1890 / 306 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Dec 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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Was den drei Novellen, die dieser Band enthält, di Leserwelt in dem Maße erworben, daß sie in verhältn eit in vierter Auflage erschienen sind, _der Umstand, v e treu und wahr das Meer des Gefühlsleb| E 1 seinen Wellen und Tiefen, seinen Hebungen und Senkungen seinen wechselvollen Strömungen und Wallungen fesselnd vor dem eistigen Blicke des Lesers ausbreiten. Die Novellen gewähren ein Lis Spiegelbild der Vorgänge, Wandlungen und Erfolge im Ge- biete der Herzenswahl, öffnen den Blick für diejentgen weiblihen Vor- üge, die dauerndes Ehbeglück verbürgen und streben mit sittlihem Ernst eine edlere Lebensauffassung an. Der Sammlung ist die weiteste Verbreitung zu wünschen. Preis bro. 4 , elegant ge- bunden ® “Jedem das Seine.“ Roman von H. Steinau. weite Auflage. Halle a. S. Verlag von Tausch und Grosse. 1891. ah er Zeitroman fühat den Leser in den großen Tempel des Kunst- lebens der Gegenwart ein Aus dem Leben und Scaffen eines ge- diegenen Meisters der Bildhauerkunst leuchtet als Bestimmung der darstellenden Kunst die Aufgabe bervor, die vollendete Formenschönheit richtig zu erfassen, dur liebevolles Versenken in das Ideal mit ge- ® \hickter Hand entsprehend zur Darstellung zu bringen und so zur Cr- ziehung, zur Verklärung der Menschheit beizutragen. Wahre Einstlernaturen bekunden unablässig das Bestreben, das Edelste leisten zu wollen, eigenem Können stets zu mißtrauen: je größer die Begabung, desto größer sei die Verpflichtung zu gewissenhaftem Studium und eisernem Fleiße. Wie der Mann der Wissenschaft die Unwahrheit, der Große und Mächtige die Ungerechtigkeit, der Priester die Unduldsamkeit, so habe der Künstler Nichts fo sehr zu \cheuen, als die Eitelkeit und Selbstbespiegelung. Eitle Selbstvergötterung, entnervende Genußsucht, tändelnde Oberflächlichkeit, glühender Haß, fleinliher Neid das sind die schlimmsten Gegner wahrer Künstlerschaft! Der zweite Band dieses Werkes läßt interessante Einblike in das Leben und LTreiben moderner Künstlerkreise thun; er zeigt, wie ein stilles Familienglück, welches dur die felbst- vergessene Liebe und Treue einer gleihgesinnten Gattin geschaffen wird, der erfrischende Lebensborn des \{affenden Künstlers ist, führt aus, daß es Aufgabe eines jeden Menschen sei, sein Leben als Kunst- werk des rein Menschlihen auszugestalten, und läßt aus dem trefflich gezeichneten Charaktcrbilde eines jungen, begeisterten Predigers er- kennen: wo der eigene Wille ich dem göttlichen völlig unterordnet, da erbluht im Innern die Freiheit, das Gefühl der bewußten Uebereinstimmung mit dem Höchsten. Preis brochirt 4,50 4, elegant gebunden 5,50 # für den Doppelband. : i Mit dem Motto: „Alle menschlichen Gebrechen sühnet reine Mens{hli{keit* (Goethe) ist im Verlage von Tausch uud Grosse in alle a; S. (1891) in dritter Auflage neu erschienen: H. Steinaus ätroman „Die Wiedenburgs*“. Als Spiegelbild des kauf- männischen Lebens der Gegenwart, gewissermaßen ein meisterhaftes Nacbild zu G. Freytag's „Soll und Haben ', begegnete dieses Werk glei bei erstmaligem Erscheinen der beifälligsten Aufnahme. Was diese neue Ausgabe neben den Vorzügen der früheren in noch höherem Gradê ans8zeichnet, das is die in treffliher Charakterzeihnung ver- anschaulihte gesunde Tendenz. Es ist ein Roman aus dem Leben fürs Leben. Die drei Abtheilungen, in welchen der Roman diese Tendenz entwickelt und wirksam mat, stehen zu einander im Verhältniß von Saat “(Erziehungsleben), Wachéthum (Arbeitsleben) und Ernte (Lebensglück). Preis brocirt 4,50 #, elegant gebunden 5,50 Unter dem Titel „Ut minen ollen Fründ Muse sine Huslihrertid“ hat Ernst Mießke im Verlage von Otto Dreyer in Berlin W. eine Erzählung in niederdeutsher Mundart erscheinen lassen, in welcher die Leiden und Freuden eines Hauslehrers in drasti- \chen Episoden geschildert werden; das Büchlein stellt sih also nicht dar als eine künstlerish abges{chlossene Novelle, sondern mehr als eine Reibe lustig, zuweilen aber etwas zu burschikos dargestellter Erlebnisse, die troy ibres losen Zusammenhangs doch eine Vorstellung von den Lebentschicksalen des Erzählers geben. Viele kleine einzelne Be- gebenhcäiten find voll föstlihen Humors und mane gute Lehren, die der Erzähler giebt, find beherzigenswerth ; aber wir müssen tadeln, daß andere Epifoden an Form und Inhalt das erlaubte Maß von natürlicher Komik weit überschreiten; soll das naturalistisch fein, so ist es doch niht {ön und mat es ¿. B. unmögli, das Büchlein ununterbrochen am Familientish vor- zulesen. Daß der Erzähler in feinen volkswirthsafstlichen Expektorationen sich etwas einseitig zeigt, mag ihm um der jugendlih übermüthigen und launigen Vortragsweise niht weiter angerehnet werden. Im Ganzen können die Mängel des Büwleins nicht hindern, von dem Verfasser die in der Vorrede versprochene Fort- seßung zu erbitten, wenn er die intimen Erzählungen seines Freundes Muse auf ihre Sauberkeit in Worten und Werken hin einer Prüfung unterziehen und das Häßliche ausmerzen will.

Kalender. „Trowißsch's Volks-Kalender 1891“ mit einem Cbromobild, 3 Hauptbildern und zahlreichen Tert-Jlustrationen. 64. Jahrgang. Neben den ausgiebigsten eKalendernotizen“, dem „Notizbuh für die 12 Monate*, ter „Kalendervergleihung“, dem „Kalendarium“, der „Genealogie der Herrscherhäuser“, dem Vero zeihniß der „IJahrmärkte und Messen“, dem „Nütlichen fürs Haus“ und vielen erwünschten „Anzeigen“ haben Trojan und Auguste Kurs hübshe Gedichte, Tanera, de Launay, bezw. Straus, Ludw. v. Neuenaar, Th. Almar und Moaxim. Schmidt fesselnde Erzählungen und Novellen, Prôlß, Deppermann, Weimar, Sprenger, Barthelmeß und Volkhart \chöne Sllustrationen und Voll- bilder ibm mitgegeben, und Thomaschewtki , Statistishe Notizen für das Deutsche Reich“, Rudolf Falb seine „Kritishen Tage des Jahres 1891 * beigefügt; dazu lieferten Autoren der Wissenschaft: „JUustrirte Geschichte der jüngsten Vergangenheit“, „Der Edison’ [he Phonograph in der Kaiserlichen Familie", „Kunstfertigkeit der Spinnen“, „Aus den Tropen“, und zur Erheiterung fehlt es nicht an humoristishen Beiträgen und Anekdoten. Mit solchen Säßen aus den Gebieten des Nüßlichen und Angenebmen ausgestattet, wird der erschnte Jahres- bote fraglos alte Freundschaft bewähren, neue Werthschäßung be- ründen. Ag Im Verlage von Julius Springer, Berlin 1891, ift \socben erschienen: „Forst- und Jagd-Kalender 1891" Neunzehnter Sahrgang. (XLI. Jahrgang des Schneider und Behm'schen Kalenders Und XIX. Iahraang des Judeich\chen Kalenders.) Herausgegeben von Dr. F. Jud ei ch, Geheimem Ober-Forstrath und Direktor der Königlich \äcsishen Forstakademie zu Tharand,. und’ H. Behm, Geheimem Rechnungs-Rath im Königlih preußisen Ministerium für Land- wirth\chaft, Domänen und Forsten. In zwei Theilen, von welchen der mit einec bildlihen Darstellung aus dem Forstkulturleben als Titelschmuck gezierte zweite Theil uns vorliegt. In altbewährter Anordnung bringt er wieder Nachrichten über die forstlihen Unterritsanftalten Deutschlands, Oesterreihs und der Schweiz, über Forstvereine, über forstlite Stiftungen, über die Statistik der österreihishen Staats- und Fondsforste, sowie die Wald- fläche der Schweiz und den Personalstatus der schweizerischen Forft- beamten; ferner eine statistishe Uebersicht und Personalstatus der Forsten des Deutshen Reichs und der deutschen Forstverwaltungen. Alle tangirenden Bebörden haben das Material für diese Nachrichten auc diesmal bereitwilligst zur Verfügung gestellt; auch hat es nicht an sollen Gönnern und Freunden des Kalenders gefehlt, wele gern mit- ai baben zur thunlichsten Richtigstellung der erwünschten Nachrichten.

inem vergleihenden Blicke wird es übrigens nit entgehen, daß die- jenigen Mittheilungen, welhe der Jahrgang 1890 des Kalenders brate, wiederum eine Vermehrung gefunden haben, was den Zu- wendungen Seitens der Direktion des Niederländischen Heidekultur- Vereins zu danken is. Angeschlossen is auch wieder eine Menge forst- und baut wirth\{aftlich angenehmer Anzeigen, So if Allem vorgeforgt, worüber ber deutsche, österreihishe, s{chweizerische und niederländishe Forstmann si orientiren möchte.

Weihnachts - Literatur.

Die \{chönste Rose der Welt. Cin Märchen von Andersen. íSlluftrirt von Julie von Kahle. Pantographie-Ausgabe. Zweite

Auflage. Berlin, Verlag von Raimund Mitscher 1890. Pr. 6 4

| 4 Wir haben dieses kleine Prahtwerk als ein solches ist es in der | 1 That zu bezeichnen {hon bei seinem ersten Erscheinen besprochen

und können, insbesondere in Rücksicht auf das Weihnachtsfest, hier nur wiederholen, was wir damals darüber sagten. Gs ist eines der poectishsten und sinnigsten Märchen des be- rühmten dänischen Dichters, welches uns hier in prächtigem künst- lerishem Rahmen dargeboten wird: das Märchen von der auf den Tod erkrankten, rosenliebenden Königin, welher der Arzt nur dann Genesung verheißt, wenn man ihr die [{önste Rose der Welt vors Suge bringe, diejenige, welhe der Ausdruck der höchsten und reinsten Liebe fei. Alle Grade und Erscheinungen derselben, wie sie als Symbole der irdishen Frauen-, Mutter- und Kindesliebe bis zur höchsten erlösenden, göttlichen Liebe dem weisen Arzt in Gestalt herrliwer Mojen zugebracht werden, hat die Künstlerhand Juliens von Kahle auf neun sinnig komponirten, reih verzierten Blättern malerisch geschildert und dur eingeschaltete stimmungsgleihe Dichtungen ein Ganzes von so zarter religiöser Poesie und so s{ônem künstlerishem Gewande geschaffen, daß cs sich insbesondere für reifere junge Damen vortrefflich als ein Angebinde zum Weihnachtsfest empfiehlt.

Handel und Gewerbe.

BeriGtigung,

Jn der in Nummer 291 dieses Blattes vom 3. d; M, veröffentlihten Notiz, betreffend den der Baronin Albert von Rothschild in der Nacht vom 19. zum 20. November d. J. auf der Rückfahrt nah Frankreih zugefügten Diebstahl, muß es anstatt „cine Kamee mit Diamanten (Fledermaus)“ heißen : „ein Kamm mit Diamanten (Fledermaus)“.

Das zwischen Griechenland und Frankreih ges troffene, dem französischen Parlament vorliegende provisorische Handelsabkommen räumt gegenseitig beiden Ländern bis zum 1. Februar 1892 die Behandlung auf dem Fuß der meist- begünstigten Nation ein. Außerdem werden riechischerseits der französihen Einfuhr nah Griechenland nachstehende Zoll- befreiungen und Zollermäßigungen eingeräumt: E

1) Zollfreiheit für Weine (Artikel 144 des griechischen Zolltarifs), :

2) Herabsezung der Zölle auf reinseidene oder gemischt- seidene Spißen, Blonden und andere unter Nr. 190 des griehischen Zolltarifs aufgeführte Gegenstände (d. f. Fichu, Schleier, Tüll, Krepp, Gaze, Einsäße mit oder ohne Metall- oder Glasverzierungen) um 75 Proz., d. h. von 40 Lepta auf 10 Lepta per Drami, :

3) Herabsezung der Zölle auf seidenen und gemischt- seidenen Sammet, Pelüche und Chenille (Artikel 193 a und b des Tarifs) um 50 Proz., d. h. von 60 Neudrachmen auf 30 Neudrahmen per Oka, und |

4) Herabseßung der Zölle auf Parfümerie - Artikel (Artikel 90 des Tarifs d. \. : Parfümerien, spiritus-, wasser- oder essighaltige, Pomaden, Oele, Seifen, Pulver, Salbe zu verschiedenem Gebrauche, alle aromatischen getrockneten Pflanzen und Hölzer, wohlriehende Substanzen in Schachteln aus ver- chiedenen Geweben [Sachets], Schminke, Perlweiß, Puder und verschiedene Toiletten-Artikel in beliebiger Form) um Ps 50 Proz., d. h. von 5 auf 21/2 Neudrachmen per Oka.

Das Abkommen soll sofort nach erfolgter Genehmigung durch die beiderseitigen Parlamente in raft treten. Da Deutschland in Griehenland die Rechte der meistbegünstigten Nation genießt, so werden die griechischerseits der französischen Einfuhr zugestandenen Zollbefreiungen und Zollermäßigungen auch der deutshen Einfuhr nah Griechenland zu Gute kommen.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 19. Dezember gestellt 8669, nicht reht- zeitig gestellt 2493 Wagen, weil in Folge des Frostes das Rangir- ge\chäft sehr \chwierig und dadurch die Zu- und Abfuhr von den großen Sammelbahnhöfen behindert ift.

Fn Oberschlesien sind am 18, d. M. gestellt 3997, nit rechtzeitig gestelt 50 Wagen.

Berlin, 19. Dezemb-r. (Amt1the Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof- und Genoffen- \caftsbutter Ia. 113—115 #, ITa. 110—112 Ila. —, do. abfallende 105—109 4, Land-, Preußishe 90—95 4, Neghrücher 90—95 #, Pommer|he 90—95 #, Poln. 90—95 #, Bayer. Senn- butter 105—110 Æ, do. Landbutter 88—90 #, Schles. 93—98 6, Galizishe 75—80 #4 Margarine 40—70 #4 Käse: Schweizer, Emmenthaler 93—98 4, Bayerisher 75—80 #4, do. Ost- und Weft- preußischer, Ia. 72—78 , do. Ila. 66—70 e, Holländer 80—90 M, Limburger 42——48 #, Quadratmagerkäse 20—26 # Schmalz: Prima Western 17 9% Ta. 39,00 M, reines, in Deutsch- land raffinirt 42,00—45,00 é, Berliner Bratenschmalz 45,00—48,00 46 Fett, in Amerika raffinirt 37,50 #4, in Deutschland raffinirt 40,00—42,00 A Tendenz: Butter; Bei befriedigendem Absatz konnten si Preise voll behaupten. Schmalz: Tendenz ruhig.

Das soeben in Frankfurt a. M. (Verlag der Jaeger'schen Verlagsbuhhandlung) in zweiter Auflage ershienene Werk: „Das Bankgeschäft von Bernhard Gerothwohl (Preis geb. 4 4) dürfte als eine sehr nüßliche Bereicherung des Büchermarkts zu begrüßen sein. Sein Berfasser lehrt în leiht verständlicher Weise die Grundzüge des Bankwesens, denen er alles Wissenswerthe aus der Geseßgebung den Ufancen der Frankfurter und Berliner Börse u. \. w. folgen läßt,- fodaß sich jeder Laie in kürzester Zeit gründliche Kenntnisse erwerben kann, auh der eigentlihe Fachmann und ganz besonders jeder Kapitalist in häufigen Fällen Rath und Belehrung findet. Der rechnende Theil, Cffekten- und Wecchsel-Berehnung nach praktisher Methode, empfiehlt das Bu zum Selbstunterricht Allen, welhe, ohne eine Handels\chule besuht zu haben, sih dem kauf- männishen Beruf widmen Für T felbst würde es unzweifelhaft als ein vortrefflihes Lehrmittel dienen können,

Sn der gestrigen 19. Generalversammlung der Vereinigten chemischen Fabriken zu Leopoldshall wurde beschlossen, den Reingewinn von 872 204 #4 folgendermaßen zu vertheilen: Zu Abschreibungen 779 000 (, für Gratifikationen 9000 A, für 5 %/% Dividende an die Stammprioritäten 55020 #4, für Tantièmen 2280,80 M, für Reservefonds 4419 #4, für Vortrag auf neue Rech- nung 22484 M.

Leipzig, 19. Dezember. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dezember 4,325 H, pr. Fanuar 4,324 , pr. HSebruar 4,325 M, pr. März 4,35 # dr. April 4,35 4, pr. Mai 4,35 4, pr. Juni 4,35 6, pr. Juli 4,374 4, pr. August 4,37} „6, pr. September 4,374 i, pr. Oktober 4,374 Æ, pr. November 4,374 4 Umsay 75 000 kg. Ruhig.

Wien, 20. Dezember. (W, T. B.) Bei den 298 km langen Lokalbahnen der Oesterreihishen Lokal-Eisenbahn-Ge- \sellschaft betrugen die provisorish ermittelten Einnahmen für den Monat November 1890 186 667 Fl., und für die Zeit vom 1. Ja- nuar kis Ende November 1890 1630174 Fl. Im Vorjahre be- trugen die definitiven Einnahmen im Monat November bei der Be- triebslänge von 298 km 162 838 Fl., und für die Zeit vom 1. Ja- nuar bis Ende November 1889 bei einer durchschnittlichen Betriebs- länge von 261 km 1 238 872 Fl.

London, 19.. Dezember. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen- ladungen angeboten.

London, 20. Dezember. (W T. B.) Die „Times* erfährt Privatmeldungen aus Buenos- Aires zufolge wäre die Argen- tinishe Republik, nachdem der Kongreß die Sate erörtert haben werde, geneigt, die Vorsbläge des Londoner Comités anzunehmen, Vb eine Aenderung des ursprünglichen Planes vor- genommen worden, sei nit bekannt: Nah der „Times* umfaßt der Plan für Konversion der argentinishen Cedulas die Schaffung 5 0/6 Gold- Obligationen, welhe von der Regierung der Provinz Buenos - Aires direkt garantirt werden ; Kapital wie Obligationen werden indessen erst vom April 1894 ab verzinst ; der Totalbetrag der Obligationen, 150 Millionen Dollars, etwa die Hälfte des Nenn- werthes der ausstehenden Cedulas, darf nicht erhöht werden; für die Zwecke der Konversion werden die Cedulas in zwei Gruppen ein- getheilt; die Serien A bis I, deren ausstehenter Betrag 60 Mil- lionen Dollars ist, erhalten 574 °/, die Serien K bis P, deren Betrag 240 Millionen Dollars is, nur 48,30 %/. Die Cedulas bleiben deponirt, bis die an ihre Stelle tretenden Goldobligationen durch Ankauf oder Verloosung amortisirt sind.

Manchester, 19. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r Water Taylor 94, 20r Water Leigh 84, 30r Water Clayton 83 32r Mock Brooke 83, 40r Mayoll 94, 40er Medio Wilkinson 102, 32r Warpcops Lees 84, 36r Warpcops Rowland 94, 40r Double Weston 97, 69r Double Courante Qualität 124, 32* 116 yds 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r 174. Stetig,

Glasgow, 19, Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen si{ch auf 592 346 Tons gegen 945 608 Tons im vorigen Jahre.

Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 6 gegen 88 im vorigen Jahre.

New-York, 19. Dezember. (W. T. B.) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 266 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 86 000 Ballen, Ausfuhr nah dem Kontinent 102 000 Ballen, Vorrath 765 000 Ballen.

Buenos- Aires, 19, Dezember. (W. T. B.) Das Parla- ment begann die Berathung der vom Finanz-Minister eingebrachten Gesetzentwürfe, welhe die Einführung von fünfprozentigen, voll- ständig in Gold zu zahlenden Ausfuhrzöllen, Einführung von Einfuhrzöllen, Einführung neuer Steuern auf Herstellung von Alkohol, Bier, Cigarren, Streihhölzer, hohe Patentsteuern für avs8wärtige Versicherungsgesellshaften ne eine zweiprozentige Steuer auf Guthaben in Privatbanken be- treffen.

Submissionen im Auslande.

Egypten. 15. Februar 1891. Mittag. Präsident des Verwaltungsraths der Egyptischen Eisenbahnen in Kairo : N 4 B einer Eisenbahnbrücke über den Nil zwischen Mansurah und alkha. Näheres beim „Reichs-Anzeiger.“

Verkehrs-Anstalten.

Die nèue Eisenbahn, welhe den Orange-Freistaat mit dem Eisenbahnney des Caps der guten Hoffnung ver- bindet, wurde, wie die Loadoner „Allg. Corr.“ berichtet, am 17, d. M. dem öôffentlihen Verkehr übergeben.

Düsseldorf, 19. Dezember. Das Treibeis auf dem Rhein- strom hat si vermehrt ; die den Verkehr mit Oberkafsel vermitteln- den Dampfer haben ibre Fahrten eingestellt.

Hamburg, 20. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Ascania*“ der Hamburg“ Amerikanischen Padcetfahrts- Aktiengesellschaft hat, von New-York kommend, heut Morgen 7 Uhr Lizard passirt.

Triest, 20. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Delfino*, welcher sich auf der Fahrt nach_ Prevesa befand, ift am 18. d. Nachts bei der Einfahrt in den Curzola-Kanal auf den Grund gerathen. Die Waaren werden geborgen.

London, 20. Dezember. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Dane“ is gestern auf der Ausreise von Southampton ab- gegangen.

Mannigfaltiges.

Der si immer stärker entwickelnde Verkehr in der Gertraudten- s raße hat der „N. A. Z.“- zufolge die sädtische Baudepu- tation veranlaßt, cine Verbreiterung dieser Straße, welche nur eine Breite von etwa 11 m hat, in Aussiht zu nehmen. Sie hat deshalb bes{lofsen, einen Entwurf zur Festseßung neuer Baufluht- linten für die Gertraudtenstraße in ihrer ganzen Ausdehnung von der Breitenstraße bis zum Spittelmarkt den Gemeindebehörden zur Ge- nehmigung zu unterbreiten,

Der Magistrat setzte in seiner gestrigen Sihung die Etat s- berathungen fort. Bezüglih des Etats für das Armenwe]en kann es als erfreulich bezeihnet werden, daß die Zunahme der [o mosen- und Pflegegeldempfänger gegenüber der beträztlihen Zunahme der Bevölkerungsziffer im verflossenen Jahre nur eine geringe war. Der Etat der fstädtishen Park- und Gartenverwaltung erfordert einen Zuschuß von 635484 #4 Der Magistrat beschloß, dem Comité für das Schulze“ Delißsch- Denkmal die Mittheilung zu machen, daß er mit Zustimmung der Stadk- verordneten-Versammlung den Plaß zur Errichtung des Denk- mals in dem großen Theil der Anlagen auf dem Alexanderplaÿ bestimmt habe. Beim (Etat der Straßenreinigung und „Besprengung ist ein Zuschuß von 1 879 689 #4 erforderlich. Beim Etat der städtishen Straßenbeleuchtung ist zu bemerken, daß der monatliche Lohnsaß für Laternen-Anzünder von 75 4 au] 82,50 6. erhöht worden ist. Dem Verein für Kinderheilstätten an den deutshen Seeküsten, welcher sih verpflichtet hat, 50 Kinder der Stadt Berlin, denen von den betreffenden Aerzten der Aufenthalt an der See verordnet wird, in freie Verpflegung und ärztliche Be- handlung zu nehmen und deren Hin- und Rückreise nah bezw. von den Heilstätten unter Leitung und Aufsicht von Diakonissinnen statt finden soll, hat der Magistrat 8000 4 gewährt und beschlossen, diese Summe in den Etat für 1891/92 einzustellen.

Ein Zusammenstoß zweier Pferdebahnwagen fand der „N. Pr. Z.* zufolge am Donnerstag Abend gegen 7 Uhr an der Ede der Alexander- und Münzstraße statt. Die Vorderrampen beider Wagen zertrümmerten gänzlih und die Fenstersheiben zersprangen. Die Insassen wurden durch den gewaltigen Zusammenstoß von den Sigten, bez. auf das Straßenpflaster heruntergesleudert, während der Schaffner des einen Wagens mit dem Kopf in_ die Thúrscheibe fiel ; ein Hecr wurde mit solher Gewalt gegen die Seitenwand des Wagens geschleudert, daß er Verleßungen am rechten Arm erlitt.

Das National-Panorama mit dém Kolossal-Rundgemälde des antifen Rom und dem Triumphzuge des Kaisers Konstantin wik au allen drei Weihnachtsfeiertagen zu dem ermäßigten Eintrittspreî|e von 50 S geöffnet sein.

Brüssel, 18. Dezember. In der Grube Escouffiaux j Dour hat \ch der „Voss. Z.“ zufolge am Donnerstag ein fur : bares Unglück zugetragen. Vierzehn Bergleute, darunter zw! jung Frauen, welhe zum ersten Mal eingefahren waren, hatten, aut beendeter Arbeit im Förderwagen Plaß genommen, Um M i befördert zu werden. Während \sich dieser Wagen in Bewegung T wurde ein leerer, 2500 kg s{chwerer Förderwagen herunterge ‘Tetré aber in folge des scharfen Frostes bra das Kabel und der e Wagen stürzte mit \{chwindelnder Schnelligkeit herunter, Le h Tiefe von 645 m erreichte der leere Wagen den die ial Lir haltenden Wagen; aüe Vierzehn wurden buhstäblich germalm". anzig den Todten befinden sich act Familienväter, welche vierundz Waisen hinterlassen. Eine Untersuchung ist eingeleitet.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußische

M 306.

Zweite

Berlin, Sonnabend, “den 20, Dezember

Beilage

Staats-Anzeiger.

1890.

1. Untéersuhungs-Sachen. 2, A ustellungen u. dergl. 3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. », Verloosung 2c. von Werthpapieren.

E

l) Untersucungs-Saen.

[52737] Steckbrief. | Der unten beschriebene Arbeiter (Koppelknecht) Carl Friedrich Liese, geboren am 23 Dezember 1860 zu Berlin is, nachdem derselbe wegen Dieb- stahls, Unterschlagung, Beilegung eines ibm nicht zustehenden Namens, vorsäßliher Körperverleßung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu zwei Monaten Gefängniß und einem Tage Haft rechts- kräftig verurtheilt war, entwichen. s wird ersucht, denselben festzunehmen und in das Hilfsstrafgefängniß zu Rummelsburg bei Berlin abzuliefern, und dem unterzeichneten Gericht von der erfolgten Ergreifung Nachricht zu geben, Berlin, den 16. Dezember 1890, Königliches Amtsgericht T., Abtheilung 90, Kramer.

Beschreibung: Alter 29 Jahre, Größe 177 em, Statur kräftig, Haare brünett, Stirn hoh gewölbt, Bart Schnurrbart und kurz, Bakenbart braun, Augenbrauen brünett, Auçen blau, Nase s{chmal, Mund gewöhnlih, Zähne ani, Kinn oval, Gesiht längl. oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsh. Gefängiß-Kleidung: Weste, Hose und Müßte aus \ckwarzem Tuch, Hemde weißleinen, Unterhosen weiß Parchen, Strümpfe wollene, Halstuch leinen, Taschentuch leinen, Hosenträger Drell und Lederschuhe. Besondere Kennzeichen: keine.

52796] l Der gegen den Bäcker Jacob Heinrih Wörner von Hanau am 3. September 1881 erlassene und am 24. Januar 1882 sowie 17, Dezember 1883 er- neuerte Steckbrief wird zurückgezogen.

Hanau, am 16. Dezember 1890,

Der Erste Staatsanwalt. Schumann. [46303]

Jn der Strafsache gegen Babin und Genossen J. IIL. A 857, 90 werden nachstehend bezeichnete Per- sonen:

1) der Rudolf Babin, geboren am 10. Juni 1866 in Mewe,

9) der Franz Eduard August Rudolf Bade, ge- boren am 29, November 1866 in Leipzig-Gohlis,

3) der Paul Oito von Dizelsky, geboren am 5. November 1868 zu Groß-Pomeiske,

4) der Reinhold Richard Theodor Drese, gebo- ren am 17. Augusk 1867 in Rogau,

5) der Schiffsjunge Ran Conrad Philipp Ham- mer, geboren am 22, Juni 1865 in Proskau,

6) der Schneider Franz Heinrich, geboren am 17. Juni 1862 in Gröbing, Kreis Leobschüß,

7) der Julius Franz Bernhard Herrmann, ge- boren am 12. November 1863 in Sagan,

8) der Kommis Louis Joseph, geboren am 30, März 1867 in Freienwalde, Kreis Saaßig,

9) der Carl August Knetter, geboren am 8. März 1866 in Cazattkau, E

10) der Johann Jacob Gustav Langwald, ge- boren am 10, August 1867 in Elbing,

11) der Carl Wilhelm August Bruno Ledat, geboren am 15. März 1866 in Zeisgendorf,

12) der Carl Gustav Lemke, geboren am 8, Ja- nuar 1867 in Jacobshagen, Kreis Saaßig,

13) der Cigarrenmacher Bernhard Littwitz, ge- boren am 17. September 1866 in Ostrowo,

14) der Emil Löwenstein, geboren am 8. No- vember 1867 in Nordhausen,

15) der Bâäcker Carl August Friedrih Müller, geboren am 27. Februar 1866 in Jarmen, Kreis Demmin,

16) der Tischler Wilhelm Bernhard Gottfried is geboren am 30. September 1866 in Fürsten- agen,

17) der Oekonom Tbeodor Gustav Julius Neu- manu, geboren am 8. November 1866 in Bunzlau,

E der Paul Carl Theodor Prietz, geboren ani 12. Januar 1866 in Leobs{chüt,

19) der Eugen Rautenberg, geboren am 7. März 1866 in Dt. Eylau,

20) der S@losser Hermann Franz Wilhelm Röbke, geboren am 1, Juni 1866 in Golchen,

21) der Ferdinand Gustav Truppner, geboren am 11, September 1866 in Dt. Eylau

22) der Handlúngsgéhlilfe Semmyh Valentin, geboren am 2. August 186% in Malchow,

23) der Tischler Hermann August Carl Vof, geboren am 31, August 1866 in Wussow,

24) der Conrad August Hermann von Wedell, geboren am 24. Oktober 1867 in Schliewen,

25) der Barbier Theodor Valentin Zielonka, geboren am 2. Dezember 186E in Tarnowiß, _säâmmtlih jeßt unbekannten Aufenthalts, welche ihren leßten bekannten Wohnsiß oder gewöhnlichen Aufentha tsort in Berlin gehabt haben, beschuldigt,

als Webrpflichtige in der Absicht, sich dem Ein- tritt in den Dienst des ftéhenden Heeres oder der Flotte zu entziehèn, ohne Erlaubniß entweder das

undesgebiet verlassen oder nah erreichtem militär- pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebtets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Straäfgesetbuches. gelelben werden auf den 28. Februar 1891, dez, mittags 94 Uhr, vor die Strafkammer I]. M Königlichen Landgerichts 1. zu Berlin, Alt- aat 11, 1 Treppe, Saal 49, zur Hau tverhand- wit geladen, ei unentshuldigtem Ausbleiben Ls en dieselben auf Grund der nach §. 472 Straf-

¡eordnung von den mit der Kontrole der'Wehr-

h tigen bedúfttägten Bebötden libex die der ë fige zu-Gründe liegenden -Thätsa@hén ausgéstellten

rungen vérurtheilt werden. exlin, den 17, November 1890.

| Oeffentli

[49301] Der Schuhmacker August Schleenvoigt, zuleßi in Ketzin wohnhaft gewesen, z. Z. unbekannten Auf- enthaltsorts, am 30. August 1851 zu Greußen geboren, evangelisch, wird beschuldigt, als beurlaubter Wehr- mann der Landwehr ohne Erlaubniß ‘ausgewandert zu fein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf- gefeßbuchs, Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts. hierselbst auf den 10. März 1891, Vormittags 9{ Uhr, vor das Königlihe Schöffengericht zu Potsdam, Linden- ftraße 54, zur Hauptverhandlung geladen. Bei un- entschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah 8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr-Bezirks-Kommando zu Bran- denburg a /H. ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Potsdam, den 3. Dezember 1890. j Couvreurx, Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung V.

[52736]

In der Strafsache gegen den Schneider Jakob Wendling, geboren zu Weinberg am 13, Mai 1868, zuleßt wohnhaft zu Aaben, gegenwärtig ohne bekannten Aufenthaltsort, wegen Vergehens gegen 8, 140 Absayß 1 Nr. 1 Str.-G.-B., wird, da der Angeschuldigte Jakob Wendling des Vergehens gegen 8. 140 Absfay 1 Nr. 1 des Strafgeseßbuchs beschul- digt ist, auf Grund der 88. 480, 326 der Straf- prozeßordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche be- Pnnve Bermögen des Angeschuldigten mit Beschlag elegt.

Aachen, den 10, Dezember 1890,

Königliches Landgericht. Strafkammer. Küppers. Staud. Dr Tälbót. (L. S8) Beglaubigt: Schaeffer, Sekretär der Staatsanwaltschaft.

[52794] K. Württ. Staatsauwaltschaft Hall.

Aufhebung einer Vermögeunsbeschlagunahme.

Fn der Strafsahe gegen den am 19. Juni 1360 zu Langenburg geborenen Kaufmann Hermann Bauer, wegen Verleßung der Wehrpflicht, ist die [t. Urtheil der Str3fkammer des K. Landgerichts pas vom 6, Februar 1885" gegen 2c. Bauer ver- ängte Vermögensbeschlagnahme durch Beschluß der- selben Strafkammer vom 29. November 1890 auf- gehoben worden.

Den 15, Dezember 1890,

Staatsanwalt Glöggler.

[52795] K, Württ. Staatsanwaltschaft Hall.

Aufhebung ciner Verigen a ahe,

In der Strafsache gegen den am 26. Mai 1864 zu Künzelsau geborenen Kellner Christian Friedrich Theodor Bauer wegen Verleßung der Wehrpflicht ist die laut Urtheil der Strafkammer des Königlichen Landgerichts Hall vom 4. Mai 1888 gegen 2c. Bauer verhängte Vermögensbeschlagnahme durch Beschluß derselben Strafkammer vom 24. November 1890 aufgehoben worden.

Den 15. Dezember 1890.

Staatsanwalt Glöggler.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[52754] Zwangsversteigerung.

Fm Wege der Zwangévollstrekung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 132 Nr. 6177 auf den Namen des Dadekermeisters Louis Draeger in Berlin eingetragene, in der Straße 35 belegene Grundstü am 13. März 1891, Vor- mittags 104 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsftelle Neue Friedrichfttäße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück is mit 7,50 4 Reinertrag und einer Fläche von 10 a 64 qm zur Grundsteuer veran- lagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie be- sondere Kaufbedingungen können in der Gerihts- schreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nit von selbs auf den Ersteher übérgehenden Ansprüche, deren Vorhanden|ein ‘oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks nit hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gérichte glaubhaft zu machen, widrigénfalls dieselben bei ‘Feststellung des eringsten Gebots nit berücsihtigt werden und ei Mertbeilung des Kaufgeldes gegen die berüd» sihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- jenigen, welhe das Eigenthum des Grundftücks Ae werden ausgéfötdert, vor Schluß des NVersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah e olgtem Zuschlag das ‘Käufgeld in Bezug àuf den Anspruch an die

her Anzeiger.

ie i A

1891, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle ivie oben verkündet werden.

Verlin, den 13, ‘Dezember 1890. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 52.

152759] Zwangsversteigerung. _Im Wege der ZwangsvollstreŒung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 16 Nr. 1082 auf den Namen des Dr, jur. Heinrich Becker einge- tragene, in der Alexanderstraße (Nr, 53, 54) und ECcke der Prenzlauerstraße (Nr. 31) und in der Prenzlauerstraße Nr. 30 belegene Grundstück am 18. Februar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsftelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundftück ift weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abs{äßungen und andere das Grundftück betreffende Nach- weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, einge- seben werden. Alle Realberehtigten werden aufge- fordert, die. nicht von {elbst auf den Crsteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag. ausdem Srüundbuche zur Zeit der Eintragung des Verstéigérüngs- vermerks nicht hervorging, insbesondère derartige Sea von’ Kapital, B wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe. von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berüsihtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten, Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteige- rungstermins die Einstellung des Berfahrens her- beizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 18. Februar 1891, Mittags 12 Uhx, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 13. Dezember 1890.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52. [52748]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhälte nah durch Anschlag an die Gerichtstafel bekännt gemahtem Proclam finden zur Zwangsveksteigerung der dem Schuhmahhermeister Timm hiefélb# gehörigen , auf städtisher Feldmark belegenen Ackerstücke Nr. 903, 1093, 1160 mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endliher Regu-

lirung der Verkaufsbedingungen am Mon- tag, den 2. Februar 1891, Vormittags 10 Uhr,

zum Ueberbot am Dienstag, den 24. Fe- bruar 1891, Vormittags 10 Uhr,

zur Anmeldung dingliher Rechte än das Grundstü und an die zur Immobiliar- masse desfelben gehörenden, Gegenstände am Montag, den 2. Februar 1891, Vor- mittags 10 Uhr, im Sessionszimmer des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes fiatt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vöm 19. Ja- nuar 1891 an auf der Gerichts\{reiberei und bei dem zum Sequester bestellten Kämmereiberehner Herrn Schnélle hieselbst, welher Kaufliebhäbern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung der Grund- stüde mit Zubehör gestatten wird.

Stavenhagen, den 17. Dezember 1890. Großherzogli Mecklenburg-Schwerin\ches Amtsgericht, Zur Beglaubigung : Der Gerichts\hreiber: Schultz e.

[52750] Zur Zwangsversteigerung des dém Maurer Wil- belm Köppen zu Strasen gehörigen, daselbft sub Nr. 4. belegenen Hauses e. p. wird der “erste Ver- faufstermin--auf Sonnabend, den 7. März 1891, BEeU E 11 Uhr, uñfid der Ueberbötstermin auf Sonnabend, den 28. März 1891, Vormit- tags 11 Uhx, hiermit anberaumt. Die Verkaufsbedingungen werden vom 20. Februar 1891 ab auf der Gerichtsschreiberei für die Bethei- ligten zur Einsicht ausliegen. Dem Schuldner und den bei der Zivängsvèksteige- rung: betheiligten ‘Gläubigern? wird“ freigeläffen, zum Zwelke einer endlichen Régulirung der Verkaufs- bedingungen in dem auch zu diesem Zwecke be- stimmten ersten Verkaufstermine zu ersheinen, fowie bis 3 Tage vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen zu den Akten einzureichen. In dem au} dea 7.-März 1891 anstehenden Ver- faufstermine sind alle von: der Meldungspflicht ge- scglih nit au8genommenen dinglihen Ansprüche an das qu. Grundstück e. p. änzumelden “unddie Originalien und sovstigen \hriftlihen Beweismittel sub poena prtaeclusi ‘vorzulegén,. au ift in solhem Termîine unter-demselben Nachtheile die Prioritäts- ausführung! zu beschaffeù. i Fürstenberg, den 11. Dezember 1890.

Großherzoglihes Amtsgericht.

gez. Giehrke.

Beglaubigt: C. Bollow, Gerichtsschreiber.

[52902]

Die zu dem Konkurs des Joseph August Häns 11. zu Bensheim ehbeigee Liegenschaften in der Ge- markung Benshèim sollen im; Termin Dienstag, den 13. Januar 1891, Nachmittags 4 Uhr, durch das unterzeichnete Amtsgericht an Ort und

6. Koinmandit-Gesell 1 7. Erwérbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. 8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

S

ellfchaftén auf Aktien u. Aktien-Gesellsch.

TIDOR bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Zwingenberg (Hessen), 18, Dezember 1890. SIo Ines Mmntegeri, ol b.

[52753]

In dem Verfahren betreffend die Zwangsverstei- gerung des zur Konkursmasse des Gastwirths Max SauSe zu Rostock früher gebörigen, allhier an der

lt\{chmiedestraße auf der Westseite sub Nr. 882 belegenen Hauegrundstücks e. p. ift zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den. Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Ver- theilung ein Termin auf Sonnabend, den 3. Ja- uuar 1891, Vormittags 11 Uhr, im Amts- geri{tsgebäude, Zimmer Nr. 1, hieselbst anberaumt, und werden die bei der Zwangsversteigerung Bethet- ligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan zu ihrer Einsicht auf der Gerihts- \hreiberei niedergelegt ift.

Rosto, den 16. Dezember 1890,

Großherzoglihes Amtsgericht. Piper. [52758] Aufgebot.

Der Rentner Rudolf Knaak in Berlin hat des Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung dex2 fe: gation der Hámburger Staats-Prämien-AnlelbEW0 EZ 1866, Serie 3298 Nr. 21 groß 50 Thaler Courant Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, \pält

Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeilhnetên rihte, Dammthorstraße Nr. 10, Zimmer (Nt796, anberaumten Aufgebotstermine seine Rehtè* anze melden und die Urkunde vorzulegen, widrigen I die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wikd." Hamburg, den 14. November 1890. Das Amtsgericht Hamburg. Civil-Abtheilung T gez. Lion, Dr, H Fie Zur Beglaubigung: 3 Bea Romberg Dr, Gerichts-Sekretät. [52747] Aufgebot. Der Schuhmacher Ernst Carl Braune zu Mäns- feld hat das Aufgebot des auf seinen Namen aus- gestellten, über 55,56 #- lautenden und anaeblih verloren gegangenen Spatkafsenbuhs ‘Nr. 33887 der städtischen Sparkasse zu Merseburg beantragt, Der Inhaber dieses Sparkässenbuhs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. Juli 1891, Vormit- tags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Poststraße 1, Zimmér Nr. 37, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rehte anzumelden und das Buh vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des- selben erfolgen wird. Merseburg, den 12. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

[44569] Das Königliche Amtsgeriht Seßlach hat unterm Heutigen folgendes Aufgebot. erlaffen : Auf Antrag des Bauern Andreas Schlund von Pattencnce! als Kurators des ledigen Dienstknechts osef.-Schlund von dort wird der etwaige Inhaber des abhanden gekommenen, auf den Namen des leßt- genannten lautenden Einlagebuchs der Distrikts\spar- kasse Seßlah über die Einlagen Nr. 663, 844 und 1123 zu 28 \ vom 7. März 1880, zu 20 F vom 20. März 1881 und zu 40 A vom 6. März 1884 aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, nämli am 30. Juni 1891, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte bei dem hiesigen Kgl. Amtsgerichte anzu- melden und jenes Sparkassebuch vorzulegen, widrigen- falls dasselbe für kraftlos erklärt werden würde. Seßlach, am 10, November 1890. Der Königliche Gerichtsschreiber. Li) Diet. [52484] Aufgebot. z Die Sparkassenbücher Nr. 2236 der städtischen und Nr, 1247 und 1592 der Kreié-Sparkasse zu Recklinahausen, ersteres ursprüngli ausgestellt auf den Namen des Bergmanns Heinri Schlotjunker und über 200 A 62 & lautend, leßtere ursprünglih ausgestellt auf den Namen des Armenfonds Bottrop und über 75 4: bezw. übec 313 4 338 „Z lau- tend, sind angeblich verloren gegangen und werden auf Antrag des 2c. S{lotjunker bezw. der Vertre- tung des bezeicbneten Armenfonds die Inhaber der Bücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 1. Juli 1891, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte (Zimmer Nr. 7) ihre Rete anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Neckekliughausen, den 1. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht.

[52757] Aufgebot. Das auf den Namen „Anna Steuerer, Steck- nadelmacherstohter von- hier", ausgestellte Spar- kassabuch.- der städtishen Sparkasse dahier, auf welches am 25. April 1872, 24, Oktober 1872 uni 22. Januar 1874 unter den Nummern 177444, 177823 und-188 036 je 50 Gulden eingelegt wurden, welche Einlagen noch unerhoben sind, ist zu Verluft gegangen. ¡¿ Der ¿a Reißzzougmacher Georg Steuerer und, die Schuhmachersfrau Anna Moßbacher: | dabier? haben auf Grund-glaubhaft gemachter Berechtigung hiezu daëi Rg T ALEeR, Hn. ;

emg wird Aufgebotstermin auf Dieustag, 14. Juli 1891, Vormittags 11 Uhr, E Sigungssaale Nr. 11, anberaumt, und der- ber des Eingangs7 bezeihneten Sparkäfsabuchs aufgefor- dert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bet

Stellé des Grundstücks tritt. Das Urtheil über

Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.

die Ertheilung des Zuschlags wird am 13, März

Stelle mit unbedingtem Zuschlag und unter den im

dem unterfertigten Gerichte anzumelden und das

in dan auf Montag, den 5. Oktober 1891 A