1890 / 287 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Nov 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Laut der am 31. Oktober 1890 vorliegenden Melbungen. S MERRERTEAWG E Nieder-Oefterreih . . . Ober-Oeslerrei e «ch4 0 246 Tirol-Vorarlberg . . 2 2 Böhmen . C E O 1445 Mähren . 41 179 S(lesien . 18 67 Galizien 274 1325 Bukowina a AS 72 Fee ¿ Nieder-Oesterreih . E 4 t 17 Da M 92 S. A Ln L Mm C S Milzbrand. Galizien L 9 24 Ungarn. Vom 30. September bis 7. Oktober 1890. Maul- und Klauenseuche in 57 Komitaten, 1345 Gemeinden, sowie in 14 Städten. 14 L 63 Gemeinden, sowie 7 00 Z

in 1 Stadt. 57 Gemeinden, sowie in 2 Städten. Vom 7. bis 14. Oktober 1890, Maul- und Klauenseuche in 56 Komitaten, 1336 Gemeinden, sowie in 15 Städten. LungenseuW 15 u 64 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. Milband 14 Ï 21 Gemeinden. Vom 14. bis 21. Oktober 1890. Maul- und Klauenseuche in 56 Komitaten, 1355 Gemeinden, sowie in 15 Städten. 10 L 56 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

Lungenseuche Milzbrand .

Lungenseuche . Milbrand 90 A 45 Gemeinden, fowie

in 1 Stadt. Bom 21. bis 28. Oktober 1890. Maul- und Klauenseuche in 56 Komitaten, 1322 Gemeinden, sowie

in 13 Städten, Lungenseuche . „16 è 59 Gemeinden, sowie A 2 A

in 1 Stadt, Schwei

44 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

Nom 1. bis 15, Lttober 1890.

Maul- und Klauenseuche.

. in 3 Gemeinden 3 Ställe mit 5 Rindern

und 72 Schafen.

1 Gemeinde 4 Ställe mit 38 Rindern Basel

Kantone:

Zürich N L

Basel-Stadt

und 29 Schweinen. 4 Ställe mit 19 Rindern

4 Schweinen und

160 Schafen. 2 Gemeinden 3 Ställe mit 24 Rindern und2 Schweinen. mit 28 Rindern. mit 38 Rindern und 26 Shweinen.

d L 6 mit 25 Rindern. Vom 16. bis 31, Oktober 1890. : . in 3 Gemeinden 4 Ställe mit 23 Rindern und 1 Schwein. 8 Ställe mit 51 Rindern und 8 Schweinen. 1 Stall mit 5 Rindern. 1 Stall mit 8 Rindern. 4 Stâlle mit 36 Rindern. 20 Ställe mit 159 Rindern, 8 Ziegen, 6 Schafen und 10 S{hweinen. 6 Ställe mit 50 Rindern und 1 Schwein. - 34 Ställe mit 207 Rindern, Belgien. i: Im September 1890. Lungenseuhe: in 7 Provinzen, 15 Gemeinden 24 Ställe mit mit 56 Rindern.

Appenzell a. Rh.

Appenzell i. Rh. 8 Z 4 5 er Que T7 ¿ 1B L

Thurgau . Zürich Basel-Städt, Schaffhausen . 1 Gemeinde Appenzell a. Rh. 1

Appenzell i. Rh. 2 Gemeinden St. Gallen . . 9 5

Basel

Graubünden 5 d

Thurgau . 20

Handel und Gewerbe.

Von interessirter Seite wird uns mitgetheilt : Vor einiger Zeit ist für ein unter der Firma „Exportcompagnie für

esterreih-Ungarn, das Deutsche Reich und die Schweiz Grundkapital 10 Millionen Pfund Sterling, General-Direktion London E. C.“ angeblich bestehendes Unternehmen von Halle a. S,, Leipzig und Zürich aus dur Herausgabe und Versendung von Broschüren, Prospekten und Fragebogen in pomphasten Worten Reklame gemacht wor- den. Das Unternehmen beabsichtigt angeblih, einen Mittel- punkt für den Exporthandel Oesterreih:Ungarns, Deutschlands und der Shweiz zu bilden, den leßteren durch Herausgabe eines großen Exporthandbuchs, Vermittelung und Betrieb von Handelsgeschäften , Gründung von überseeishen Handels- IaUoNen U. U verdoppeln oder zu verdrei- O, und dadurch niht nur hohe Dividenden für eine Mitglieder zu erzielen, sondern zugleich in mittelst Hebung der inländischen

enn iviger Weise roduktion und Versorgung überschüssiger Kräfte im Aus- lande zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit und Lösung der sozialen Frage beizutragen.

_ Eingezogene Erkundigungen haben ergeben, daß das er- wähnte Unternehmen in London ganz unbekannt ist und eine

reale Existenz überhaupt nicht besitzt. Die deutsche Geschäfts- welt wird gut daran thun, den unter der Firma des Unter-

nehmens etwa an sie herantretenden Anträgen gegenüber Vorsicht zu beobachten. t

Täglicwe Wagengestellung tür Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

__ An der Ruhr sind am 27. November gestellt 7873, nicht reht- zeitig geftellt 1156 (Wagen zu 10 t), weil die Zuführung, des Ho ch- wassers Den E v konnte.

In er esien sind am 26. d, M. geirellt 4338, nicht rechtzeitig gettellt keine Wagen. L s

Der Aufsichtsrath der Stärke-Zudcker-Fabrik Aktien- seie latt vorm. C. A. Koehlmann & C Frankfurt a./D., at beshlossen, für das am 30. September 1890 abgelaufene Ge- schäftsjahr na reichlichen Abschreibungen die Vertheilung einer Divi- dende von 14 %% der Generalversammlung vorzus{lagen. z e Wie aus London telegraphirt wird, hat gestern Nachmittag n der Bank von England die erste Sißung der Unter- suchungskommission für die argentinishen Finanz- angelegenheiten stattgefunden. Dieselbe beschäftigte sich lediglich mit den Formalitäten. Die Mitglieder der Kom- mission verpflichteten sich zu absolutem Stillschweigen über

meldet, der UntersuGungskommission sei der Bericht des Dr. de la Plaza über die finanzielle Situation in Argentinien vorgelegt worden. Für die nächsten Tage sei die Veröffentlihung eines Pro- jekts der Konversion der Cedulas zu erwarten, welches vorher telegraphisch den Direktoren der argentinishen Provinzial- Hypothekenbank mitgetheilt werden soll.

Frankfurt a. M, 27. November. (Getreidemarktberiht von Joseph Strauß) Weizen \ch{leppt sih. in äußerst gering- fügigem, kläglihem Verkehr hin, der Umsaß hat nichts zu bedeuten, und es ist kein einziges Moment zu gewahren, das nah der einen, oder anderen Richtung einen bestimmenden Impuls geben könnte, Course bleiben: ab Umgegend 192/10—‘/10 M, frei hier 193—2 A, kur- hessisher und norddeutsher 19{—§/10 4, frei Station der ober- hessishen und Weser - Bahn - Route Gelnhausen - Büdingen- Gießen - Friedberg 192/10 M, russishe Sorten 213 221 In Roggen hat die Frage die bescheidensten Grenzen niht überschritten, die Berliner hohen Course bleiben ein- flußlo8; wir lassen hiesigen Landroggen 178/10—18 K, russischen 18}—/10 A Gerste verkehrte in sehr ruhiger und mehr oder weniger lustloser Stimmung, die Notiz für Franken (Ochsenfurter Gau), Ried, Wetterauer und Pfälzer bleibt 18—19} 4, ungarishe in Regensburg prompt abzuladen, dürfte ab Regensburg (verzollt) mit 18} „é fäuflih sein, Futtergerste (rumänische und russische) 14i—} A dringend offerirt. Die Stimmung für Hafer ist vorwiegend fest; die gestiegenen Maispreise beeinflussen augens\cheinlich den Artikel, zumal auch vermehrte Kauflust Seitens des Konsums sich geltend mate, 143—15§ M bezahlt. Raps verlassen 26—¿ H, ungarisher 26 A ab Regensburg. Mais (mixed) 133—-14 M, La Plata 13,30 4, beshâdigtes 12—} M4, nicht viel gehandelt; für einlaufende Bedarfsorders müssen stets höhere Preise angelegt werden. Spelz s\preu (Ersay für Roggenstroh) ohne Neues per Centner circa 1 S. Weizenkleie 82—9 M, Roggens kleie 92—10 M till ‘und nit fester. Chilisalpeter per Februar-März 1891 per Centner 83/10—+ 4, nichts Erwähnens- werthes zu berihten, Käufer treffen hier eine guten Markt. Mehl: Vorräthe sowie Offerten sind umfangreih, Preishaltung eine fortgeseßt feste, mit Ausnahme von Roggenmehl, welches sehr flau liegt. Hiesiges Weizenmehl Nr. 0 33—34 , Nr. 1 31—32 4, Nr. 2 27I—28Ì Æ, Nr. 3 27—28 4, Nr. 4 23—24 M, Nr. 5 18 & Milch{brot- und Brotmehl im Verbande 584—604 4 Norddeutshe und rwoestfälishe Weizenmehle Nr. 00 274—283 M Roggenmehl loco hier Nr. 0 283—291 4, Nr. 0/1 27—23 M Nr. 1 23t—24t 4 (Obige Preise verstehen sid per 100 kg ab hier, häufig jedo auch loco auswärtiger Stationen.)

Leipzig, 27. November. (W. T. B) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dezember 4,227 M, pr Januar 4/25 , pr. Februar 4,25 4, pr. März 425 M pr. April 4,25 „6, pr. Mai 4,2% , pr. Juni 4,25 4, pr. Juli 4,29 #Æ, pr. August 4,25 „6, pr. September 4,25 4, pr. Oktober 4,25 6 Umsaß 120 000 kg. Ruhig.

London, 27. November. (W. T. B.) Wollauktion. Matt Preise unverändert.

An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

Bradford, 27. November. (W. T. B.) Wolle geschäftslos, Kreuzzuchten stetig, Merino billiger, englishe weihend, Garne und Stoffe ruhig aber fest.

Paris, 27. November. (W. T. B.) Der Direktor der Banque d’Etat und Deputirte Mary Raynaud ist vers{chwunden. Die Banque d’Etat ist geshlossen. Zablreihe Gläubiger haben sh bei dem Kommissar gemeldet, welher mit der Erstattung eines Be- richts über die Lage der Bank beauftragt ist ; derselbe beantragte, die Bank für fallit zu erklären. Das Handelsgericht hat beute Abend die betreffende Erklärung erlassen. An der Börse und in der Kammer rief das Vershwinden Raynaud's große Aufregung hervor.

Theater und Musik.

Königliche Theater. Am Montag, 1 Dezember, dem 250. Gedenktage des Re- ierungsantritts des Großen Kurfürsten, findet auf Aller- böchsten Befehl im Schauspielhause thé âtre paré statt. Zur Aufführung gelangt Kleist's „Prinz von Homburg“; der Darstellung geht ein von Professor Emil Taubert gedihteter Prolog voran. Die Matinée des Königlichen Opern-Chorpersonals findet am nächsten Sonntag bestimmt statt. Hr. Junkermann wird Theile aus Reuter's „Hanne Nüte* zum Vortrag bringen. Berliner Theater.

Die für Sonntag Abend angeseßte Vorstellung der „Journalisten“ beginnt um 7} Uhr. Inzwischen haben die Proben zu Franz von Schönthan's und Gustav Kadelburg's „Goldfishen“ begonnen. Das erfolgreiche Lustspiel, das vor einigen Jahren am Deutschen Theater eine lange Reihe von Aufführungen erlebte, wird in glänzender Beseßung um die Mitte der nähsten Woche zum ersten Male am Berliner Theater in Scene gehen.

E Victortia-Theater. Direktor Litaschy, welher an der Influenza erkrankt is, wird am Sonntag wieder spielen. Die zu Sonntag ausgegebenen Billets tragen den Vermerk: „Freitag, den 28. November“; um also dem Publikum das unnütße Umtauschen zu sparen, behalten die Billets vom Freitag für Sonntag ihre Gültigkeit. Belle-Alliance-Theater. Morgen find:t die leßte Aufführung von „Mamsell Nitouche“ statt. Am Sonntag geht zum ersten Mal in Scene „Der Jongleur“, Gesang8pofse in 4 Akten von Emil Pohl. Sing-Akademie.

Frl. Meta Neumann, eine noch jugendlihe Sängerin, gab gestern ihr erstes eignes Concert. Ihrer kleinen aber recht wohl- Tlingenden Sopranstimme fehlt noch die nöthige Reife der Ausbildung für ein solches Unternehmen. Deutlichkeit der Aus\prahe und Rein- heit der Intonation ließen Manches zu wünschen, do ist bei fortgeseßten Studien gewiß Beides zu erreichen. In einer Concert- Arie von Mozart „Non temer, amato bene“ (mit obligater Violine) sowie in einem Duett aus der Oper „Der Widerspänstigen Zähmung“ von Göh trat ihre Stimme zu wenig hervor, dagegen gelang ibr der Bortrag von drei kleinen anmuthigen noch ungedruckten Liedern von R. Kahn weit besser. Diese sowie die folgenden Lieder von Schubert, Rubin- stein, Schumann u. A. wurden von dem nicht sehr zahlrei ershienenen Publikum beifällig aufgenommen. Der Baritonist Hr. Ernst Wolff, den wir bereits früher kennen lernten, unterstützte die Concertgeberin außer in einigen Duetten noch durch Solovorträge, unter denen wir das „Per la gloria“ von Bononcini und das Früh- lingslied von Tscaikowski lobend hervorheben, Der Sänger besißt eine niht sehr kräftige, do sehr sorgfältig ges{hulte Stimme, sein Piano i} von besonderem Reiz, seine Aus\prahe stets deutlih. Mit tadelloser Reinheit der Intonation isl zugleih eine bedeutende Kehl- fertigkeit (z. B. in Ausführung des Trillers) verbunden; nur fehlt seinem Vortrage die Wärme der Empfindung. Der bereits öfter ge- hôrte Violinvirtuose Hr. Markees, der sih an der Ausführung der Concert-Arie wirksam betheiligte, spielte noch ein Adagio von Spohr mit zartem Ausdruck. Beide mitwirkenden Künstler ernteten lebhafien Beifall.

Mannigfaltiges.

Die Denkmäler des Königs Friedri ch WilhelmIII. und der Königin Luise im Thiergarten, die vor einigen Tagen in der bisher üblichen Weise zum Schuß gegen das Winterwetter mit einer Bretterumhüllung versehen wurden, sind jeßt von dieser wieder befreit. Man will, wie nach der „N. Pr. Ztg.“ verlautet, in diesem Winter versuchen, die Denkmäler frei stehen zu lassen, um die Einflüsse der Witterungsverhältnisse genauer kennen zu lernen.

Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz Georg von Griechenland nebst Gemahlin, die Prinzessin Margarethe und die Prinzessinnen zu

die stattfindenden Verhandlungen. Das Journal „Financier“

S@hleswig-Holstein statteten am Montag Nachmittag kurz nach 3 Uhr

dem Natiónal-Panorama in der Herwarthstraße einen längeren Besuch ab. Die hoben Herrschaften zeigten für das Panoramabild des antiken Rom großes Interesse, nahmen jede einzelne Gruppe, namentlich den Triumphzug des Kaisers Konstantin, längere Zeit genau ín Augen- schein und entfernten si erft bei beginnender Dämmerung.

An der Rousseau-Insel im Thiergarten herrscht, wie das „D. Tgbl.“ berichtet, jeßt eine rege Thätigkeit, Arbeiter sind be- schäftigt, den die Insel umgebenden See zu den Zwecken der Eisbahn, denen er alljährlich im Winter dient, herzurihten. Die Pächter, Ge- brüder Krüger, lassen, nahdem bereits eine Restauration auf der Insel Aufstellung gefunden, die Eingangsstege zur Eisbahn legen und schwarzweiße Pfähle um den See einseßen, an welchen die Sperr- leinen befestigt werden. Die Wasserflähe der Thiergartenseen zeigt seit gestern früh eine Stärke von einem Zoll und darüber, und die Bahn dürfte, wenn das Frostwetter in der bisherigen Weise anhält, schon in einigen Tagen ihrer Bestimmung übergeben werden.

Veberschwemmungen und Verkehrsstörungen.

Ueber die durch Hochwasser verursahten Schäden und Betriebs- störungen bezw. die Wiederherstellung des Eisenbahnbetriebes sind puute Mipave Nachrichten eingegangen. Aus dem „W. T. B.“ wird elegraphirt 4

Köln, 27. November. Der Rhein hat heute Morgen 10 Uhr seinen höchsten Stand mit 6,10 m erreicht und sinkt seitdem stündlih um 0,01 m. Auch vom Oberrhein wird Fallen des Wassers gemeldet. Auf den Strecken Kupferdreh—Steel und Opladen—Düsseldorf bleibt der gesammte Eisenbahnverkehr auf unbestimmte Zeit gesperrt. Der Verkehr von Opladen nah Düsseldorf wird fortan über Benrath geleitet. Der Betrieb der Dampffähre auf dem Rhein zwishen Griethausen und Elten auf der Bahnstrecke Kleve—Zevenaar is wegen Hochhwassers eingestellt worden. Bei Düsseldorf ist im, Steigen des Rheins Stillstand eingetreten.

, Mainz, 27. November. Rheinpegel 3,26; Neckarhöhe bei Wimpfen 2,98, der Neckar fällt; der Main steigt.

Krefeld, 27. November. Das Königliche Betriebsamt theilt mit: Der Rheintrajekt Spyck—W elle auf der Strecke Kl e v e—— Zevenaar ift von heute an wegen Hochwassers gesperrt. Reisende nach und von den Niederlanden müssen über Kleve—Nymwegen oder rechtsrheinisch über Emmerich fahren.

Erfurt, 27. November. Das Königliche Betriebsamt theilt mit: Um 6 Uhr Abends it heute der zweigeleisige Betrieb auf der Strecke Kösen—Großheringen wieder eröffnet worden.

Dresden, 27. November. Der Güter- und Kohlenverkehr nah Aussig is wegen Hohwassers eingestellt worden. Es werden nur solche Güter befördert, deren Absender für Lagerung derselben in den Speichern von Aussig Vorsorge getroffen haben.

Aus Warburg, vom 26. November, wird dem „D. Tgbl.“ ge- schrieben: Mit elementarer Gewalt brach vorgestern Morgen Aber unsere Stadt ein Hochwasser herein, welches das bedeutendste sein dürfte, das Warburg je getroffen hat. Seit unvordenklihen Zeiten hatten wir 1841 den höchsten Wasserstand. Diesmal stieg die Fluth noch über einen Meter höher. Verheerend brachen die Fluthen her- ein. Die Mühlen und der größere Theil der Altstadt wurden überfluthet. Feuerwehr und Bürgerschaft vereinten sih zu energisher Hülfeleistung; leider konnte bei dem vollständigen Mangel an Kähnen nicht verhindert werden, daß Stadt - Baumeister Kaufhold und Feuerwehrmann Mi chels unter einem zusammenstürzenden Hause ihren Tod fanden. Auch Vieh ift ertrunken, etwa hundert Familien sind in die \chlimmste Lage verseßt. Brücken, Wege und Stege sind zerstört, der Schaden an Gebäuden, Gärten, Wiesen und Feldern ist unbe- rehenbar. Der Bürgermeister, der Vaterländische Frauenverein und die Einwohnerschaft wetteifern in der Linderung der Noth. Auf

„Rechnung der Stadt ist eine Volksküche errihtet und werden Lebens- mittel und Brennmaterial 2c. vertheilt. Hülfe von außen thut Noth!

Aus Kupferdreh a. d. Kuhr, 26. November, wird geschrieben Noch nie seit Bestehen des Ortes hat die Ruhr mit ihren Hoc- fluthen folche Verwüstungen angerihtet wie in den Tagen des 24. und 29. November 1890, und fast ist es ein Wunder zu nennen, daß bei den rapide steigenden Fluthen mitten in der Nacht keine Menschen ¡verunglückt find. Der Verkehr ruhte vollkommen, weil die Strecken von allen Seiten, von Vohwinkel, Werden und Steele dur Zusammensturz von Brücken gesperrt waren, und nur Telephon und Telegraph funktionirten noch. Welcher Geldschaden den hiesigen Werken und der Eisenbahn entstanden ift, läßt ih zur Zeit nicht be- messen, jedenfalls zählt er nach vielen Millionen; so hat die Seidenwaaren- fabrik der Firma Gebr. Colsmann allein über 150 000 (A Verlust dur verdorbene Seidenwaaren erlitten, die Hütte Phönix an unterspülten Geleijen und mangelnder Zufuhr viele Tausend Mark; die Kohlen- zehen mußten den Versand einstellen. Am Empfindlichsten aber \pürt der arme Mann den Schaden; denn zu dem Verlust an weg- gespültem oder verdorbenem Geräth und Nahrungsmitteln tritt auch noch der Wegfall mehrerer Arbeits\{hichten hinzu. Da die Gemeindemittel niht ausreiwen, um die eitstandene Noth zu lindern, so hat sich in Kupferdreh ein Comité gebildet, welches fch an die öffentliche Mildthätigkeit wendet und Gaben in Empfang nimmt. Der Aus\{uß besteht aus den Hrrn.: Baumeister und Beigeordneter Bovensiepen, ev. Pfarrer Hempel, Rektor Oslender, Hüttendirektor Lange, Fabrikant Narjes, Grubendirektor Schäfer,

Dr. med. Brüning, Fabrikant Dr, Bender, Gemeindeverordneter O. Jäger, Stationsvorsteher Holy. Alle diese Herren sind zur An- nahme von Spenden bereit.

Paris, 27. November. Ein englischer Unterthan, der, wie aus Nancy gemeldet wird, ohne Erlaubniß eine photographische Aufnahme von der Brücke bei Flavigny, die weniger als 1000 m von dem Fort Pont St. Vincent entfernt ist, gemacht hatte, wurde von dem hiesigen Zuchtpolizeigeriht zu einem Frank Geldbuße wegen Uebertretung des Spionagegesetzes verurtheilt.

Neapel. Wie der „Hannov. Cour.* schreibt, wird Neapel in absehbarer Zeit um ein großartiges Werk der Ingenieurkunst be- reihert werden, nämlich eine Eisenbahn, welche den Hauptyerkehrs- punkt der Stadt mit dem bisher nur dur enge, steile Treppen oder weite Umwege erreihbaren Corso Vittorio Emanuele geradlinig ver- binden soll. Der Urheber dieses Planes, der Ingenieur Adolfo Avena, hat sich nunmehr die für seine „Lufteisenbahn“ nöthigen Kapitalien im Betrage von fünf Millionen Lire verschafft. Auf dem von der Galerie „Humbert T1.“ freigelassenen Gebiet des von dieser im Uebrigen einyenommenen Straßenviertels foll cin 100 m hoher gemauerter vier- oder achtkantiger Thurm errihtet werden, in dessen Inneres ein Elevator bis zur Höhe von 60 m führt. Von dieser Höhe aus soll eine schwebende Eisenbahn, welche auf acht aus Stein und Eisen gebauten Pfeilern ruht, über die Häuser der unteren Stadt hinweg bis zu einem Centralpunkte des Corso Vittorio Emanuele führen. Die Bahn soll eine ganz horizontale Lage haben und als treibende Kraft cinen Wasserfall des Serino und die Elektrizität benußen. Innerhalb 3 Minuten wird man vom Toledo aus in den vom Eleyator emporgehobenen Waggons, die je 50 Personen fassen, bis zum Corso gra und zwar so, daß tägli 16 000 Personen in 320 Touren befördert werden können. Neben der Eisenbahn wird ein Fußgängerweg laufen, welcher wohl den eigenartigsten, durch den s{önsten Rundblick ausgezeichneten Spazierweg abgeben wird.

, Bern. Nah dem Gutachten verschiedener Unternehmer und Finanzmänner hätte das bedeutsame Projekt einer Bergbahn auf den Urirothstock (2932 m) wegen der allzugroßen Konkurrenz am Fig alerlee keine Ausficht, sh für die Zukunft dauernd zu rentiren. Hr. E. A. Türler in Bern hat \ich dem „Bund“ zufolge in Anbetracht dieser Umstände veranlaßt gesehen, sein den Urirothstock RaUA Bahnprojekt beim \{chweizerischen Eisenbahn-Departement.

üdzuziehen,

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und König

L 2B

Zweite Beilage

Berlin, Freitag,

den 28. November

lich Preußischen Staats-Anzeiger.

A890.

Erg R E S E ——

1, Untersuhungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 4. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

2A P d

1) Untersuchungs-Sachen. {47476] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Kutsher Hermann Wilhelm Bornemann, geboren am 12, April 1867 in Luckenwalde, wegen Unterschlagung in den Akten J. 1. B. 954. 90 unter dem 30. August 1890 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen.

Verlin, den 25. November 1890.

Staatsanwaltschaft beim Königl. Landgericht I.

[47477] Steckbriefs-Erledigung.

Das gegen die Wittwe Franziska Katryniok aus Dfronglik unterm 14. d. M. in Nr. 278 dieses Blattes erlassene ofene Strafvollstreckungsersuchen ist erledigt. IV. C. 100/90.

Lublinitz, den 22. November 1890,

Königliches Amtsgericht. [47480] Oeffentliche Ladung.

In der Prtvatklagesache des Arbeiters Robert Böttcher vzn Magdeburg, Privatkiägers, gegen den Arbeiter August Gilsau zu Magdeburg-Neustadt, Angeklagten, wegen thätliher Beleidigung, Vergehen S. 185 Meichs Strafgeseßbuchs, is der Aufenthalt des Privatklägers Böttcher unbekannt und wird derselbe auf Anordnung des Königlichen Amtsgericht s hierjelbst auf den 13. Januar 1891, Vor- mittags 9 Uhr, vor das Königlihe Schöfen- geriht zu Magdeburg: Neustadt zur Hauptyerhand- lung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ges{ritten werden.

en 5, November 1890.

Mo, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtegerihts.

[45808]

Der Tuchmat&er Heinrih Nichter , zuleßt in Brandenburg a./H. wohnhaft gewesen, geboren am 20, August 1855 zu Muskau, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewan- dert zu sein. Uebertretung gegen 8. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 21. Ja- nnar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht zu Brandenburg a./H,, Zimmer 41, zur Hauptverhandlung geladen, Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeß-Ordnung von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Brandenburg a /H. ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Brandenburg a./H., den 10. November 1890,

Merten, Aktuar,

5. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\.

[47493] Auëéfertigung! ; Anfgebot. Paul Meißner in Leipzig hat das Aufgebot be- treffs der unterm 18. Dezember 1882 ausgefertigten Aktie der Rositßer Zucker-Raffinerie Nr. 2540 über 900 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späteste:8 in dem auf Freitag, den 22, Juni 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Burgstraße 11, 2 Treppen, Zimmer 4, anberaumten Aufgebotstermine seine Vtecte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. Alteaburg, den 18. November 1890. Herzogliches Amtsgericht ILa. (gez.) Reichardt.

Ausgefertigt : Alteuburg, den 26. November 1890. Gerichtsschreiberei _ des Herzogl. Amtsgerichts Ila. (L, 8.) Scchadck, Aktuar. [46522] E Aufgebot. Der Gutspächter Hermann Stähle in Grünwinkel, früher Gutsverwalter in Scheibenhardt, kat das Aufzebot der Police Nr. 17 978 Tab. A-IL,, aus- gesteüt von der Deutschen Militair-Dienstversiche- rung8anstalt in Hamburg vom 28, August 1882 zu Gunsten des am 1. Juni 1870 in Spindelberg ge- borenen Georg Stähle über cine Versicherungssumme von 2000 M beantragt. Der Jahaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 12, Mai 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbst, Akademie- straße Nr. 2, 11. Stock Zimmer Ne. 13 an- beraumten Aufgebotstermine seine Rechte an;umelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung derselben erfolgen wird. Karlsruhe, den 23, Oktober 1890,

W. Frank,

Gerichts\chreiber des Gr. Amtsgerichts,

[47489] Aufgebot.

Die verehelihte Gärtner Wilhelmine Lodig zu Lieëkau hat das Aufgebot des für die Auguste Laurisch zu S@acksdorf angelegten, auf ihren Namen umgeschriebene Sparkassenbuch der hiesigen Nebenstelle der Niederlausitzer Sparkasse zu Lübben Litt. P. Conto 8614 über 342 4 56 S beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen-

Gerichts\chreiber des Königlichen Amt3gerichts.

[47479] : In der Strafsache gegen den Bäcker und Ersatz- reservist Alois Brignatz, geb'am 21. März 1863 in Uff- holz, Kreis Thann, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen H. 69 des Militär-Strafgesetbuches bes{uldigt ist, auf Grund der S§.480, 325, 326 der Strasprozeßordnung und §. 246 Militär-S trafgerichtsordnung sowie §. 1 des Gesetzes vom 2. März 1850 zur Deckung der den An- ge\chuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld- strafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Ange- \chuldigten bis zu dem Betrage von 3000 /( mit Beschlag belegt. Gleichzeitig woird angeordnet, daß dieser Beluß dur je einmaliges Einrücken in den Deutschen Reichs-Anzeiger und das Thanner Kreis- blatt ôöfentlih bekannt gemacht wird. Mülhausen, den 19. November 1890. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rummel. Hoppe. Baeßler. Zur Bèglaubigung: (L S) Der Gerichtöschreiber Geyer. [47478]

/ Beschluß. Auf Berit des Landgerichtsraths Dr. Weber, auf Antrag der Kaiserlihen Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Fahnenflüchtigen Reservisten Richard Wagner, ge- boren den 17. September 1866 zu Oberhergheim, Kreis Gebweiler, bis zur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. j S Gleichzeitig wird die Veröffentlihung dieser Ver- fügung im Deutschen Reichs - Anzeiger fowie im Gebweiler Kreisblatt verordnet. Colmar, den 11. November 1890, Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.

gez. Rauschkolb. Weber. Dr. Weber. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär :

5) Diebdels,

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

21128 Aufgebot. ( M. J Soldin, vertreten durch Rechtsanwalt

Dr. Gobert, hat das Aufgebot beantragt zur Kraft- loserflärung der Obligation der Hamburgischen Staats-Prämien- Anleihe von 1846, groß Bco. F 100.—, Serie 758 Nr. 37892. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 7. April 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthor- straße 10, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebots- termine seine Rehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen , widrigenfalls die Kraftloserklärung der A BsA 4 Juni 1890

amburg, den 25. Jun } l Amtsgecicht Hamburg, Civil-Abtheilung VII.

falls die Kroftlo3erklärung der Urkunde erfolgen wird. Finsterwalde, den 24. November 1830. Königliches Amtsgericht.

[47491] Aufgebot.

Der Diakonus Paul Gemberg in Bublitz für sich und als gefeßliher Vertreter seiner minderjährigen Kinder Walther, Margarethe und Elisabeth Gem- berg, hat das Aufgebot des von der Stadtsparkasse in Bublitz auf den Namen seiner verstorbenen Ehe- gattin Martha Gemberg ausgestellten, auf die Summe von 194,68 6 lautenden, 1m Herbit 1889 ihm angeblich abhanden gekommenen Sparkassen- buches Nr. 691 beantragt. Der Inhaber des Spar- kassenbu{s wird aufgefordert, spätestens in dem auf den §. Juli 1891, Vormittags 84 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Amtszimmer Nr. I., anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls das Buch für erloschen erklärt und dem Verlierer ein neues an dessen Stelle ausgefertigt werden wird.

VBublitz, den 24, November 1890. Königliches Amt18 zericht.

[25250] Nufgebot.

Der mit seiner Ehefrau in ollgemeiner Güter- gemeinschaft lebende Taglöhner Eduard Sorg von Rückers hat das Aufgebot des auf den Namen seiner Ehefrau Amalie Sorg lautenden Sparkassenbuhs hiesiger Sparkasse vom 21. Oktober 1886 Nr. 14690 über 100 Mark bezw. mit Zinsen für 1889 ein- \{ließlich über 109,85 Mark beantragt. Der Jn- haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. Februar 1891, NOUURnS 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Fulda, den 19. Juli 1890. ;

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. Veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber.

[41882] Aufgebot.

Das füc die Alwine Penz ausgeferligte Spar- fassenbuch der Sparkasse zu Marienburg Nr. 6056 über 176 Æ ift angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Vormundes der Genannten, des Rentiers Julius Wilms zu Elbing, für kraftlos er- klärt werden.

Der Jahaber des bez. Sparkassenbuchs wird daher aufgeforrert, spätestens im Aufgebotstermine den 26. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte (Zimmer Nr. 1) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Marienburg Westpr., den 27. Oktober 1890.

. Königliches Amtsgericht.

[41266] Aufgebot.

Auf den Antrag der früheren Miethsfrau jeßt

Oeffentlicher Amzeiger.

gegangenen Sparkassenbuhs der Kreissparkasse zu Mogilno über 1960 4 Nr. 2452 ausgestellt für die Antragstellerin, aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termin am 25. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkaffenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos er- tlärt werden wird. Mogilno, den 23, Oktober 1890. Königliches Amtsgericht. [39361] __ Aufgebot. Die Wittwe des Segelmachers Theodor Lemcke, Hermine, geb. Wendt, zu Barth hat das Aufgebot der von dem Schiffer Wilhelm Hamer zu Pruchten zu Gunsten des verstorbenen Ghemanns der Antrag- stellerin am 15. April 1879 ausgestellten Verpfän- dungsurkunde über die wegen einer Darlehnsforde- rung des Theodor Lemke von 2000 4 nebst 5 % Zinsen erfolgte und im Schiffsregister des hiesigen ‘Umtsgerichts am 24. April 1879 eingetragene Ver- pfändung des Barther Schaluppschiffs „Hohe“ be- . aatragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor- dert, spätestens in dem auf den 9. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlosertlärung der Urkunde erfolgen wird. Barth, den 14. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht. [47521] Aufgebot. Auf Antrag des als freie gewerblihe Genofssen- chaft fortbestehenden vormaligen Amtes der hiesigen Reifschläger (Neifer), vertreten durch die Vorstands- mitglieder Reisschlägermeister Johann Ernst Nath- mann und Reisschlägermeister Martin Christ. Stein, leßtere wiederum vertreten tur den Nechtsanwalt Dr. Brehmer, werdea Alle, welhe dem gedachten Amte nicht angehören, dennoch aber an das Ver- mögen desselben oder an das Vermögen der von diesem Amte unterhaltenen Todtenlade Ansprüche zu haben vermeinen und geltend machen tollen, hiemit aufgefordert; sol&e Ansprühe und Rechte spätestens in dem auf Donnerstag, den 29. Ja- nuar 1891, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin im Am1szericht anzumelden, unter dem Rechtsna&theil des Aus\{chlusses. Lübeck, den 22. November 1890. Das Aml1sgericht, Abth. II. Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Fick, Gerichts\chreiber.

[47523] Aufgebot.

Auf Band 11. Blatt Nr. 49 des Grundbuchs von Landschaftspolder sind aus Verfügungen vom 19. Fe- bruar 1846 für den Rentmeister Hermann Heinrich Hitjer zu Emden 2/80 und für die 3 Kinder der weiland Bertha Carolina Heineken, Ehefrau des Predigers „Blankstein zu Haringcaspel 1/30 eines canon von 953 Fl, 3 Stbr. holl. als- Antheil eines canon zu 753 Fl. 3 Stbr. holl. eingetragen, Der für den canon verhaftete Grundbesiß ist auf Band II1, Blatt Nr. 129 des Grundbus von Bunderhammrih für die Wittwe des Landwirths Jacobus Lüttmer, Sara, geb. van Heteren, zu Bunderhammricb eingetragen und nach deren Tode im Wege der Erbtheilung den Landwirthen Menso Wieben Lüttmer und Jacobus Lüttmer zu Bunder- hammrih überwiesen,

Auf Antrag der beiden leßtern, welhe glaubhaft gemacht haben, daß die erwähnten 4/80 Antheile des canon von 93 Fl, 3 Stbr. holl. niht mehr zu Rechte bestehen, werden alle, welche daran Anspcüche zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Rechte \päte- itens in dem auf Moutag, deu 23, Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, bestimmten Ter- mine anzumelden, widrigenfalls für den sich nit Meldenden im Verhältnisse zu den beiden Antrag- stellern die Nehte verloren gehen und auf Antrag derselben im Grundbuche an den angegebenen beiden Stellen gelö\{cht werden sollen.

Weener, den 22. November 1890.

Königliches Amtsgericht. 1. [47522] Aufgebot.

Auf Antrag des Arbeiters Hans Jochim Friedri Vohkuhl, gen. Junge, zu Moisling, und dessen Ehe- frau Margaretha Magdalena Elisabeth, geborenen Wilms, als Cigenthümer der unter Art. 25 der Mutterrolle des Gemeindebezirks Moisling lib. 31 fol. 25, eingetragenen Liegenschaften, groß 4 ar 05 qm, werden Alle, welche irgendwelche zu ihrer Wirrtsamkeit der Eintragung bedürfende dingliche Rechte an dem gedachten Grundstück zu habea ver- meinen, aufgefordert, solche Recbte spätestens in dem auf Dounerstag, deu 12. März 1891, Vor- mittags 11 Uhr, angeseßten Aufgebotstermin im unterzeihneten Amtsgericht zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß eine Geltendmachung nicht ge- meldeter Rechte für die Folge Denen gegenüber aus- geschlossen bleibt, zu deren Gunsten nah der auf Grund des Ausschlußurtheils gemachten Eintragung weitere Umschriften im Hypothekenbuch erfolzt find.

Lübeck, den 22. November 1890.

Das Amtsgericht. Abth. T1. Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: Fi ck, Gerichtsschreiber.

[47503] :

Nachdem der Gutsbesitzer Leopold Kähler auf Klink um Umwandlung seines im Amte Wreden- hagen belegenen Lehngutes Klink in ein Allodium gebeten und die in §.2 der Verordnung vom 30. Ja- nuar 1889, betreffend die Allodifikation der Lehn- güter, unter den Nummern 1 bis 3 bezeichneten Be- dingungen erfüllt hat, werden auf seinen Antrag alle

[47488]

[47490]

Großfe l durch den Rechtsanwalt Kühn zu Tracenberg, wird der Chemann derselben, Tagearbeiter Franz Joseph Marx aus S{miegrode, geboren am 29. März 1810 zu Gürkwit, faiholisch, welcher seit dem Jahre 1878 verschollen ift, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle, Sitzungssaal, \{riftlich oder per- fönlih zu melden, wid: igenfalls der Marx wird für todt erklärt werden.

von hier ausgewanderten Wirthssohnes (Heorg MNannerê8dorf, K. B.-A. Waldmünchen, sind seit dem Jahre Ueber denselben ist hiergerihts Kuratel bestellt, und wird auf Antrag des aufgestellten Kurators Simon A vorm. Gastwirths dahier, die Aufforderung er- assen:

im Aufgebotstermine Mittwoch, 16. 1891, Vorm. 9 Uhr, perfönlih eder \chriftlich bei hiesigem Gericht, Geschäftszimmer Nr. 40/IT. (Augustinerstock), sih anzumelden, widrigenfalls er für todt erflärt wird.

Libgedingerin Wilhelmine Rentz, geborenen Priebe,

ur Beglaubigung: - Rombitt Dr., Gerihts-Sekretär.

zu Parlinek wird der Inhaber des angeblich verloren

E E mi A E E E T I A R

diejenigen Agnaten und sonstigen Successionsberech-

6. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 7. Erwerbs- und Wirthscafts-Genoffenschaften. 8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

tigten, welhen ein Recht des Widerspruchs gegen die Allodifikation des Lehnguts Klink zusteht, hiermittelft aufgefordert, solchen Widerspruch spätestens in dem auf den 26, Juni k. J. 1891, 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ministerium an- geseßten Aufgebotêtermine anzumelden, widrigenfalls diesclben mit ihrem Widerspruhsrecht ausgeschlossen und als ia die Allodifikation einwilligend angesehen

sein sollen.

Mittags

Schwerin, den 17. November 1890.

Großherzoglih Mecklenburgishes Justiz-Ministerium.

(L 8) Buchka.

Bekanntmachnng. Zufolge Antrags des Müllers Simon Kern von

der Elbleinsmühle auf Todeserklärung seiner beiden Brüder Josef Keru, geboren am 16. Februar 1826 und Johann Kern, geboren am 23. November 1829, welche als vershollen zu erahten sind, hat das Kgl. Amtégericht Feuhtwangen heute Aufgebot mit fol- gender Aufforderung erlassen: I. an die Verschollenen, spätestens im Aufgebotstermine am Dienstag, demn 1. September 1891, Vormittags 9 Uhr, per- sönlich oder \chriftlih bei dem hiefigen Gerichte si anzumelden, widrigenfalls sie für todt erkiärt werden ; II. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf- gebotsverfahren wahrzunehmen; IIL an alle Die- I1enîgen, L Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Ge- richt zu machen, Dies wird hiermit bekannt gegeben.

welche über das Leben der Verschollenen

Feuchtwangen, am 22. November 1890. Der Kal. Gerichts-Sekretär.

Aufgebot. Auf Antrag der Tagearbeiterin Josefa Marx, geb. zu Breslau, Paulinenstraße 11, vertreten

den 22. September 1891,

Trachenberg, den 22, November 1890. Königliches Amtsgericht.

147499]

Das Kgl. Amtsgeriht München L, Abth. A. für

Civilsachen, hat am 20, November 1890 folgendes Aufgebot erlassen :

Ueber Leben und Aufenthalt des im Jahre 1868 verzogenen und angeblich nach Amerika und Brâäuburfchen 11. September 1846 zu

Leiß, geboren

1873 feine Nachrichten mehr vorhanden.

1) An den Verschollenen Georg Leiß, \pätestens September

2) An die Erbbetheiligten, ihre Interessen im

Aufgebotsverfahren wahrzunehmen.

3) An alle Diejenigen, welhe über das Leben des

Verschollenen Auskunft zu ertheilen vermögen, Mit« theilung hierüber bei Geriht zu machen.

München, 24. November 1890. Der Königliche Gerichts\creiber : (L. 8) Strober.

[47495] Oeffentliche Ladung.

Alle, welchen Erb- oder sonstige Ansprüche an den Naclaß der am 7, November 1890 zu Frankfurt a. /M. verstorbenen Wittwe des Kanzlisten Christoph AlUmewitter, Jacobine, geb. Nagel, zustehen, haben folche vor dem 31. Dezember 1890 bei unter- zeichnetem Gerichte ordnungsmäßig anzumelden oder gewärtig zu sein, daß dieser Nachlaß an die theil« weise arswärts wohnenden Erben ohne Sicherheits« leistung verabfolgt werde.

Fraukfurt a. M., den 14. November 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. 1.

[47494] Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag von 1) Johanna Maria Magdalena, geb. Gristan, des Be Wilhelm Eddelbüttel Wittwe als Universal= erbin un 2) Rechtsanwalt Dr Johannes Leopold Burchard als Testamentsvollstreker der Eheleute Eddelbüttel, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Semler und Burchard, wird ein Aufgebot dahin erlassen: - daß Alle, welche an den Nachlaß des am 30. Mat 1890 hierselb verstorbenen Rentners Hermann Wilbelm Eddelbüttel Erb- oder sonstige An- sprüche zu haben vermeinen oder den Bes stimmungen des von dem genannten L E in, Gemeinschaft mit seiner Chefrau Johanna Maria Magdalena, geb. Christan, am 12. No- vember 1885 errichteten, am 26. Juni 1890 hierselbst publicirten Testaments, insbesondere: der dem zum Testamentsvollstrecker ernannten Mitantragsteller sub 2 in §. 7 des Testaments ertheilten Befugniß, „hier und aller Orten Immobilien, belegte Kapitalien und Werth« papiere auf seinen alleinigen Consens umzu- \hreiben, sowie beziehentlih zu kündigen und zu