geführte Bau dcr Firma, der den vieken hunderk Arbeit:rn ein Ge- fellshaftéhaus sein fol. Das Haus is fowroeit fertig gestellt, daß es in den Weihnachtsfesttagen eingeweiht werden konnte. Kaffeezimmer und Gasthäuser, Billardzimmer, Kegelbahnen, einen Saal für Vor- träge, eine Bühne und m1nches mehr wird das Haus erhalten.
Mit Beginn des neuen Jahres ist in Köpenick das Gesellschafts- baus der Spindler’s{en Fabrik in Berlin eröffnet worden. Dieses Haus entbält zunächst einen großen Saal, welcher 2000 Personen faßt In diesen mündet eine Anzahl kieinerer Räume. Das Erd- gesckoß hat auc eine mit ollen Neuerungen ausgestattete große Küche. Zweck des Gesellshaftshauses ist, den Arbeitern und Beamten der Spindler'\hen Fabrik, welhe nidt Gelegenheit haben, in ihrer Woh- nung zu Mittag zu speisen, einen billigen, nahr- und shmadckhaften Mittagétish zu bieten und ihnen Gelegenheit für gefellige Zusammen- künfte zu geben. Der Oekonom des Gefellshaftshaufes erhält ein festes Gehalt, während das geshäftlihe Nifiko vom Erbauer, dem Kommerzien- Rath W. Spindler, getragen wird. i S
Die Kövlin'ste Fabrik in Lrrach hat eine beträchtlihe Summe ausgeworfen, um die Altersrente der Bezugsberehtigten aus der Fa- brik zu erhöhen. Au hat dieselbe an verschiedene Familien den Bezug eines Quantums Kck3 oder Kohlen aks Winterunterftüßung bewilligt.
Sinen erneuten Beweis seiner Arbeiterfreundlihkeit leistete zu Weibnacten Hr. Fabrikbesißer Ernst Heubach in Köppelsdorf (Thü- ringen) dur Zuwendung bedeutender Geldgeschenke an mehrere seiner Arbeiter, Er Uberreichte jedem derselben ein Sparkaffenbu über 50 6.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber die Arbeiterbewegung in der Laufiß wird der „Lpz. Ztg.* geschrieben: Die Bestrebungen der Sozialdemo- kratièe, ihre Lehren auch auf das flache Land hinaus- zutragen, begegnen vietfah Mitteln der Abwebxr in der Lausitz, wo ih immer mebr Vereine bilden, um die Sozialdemokratie zu bekämpfen, Solthe bestehen zur Zeit in Löbau, Edbers- bah, Kunewalde, Weißenberg, Hochkirch 2. — Das erfolg- reiste Mittel dürfte jedenfalls fein, die -Agitatoren in ihren Ver- sammlungen aufzusuchen und ihre Ausführungen an Ort und Stelle zu widerlegen, cs giebt ja genug Männer, welche fh hierzu eignen. In den Fabrikdistrikten ist cs aus begreifliwen Gründen jeßt ziemlich ruhig geworden und ein Versuch der Reichenberger Sozialdemokraten, in Georgs8walde, eine Versammlung einzu- berufen, wobei man auf vielen Zuspruch aus Sachsen rechnete, ift ins Wasser gefallen, weil die K. K. Bezirkshauptmannschaft in richtiger Würdigung der Sachlage die Abhaltung der Bersammlung verbot. Die Einberufer waren bei den Strikes in Gersdorf sehr thätig gewesen. Wenn sich nach einem Bericht der „Sä. Arbeiter- Zeitung“ Sozialdemokraten in ciner Versammlung zu Groß- {{öônau ungezogen aufführten, so ift das ja nichts Neues und hat nit viel zu sagen. Die Versammlung war von Arbeitgebern zu dem Zwecke einberufen worden, die Arbeiter über die Alters- und Fnvalidenversiwerung zu belehren, die ja bekanntlih den Beifall fol(er Leute nicht findet, obshon gerade sie recht ängstlih bemüht find, si darin zu informiren vnd in der Praxis vermuthlich die Ersten scin dürften, welche das Gesetz in Anspru nehmen werden.
An Halle a. S. fand am Sonnabend eine, wie die „Madb. Ztg.“ berichtet, von etwa 1590 Pexsonen befuchte Versammlung Arbeitsloser stztt. Es wurde von verschiedenen Rednern beklagt, daß die dortige Stadtverwaltung für die Arbeitslosen nichts thue ; der von der Stadt gezahlte Tagelohn für Scneeschaufeln wurde für unzulängli& erflärt. Schließlih rourde der Beitritt zum fozial- demokratischen Wahlverein cmpfohlen und eine im sozial- demokratiswhen Sinne gehaltene Refolution angenommen.
In Hannover erklärte es am 24, d. M. eine von etwa 1500 Personen besuchte Versammlung von Arbeitslosen einem Bericht der „Frkf. Ztg.“ zufolge für Pflicht der Regierung und der Volksvertretung, daß das Recht auf Arbeit zur Grundlage der Staatêordnung gemacht werde.
In Leipzig beschloß der „Lpz. Ztg.“ zufolge eine Nersammlung ron Gärtnergehülfen auf eine bessere Organisation der Gärtner binzuwirfen, und für die Interessen der Arbciterpartei einzutreten; man wählte hierauf einen Vertreter in das Gewerkschaftskartell.
Zur Aussper1ung der S{reiner in Mainz fchreibt man dem „Vorwär1s* (Berl. Volkékl.“), daß die Situation unverändert wie vor drei Wochen sei, nur die Zahl der Ausftändischen sei auf 230 gestiegen.
Wie dasselbe Blatt berichtet, hat die Berliner Arbe iter- \chule bereits nahezu 4900 Mitglieder.
Aus Glasgow meldet ein „Wolf'shes Telegramm“ vom gestrigen Tage, daß die dur den Strike der Eisenbahn- Bediensteten hervorgerufene Lage fast unverändert ift. Indessen baben in Folge einer Erleichterung des Verkehrs der Züge die meisten Bergwerke und Fabriken, die seit dem Beginn des Strikes gefeiert habén, beute die Arbeit wieder aufgenommen.
Fn Malaga haben, wie ein Telegramm der „Köln. Ztg.“ mit- theilt, die Hafenarbeiter die Arbeit eingestellt.
Mitwirkung der Postanstalten Belgiens bei der fstaat- lich eingerichteten Leibrenten- und Alrersversicherung.
Dur einea unterm 25. Oktober 1890 crgangenen Königlichen Erlaß sind, wie wir dem „Archiv füc Post und Telegraphie“ entnehmen, seit dem 16. November 1890 alle Postanstalten Belgiens, einschließlih der Sammelstellen, sowie au fämmtliche im belgischen Postdienst be- \&äftigten Landbriefträger den Zwecken dex unter Staatsgarantie be- stebenden Rentenversicherungsanstalt in demselben Umfange dienstbar gematt, wie son feither den Zwecken der Staatsspurkasje.
Die duc Gesey voin 16. März 1865 zuglei vnd in Verbin- dung mit der Staatésparkass: bearündete PRentenversicherungtanftalt (Caisse de retraite) bat tie Versicherung entweder von sofort zahl- baren oder von aufgeschobere 1 Leibrenten zum Segznftande, Beitritis- bere: at für sh \ch1bit und für einen Dritten iît jede Person im Alter ! d1 wenigstens 18 Jahren Der zu veifihernde Dritte darf inde nicht unter 10 Jahre ait seta. Nenten können erworben werten im Betrage von 12 Fr. tis zu 1200 Fr. jährli. |
Die sofort zzhibaren Leibrenten müßten dur volle einmalig? Kapitaleinzablung bewerkstelüigt werden, welche wenigstens 10 groß sein muß, daß tam!t die Mindeftcente von 12 Fr. erworben werden fann; fie nehmea ibren Anfang am ‘1. desjenizen Moaats, welcher dem Monat der Eiazablurg folg.
Die aufgeshovenen Leibrenten werden je nach Wabl des Versicerers erst zablbar, wenn ber Bersich rte das 50. Lebens- jabr oder cines der zwisden dm 060. und 65. Lebens- jahre Liegenden Jahre zurücgelegt hat. Ihre Bersiwverung fann mit oder ovne Rückgewähr ver Kapitalzahlung für den all des Todes des Versicherten erfolgen. Die Kapitaleinzahlung kana entweder in vollen Beträgen sta!bhaben, welche zur Fest- sezung “ von Nenten sogleich geeignet find, oder au in Theilbetcägin, welche an sich einzeln jür ten Erwexb einer Rente noch richt hinreichen. Die Theilahlungen missen wenigstens 1 Fr. betragen und dürfen auf BruHtheile cines Franken fich nicht erftrecken. Die V.rwaltung seut fest, weiler Rentenaa!heil auf jede Theilzah- lung entfällt. Ergeben die bewirkten TheilzzHlwagen zu dein für den Eintritt des Nentengenusses festgesezten Zzitpuakte noch vicht cine Rente von 12 Franken, so wird der Versicher1e aufgefordert, die Zzhlunz zu vervollstäatigen. Kommt der Letztere diesex Aufforderung nicht na, jo werden ihm die gemahten Cinzahlungen unter Hinzurechnung der fh b.i Anl gung gleicher Beträge in ter Sparkasse ergebenden Zinsen von Amtswegen als Sparguthaben angelegt.
__ “Wird eine mit aufgeshobener Leibrente versicherte Person,| welche E Exivenz nur durch ihrer Hände Axbeit findet, erwerbsunpähig, en ie Reid in den Genuß einer Rente geseyt werden; dîe)e Sit E L e zem Berdältuih ves wirfliwen ‘Alters beim Gin- Arbeit zur Ven erlu herabzuseßen, Ift die Unfähigkeit zu fernerer
) den Verlust eines Gliedes over eines Sinne8werfzeuges, oder
durd cine in Fo"ge cin:s Betriebsunfalles eingetretene andauernde Sr beit hervorgerufen, fo tritt der Versicherte fsofort in den unverkür;ten Genuß derjenigen Renten ein, welche er seit wenigstens fünf Jahren für sid erworben hat. In keinem Falle sollen jedo diese Art von Renten den Betrag von 360 Fr. über- eigen. dis Endli wird auch noh eine Summe von 25 Fr. als Ersaß für NBeerdigungskoften aus der Rentenversicherungskasse in denjenigen Fällen gezahlt, wenn ein Versicherter, für welchen die Rentenzahlung bereits begonnen hat, in Dürstigkeit stirbt 2 )
Bei der Abwickelung dieses in den Grundzügen kurz zusammen- gefaßten Leibrenten-VersicherungEge\{chäfts werden nun fortan die
belgishen Postanstalten im umfangreißen Maße mitwirken, Sie wcrden sowobl einmalige Kapitaleinzahlungen und Zahlungen von Tkeilbeträgen ¿um Erwerb von Renten
entgegennehmen, wie auch die fortlaufende Zahlung von Leib- renten, die Auszahlung von Begräbnißkosten und die etwaige Rüd- zahlung voa Kapitalbeträgen bewirken. Bei Entnahme der Einzah- lungen für den Rentenerwerb werden außerdem die Landbriefträger betheiligt sein. i | j
Die Seitens der Postverwaltung über diesen neuen Dienstzweig erlassene Dierstanweisung schließt sich im AUgemeinen eng der über den Postsparkassendienst an. ;
An Einzelheiten entnehmen wir der Anweisung noch Folgendes:
Ueber den Erwerb einer aufgehobenen Leibrente werden Rentenbücher (livrets de retraite) ausgegeben, welche, von der Centralftelle aus- gestellt, in jedem Einzelfalle durch Vermittlung der Postanstalt an den Versicherer gelangen. Solche durch Vermittelung der Post- anstalten erworbenen MRentenbücher gelten als „Post-Rentenbücher“ (livrets postaux) und Fônnen für den Verkehr mit sämmtlichen Post- anstalten Belgiens — zunächst allerdings nur versuhsweise — benußt werden. Bei Einzahlung der zulässigen Theilbeträge im Mindestbetrage von 1 Fr. kann, wie bei der Postsparkasse, von Postfreimarken zu 5 und 10 Cts. Gebrauch gemacht werden. Die Summe der be- wirkten Einzablung wird in jedem Falle im Rentenbuh dur Vers wendung eines entsprehenden Betrages in Quittungsmarken (coupons- reçus) bestätigt. Eine Abweichung tritt bei der erstmaligen Ein- zahlung auf eine aufges{hobene Leibrente und bei der Einzahlung auf eine sofort zahlbare Rente überhaupt insofern cin, als die Quittungs- marken auf dem in diésem Falle nothwendigen s{riftlihen Antrag des Nersicherungsnehmers anzubringen sind. Die Postsammelstellen dürfen Einzabt lungen zum Rentenerwerb nur bis zur Höhe von 1000 Fr, die Landbriefträger solche nur bis zum Betrage von 509 Fr. entgegen nehmen. Die Perfonen, welche Zahlungen an die Landbriefträzer machen, müssen bereits im Besitz cines Nentenbuchs fein.
Der Eintritt in den Genuß der aufgeschobenen Leibrente beginnt mit tem Monat, welcher demjenigen folgt, in welchem der Ver- sicherte das für den Nentenbezug festgeseßte Alter erreicht hat. Wenig- îtens einen Monat vor Eintritt dieses Zeitpunktes muy der Ver- sicherte sein Rentenbub durch Vermiitelung ciner Postanstalt an die Centralstelle der Versicherungêanstalt einsenden. Die Centralftelle fertigt darauf einen Rentenbrief (brevet de rente) als Berechtigungs- auêweis für den Versicherten aus und überfendet diejen mit der An- wei'ung zur Zablung ar die Postanstalt. In derselben Weise wird Sei- tens der Centralstelle im Falle einmaliger Kapitalzahlung Behufs Erwerb ciner \cfort zahlbaren Rente verfahren.
Die Zablung der Renten fiñdet allmonatlich am Monats8ende stait. Sie hört mit Ablauf des dem Tode des Rentenberechtigten vorangegangenen Monats auf. Die Zahlungen baben nur gegen Vorzeigung des Berechtigungs8ausweises und gegen Quittung statt. Verlegt der Berechtigte seinen Wohnsiß, fo kann er verlangen, daß die Rertenzahlung einer anderen Postanstalt überwiesen werde.
Das unter Beding der Rückgewähr eingezahlte oder allmählih angesammelte Kapital für eine aufgescobene Leibrente wird im Falle des Todes des Versicherers den berechtigten Hinterbliebenen desselben nach Abzug der Verwaltungskosten von 3%/o ausgezahlt. Die Er-
«theilung der bezüglichen Zablungéanweisungen geshieht nur auf An-
trag der Berechtigten Seitens der Centralstelle. Ein Gleiches gilt von der Anweisung der Begräbnißkosten. Seitens der Postanstalten sind derartige Zablungsanweisungen wie die Zahlungsantoeisungen für Rechnung der Postsparkasse zu behandeln.
Die in der Post- (Staats-) Sparkasse angesammelten Guthaben fönnen ohne weitere Förmlihkeïiten zum Erwerb von Leibrenten ver- wendet werden. In diesem Falle ist Seitens der Postanstalten ohne Rücksicht auf die Höhe der zur Verwendung kommenden Summe so zu verfabren, als cb es sich um die Nückzahlung eines Betrages von unter 100 Fr. handelte. S i
Die Postbeamten, eins{ließlih der Landbriefträger, erhalten für ihre Mitwirkung bci der Bildung von aufgeschobenen Leibrenten — nit aber bei der Bildung sofort zablbarer Leibrenten — Vergütungen, welche sich nach Prozent des eingezahlten Kapitals, wie folgt, stellen:
1) bei Zatlungen bis zu 100 Franken
a. ohne Beding der Rükgewähr tho,
h; mit Beding der Rückgewähr «ee 2) bei Zahlungen über 100 Franfen
a obne Bedin der Reat e L 4 “/o,
b. mit Beding deroRücCuewähr 1 R
An diesen Vergütungen nehmen die betheiligten Postbeamten- klassen in einem fest bestimmten Verhältniß Lheil.
Um die Kenntniß von den in Bezug auf die Nentenverficherung getroffenen n ven Einrichtungen in_die breiteren Schichten tes Volks, namentlich auc in die Arbeiterklasse, bineinzutragen, wendet fch die Postverwaltung an den Eifer und das Pflichtgefühl ihres Personals, indem sie darauf aufmerksam macht, daß immer ein angeme}ener Vorrath von Druckschriften zur Verbreiturg dieser Kenntniß zur Ver- fügung der Postanitalten vorräthig gehalten werden wird, welche ihrerscits mit dcr Vertheilung an das Publikum unausge}eßt fort- fahren follcn.
Kunst und Wissenschaft.
Verein für Geschichte der Mark Brandenburg.
In der Sitzung vom 14. Januar legte Hr. Professor S@{moller eine im Dreédener Staz18arwiv gefundene Beschrei- bung Berlins aus dem Jahre 1723 vor, in welcher Berlin unter dem Bilde einer rein militärishen Festungsbevölkerung geschil- dert und die Sänigliche Familie, die Hoffeste, die Minister, die Trupven und O fiziere in theils ironischer, theils karrikirender Weise dargestcllt werden. Der Bortragende wies, na, daß nah dem Fund- ort in den Ukten, nah dein Inhalt, nach den Uriheilen und einzelnen Ars1iprüchen, diz mit dem Tagebuch des Feldmarschalls Grafen von Flemming ükercinstimmen, nur der Letztere oder einer seiner Ver- trauten der Autor scin fönne. Flemming war in Mai und Juni 1723 in Berlin, und die Beschreibung ist vom 30, Juni 1723 datirt. Ein Reihe cigentbümliher Aussprüche, besonders auch über die prerßi\che ürnee, würden erst durÞch Vergleichung mit den Tagebuchaufzeic:nungen verständli ; zugleih exkläre der Standpunkt des vornehmen sähsisheu Ho'kavaliers die tadelnden und übertricbenen Uribeile. Immer bleibe die pikante Schilderung ein werthvoller Butrcag für das damalige Berliner Leben und sei daher wobl werth, in den Fors{ungen zur brandenburgiswen und preußischen Gescbickte, die der Verein hcrausgiebt, veröffen1liht zu werden. — Hr. Professor Koser beschrieb ein bisber unbekanntes, zur dem- näHstigen Veröffentlichung in den Forschungen zur brandenburgischen und preußi'chen Geschichte bestimmtes Tagebuch, wels Friedrich der Große als Kronprinz während des Rhein-Feldzugs von 1734 aeführt har, und matte einige Mittheilungen aus dem Inhalt. “Die Eintragungen, abgerissene Notizen in französischer Sprawe, in flüdttiger Bl-istifts\hrift auf das Papier geworfen, beziehen si vor- wiegend auf rein äußerliche Begebenheiten, tragen abec doch bier und da ecire ivdividuelle Färbung und geben füc ‘einige bisher nur unsicher überlieferte Züge erwünsbte Bestätigung. Den Schluß bilden deutske MRüime in österreihishem Dialekt. — Hr. Dr. Hintze gab in Anshluß an srühere Mittheilungen einen
Neberblick über die Wirksamkeit des V. (Fabriken- und Kom- merz-) Departements in der zweiten Hälfte der Regierung Friedrih des Großen. Troßdem die Behörde als eine den ganzen Staat einheitlid umfassende gedacht war, unterlag do that- säblich ihre Wirksamkeir in Folge der territorialen Berhältnisse mangerlei Einschränkungen und äußerte ihre volle Energie im Wesent- liden nur in den fogerannten mittleren Provinzen. Die im Jahre 1767 durch Aufhebung der Plenarberathungen eingeführte Selbständig- keit dcr Bel örde tlieb troß manhen daraus entstehenden Reibungen mit den anderen Departements, in der Hauptsace bis zum Tode des
Königs unangetaster. Der Vortragende ging dann näher auf die Gesccäfte des Depar:emen1s und auf die Grund- säße ein, nah denen sie geführt wurden. Er erörterte dabei das Verhältniß der Behörde zur Acciseverwaltung,
die dem Namen na mit dem V. Departement kombinirt, in der That aber unter der Regie zanz selbständig geworden war und in den zoll- politischen Fragen mehr den fiskalischen Standpunkt vertrat gegenüber den wesentlih auf den Schuß der Industrie gerihteten Bestrebungen des V. Departements, — ferner die Bezichuagen zur Statistik, namentli des Handelsverkehrs, deren Hauvpt;usammenstellungen, die sogenannten Generalbalancen, die Hauptgrundlage für die Maßnahmen des Köntgs wie des V. Departements bildeten. Die Srundsäte, welhe das V. Departement bei Begründung, Leitung und Be- aufsihtigung der Manufakturen befolgte, wurden kurz angedeutet, ebenso die einzelnen zu diesen Behufe eingerihteten Institute und Organe (Manufakturkasse, Meliorationspläne, Reglements und Schauämter, Manvfakturkommission, Fabrikinspektoren u. a.) Der Voctragende wies besonders darauf hin, daß, ob- wohl diese gesammte Thätigkeit \sch in erster Linie auf die Begünstigung kapitalistisher Unternehmungen richtete, do ein sehr wesentlihes Moment darin der Arbeiters{uy war, den der König mit demselben Nawdruck übte, wie den BauernsckEußg, und der für den Geisi, mit welchem das V. Departement seine Auf» gaben angriff, eines der bezeihnendsten Merkmale war. Es folgte dann eine Uebersicht der seit 1774 in dem V. Departement thätigen Peamten. Es kamen dabei zur Sprache, der Minister von Görne, der 1782 wegen Untershlagung fkassirt wurde, der Generalkommifsar von Borke, den der König 1781 ziemlih ungnädig entließ, der Ge- heime Finanz-Rath Tarrach, der die anfänglih besessene Gunst des Königs sih nicht zu erhalten verstand (f 1782), der Minister von Bismarck, der nah kurzer Amtsführung starb (1783), der Minister von Heiritz, der die Verwaltung provisor:sch führte, aber wegen seiner selbständigen Grundsäße mit dem König bald in einen Konflikt gerieth, der seinen Rücktritt zur Folge hatte (1784), der Geheime Finanz-Rath Hartmann, den der König im Zorn über vorgekommene Bedrückung von Arbeitern durch Unternehmer entließ (1784), endli der Minister von Werder, der die Geschäste bis zum Tode des Königs provisorisch und im Wesentlichen zur Zufriedenheit desselben führte. Die Seele des Ganzen war der König in diefer späteren Zeit noch mehr als früher ; er hat zeitweise sogar die Leitung des Departements thatsäclich selbst übernommen und au Details persönlich erledigt. Ueberhaupt war die Stellung des Departements- efs eine ziemlich unselbständige und subalterne; einen selbständigen Geist mit eigenen Ideen konnte der König in dieser Stellung nicht brauen. Immerhin binterließ dec König der Behörde einen Fonds von festen Verwaltungsgrundsäßen, die im Wesentlichen festgehalten worden find, deren Anwendung freilich später in Noutine ausartete.
— Im Elektrotechnishen Verein bielt am Dierstag, den 90. Januar, Hr. Ad. Franke einen Vortrag über eine experimentelle Untersuchung des Stromverlaufs in Telegraphenieitungen, welche im Telegraphen: Ingenieur-Bureau des Reichs-Postamts ausgeführt worden ist, Jeder der cin telegraphishes Zeichen bildenden fkurzdauernden clektrischen Ströme muß am Ende ver Leitung eine gewisse Stärke erreihen, um den Ewpfangsapparat in Thätigkeit zu verseßen und vann wieder sinken, bis der Elektromagnet den Anker losläßt. Dieses Steigen und Fallen des Stroms am Ende einer langen Leitung ge- \chieht aber keineswegs plöglih, sondern ist je nach den Eigenschaften der Leitung mehr oder weniger verzögert, und zwar ist diese Verzögerung für die unterirdishen Kabel größer als für oberirvise Leitungen. Folgen die einzelnen Zeichen zu {nell auf cinander, so fällt der lektrishe Strom in den kurzen NVausen nit genügend ab, sodaß mehrere kurze Zeichen in ein langes zusammen" laufen. Diese Verzögerungen des clektrishen Stroms waren für vers chiedenartige Leitungen mittels eines besonderen Apparats gemessen worden. An der Hand graphisher Darstellungen dieser Messungen, welche mittels eines Projektionsapparats (Laterna magica mit elefe trisher Lampe) gezeigt wurden, erläuterte der Vortragende die Eigen- schaften der verschiedenen Leitungen. Auch wies derselbe na, daß in manchen Leitungen der cleftrishe Strom erst anstcigt, darn wteder cin wenig abfällt und erst nah einigen Schwingungen mittleren Werth annimrnat. j
Sodann zeiate Hr. Jagenicur Uppenborn eine nah seinen An- gaben von Dr. Edelmann in München ausgeführte Widerstandsmeß- brücke vor, wobei der 1 m lange Meßdraht genau auf 1 Ohm abzeglihen is, Dur einen Zusaßwiderstand von 9 Dhm läßt ih der Méßbereih verzehnfahen. Zur Interpretation ber Ablesungen dienen die Hülfstafeln elektrischer Leitungswiderstände von E. ODbach,
Hr. E. Berg führte eine elektrische Sicherheitêvorrichtung für Geldschränke u. #. w. vor. Diese Vorrichtung besteht aus cinem pendelnden Rohr, wel@es drehbar in cinem Sotel gelagert ist, und über eine Thür geseßt, die gegen Oeffnung gesichert werden soll und zwar fo, daß das Robr mit leisem Druck auf der Thür aufliegt. In dieser Lage des Rohrs ift es un- mögli, die Thür zu öffnen, ohne dabei an einem anderen Orte ein Läuten zu verursahen, welches solange dauert, bis die Glodten abgeïtellt werden. Der Kassirer hat daher, um die Thür zu öffnen, das Rohr hoch zu legen und nach Schluß der Kasse dasselbe zu senken; weil nun hierbei jedesmal das Oeffnen und Schliefien signalisirt wird, so gewährt diese Einrichtung noh dea besonderen Vorzug einer täglicen
Kontrole. Ferner wird die Sicherung durch Erschütterung und bei Uebersteigung einer gewissen Temperaturgrenze zum Funktioniren gebracht.
Die in derselben Sitzung vorgenommenen Neuwahlen für den Vorstand batten folgendes Ergebniß: Als VBorsigender wurde der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Hr. Elsasser; als itellvertretcader Vorsiygender Hr. Ministerial-Direkior Hake; als Sgriftführer die Hrrn. Noebels, Vorsteher des Telegraphen- Betriebs-Bureaus im Reichs-Postamt und Ingenieur Dr. Nord- mann; als Ordner Hr. Jordan, Direktor der Allgemeinen Glektrizitäts-Gesellshaft gewählt. Die Funktionen des Syndikus und des Schatzmeisters üben wie bisher weiter aus die Hrrn. Geheimer Ober-Postrath Dr. jur. Spilling und Münzdirektor Conrad. Die nächste Sitzung findet am 24, Februar ftatt.
— Der Verein deutsher Maschinen-Ingenieure in Berlin hat dem „Centr.-Bl.: d. Baurerw.“ zufolge ein Preis- aus\chreiben erlassen, in welhem zwei Aufgaben zur Bearbeitung geste!lt werden. Die er st e Aufgabe (Beuth- Aufgabe), welche gemäß Erlaß des Ministers der öffentliEen Arbeiten unter Vmständen als Probearbeit für die Baumeister-Prüfung angenommen werden kann, betrifft die Anlage einer Eisenbahn: Reparatur-Werk- stätte neben einem großen Güter- und Vershubbahnhof, Die Werkstätte ist für die Unterhaltung cines Fuhrparks von 300 Lokomo- tiven, 400 Personen-, Gepäckt- und Postwagen fowie von 6000 Güter- wagen, außerdem für die Unterhaltung der Weichen füc ein Bahnney von 1509 km Länge bestimmt. Sämmtliche Arbeitêmaschinen u. st. w. sollen dur eleftrishe Kraft betrieben werden, die zugleich au für die elektrishe Beleuchtung der ganzen Anlage und des Bahnhofes zu dienen hat. Für die beste Bearbeitung ist ein Preis von 1200 M ausgesetzt; falls ein erster Preis nicht ertheilt werden kann, ift der Beurtheilungsaus\chuß berehtigt, diesen Betrag nah Maßgabe der vorhandenen preiswerthen Arbeiten zu vertheilen. Zweite Aufgabe ist die Beschreibung der zur Zeit bekannten Gattungen von Centralanlagen der Krafterzeugung für das Klein- gewerbe und ihre kritishe Beleuchtung in technisher und wirth-
Tchafilihér Beziehung.
des Vereins mitgetheilt werden. Franck, Geheimer Admiralitäts-Rath Gurlt,
Hoppe, Fabrikbesißer Meblis, Eisenbaßa- Bauinspektor Schrey, Ge- beimer Obver-Baurath Stambke und Geheimer Baurath Wichert. Der auéfäührlihe Wortlaut der Aufgaben, die näheren Bedingungen u. \. w find im lezten Heft (Nr. 323) von „Glaser's Annalen für
Gewerbe und Bauwesen“ veröffentlicht.
Theater und Mufik. Königliche Theater.
In der morgigen Vorstellung der E „Fin Feldlager in Damen Rothauser, die Hrrn. Krolop, Sylva. S{@midt, Stammer, Lieban und Krafa beschäftigt. In der Donnerstagsvorstellung der „Zauberflöte“ treten die Damen Herzog, Waiß und Hellmuth-Bräm, die Hren. Mödlinger, Rothmühl, Krolop, Smidt und Lieban auf.
S(lesien*“ im Opernhause find die
Wallner-Lheatex.
Gestern Abend wurde das am Sonntag zum ersten Mal ° geführte Lustspiel „Adonis*“ von Adalbert Slottko V ad ( » i Den Titel verdankt Lustspiel dem Kosenamen, mit welchem die Frau Majorin voi E ihren âltlihen Gemahl noh jeßt wie in den lustigen Jugendtagen ruft; im Uebrigen tritt der Major mit dem noch immer leiht eat- ¿ündlichen Herzen nit so bedeutsam in den Vordergrund, daß man
ziemlich gut beseßten Hause wiederßbolt.
nach ihm das Stück durchaus benennen müßte.
sich vielmeor in erster Linie um zwei junge Liebespaare, welhe stch | das in welchen sich die Liebes Ba, M felt, / n welche ) Liebesgeschi i weder cinen besondern Reichthum an Wit und Sobiia, dds e läßt bas Gemüthsleben der Liebenden einen bemerkerswerthen Staß von zärtlichea Empfindungen und ernsten Gedanken erkennen. Die andlung fowie die Charaktere erscheinen aitmodisch und schablonen- haft. Die beiden 1eihen jungen Mädcen, welcbe sih in einem Bade- orte als arme Künstlerinnen einführen, sind im Grunde genommen recht ä Während die Eine den ihr vom Vater testamen- tarif vermaten zukünftigen Gatten kennen lernen will, bezaubert die Andere einen praktischen jungen Juristen und übershüttet ihn, der ein armes MädwHen zu freien meinte, zum Schluß mit ihrem Reichthum. Der Verfasser füh1t noch cine große Zahl anderer, in alten Lust: spielen vorkommender Personen ein: die strenge Gattin und Mutter, die äußerlich sittfamen, aber heimlih Zola lesenden Töcter derselben, einen den Sport in allen Gestalten liebenden, aber stets läherlihen | statt. Kaufrnan:z und einen sentimentalen Kellner, welcher bei jeder passenden oder auch unpafsenèen Gelegenheit wehmüthig seines früheren Berufs s 2 i Troßdem wollte der „Adonis“ keine rechte fröhlihe Stimmurg im Publikum erwecken, da der Verfasser nirgends über eine obe:flählide Charaftershilderung hinauskommt.
Die Darstellung kann im Einzelnen wie im Zusammenspiek als Eine besonders bedeutende und charakter-
zum Schlusse fürs Leben
l verbinden; do schiedenen Scenen,
alltäglih gezeichnet.
als Apotheker gedenkt.
tadellos bezeichnet weiden,
Die Lösung foll in einer Abhandlun bestehea, wel@e nah. Erfordern durch Zeichnungen zu erläutern i und sowohl Centralanlagen für ganze Städte als au für Stadt- theile, Gebäudegruppen und größere Gebäude behandelt. beste prei8würdige Löserng ist ein Preis von 600 4 ausgeseßt. Die Arbeiten sind, mit Keanwort versehen, bis zum 15. August d. J. an den Vorstand des aus\{reibenden Vereins einzureihen. Das Er- geSniß der Beurtheilung wird N, in e D lee Sihung l t en Preisaus\{uß bilden zur Zei die Hrrn. Eisenbahn: Direktor Callam, n h ie ad Bel
zuführen. Jeder that an seinem
Für die Müller als Kommerzien-Rath
Maschinenfabrikant Philh
genommenen Tonstück \pielte der
Leisinger und
wilde und geniale Treiben, dem
baßfiguren hindurchzushimmern,
meisterhaften Auéführung des Ovationen zu Theil.
Hrn. P. Kal ischck.
gang der Kirche.
volle Rolle hatte Niemand von der reihen Künstlershaar durh-
die Leistungen Aller mit Anerkennung erwähnt werden. Eine noch im Einzelnen bemerkenêwerthe komishe Wirkung brachte Hr. Theodor
der Sport liebende Getreidehändler bervor, lezterer in einer possen- haften Scere, in welcher sein weiter Mantel fällt und ein kurzes, eng anliegendes Ruderhemd den Blicken ershreckter junger Mädchen enthüllt wird. Den Darstellern gebührte lebhafter Beifall, welcher ihnen auch vom Publikum reihlih gespendet wurde.
__Das siebente Philharmonishe Concert des Hrn. Dr. Hans von Bül ow, welches gestern vor ausverkauftem Hause stattfand, begann mit dem Vorspiel zu „Tristan und Ifolde“ von Wagner, und zwar mit dem für die Pariser Concertaufführung Schluß. Dieser rundet das Vorspiel sehr wirkungs8voll ab, während das frühere Hinzufügen der ganzen ersten Scene demselben eine be- denklihe Ausdehnung gab. Nach diesem unter von Bülow's Leitung ganz besonders fein schattirten und mit sehr lebhaftem Beifall auf-
Halir das Concert von Beethoven, und zwar mit ciner Vollendung, die den besten hier gehörten Interpretationen dieses grof:en Werkes gleich kommt. Auch bierauf folgte raushender Beifall und Hervorruf. Besonderes Interesse erweckte eine Novität des gestrigen Programms, cine Ouver- ture zu Shakespeare’s „Heinrich TV.“ von Jofef J
Gesellschaft mit Falstaff und seinen Gesellen hingiebt, is dur die leihtez und gefäliigen Motive des Anfangs trefflich wiedergegeben ; au die Gestalt des Falstaff {eint in den drastisch-komishen Contra-
artig erkli-gende Themata die Krönung Heinrih's vorbereiten, der ja nie den Gedanken an seine höhere Bestimmung aufgegeben hatte. Nah einem niht enden wollenden Beifall, der sich im Publi-
gera gehörte Werke, bildeten den Schluß des Concerts. übertrefflihen Dirigenten und seinem Orchester wurden die lebhaftesten Das ate Concert, welches Montag, den 9. Fe- bruar, stattfinden foll, bringt Werke von Beethoven, Zaydn und Weber unter solistischer Betheiligung des Frl. Kleeberg und des
___ Freitag, den 30, Januar, Abends 7z Uhr, findet ein Concert in der Parochial-Kirhe (Klosterstraße) zum Besten des seit mehreren Jahren erblindeten Familienvaters Herrmann Werth unter gütiger Mitwirkung der Concertsängerin Auguste Hohen- \child, der Violin-Birtuosin Valerie Karstedt, des Kapell- meisters Finsterbusch, des Organisten Adolf Friedrich und eines gemischten Chors unter Leitung des Direktors Max Dahms Billets zu 1 S find zu haben in der Hof-Musikalienhandlung von Bote u. Bod, Leipzigerstr. 37, und am Concertabend am Ein-
: Circus Renz. Lur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers findet heute im Circus Renz eine große Gala-Festvorstellung statt, in welcher neben den auserlesensten equestrishes Nummern ein
vom Direkt Plat das Beste und somit müssen wt
Birnbaum und Hr. Büller als | um nach Wien
wartet wurde.
Vom Ga armonie.
begeben.
eigens kTomponirten Nr. 22 u. 23 außerordentlich
Stunde lang a
Mainz, wegung gesetzt, war früh 2,14
Mainz,
rüßmlich bekannte Violinvirtuos Hr.
Y : f Joahim. Das sich der jugendlihe Königsfohn in
bis am Schlusse ernstere, marsch{-
TgrI kum bis zur Aufregung f\teigerte, ershien der Komponist, elgola Die Handlung dreht | fih dankend verneigend. Beethoven's „Pastoral - Sinfonie“ und | „B R Su Vorspiel zu „Lohengrin“ von Wagner, zwei in der | na Hamburg
Philharmonishen Orthesters stets
im Nebel auf Dem un-
Helgoländer R boch. Das S
daß es sich um
New-Yo ih das vom
Gelsenkirchen, 26. Ianuar. Die der Opfer der Katastrophe auf der Grube „Hibern:a“
völkerung. Der Z
berichtet, gestern Nachmittag wieder gestellt. Wasserstand beträgt 3,21 m. ad
Renz persönlich inscenirtes großartiges Festspiel mit
Rittertournieren und einem feenhaften Baletdiverti Doe ivertissement zum S{luß Am 4. Februar {ließt der Circus Renz seine diesjährige Saison,
Lberzusiedeln, wo derselbe {on Mitte Januar er-
Mannigfaltiges.
rde-Pionier-Bataillon hat ich ein Kommando
zur Ausführung von Eissprengungen nah Wittenberge a. E.
heutige Beerdigung (vergl. d. Bl.) erfolgte laut Meldung des „W.T. B.“ unter zahlreiher Betheiligung der Behörden und der Be- E ug, welcher den Särgen folgte, dehnte si eine 26. Januar. Das Rheineis hat sich beute in Be- ohne bisher Schaden zü “verursahen. Der Rheinstand m und ift jegt (Nahmittags 27 Uhr) 2,97 m 27. Januar. Das Rheinets hat sih, wie ,W. T. B.“ Der gegenwärtige
Bremen, 27. Januar. Die Rettungsstation Langeoo meldet dem „W. T. B.“ zufolge: Am 26. Januar sind von e L Ostende der Insel gestrandeten englishen Dampfer „Ocean King“, Kapitän Parry, sieben Personen durch das Rettungsboot „Papenburg“ der Oststation gerettet worden.
nd, 26, Januar. Der Hamburger Dampfer ber“, Kapitän Schulz, mit Steinkohlen von Grimsby unterwegs, ftrandete, laut Meldung des „W. L. B.“, den Nothurn-Klippen. Die Mannsthaft mußte,
da Erxplosionsgefahr eintrat, das Schif verlassen und wurde vom
ettungsboot geborgen und gelandet.
tungé Die See geht chiff ist wradck, a
Glasgow, 26. Januar. Der Bahnhof von Calderbank N L wurde gestern durch eine Feue N runft zerstört. araus, daß man im Wartesaal ei fä i Petroleum fand, wollte man, e L
; n, dem „W. T. B." zufolge, \{ließen, eine Brandstiftung Seitens der Strikenden handl-.
Rom. In der Dynamitfabrik zu Avigliana fand, wi
C p u“ , , w d €
das „W. T, B.“ mittheilt, am Montag eine Explosion statt; zwei Arbeiter wurden \{chwer, ein Soldat leiht verwundet.
rk, 27. Januar. Der Eiscnbahnzug, in welhem Iudîaner-Kriegss{hauplate zurückkehrende 7. Kaval-
lerie-Regiment mit der derselben zugethecilten A rtill erie be- fand, stieß einem Telegramm des „Wolff'\@en Bureaus“ lde Si O A N En andern Zuge zusammen. Beide DUge jollen erhehlihe Beschädigungen erlitten haben. Î
ist noch nicht befannt. E
1. Untersuchungs-Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergk.
3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.
1) Untersuchungs-Sachen.
[60437] Beschluß.
Auf Antrag der Königlichen Staatsarwaltscaft wird in der Strafsache gegen den Heinrih Josch Kolberg und Genossen wegen Verleßung der Wehr- pfliht das Vermögen des Angeschuldigten Guftav Holländer, Handlungsgehülfe, geboren am 30, April 1867 zu Eschweiler, daselbst zuleßt wohnhaft, jetzt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, bis zur Höhe ron 3030. ( mit Beschlag belegt.
Aachen, den 10. Januar 1891.
Königliches Landgericht, Strafkammer.
[60438] ; Die unterm 7. August 1880 gegen den Angeklagten Wilbelm Rutshmann von Riedöschingen verfügte Vermögensbeshlagnahme wird in Anwendung des S. 335 vgl. § 480 St.-P.-O, für aufgehoben erklärt. Kousftauz, den 18. Januar 1891. Großherzoglich Badisches Lardgcriht Konstanz, __ Straffammer Il, (gez) Eifelei n. Dr. Hick. Kohlunt. __ Zur Beglaubigung: Der Gerichtéshreiber des Gr. Landgerichts. Dr. Hauser.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
| 60466 j Zwangsversteigerung. _Im Wege der Awangsvollstreckung foll das im Grundbu@e von der Königstadt Band 99 Nr. 4835 auf den Namen des Tapezierers Friedrich Gustav Scchoepf cingetragene, angeblih in der Hirterstraße Nr. 22 belegene Grundstück am 12. April 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gericteftelle — Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundftück is mit einer Slähe von 3 a 65 qm weder zur Grundsteuer noh zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus- ¿ug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab- chrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nach- weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\{hreiberei, ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden, AUe Realbere{h- tigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor- handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerls niht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, e wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu mahhen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berüdsid)tigt werden und bei WVer-
Oeffentlicher Auzeiger.
8. Mi
Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteige- rung8termins die Einstellung des Verfahrens her- beizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grunèstücus tritt. Das Urtheil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am 183. April 1891, Nachmittags 1t Uhr, an Gerichtsftele, wie oben bezcianct, verkündet werden, Berlin, den 16. Januar 1891.
Königliches Amtégeriht I. Abtheilung 51.
[0470] _In Sacben der Wittwe des Forstmeisters Th, Schuster, Louise, geb. Albers, zu e wider den Kaufmann Hermann Wöhrle, früher in Schöningen, jeßt hier, Beklagten, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlag- nahme des der: Beklaaten gehörigen, Nr. 17 b VI1IL. Blatt 11. des Felduisses Altewiek an der Bienen- straße belegenen Grundstücks zu 8 a 80 gm zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Besch1uß vom 15. Januar 1891 verfügt, auch die Eirtragung diescs Beschlusses im Grundbuche am 16. Januar 1891 crfolgt ift, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. Mai 1891, Morgens 10 Uhr, iee R E Zimmer 39, an- gesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger di , thikcubriefe zu überreichen bin E Braunschweig, 19. Januar 1891. Herzogliches Amtsgericht. VII. (Unterschrift.)
e L Aufgebot. s werden folgende Sparkassenbücher hierdur zum Zwecke der Kraftloserklärung resp, Neben GUOIE s s b
) Das Sparkassenbuch Nr. 3583 der Städtischen Sparkasje za Grünberg, lautend auf den Naa Ld Antragstellers Viax Adam zu Bistrit, Sohn des Domänenraths Adam, welches am 5, November 1860 auêgestellt, dem Antragsteller im Laufe der Jahre angebli verloren gegangen is und ultimo Vezember 1889 nebst den aufgelaufenen Zinsen über ein Guthaben von 75 4 7 S lautete, Auf Antrag des Max Adam zu Bistriy bei Neuern in Böhmen, vertreten durch den Rechts- anwalt Kleckow zu Grünberg. 2) Das auf den Namen des Dienstmädchens Marie Klose zu Grünberg, später verehelichten Schuhmachermeister Friedrih Richter zu Lucken- walde ausgestellte, angebli verlorene Quittungsbuh der Städtischen Sparkasse zu Grünberg Nr. 8469 über cin Guthaben, welches ultimo Dezember 1889 incl. der aufgelaufenen Zinsen 485,37 4 betrug. Auf Antrag der Intestaterben der Marie Klose, E Oa Schuhmachermeister Richter, nämlich: a, deren Ehemanns, Shuhmachermeisters Friedri
Richter zu Luckenwalde, N b, deren Schwestern ;
theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtizten
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6. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-G 7. Erwerbs- und Wirth chafts-Genossenshaften
ederlassung 2c. von Rechtsanwälten.
9. Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
6. der verehelihten Schäfer, Auguste Iobke, geb. Klose, zu Dominium Bockwiy bei j _Neustädtel, sämmtlich) vertreten durch den Rechtsanwalt Creut- berger zu Grünberg. Die Inhaber der vorstehend bezeihneten Urkunden werden aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf dieselben spätestens in dem auf den vor dem unter- zcichneten Gericht, Zimmer Nr. 19, quf den 19. September 1891, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls in Ermangelung der Anmeldung von Rechten bezw. Vorlegung diefer Utrfunden deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Grünberg, den 21, Januar 1891. Königliches Amtsgericht. II1 F.
[60469] Aufgebot. Das Großh. Amtsgericht Waldkirh hat unterm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen : Emilie Vayer von Kollnau-Kohlenbach hat das Aufgebot eines Sparbüchleins der Sparkasse Wald- kir ausgestellt am 7. Mai 1885 Nr. 6482 über ein Einlageguthaben von 50 M. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 12, Oktober l. J8., Vormittags 82 Uhr, vor Großh. Amts- gerichte Waldfkirch anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte zu melden und die Urkunde vorzulegen, gens die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen »Ürde. O id, Muhar 1891. er Gerits8schreiber Großb. Amtsgerichts. (L. S.) Willi, i N
[54553] Aufgebot. Der Pastor P. Mariuger aus Niederspay hat das Aufgebot eines ihm von der Kreis-Spar- ‘und Hülfskasse St. Goar zu Boppard ausgestellten Syar- kassenbuthes Nr. 5812 über 100 Æ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Juli 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Voppard, den 23. Dezember 1890.
Königliches Amtsgericht.
[59010] Aufgebot.
Es ift das Aufgebot folgender angebli verloren gegangener Sparkassenbücher beantragt worden:
1) Nr. 4773 der landwirthschaftlichen Vereinsbank für die Prignitz eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpfliht zu Prißwalk über 627 M 65 -§ lautend auf den Namen Wilhelm Klaafß in Buchholz von dem Arbeiter Wilhelm Klaaß, früher zu Buchholz, jeßt zu Blumenthal,
2) Nr. 142 des Vorshußvereins zu Putliß ein- getragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haft- pflicht über 159 M 56 S, lautend auf den Namen Friedrih Schulz zu Putliß von dem Mseger des Nachlasses des Friedrih Schulz, Messershmied Ludwig Kluth zu Putlig.
Die Inhaber der Bücher werden aufgefordert,
a. der verwittweten Arbeiter Ernestine Woitschadck, geb. Klose, zu Ebert dorf, Kreis Sprottau,
1891, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzei Gerichte ihre Rechte anzumelden und die B N zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Prittvalk, den 12. Januar 1891. Königliches Amtsgericht.
[60479]
Der Maurer Heinrich Vieth jun. hier hat das Ausgebot des auf seinen Namen lautenden Spar- kassenquittungsbuches 932 der Amtssparkasse zu Werne — Bestand am 1. Januar 1889; 125,43 — beantragt.
Der Inhaber des Bu@es wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. September 1891, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeihneten Gerichte seine Rechte auf dasselbe anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe wird für kraftlos erklärt werden.
Werne, den 17. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. [60478] ___ Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der städtishen Sparkasse zu Königsberg Nr. 115 856, ausgefertigt für Johanna Burchardy, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es werden daher die Inhaber des betreffenden Sparkassenbuhes aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine den 18. September 1891, Vor- mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr, 62) ihre Rehte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desfelben erfolgen wird.
Königsberg, den 17. Januar 1891. Königliches Amtsgericht. VPTIII,
[34889] Aufgebot. Auf dem sogenannten Schloßjäger-Gütl des Bäker- meisters Johann Osterrieder Hs. Nr. 52 in Train sind im Hypothekenbuche für Train Bd. IV. S. 301 seit dem 26. April 1826 für die Jägerskinder Anton, Paul, Amalie und Magdalena Rieger eingetragen:
„Ansprüche im ledigen Stande bei Krankheit
auf Unterkunft, Wart und Pflege beim Anwesen“. Da die Nachforschungen nah den eingetragenen Gläubigern und deren Erben erfolglos geblieben und seit der leßten auf diese Ansprüche bezüglichen Ein- schreibung mehr als 30 Jahre verstrichen sind, ergeht hiermit auf Antrag des Anwesensbesigers an alle Jene, welche aus dem erwähnten Hypothekenbuhs- eintrage Rechte ableiten zu können glauben, die Auf- forderung, ihre Ansprüche innerhalb sech8 Monaten, längstens aber in dem auf Samstag, den 2. Mai 1891, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale Nr. 8 anberaumten Aufgebotstermin beim Königl. bayerishen Amtsgerichte Abensberg anzumelden, widrigenfalls die Ansprüche für erloschen erklärt und im Hypothekenbuh gelöscht würden. Abeusberg, den 15. September 1890.
Königlich bayer. Amtsgericht. gez. Radlinger, Kgl, Amtsrichter. Zur Beglaubigung:
Abensberg, den 24. September 1890.
spätestens im Aufgebotstermine, den 18. September
Der Kgl. Sekretär Etzinger.
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