1890 / 291 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

E n e O M L ae N E H

i E

Friedrich mit anderweiten Wohlthätigkeitsfonds zu einem gemein- jamen Stiftungsfonds unter dem Namen „Kaiserin F eledet@ck Stiftung“ vereinigt worden, Aus diesem Fonds sollen Unter- stü ungen für die Zwecke der bisherigen Stiftung und andere Wohl- hâtigleitszwecke mit Ausnahme der {on reichlich bedahten Arbeiter- Wiouien ewährt werden nach Bestimmungen, welde sich Ibre Majestät für jedes Jahr vorbehalten hat "Für die Verwaltung der Stiftung ist ein eigenes Comits ernannt; zum Vorsißenden bat die Kaiserin Friedri den Herzog von Ratibor bestimmt, zum Schah meister den Präsidenten der Secehandlun , Wirklichen Geheimen Rat von Burchard, und zur Schriftführerin Frau Professor von Helmkholy.

Im Abgeordnetenhause hat der Preußische Frauen- und ungfrauen-Verein unter thätiger Mitwirkung Zhrer König- lichen Hoheit der Prinzessin Friedri Carl einen glänzenden Bazar eröffnet, der die Mittel zur Unterstüßung nothleidender ÎIn- validen bieten soll.

Zum Baufonds der Kaiser Wildelm-Gedächtnißkir he hat, der „Voss. Ztg.“ zufolge, die Gemelndevertretung von Char - lottenburg in Uebereinstimmung mit dem Kirchenrath eine Bei- bülfe von 60 000 G bewilligt und außerdem beschlossen, für die neue Parohie 15 Morgen Land zur Anlage eines Friedhofs unentgeltlih herzugeben,

Auf dem Gartenplap im Norden der Stadt i heute zu der neuen St. Sebastians8kirhe feierlih der Grundstein gelgt worden, Der Play war in \{önster Weise ges{müdckt, auch die um- liegenden Häuser hatten reich geflaggt, vielfa Laubgewinde von Fenster zu Fenster gehängt und die Façaden mit Wappenscildern, Kränzen und Teppichen verziert. Der Bauplay selbst war von boben Masten umgeben, die die Wappen aller deutshen Lande sowie deutsche und päpstliche Flaggen trugen und rei mit Laubgewinden umrounden waren, Vor dem Grundstein erhob sich das große Zelt der Ehren- gäste, das im Innern einen Baldachin in den päpstlichen Farben trug, während bordeanxrothe Gehänge das Zelt abschlossen, Von dem Zelt aus reite cin Baldachin über die Stelle für den Grundstein hinweg | bis zu dem jenseits des Grundsteins errichteten Altar. Zur Theil- nahme an der Feter war mit einer dicht gedrängten Gemeinde eine roße Zahl Cdrengäste ershienen, Se. Majestät der Kaiser hatte den

eneral-Adjukanten von Wittich, Ihre Majestät die Kaiserin den Ober- Hofmeister Freiherrn von Mirbach entsandt. Die Staatsbehörden waren dur den Staats-Minister Dr, von Goßler, den Ministerial- Direktor Dr Bartsch, den Polizei-Präsidenten Freiherrn von Richthofen und den Geb, Reg.-Rath Kayser von der Ministerial-Baukommission ver- treten. Man faß ferner den Gouverneur des Invalidenhauses, General von Grolman und den Commandeur, General-Lieutenant von Blum-

große Rosen von je 8 m Durchmesser. Emporen sind nicht vor- gefehen, nur an der Thurmseite befindet ih ein Orgelhor. Die Alrhe wird 1100 Sißpläße und 2000 Stehpläße enthalten. Die Baukosten belaufen fich auf 520 000 4; 60 000 M hat Se. Majestät der Kaiser ge|pendet, 40 000 4 übernimmt die Stadt, etwa 220 000 M find bisher durch Sammlungen aufgebracht für den Rest wird der Fürstbischof aufkommen. Die Bauzeit beträgt zwei Jahre.

mando zu Brücckenwiederherstellun s - Arbeite f Saalbahn in die Nähe von Schwarza. N \ M

röder, sowie als Vertreter der Stadt mehrere Stadträtbe und zablrei Stadtverordnete. Die katbolishe Geistlichkeit wagt A bischof Dr, Kopp, dem Feldpropft der Armee, Bischof Dr. Aßmann und dem Propst Dr. Zahnel vollzählig erschienen, aud die r brTiganR Vereine und die katholishe Studentensaft waren mit Bannern und Kahbuen aufmarshirt. Die Motette , Vor Dir, o Ewiger“ leitete die Fetex eln, Dann verlas Pfarrer Neuber die Urkunde. Na der Ver- lesung wurde das in altgothischer Schrift abgefaßte Dokument von den osftztellen Gästen unterzeihnet und sodann in den Grundstein versenkt Nunmehr begaon die Einweihung des Leßteren dur den Fürst- bischof mit den vorgeschriebenen Gebeten, Danach erfolgte die feierliche Abgabe der Hammerschläge Seitens der Ehren- gâste. Als der Füritdishof leinen Umgang beendet hatte und an den Ausgangsypunkt zurückgekehrt war, folgten nochmals Gebete, worauf er den Hymnus anstimmte „Veni Creator Spiritus“, Hierauf hielt der hohe geistlice Würdenträger eine Ansprache an die Ver- sammelten, in der er auf die Entwickelung der Gemeinde hinwkîes, die in 30 Jahren von 6000 auf 20000 Seelen angewachsen sei ‘und nun endli, nahdem sie so lange die Gastfreundschaft ihres König- lihen Herrn genossen, ein eignes Haus sich bauen wolle. Der Redner dankte dann allen Denen, die an dem Werke mitgewirkt, dem würdigen Pfarrer und seiner treuen Gemeinde, der hohherzigen Stadt- verwaltung, die den Play geschenkt, der vordem ein Platz der Gerechtigkeit gewesen, jeßt aber ein Plah der Barmherzigkeit und der Gnade werdén solle, dankte vor Allem auch Sr. Majestät dem Kaiser für die bewiesene Huld und Gnade und den Königlichen Be- Bn E E O ganzen Gemeinde den feierlichen Segen, worauf das „Te deum lar B i n Klä e uft a audamus* mit weihevollen Klängen

ie neue Kirhe wird unter Oberaufsicht des von der Ministertal- Baukommission damit betrauten Geheimen Regierungs-Ratbs Emmerih von dem Baumeister Hafak in frühgothishem Stil in Sandstein ausgeführt werden. Es wird eine Kreuzschiffkfirhe mit einem 83 m hohen Thurm, der seinen Play an der Aderstraßenseite erhält. Die Spannweite im Innern beträgt 161 m, An beide Seiten kommen

Bom Eisenhahn-Negiment Nr. 1 begiebt sich ein Kom-

Wetterbericht vom 3. Dezember, Morgens 8 Uhr.

Wind, Wetter.

Gtationen.

. Meeressp.

red. in Millim.

Bar. auf 0 Gr. d

1 He

Anfang 7 Uhr.

Mullagbmore i NNO wolkig Aberdeen , NNW 5»5bedeckt Christiansund NO 3\Schnee Kopenhagen . 96 |SO Nebel Stockholm . 96 |SW Nebel aparanda . { N 2 bedeckt ( E : t. Petersb, | 762 |WSW 2 bedeckt Pen Schweighofer.

Moskau . WSW 1hbedeckt acoby’\chen Idee

Berliner Theater. Male: Goldfische.

Freitag : 14. Abonnem.-Vorstellung. A Sonuabend: Kean. vorstellung, Goldfische,

Freitag: Sodoms Ende. Sonnabend: Das zweite Gesicht. Sonntag: Sodoms Eude.

Wallner-Theater. Donnerstag: Gastspiel von

ununterbr Edler am

telegraphisch

kommen fein.

Arbeiter Edler das

Eisenbahnzuge entstieg, A und gane n E E ETE ejenheit von Vertretern sämmtlicher Abtheil cinem Mitgliede der Direktion N

mit reihen Gaben beschenkt.

St. Petersburg/ 3, Dezember.

Spandau. In der hiesigen Gewehrfabrik beging, wie „D. Tabl.“ mittheilt, am Montag der in Berlin ébucuke S Jubiläum seiner fünfzigiährigen ohenen Thätigkeit in dem Königlichen Institut. Als Montag früh auf dem Bahnhof in Spandau dem empfing ihn eine Abordnung des Arbeiter- Dort wurde er in An- e ilungen des Instituts von mit herzlichen Worten begrüßt und

Aus Orenburg wird gemeldet; In Folge des plöglichen ekerpGnges der Temperatur von 3 Grad Wärme mit Regen auf 30 Grad Kälte find 30 dur die Skeppe reitende Kirgifen buchstäblich erfroren. Der außerordentlihe Temperaturwechsel tödtete ferner Pferde, Schafe und Kameele; außerdem sollen Menshen und Vieh einer ganzen Waarenkarawane umge-

f eine Anzahl in der Steppe noch

Nach

sammlung lie Se § Vorsißenden

Paris, Santiago

Ministerium Rio de

zu einigen w

Donnerstag: Zum ersten

Concert-Yaus. Donnerstag: Concert,

Bureau des Hauses.

Philharmonie.

Hausmann.

Concert-Anzeigen.

R Am Mittwoch, den 31. Dezember (Sylvester), Lessing-Theater. Donnerstag : Sodoms Ende, | ler Subscriptions-Ball, Billets à 3 4 im Drama in 5 Akten von Hermann Sudermann.

Donnerstag, Abends 74 Uhr: III ‘popul, Kammermusik:Abend von Barth, de Abna,

_ _Braunschweig, 3. Dezember. widerung auf die von einer evangelisch-\ozialen V er- i Adr v fe ur et den des Staats-Ministeriums der Seriarns lung mittheilen, daß er mit lebhaftem FJnteresse von e ( l der Versammlung Kenntniß genommen. Er schließe sich dem Wunsche an, daß es Allen gelingen möge, nd dem Vaterlande stehen, unter Ver- teistandpunkte erfolgreich an der großen en inneren Frieden im deutschen Volke

den Bestrebungen

welche treu zur Kirche u meidung trennender Par Aufgabe mitzuwirken, d wieder herbeizuführen,

Schluß der Redattion eingegangene Depeschen.

übersandte, bereits

Ger I gemeldete tönigliche Hoheit der

Regent

2 Dezember, (W. T. B.)

oder ein Staatsstreich erfolgen. N 42 c Janeiro, 3 Dezember.

enig erheblichen Ordnungsstörungen.

(Fortseyung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

[48634] j Nachruf. Dur den Heimgang des an seinem Vermählungs-

Carl Meyder- | tage dahingeschiedenen Landraths des Kreises

von Carl Laufs. Vorher: Zum | wissenschaftlihen Theater, Näheres

Cort, Queens- S 11, Male: Ju Hemdsärmelu. Schwank in 1 Nuf- | zettel.

S 756 |N heiter Cherbourg . ( S bededkt D 599 |NNW Nebel

Pai s b ONO Nebel winemünde 56, |SSO bedeckt Neufahrwasser S 3|\bedeckt Memel 322 |SSO bedeckt

r E 55 |NO heiter Münster .. t N bedeckt Karlsruhe . . ! SW 4¡Nebel Wiesbaden . l N 2\Regen München 7! SW 3|Dunst Chemniy .. | 752 |OSO wolkig Vulin .,.,} 100 |GO 4'bedeckt Wien T6 1D 1 Nebel Breslau . t SO 4 Nebel Jle d'Aix S! #ill|Dunst Nizza A 9 [SO 2heiter At t ONO 4lbedeckt

U ebersict der Witterung.

compositionen des

|

O C. mil t Lo d I O USC

Anfang 74 Uhr.

|

Direktion: Julius 27, Male:

des Luftdrucks8 hat ih über Nordwest-Europa aus-

unseren Gegenden abgesperrt. In Deutschland ist | Arrangement vom das Wetter vorwiegend trübe und vielfa neblig, in Anfang ( Ubr. : Nord- und Süd-Deutshland berrs{t meist noch &reitag: Dieselbe leihter Frost, dagegen im mittleren Deutschland B der Thauwetter, Im westlihen Deutschland haben S Preisen. stellenweise Niederschläge stattgefunden. ie Jagd. Deut|che Geewarte.

Königlihe Schauspiele. Donnerstag: Opern- baus. 246. Vorstellung. Fra Diavolo, oder: Das Gasthaus zu Terracina. Oper in 3 Akten

zug von A. Günther. Anfang 7 Uhr Ga e ae Borstellung.

el N Sonnabend: Zum ersten Male: Pava. Posse

E A : ODSO bedet in 3 Akten von Vanlos und Se Deut

von Franz von Schönthan.

Victoria-Theater. Donnerstag : Zum 5, Male: Mit vollständig neuer Ausstattung. Die fieben Raben. NRomantishes Zaubermärchen in 5 Akten von Emil Pohl. Musik voa G. Lehnhardt. Ballet- 3, Aktes von C. A. Raida. Ballets unter Leitung des Balletmeisters C. Severini. Ju Scene gesezt vom Ober-Regisseur W. Ho.

Der Königsgardist. Zell und R. Genée.

e Vorstellung, Sonntag: Nachmittags-Vorstellung bei bedeutend

E Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- E | burg. Donnerstag: Zum 13, Male: Der Kanpf | T E : ums Dasein. (La lutte pour la vie.) Sittenbild Theater-Anzeigen. in 5 Akten von Alphonse Daudet. Eugen Zabel. Anfang 7 Ubr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Ensemble-

[48401]

Nen eröffnet.

gens 9 Uhr bis zur Dunkelheit. Soldaten und Kinder 30 K.

L ana Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. l eßte Woche! Zum 58, Male': | Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnk enfion Schöller. Posse in 3 Akten nah einer W. | Geöffnet von 12—11 Uhr. “Tägli Vorstellun it

Natiounal-Panorama. Herwarthstr. 4, Königsplatz.

Das alte Rom

mit d. Triumphzuge Kaiser Constantins i. J, 312 n. Chr. v. d. Kgl. Prof. J. Bühlmann u. Alex Wagner in Münwhen. Täglich geöffnet v. Mor-

1g im die Aas Slass

Entróe 1 M,

Frißshe. Donnerstag: Zum | von Bagamoyo). Große equestrische Original- _ Ko Operette Pantomime dem afrikanishen Leben entnommen, in 2 Akten von W. S. Gilbert, Arte von F. | arrangirt und inscenirt vom Oirektor E. Renz Zell 1 : Musik von Arthur Sullivan. | Schulquadrille, geritten von § Herren mit 8 Schul- Der Luftdruck if über Central-Europa gleihmäßig Jn Scene geseßt von Julius Frißsche. Dirigent: Hr. | pferden. 6 irländ. Jagdpferde (Non plus ultra der vertheilt und daher die Luftbewegung \{wach und Kapellmeister Federmann. Hierauf : Mit durchaus neuer Plerdedrefsur), drefs. und vorgef. von Hrn. Franz vielfa aus veränderlicher Richtung. Ein Maximum Ausstattung : Zum 27. Male: Sonne und Erde. Renz. Beautiful, bierauf Sophus, ger. von Frl. y L Pantomimisches Ballet in 4 Bildern von F. Gaul | Clotilde Hager. Mr. D, Wi Clarke, de! s gebildet und so den Zutritt von ozeanischer Luft von | 18d I. Haßreiter. Musik von J. Bayer. Ballet- | nale Reitkünstler. Auftreten der berühmten Künstler-

5 Balletmeister J. Gundlach. | familie Briatore. Miß Zelia Zampa, amerikanis{he Luftgymnastikerin. Auftreten d. Reitkünstlerinnen Frls. Gierah, Zephora, Frida und Miß Lillie Meers, des Jockeyreiters Mr. Burn. Fillis, sowie sämmt-

Die Puppeunfee. Hierauf: | liher Clowns. Freitag: Vorstellung.

Deutsch von

[48617] Nachruf.

4 L F 4 Aorrihs T ottot u D Ï D von Auber. Text von Scribe, bearbeitet von C. Gastspiel von Mitgliedern des Wallner-Theaters. | des Kreises Herford, Herr

Blum. Dirigent: Musikdirektor Wegener. Anfang | Einer von uns’re Leut’. Charakterbild mit

4 i L Sa G Gesang in 6 Bildern von C. F. B Davi

a Ra N a s . F. Berg und David Schauspielhaus. 256. Vorstellung. Minna von | KalisG. Musik von Conradi und C. Stolz. Anfang A Erbherr auf Steinlacke.

_ Vor 13 Jahren bald na Errichtung der West-

Fr fälishen Landschaft wurde derselbe dur ein-

Sonnabend : Zum ersten Male : Familie Kuick- | ftimmige Wahl zum Vorsitzenden des Verwaltungs-

| raths berufen und seitdem ununterbrochen jedes Jaÿr

| einstimmig durch Wiederwahl in dieser Stellung

Adolph Ernfi-Theater. Donnerstag: Zum bestätigt. Während dieser Zeit bat derselbe seine

89. Male: Uns D N reihen Gaben mit ungeahntem Erfolge der Förde-

09. ate : ere “ags E event Cecianoposse runa unseres Instituts gewidmet.

„Si haus. 257. V: un pn i E \piers von} Tief ershüttert durch den so plötligen Tod un-

Be es Schauspiel in 5 Aufzügen von Paul | Guftav Görß. Musik von Franz Roth und Adolph | seres Lo A Ebesidaaten. erten pi pan

E veraef Hei -

ee E N orf j vergessen, was der Veimgegangene uns gewesen ift

Breitag: Dieselbe Vorstellung. { und sein Andenken in ehrender Erinnerung be-

7 Uhr.

Varnhelm, oder : Das Soldatenglück. Lustspiel in 5 Aufzügen von G. E. Lesfing. Anfang 7 Übr. Freitag: Opernhaus. 247. Vorftellung. Zur

7} Ubr.

ersten Male in der Pariser Einrihtung: Tanu- meyer. Schwank in 4 Akten von Frit Berend S) .

häuser und der Sängerkrieg auf der Wart- burg. Große romantis@e Oper in 3 Akten von T Wagner. Tanz von E. Graeb. Anfang 7 Ubr.

Swauspielbaus. 257. Vorftellung. Colberg. | in 4 Akten von

eyse. Anfang 7 Ubr. Ferron. Anfang 74 Ub

Deutsches Theater. Donnerstag: Der Sohn der Wildaifß:.

&reitag : Das verlorene Paradies.

Sonnabend: Das Wintermärchen.

findet am Sonntag ftatt. D freund.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

| wabren.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30, | Münster, den 1. Dezember 1890.

Ds T na, Donxerftag: Zum 13. Male: : vent s | Der Soldatenfrennd. Schwank in 5 Akten von | Die nädhste Aufführung von Mein Leopold | G. v. Moser und Otto Eirndt. 14 Freitag und folgende Tage: Der Soldatenu- |

|

4

R L E M R E,

Circus Renz. (Carlstraße.) Donnerstag: Abends

R L 7 Uhr. Außerordentlihe Vor Friedrich - Wilhelmflädtishes Theater. aeshüat. S Ne Érdéheil

Sonntag: 2 Vorstellungen, um 4 Uhr Nacmitt. : Mazeppa, um Uhr Abends: Deutsche Turuer.

Familien-Nachrichten.

In der Naht vom 27. zum 28. November d. Js, verschied zu Düfseldorf in der Blüthe seiner Jahre nach furzem Kranksein der Königliche Landrath

Dr. jur. Rudolph von Borries,

| Der Verwaltungsrath und die Direction der Laudschaft der Provinz Westfalen.

Geseßlich (Einnahme

der phänome-

Herford,

Y - -

Dr. Nudolf von Borries, Nittergutsbesizers auf Steinlacke, hat die Provinz Westfalen einen {weren Verlust erlitten.

Der Verewigte hat zwanzig Jahre hindur die Berwaltung seines heimathlichen Kreises Herford in mustergültiger Weise geführt und sich in zahlreichen CGhrenämtern, insbesondere als Direktor des land- wirthscaftlihen Hauptvereins für Westfalen und Lippe, als stellvertretender Vorsißzender des Provinzial- Ausschusses sowie als Vorsitzender des Verwaltungs- rathes der Landschaft der Provinz Westfalen, durch aus- gezeichnete Pflichttreue und hervorragende Leistungen bleibende Verdienste erworben, welhe ihm ein ehrendes Andenken in den Herzen der Westfalen und seiner Berufsgenossen sichern.

Münster, den 1. Dezember 1890.

Der Ober-Präsident vou Westfalen.

Studt.

Verlobt: Frl. Martha Spindler mit Hrn. Kauf- mann Karl Lemm (Berlin). Frl. Hartrjet Süßerott mit Hrn. Bürgermeister Gustav Holl- dorff (Güstrow Plau). Frl Settine v Versen mit Hrn. Kammergerihts-Referendar Dr. jur. Christoph Grafen v Scwerin-Pußzar (Prenzlau). Frl. Amalie Streccius mit Hrn, Dr. med. George Völckers (Rastatt—Aacen). Frl. Thekla Jaesrih mit Hrn. Oskar Obst (Breslau). Frl. Elisabeth Teßlaff mit Hrn. Pastor G. Mielke (Kammin i. Pomm.—Grimmen). Frl]. Elfriede Teßlaff mit Hrn. Gymnasiallehrer A. Voges (Kammin i. Pomm.—Stettin). Frl. Ella von Leonhardi mit Hrn. Hans Frhrn. von Ecardstein (Dresden—Prötel). Frl. Hildegard Wegner mit Hrn. Hans Weyl (Berlin).

Verehelicht: Hr. Karl v. Krat mit Frl. Erna

v. Engelbre{ten (Bückeburg). Hr. Apotheker

Rud. Hübler mit Frl. Julie Palm (Plagwiß—

Dresden), Hr. Gotthard Letsch mit Frl.

Martha Gutsmann (Sch{wtidniß). Hr. Dr.

C. G. Büttner mit Frl. Eliza Boerngen (Berlin).

Hr. Königliher Reg. - Baumeister Georg

Büttner mit Frl. Emmy Schatz (Berlin).

Geboren: Ein Sobn! Hrn. Oskar Wutsdorff

(Berlin). Hrn. Major v. Czettriß und Neu-

haus (Berlin). Hrn. Prem.-Lieutenant v. Vahl

(Spandau). Hrn. Königlichen Reg.-Baumeister

W. Körber (Berlin) Hrn. Tillmann

Hufen (Mannheim). Eine Tochter: Hrn. D.

Bofielmann (Grofen-Nienhagen b. Gerdshagen).

Hrn. Rittergutsbesißer v. Skovnik (Glittehnen).

Hrn. Rudolf Huffmann (Werden, Ruhr).

Zw illinge: Hrn. Rittmstr. Albert von der

Marwitz (Großerkreutz).

Gestorben: Hr. Kurt Thilo von Shierbrand

(Königsberg i. Pr.). Hr. Pastor Hermann

Wiese (Maëcoutab, St. Clair, N.-A.). Frau

Pauline v. Scheibler, geb. Korn (Saarbrücken).

Hr. Sec.-Lt. Friy Giehne (Breslau). Hr.

Kommerzienrath Heinr. Keller (Darmstadt)

Hr. Gutsbesißer Karl Shuhmaher (Neidenburg).

Hr. Kgl. Rechnungsrath August Ehrenwerth

(Bromberg). Hrn. Amtsrichter Heidrih Sohn

Kurt (Falkenberg O -S.). Frl. Jrmgard von

Stralenheim (Imbshausen). Hrn. Ernst Julius

v. Seidliß Sohn Erdmann (Langenbielau).

Frau Geh. Rechnungsrath Mathilde Radtke, geb.

Lemke (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee. Berlin: -

Verlag der Expedition (Sch olz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag4- Anftalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen

(einsließliG Börsen - Beilage).

(W. L. B)— In Erx-

j : Berichte aus de Chile bezeihnen die politische Lage als sehr gespannt; wahrscheinlih werde entweder der Sturz des

E L : W. L. B.) Bei Ge- legenheit eines hier ausgebrochenen Kut) cer f rifes kam es

zum Deutschen Reichs-Anz

Ne 291.

E E as e E f 00 Le f E

i E E

Erste Beilage eiger und Königlih Preußischen Staals-Anzeiger.

1890.

Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember

E E E E E E E S A T

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnrihe x, Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Groß-Strehliß, 27. November. Kleckl, Oberst à la suite des Juf. Reats. Nr. 129 und Kommandant von Pillau, mit Be- lassung der Regts. Uniform, zu den Offizieren von der Armee ver- seßt. v. Bismarck, Oberst von der Armee, unter Stellung à la suite des 8. Dstpreuß. Inf. Regts. Nr. 45, zum Kommandanten von Pillau ernannt. Prinz Victor zu Jsenburg-Birstein, in der Armee, und zwar als Sec. Lt. à la suite des 1. Garde- Regts. zu _Fuß, unter Vorbehalt der Patentirung, angestellt, Kullak, Sec. Lt- von der Reserve des Infanterie-Regiments von Boyen (9. Oftpreuß.) Nr. 41, als Res. Offizier zum 8. Oftpreuß. Inf. Regt. Nr. 45 verseßt und vom 1. Dezember d. J. ab auf cin Jahr zur Dienstleistung bei diesem Regt, v. Berken, Pr. Lt. vom Gren. Regt. König Wilhelm 1. (2. Wesipreuß ) Nr. 7, v. Heine- mann 1., Pr. Lt. vom 1. Hannov. Inf. Regt. Nr. 74, vom 1. Januar k. I. ab auf 3} Jahre zur Dienstleistung bei der trigono- metcishen Abtheilung der Landes:Aufnahme kommandirt. Panter, Pr. Lt. vom Gren. Regt. König Friedri 11. (3. Oftpreuß.) Nr. 4, in das Inf. Regt. “Nr. 129, Hagen, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 2 as das Gren, Negt. König Frieorih IL, (3. Oftpreuß.) Nr. 4, verseßt.

Pleß, 27. Novemker. Prinz von Pleß, Sec. Lt. à la suite der Armee, zum Pr. Lt. befördert. :

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Groß- Strehlit, 27. November. Mühldorfer, Sec, Lt. vom Kur- märkishen Drag. Negt. Nr. 14, mit Pension der Abschied bewilligt. Ko ch, Port. Fähnr. vom Jnf. Negt Nr. 128, zur Res. entlassen.

Im Sanitäts-Corps, Groß-Strehblit, 27. November. Dr. Alberti, Stabs- und Bats, Arzt vom Füs. Bat. des 1. Garde- Regts. zu Fuß, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Garn. Arzt in Potsdam, vorläufig obne Patent, Dr. Lorenß, Assiit. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Herzog von Holstein (Holstein.) Nr, 85, unter Versetzung zum 2. Garde-Feld-Art. Regt. zum Assist. Arzt 1. Kl, befördect. Dr. Heududck, Assist. Arzt 2. Kl. vom 3. Bad. Inf. Negt. Ne. 111, Dr. Reischauer, Assist. Arzt 2. Kl. von dem Milit. Knaben-:-Er- ziehungs-Institut in Annaburg, Dr. Munzer, Assist. Arzt 2. Kl. vom Kür. Regt, Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (West- preuß.) Nr. 5, zu Assist. Aerzten 1. Kl, Dr. Noessel, Unter- Arzt vom 5. Westfäl. Jnf. Regt. Nr. 53, Dr. Reeps, Unter: Arzt von Füs. Regt. Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40, dieser unter gleichzeitiger Verseßung zum 8, Rhein. Inf. Negt. Nr. 70, Dr Holm, Unter-Arzt vom Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Regt. Nr. 89, Dr. Hinze, Unter-Arzt vom 2. Bad, Feld-Art Regt. Nr 30, zu Assist. Aerzten 2 Kl., befördert. Die Assist. Aerzte 9, Kl der RNes.: Dr. Durlach vom Landw. Bezirk 11 Braunschweig, Dr. Jadassohn, Dr, Lasker vom Landw. Bezirk 1. Breslau, Dr. van Perlstein vom Landw. Bezirk Köln, Bartikowski vom Landw, Bézirk l. Oldenburg, Dr. Sjöström vom Lantw. Bezirk Barmen, Dr Kreich vom Landw. Bezirk Ruppin, Dr. Höniger vom Landw. Bezirk Freiburg, Dr. Pietrusky 1,, Dr PietruskyII1., vom Landw. Bezirk Striegau, Dr. Westphal vom Landwehr-Bezirk Bitterfeld, Dr, Breyderhoff, Dr. Meyer Il. vom Landwehr- Bezirk 1. Berlin, Dr Rocco vom Lantw. Beziuk Halle, Wallot vom Landw. Bezirk Worms, Dr. Pohl vom Landw. Bezirk Ulten- bura, Dr. Wenderoth ‘vom Landw. Bezirk 1. Kassel, Dr. Fall- meier vom Landw. Bezirk Hannover, Dr. Jasperfen vom Landw. Bezirk Kiel, Dr. Vogel vom Landw. Bezirk Mainz, Dr. Hahn vom Landw. Bezirk Bonn, Besser vom Landw. Bezirk Gera; die Assist. Aerzte 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots: Dr, Schmidt vom Landw, Bezirk Hannover, Steffan vom Landw. Bezirk Heidelberg, Dr. Grüneberg vom Landw. Bezi:k Altona, Dr. Leymann vom Landw. Bezirk Nienburg zu Assist. Aerzten 1. Kl, befördert. Die Unter-Aerzte der Res.: Dr Ehrenthal vcm Landw, Bezirk Königsberg, Dr. Colley vom Landw. Bezirk Anklam, Dr. Prausst vom Landw. Bezirk Stettin, Stark vom Landw. Bezirk Sonders- hausen, Pro tek vom Landw. Bezirk Glay, Dr. Deiters vom

Landw. Bezirk I. Münster, Dr. Wette vom Landw. Bezirk Weimar, Dr. Frings vom Landw. Bezirk Siegburg, Dr. Lepers vom Landw. Bezirk Geldern, Dr. Brandt vom Landw. Bezirk Hamburg, Dr. Studtmann, Dr. Mertens vom Landw. Bezirk Göttingen, Dr. Rummel vom Landw. Bezirk Arolsen, Dr. Heller vom Landw. Bezirk Hannover, Dr. Auer ba{ch vom Landw. Bezirk Fraukfurt a. M, Dr. Fluck vom Landw, Bezirk Limburg, Dr. Niemeyer vom Landw. Bezirk Karlsruhe, Dr. Fuld, Dr. Heuck vom Landw. Bezirk Heidel- bera, Dr. Schober vom Landw. Bezirk Meß, Dr, B ernstein vom Landw. Bezick Konißy, Scchoeps, vom Landw. Bezirk Graudenz; die Unter - Aerzte der Marine - Reserve: Franyÿ vom Landwehr- Bezirk Straßburg, Dr. Dose vom Landwehr - Bezirk Kiel, Schreiber, Unter-Arzt der Landwehr 1, Aufgebots vom Landw. Bezirk Straßburg, zu Assist. Aerzten 2. Kl, befördert. Dr Nerger, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk Rostock, im aktiven Sanitäts-Corps, und zwar als Assift. Arzt 1. Kl, mit einem Patent vom 27. November 1890 beim Füs. Regt. Königin (Schleswig- Holstein.) Nr. 86, Dr. Skrzeczka, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk Königsberg, im aktiven Sanitäts-Corps, und zwar als Assist. Arzt 2. Kl. mit einem Patent vom 26. Mai 1890 beim Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm I (2. Ostpreuß.) Nr. 3, Dr Seelig, Königlih bayerisher Assistenz-Arzt 2. Kl. a, D., bisher von der Reserve des Landw. Bezirks Mindel- heim, im aktiven Sanitäts-Corps, und zwar als Assist. Arzt 2. Kl. mit einem Patent vom 27. November 1890 beim Nassau. Feld-Art, Regt. Ne. 27, angestellt. Dr. Ernesti, Ober-Stabsarzt L E und Regts. Arzt vom 1. Garde-Regt. z. F., ein Patent seiner Charge verliehen. Dr. Thiele, Stabs- und Abtheilungs-Arzt von der Rei- tenden Abtheil. des Feld-Art. Regts. von Podbielski (Niederschlef.) Nr. 5, zur 2. Abtheil. desselben Regts., Dr. Dreising, Marine- Stabsarzt von der Marinestation der Nordfee, zur Armee, und zwar als Bataillons-Arzt zum 3. Bataillon des Infanterie-Regiments Fürst Leopold von Anhalt - Dessau (1. Agra, Nr. 26, Dr. Grieb\ch, Marine-Assist. Arzt 1. Kl. von der Marinestation der Ostsee, zur Armee, und zwar zum Inf. Regt. Nr. 97, Dr. Bartel, Assist. Arzt 1. Kl. vom 2. Garde-Feld-Art. Regt., zum Kaiser Alexander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, Dr. Felmy, Assist. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt. Fürst Leopold von Ankhalt-Dessau (1. Magdeb.) Nr. 26, zum Garde-Pion. Bat., Dr. Goßner, Assist. Arzt 1. Kl. vom 1. Bad. Leib-Gren. Regt. Nr. 109, in die etatsmäßige Stelle beim Corps-Gen. Arzt des X1V, Armee-Corps, Burghart, Assist. Arzt 2. Kl. vom 1. Thüringishen Infanterie - Regiment Nr. 31, zum 83. . Garde - Regiment s. &. =— verseut. Dr. Schult es, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 97, zum 1. Pomm. Feld-Art. Regt. Nr. 2, Dr. Graeßner, Assist. Arzt 2. Kl. vom Füs. Regt. Königin (Schleswig- Holstein.) Nr. 86, zum Inf. Negt. Fürst Leovold von Anhalt-Vessau (1. Magdeburg.) Nr. 26, verseßt. Dr. Boecker, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Garn, Arzt in Potsdam, als Gen. Arzt 2, Kl, mit Pension und seiner bisher. Uniform, Dr. Voigt, Stabsarzt der Res. vom Landw. Bezirk Wiesbaden, mit seiner bisher. Uniform, Dr. Ka rpinski,

Bezirk 1. Berlin, Dr Eichenberg, Stabsarzt der Landw. 2. Auf- gebots vom Landw. Bezirk I. Cassel, Dr. Wilser, Stabsarzt der Landw, 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Karlsrube, Dr. Drühe, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk 1. Trier, der Abschied bewilligt. Dr. Marseille, Stabs- und Bats. Ärzt vom 3. Bat. des Inf. Regts Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (1. Magdebura.) Nr. 26, als halbinvalide mit Pension aus dem aktiven Sanitäts- Corps ausgeschieden und zu den Sanitätsoffizieren der Landw. 2. Auf- gebots übergetreten. Dr. Dunbar, Assist. Arzt 1, Kl. vom 1, Pomm. Feld-Art. Regt. Nr. 2, aus dem aktiven Sanitäts-Corps ausge\chieden und zu den Sanitätsoffizieren der Res. übergetreten.

Veamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallung. 20. November. Weide- mann, ständiger Hülfsarbeiter im Kriegs - Ministerium, mit dem Charakter als Geheimer Kriegsrath zum Milit. Jntend. ernannt. Durch Allerhöchsten Abschied. 20, November. Tichirner, Zahlmstr. vom 1. Bat, 2. Bad. Gren. Regts. Kaiser Wilhelm T. Nr. 110, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Penfion der Charakter als Rehnungs-Nath verliehen. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 23. Oktober. Olbrich, Fortifikations-Sekretär in Friedrichsort, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. i 9, November. Kessler, Moebes, Zahlmfstr. Aspiranten, zu Zahlmeistern beim XVI. bezw. TIV. Armee-Corps ernannt. 11, November. Koch, Intend. Rath und Vorstand der ir der 28. Div, zur Corps-Intend. des IV. Armec-Corps verseßt. 12, November. Fischer, Zahlmstr. Aspirant, zum Zahlmstr. beim 11, Armee-Corps ernannt. : 16, November. Bittner, Zahlmstr. Aspirant, zum Zahl- meister beim XVI[I. Armee-Corps ernannt. 17, November. Kroll, Intend. Sekretär von der Intend. ITI. Armee-Corps, zum Geheimen expedirenden Sekretär und Kalku- lator im Kriegs-Ministerium ernannt. E

21, November. Weidemann, Milit. Intend., die Milit. Sntendantenstelle des Garde-Corps übertragen.

Deutscher NReichstag- 33, Sißung vom 2. Dezember 1890.

Der Sißung wohnen bei der Staatssekretär des T7Fnnern Dr. von Boetticher, der Staatssekretär des Reihs-Schaß- amts Freiherr von Malßahn, der Staatssekretär des Aus- wärtigen Amts Freiherr von Marschall, der Staatssekretär des Reihs-Marineamts, Vize-Admiral Hollmann und der Kriegs-Minister von Kaltenborn-Stachau.

Als erster Gegenstand steht auf der Tageagronung, die erste Berathung des Gesehentwurfs, betreffend die Ver- einigung von Helgoland mit dem Deutschen Reich.

Staatssekretär von Boetticher:

Meine Herren! Es sind nur wenige Worte, mit denen ih die Berathung über den vorliegenden Geseßentwurf einleiten möchte. Jch begrüße es als ein günstiges Omen für den Verlauf der wieder- aufgenommenen Arbeiten des Reichstages, daß es sich hier um einen Gesetzentwurf handelt, der, wie ih hoffen darf, die ungetheilte Zu- stimmung aller Parteien des Hauses finden wird. Möchten die übrigen Vorlagen und in dieser Beziehung haben Sie ja noch ein reiches und wichtiges Pensum vor sich auch mit gleiher ungetheilter Theil- nahme begrüßt und von Ihnen behandelt werden!

Meine Herren, die Hoffnung, daß die Einverleibung Helgolands in das Deutsche Reich und der Uebergang Helgolands auf den preußischen Staat von dem hohen Hause gutßeheißen werden wird, ffüßt f bei mir vor allen Dingen auf die Aufnahme, wel%e die Nachriht von dem friedliwen Erwerb der Insel im Juli dieses Jahres bei dem deutshen Volk gefunden hat. Man erblickte in diesem Erwerb die Erfüllung eines in weiten Kreisen der Nation till gehegten Wunsches, daß die VInsel, die vor wichtigen deutshen Strömen liegt, auch die deutsche Flagge tragen möchte; und wenn ich nicht verkennen will, daß in Helgoland selbst die ersten Nachrihten von dem Uebergang der Insel auf die deutshe Reichshoheit gemishte Gefühle bervorriefen, wenn ih den Eindruck empfing, daß damals unter den Helgoländern selbst mit einer gewissen Sorge in die Zukunft geblickt wurde, hauptsäGlich wohl deshalb. weil deutshe Wehrpflicht und deutshe Steuern im Auslande ein gefürhteter Gegenstand sind und weil es Dinge sind, an die man ich ers gewöhnen muß, um ihnen Geschmack abzugewinnen (Heiterkeit), heute, meine Herren, kann ich nach den Wahrnehmungen, die wir nunmehr während einer länger als drei Monate geführten Verwaltung gemacht haben, wversihern, daß die Helgoländer und zwar vorzugsweise Dank dem Eindruckl, den die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers bei der Besitz- ergreifung der Insel hervorgerufen hat, gern und freudig in den neuen Kurs eingesegelt sind, und daß sie selber mit vollem Vertrauen ihrer zukünftigen Entwickelung entgegensehen.

Jn die Berathung des vorliegenden Geseßentwurfes selbft möchte ic nicht eintreten, ohne an dieser Stelle den Dank der Reihs- regierung für das wohlwollende und freundliche Entgegenkommen der Königlih großbritannischen Regierung ausgesproden zu haben, die durch die Aufstellung des Programms für die Uebergabe der Insel und dur ein bereitwilliges Eingehen auf die deutshen Wünsche dem Uebergange selbst die Bahnen in einer nicht genug anzuerkennenden Weise geebnet hat. Ih habe ferner persönliG meinen Dank auszusprel)en dem leßten Gouverneur der Infel, den leider jeßt bereits der Rasen deck, für die Art und Weife, wie er, den Intentionen seiner hohen Regierung entsprehend, mir als dem Bevollmächtigten Sr. Majestät des Kaisers entgegengekommen ist und der deutshen Verwaltung das Terrai!: so vorbereitet hat, daß sie sofort und ohne Störunz in ihre Thätigkeit eintreten konnte.

Meine Herren, als wir Helgoland übernavimen, mußten wir uns die Frage vorlegen, was zunächst mit der Insel zu gefcehen babe. Wir befanden uns der Thatsahe gegenüber, daß Se. Majestät der Kaiser Namens des Reichs die Insel überkommen batte, und aus dieser Thatsache ergab sich für uns die Folgerung, daß zunädst die

Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Frankfurt a. O, Dr, Shoeß, Stabsarzt der Landw. 2, Aufgebots vom Landw.

Verwaltung vom Reih übernommen werden müßte. Dabei konnte es indessen nicht bleiben. Man hat \ich vielfa darüber die Köpfe

zerbrochen, welhes der rihtige Weg sei, um die staatsrechtliche und verfassungsrehtlihe Sanktion des Uebergangs der Insel von England auf Deutschland herbeizuführen. Die eine Meinung ging dahin, man solle die Insel zunähst Preußen einverleiben, als- dann würde auf Grund des Artikels 1 der Reichsverfassung der Ueber- gang auf das Reih von selber sich vollzogen haben. Wir sind der andern Meinung gefolgt: wir haben es für richtiger gehalten, zunächst die Reichsgeseßgebung in Thätigkeit zu seßen; denn wir sagten uns, das Reich if derjenige Faktor, welcher Helgoland besißt, und: sollen über Helgoland irgendwelhe ftaatsrechtlichen Dispositionen getroffen werden, so ist das Reih in seinen gesezgebenden Faktoren berufen, \folhe Verfügungen vorzunehmen,

Die weitere Frage war die: Soll Helgoland ein selbständiges Staatswesen bleiben ähnlich wie das Staatswesen der Reichslande, oder foll es einem der deutschen Staaten angeschlossen werden? AuŸh diese Frage, die gewiß verschiedenartig beantwortet werden kann, glaubten wir allein in dem Sinne beantworten zu müssen, daß Helgoland einem deutschen Staat anzuschließen sei, Das Reih würde ohne einen außergewöhnlihen Aufwand von Apparaten garnicht in der Lage sein, ein so kleines Territorium, wie Helgoland es ist, in die eigene Ver- waltung zu nehmen. Dazu kommt, daß die Geschichte der Infel, welche bis zum Jahre 1807 einem deutshen Lande angehört hat, darauf hinweist, die Verbindung mit diesem selben Lande wieder zu suchen. Wir {lagen Ihnen deshalb in dem §. 1 des vorliegenden Geseßz- entwurfes vor, daß Helgoland einmal dem Bundesgebiete einverleibt wird, und daß Sie die Zustimmung dazu ertheilen wollen, daß Helgoland demnächst dem preußischen Staate überwiesen wird. An der Bereitwilligkeit Preußens und seiner gesetzgebenden Faktoren, die Insel in sein Staatswesen aufzunehmen, wird in diesem Hause füglih Niemand zweifeln.

Wenn ic nun in einigen Worten noh die übrigen Paragraphen besprechen darf, so ist deren Begründung ja {on in der Hauptsa®e durch die ausführlihen Motive gegeben. Daß es nicht zweckmäßig ist, die Reichsverfassung eher einzuführen, als bis Helgoland ein Glied des preußishen Staates geworden sein wird, das, glaube ich, wird unshwer verstanden werden. Es fehlen bis jeßt die Organe zur Dur{führung der Reichsverfassung, und man wird umsomehr bis zu dem Momente der Einverleibung in Preußen warten können, als es in der Absicht der preußishen Regierung liegt, diese Einverleibung so bald als mögli, und zwar bis zum 1. Apcil des nächsten Jahres zu vollziehen. Die Reichs- verfassung, welche also, wenn der §. 2 Jhre Zustimmung findet, mit dem Tage der Einverleibung in Preußen auf Helgoland in Kraft tritt, wird indessen nicht ohne Einschränkung eingeführt werden fönnen. Der Art. 12 des englisch - deutshen Abkommens vom 1, Juli d. J. sichert der Insel Helgoland zu, daß der gegenwärtig dort geltende Zolltarif bis zum Jahre 1910 in seinen Säßen nicht erhöht werden darf. Um diesem Abkommen zu entsprechen, ist für uns die Nothwendigkeit gegeben, von der Einverleibung der Insel Helgoland in das Zollgebiet des Deutschen Reiches vorläufig abzu- sehen, und es darf deshalb der Abschnitt VI. der Reihsverfafsung, welcher von dem Zoll- und Handelswesen handelt, zunächst au nit auf der Insel zur Einführung gebracht werden. Die weitere Folge davon ist aber, und diese Folge hat auch im §. 2 des Ihnen vor- liegenden Geseßzentwurfes Ausdruck gefunden, daß Preußen als das fünftige Staatswesen, dem Helgoland angehören wird, für Helgoland zu den gemeinsamen Ausgaben des Reiches ein Aversum wird zahlen müssen, wie es im Artikel 38 der Reihsverfafsung für diejenigen Gebiete, welche dem Zollgebiete niht angeschlofsen find, vorge- \chrieben ist.

Der §8. 3 des Entwurfes enthält gegenüber den des Art. 12 des deutsch-englishen Abkommens eine Fn dem deutsch-englis&en Abkommen war vorgesebe Insel herstammenden Personen und ihre vor d borenen Kinder von der Wehrpflicht in Deutschland befreit Wir haben geglaubt, mit Rücksicht darauf, ß Kaiser in der am 10. Auguft d. I. kundgegeb roklamation Allerhöchstselbst die Befreiung È e Termin für die Befreir zu follen, uud ih glaube,

Jhre Zustimmung ertbeilen, der deutshen Wehrkraft vorau (Heiterkeit.) Der F. Deutschen Reichstag mit dem Preußen anheimfällt, an, und überläßt ratbs, die Insel einem Wahlkreise zuzutheilen.

T1 +5 t LTE Ss Mags selbständigen WadhiiretS dtiden

wrnmettR.. GnANAN

ungefähr 2000

empfehlen, die

dem Bundesrath za überlaffen.

sein von denjenigen Dispositionen,

Verwaltungszugehörigkeit der Infel

Ver»

Ver»

schriften des è Helgoland

Paragraph

dieter Die

wie tärisck ü upt ausnugen soll, ift z. Z. no@ nit spruchreif. gfältigen und cingehenden Untersuchung bedürfen, ob und wel@e Einritungen uan zu einer solchen maritim-militärishen Verwendung auf der Infel nöthig hat. Um aber in dieser Beziebung in der Zwischenzeit dis zu dem Tage, an wel@hem eine solde Verwendung selbstverständli nur unter Zustimmung des Reichstages eintreten könnte, nicht dur@ irgend welche Aniagen

gehindert zu sein, welche später cine Erschwerung in dieser Aunußung