1890 / 289 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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niie für die Emission der Banco Nati nal dlènt, zu Sea, E dee Worläufig zun Preise E 150 Pesos Papier für 100 Pesos Gold. Der Dienst dieser S f dur die täg lichen Zahlurgen des Zoliamts gesichert. er Ériös ist zur Ver- nihtung der misfionttte, Les Banco Nation’,( bis zum Betrage von Mi en Pesos bestimmt. : v T a P een vom 29. v «M, gemeldet wird, hat die Generalversammlung der Aklionäâre der Jura-Simplonhbahn die Anträge dcs Verwaltungsraths Hetresss des Ankaufs der „Eisen- babn Pont- Vallorbe und entsprehender Erhöhung des Aktien- itc ene 1 k. p uis v E 09. Nove-aber. (W. T. B.) Kammzug-Termin- bandel, La Plata. Grundmuster B. pr, Dezember 4,30 4, pr. Sanuar 4,30 4, pr. Februar 4,274 K, pr. März 4,274 M, Pr Apuil 4,274 X, pr. Mai 4,27} #, pr. Juni 4,278 U, pr. Julî 4,974 (v, v7. August 4,275 #&, pr. Sepklember 4,274 #, pr. Olfktober 4'974 46 Umsoy 6b 000kg. Geschästslos. - N ten, 29. November. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn In der Woche rom 19, Novernbér kis 2%, November: 891 947 Fl, tehre 94 626 Kl. - j S Ad der fe Midi \{ch-unaarischen Staatsbahn in der Sve, Poi 19 November bis 25 November 869 340 Fl., Mehr-

einnahme 36 739 l. 4

Verkehrs - Anstalten.

Die Nachnahme - Postanweisungen zu Nachnahme- sendungen nah und von dem Auslande sind von jept ab, und zwar soglei bei der Ausfertigung, am oberen ande auf der Vordereito handschriftlich oder durch Stempelabdruck mit dem Verme:k „Ausland" zu versehen. Der Vermerk muß sih auf der e'aentlichen Postanweisung befinden und darf nicht auf den Adschnitt derselben hinüberreichen. /

Jm Verkehr mit Desterreih-Ungarn bedarf es des Vermerks Autland“ auf den Nachnahme- Postanweisungen a diefer Gelegenheit werden die Postanstalten darauf aufmerksam gemacht, daß nur bei den portopflichtigen Nach- nabme gen des inneren deutschen Berkehrs die Geldübermittelungs-Gebühr von dem eingezogenen Nachnahme- betrage in Abzug zu bringen und în ¿Freimarken auf der Nachnahme-Postanweisung zu verrechnen ist. Die Nahnahme-

óstanweisungen zu Nachnah mesendungen von ‘und nad dem Auslande haben dagegen stets auf den vollen Bitrag® der eingezogenen Nachnahme zu lauten ; eine Geld- übdtmnttelungs:-Gebühr kommt bei diesen Sendungen über- haupt niht zum Ansay.

Extfurt, 29, November, Das Königliche Cisenbahn-Betriebs- ault meldet: Auf der dur Hochwasser ge\perrten Stredle Naum- bura Freyburg a. U. wurde heute Mittag mit Zug 189 der dir.kte Personenverkehr dur Umsteigen an der Unfallstelle wieder vergestellt dd Düsseldorf, 1. Dezember. (W, T. B) Die Strecke Ar ns- berg—Huesten ist in Folge der dur das Hochwasser herbei- geführten Beschädigung der Eisenbahnbrücke über die Ruhr gesperrt.

Köln, 30, November. (W. T. B) In Folge des noch an- dauernden starken Schneefalls treffen fast alle Eisenbahnzüge schr ver- \pâtet ein. Durch die theilweisen Verkehrsablenkungen von den recht1s- rheinischen auf die linksrheinishen Bahnen sind letztere derartig über- füllt, daß die Annahme von Gütern über Rheinhaujen nah Finnentrop und darüber hinaus beschränkt isl. Auf den östlichen Linien des Direktionsbezirks Elberfeld und nah Thüringen sind die Berkebrs- störungen so erheblich, daß die Annahme von Gütern theilweise ein- gestellt wurde. e E

Krefeld, 1. Dezember. (W, T. B.) Die am 27, November gemeldete Trajektstörung Spyck— Welle ift beseitigt. : :

Borbeck, 1. Dezember (W. T, B.) Die Verkehrsstörung auf der Sttecke Duliäburg--=Oberbhausen ist beseitigt; der Betrieb ist gestern Mittag wieder eröffnet worden, i

Nürnberg, 1. Dezember, (W. T. B) Die Sekuntärbahn Fürth— Zirndorf wurde heute dem Verkehr übergeben :

Hamburg, 30. November. (W. T. B.) Der Postdampfer Rhenania“ der Hamburg- Amerikanisben Palketfahrt- Altiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St, Thomas eingetroffen; der Postdampfer „Suevia“ der- selben Gesellschast ist, von Hamburg kommend, heute Morgen în New-York cingetroffen,

Helgoland, 30, November. (W. T. B) Die Fernsprech- Verbindung mit Curhaven ist zum Betrieb eingerichtet.

K riest, 30. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Ettore“ ist, von Konstantinopel kommend, heute Nachmittag bier eingetroffen.

St, Petersburg, 30. November. (W. T. B) Nah Mel- dungen aus Rostow am Don ist der Don zugefroren und die Schiffahrt geschlossen.

Theater und Musik.

Lessing- Theater.

Am Sonnabend ging das Schauspiel „Ra 8 kolnikow*" von Eugen Zabel und Ernst Kopp el zum ersten Male und mit erfreu- lihem Erfolge in Séene. Dem Schauspiel liegt F. M. Dostojewskis Roman „Schuld und Sühne“ zu Grunde. Wer die sittlihen und gesellschaftlichen Zustände des russishen Volkes nicht genauer kennt, wird die Vorgänge, welhe Dostojewski in seinen Romanen \ch{ildert, \{wer begreifen; aber Jedermann wird vor der feinen Seelen- malerei des Dichters bewundernd ftehen bleiben, wenn idm au die Gedankenentwitelung der Helden und die seelis(en Veränderungen in ihnen mehr krankbaft als natürli, mehr mystisch als gemeinverständlih ersheinen. Den Eindruck einer folhen krankbaften Ueberreizung bringt auch der Charakter des „Ras- tolniïow*, des Helden des am Sonnabend zur Aufführung ge- langten Schauspiels, hervor. Raskolnikow is ein außer- gewöhnli begabter junger Student, aus den ärmlichsten Verbältnissen hervorgegangen und unter einer erbärmlichen äußeren Nothlage lcidendz; sein Gehirn \pinnt unter diesem Druck allerhand seltsame Gedanken avs, welche ihn zu dem Trugs(hlusse ver- leiten, daß der bedeutendere Mensh das Ret habe, alle ibm im Wege sehenden Hindernisse aus eigner Machtvollkommenheit fort zu räumen, wenn er dadur seinen Gedanken den Weg zurn Sieg zu babnen vermag Mas”kolnikow ermordet, umf{ich und einer armen Näherin, Ssonja, einem Engel an Unschuid, troy eines jugendlichen Febltritts, aus dem bitterfäon Elexd zu reißen, ein altes, den Wucher und noH s{chlimmere G.'schäfte betreibendes Weib. Nach der gesehenen That sicht er mit, Entsezen den Umfang und die Tiefe seines Verbrechens cin, uad vea Reue gepeinizgt, von Ssonja mit frommen Woren zur Buße ermahnt, übergiebt er sichG selbsi dem \ Ri&ter, um, dur Leiden geläutert, einem neuen Morge nroth entgegenzulcben. Zur Erklärung muß binzugefügt werden, „daß vorher darauf aufzncrkfîam gemacht worden ift, daß in Rußland ‘die Mörder in der Reçcel durch das Gese nibt zum Tode verurtheilt, sondern in die Verbannung geschickt werden.

Im PNoman mag dieser geistig außergewöhnlihe Held, welDer fi zu cin»m gemeinen Raubmorde enti@hlicßt, als eine glaublice Erscheinung ‘n der Gesellschaft hingestellt werden, ohne Anstoß zu erregen; tort ‘darf den Gefahren und Wandlungen der Scele des Helden fein nacelpürt werden, weil in der Phantasie das Schreck- liste niht so \itoßend wirkt, als minder Entsetziibes, wenn es in sinnfölliger Wiz Aibkeit por uns bintri Auf der Bühne wirkt die sittlibhe Verwod\enbeit immer bedrückend. Troß der hohen Worte des Helden und feiner Umgebung, welhe von der frankhasten Einwirkung des Wetters und der Petersburger

n, vom fußergewöhnli&en Nechte der Geistes-

a en Vie Napo eon und (isa Beil edi das Srnse, s hier nach dunklen Andeutüngen ge)Gehen muß,

Siber einzurenken, ein gemeiner Raubmord. Die auf. die That

es Mörders wle Seifenblasen zerstieden, sein Geist war krank,

hai Reue ial auch alle vorangegangenen tieffinnigen Grübeleien

kranken Geistes, dessen Saiten zum Zecspringen straff gespannt sind, machte der Charakter des Helden vom Beginn der Handlung an. Auf der Bühne entbehren alle diese Vorgänge hinreichender feelischer Begründung, die den Wesel der Empfindungen, welche der Held itn Laufe der Handlung durchlebt, erklären könnte. Der Held wiederholt oft, daß seîn ganzes Leben, seine Umgebung ihm widerwärtig seieu, dies Gefühl entspricht dex peinlichen und quälenden Wirkung des Stückes auf die Zuschauer. E

Die Darstellung übertraf alle Erwartungen. Hr. Kainz, dessen vornehmes. dem Jdealiömus zugewandtes Talent sich jeßt an den modernen Helden der naturalistishen Schule abmüben muß, spielte den Naskolnikow mit Leidenschaft und heftiger Nervosität, sodaß durch sein Spiel der Charakter des Helden vertieft und glaub- würdiger gestaltet wurde, als ihn die Bearbeiter im engen Rahmen zu zeichnen vermochten. Vortresflich war auch Hr. Klein a!s seelen- fundiger Untersubungsrichter, welbexr geduldig auf die Neue und Selbstanklage des Mörders wartet, Die unglülliche und do himmlifch aute Dulderin Ssonja gab Frl, Groß reallllisch in der Erscheinung und gefühlvoll im Ausdruck der Empfindungen, Hervorzubeben sind noch Fr. Stägemann durch ihre resolute Darstellung der alten Wucherin und Hr. Höcker als durch Trunkenheit verkommener kleiner Beamter. Der Beifall nach jedem Akt war, wte (9 das vollendete Spiel der Darsteller verdiente, stürmisch, do mischte ich auch jedes Mal deutliwer Widerspruch ‘hinein, welcher von den Wipersachern dieser neuen Richtung in der Kunst ausging.

NBictoria-Theater.

„Die sieben Raben“, ein romantishes Zaubermärchen, welches \ckon vor ungefähr {tebenzehn Jahren eine stattliche Reihe von Aussübrungen crlebte, gelangte gestern tn vollfiändig neuem Ge- wande wieder zur Darstellung, Das Märchen von den sieben Brüdern, welche dur bösèn Zauber in sieben Naben verwandelt worden sind und welhe nur dur die fromme Entsagunz des Schwesterchens erlöst werden fönnen, ist bekannt, Die Schwester muß sieben Jahre s{weigen und sieben Hemden spinnea, dur welche opferfreudige Arbeit und Geduld die Vögel dann wieder Menschen- gestalt annehmen sollen. Emil Pohl hat diesem Märchen cine hübshe dramatishe Form gezeben; er läßt die gute Fee und den bbsen KZauberer, ‘streitenv um das Geschickl der holden Sch{mester Nosalinde, vor dem Thron der Feenkönigin ers{heinen; thx Einsluß giebt dem Geschicke Rosalinden's leidvolle und freudvolle Wendungen; der Graf kommt jagend in den Wald, în welchem sie verbor en und \{chwetigsam lebt, ec führt sie als Gemahlin heim und wird beallickter Vater von zwei Söhnenz die Verwandlung der Sühne, welche in Nabengestalt der Wiege enifliegen, bringt Zweifel und Kummer in das Herz des Gatien, cine feindlibe Landgräfin nimmt ibn und sein Weib gefangen, welcbes immer s{chweigt, bis es endlich auf dem Nichtplat, da gerade die sieben Prüsungsjahre vorüber sind, die Sprache hold erklingen läßt und dadur den bösen Zauber löst; von ihren steben \laltlihen geretteten Brüdern und dem Zwillings- pärcen, ihren Söhnchen, umgeben, {\inkt fe ihrem Gatten glücklih in die Arme.

Die äußerlihe Ausskatlung, die Waldscenen, die Prunkballe und das Schlafgemach des Grafenschlosses, der Burghof, die zinnengekrönte Burg mit dem Ausfallthor, dur welches die Kämpfenden mit wildem Geschrei stürzen, ter Vogelwald, der Nosenzauber im Kerker, alles das ist ebenso prächtig wie überrashend {ön. Einen wirklich poctischen Reiz übte die Verwandlung des Kerkers in einen Nosenhainz die Düfte der Blumen durchdringen dabei das ganze Haus Das, was das Theater an glänzenden Aufzügen und Balleten bietet, licgt eigentlich außerhalb des Rahmens dex Handlung, Im ersten Akt gepört dahin Mojalinden's Tiaum. Der Wald bilebt sich mit Hüëchen und Jmmergrün; dahinein mischen sich nah und nah verschiedene Blumen, Gänseblümchen, wilde Nosen, Veilchen, Kornblumen, Edelweiß und Cheerose, wle fröhlich den Meiaen shlingen, daran {ließt sh ein Festacpränge Um Hochzeitssaal. Hier wird die üppigste Prabt in Kostümen und Requisiten entsaltet, Achulichen Feenzauber bietet der dritte Akt z ein Bogelkongreß versammelt alles mögliche einheimische und fremdländifche bunte Gefieder, um gemeinsam das Ho(hzeitsfest eines Kanarienpärcens zu begehen; die gliternde Federpraht, welche besonders das Schlußbild mit den in der Luft \{webenden Vögeln bot, war der Höhepunkt des Abends, Für das erheiternde Element hat der Verfasser dur die Einführung eines lustigen Eremiten und einer verliebten alten Jungfer gesorgt. Die Hauptwirkung ruht ia dem finnigen Märchen selbst und dann in der märchenhasten Belebung des Waldes durch lebendige Blumen und Bögelz die „sieben Naben“ erscheinen so wie eine fröhliche bunte Weihnachtsgabe. l

Die Darstellung war eine durhweg erfreuliche. Hr. Lita chy stand als der edle Graf Walter im Vordergrund der Handlung und neben ihm Frau Lita\chy, welche die summe Schwester Rosalinde anmuthig und mit edler Gebehrdensprache verkörperte; der lustige Eremit, durch Hrn. Pauly dargestellt, erfreute dur den naiven Anstri®, welhen seine Fröhlihkeit und Lebenslust trug. Frl. Dirkens sang und spielte als dienstbarer Feengeist ,Lieb- scelchen" fris und fröblih und fand dadur vielen Beifall. Auch die beiden Solotänzerinnen Frl. Ala und Frederik wurden dur Beifall ausgezeihnet. Hr Wilbelm Hock, welher das Märchen in Scene gefeßt hat, wurde mehrmals gerufen und erschien mit den übrigen Mitwirkenden wiederbolt vor dem Publikum.

Thomas-Theater.

Der Andrang zu der gestrigen Sonntags-Vorstellunz des „Soldatenfreund“ war so groß, daß an der Kasse bereits um 64 Uhr der Zettel „Ausverkauft“ prangte. Der Beifall, den der lustige S@&wank von dem zur Hälfte militärishen Publikum fand, war ein außerordentlich großer.

| als er sid zur That getrieben fühlte, und den Eindruck eines Q

Sing-Akademie. |

Das Streichguartett der Hrrn. G. Hollaender, J. SWMwarß, C Körner und L. Hegvesi, das si bei feinem früheren Gr!- Meinen bierselbft bereits ciner günstigen Aufnahme zu erfreuen halte, aab vorgestern die erste seiner beiden Soiréen. Das wundervolle F-dur-Ouartett von Shumann, das sih ganz befonder8 durch elo» dischen Reiz und Klarheit sciner DurGführung auszeichnet, eröffnete den Abend. Hieran {loß sich ein Streichquartett (A-dur 0p. 15) von dem bier wenig bekannten Wiener Komponisten R, von Nee: (zur Zeit Mesikdirektor in Rotterdam). Das Werk läßt in allen vier Säßen den geschickten Musiker erkennen, der die Formbehand- lung mit Sicherheit beberrs{t; nur fehlt dem ersten Say wie dein Adagio Freiheit der Fantasie und Originalität der thematischen (Er. findung, fodaß bei aller Anerkennung der polyphonen Arbeit doch der Zuhörer nit besonders erwärmt wird. Am gelungensten erschienen uns das Scherzo und der leßte Satz, welcher mit sehr lebhaftem Beifall des zaolreich erschienenen Publikums aufgenommen wurde. Den SHluß der Soirée bildete das beliebte B-dur-Quartelt von Beethoven. Die Ausführung dieser drei Quartette von Seiten der Concertgeber war eine sebr vorzüglibe; die technis{he Sauberheit, die große Präzision der Zusammcnwirkung, das gleichmäßige Ane. und Nbicchwellen der Töne bis ins leiseste Piano hinein, sowie die voll» endete Uebereinstimmung in den Tempoabweichungen boten den Zu- 6ôrern das flarste Bild der Komvositionen. Meicher Beifall folgte na jedem Sage. Die zweite Soirée wird am d. Dezember statt-

finden. : Philharmonie. f : .

Die Matinéz zum Besten des epo fsvereins für weib- liche Angestellte“, für welde Fr. Prof. Scwulbßen- von A ft en (Gejang), Frl. Mary Wurm (Klavier), Hr. Kainz (Dekla- mation) sowie der Kulenkampff'\che Frauenchor ihre Mit- wirkung zugesagt hatten, fand geftern unter zablreiher Betheiligung des Publikums ftatt. Mit dem wohlgelungenen Vortrag des Brahms's@:n „Ave Maria“ erôffnete der Frauen@or das Concert.

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rl. Wurm spielte hierauf die Mendelssohn'schWen Variationen D-moll) mit großer technischer Peraren das Fis-dur-Nocturne von Chopin jedoch mit einer wahrhaft peinlichen / Gefühlsübertreibung, zu der sich noch Vershleppung des Tempos und unzei- tiger Pedalgebrauch gesellten. Sehr erfrischend wirkten

‘die darauf folgenden Liedvorträge der Fr. Shultzen + von Asten,

welche drei Lieder von Schubert mit so klangvoller, in der Höhe be- sonders leiht ansprehender Stimme und mit so \seelenvollem Ausdruck vortrug, daß das dritte „Die Vögel" auf Wunsh wiederholt wurde. Da die angekündigte Deklamation wegen plößliher Eikrankung des Hrn Kainz ausfiel , so trug Fr. Sara Hußler an der Stelle ibres Gatten eine eigene Dihtung „Die wilde Jule“ vor, die, wenn auch für eine Concert-Deklamation elwas zu lang und zu kindlih, dennoch mit regem Beifall aufgenommen wurde. Die erwähnten Künstler ließen sich im Verlauf der Matinée noch mehrmals hören und erntecten von Seiten des dankbaren Publikums noch reihlche Beifallsbezeugungen.

Jagd.

Wie der „Schles. Ztg.“ aus Pleß gemeldet wird, wurden bei der Jagd ám Sonnabend insgesammt 1239 Stück Wild erlegt; davon s{hoß Se. Majestät der Kaiser 230 Fasanen, 154 Hasen, fünf Rehe und fünf Stück anderes Wild,

Mannigfaltiges.

In \ch{lihter Feier ist gestern Nachmittag auf Westend das neue Denkmal für Kaiser Wilhelm I. geweiht worden. Der E a ist der unweit der Spandauer Chaussee belegene Schnitt- punkt der Ahorn- und Nußbaum- Allee. Zur Theilnahme an der Feicr war in Vertretung der Regierung der Polizei - Direktor pon Saldern erschienen. Die Stadt Charlottenburg wurde durch den Ober-Bürgermeister Fritsche und Mitglieder beider städtischen Behörden, das Denkmalêscomité durch seinen Vorstand vertreten. Die Bewroohner Westends waren in großer Zahl anwesend, auch aus Charlottenburg, Berlin und Spandau waren viele hinaufgeeilt auf die Höhe von Westend, um Zeugen der patriotischen Feier zu sein Der ausführende Architekt, Stadt-Baurath Bratring übergab zunächst dem Comit6 das bereits enthüllte Denkmal mit dem Wunsche, daß es dauernd der Stadt zur Zierde gereichen möge. Sodann verlas der Vorsitzende des Denk- malsaussckchu}sses die für das Archiv der Stadt bestimmte Urkunde, welche ausführlih die Geshichte des alten und des neuen Denkmals enthält, und überaab sodann das Denkmal der Stadt, in dessen Namen nunmehr Ober-Bürgermeister Frißshe das Wort ergriff, um den Bewohnern zu danken, die das Werk durch ihre Gaben gefördert, und nohmals die Erinnerung an den Heldenkaiser in den Herzen der Festversammlung wachzurufen. Nachdem er seine Rede mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm 11. geschlossen, vereinigten die Betheiligten ih im Klubbaus auf Westend zu einem Festmahl. Das neue Denkmal, das?zur Zeit noch des Gitters entbehrt, besteht aus einem hohen Sockel aus rothem Granit, der die Kolossalbüste des Kaisers trägt. Die Büste is vom Bildhauer Beyerhaus der Kiß'\chen Büste nachgebildet, welche das alte, aus Cement gegossene Denkmal geshmückt hatte. Der Guß der neuen Büste ist in Lauch- hammer ausgeführt. Für das Denkmal sind unter den Bürgern 13057 M gesammelt worden, 6000 G hat der Magistrat von Char- lottenburg dazugegeben,

In den nächsten Tagen wird der 2. Jahrgang des 1m Verlage von R. Eisenschmidt, hier NW, 7, erscheinenden „Offizier - Adreßbuches von Berlin und Umgegend“ zur Ausgabe gelangen. Das Offizier-Adreßbuh is auf Grund des zuverlässigsten Quellen- materials bearbeitet, enthält die genauen Adressen der in Berlin, Scbönebera, Charlottenburg, Friedenau, Stegliß, Groß-Lilbterfelde u. #\. w. wohnenden aktiven und inakliven Offiziere einschließlich der- jenigen dex Reserve und Landwehr und ist daher niht nur für \ämmtlide militärishe, sonden auch für alle Ciyilbehörden Berlins 2c. von großem Werthe. Vor Allem wird aber der Berliner Geschäftswelt in diesem Buche ein Adressenmaterial zur Verfügung gestellt, wie es demselben erwünshter kaum geboten werden kann, Das Adreßbuh wird 2 K kosten.

Die Errichtung von „Lehrlingsheimen“ wird für Berlin geplant, Die neuen Heimstätten follen laut Mittheilung der „B. B.eZ.* den Lehrlingen, welche weder bei dem Meister, noch bei Eltern oder Verwandten wohnen können, Obdach und Kost zu einen Preise geben, der das übliche Kostgeld nicht übersteigt. Die Heim- stätten sollen derart über Berlin vertheilt werden, daß die Lehrlinge in höcstens zehn Minuten thre Werkstatt erreichen können. In der Sißzung des Jnnungsausshufses wurde die Idee im Allgemeinen mit Freuden begrüßt, Gs wurde darauf hingewiesen , daß that- fächlih zur Zeit insofern etn Nothstand beslehe, als man Lehrlinge aus der Provinz vielfah zurückweisen müsse, weil man sie nicht be- berbergen könne, die Unterbringung in beliebigen Schlafstellen aber mit Recht bei den Eltern Bedenken errege. Ginzelne der Innungen haben sich mit der Sache bereits beschäftigt und f gleihfalls dafür entschieden, andere, so die Knopfmacher, haben die Sache abgelehnt. Der Innungsausshuß genehmigte eine Resolution, in der sich die einzelnen Mitglieder mit der Sache einverstanden erklärken.

Die Gründung döffentliwer Wärmstuben, wie sol(e in Wien und London {hon seit mehreren Jahren bestehen und den Armen und Elenden, die hungernd und frierend in den Straßen dieser Städte umbherirren, s{üßendes Wbdach gewähren, ist {hon seit längerer Zeit Seitens des Berliner Magistrats in Erwägung gezogen worden. Vas Projekl beschränkt sich der „B. B.-Z.* zufolge vorläufig auf Ein- richtung von aht großen Räumli@keiten in verswiedenen Stadtvierteln, die einfa ausgestattet und gut geheizt find und in welchen den Ein- tretenden Vormittags ein Celler Suppe, Nachmittags ein Glas Thee oder Kaffee unentgeltlih gereiht wird. Länger als zwei Stunden darf der Gast nicht in der Wärmustube verweilen.

Die Frage, betreffend den Standort für das Luther-Denk- mal auf dem Neuen Markt, soll demnächst endgültig entschieden werden. (s sind zu diesem Behuf der „N. A. Z.* zufolge an beiden Stellen, zwischen denen die Wahl \{chwankt, jeßt Gerüste erbaut, welche den Umfang des Denkmals und die Höhe der Haupifigur markiren. Der eine Play liegt vor dem Brunnen an der Kaijer Wilhelmstraße in der Witte der {hmalen Seite des Neuen Markts, sodaß also im Hintergrunde der Blick auf den Rathbausthurm fällt. Der andere Plaß, dem Professor Otto selbs den Vorzug giebt, be- findet sich vor dem Hauptportal der Marienkirche.

München, 30. November. Die Bahndirektion meldet: Bei der Einfahrt des gestrigen Postzuges 12 in die Station Staffelslein wurde der Postbeiwagen durch die Explosion einer Lampe entzündet. Der Postconducteur wurde verleßt, die Poststücke sind beschädigt.

New-York, 27. Roverber. Ein Telegramm des „Bureau Reuter“ weldet: In Princeton stürzte bei Gelegenheit eines Wett- spiels zwishen den Football-Klubs von Yale und Brooklyn cine Zushauertribüne, auf welher sich 1500 Personen beider Ge- \chle{ter befanden, ein. Die entstandene Aufregung war eine Zeit lang furchtbar. Viele Frauen wurden ohnmähtig, Es wurden 50 Personen verlet, Niemand zwar lebensgefährlich, aber e sind verschiedene Arm- und Beinbrühe vorgekommen. h

New-York, 28. November. Die „A. C.“ meldetz Das Dampfboot „T. P. Leathers“ brannte gestern auf dem Mississippi bei Fort Adams bis zum Wafserspiegel nieder, wobei 5 Personen umkamen. :

WVierte

Beilage

A

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen

V Berlin, Montag, den 1. Dezember

„A6 Q2B9.

Untersuchungs-Sachen. Sie Zustellungen U. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

Verloosung 2c. von Werthpapieren. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\{.

A O R

i 1) Untersuchungs-Sachen.

[47905] Erledigung.

Die Aufforderung vom 14. Oktober d, Is. ad 1

If. J, 1247/90 betreffend die Ermittelung der Kellnerin Marie Zintl, i} erledigt. Vervrlin, den 25, November 1890,

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht Il, Friedberg, Landgerichtsrath.

47904] Vermögensbeschlaguahme.

Durth Urtbeil des Königlichen Militär-Revisions- geribts zu Stuttgart vom 20, November 1890 wurde der Gefreite der 8, Compagnie Otto Holl aus Oberbettringen, O-A. Gmünd, eines Vergehens der Fahnenfluht in contnmagciam für \{uldig er- klärt und demgemäß das ibm etwa gegenwärtig zustchende oder spätec anfallende Vermögen mit Besclag belegt.

Königliches Kommando Infanterie-Regiments

König Wilhelm (6. Württ.) Nr. 124.

O T B L O Ein H E E A A F O R T L i

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[47931] Zwaug®Lverfteigerung.

Dos im Grundbuche von der Louisenstadt Band 52 Nr. 2562 auf den Namen des Rentiers Caxl Wil- helm Petoldt eingetragene, zu Berlin, Schmidstraße (Nr. 27) belegene Grundstück soll auf Antrog der beiden Erbinnen des Eigenthümers, dex Wikttwe Dorothea Wilhelmine Matie Lehmann, geb. Peyoldt, und Dorothea Wilhelmine Emilie Lüdke, geb, Petoldt, zu Berlin zum Zwecke der Auseinanderseßung unter den Miteigenthümern am 34. Januar 1891, Vormittags 104 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40 zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6,12 A Reinertrag und einer Fläche von 4 a 34 qm zur Grundsteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab- {rift des Grundbucblatts, etwaige Abshäpungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\{hreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigen- thum des Grundstücks beanspruchen , werden auf gefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri- genfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 31. Januar 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden,

Verlin, den 19. November 1890.

Königliches Amtsgericht L. Abtheilung 52.

[47910] Aufgebot.

Der Ziegelcibesizer Friedri Beyer in Siegmar hat das Aufgebot ¡zum Zwecke der Kraftloserklärung eines bchauptliÞh ihm von der MNeichsbankstelle Chemniß unter dem 12. Juli 1889 ausgestellten, die Geschäftsnummer 501 führenden Pfandscheines über die zur Sicherung einer Darlebnsforderung von 12 300 #6 bewirkte Verpfändung von Werthpapieren im Nominalbetrage von 10100 A4 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. Juni 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Chemuitz, den 25, November 1890,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung B. Böhme. Bekannt gemacht dur: Akt. Pöß\ch, G.-S.

[47932] Anfgebot. /

Auf den Antrag des Buchhalters Hermann Sauer in Wien IX., Maria Theresienstraße Nr. 3, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Lotterielooses Nr. 251 288 der III, Marienburger Geldlotterie pro 1888 für die Herstellung und Aus- \{mückung der Marienburg aufgefordert, seine Rechte auf dieses Loos spltestens im Aufgebotstermin den 8. Juni 1891, Vorm. 9 Uhr, bei dem unter- zeichneten Gericht (Langenmarkt) anzumelden und das Loos vorzulegen, widrigensfalls dasselbe wird für kraftlos erklärt werden.

Danzig, den 28. November 1890.

Königlies Amtsgericht. X, [35415] Ausfertigung. Aufgebot.

Unterm 12, April 1890 wurde ein mit 2.9/6 ver- zinsliher Schuldshein über 5C0 4 Nr. 5959 auf den Namen des Auszüglers Johann Endres von Zaupenberg als Gläubigers, lautend von der Kgl. &ilialbank Bayreuth ausgesteUt. Derselbe ift auf den 10, September 1899 gekündigt und von der Ausftellerin einzulösen. Diéser Schein wird von dem jeßt in Poppendorf wohnhaften Gläubiger seit etwa Tagen vermißt.

(Fr hat deshalb den für zulässig erachteten Antrag gestellt, das Aufgebotsverfahren einzuleiten.

Es wird nun auf Mittwoch, den 8. April 1891, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des Kgl. Amtsgerichts Bayreuth Aufgebotstermin anbe- raumt und der gegenwärtige Inhaber obigen Schuld- scheins aufgefordert, {pätestens im Aufgebotstermine

die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt würde, Bayreuth, 25. September 1890. Königliches Amtsgericht. gez. L unz. Den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bescheinigt. Vayreuth, 26, September 1890, Gerichtsschreiberei des Köntglichen Amtsgerichts, (L. 8) Deuffel, Kgl. Sekretär.

[35426] Nufgebot. Der Gastwirth Carl Abs hierselbst hat tas Auf- gebot des auf den Namen seines Mündels, der minorennen Minna Peters, lautenden Sparkassenbuches der hiesigen städtishen Spa1kasse Ser. 11, Nr. 34795 über 144 M 73 „A beantragt mit dem Bemerken, daß er dasselbe seit etwa Jahresfrist vermisse und über den Verbleib nichts angeben könne, Der Inhaber dieses Syarkassenbuhes wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 18, April 1891, Vormiitags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Ne. 12, anbe- raumten Aufgebotstermin feine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzuzeigen, widrigenfalls die Kraftloterklärung desselben erfolzen wirt. Stralsund, 22, September 1890, Königliches Amtsgericht. 1,

[47936] Nufgebot.

Das Sparkassenbuch der ftädlisen Sparkafie zu Friedeberg a, /Qu. Nr, 408, ausgeste!t auf den Namen Anna Ernestine Kleiu zu Friedeberg a./Qu, über 285 e lautend, is angeblich verloren ge' gangen und soll auf den Antrag der Eigentbümerin, Frau Anna Ernestine Frömmrich, geb. Klein, und ihres Ghemannes, des Tagearbeiters Carl Frömm- rich zu Friedeberg a./Qu, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden,

(Es wird daher der Inhaber des Bucles aufge- fordert, \svälestens im Aufgebotstermin den 6, Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeih- neten Gerichte, Zimmer Nr. 5, seine Nechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft! oserklärung desselben erfolgen wird,

Fricdeberg a./Qu., den 26, November 1890,

Königliches Amtsgericht.

[19987] Aufgebot.

Der frühere Eigenthümer, jeßige Arbeiter Felix Nowicki zu Jersiy hat das Aufgebot der beiden nach- bezeichneten Wechsel beantragt, und zwar

a, des Wechsels d, d. Jersitß, den 13, August 1887 über 350 Mark, b, des Wechsels d, d. Jersiß, den 22. August 1887 über 300 Mark,

welche von ihm ausgestellt und von Adam Jeske zu Rataj acceptirt worden, drei Monate a dato an die Ordre des Ausstellers zahlbar gewesen und von Leßterem in blanco indoffirt, demnächst von Adam Jeéske an die Ordre des Posener Credit- Vereins, eingetragene Genossenschaft, girirt und bei Letterem von dem Antragsteller eingelö#| worden sind. Die Inhaber der gedahten Wechjel werden deshalb aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf ven“ 20, Fanuar 1891, Vormittags 11} Uhr, im hiesigen Amtsgerihts- Gebäude, Wronker Play Nr, 2, Zimmer Nr. 18, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls Lebtere für kraftlos werden erklärt werden. Posen, den 26, Juni 1890,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I1V.

[47930] Anfgebot.

Auf Antrag der verwittweten Goldarbeiter Pietsch

zu Landsberg a, W, vertreten durh den Rehtsanwalt

Pohl daselbst, werden deren Söhne:

a Karl Louis Pietsch, zu Landsberg a. W. am 2, November 1856 geboren, am 10. September 1880 vom Dampfer „Bavaria“ in Hamburg abgemustert und seitdem verschollen,

. Adolf Georg Pietsch, zu Landsberg a. W. am 3. Dezember 1858 geboren, am 1. Juni 1880 vom Dampfer „Lessing® in New-York entlaufen und seitdem verschoklen,

ferner auf Antrag des Kaufmanns Otto Leix zu

Berlin:

dessen am 14. Februar 18283 zu Landsberg a. W.

geborener Vater, Fleischermeister Wilhelm

Leix, welcher vor 1873 nach Amerika aus-

gewandert und seitdem verschollen ist,

aufgefordert, sh spätestens im Aufgebotstermine am

14, Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, bei

dem unterzeihneten Geriht (Zimmer 10, I Treppe)

zu melden, widrigenfalls diefelben werden für todt erklärt werden.

Landsberg a. W., den 25. November 1890.

Königliches Amtsgericht.

[47935] Aufgebot.

Georg Winkler, Oekonom von Behringersmühle,

hat ais Kurator des seit über 30 Jahren ver-

{ollenen Bauernfohnes Johann Karl von Behringers-

mühle, geboren am 10. August 1836 daselbst, die

Todeserklärung des leßteren beantragt.

Es wird deshalb Aufgebotstermin auf Mittwoch,

den 14. Oktober 1891, Vormittags 9 Uhr,

bestimmt unter der Aufforderung:

a. an den Verschollenen Johann Karl, spätestens im Aufgebotstermine perfönlih oder \chrift- li dahier bei Gericht fi anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt werde.

b. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Nufgebotsverfahren wahrzunehmen,

seine Nehte bei dem Gerichte geltend zu machen und

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Slaals- Anzeiger.

890.

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. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung.

werbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

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10, Ve

Verschollenen Kunde geben können, Mit- theilung hierüber bei Geriht zu machen.

Potteuftein, dea 26. November 1890

Königliches Amtsgericht. Dobmayer. Zur Beglaubigung:

Gerichts\chreiberei des Kgl. Amtsgerichts Pottenstein, (L, 8,) Faltenbacer.,

[47933] Uufgebot.

Auf Antrag des Zugsührers August Franck hier als Vormundes der minderjährigen Kinder 11. Ehe des verstorbenen Zugflhrers Friedrih Hagenau hie- selbst werden Alle, welche Anspruch auf Befriedigung an die Verlassenschaft der gleichfalls verstorbenen Wittwe Hagenau zu huben vermeinen, hierdurch auf- gefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem auf deu 22. Jannac 1891, Morgens 10 Uhr, vor untcrzeihnetem Serichte anberaumten Termine an- zumelden.

Holzminden, den 22, November 1899.

Herzogliches Amtsgericht. H. Cleve.

[47934] Nusfgebot,

Nachdem die Erben der am 12. d, M. in Schötmar verstorbenen Wittwe Marie Müller, geb, Krehmeier, die Erbschaft mit der Nehtsöwohlthat des Inventars angetreten haben, werden alle, welhe Au- spruch auf Befriedigung aus dem Nathhlasse der Wittwe Müller zu haben vermeinen, zur Anmeldung ihrer Arsprüche bei dem unterzeihneten Amtsgericht spätestens in dem auf Dienftag, ven 27. Fauuar 1891, Vormittags 9 Uhr, angeseßten Termine unter dem Nechtsnach!heile aufgefordert, daß nicht angemeldete Ansprüche später nur insoweit noch be- rücksichtigt werden sollen, als der Erbe zur Heraus- gabe des aus dexr Erbschaft Empfangenen nach all- gemeiner NRNechtsvorschrist überhaupr noch ver- pflichtet ift. Salzuflen, den 24. November 1890.

Fürstliches Amtsgericht. 11. (gez.) Theopold. (L, S) Beglaubigt: Wolf, als Gerichtsschreiber Fürf:l. Amt?gericßts, IT.

[47911] Bekanntmachung. Der Geheime Ober-Postrath Friedrih Karl Wolf hat in seinem am 20. Oktober 1890 publizirten Testamente vom 9. Juni 1879 den Emil Wolf bedacht. Berlin, den 8, November 1890. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 61.

[47927] Bekanntmachung.

Das unterzeihnete Gericht hat am 17. Novembec 1890 folgendes Urtheil verkündet ; Der Seiler Friedrih Wilhelm Carl Lorsch, ge- boren am 4. Februar 1840 zu Wilsnack, zuletzt ia Havelberg wohnhaft gewesen, wird für todt erklärt. Havelberg, den 21. November 18909,

Königliches Amtsgericht.

[47926] Bekauntmachung.

Die Schuldverschreibungen der konsolidirten vier- prozentigen Preußischen Staats-Anleihe von 1876/79 Litt. B. Nr. 12361 und 12362 über je 2090 M sind durch Urtheil ves Köriglihen Amtsgerichts Berlin 1. vom heutigen Tage für kraftlos erflärt, Berlin, den 22, Itovember 1890

Trzebiatowski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts 1. Abtheilung 48,

[47750] Ansschlußurtheil im Aufgebotsverfahren. Die Schuldverschreibungen der Rostocker Gewerbe- bank Nr. 2219 über 450 A vom 14. August 1877, Nr. 2255 über 150 Æ vom 21. Januar 1878 und das Sparkassenbuch Nr. 1229 derselben Gewerbebank über 159 6 vom 30. Dezember 1879, lautend auf den Namen des Arbeiters Johann Suhr in Hinrichs- hagen sowie die Schuldverschreibung derselben Ge- werbebank Nr. 4393 über 900 A vom 18. Januar 1889, lautend auf den Namen der Wittwe M. Stallbohm, geb. Johnsen, zu Hinrichshagen werden für fraftlos erflärt. Von Rechts Wegen! Rostock, den 22. November 1890. Sroßherzoglihes Amtsgericht.

[47928] Bekauntmachuung. Dur Ausfc{lußurtheil des unterzeichneten Geri vom 24. November 1890 ift das Sparkafenbu Nr. 32 381 der ftädtischen Sparkaffe zu Wegni lautend über 504 4 5% A, ausgefertigt Wittwe Dorothea Würschke zu Liegnitz, f [los erklärt worden. Liegnitz, den 24. November 1890.

Königliches Amtsgeri§t.

[47749] Ausschlußurtheil im Aufgebotsverfahren. Die Spareinlagenbücher Nr. 8117, 17323 und 19 368 des hieñgen Vorschußvereins über 600 H, 600 Æ und 257,50 6, lautend auf den Namen der Frau Marie Schumacher in Niederhagen werden für kraftlos erklärt. Von Rechts wegen ! Rosto, den 25. November 1890. Großherzoglihes Amtsgericht. [47852] Nacbezeichnete Urkunden : Ds a, ein von der Firma M. Löwenstein zu Münster am 12. Juni 1889 auf R. H. Roft ebendort ge»

rshiedene Bekanntmachungen.

zahlbarer, von Gustav Najork auf die Firma Gebr. Rhodius indossirter Wechsel über 25,50 M,

b. die Quittungsbücher der Sparkaffe der Stadt Münster Nr. 45439 über 1979,32 A und Nr. 45682 über 435,02 6, ausgefertigt für den Poflillon Johaun Bocholt zu Walbeck,

» e, der Rheinisch Westfälische Rentenbrief Litt, D, Nr. 8842 über 25 Thaler vom 1. April 1859,

find durch Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom 10. bezw. 27, Oktober cr. für kraftlos erklärt.

Münster, den 15 November 1890,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

(47739] Ansschlußurtheil. Jm Namen des Königs!

Auf den Ankrag des Kaufmanns Vsokar Böttcher in Chemniy erkennt das Königl. Amtsgericht Chemnitz durch den unterzeihneten Ober-Amts- richter für Necht:

Der von dem Kausmann Oskar Bötthec in Chemniß unter dem 24. Februar 1890 auf die Firma „A. Bubaick's Conditouck Hermann Schneider“ ebenda gezogene und von der Letzteren acceptirte, am 8, März 1890 von genanntem Böttcher unter der Adresse der Firma „F. Kaufmann“ in Schwab- münchen zur Poft gegebenen Wechsel über dreihundert Mark, fällig am 30, Viárz 1890, wicd flir kraftlos erklärt. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens" trägt der Antragsteller, i t

O

me. | Verkündet am 2). November 189

Lt s?

[47745] s

Das Königl, Amtsgericht München 1", Abth A.

für Civilsachen, hat am 24. November 1890 fôls

gendes Autschlußurtheil erlassen:

I. Der von dem Mektlhändler Johaan Deibler dahier auf die Kunstmühle Josef Scheterl in Dachau bezogene, abec nicht unterzeihnete Prima-Wechsel, de dato München, 8, April 1890, zu 2310 M, zahlbar am 8 Juli l. I, mit dem Accept Anton Mayerbahec Namens genannter Kunstmühle, wird für fraftlos erklärt.

11, Der Antragsteller Iohann Deibler hat als veranlassender Theil die Kosten des Verfahrens zu tragen. :

München, 25, November 1820,

¿2c Kal. Gerihtsschreiber : (L. 8, Strober.

[47853] VBekauntmachung. L Auf Antrag der eingetragenen Eigenthümer find

dur Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts

von heute : a, die eingetragenen Gläubiger und deren Rechts» nachfolger bezl. folgender Hypothekenposten: - 1) 63 Thaler 20 Sgr. 3 Pf. nebst 4 % Zinsén für Amtmann Reborst zu Lotte aus Urkunde vom 7. Februar 1844, eingetragen Band Il. N 465 Grundbuchs Lotte Abtheil, T1, A

2) 99 Thaler 29 Sgr. 11 Pf. nebs 4 event. 5H 9% Zinsen für Wittwe Pastor Goedeting, Sophie, geb. Rehorst, zu Lotte aus Urkunde vom 23. Mai 1853, eingetragen Band I. Blatt 73 Grundbuch{s Lotte Abtheil. TIT. Nr. 5,

mit ihren Anfp

1) 150 Tékaler Gerb. Heinr. Witte 3 S Kappeln, aus Urkunde vcm 14. Juli eingetragen Band IX. Blatt 3 ÆW. Kappeln Abtheil. TIT. Nr. 11,

2) 226 Thaler 20 Pf. nebft 4% Zinsen für Kolcn Jürgen Heinr. Meyer, gek i ¡u Düte, aus Urkunde vom 8 eingetragen Band T Lotte Abtheil. TIT. Nr.

3) 73 Thaïier 10 Sgr. nebfi

e Genannten 7 2 1% H TA wAD

840, eingetrazen wi für kraftlos erflärt. Tecklenburg, 26. Not

Königltes

E

[47854]

e Y . e j ¿l des unterzeihneten Gertis

Dur Ausf&lußurt

vom 25. November 1820 if tie nadbezeihnete Ur- ( n vom 2. Dezember 1357

über 300 T urant, verzinélich - zu 4%, cin

getragen am 2. Vez O ü ;

\chaft über

des weiland foncmicfondutteurs

Lüchow im Hypothekenbuch Val. L. Fol 20 9

fowie eingetragen zur Gefammthaft im Grundbuch

von Lüchow. Bd. k. Art. 27 Abtheilung IIl. Nez.

und Band 1. Art. 22 Abibeilung Il. Nr. 2 am

19. Oktober 1885,

für kraftlos erHlärt.

Lüchow, den 25. November 1890. Königliches Amtsgericht.

T] men des Königs!

i tr 2%. November 1390.

Htssdreiber.

Auf den An beliten Koffäth Caroline Teichert, geb. Kraft, Rampit, erkennt das König- lie Amtsceridt zu Fürstenberg a./O. dur den Amtsri§ter Léfeuer für Recht: Das Hypothekendokument vom 23. Mür: 1866 üder die auf dem Erundückck Rampitz Band L Nr. W der verehelihten Kofsäth Teichert, Caroline, geb. Kraft, gehörig, in Abtheilung L Nr. 2 ür die Geschwister Barfuß,

0. an alle Diejenigen, welhze über das Leben des

zogener, an die Ordre der Gebr. Gesler auf Sit

a. Ichanne Caroline Wilhelmine,

Pi ch, Gerschr. Ee!

C, att aa auen Aan fti Ag