereits gestern mitgetheilt, eine Deputation des Reichsgerihts in die Wohnung des Präfidenten, um eine Glückwunsch-Adresse zu Üüberreihen. Der Senats-Präsident Dr. Drechsler gab in einer warmen Ansprache den Gefühlen aller Angehörigen des Reichsgerihts Ausdruck und verlas sodann den Wortlaut der Adresse. Der Reichs- gerihts-Rath Meischeider war Ueberbringer eines künstleris{ arrangirlen Blumenkorbes und eines photographischen Ah- bildes der sämmtlihen Mitglieder des Vierten Civil- senats des Reichsgerihts, welches diese in einer Sitzung begriffen darstellt. Präsident Dr. von Simson dankte tiefgerührt und gab zugleich den Gefühlen des Schmerzes und der Wehmuth. Ausdruck, welche das bevorstehende Scheiden aus seinem Amte und aus der ihm besonders lieb gewordenen Stadt Leipzig hervorrufe. Jm Namen der Universität war der Rektor Magnificus, Geheime Hofrath Professor Dr. Binding, er- schienen, im Namen der juristishen Fakultät der tai Pro Hof- rath Professor Dr. Wach, mit ihm der Geheime Rath Professor Dr. Windscheid. Der Geheime Hofrath Ruland aus Weimar brahte im Austrag der Goethegejellshaft Glückwünsche dar. Auch die Beamten der Gerichtsschreiberei und der Kanzlei- verwaltung bei dem Neichsgeriht sandien dem „L. Tgol.“ zufolge ein Glückwunsch-Blatt.

Mecklenburg-Schwerin.

Schwerin, 11. November. Aus Messina, vom 10. d., ist, wie die „Meckl. Nachr.“ mittheilen, hier folgendes Tele- gramm von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzo ¿P

egangen: „Gestern angekommen, heute weiter über Civita Beecia nach Cannes. Befinden etwas besser. Shwäche noch sehr groß.“

Schwarzburg-Rudolstadt.

Rudolstadt, 11. November. Der Landtag des Fes wurde heute im Saale der Ludwigsburg im uftrage Sr. Durchlauht des Fürsten dur den Staats- Minister von Starck eröffnet. Außer dem Etat werden, nah der „Schwrzb. Rud. Lds.-Ztg.“, namentlich eine Ge- bührenordnung , Phann ein Geseh wegen weiterer Ab-

%

änderung der Gemeindeordnung von 1876 und ein Geseh über die Besoldungsverhältnisse /der Geistlihen den Landtag beschäftigen.

Reuß: j. L.

Gera, 11. November. Der EORLLas Sr. Durch- laut des Erbprinzen wurde hier gestern festlih begangen. Jhre Durchlauchten der Fürst und der Erbprinz reisten, der „Leipz. Ztg.“ zufolge, Mittags nach Thallwiß ab, um daselbst an Jagden Theil zu nehmen, an denen fich auch Se. Majestät der König von Sachsen und Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg von Sachsen betheiligen werden.

Livpe.

Detmold, 11.. November. Morgen wird, wie der „Hann. Cour.“ schreibt, dec Ober - Präsident Dr. von Bennigsen aus Hannover, der Ober-Präsident Studt aus Münster und der waldeckshe Landes-Direktor von Saldern aus Arolsen am hiesigen Hofe zum Diner erwartet. Se. Durchlaucht der Fürst von Walde is durch Erkrankung an Broñchialkatarrh am Erscheinen verhindert.

Helgoland.

Segen, 11. November. Der Gouverneur, Kapitän zur See Geiseler hat den hiesigen Lootsen eine Mittheilung zugehen lassen, derzufolge diejenigen Lootsen, die im Falle eines Krieges Lootsendienste in der deutschen Marine ver- rihten wollen, sih auf einige Zeit einer weiteren Ausbil- dung in der deutschen Marine zu unterziehen haben.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 12. November, Der Aus\{uß zur Vorberathung der Bauordnung für Wien mit Berücksihtigung der einverleibten Vororte genehmigte dieselbe, laut Meldung des „W. T. B.“, einstimmig undz nahezu unverändert nach der Vorlage der Regierung. Der Statthalter Graf Kielmannsegg erklärte, die Lösung der Stadtbahnfrage werde in Angriff genommen werden, sobald das Statut für Groß-Wien zu Stande gekommen sei.

Wie dem „Dr. J.“ aus Prag gemeldet wird, haben die

Deutschen beschlossen, sich an der böhmischen Landes- Ausstellung nicht zu betheiligen und mit einer hierauf bezüglichen Kundgebung schon in den nächsten Tagen vor die Oeffentlichkeit zu treten, obshon der Anmeldungstermin zu der Ausstellung erst kürzlih bis zum 30, November ver- schoben wurde. __ Der tiroler Landtag beschloß, die für die Errichtung einer freien katholishen Universität gesammelten 10 000 Fl. künftighin niht durch den Universitätsverein, son- dern dur den Landesaus\{chu§ß verwalten zu lassen. Der Erzbischof von Salzburg sprah ih gegen den Antrag, Abg. Lienbacher für denselben aus.

Die Landtage der Grafschaft Görz, des Königreichs Dalmatien und von Vorarlberg sind nah Beendigung ihrer Arbeiten wieder ge\chlos\\en worden.

In der vorgestrigen Konferenz der ungarischen libe- ralen Partei wurden, wie der „Presse“ gemeldet wird, die Budgets des Handels- und des ZJFustiz-Ministeriums ohne Debatte angenommen.

Großbritannien und Frland.

Der Herzog von Clarence und Avondale, ältester Sohn des Prinzen von Wales, reist, dem „W. T. B,“ zufolge, am Sonnabend nah Berlin ab, um den Prinzen und die Prinzessin von Wales bei der Hochzeit der Prinzessin Victoria zu vertreten.

Das Urtheil der Queens Bench in Angelegenheit der von der s{chweizer Regierung beantragten Auslieferung Castioni's lautet dahin, daß der Antrag abzuweisen sei, weil der Tod Rossi’s während einer politishen Erhebung er- folgte. Castioni sollte noch gestern in Freiheit geseßt werden.

Der Bau der nach dem neuen Flottenplan vom 31, Mai 1889 herzustellenden Schiffe wird mit größtem Eifer gefördert. Von den neun geshüßten Kreuzern 1. Klasse von 7350 t Gewicht sollen, der „Army and Navy Gazette“ zufolge, drei hon im nächsten Monat vom Stapel laufen, und zwar sind es die auf den Königlichen Werften zu Chatham, Portsmouth und Devonport gebauten Schiffe „Hawke“, „Edgar“ und „Centaur“, Die fünf an Privat- werften vergebenen Schiffe der Art sollen noch weit zurück sein ein Beweis für die Leistungsfähigkeit der Staatswerften, wenn sie richtig geleitet und mit an- gemessenen Aufträgen versehen werdèn. Das neunte von diesen Schiffen ist kürzlih in Portsmouth auf Stapel gelegt. Vier Schiffe von den neun follen unter Wasser mit Holz bekleidet und gefupfert werden zur Verwendung auf auswärtigen Stationen, wo sie nicht so häufig gedockt werden können, wie in der Heimath. Das Gewicht wird dadurch um etwa 350 t zunehmen, die Geschwindigkeit beim Fahren auf See mit voller Kraft und natürlichem Zuge voraussihtlih !/, Knoten geringer werden. Für die Armirung sind zwei 233 mm Kanonen für Bug und He, ferner zehn 152 mm Hinterlader und 16 Stück sechs- und dreipfündige Schnellfeuerkanonen in Aussicht genommen. Von den beiden planmäßigen Schlachtschiffen 2. Klasse ist das eine, „Barfleur“, unlängst in Chatham be- gonnen, das andere, „Centurion“, soll demnächst in Portsmouth auf Stapel gelegt werden, Jhr Gewicht soll 10500 t be- tragen, d. i. 1500 t mehr, als Anfangs angenommen, die Maschinenkraft 13 000 statt 10 000 Pferdestärken. Die Be- waffnung soll aus 4 Stück 254 mm Kanonen von 30 t Rohr-

ewiht in den beiden Thürmen und aus 33 Schnellfeuer- anonen bestehen, nämlih zehn 12em, sechs sechspfündigen und siebenzehn dreipfündigen; ferner aus sechs Torpedorohren, von denen drei unter Wasser liegen werden.

Frankreich.

Paris, 12. November. Jn dem gestern abgehaltenen Ministerrath unterzeihnete, wie „W, T. B,“ meldet, der Präsident Carnot ein Dekret, betressend die Legung und den Betrieb eines zweiten telegraphishen Kabels zwischen Calais und der dänischen Jnsel Fande, Ferner wurde ein neues Budget für Cochinhina vorgelegt, nah welchem der Ertrag der Steuern von jechs auf acht Millionen Francs erhöht und die Zahl der auszusührenden öffentlihen Arbeiten vermindert wird, : ;

Einem Diner, welches morgen im Elysée zu Ehren des Kronprinzen von Dänemark stattfindet, werden

die Minister ens und Ribot, Botschafter Baron 0 und die Gesandten Dänemarks und Schwedens eiwohnen.

Die Deputirtenkammer genehmigte heute das Budget des Ministeriums des JFnnern. Dex Boulangist Chi ché und der Radikale Ferroul beantragten die Abschaffung der geheimen Fonds. Ersterer machte geltend, da diese Fonds zu einer Korruption der Wähler führten, Der Minister des Jnnern Constans erwiderte, die geheimen Fonds seien einzig und allein dazu bestimmt, die Agenten der Sicherheit zu bezahlen, nicht aber den Wählern Vortheile zuzuwenden. Die Regierung habe niht die Mittel, wie eine gewisse Partei, zehn Millionen auszugeben, um h Wahlen zu bezahlen. Die geheimen Fonds wurden \chließlich mit 310 gegen 120 Stimmen be- willigt. : Die Kommission, welhe mit der Vorberathung des Antrages auf Sen en ex des beweglichen Ver- mögens e ist, beschloß die Ablehnung des An- trages zu empfehlen. |

G Die nit der Prüfung der Viehzöll e betraute Zoll- Subkommission nahm an Stelle des von der Regierung be- antragten Stüdzolls den Gewichtszoll an und seßte den Zoll für Rindvieh auf 10 Fr., für Kälber auf 12 Fr. und für Schafe auf 15,50 Fr. per 100 Kilo fest.

Nuß land und Polen.

Eine der „Pol. Corr.“ aus St, Petersburg zugehende Meldung bestätigt die Nachricht, daß in maßgebenden militä- rischen Kreisen Berathungen über eine Aenderung der Heeresorganisation in dem Sinne stattsanden, daß die russische Landmacht in Zukunft in drei große Armeen, eine Nord-Armee, West-Armee und eine Süd-Armee eingetheilt werden solle. Dieser Plan erfahre aber von mehreren Seiten heftigen Widerspruch, A

Vom 1. Januar 1891 ab werden, dem „Mil.-Wchbl.“ zu- folge, in den Festungen Warschau, Nowogeorgiewsk, Brest: Litowsk und Jwangorod Festungs-Telegraphen-Abthei- lungen ins Leben treten. Das erfonal wird aus den bereits bestehenden Feld-Telegraphenparks entnommen werden mit Er- gänzung durch Offiziere der übrigen Genietruppentheile und durch Mannschaften für die Parks aus Rekruten des nächsten Jahrganges, für die Abtheilungen felbst aus Mann- schaften der Festungs-Jnfanterie-Bataillone, welhe von den Kommandanten der Festungen besonders auszusuchen sind. Die Thätigkeit der Festungs-Telegraphen-Abtheilungen hat sih sowohl im Frieden wie im Kriege, bei Tage und bei Nat auch auf die Bedienung der Telephone und Heliographen zum Zweck der Verbindung der cinzelnen Theile des Festungsrayons ein- {hließlich der ors unter sich und mit den außen stehenden Truppen zu erstrecken. Je nach dem Umfange ihrer Thätig- keit zerfallen die Telegraphen: Abtheilungen in drei Kategorien. Die erste bei einer Ausvehnung der Telegraphenlinie auf 60 bis 100 Werst und mit 20 bis 30 Telegraphen-Telephon- stationen. Die zweite mit einer Telegraphenlinie von 25 bis 60 Werst und 10 bis 20 Stationen, die dritte weniger als 25 Werst und weniger als 10 Stationen. Eine Telegraphen- Abtheilung erster Kategorie wird nur die Festung Warschau haben, die Uebrigen sind zweiter Kategorie. Die Commandeure der Abtheilungen haben die Befugnisse von Commandeuren nit selbständiger Bataillone und stehen unter dem Komman- danten. Die zu den Festungstelegraphen herangezogenen Mannschaften müssen vorher ihre viermonatliche Rekrutenzeit bei den Festungs-Fnfanterie-Bataillonen durchgemaht haben. R es im Kriege an bei den Telegraphen ausgebildeten

ejerven, so werden Reservisten eingezogen, die bei den Genie- truppentheilen gedient haben.

Ftalieu.

Das Turiner Banket zu Ehren des Minister - Präsi- denten Crispi ist auf den 17. November festgesezt worden. Die Ernennung Luzatti’s zum Finanz-Minister soll, der „Magdb, Ztg.“ zufolge, unmittelbar nah den Wahlen erfolgen.

Portugal.

Der König richtete, der „Mgdb. Ztg.“ zufolge, ein Sthreiben an den Minister-Präsidenten, worin er seiner Be- friedigung über den englisch-portugiesishen modus vivendi ausspricht.

Die „Times“ meldet aus Lissabon, daß Nogueira Soares in einer Spezialmission, betreffend die Fragen der Delagoa - Bai - Eisenbahn und der Absteckung eines Theiles der Provinz Angola an der Grenze von Lunda Muata Yamvo's Reich), die dem Schieds\spruch der schweizer Regierung unterbreitet sind, nah Bern gehen werde.

__ Die Demission des s{wererkrankten Finanz-Ministers wird, einer Depesche des „Hann. Cour.“ aus Lissabon zufolge, unverzüglich erwartet. Fm Norden Portugals herrs{ht, wie sich die „Wes.-Ztg.“ melden läßt, eine Nahrungskrisis und eine leohafte Auswanderung. Wegen Mangel an Mehl be- absichtigen zahlceihe Bäcker, ihre Läden zu schließen. Die Regierung trifft wiederholte Vorkehrungen Behufs Be- chleunigung eines billigen Mehlimports.

Nach in Lissabon eingetroffenen Nachrichten des „W. T. B.“ hat das französishe Padcketboot „Bresil“ Rio de Janeiro mit einem von patriotishen Portugiesen in Brasilien gebildeten, aus 200 Mann bestehenden Bataillon verlassen. Dasselbe soll dem König von Portugal als Ver- stärkung der portugiesishen Truppen in Ost-Afrika zur Verfügung gestellt werden.

Schweiz,

Das ‘vom Bundesrath festgestellte Budget für die Ver- waltung des Alkohol-Monopols für 1891 sieht, der „Frkf. ia gpufolge, 13 200000 Fr. Einnahmen und 7 370 Fr. Ausgaben vor. Der Ueberschuß der Betriebs- rechnung beträgt 5830000 Fr. oder auf den Kopf der Be- völkerung rund 2 Fr. i

__ Der Große Rath des Kantons Tessin hat nunmehr die Anträge Soldati's, betreffend die Reform des Wahl ge eyes und des Wahlverfahrens, genehmigt. Die Radikalen nahmen an der Berathung nicht Theil.

Niederlande.

Aus dem Haag wird dem „Hamb. Corr.“ gemeldet, daß der Zustand des Königs sih verschle(htert habe: Angstanfälle und Nervenkrisen wien mit einander ab, der Schlaf sei gestört und unruhig, die Ernährung werde immer schwieriger.

Serbien. Belgrad, 10, November, Ein Erlaß des Ministez riums für Volkswirthschaft vom 7. d. dejagt, der

Wiener „Presse“ zufolge, daß, nachdem die Nothwendig- keit aufgehört habe, die Zahl der auszuführenden Schweine zu beschränken und den Transporteuren eine besondere Erlaubniß zu ertheilen, das genannte Ministerium die Einschränkung aufhebt und die Ausfuhr freigiebt. Da jedoch der Markt in Steinbruch überfüllt sei und in Folge dessen die Preise der Schweine stark gefallen seien, so werden die etne aufgefordert, bei der Absendung von Transporten Vorsicht zu üben.

Bulgarien.

Sofia, 11, November. Der Prinz Ferdinand stattete, dem „W. T. B.“ zufolge, heute der Synode einen Besuch ab. On DET Anfpra e, welche der Prinz an die Adreß-Deputation der Sobranje richtete, gab derselbe der Ueberzeugung Ausdruck, daß es durch ein gemeinsames festes Vorgehen gelingen werde, die legitimen Bestrebungen des Landes zu verwirklichen.

Dänemark. (F) Kopenhagen, 10. November. Der Minister des Zen legte heute im Folkething vor Eintritt in die agesordnung einen Gesezentwurf, betreffend die Anlage eines Freihafens bei Kopenhagen sowie wegen Aufhebung der Hafenabgaben im F open aa Hafen, vor. Jn dieser Vor- lage sind die Vorshläge berücksichtigt worden, die in der vorigen Tagung von dem betreffenden Landsthingsaus\huß gemacht wurden. Die Anlagekosten des Freihafens werden sich nah dem neuen Plan auf 10 038 000 Kronen belaufen, während sie in dem früheren Plan zu 10912 000 Kronen berechnet waren. Zu Verbindungsgeleisen mit der Staatsbahn und dem Hafenzollamt in Kopenhagen sind 905 000 Kronen er- forderlih. Zur Bestreitung der Kosten soll die Hafenkasse eine Anleihe von 8 000 000 Kronen unter Garantie des Staats aufnehmen. Die übrigen Mittel sowie die Einrichtung des mer- fantilen Theils des Freihafens soll eine Freihafen - Aktien- gesellschaft übernehmen, bezüglih deren Bildung die Regie- rung mit einem großen Kopenhagener Bankinstitut ein festes Abkommen getroffen hat. Ferner legte der Minister des Jn- nern den s{hon früher im Landthing berathenen Geseßentwurf, betreffend die Siherung der Arbeiter gegen die Folgen von Unglücksfällen bei der Arbeit, vor. Der Geseßentwurf ist nun dahin erweitert, daß alle in der ndustrie, der Landwirthschaft, der Schiffahrt und der A G Men Personen in die Versiherung eingeshlo}en sein ollen. L Im Lands3thing wurden heute vor Eintritt in die Tagesordnung vom Minister des Innern Geseßentwürfe, be- trefsend die Einführung des metrishen Systems für Maß und Gewicht und betreffend eine Aenderung der Gesetze über Musterung von Shiffsmannschaften, sowie end- lich vom Kultus-Minister ein Gesezentwurf, betreffend die Reorganisation des Unterrichts in den gektehrten Schulen Dänemarks. Der Minister bemerkte zu dem leßteren Entwurf, daß er auf den Gedanken nit habe eingehen können , das Griechishe als Unterrihtsgegenstand ganz fortfallen zu lassen. Die" mathematish - naturwissen- shaftlihen Studirenden würden nach dem Entwurfe einen etwas erweiterten lateinishen Unterricht erhalten, dagegen der Unterricht in der Mathematik etwas eingeshränkt werden. Die Schüler der sprahlich:historishen Richiung würden et- weiterten mathematishen, aber beshränkten griehishen Unter- riht erhalten. Beide Richtungen würden dafür Unterricht in der griehishen Alterthumskunde genießen. Das Nach- tragsexamen im Griechishen für Theologen solle bestehen bleiben. Dieses Examen im Lateinischen für Theologen und Juristen dagegen fortfallen. Das Ministerium wünsche \schließlich etwas größere Freiheit bei der Besezung der Rektor- und Lehrerstellen in den gelehrten Schulen.

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Amerika.

Vereinigte Staaten. Das nächste Repräsentanten- haus wird, dem „H. C.“ zufolge, aus etwa 212 Demokraten, 97 Republikanern und 23 Angehörigen der Farmers-Allianz zusammengeseßt sein. Zehn der leßteren find im Nord- westen, 13 im Süden gewählt, 15 halten zu den Demokraten, einer is Republikaner und 7 bezeihnen sich als unabhängig. Die Demokraten werden also die Zweidrittel-Mehrheit und eben damit die Delegationen von 30 Staaten zu bestimmen haben, Falls das Haus über die nähste Präfidentenvahl zu entscheiden haben sollte. Die demokratischen Führer sind alle gewählt, von den republikanishen nur der Sprecher Reed. Mac Kinley er- klärt seine Niederlage für einen Sieg, da alle Agitation nur eine so kleine Mehrheit gegen ihn habe aufbringen können.

Afien, ?

Persien. Aus Teheran wird gemeldet, daß Sir H. Drummond Wolff, der britishe Gefandie am persischen Hofe, am 7. d., Namittags, dem Schah seinen Abschieds- besuch vor seiner Abreise nah England abgestattet hat. Der Schah schenkte dem scheidenden Diplomaten fein mit Diamanten beseßtes Bildniß. Morgen, Mittwoch, wollte der Gesandte, begleitet von seinem Arzt Dr. Odling, die Reise nach Europa antreten.

Afrika,

Nach einer Meldung der „Times“ aus Sansibar vom 10. d. ist der Gouverneur von Kamerun, Frei von Soden dort eingetroffen. Am 7. d. M. ist dasbritisheProtektorat über Sanfibar daselbst förmlich proklamirt worden. Bekanntmachungen wurden angeschlagen, welche das Protektorat über alle Theile des Reichs des Sultans ankündigten, mit Ausnahme des Gebiets südlih des Umbas= Flusses, der Masfia-Junsel und der Distrikte Bavara, Meurta, Magadoxro und Warsheilh. Am Morgen besuchte der britishe General-Konful, begleitet vom Vize-Admiral Sir F. Freemantie und emer roßen Anzahl Marine-Offiziere, den Sultan u emem se und verlas die Proklamation vor einer großen Versammlung Araber. Die Flagge der britischen Flotte und die des Sultans waren nebeneinander aufgehißt. Königsjsalute wurden um Mittag von den Schiffen und vom Uher zue Feier des Ereignisses abgefeuert.