1891 / 3 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Jan 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Mar im Verbande des Offiziercorps ihrer Truppentheile. Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg empfing Mittags in den Stunden von 12 bis 2 Uhr die vor- gestellten Herren vom Civil und die Generalität und die Stabeoffiziere der Garnison und der Previnzial-Regi- menter zur Gratulationscour im Palais in der Lange- straße. Daselbst lagen auch die Einschreibbücher für Jhre Königlihe Hoheit die Prinzessin Mathilde und die Prinzen des Könialichen Hauses aus. Fhre Majestäten der König und die Königin fuhren nach Entgegennahme der Beglückwünshungen nah der Königlichen Villa Strehlen zur Tafel, trafen jetoch Abends wieder im Residenzschloß zur Assemblée ein.

Württemberg.

Stuttgart, 1. Lanuar. Aus Anlaß des Neujahrs- festes vereinigten, wie der „St.-A. f. W.“ meldet, Fhre Majestäten heute die Mitglieder der Königlichen Familie bei sich zur Tafel. Empfang zur Gratulation und offizieller Kirgang fand, wie in den leßten Jahren, nicht statt.

Baden.

Karlsruhe, 2. Januar. Se. Königliche Hoheit der Großherzog is einer Meldurg des „W. T. B.“ zufolge durch einen starken Katarrh an das Zimmer gefesselt, jedoch in der Erledigung der Regierungsgeschäfte nicht gehindert. Jhre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin beaeben sich morgen zum Besuche des Königlichen Hofes nah Stuttgart.

Meclenbnrg-Schwerin.

=—= Schwerin, 2. Januar. Am heutigen Tage waren, wie in der gestrigen Nummer d. Bl. bereits kurz erwähnt wurde, 25 Zahre verflossen, seitdem der Staatsrath Dr. Buchka in Gegenwart Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich Franz II. im hiesigen Residenz- {loß beeidigt und in das Staats - Ministerium eingeführt wurde.

Seit dem 2. Januar 1866 hat der Staatsrath Bucka, welcher vorher hon längere Zeit der Großher oglichen Landes: regierung zu Neustrelig und darnach dem Ober-Appellation8- geriht zu Rosiock angehört hatte, an der Spiße des G10oß- herzoglichen Justiz-Ministerii und seiner Abtheilungen für geist- lide, für Unterrihte-, für Medizinal-Angelegenheiten jowie für Kunst gestanden. ¿

Unter seiner Amtsführung hat sih u. A. die Einführung der Reichs-Justizgeseße, die wegen der durch dieselbe ein: tretenden Aufhebung der Patrimonial -Gerichtsbarkeit ein- \hneidende Veränderungen nothwendig machte, vollzogen, ist die Universität Rostock, insbesondere die medizinishe Fakultät, um umfangreice Bauten bereichert und das abgebrannte Hof-Theater hierselbst in mustergültiger Weise wieder aufge- baut worden.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog Friedri ch Franz II. hat dem Staatsrath wiederholt dur Gnaden- beweise Allerhö stseine Anerkennurg für seine amtliche Thätig- keit ausgedrüdt. Jhm wurde von Allerhöhstdemselben das Großfreuz des Haus-Ordens der Wendischen Krone und der Titel Excellenz, sowie 1880 das heimgefallene Lehngut Wietow, Amts Mecklenburg, verliehen,

Se. Königliche Hoheit der Großherzog Friedrich Franz 111. hat in Anlaß des heutigen Tages das nach- stehende Handsctreiben an den Jubilar gerihtet, welches dem- selben durch den Staats-Minister von Bülow im Aler- höchsten Aujtrage überreicht worden ist:

Cannes, den 2. Januar 1891. Ew. Excellenz

begehen heute die Erinrerungsfeier des Tages, an welchem vor run- mebr fünfundzwanzig Jahren Mein in Gott rubhender, unvergeßlicher Herr Vater, Großherzog Friedri Franz I, Königliche Hoheit, Sie ¡um Staatêratb und zum Vorstand der Mixristerten der Iuftiz, der geistlihen und Urterrihté-Angelegenbeiten 2c. berief, und Ero. Excellenz blicken beute, auf temselten boben und verantwortungsvollen Posten stehend, zurück auf fünfundzwanzig Jahre angestrengter un?-rmüdlicher Thâtigkeit, reider Erfahrungen, secentreiher Erfolge.

Da drängt es Mich, der Erste zu sein, der Ew. Ercellenz Seine Glüdwünsde zu diesem bedeutungêévollen Feste übersendet, und Ew. Excellenz Meinen aufrichtigen, tiefgefühlten Dank auszusprechen für die Treue, mit welck&er Sie Meinem in Gott rubenden Vater und Mir gedient, für die Umsicht und den wahrhaft christlihen Sinn, mit welchem Sie die Ihnen unte: stellten Ministerien geleitet, für die bervorragenden Dienste, die Sie dem Lande Med@lenburg ge- leistet haben.

Um diesen Meinen Gefühlen einen éfentliben Auëdruck zu ver- leihen, habe Ih Ew. Excellenz laut beifolgenden Reskripts, im Ein- vernebmen mit Sr. Königlichen Hobeit dem Großherzog von Mecklen- s, unter dem beutigen Datum in den erblichen Adelstand eryoden.

Gott wolle au ferner Ew. Excellenz Leben und Thätigkeit segnen. Dies ist der berzlihe Wunsch

Ew. Excellenz von Herzen dankbaren und aufrihtig zugethanen Friedrich Franz. An ten Staatsrath Dr. von Butbka

Excellenz S{werin. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklen-

burg-Streliß, die hier anwesenden Mitglieder des Großher zoglihen Hauses, sowie alle zu dem Ministerium des Jubilars in Beziehung stehenden Behörden und zahlreiche

Private haben dem Staatsrath Dr, von Buchka im Laufe des heutigen Tages ihre Glückwünsche überbringen lassen, bezw. überbracht. E

Se. Königliche Hoheit der Großherzog haite den Jubilar,

seine hier anwesenden Söhne, wie zahlreiche andere Personen zu einer um 5 Uhr im Concertsaale des Schauspielhauses stattfindenden Festtafel laden lassen. Bei Beginn derselben be- grüßite die Kapelle des Hof-Theaters den Staatsrath Dr. von

uhfa durch einen Hymnus.

_ Während des Festmahles brate der Jubilar den Toast auf den Landesherrn aus, während der Staats-Minister von Bülow unter Bezugnahme auf einen Allerhöchsten Auftrag die Verdienste des Jubilars in den verschiedenen Zweigen seines Ressorts hervorhob und mit einem Hoch auf denselben s{loß.

Dem Vernehmen nach haben die theologishe und die medizinische Fakultät der Landes-Universität Rostock den Staats-

rath von Buthka zum Ehrendoktor ernannt. Sachsen-Weimar-Eisenach.

W eimar, 2. Januar. Ihre Königli |

s 1 4 ar. e glichen Hoheiten der So bherzog und die Großherzogin empfingen der aen. Ztg,“ zufolge gestern Mittag die Hofstaaten und die

Die französishe Regierung hat die Abberufung des Abbé Pujol, Superiors an der Klosterkirhe St. Luigi dei Prancesi in Rom , wegen seiner der Regierung feindlichen Haltung angeordnet.

Der Gemeinderath hat Ne aa L ae 299 574 Fr. fesigese8t, wobei die jährlien Einnahmen auf 264 691 174 Fr. angenommen find, 2 141 500 000 Fr. aus der städtishenVerbraucsteuer auf Getränke, leish, Fett, Del, Viehfutter, Brenn-, Bau: und Rohstoffe. Der ushuß für die städtischen Schulküchen wurde von 600 000 Fr. auf 800 000 Fr. erhöht. unentgeltiih (gegen Karten) oder zu geringem Preise (10—20 Centimes) warmes Frühstück in der Schule. Dagegen wurden die 151 000 Fr. für die Schüler-:Bataillone nicht bewilligt, da diese aufgelöst werden follen.

Rußland und Polen.

Da die Lage im Gouvernement Kasan, besonders in Folge der Hungersnoth, sehr bedenklich ist, wird, wie man der „Köln. Ztg.“ meldet, außer dem jährlihezn Steuererlaß von 700 000 Rubeln auch ein Staatszuschuß a!s noth- wendig erachtet.

Staats-Ministeriums zur Entgegennahme der Der sonst übliche t am Abend unterblieben König der Niederlande. der Herzog und die Herzogin Fohann cht von Mecklenburg sind heute Nachmittag von hier abgereist. Nr. 30 des Sachsen-Weimar: Eisenach dem Regulative vom 12. April besserung der Besoldungen lihen und die E sowie einen Nachtrag zu dem Wittwen

Mitglieder des Glüdckwünsche anläßlih des Neujahr große Empfang sowie das Hofconcer wegen der Trauer Ihre Hoheiten

um den verstorbenen L zufolge den Pariser endgültig auf „Regierungsblattes für das Großherzogthum Hie: von fommen enttäst den Zweiten Nachtrag zu 1876, betreffend die Auf- der evangelishenGeist- Centralfonds für dieselben Statut der Pensionsanfstalt evangelischen

crihtung eines erhalten die Kinder und Waisen der

Geistlihen des Großherzogthums vom 20. Dezember 1854.

Oldenburg.

Oldenvurg, 1. Januar. Rath von Buttel in Oldenburg: ist zum Staatsfo für den Bzzirk der diesseitigen Versiherungsanstalt auf Grund S. 63 des Jnvaliditäts- und Alter ] 1889 bestellt worden. Nach einer Bekannt- ber-Kirchenraths sind in Gemäßheit des alle Bescheinigungen auf noch diesem Geseß

Der Ober-Regierungs-

êversiherung2geseßes vom 22, Juni machung des 8. 140 des obgenannten Geseßes Grund der Kirchenbücher, Legitimation oder zur Führung von Nahweisen erforderlich

: N M a Am 20. v. M. si öni j werden, von den Pfarrern gebührenfrei auszustellen, v. M. hat unter dem Vorsiz des Königs im

Quirinal ein Familienrath stattgefunden, dem au der Minister:Präsident Crispi, der Justiz-Minister Zanardelli, der Senats: Präsident Farin.i und der Präsident des Kassations- 1 bel Wie der Berner „Bund“ meldet, hat der Justiz-Miniïñter dem Advokaten de Benedetii, Prä- sidenten der Gesellshaft für Einführung der Ehescheidung in Jtalien, eine Audienz gewährt und ihm erklärt, er werde \chon in der nächsten Session der Kammer eine Vorlage in diesem Sinne unterbreiten.

Die aus Genf ausgewiesenen Anarchisten Jtalien verhoftet worden: Bernard in Como, Petraroja in Mailand und Galleani in Turin.

Laut Meldung der „Ftalia“ werden im Jahre 1891 keine Herbstmanöver stattfinden.

hofs Miraglia beiwohnten. Oefterreich-Ungarn.

„Presse“ zufolge wird dem Abgeordnetenhause nah seinem Wiederzusammentritt eine unterbreitet Schifferei - Gewerbe Unfall-Versicherun g einbezogen werden.

Jn der gestrigen Sißung des niederösterreihischen Landtags legte der Abg. Professor Sueß die Nothwendigkeit der Shiffbarmahung des Donaukanals für große Schiffe mittels Schleusen dar, wodurh der Schiffahrts- verkehr in das Centrum der Stadt verlegt und ein natürlicher Winterhafen gebildet werden würde. Der Referent Kaiser er- klärte, die Wienfluß-Fiage, sowie diejenige Betreffs der Stadt: bahn und des Donau: Oder: Kanals ständen mit einander im engsten Zusammenhang und könnten nur gemeinschaftlich durchgeführt werden.

Vorlage

beschäftigten Arbeiter

Spanien.

Dec Betrag der s{chwebenden Schuld beirug, wie dem „W. T. B.“ aus Madrid gemeldet wird, Jahres 1890 367 Millionen Pesetas.

Portugal.

T sind gestern von dem König feierlih eröffnet worden. Das Königliche Dekret, welches die Cortes April vertagt, soll heute oder Montag verlesen ie Ansprache des Königs hebt, dem ,„W. T. B.“ Lande herrsche, und giebt der Ausdruck, daß diese Ruhe fih schwebenden diplo- Mit Eag-

am Schluß des

Großbritannien und Frland.

Ueber das Ergebniß der Konferenz in Boulogne f. M. folgende Einzelheiten zugegangen: Nachdem O'Brien's Rath, betreffend eine Reise Parnell’s nah Amerika, von diesem zurückzewiej)en word:n, shlug O'Brien eine endgültige Spaliung der irishen Abgeordneten in zwei Gruppen vor, welche fich verpflichten follten, in allen Jrland betreffenden Fragen gemeinsam vorzugehen. solle ein Centralausshuß gewählt werden, dessen Vorsig ab- wechselnd Mac Carthy und Parnell führen würden. in Paris hinterlegten Gelder, welhe 40 009 Pfd. Sterl. be- tragen, sollen glei{falls getheilt werden. diesem Vorschlage geneigt; sollte er ihn endgültig genehmigen, so werden Parnell und Mac Carthy einen gemeinsamen Auf- Dem „W. T. B.“ zufolge hat Parnell erklärt, seine Unterredung mit O'Brien werde am Dienstag in Boulogne fortgeseßt werden.

In der am 31. v. M. in Dublin abgehaltenen Sizung Nationalausschusses tarishen Partei hat der frühere Lordmayor von Dublin und Abgeordnete T. D. Sullivan die bedingungslose Ab- danfung Parnell's für absolut nothwendig erklärt umd die ausgesprochen, diejelbe Ueberzeugung habe, daran W. O'Brien erklärte ' einem Vertreter des „R. B.“ in Paris gegenüber: alle Angaben über eine Uneinigkeit der irischen Partei Betreffs der Verwendung des Ertrages der amerifanischezn Sammlungen seien unbegründet. würden an die ursprünglih für den Fonds ernannten Schatz: meisier, die Abgg. Webb und Kenny, gesandt und lediglich zum Besten der auëgewiesenen Pächter verwandt werden. : frühere Privatsekretär Lord Hartington's , Gladstonianer Reginald E. Brett, giebt in einem „Eingesandt“ an die „Times“ zu, daß die liberale Partei durch die Spaltung der Jren einen shweren Schlag erlitten habe, welcher die Dur(seßung der Homerule auf Jahre hinaus- schieben könne.

Vom 1. Januar ab soll der „Köln. Ztg.“ zufolge die Zahl der Generale in der britishen Armee von 270 auf 100 herabgeseßt werden.

Der Jndische Nationalkongreß§ß berieth, wie „R. B.“ aus Calcutta berichtet, in seiner Sizung vom 29, Dezember über die Salzsteuer und den dauernden Erwerb von Grund und Boden. Viele Redner hoben den Dru der Salz- steuer auf die Massen, welche durhschniiilih 3 Pence den Tag ver- dienten, und die Ungerechtigkeit der Steuer hervor. Die Salz- steuer trage der Regierung jeßt 25—100 Proz. mehr ein, als die Produktion koste. Es wurde beshlossen, den Vize-König um eine Herabsezung der Steuer zu ersuchen. welhe nach den Bestimmungen der Verordnungen von 1862 und 1865 Land besiedelt hätten, sollten ein dauerndes Recht auf dasselbe erhalten. Jeßt trügen die Ansiedler Bedenken, Verbesserungen vorzunehmen, da sie eine Steigerung ihrer Pacht befürchteten und nicht wüßten, wie lange sie auf dem Lande seßhaft bleiben würden.

Frankreich.

_ Paris, 3. Januar. Die gestrigen Abendblätter heben, wie „W. T. B.“ berichtet, hervor, da Neujahrs-Empfang in Marseille der dortige Bischof und die katholische Geistlichkeit fehlten, daß dagegen der Konsistorial-Präsident der reformirten Kirche in einer Ansprache die Ergebenheit seiner Religionsgenossen gegen die Republik ausdrüdte.

Kardinal Lavigerie erhielt für seine der Republik

Zustimmungsbriefe von dem Bischof erner von den Bischöfen resp. Erz-

Die Cortes

find der „Magdb. Ztg.“ z D DET „Magdb Zta bis zum 2.

zufolge, hervor, daß Ruhe im Hoffaurg und dem Wunsche noch weiter Resultat der i rhand befestigen werde. land sei Betreffs Afrikas ein Einvernchmen auf sechs Monate getroffen worden, welches jedo die mißlihen Zwischenfälle in Manica nicht habe verhindern können. Die Ansprache erwähnt ferner derMeinungsverschiedenheiten mit dem Congostaat bezüglich der Lunda-Affaire, welche der Gegenstand diplomatischer Ver- handlungen in Lissabon sein würden. bezüglih der bezügliÞh der Delagoa-

durch das

Zu diesem Zweck Verhandlungen

Parnell zeigte sich

Andere Streitpunkte 1! dem Congostaate Bay-Eisenbahn seien dem Schieds- O C unterbreitet. Königs drüdckt ferner die Hoffnung auf Konsolidation der Eine vorsihtige und weise Ver- es ermöglichen, weitere Kreditoperationen zu das Gleichgewicht des Budgets dur Sparfam- feit herzustellen, da die Lage der Steuerpflichtigen es verbiete, neue Lasten aufzuerlegen. - Zum Schluß werden noch weitere Vorlagen, betreffend die Reform der inneren Verwaltung, an- gekündigt.

ruf veröffentlichen. Abgrenzung

Ansprache

irishen parlamen- | j¡Gwebenden Schuld aus. waltung werde

vermeiden und

auch W. O Brien,

festhalten werde.

eingetroffene General FJoubert, Regierung der südafrikanishen Republik, hung mit dem Minister des Aeußern, Barbosa du Bocaye, und wird auch von dem König n Audienz empfangen werden.

Schioeiz.

Der Bundesrath hat in seiner Sizung vom 30. De- daß Elsaß-Lothringen aus dem. m Deutschen Reih aus- esonderer Konjular- Dieser Kreis hat auch _der shweizerishen Gesandt- Für den IIT. Konsularkreis, d das Großherzogthum Baden und die Rgeinpfalz, wird ulat mit Sig in Mannheim errichtet. Zum Konsul daselbs ist Hr. Johann Hafter, von Kaufmann in Mannheim, ernannt worden. Bundesrath den eidgenössishen Räthen vorzulegende Bundes- treffend Revision der Bundesverfassung hat folgendes neue Alinea F dem Notenmonopol ausgestattete Bank insbesondere die Aufgabe, den Geldbestand des Landes ln und den Zahlungsverkehr zu erleichtern.“

Der von seiner Regierun entinishen Repu genofssenshaft Don Lopez h präsidenten Ruchonnet in berufungsshreiben überreicht. Griechenland.

rigen Sigzung der Ka Politik der Regier g heftig an.

e Angriffe jedo ener Auseinandersezungen wurde i gestrigen Sizung genehmigte die- betreffend die Wahlreform.

Mitglied der

Die Gelder batte eine

zember beschlossen , a ITI, schweizerischen Konsularkreise i geschieden und aus demselben ein kreis Nr. XY gebildet werde. fernerhin unter der Verwaltung Berlin zu verbleiben.

Weinfelden (Thurgau), Der vom

beshluß, be : (Art. 39; vgl. Nr. 312 d. Bl.), erhalten: „Die mit

Alle Personen,

abberufene bisherige ik bei der shweizerishe at am 31. v. M. dem B feierliher Audienz sein Ab-

mmer griff der De-- ung und besonders Der Minister-Präsi- sh zurüdck,

In der vorgest putirte Nall i die den Budgetvoranschla dent Delyannis und nach lebhaften \chließlih vertagt. Kammer den

bei dem offiziellen

Geseßentwurf,

Amerika.

bei dem Clay Creek-Missions- Nummer d. Bl.) werden jeßt folgende

freundlihe Kundgebun von Saint Denis,

bishöfen von Tours, Cambrai, Rouen, Langres, Bajeurx von Saint

Ueber das Gefecht hause (vgl. d. gefirige Einzelheiten berichtet : terei fand das Schulbaus, welches eine Meile von dem Missionsgebäude entfernt liegt, eines Tages in Flammen f

1 1. Der Brief des Bischofs wie die Abendblätter hervorheben, nah einer Unterredung des Bischofs mit dem Papste ge-

und anderen.

Indianer befanden si unter dem Befebl „Little Wound's* und „Two Strikes’*, 1800 Mann stark, eine Meile weit auf der entgegen- gesetzten Seite weg von der Missien Das 7. Kavallerie-Regiment forminte sich \@nell in Linie und begann das Gefecht. Auf Seiten der Indianer nabmen nur 3—400 Mann zu gleicher Zeit am Kamvfe theil während der Rest sorgfältig veriteckt gebalten wurde. Da General Forsythe einen Hinterhalt befür{tete, so lies er seine Lente kein ge- fäbrlies Terrain betreten. Oberst Hen:y rückte eine Stunde später als General Forsytbe auf das S(latfeld. In Folge der furcht- baren Ershévfung der Pferde und Mannschaften ging der Marsch nur langsam von Statten. Als der Oberst auf dem S&la®Stfelde eintraf, war das 7. Kavallerie-Regiment vollständig von den Roth- bäuten umzingelt. Gerade als der Kreis fi sckließen sollte, ging er zum Angriff über. Nach einem kurzen Plänklergefecht ¡ogen si die Indianer zurück und verschwanden. Die müden Soldaten traten dann allmählich den Rückmars an und erreihten die Agentur ine Rigde bei Einbruch der Dunkelheit. Ein Regiment Infanterie ite den Befebl erhalten, nahzurücken. Als es die zurückehrende Neiterci \uh, stellte es den Vormarsh ein. Die Soldaten benabmen K& tapfer und selbst heldenhaft, obaleih ibnen die Indianer sehr an Zakl überlegen waren Die Zabl der an, dem Punkte zusammen- Fezogenen Truppen ift ungenügend, um die Gegend von den Roth- bäuten zu säubern. Es lagert noch eine Menge Indianer sieben Meilen von der Agentur, Die Truppen haben nur geringe Verluste erlitten, Jegt sind in Pine Ridge, wie „W. T. B.“ aus New- Des meldet, beträchtliche Verstärkungen amerikanischer ruppen eingetroffen, welche eine verabredete Bewegung zur Umzingelung des indianischen Lagers unternehmen. Die Truppen wollen die Fndianer durch Hunger zur Unter- werfung zwingen, wofern leßtere niht einen Kampf vorziehen.

Afrika.

Wie den „Daily News“ aus Cairo gemeldet wird, hätte der Khalifa (Mahdi) Osman Digma angewiesen, Derwische aus dem Distrikt Tokar zusammenzuziehen und sie nah Dongola zur Verstärkung der Streitmacht zu ent- senden, mit welcher er Ober-Egypten anzugreifen gedenke. Die Derwishe sind angeblich mit Waffen und Schießbedarf reihlih versehen. e

Die Missionsgesellshaft der englishen Staatskirhe hat folgende weitere, vom 13. August datirte Nachrichten aus Uganda erhalten :

Die chriftlihe Partei batte wiederum den Mußhamedanern an der Grenze eine Niederlage beigebraht. Das Lard befand sich unter der unbestrittenen Herrs{aft Mwanga's, und der Friede war wiederhergestellt. Die Protestanten hatten den Bau ibrer neuen, 80 Fuß langen Kirche vollendet, und der Gotteëdienft war zahlrei besu&@t. Viele Eingeborenen waren getauft worden und Viele baîten i zur Taufe gemeldet, Die Uebeisezung der heiligen S6rift in die Sprate der Eingeborenen machte gute Fortschritte.

Vericht

über die Wirksamkeit des Kaiserin Augufta-Vereins für deutsche Töchter im Jahre 1889.

Nabdem Ihre HoËbselige Majestät die Kaiserin und Königin Augusta, unsere Allerhôchste Protektorin, auf deren Anregung der Kaiserin Augusta - Verein für deutshe Töhter im Herbst des Jahres 1871 ins Leben trat, und deren hülfreibe Fürsorge seinem Wirken eine dauernde Unterstüßung gewährte, nach Gottes Rathschluß am 7. Januar d. I. aus dieser Zeitlichkeit ab- gerufen war, bat der Verwaltungërath an Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Auguste Victoria die ehrfurchtêvolle Bitte gerichtet, daß Allerhö! dieselbe geruhen wolle, das Protektorat über der Kaiserin Augusta-Verein für deuts&e Töbter zu übernehmen. _ :

Es if bei dieser Bitte nibt verbehlt, daß die statutenmäßige Wirksamkeit des Vereins, den bülfsbedürftigen Töchtern der im Kriege von 1870/71 gefallenen oder in Folge desselben verstorbenen Offiziere, Meilitär- Beamten und ihnen gleichstehenden Träger des Rothen Kreuzes feine Fürsorge zu widmen, ihrem Ende fich zuneige, nachdem inzwis@en die große Mehrzahl dieser Töchter das erziehungsbedürftige Alter bereits übersckritten babe. Wir haben jedoch darauf aufmerksam machen dürfen, daß es sich empfeblen würde, den Verein in seiner bisherigen Organisation au ferner zu erhalten, da derselbe au nach Erfüllung seiner nähstliegenden Zwecke in der Lage sein würde, in anderer Weise, insbesondere durch Begründung von Frei- ftellen für die Kaiserin Augusta-Stiftung in Charlottenburg, eine segenêreihe Wirksamkeit zu entfalten. :

Ihre Majestät die Kaiscrin und Königin haben die Gnade gehabt, hierauf das nachfolgende Allerhöchste Schreiben an den Ver- waltungsrath zu richten:

„Auf Grund der von Sr. Majestät dem Kaiser und König unterm 28. pr. ertheilten Genehmigung übernehme I das Protektorat über den scit dem Jahre 1871 bestehenden Kaiserin Augusta-Berein für deulsche Töchter, mit dem Wunsche, diese Vereinsorganisation au für die Zukunft erhalten zu sehen.

Neues Palais, den 10, Mai 1890.

Auguste Victoria Kaiserin und Königin.“

Indem wir für diese dem Verein bezeugte Allerböchste Theil- nahme unserem ticfempfundenen Danke Auêdruck geben, dürfen wir uns der Zuversit überlaffen, daß es dem Verein, sobald derselbe an eine Erweiterung seines bisherigen Wirkun sfreises herantreten kann, an der hierzu nötbigen Unterstüßung wobltbätiger Menschenfreunde nit fehlen werde. UÜebergehend zu den Ergebnissen des verflofsenen Jahres, haben wir hervorzuheben, daß die Zabl der durch regel- mäßige Erziehungsbeibülfen unterftüßten Töchter, welche im ver- gonres Fahre noch 16 betrug, sich auf 11 vermindert hat. Von bnen erhielten 9 eine Beibülfe von je 150 4 und 2 “in Berück- sihtigurg ibrer größeren Hülfsbedürftigkeit eine Beihülfe von je 300 #6

ußerdem wurden an sieben Töchter, welche das 17. Lebensjahr bereits überschritten hatten, zum Zwecke ibrer weiteren Ausbildung in Seminarien oder sonstigen Lehranstalten außerordentliche Unterstüßungen im Betrage von je 300 « gewährt, sodaß die Gesammtzahl der unterstüßten Töchter noch 18 betragen hat gegen 29 im voran- gegangenen Jakbre. : :

An Stelle des im Dezember v. J. verstorbenen Geheimen Re&nungs-Raths Bergner hat der auf Grund des &. 9 der Statuten für die Dauer der Wablperiode des Verstorbenen votn Verwaltungs- rath kooptirte Geheime Rechnungs-Rath H. Meyer das Amt des Sc@azmeisters übernommen. Die von ihm gelegte Rechnunz über das verflossene Jahr, welche mit den Belägen verglihen und rihtig befunden worden, ergiebt folgendes Resultat :

I. die Einnahmen: An eingezogenen Kapitalien ...« + 2000 A S ü nsen belegter Kapitalien . 1100 , 79 Kassenbestand aus dem Jahre 1888 . . 685 „, 74

E i Summe der Einnahmen 3786 M 49

IL. die Ausgaben:

oußerordentlihen Beihülfen . 1650 , Verwaltungskoften . . 32. 70

IIIL, Vermögenêftand. Valuta des Effektenbeftiandes .

Hierzu obiger Baarbestand . mithin Vermögensbestand Jahres 1889 Am Sélufse des Jah bat sih der Vermögensstand im mindert um :

25400 Æ S

am Schluse des e 25703 MA 79 A res 1888 tetrug derselbe . Jahre 1889 ver- R N E E 2381 M 95

Von Ihrer Majestät der Kaiferin ift der stellvertretende Vor- Infanterie von Strubkterg, defsen neunjährige

sitzende, General der ; : ibr Ende erreicht batte, von Neuem

Wablperiode am 12. April d. I. gliede des Verwaltungêraths ernannt worden.

nserem lebhaften Bedauern ist der Konsul Freibers E. von welcher dem Verwaltungsrath seit 1881 angebört hatte,

der Heydt, L | Nach §. 9 der Vereins-

dur den Tod aus unserer Mitte z statuten obliegt es dem Vereinstage, an Stelle des Verstorbenen ein neues Mitglied in den Verwaltungérath zu wäblen.

Berlin, den 30, Dezember 1890.

Vorsitzender des Verwaltung®raths,

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Kaiserlichen ubenden Verbote der 2c. amerifkani- einem Urtbeil des Reicbs8gerits, I. Strafsenats, vom 18. Oktober 1899, mit der Konfiekation der verbotéwidrig eingeführten Gegenstände (F. 134 Vereirszollgef.) und tr.-G.-B. wegen Veriezung von Einfuhrverboten, Verbütung des Einführens Krankheit (vorliegend:

Zuwiderhandlungen gegen ordnurgen vom Jahre Schweinen, schen Ursprunges find

1889 und_ 1883 ber Schweinefleisch

aus §8. 327 des S welhe von der zuständigen Bebörde zur Verbreitens Trichinose) angeordnet worden sind, zu bestrafen.

Kunft und Wiffenschaft.

Das Königliche Kunstgewerbe - Museum veranstaltet vom 5. Januar ab vier Reiben öffentlicher Vorlesungen, die Abends von 84—9t{ Ubr im Hörsaal stattfinden und Iedermann unentgeltlich zugänglich sind. Es werden fprecen : Montags Dr. A: G. die Gescbichte der Tracht Dienftags Dr. Mar tiven Malerei in Italien. Donnerstags Dr. Augu griedis{-römischen Freitags Dr. O. und Japan. Iede der vier

Meyer über Kostümkunde (Uebersibt über vom 15. bis zum 19. Jabrbundert). Schmid über die Geschichte der dekora-

ffst Winkler über die Geschichte des Ornaments. : : : von Falke über das Kunstgewerbe von Cbina

R eiben wird § bis 10 Vorlesungen umfassen.

den Bauten für die Universität Marburg ift der bau des mathematisch-phvsikalishen Instituts vollendet ung übergeben worden. tritt die Koften für Philipp's des Der Erweiterungsbau

Erweiterungs und Ende November der Benuß munal-Landtag bat bei seinem legten Zusammen Herstellung eines Bildes des Stifters Großmüthigen, für den Aulafaal bewilligt. der wirurgiscen Klinik ist unter Dach gebracht. In Ki el ift vorgestern der Nestor der deutschen Komvonisten, Kapellmeister Friedri Witt im Alter von 80 Jahren ge- storben. Friedrich Witt war zu Königsberg i. Pr. geboren und be- fleidete nah einer wechselvollen Laufbahn als Theater-Kapellmeister seit 1858 die Stellung eines Musik-Direktors in Kiel. beliebter Orchester-Kompositionen, Chöôr Der Historiker Kingslake, des Krimkrieges, ist nach einer Meldung des „W. T. B.* gestern in London gestorben. „W. T. B.“ meldet aus Belgrad, biesigen Krankenhause ist ein Patient als bei dessen Aufnahme beginnende Tuberk Nach wiederholten bis injektionen wurden keine Bacillen im Auétwurf mebr gefunden.

der Universität,

| iel. Eine Anzabl e und Lieder rühren von ibm ber. bekannt dur seine Geschichte

2. Januar : gebeilt entlaffen worden, ulose konstatirt wurde.

zu 1 Centigramm steigenden Kochin-

Gesundheitsêwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Schweden.

Laut Bekanntmabung des Königlich

Dezember 1890 sind die britishen und franzÖô- an der afrifanishen Küfte nördli der Republik Cholera niht meb r befallen erflärt worden.

\{wedishen Kollegiums vom 19. sichen Besißungen

Liberia als von der

General-Gouvernements

Dur@ Dekret des der Dekrete vom 26. Juni

17. Dezember 1890 if unter Aufhebung und 26 November 1890 den Provenienzen aus allen Häfen freie Verkehrserlaubniß ertheilt worden Anzeiger“ Nr. 176 und 299 vom 23. Iuli und

(Vergl. „Reih8- 12, Dezember 1890.)

Im hiesigen Vieb- hrere Fälle von Maul- und Att aus Oesterreih-Ungarn ein- In Folge dessen darf

Nürnberg, 3. Januar. (W. T. B.)

bofe find in den leßten Tagen me Klauenseuche vorgekommen. geführte Rinder

vom 6. d. M.

wurden verseucht befunden. i Fol ab Rindvieb nach dem hiesigen Viehhofe nur Bebufs Schlahtung eingeführt werden,

Theater und Musik.

Königliche Theater.

bause geht am Montag „Der Kaufmann

Die Rolle der Iessika giebt an Bemerkt sei irrigen Auffafsungen gegen-

inrihtung des neu einfstudirten Werkes von

egifseur Grube und Hrn. Ober-Inspektor Brandt aus-

Im Sauspiel von Venedig“ diesem Abend Fr. Burska. ie dekorative E

von neuem in Scene.

über, daß d Hrn. Ober-R gearbeitet worden ift. Im Opernhause l und Staudial, Aufführung.

Wiederholung der Oper k Ballet „Das \{chlecht bewachte Mädchen“. Oper „Violetta“ am Dienstag Gastspiel in der Titelpartie fort; Hr. in Dresden giebt den Alfred als Gastrolle. finden si in den Händen des Frl. Rothauser, und Krolop. L Der Spielplan der Oper für nuar lautet: Sonntag: „Lohengrin“. „Das \{chlecht bewahte Mädchen“. „6. Sinfonie der K. 100. Male: „Der fliegende Holländer“. Sonnabend: „Ob Für das Schauspiel: „Der Kaufmann von V ch: Geschlossen. - Donnerftag: „Der S

«Lobengrin“

Der Montag und Apotheker“ In der Vorstellung der elefi aus Hamburg ihr Hof-Theater Die übrigen Rollen be- sowie der Hrrn. Beh

die Zeit vom 4. bis 10. Ja- Montag : „Doktor und Apo- Dienstag: „Violetta“.

seßt Frl. T E Hofmüller vom

Mittwob: | i Freitag: „Die Regiments-

Quit:ow’'s.*

„Was ihr wollt“. Freitag: „Im Sonnabend :

Sonntag: „Die

QGeutsches Tbeater.

Die nächste Aufführung von „Das verlorene Paradies" findet Freitag, den 9. d. statt. Am Montag kommt „Fauft* I. Theil und am Mittwoch „Fauft's Tod* zur Aufführuxg. Morgen, sowie Dienstag, Donnerstag und Sonnakend werden „Die Kinder der Excellenz“ gegeben. Für Sonntag, 11. d. M., ifff „Der Sohn der

Wildniß“ angeseßt. ; Berliner Theater.

Hr. Sus ke vom Kaiserli deutshen Theater in St. Petersburg trat aestern als „Shbylock*“ im „Kaufmann von Venedig* auf. Die Darstellurg des Künstl-rs fand bei dem sebr zahlrei erschienenen Publikum reihen Beifall, welben er auch in den meisten Scenen wobl verdiente. Sein Iude Shylock bot zwar keine neuen charakteriftischen Eigenschaften, durch welche er besonders gefesselt bätte; aber der Künstler stattete die Gestalt obne Uebertreibung mit jenem Maß von natürlicher Leidenschaft und an der reten Stelle mit der wabren Empfindung aus, wele Skvlock besißen soll. An einzelnen Stellen, wie bei dem Nusbruce verbaltenen Hasses bei der Autsidt auf den Fall Antonio's, konnte er sogar erschüttern. Im Uebrigen war die Leistung eine einbeitlice und abgerundete und fonnte nicht zu bob gespannte Er- wartungen voll befriedigen. Jedenfalls kfarn man nach dieser Ver- förperung des Sktylock dem Ers&einen des Künstlers in anderen Rollen mit guten Hoffnungea entgegensehen.

Die übrigen Rollen find fast. unverändert in den Händen der Kürstler und Künftlerinnen geblieben, welche sie früber {on an dieser Stelle dargestellt hatten. Frl. Buße als Porzia spielte wieder mit anmutbigem Frobsinn und trug idre Reden mit erfreuliher Klarheit und edler Empfindung vor; Frl. Odilon trieb als über- mütbige Narcifsa lustigen Scabernack und Frl. Hru by war eine \{öône, aber mebr emvfindsame als leichtblütige Jessica. Unter den Darfstellern der männlichen Rollen kann man kaum einen besonders kervorbeben, da alle ihre Pfli&t an ihrem Plage thaten, sowobl die Freier der Porzia, als der lustige Werber um Nerissa's Hand. Die Darstellung fand eine warme Aufnabme beim Publikum, welches niht müde wurde, den Darstellern, den einbeimishen wie dem Gaît, seinen Beifall kund zu thun.

Lessing-Theater.

Das neue Woten - Repertoire lautet: Sonntag: „Auf der Höhe des JIakrzunderts*; Montag: „Sodoms Ende“ ; Dienstag: “Auf der Höbe des Jabrbunderts“ ; Mittwoch: „Die Ghre“; Donnerstag: „Auf der Höbe des Iabrhunderts“ ; Freitag: „Nora“ ; Sonnabend: „Sodoms Ende“.

Im Woten- Spielplan sind für Montag und Donnerstag Kadel- burg’'s und Franz v. S{öntkßan'’s „Goldfisbe“ angeseßt, deren Vor- stellung nach wie vor bei vollen Häusern stattfindet. Am Dienstag wird „Die Jungfrau von Orleans“, am Mittrwoo%§ „Kean“ aufge- führt. In der aStzehnten Abonnements-Vorstellung am Freitag tritt Friedri Mitterwurzer in Max Berrstein's Plaudereî „Mein neuer Hut“ als Ferdinand Wolf und ia einer seiner glänzendsten Rollen, als Oterst Tichernitshew, in Julius von Wertber's Intriguenstück „Der Kriegsplan“ auf, das _ in dieser Saison zum ersten Mal zur Darstellung gelangt. Für Sonnabend ift die Erstaufführung von Hars ron Hevfen's bistorishem Schauspiel „In der Mark“ bestimmt. Am Sonntag Na2chmiitag wird der „Kaufzann von Venedig* gegeben und am Abend findet die erfte Wiederholung von „In der Mark“ statt.

Wallner-Theater.

Morgen findet, wie \chon angekündigt, die definitiv leßte Gaît- vorstellung Felix Shweighofer's als „s’Nullerl“ statt. Am Montag gebtz das lustige Vaudeville: „Mamsell Nitoube*®, und zwar mit Frl, Leopoldine Augustin in der Titelrolle, wieder in Scene, das bis Donnerstag, der ersten Aufführung von „Talmi“, Volfksftück in 4 Akten von M. Stlesinger und L. Hermann, auf dem Repertoire bleibt.

Thomas-Theater.

Der BesuH des „Soldatenfreund“ ift noch immer ein außer- ordenilih lebhafter; eine Revertoireänderung wird deshalb für den Augenblick nicht beabsichtigt. Der erfolgreihe Schwank geht außer morgen indessen nur noch an einem Sonntas in Scene, nachdem er vorber das Jubiläum seiner 50, Aufführung gefeiert haben wird. Zwei Neuheiten sind in Vorbereitung.

Sing-Akademie.

Der rübmli& bekannte Violinvirtuos Hr. Waldemar Meyer gab gestern ein Concert, in welchem er zwei größere von ibm bereits früber bierselb ausgeführte Kompositionen für Violine zu Gehör brachte und bierbei besonders die Vielseitigkeit seines Spiels erkennen lies. Das Concert von Brahms op. 77 ift, was Form und Inhalt betrifft, sebr vershieden von dein Mendelésobn'schen E-moll-Concert. Der Vortrag beider Werke gelang dem Concert- geber so vorzügli, daß rausender Beifall und Hervorruf am Schluß eines jeden Concerts erfolgte. Die große Klarbeit und technische Siterbeit in Ausfübrung des durch seine taktisben und rhythmischen Caypricen so schwierigen Finales des Brabmchen Concerts war in bobem Grade zu bewundern. Zuglei kam in den Andantesäten beider Concerte die zarte und gesangvolle Behandlung des Tons vortreflich zur Geltung. Diese Eigenart seines Spiels trat außerdem @ch in einem sehr wirksamen Larghetto des Concertgebers und in einer Berceuse von Franz hervor, während Hr. M. in dem bekannten „Perpetuum mobile“ von Ries den vollen Slanz seiner Virtuosität entwickelte. Das Philkarmonishe Orchester bewährte an diesemAbend in der Begleitung der genannten Concerte, wie in Auéführung der „Coriolan- Ouvertüre“ von Bee!'boven und des „Irre lictertanzes* von Berlioz unter Leitung seines einsitsvollen Dirigenten Hrn Kogel wiederum feine anerkannte Tüchtigkeit. Die Klavierbealeitung der fleineren Soloftücke befand ich in den be- währten Händen des Hrn. Bake.

Concertbaus. .

In dem morgen, Sonntag, stattfindenden Gesells@afts-Concert wird der Concertmeister Wolf die „Fantasia appassionata“ für die Violine von Vieuxtemps, Hr. Richter den „Carneval von Venedig“ für Cornet à Piston von Arban, und Frl. Lembödck „Sur le lac“ für die Harfe von Gotefroid vertragen. Das Orchester wird die beliebtesten Werke von Wagner, Thomas, Verdi, Weber, Kéler-Béla, Findeifer, Strauß u. f. w. zur Aufführung bringen. Am Montag gelangen Raff's Sinfonie „Der Winter“, Volkmann's Serenade in F-dur, das „Siege fried:-Idyll“ von Wagner u. \. w. zur Aufführung.

Oscar Blumenthal hat soeben ein neues vieraktiges Bühnen- werk vollendet, welhes den Titel: „Falshe Heilige“ führt, und nah einem englishen Stoff von A. W. Pinero für die deutshe Bühne bearbeitet ist. Das Werk, das dur die Theateragentur von elix Bloch Erben in den nächsten Tagen versandt wird, dürfte im Lesfing- Theater erft am Anfang der nächsten Saison ¡Uk Aufführung gelangen.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat hat der „N. A. Z.“ zufolge in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den bevorstehenden Geburtstag Sk. Majestät des Kaisers in Gemeinschaft mit den Mitgliedern der Stadt- verordneten-Versammlung im Festsaale des Rathhauses in üblicher Meise feierlih zu begehen. Zur Ertbeilung von Prämien bei Gelegenheit der von dem Geflügelverein ,„CyÞ ria zu veranstaltenden Ausftellung hat der Magistrat diesem Verein eine Beibülfe von 300 4 bewilligt. Behufs anderweitiger Zusammen- seßung der städtishen Feuersozietät bat der Magistrat beshlossen, der Stadtverordneten - Versammlung vorzuschlagen, für die je§t nur aus Magistratêmitgliedern bestehende Deputation eine gemiste Deputation aus drei Stadträthen und sech8s Stadtverordneten einzufeßen. Ferner soll in Folge der wachsen- den Zunabme der Zahl neu aufzunehmender Versicherungstaxen, das Weichbild der Stadt Berlin in vier radiale Abschnitte eingetheilt, und“ jür jeden derselben ein \taatlih geprüfter Baubeamter mit dem Range und dem Gehalte eins Stadt-Bauinspektors angestellt

Reiche der Mütter.“ „Der Win elschreiber, *

A An regelmäßigen Erziehungébeihülfen . . . 1800 A S A 5

Summe der Ausgaben 3482 M 70 bleibt mithin ein Baarbestand von . . . 303 M 79

Journalisten.“

werden. Letterer soll die dem Stadt Baurath nach dem Feuer-