1910 / 290 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Dec 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Cifmeinfleiter zu niedrig eingesegt: jedenfalls muß man das Etatsfoll als sehr mäßig bezeichnen. Ob wir es höher anzuseßen haben, ist eine andere Frage; wenn wir eine gründlihe Sanierung des. Etats durchführen wollen, sollten wir bei Etatisierung der Einnahmen eher etwas pessimistish vorgehen. ' Als selbstverständlich ist auch die Reichszuwachssteuer aufgeführt mit 13 Millionen, obwohl sie noch gar nicht Gesey geworden ist. Ich den Eindru, als ob die aus der Zuwachsstauer zu gewinnenden Beträge nicht reichen werden, um die Mehrkosten der Militär- vorlage zu decken. Die erhöhte Fürsorge für die Kriegsteilnehmer kann uns ja nur erfreulih sein, wenn auch die Verkoppelung mit der Zuwachssteuer und der Erhöhung der Friedenspräsenz diese reude etwas zu dämpfen geeignet ist. Zum ersten Male scit langer eit haben wir wieder einen Etat bekommen, dessen Ordinarium so reihlich mit Zuschüssen aus dem Extraordinarium bedacht ist. Die für die Hebung des Kurses unserer Neichsanleihen getroffenen Maß- nahmen können wir ebenfalls nur vorbehaltlos billigen. Im Etat der Schußgebiete wird wieder die Frage sich aufdrängen, ob man nicht die großen Kolonialgesellshaften mit Beiträgen zur Entlaîtung Heran- ziehen kann. Die von dem früheren Staatssekretär kurz vor seineut Abgang mit den Diamantengesellschaften geschlossenen Verträge haben die Tätigkeit feines Nachfolgers von vornherein un: günstig belastet. Es ist die Frage entstanden, ob diese Ver- trage überhaupt gültig sind, oder ob nicht der MNeichstag dabei mitzusprehen hatte; Dernburg hat fih natürlich das? jenige Gutachten zu eigen gemacht, welhes die Mitwirkung des Neichstages verneinte. Die Budgetkommission wird sich mit dieser staatsrechtlich sehr bedeutsamen Frage eingehend zu befassen haben. Im ganzen bietet der Etat den Beweis, daß die Finanz: reform die Neichsfinanzen auf eine gesunde Grundlage gestellt hat, Man darf nicht einige Schwächen aus der Finanzreform heraus greifen und übertreiben. Mit B dauern muß jeder, dem das Wohl des Meiches am Herzen lieat, sehen, wie die bürgerlichen Parteien, in zwei große Gruppen gespalten, sih gegenseitig aufs heftigste be- Eimpfen, und wie die Sozialdemokratie als lachender Dritter die Früchte dieser Selbstzerfleishung einheimst. Hat denn wirklich die Finanzreform die foziale Gerechtigkeit fo schwer verleßt, daß mca ibren Urhebern den Kampf bis aufs Messer ansagen muß? Dieser Vorwurf darf nicht von der Seite erhoben werden, die selb\t bereit war, 400 Millionen indirekter Steuern zu bewilligen, sie müßte denn erst nachweisen, daß 315 Millionen indirekter Steuern s{limmer sind als 400 Millionen. Der Sekretär der Handelskammer Saarbrücken, Dr. Tille (Lachen links) er steht Ihnen politisch jedenfalls näher als uns —, hat si gegen die Erbschastésteuer ausgesprochen. Ebenso hat die „Süddeutsche Wirtschafts-Correspondenz“ die Erbschafts\teuer als die verhängnisvollste aller Kapitalsteuern bezeichnet. Der Landesbvorsitende „der nationalliberalen Partei Bayerns, Fabrik- besißer Hagen in Nürnberg, hat erklärt, daß man nicht alles unter dem Gesichtswinkel der Erbschaftssteuer betrahten dürfe. Ich erinnere weiter an die Aeußerungen der Handelskammern Dort- mund und Bochum. Mit den bewilligten Mitkeln muß unbedingt haus8gehalten werden. Wie steht cs mit der Finanzlage ? Der „Vor- wärts“ hat eine Zusammenstellung veröffentlicht über den Kursstand der Neichsanleihen im Mai 1909 und 1910. Danach is} der Kurs gesticgen von 153,9 auf 164,20. Auch der Außenhandel ist ein zuverlässiger Gradmesser für die Entwicklung unserer Pro- duktion. Die Gesamteinfuhr betrug 1909 7281 Millionen, im Zahre 1910 7562 Millionen. Für die Ausfuhr sind die Ziffern 9949 Millionen und 6320 Millionen. Das ift der beste Beweis, daß die ausgezeihnet günstige Entwiklung, deren sich unsere Gesamt: industrie erfreut, dur die Finanzreform in keiner Weise ge- hemmt ist. Wir \ind in leßter Zeit sogar als Geldgeber für das Ausland aufgetreten. Bei einem Festessen aus Anlaß des Geburtstags des Kaisers hat der braunshweigishe Minister von Otto ein Loblied auf die Blopolitik singen zu müssen geglaubt. Wenn solhe Aeußerungen aus solhem Munde fallen, fo darf man sich nicht wundern, daß der Streit um die Neichsfinanzreform unter dent Parteien kein Ende finden will. Die Parteien, die aufbauen, nicht zerstören wollen, follten fih auf sih selbst besinnen und das Kriegs- beil begraben. Wir wollen an einer Versöhnung der Gegensäße selbstlos mitarbeiten. (Lachen links, ironishe Zurufe : Selbstlos!) Sié sind wobl nach Ihrer Crfahrung der Meinung, man kann keine selbstlose Politik treiben. Nur wenn es gelingt, die Ueberzeugung, daß der Streit begraben werden muß, in immer weitere Kreise zut tragen, wird der nächste Reichêtag in der Lage sein, die großen wirtschaftspolitishen Aufgaben, die bevorstehen, zum Wohle der Allge- meinheit zu lösen.

Preußischer Kriegsminister, General der Jnfanterie von Heeringen:

Meine Herren! Ich habe mir nicht das Wort erbeten, um dem Herrn Vorredner auf seine Ausführungen über den Etat, speziell über das Tempelhofer Feld, hier zu antworten. Es wird sich wohl in der Budgetkommission Gelegenheit dazu bieten, in Verbindung mit der Neichsfinanzverwaltung diese Angelegenheit in ausreihender Weise zu erörtern.

Es handelt sih für mich jeßt bloß darum, eine sozusagen vor- läufige Auskunft zu geben bet1effs der Frage, die der Herr Vorredner über das ehrengerichtliche Erkenntnis gegen den früheren Oberleutnant d. L. Dammann hier vorgebracht hat. Mir liegen die Akten darüber zurzeit noch nicht vor, obgleich ich unmittelbar, nachdem mir gestern der Herr Vorredner in liebenswürdiger Weise mitteilte, daß er auf diesen Fall zu sprehen kommen würde, telegraphiert habe. JIch muß mir also vorbehalten, spätestens bei der zweiten Lsung nochmals darauf zurückzukommen. Da der Herr Abgeordnete den Fall doch ziemlih eingehend besprochen hat, muß ih, soweit ih das nah dem augenblicklichen Material kann, die Sache richtig stellen.

Der ehrengerihtlide Spruch gegen den Oberleutnant Dammann lautet so, wie erx Allerhöchsten Orts bestätigt worden ist: weil er, von einem Kameraden, mit dem er in nicht einwandfreien ge\{äft- lihen Beziehungen stand, brieflih {wer beleidigt, seine verlezte Ehre niht binreihend gewahrt hat, deshalb wird er der Verleßung der Standesehre für \{chuldig erklärt und mit \{chlichtem Abschied entlassen. (Zuruf bei den Sozialdemokraten.) Es ist also nicht da drin, wie mir eben zugerufen wird: weil er niht ges{hossen hat, sondern weil er seine Ehre nicht hinreichend gewahrt hat. (Lachen bei den Sozial- démokraten und in der Mitte. Lebhafte Zurufe bei den Sozialdemo- kraten und in der Mitte: Was ift denn das anderes?!) Meine Herren, es ist cine merkwürdige Auffassung, daß man seine Ghre lediglih immer mit Pulver und Blei wahren kann. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das ist aber durchaus nicht der Fall. (Doch! doch! in der Mitte und link3.) Es ist au in dem Allerhöchst bestätigten Spruch des Ehrengerichts keine Andeutung davon. (Sehr richtig! rechts. Zurufe in der Mitte und bei den Sozialdemokraten.) Der Herr hätte als Möglichkeit gehabt: einmal allerdings die Forderung. Das wäre feine Privatsache (hört, hört! in der Mitte und links), zweitens uud das wäre wohl mindestens das Richtige gewesen bâtte er inwieweit er das getan hat, kann ih Ihnen, weil ih die Akten mit Bestimmtheit noch nicht kenne, niht sagen den Ehren- rat benacWridtigen und einen ehrengerihtlichen Spruch gegen seine Person beantragen können, und \{ließlich hätte er eine gerichtliche Klage gegen den Mann anstrengen fönnen. Das is aber nicht der Fall gewesen, wenigstens nah dem Material, soweit es mir bis jegt vorliegt, niht. Deshalb kann mit Fug und Recht gesagt werden,

habe,

daß der Vorwurf, daß er seine persönliche Ehre nit genügend wahrte, zutrifft. JIrgend welhe Andeutung in dem chrengerihtlihen Spruch, so wie er Allerhöchsten Orts bestätigt worden ist, darüber, daß cine Forderung notwendig gewesen ist, liegt niht vor. (Lachen in der Mitte und links.) Unsere ehrengerihtlißen Verordnungen kennen das auch gar nicht. Das Wort „Duellzwang“ oder „Zweikampf“ kommt in den chrengerichtlißen Verordnungen überhaupt niht vor. (Stür- misches Gelächter in der Mitte und links.) Das einzige, was wir verlangen, und was der Beurteilung der Ehrengerichte unbedingt untersteht, ist, daß beleidigt Leute dem richtigen Ehrgefühl und den Nerhältnissen des Offizierkorps entsprehend handeln. Das ist hier anscheinend nicht der Fall gewesen.

Fch muß mir vorbehalten, später auf die Sache zurückzukommen. Fedenfalls licgt die Sache nicht fo, daß der Oberleutnannt Dammann deshalb entlassen worden ist, weil er sich mit eincm Betrüger nicht hat schießen wollen.

Abg. Frhr. von Nichthofen (dkonf.): Ich kann zunächst dem Staatssekretär für seine Tätigkeit und für feine Darlegungen unsere Anerkennung aussprechen. Die fortschreitende |Ge- sundung unserer Finanzen zeigt sich sowohl in den steigenden Einnahmen wie in der Minderung des Anleihebedarfs. Aussprechen dürfen wir jedenfalls, daß der gegenwärtige Kolonial - etat für Förderung der allgemeinen Kultur, für Hygiene usw. er- heblich mehr bietet als bisher. Wir wünschen, daß die jeßige Ver- waltung fortfahren möge in den Bemühungen auf Ausdehnung der Selbstverwaltung, auf allmählihe Uebertragung des Besteuerungs- rechts auf die Kommunen usw., und wir hoffen, daß Unter dem neuen Staatssekcetàär, den wir jeßt begrüßen, die Verwaltung der Kolonien dauernd im Aufsteigen begriffen sein wird, und fo die deutsche Nation von der Aufgabe der Berbreikung von Kultur in der Welt den Teil auf“ thre Schultern nehmen wird, der thr gebührt. Unter den Reichseinnahmen ist für mich der bedenklichste Posten die Summe von 13 Millionen aus der Neichswertzuwachssteuer, die hier \chon eingeseßt ist, obwohl das Geseß noch gar nicht verab- \chiedet ist. Aus ihrem Ertrage sollen die Mittel gewonnen werden für die Dotierung der Kriegêteilnehmer; wir können nur wünschen, daß diese berechtigte Forderung auf diesem Wege Erfüllung findet. Für das neue Quinquennat find 1911 nur 8 Millionen erforderlich. Die geforderten Mehrausgaben gruppteren fich in 2 Kategorien, folde organisatorischer Natur und solche, die mit. den Fort- schritten der Technik begründet werden. Auch die Krieg8verwaltung hat sh bemüht, möglichst Sparsamkeit walten zu lassen, und das fann nur unsere Anerkennung finden, vorausgeseßt, daß die S(blagfertigkeit des Heeres dadurch niht im mindesten leidet. Auch diese Mehrausgaben werden zu ihrer Deckung auf die Zuwachssteuer verwiesen, die hoffentlih in irgend einer Form angenommen wird. Was die Neichsfinanzreform betrifft, so hat exrfreuliherweise der Schaßsekretär erklärt, daß dem Neiche mit den neuen Steuern ein wertvoller Besiß zugeführt sei. Ich halte an der Auffassung fest, daß die neuen Steuern im Beharrungszustande wohl im ganzen voll den erwarteten Betrag liefern werden; sollte es nicht der Fall sein, so träfe üns fein Vorwurf, denn wir haben die betreffende Berechnung nicht aufgestellt. Wenn nun also die Neichsfinanzreform ihre Schuldigkeit voll getan hat, wie kommt es dann, daß die Stimmung im Lande eine ganz andere ist? Das kommt von der ganz abseits liegenden Erwägung her, daß die Finanzfrage nicht von der politischen Frage getrennt werden dürfe, daß die Rechte des Reichs- tages erweitert, daß das ganze Land liberalisiert werden müsse: Die Uberalen haben nie einen Zweifel darüber gelassen, daß fie die Negelung der Finanzen nur pari passu mit der Erweiterung der politishen Nechte vornehmen wollten ; ers als ihnen das nit ge- glückt war, nahmen fie einen anderen Standpunkt ein und lehnten die Steuern, die sie vorher bewilligen wollten, ab und verlangten ganz neue Steuern. Die Herren hätten uns klipp und klar sagen jollen, wie sie die Finanzþolitik machen und woher fie die Millionen nehmen wollten. Dem Reich konnte es unmöglih nützen, daß sie nur platonisch mithelfen wollten. Sie baben tat- fächlich zu feinem Zeitpunkt die Möglichkeit gezeigt, die nötigen Steuern zu stande zu bringen. Weil ihnen die Er- weiterung der politischen Rechte nicht geglückt ift, daher der Kampf gegen uns. Deshalb wird das Volk verheßt. Man verlangte damals eine Auflösung des NReichstaas. Hätte denn eine Auflösung Geld geschafft? Sie hätte das Zustandekommen der Finanzreform nicht erleitert, sondern ers{wert. Jch kann nur das Urteil fällen, daß die Finanzreform niht nur gelungen ist, niht nur ihren Zweck er reicht hat, sondern daß sie auch ein großes Werk von nationalem erte ist, daß sie einen Ruhmestitel für die Parteien bildet, die sie zu stande gebracht haben. Das muß im Lande hinreichend bekannt werden, vielleicht wird es dann gelingen, die Heye hintanzuhalten. Ih freue mich der gesunden Finanz- lage, erfenne die Tätigkeit Schatsekretärs gern an und boffe, daß er in derselben Weise fortfahren wird: 1ch ver- sichere au, daß der Reichstag und vor allem meine Parteì ibm in seinem Bestreben nah Sparsamkeit Folge leisten wird. Im allgemeinen weise ih sodann darauf hin, daß der nähfte Reichs- tag sih mit unseren handelspolitishen Beziehungen zu den anderen Staaten beschäftigen wird. Ich will hoffen, daß untere Kommissare bei den bandelspolitishen Verhandlungen unsere Interessen nach- drücklichs|st wahrnehmen. Wenn der Reichskanzler in der Lage fein wird, in dieser Weise unsere auswärtigen Beziehungen zu gestalten, fo wird er das Wohl des Reiches fördern

Abg. Scheidemann (Soz.): Der Reichskanzler hätte heute hier seinen Stuhl nicht leer lassen dürfen, denn er ist der einzige verantwortliche Minister im Reich. Die „Germania“, die man jeßt als freiwillige Nord- deutsche Allgemeine bezeihnen kann, sucht fein Fernbleiben damit zu rechtfertigen, daß der Thronfolger von Desterreih an der Hofjagd teilnehme, daß dies cine politishe Aktion sei, und deshalb die Teil- nahme des Neichskanzlers an diefer Jagd wichtiger sei, als daß er im Reichstag sißtze. i

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Wir find es allerdings \chon gewöhnt, daß politische Aktionen von höfishen Saujagden ausgehen, aber es wäre Pflicht des Neichskanzlers gewesen, hier zu fein. Wenn der Abg. Speck auf politische Erörterungen verzichten wollte, warum ließ er dann zum Schluß einen Sammelruf ergehen ? Wahrscheinlich sollten mit dem Zentrumspeck liberale Viäuse gefangen werden. Sie erwarten viel- leiht von mir, daß ich cine Rede zum Fenster hinaus halten werde, darin baben Sie sih auh nicht getäuscht. Sie haben Ihre Wähler mindesténs enttäuscht, als Sie ihnen vor den Wahlen versprachen, daß Sie das Volk nicht mehr belasten wollten. Der neue Etat ist zwar übersicht- licher als der vorige, aber er gibt auch nur cin frifiertes Bild. Versteht man ihn richtig zu lesen, fo ergibt sih aus ihm eine Aus- gabe von 98,3 % für militärishe Zwecke. Direkt aufreizend ist die Art, wie die Mittel dafür aufgebraht werden. Nach dem Etat werden 638 Millionen für Zölle vereinnahmt. Brentano hat aber tahgewiesen, daß 1909 die Getreidezölle das deutsche Volk mit 868 Millionen belastet haben, wovon nur 75 Millionen in die Neichs- fasse geflossen find, 5 in die Taschen der Großgrindbesißzer. Für Schnaps ift eine Mindereinnahme von 164 Millionen festgestellt. Dies ist ein Verdienst der sozialdemokratischen Boykottierung des Schnapses. Eigentümlih ist es nun, daß den Leitern der land- wirtschaftlichen Fortbildungs\hulen eine Monatsschrift zugegangen ist, worin cs heißt: „Mit Maß genossen i| der Brannt- wein überhaupt nicht nur ein durhaus unschädlides, sondern ein entschieden bekömmliches. Getränk.“ Sollte das“ Landwirt- schaftliche Ministerium diese Schrift wirklich vecbreiten, so wäre das geradezu cin Skandal. Wir sollten alle dén Nuf in das Land \chicken, kein Mensh foll mehr Branntwein trinken, ‘weil diefer ein Gift ist. Sie werden das Volk nit darüber täuschen können, daß Fhre Wirtschaftspolitik eine Bankrottpolitik is, und sollten die deuts{chen Wähler abermals so dumm sein, eine folche Mehrheit in den Reichstag zu schicken, wie bei den Hottentottenwahlen, so können wir

Militärvorlage.

uns darauf verlassen, daß sie dem Volke neue Steuerlasten auferlegen wird. Bescheiden soll die neue Militärvorlage sein, fic bedeutet aber im ganzen eine Mehrbelastung von 104 Millionen. Wir sind weit davon entfernt, irgendwie in Tetegeriide Verwicklungen hinein- zugeraten. Nur verlogene, gewissenlose, verächtlihe Gegner können uns unterlegen, daß wix gegen die Verteidigung des Vaterlandes sind. Ich will nicht ‘untersuchen, ob wir auf eine Brustwehr gegen Nußland verzichten können. In Frankreich und England haben wir jedenfalls keinen Feind, wir find mit unseren dortigen Freunden fest ent- \{lossen, eine Katastrophe, wie es der Krieg is, unter allen Um- ständen zu verhindern. Gerade unser Regierungskurs trägt die Hauptshuld, daß dieser Freundschaftsbund nicht vorwärts- eschritten ist. Dem deuts{-französishen Völkerbund gehört die Lukunft. Unter diesem Gesichtswinkel betrachten wir auch die neue Wir wollen keine Vermehrung, fondern eine Verminderung der Ausgaben für militaristishe Zwecke. Die Ghrenpflicht gegen die Veteranen, denen es. der Deutsche Kaiser überhaupt erst verdankt, daß er Kaiser ist, und gegen die Soldaten, die mit dem kümmerlichen Sold von 22 4 täglich ab- gespeist werden, ist unerfüllt. Wie aufreizend muß es wirken, wenn dem nokleidenden König von Preußen in derselben Zeit die Zivilliste um 35 Millionen erhöht worden i! In der Kunst, viel zu versprechen und, nichts zu halten, haben es unfere herrshenden Klassen viel weiter gebracht als Papst Alexander V1. Wo blieb das Versprechen, keine Steuera mehr aufzuerlegen, die die breiten Massen des Volkes belasten? Wo blieb das Versprechen, das Tempelhofer Feld nicht ohne Mitwirkung des Reichstags zu verkaufen? Was wurde im November 1908 verheißen? Jett heißt es, es habe sich gax nicht um ein Versprechen gehandelt. "Das find nur einige Proben aus der Scherbenkiste. Von allen! diesen Scherben aus der Königlich preußishen Porzellanmanufaktur mit dem Königlihß preußischen Wappen sind ganz geblieben bloß die Königlich preußischen Krallen und der Königlich preußische Schnabel. Was ift geworden aus der preußischen Wahl- reform des Herrn von Bethmann Hollweg, die die preußischen Junker zertrümmert haben? Ein Gutes hatte die Sache: eine Erleichterung ging durh die ganze deutshe Bevölkerung, als diese widerlihe Wahlrehtskomödie endlih zum Abschluß kam, diefe Perfidie . . . (Vizepräsfident Sch ul ß: Jch kann nicht zulassen, daß Sie von einer solchen Borlage als von einer Perfidie sprehen.) Die Vorlage ist doch nicht Geseß geworden, sondern man hat sie ge- wissermaßen auf dem Schindanger versharit. Die Nolle, die das Zentrum dabei in Preußen gespielt hat, wird ihm unvergessen und unverzichen bleiben, ebenso wie die Winkelzüge, die es gemacht hat, um das persönliche Negiment, dem im November 1908 der Weg etwas verrammelt worden war, wieder zu stärken. Die Herren von links, die Liberalen, {einen jeßt kämpfen zu wollen, weil fie kämpfen müssen : es scheint fast, als ob ihre Stärke in der Schwäche des Gegners liegt. Jst es möglich, daß Deutschland dauernd vom schwarz blauen Block regiert werden kann? Nur 45 Millionen von 117 Millionen Wählern stehen hinter den Parteten des s{warz- blauen Blocks; fast 7 Millionen sind von der Mitwirkung an der Gesetzgebung ausgeschlossen. Kann die Minorität das, was ihr fehl an Quantität, durch Qualität erseßen? Die ganze industrielle Bevölkerung, die ganze Intelligenz verfluht den \{chwarz- blauen Block und will ihn zertrümmert wissen. Steckt in dem Bürgertum überhaupt noch männlihe Entschlußkraft, so werden diese Mehr- heitsparteien bei den nädwhsten Wablen in einer noch nie da- gewe])enen Weise zerschmettert werden. Was wir unserseits tun tonnen, um die Möglichkeit dieser Zertrümmerung zur Wirklich- feit zu machen, das werden wir tun. Wir machen uns keine Fllusion über die Liberalen: es könnte uns auch nichts, was vou thnen gesehen möchte, enttäuschen. Wir suchen keine Bundes- genossen und wollen auch keinen Block von Bassermann bis Bebel. Wir gehen unsern Weg und kämpfen unsern Kampf, und wer uns dabei zur Seite tritt, soll uns willkommen sein gegen den Bind der Nitter und Heiligen, gegen die Steuervermehrer und Wahlrechtsverweigerer. Wir werden den Wahlkampf kämpfen im Namen der Kultur und Intelligenz. (Stürmische Heiterkeit rechts und im Zentrum.) .… . . Ich war darauf gefaßt, daß Sie darüber lachen würden, weil ih weiß, daß Jhnen Kultur und Intelligenz vollständig böhmishe Dörfer sind. Wir werden auch kämpfen für den Arbeiter. Einer der bayerishen Bischöfe hat ja das freche Frevlerwort gesvrochen : Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben! Wir werden das Unserige tun, dafür zu forgen, daß die Knechte niht Knechte bleiben. Der Schußmann ift sonst cine Person, die alters\{wachen Perfonen über die Straße hilft; bei uns foll er altersf{wachen Parteien auf die Beine helfen. Bei uns muß der Schußmann die Bildungsbestrebungen \chika nieren - helfen, wie das Vorgehen gegen die Freie Volksbühne in Berlin beweist. Fast die ganze deutsche Politik ist auf die Furht vor dem Schußzmann gegründet. Ich erinnere nur an die Ausschlahtung des Attentats des Bombenwerfëêrs und Raubmörders in Friedberg gegen die Sozialdemokraten. Mich wundert nur, daß man nicht die Moabiter Sache zum Ausgangspunkt neuer scharfmacherischer Angriffe gemacht hat. Schon jeßt hat sih herausgestellt, daß 16 diese togenannten Revolution auf das Konto der bekannten Achtgroschen- jungen und der berüchtigten Hinßeschen Siebenmonatskinder kommt. Es ift dort in ciner Art und Weise gelogen und geshwindelt worden wie es seinesgleichen suht. Darüber hat sih auch Professor Delbrüct in den „Preußischen Jahrbüchern“ ausgelassen. Welcher Unglücksrabe hat es fertig gebracht, die beiden Bonner Borussen zur Begnadigung zu empfehlen, und welcher, dieses Begnadigungsverfahren noch zu rechtfertigen ? Der Abg. von Heydebrand hat neulich die Rede meines Frankfurter Parteigenossen Wendel falsch zitiert, es handelt sich dabei um eine bewußte Fälshung. (Präsident Graf von Schwerin Lowik: Siedürfen einen solhen unparlamentaris{chen Ausdruck nicht an wenden. Abg. Ledebour ruft: Lesen Sie do vor!) Der Redner verlie|! Teile aus der Nede des Stadtverordneten Wendel. Die einzelnen Säße wei den von der Nechten mit dem Zuruf „Na-also!“ aufgenommen. Er fähr! dann fort : Wir nehmen an, daß der Abg. Heydebrand seine Nede berihtigen wird. Wenn nicht, wissen wir, wie wir mil SFhnen zu verfahren haben, wenn Sie offenkundige Fälschungen nit zugestehen wollen. (Präsident Graf v. Schwerin-Löwi| ruft den Nedner zur Ordnung.) Die Kreuzzeitungs-Clique arbeitet mit Lug und Trug, mit Fälschungen, mit Aufforderung zum Nerfassungsbruch und zu Meineiden, wie {on seit Jahrzehnten. Zur Begründung der scharfmacherischen Forderungen wird auf den \sozialdemokratischen Terror verwiefen. Das tun die Leute, die mit threr ganzen politischen Existenz angewiesen sind auf den rücksichtslofesten Terrorismus. Die Junker sind nur fo lange königstreu und monarchisch), als es ißnen îin den Kram paßt, und es kann einmal die Zeit kommen, wo sie sagen werden: Willemke hüte Di. Sind nicht die Glaubens genossen des Zentrums, ja zum Teil auch die Jesuiten in Frankreich und Portugal 2c. Republikaner ? Die Zeit, wo die „Kreuzzeitung sich am sittlichsten, frömmsten und königstreuesten gebärdete, war die, wo an ihrer Spiße und der ganzen Partei ein ausgemachter Zuchthäusle! stand. Kein Geringerer als Bismarck ‘hat die „Kreuzzeitung“ als ehr loses, verleumderisches Blatt gebrandmarkt. Sie ist geblieben, was sie war. Unsere ganze Lage wird dadurch gekennzeichnet, daß dic größte Errungenschaft der Neuzeit, das lenkbare Lustschiff, im Eta! der Unkultur, im Milikäretat in die Erscheinung tritt. Wir verlieren aber den Glauben an die Menschheit nicht, und wir rufen den Massen draußen zu: „Verhelft uns zu einem freien deutshen Bolf, zu einem freien Menschengeschlecht !“ L

Hierauf wird um 6!/2 Uhr die weitere Beratung auf Sonnabend 11 Uhr vertagt.

Ernte der wichtigsten Feldfrüchte im Jahre 1910 im Deutschen Reiche.

Zusammengestellt im Kaiserlihen S

tatislisFen Amt.

Staaten und

Landesteile

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Hohenzollern

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Köntgreichh Preußen . Bayern rechts des Nheines . „links des Rheines (Pfalz) .

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Königreich Bayern . . Moutare Caen a Um DEIA E WBadeilt E S Me e L T4 Mecklenburg-Schwerin . (Großherzogtum Sachsen Mecklenburg-Strelißz enba O Braunschweig . Sachsen-Meiningen . Sachsen-Altenburg Sachsen-Coburg-Gotha .. D d Zchwarzburg-Sondershausen . Schwarzburg-Nudolstadt . . Waldeck . S Neuß älterer Linie Neuß jüngerer Linie Schaumburg-Lippe Lippe . i Lübeck Bremen . Hamburg U Elsaß-Lothringen .

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Deutsches Reich . 1909. 1908 .

1906 . 1905 . 1904 . 1903 . 1902 . 1901 . 1900 . 1899 .

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9 899! 6,37 15 547] 6,73 2 881| 5,20] 16 086| 5,35 18 050| 7,36 13161| 6,54 7510| 6,88

5 069| 10,10

1149| 7,27 98| 7,03 3489| 6,01 91.20€

187 397 6,87

170 644| 20 159] 15 529i 66 570! 37 071!

9 026 5012 680 9 134! 4 397 8491| 340! 1: 388 1 505! 1 038] 1101} 554] 605!

4,82/1 105 583 4,88 5,63] 288 636 6,23] 146 172 5,85) 56 644 4,67) 109 070 6,2

4,57) 4 92 5,90 4,98 7,15! 5,15 3,98

5) 926 028 20 026 83 824 98 344 18 631

44 971 25 957 42 286! 2 430 7144 5 994 4 242/ 4,09 5 065! 4,60 3815| 6,89 2 692| 4,45 8 984 4,35) 1 362| 4,90 30 869! 6,72/ 31/ 3,01

[9 022 [4 143 2910 (6) 289 8 367 4 746 11 S880 4 304

B TAR 1450) 2999 16,40) 135 398

5 446 948/493 150 630! 1 566 609! 5,43

11 069)

3 198! 9 569

6 269 522 780 658

1 654 035 1 233 429 498 250 574 056 166 502 93 024 453 900 162 058 136 097 60198 102 510 64 859

13 000

33 910 52 966 20110 52 455 20 684 43.545 819%

42 684 10 868 1-141 299

682 285| 4,53

818 870! 5,60 981 215! 4,96 531 869! 4,88 135 154 5,19 89 917! 4,49 408 989| 4,88) 136 101! 4,80 93 8115,04 57 768| 5,22 95 366! 501! 58 865! 4,16 8 758] 3 01 28 445 4,52 49 1511 5,87] T4 418 3,67) 43 874/ 3,69 19 3292| 4,49) 12 676/ 3,96 8144| 3,17 24 860) 4,33 10 796| 3,60 796 1904/ 5,88

Deutsches Reich 1909 . 1908 . 1907 1906 1905 1904 1903 . 1902 1901 1900 . 1899 .

43 42 41 41

4 289 3877 900 376)

4 309 967/9 125 816| 2 4 275 3057 694 833! : 77 1159 149 138] 2,091: 21 53318 431 379| 2,001: 82 05416 546 502 L,5TI 89 6816 936 003| 1,661: 4 290 39817 873 385) 1,8413 23

4 156 2907 467 2590| 1,8013 240 577/43 4411 4127 050 153| 1,60 4 122 818/7 091 930} 1,72 3 999.744/6 882 687! 1,7218 131 463/38

9 2 302 001142 3 9

Berlin, den 10. Dezember 1910,

936 7021

462 39311

486 2021

3 296 219/43 468 395/13,19/3 484 743 23 735146 706 252/14,05/2 338 789 92 647/46 342 726/14,07/1 837 268 97 483/45 538 299/13 81/2 919 317

3,00 1 669 059

16 593/48 323 353/14,57/3 281 265 87 861/36 287 192/11,04! 457 814

3,41/2 740 929

3-318 832 48 687 261/14,67/2 419 951 3 218 777140 585 317/1261

918 074 2,291 161 379

2041 595

1 970 377)

2082 234/11 943 657

8 956 696

2081 833/11 695 945

9 098 368

3902 074 695111 912 726 ; 811 960 180) 312 021 676|

» 6) Ö

9,0 )

| 884 109 | 924.591) 1 804 338

3/1 808 498]

9,0

l 824 532!

5,74 4 39 5,62 4 62 5,74

9-505 132| 4,85

7 749 790) 9 727 987! 9.649.063 6 763 798! 6 781 284!

è 9 S4 2(d|

3,83 5,16 9,01 3,75 70 4,94

242 797 9243 004

238 601

234 465 240 839 235 860 9227 896 925 990! 226 517 292 796 229 435!

924 105|

Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght,

1 658 219/ 6,83 1 352 8961 5,57 1 580 143/ 6,62 1 401 368! 5,98 1 698 998! 7,05 1 459 750| 6,19 1 225 192| 5,38 1 323 939| 5,86 1 341 623| 5,92 1 171 198/ 5,26 | 316 441

5,74 1 351 104! 6,03

513197! 2808 043! 5,475 451 820/25 442 072) 4,6728 250 115 2 367 158| 4,545 440 150/19 773 769/ 3,63/22 140 927 2 868 693| 5,445 439 612 24 207 404/ 4,45/27 076 097 2 767 222) 5,095 427 330 22 144 766/ 4,08/24 911 988 3 039 455 5,485 397 019 25 693 475 1,7628 732 930

521 386 927 702! 543 394 594 880! 754 451

3 802 520| 5,045 209 77522 | |

2M - h k H il

462 897 4,31/26 265 417 (21507119 126356087

. 196 017 083

‘22 370 047

|23 116 276

123 767 790

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