1891 / 25 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Jan 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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Königin, sowie die übrigen Mitglieder und Gäfte des Aller- höchsten Hofes, die große Mitte! loge, von den Versammelten dur Verbeugen begrüßt und den Gruß dur huldvolles Verneigen erwidernd. Zur Aufführung gelangte „Ein Feldlager in Stlesien“ von Meyerbeer, eine Oper, welche früher oft bei deraleihen festlihen Gelegenheiten gegeben wurde und welche besonders geeignet ist, die patriotishe Stimmung zu beleben. Nach dem ersten Akt hielten Jhre Majestäten im Concertsaal des Opernhauses Cercle ab, worauf Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Sich zurüczog. :

Bei Eintritt der Dunkelheit hatte die Jlumination ihren Anfang genommen. Während für die Staatsgebäude Aller- böchstem Befebl gemäß von einer Beleuchtung abgesehen war, erfirahlten die Privathäuser ziemli allgemein und insbefondere „Unter den Linden“, in der Wilhelmstraße, in der Leipziger- itrafe in um so hellerem Glanze. Eine große Menschenmenge bewegte sich den ganzen Abend über auf den Straßen, um sich des Anblicks ter stellenweise prächtigen Beleuchtung zu erfreuen. Der Rathhausthurm erstrahlte in rothem bengalishen Licht. Viel- fach war auch elektrisches Licht zur JFllumination verwendet; jo war das Geschäftshaus der Berliner Elektrizitätswerke am Schiffbauerdamm mit Tausenden von Glühlichtlampen, die zu einer Kaiserkrone und zu einem mächtigen Adler vereinigt waren, geziert. Die großen Geschäftshäuser wetteiferten mit einander durch geshmack- und funstvole Beleuchtung wie durch malerishe Arrangements in den Schaufenstern, deren Mittelpunkt überall die Büste Sr. Majestät bildete.

Auc§ von außerhalb liegen zahlreihe Meldungen über der würdigen Verlauf der Feier vor: überall wird von dem BVe- flaagen der Häuser, von Festgottesdienften, von Festakten in den Shulen, von Zapfenstreih, von Festessen und Fllumination u. #. w. berichtet. Wir begnügen uns damit, die Namen der preußischen Städte (außer den bereits gestern mitgetheilten) zu nennen, über deren Festlihkeiten telegraphische Berichte vorliegen: Königsberg i. Pr., Danzig, Posen, Breélau, Görliß, Potsdam, Halle a. S., Hannover, Osnabrück, Köin, Aachen. Weiter liegen (außer den be- reits gestern mitgetheilten) folgende Nachrichten aus den Hauptorten der deutshen Bundes!taaten vor:

München, 27. Januar. Das Königliche Palais, die staatlihen Gebäude, das Rathhaus und viele Privatgebäude sind fesilih beflaggt. Bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten fand ein Festdiner statt, wobei der Prinz- Regent auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers trank. Die bayerishen Prinzen und Herzoge betheiligten sich an den Diners der Regimenter, denen fie angehören.

Speyer, 27. Januar. Jn allen pfälzischen Städten wurden zum heutigen Geburtêtage Sr. Mojestät des Kaisers patriotishe Feiern veranstaltet, an denen sich die Militär- und Civilbehörden sowie die Bürgerschaft zahlrei betheiligten. Die öffentlichen und stättish:n Gebäude prangen in Flaggen- {{chmudck.

Stuttgart, 27. Januar. Aus Anlaß des Geburts- festes Sr. Majestät des Kaisers haben die staatlichen und städtishen öffentlihen Gebäude, sowie viele Privat- häuser geflacgt. Um 12 Uhr war im Hose der JFn- fanteriekaserne T groß? Paroleausgabe, wozu das gesammte Offiziercorps der Garnison, General-Lieutenant von Wölckern an der Spige, ershien. Das Musikcorps des Kaiser Friedrih-

Regiments spielte während derselben die Fubelouvertüre, das |

deutshe Lied und den Jubiläumêmarsch von Prem. Die Mann- schasten erhielten Festessen in der Kaserne. Die Offiziercorps hatten um 1 Uhr in ihren Kasinos Fesimghle veranstaltet, bei denen die Regimentê-Commandeure auf SE Majestät den Kaiser toasieten.

Karlsruhe, 27. Januar. Nach gestern Abend im Grozherzoglihen Schlosse ftattgehabter Hoftafel anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers wurde der heutige Fesitag durch Glockengeläute und Salutshüsse eingeleitet. Am Vormittag fanden Festgottesdier.ste und Parade statt. Bei dem Festmahl im Museum toastet? der Staats-Minister Dr. Turban auf Se. Majestät den Kaiser, der kommandirende General auf den Großherzog. Heute Abend fanden viele Vereine- feierlihkeiten statt.

Darmstadt, 27. Januar. Heute Vormitttag fand für das hier garnisonirende Militär Festgottesdierst und darauf um 11!/, Uhr Parade der gesammten Garnison vor S. Königlichen Hoheit dem Großherzoge ial. Di Prinzen Heinri und Wilhelm wohnten der Parade bei. De Divisions-Commandeur, General-Lieutenant von Bülow bra bei derselben ein Hoh auf Se. Majestät den Kaiser a Nachmittags fand im „Darmstädter Hof“ Festessen der Staats- beamten und Bürger statt, bei welchem Staats: Minister Finger den Toast auf Se. Majestät den Kaiser ausbrachte. Um 5 Uhr war im Neuen Palais Hoftafel.

Schwerin in Mécklenburg, 27. Januar. Gestern Abend fanden großer Zapfenstreich, Festlichkeiten des Krieger- und des Militärvereins zur Vorfeier von Kaisers Geburtstag, heute früh Reveille, dann militärischer Gottesdienst und Parade statt. Die Schulen hielten Festaïte ab, die Mitglieder der Behörden veranstalteten Festdiners.

Weimar, 27. Januar. Heute früh war Gottesdienst in allen Kirchen, Festlichkeiten in allen Schulen, Versammlungen der Kriegervereine. Bei der Parade der Garnison brachte der Erb- großherzog auf Se. Majestät den Kaiser ein Hurrah aus.

Braunschweig, 27. Januar. Gestern Abend war hier Zapfenstreich, heute früh Reveille, daraus Festgottesdienst und BParole-Auêgabe. Nachmittags findet ein großes Festessen statt, an welhem die Spitzen der Militär- und Civilbehörden sowie eine große Anzahl von Bürgern theilnehmen. Die Reserve: O ¡fiziere, die Kriegervereine, der Bürgerverein und die Polytechniker veranstalteten gestern und heute besondere Festlichkeiten. S

Hamburg, 27. Januar. Die Straßen der Stadt, die

-

Kirhthürme und die Schiffe im Hafen prangen im schönsten

Flaggenshmuck. Jm Hôtel de l'’Europe offizieles Senats- diner, im Hamburger Hof Diner der Offiziere und Bürger Hamburgs. Jn sämmtlihen Schulen Festakte. A _ Met, 27. Januar. Die Geburtstage feier Sr. Majeîtät ist hier mit einer Parade der ganzen Garnison und Fefstefsen im allgemeinen Militärkasino sowie im Stadthause begangen worden. An dem offiziellen Festmahl, bei welchem der kom- mandirende General Graf Haeseler den Vorsit führte, nahm auch der zum Bischof von Straßburg designirte Dr, Frigzen Theil. Jn allen größeren und mittleren Orten Lothringens fanden ebenfalls Festessen und Vereinsfestlichkeiten ftatt. Aus dem Auslande wird berichtet:

_ Wien, 27. Januar. Anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Kaijers Wilhelm sand auf der Hofburg ein Festdiner statt, welhem außer dem deutschen Botschafter Prinzen Reuß und dem Personal der deutshen Botschaft die

te s,

Wegebaulast, mußte Mangels Zuständigkeit des Landtages ab-

ämter, die Minister Grafen Kálnoky und | gelehnt werden.

die Minister von Bauer, owie der Admiral j brachte Se.

Spigen der Hof ZLI E von Kallay und Sterneck bei- Majestät der Kaiser Se. Majestät den Kaiser

Szoegyenyi |! Freiherr von

Bei dem Dinér brachte S Joseph einen Toast auf Wilhelm aus.

Triest, 27. Januar. heute Abend den Geburtst Festessen, wobei auf den Kaiser Toañ auf den Kaser

Paris, 28. Januar. t burtstag-s Sr. Majestät des Kaijer veranstaltete nabm einen glänzenden Verlauf. mit der Büste Sr. Majestät,

200 Gäste, Münster mit dem gesammten der bayerische von Hohenlohe, Graf S Crowe u. \. w. Gegen 9 Uhr er Münster und feierte zunähst in bewegten W stäten der Kaiser Wilh

aufgestellte, ummer des lichte Uebersicht

Eisenbahnen

Reichs - Eisenbahnamt der Ersten bezw. Zweiten Beilage zur heu „Reichs- und Staats - Anzeigers“ veröffent Betriebsergebnisse für den Monat 67 Bahnen, wel des Vorjahres im zogen werden 36 45960 km, Folgendes:

Die hiesige deutsche Kolonie feierte ag des Deutschen Kaisers dur ein [he Vize-Konsul Müller den Toast Franz Joseph, der Kaufmann Lüders den Wilhelm auëbrahte.

Das gestern zur Feier des s Wilhelm im Hôtel der deutschen

Im großen Saale, welcher dem Reichswappen und den versammelten fi pige der Botschafter Graf Personal der Botschaft, ferner

Baron Tudwer ,

der britishe General-Konsul hob sih der Botschafter Graf orten das An- elm I. und Augusia und hob alsdann ch verheißungsvollere Zu- Deutschland untec Sr. Majestät dem

welcher €s als Hauptaufgabe sei- elt den Frieden zu bewahren, über- der Wohl-

deutscher

Dezember : he auch schon im entsprehenden Monat Betrieb waren und zur Vergleichung ge- konnten, mit einer Gesammtbetriebslänge von Im Dezember v. J. war die Ei nahme aus allen Verkehrszweigen auf ein Kil

37 Bahnen mit zusammen 2975,01 km 30 Bahnen mit zusammen 33 484,59 km Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger Vorjahres. Jn der Zeit vom Beginn s Ende Dezember v. J. war dieselbe auf Betriebslänge bei 51 Bahnen mit zusammen bei 16 Bahnen mit zusammen Bahnen mit vermehrter Betriebs- Vorjahres.

Continental e C ¿ 2 Betriebslänge bei

höher und (darunter 7 als in demselben Monat des des Etatsjahres bi ein Kilometer 32 959,21 km höher und 3500,39 km (darunter 3 länge) geringe Bei den unter Staatsverwa bahnen, ausshließlih der vom Staat für eigene Rechnung verwalteten Bahnen, betrug Ende Dezember v. F. sammte konzessionirte (15 405 000 Æ Stammaktien, aftien und 5 000 000 & P Länge derjenigen Strecken, ist, 118,83 km, sodaß auf je 1 km 192375 Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privat- bahnen betrug Ende Dezember v. J. das gesam s Anlagekapital Stammaktien , 71 507 000 179 364329 M Prioritäts- derjenigen Strecken, für 2904,50 km, sodaß auf Eröffnet wurden am 1. Dezember die Strecke bain 19,92 km (Königliche E Z. Dezember Bauzen—Königswartha 17,8 sächsishe Staatseisenbahnen), Hilders 14,29 km (Königliche E a. M.), am 15. Dezember Glaß— Eisenbahn-Direktion Breslau).

geschmüdt an deren

Geschäftsträger

r als in demselben Zeitraum des

denken Jhrer Maje ltung stehenden Privat-

sowie Jhrer Majestät der Kaiserin die glückl:che Gegenwart l kunft hervor, deren sit

aiser Wilhelm IT. erfreue, nes Lebens betrachte, der W h daß er nur im Frieden jeine großen, olkes geweihten Bestrebungen verwirklichen Weise rühmte der Botschafter den weiblichen die allen Deutschen und loß seine häufig von Beifall auf den Kaiser, Später wurde

und diÒe no qn Anlagekapital 22859900 . é

2 454 900 M Prioritäts-Stan rioritäts - Obligationen) und die für welche das Kapital bestimmt fahrt des deutshen V M entfallen. In gemüthvoller Familienfinn des erhabenen Herrn, Tugenden Jhrer M als Mutter voranleuthteten, unterbrochene Rede mit einem dreimaligen Hoch in das die Anwesenden begeistert einstimmten. ein Huldigungs- und Glücckwunschtelegramm an den Kaiser abgesandt.

St. Petersburg, 27. Januar. schafter General von S Frühstück in das Anitschkoff-Pal Abends fand ein Galadiner von 3 der Minister des Auëwärtigen von Giers, die s Ministeriums des Auswärtigen, der Haus: Minister Graf Woronzow-:Daschkow, der General von Richter, die Fürsten Soltifow und Radziwill mit ihren Gemahlinnen, Madame Naraschkin, ndere Herren Wiborg’ schen

mte konzessio- (253 997 500 M Á# Prioritäts-Stammaktien und Obligationen) und die Länge lche dies Kapital bestimmt ift, je 1 km 173823 H entfallen. Striegau—Bolken- Berlin), am 7 km (Königlich ber Bieberstein— isenbahn: Direktion Frankfurt Reinerz 19,57 km (Königliche

ajestät der Kaiserin, 504 868 829 M.

Der deutshe Bot- isenbahn-Direktion

chweiniß war heute Vormittag zum ais geladen. 7 3 Gededen statt, an welchem höchsten Beamten

am 12. Dezem

Dolgoruki, die Fürstinnen Gagarin und Galigzin, der Ober: Hofmarschall Fürst Trubeukoy und a und Damen des Hofes, der Commandeur des Regiments, der bayerishe Gesandte Baron von Gasser, der württembergishe Gesandte von Varnbühler und die Herren der deutshen Botschaft theilnahmen. 27. Januar. Solms gab heute Abend zur Feier des Ge Majestät des deutshen Kaisers ein Diner Konstantinopel, 27. Januar. Zur tages Sr. Majestät des Kaisers fand heute Vormitta deutshen Botschaftskapelle ein Festgottesdienst statt, welchem Legations-Rath Dr. NRersonal der Botschaft, der Kaiserliche Legations-Rath Gillet mit

Fle) Konsulats,

r General-Lieutenant von Kczewsfki, Commandeur Division, hat Berlin wieder verlassen.

Kiel, 27. Januar. Aus Anlaß des Geburtstages Sr. von Shweden und „Kiel. Ztg.“ mittheilt, der kom- Marine am 21. Januar

Botschafter Graf burtstages Sr. von 36 Gedecken.

Feier des Geburts-

Majestät des Königs Oskar Il. Norwegen hatte, wie die mandirende Admiral der deutschen ein Glücwunshshreiben an den Monarchen gerichtet. ist dem genannten Blatte zufo Telegramm eingetro

Glückwünsche der deutshen Marine.“

i ufolge nun folgendes Antwort- ffen: „Meinen herzlihsten Dank für die

Kaiserlih2 Geschäftsträger General-Konsul Geheime Mitaliedern 3 Diensten fiehen : reihe Mitalieder der prediger Suhle hielt dem Saale der „T dem Vorsite des egeistert aufgenommenen Trinkspruch auf den Kaiser den Palastmarschall Gasi Oeman Pascha und den Ober: Ceremonienmeister Munir Paicha in die deutsche Botschaft, um anläßlich des Gebu die Glückwün{chz Ein türkishes Schiff im Hafen gab

Das Programm des Hu l- Königlichen Allg. Ztg.“ jevt,

obeit dem Prinz-Regenten ¿u München irken seine Huldigung gemeinsamen Zuge zur

München, 27. Januar.

, sowie zatl- ; Z 'igungszuges

A A Geburtstage : es Prinz- Regenten if nah der lagt, festgestellt worden:

5 Land brivgt Sr. Köriglichen H 70, Geburtsfeste ordnungen aus den at Regierun

1) Möüncen

Ybordnungen

gers tall, der Residenz ausbradZte. Königlichen den Provinzen Dazwischen Fabnengruppen, gebildet aus Feuerwehr, f und gewerblichen Vereine aus Vertreter cines einzelnen Vereins mit etwa Kreisvertretu7g0 4) Vertreter der Studiren tretungen der Städte und der Ho&fculen zu bilden 6) Abordnunrgen der Korporationen und Verein 3 Gaben in Predukten des Landc Phantasiekosiüme sind vom Zuge giebt eine Adrefse; ibrem Ermefsen.

Kreisea überlassen.“

bordnungen der Veteranen- nicht mehr als zweè vierzig Fahnen für jeden vierspännigen Wagen. an den Hohschulen zu Pferde. Den Sw{lu§ÿ 2 Münchens mit und der Industrie, sowie Feder Kreis über- ochidulen bringen solde nad» d de: gleichen bleiben

Sr. Majestät des Kaisers

ultans zu überbring

21 Salutshüse ab Bukarest, 27. Januar.

9 gi T 4 den Provirzen,

Dem heutigen Festgottesdienst in der protestantishen Kirhe zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Ka1sers wohnten die Miniiter, 2as diplomatische Corps, zahlrei Mitglieder Empfang in der

Sofia,27. Januar. Die heute den Geburtstag Sr. Dem Gottesdienst in der deutschen Kapelle wohnten treter mit seinem Personal, der Minister des Aeußern Grekoff mit dem General-Sefkretär des Ministeriums des Aeußern, sowie Der diplomatische Vertreter Deutich- Gebäude der

ofwürdentiräger und die n Kolonie bei. deutschen Gesandtichast statt.

hiesige deutshe Kolonie beaing Majestät des Kaisers in festlihster Weise. deutscheVer-

ausgeschlofien.

Witmungen von Siiftungen un

Se. Majestät der Kaiser die Ernennung Sr. König- zum General-Major de-Jnfanterie:- Brigade Großherzog durch ein Schceiben „Gleichzeitig spreche Jh | Bestimmung

Karlsruhe, 27, Januar. theilte, wie „W. T. B.“ berichtet,

zahlreiche Notabilitäien bei. es Erbgroßherzogs

lands empfing die offiziellzn Besuche. diplomatischen Vertre:ungen haben Flaggen gehißt, au am Palaste des Prinzen Ferdinand ist die Flagge, die bis gestern der Trauer wegen auf Halbmast war, aufgezogen.

lien Hoheit d und Commandeur Königlichen Hoheit dem

lnerfennung lihen Hoheit als Re- besonderen Auédruck geben, sondern des persönlihen Umgangs und Ge- Jch bin Mir in voller Königlichen Hoheit hierbei wohl Jhres Herrn Sohnes gegen das en von demselben

niht nur Meiner warmen 2 vorragend guten Dienste giments-Commandeur ganz Mir auch das Vergnügen danfenaustaushes bereiten Uebereinstimmung mit Ewr. bewußt, daß die Pflichten 1 engere Heimathsland sein langes Fortbleib nicht gestatten werden.“

Medcklenuburg-Schweriu.

Schwerin, 27. Januar. veröffentlichten Königlichen Hoheit der Gr Der Tag ist ohne beunru einem ¡mar furzen, aber erquidenden etwas besser. Schwerin, den 26. Januar 1

Sr. König

Der Kommunal-Landtag der Kurmark wählte in seiner 3. Plenarsizung am 23. d. tretenden Vorsißenden, von Winterfeld— den Königlichen Rittm Karpzow zu dessen Ste Von den vorliegenden Gutachte des 8. 10 des revidirten

M. den bisherigen fstellver- Geheimen Regierungs- und zu feinem Borsißenden und eister a. D. von Bred ow—Buchow- llvertreter, und zwar durch Afklamation. n betraf eines die Abänderung Reglements der Land-Feuersozietät der Kurmark und der Lausiß vom 15. Januar 1855, insbesondere General-Direftors. anderen Gutachten des I. Ausschusses zufolge wurd ung abgewiesen. Jn ; denwesen lagen der Erlaß des Herrn Ober-Präsidenten und der Bericht der ständischen Abgeordne- sschuidenfteuer-Ve1waltung für das verwidhene rägt die Kriegsshuld der Kurmark noch 1 048 210 Æ und ist siebenten Tilgungs8- Für die Kur- r Verwaltungs:Etat auf die Jahre ständischen Dispositionsfonds der- te namhafte Unterstüßungen den abgelehnt, weil die be- Vermögenslage befinden. ziehuna von

Die heute von den „Medl. ber das Befinden Fhrer oßherzogin-Mutter lauten:

bigende Erscheinungen verlaufen. Nah Stblaf fühlt fich die boke Kranke

891, Abends 6 Uhr. Dr. Mettenbeimer. liche Hobeit die Großherzogin - Mutter hat die legte Ólafen und befindet fich heute Morgen im All- ich noch ret matt.

Januar 1891, Vormittags 9 Ubr.

Dr. Mettenbeimer.

Wählbarkeit : è

Bulletins ü eine Kreistagsen Bezug auf das Kriegss{ul

ten zur Krieg r Jahr vor. Darnach det Dr. Müller. zu Ende des laufenden Rehnungsjahr:s A während der kommenden zwei Jahre der periode mit 275 708 A 99 märkische Hülfskasse wurden de 1891/93 festgesteltund aus dem selben an vier gemeinnüßige Fnstitu bewilligt ; zwei andere Gesuche wur treffenden Jnstitute sih in gesicheuter Der Antrag einer G Fabrikanten, welhe au

Ihre König i: Nacht viel ruhiger ge! gemeinen besser, weungle

À zu amortisiren. Swerin, den 27.

Dr. Müller.

Se. Hoheit der Erbprinz if

Dessau, 27. Januar. i r / aus Baden hier wieder ein-

nach dem „Anh. St. A.“ gestern

emeinde endlich auf Heran ßerhalb der Gemeinde wohnen, zur

Lippe-

Detmold, 28. Januar. Die von mehreren Zeitungen verbreitete Nachricht von einer schweren Erkrankung des Fürsten Woldemar entbehrt, wie „W. T. B.“ meldet, durchaus jeder Bun Der Fürst hat sich ledig- lih kürzlih auf der Jagd eine eihte äußerlihe Verleßung am Bein zugezogen.

Oefterreich-Ungarn.

Wien, 28. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König, die Erzherzoge Karl Ludwig, Franz Ferdinand von Oesterreih-Este, Wilhelm, Nainer, der Großherzog von Toskana, der Minister-Präsident Graf Taaffe und alle Kabinetsmitglieder, außer dem Grafen Welsereheimb, und fast das gesammte diplomatishe Corps wohnten dem „W. T. B.“ zufolge gestern dem von der Stadt Wien gegebenen Balle bei. Der Kaiser bielt Cercle und sprach viele Würdenträger in leutseliger Weise an.

Zu den Neuwahlen für das Abgeordnetenhaus bemerkt das „Fremdenblatt“:

Die IJungeczecben, welhe das konservative und friedfertige Austgleihéwerk zügellos befämpsten, trcy ibrer wiederholt kund- gegebenen Bereitwiliigkeit, mit der Regierung zu verhandeln könnten bei dzr Konstituirung der neuen Mebrbeit nicht in Betraht kcmmen, weil zur Meitsleitung nicht eine zu- fällig zusammenkommende Mebrheit berufen sei, sondern eine aus\@ltieilid mit den öôfterreihisdcen Staatébedürfnifsen sich identifizirende Majorität, an welcher Politiker versGiedener Partei- ribtungen theilnehmen sollten, da eine einseitige Parteiberrsckaft weder erreichbar, no z¡weckmäßig sci. Die Deutshböhmen unter- stütten die Reaierung loyal im Kampfe für den Ausgleich; die DeutsE-Liberalen in Nieder-Desterreich unterstüßten dieselbe im Kampfe für Groß-Wien. Hierdurd und durch den Verzicht der Deutschen auf die Parteiherrshaft in Böhmen sei von selbst die Bedeutung dieser Partei gewachsen. Ein rühmlies Zeugniß für die Vaterlandeliebe der Deutschen sei es, daß gegenwärtig die allgemeine Nufmerkiamkeit ibnen zugewendet sei. Die Kundgebung der Regierung ebne ibnen den Wea. Große Verantwortung rube auf den Führern der Deutichen, die boffentlich dur die bevorstezende Waktlagitation von ibrem Friedenéprogramme nicht abgedrängt werden würden.

_Die „Politishe Correspondenz“ bezeihnet die Wieder- aufnahme der diplomatischen Beziehungen ODesfter- reih-Ungarns zu Brasilien als nahe bevorstehend. Zum österreichishen Gesandten in Rio de Janeiro sei der frühere Gesandte in Belgrad Baron Hengelmüller ausersehen, während zum brasilianishen Gesandten in Wien der bisherige Vertreter Brasiliens bei den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika Amarel Valente designirt sei.

Der böhmische Landtag wählte an Stelle der Ab- geordneten Zeithammer, Braf und Graf Schönborn, welche verzihteten, als deutshe Landesautshuß-Mitgliezer die Ab- geordneten Schlesinger und Lippert, als deutshe Ersaß- männer Werunsky und Kiemann.

Jn der gestrigen Sizung des ungarischen Unter- hauses rihtete Helfy die Anfrage an die Regierung, ob es wahr sei, daß das Auswärtige Amt bei der bulga- rishen Regierung wegen der in Bulgarien angeblich fich aufhaltenden Nihilisten diplomatishe Schritte unternommen habe. Bejahenden Falls frage der Jnterpellant nah den Gründen der Jntervention und ob die Regierung dazu aufgefordert worden fei, und von wem? Ferner ob diese diplomatische Aktion selbst- ständig eingeleitet oder im Einvernehmen mit anderen Mächten unternommen sei, und s{ließlich, in welchem Stadium die An- gelegenheit fih befinde. Der Minister: Präsident Graf Szäpäáry erwiderte, er werde fich mit dem Minister des Aeußern ins Einvernehmen segen und alsdann die Jnterpellation beantworten. Anläßlih des Beschlusses des nieder-österreichishen Ge- werbevereins, gegen den neuen ungarischen Loëïal- frahtentarif beim ösierrcihiscen Handels - Ministerium eine Petition einzureichen, interpellirte Baron Kaas, ob die ungarishe Regierung entschlossen sei, ihr gefeßlihes Selbst- bestimmungsrecht bei der Feststelung der Tarife der unga- rischen Bahnen unabhängig von jedem anderen Einfluß aufrecht zu erhalten. Baron Kaas knüpfte daran, da er glaube, daß die gegen diesen Tarif in ODesterreih ein- getretene Bewegung lediglih bezwedcke, den Erfolg der gegen- wärtigen handelspolitishen Verhandlungen mit Deutschland zu gefährden und Ungarn dafür verantwortlich zu machen, die weitere Frage, ob die Regierung über den hoffentlihen Abschluß des von Ungarn gewünschten Vertrages mit Deutsch- land beruhigende Mittheilungen zu machen vermöge und ob sie beabsichtige, den Vertrag so abzuschließen, daß die den Binnen- handel der Länder hemmenden Eisenbahn: Waarentarife in den Zollv:rtrag nicht aufgenommen würden. Der Minister-Präsi- dent Graf Szápáry erwiderte, die Frage der Eisenbahn- tarife gehöre zur Politik der Gesammtregierung. Anlangend die Fragen nah den Verhandlungen mit Deutschland ertlärte derselbe, es sei niht gebräuchlih, über derartige Verhandlungen, solange dieselben noch im Zuge seien, Aufklärungen zu er- theilen; auch wäre es unritig, diese Fragen in den Parla- menten gegenwärtig zu verhandeln, weil dadur die zwedck- mäßige Lösung ershwert würde. Was die zukünftige Haltung der Regierung in der Tariffrage anbetreffe, so werde der Fahminister antworten.

Die ungarische Kaufmannshalle hielt gesiern eine zahlrei befuhte Versammlung ab, in welcher anläßlich der in Oesterreich vorgekommenen Angriffe auf den vom 1. Januar d. J. ab eingeführten neuen Frachtentarif der ungarischen Staatsbahnen mehrere Beschlüsse gefaßt wurden, Jn denselben wird das Vorgehen des Ministers Baroß vollkommen gebilligt und die ungarische Regierung erjuct, auf den einges{lagenen Bahnen fortzufahren. Sämmt- liche kaufmännische Vertretungen wurden aufgefordert, diesen Beschlüssen beizutreten.

Grofßbritaunien und Frland.

Jn der gestrigen Sibung des Unterhauses erklärte der Unter-Staatssekretär des Auswärtigen Sir James Fer- gusson: er habe Grund zu glauben, daß das Gerücht, Deutschland versuhe vom König von Siam die Ab- tretung eines Hafens auf der Halbinjel Malakfa nördlih von Penang und südlich von British-Birma zu erlangen, jeder Begründung entbehre.

_Die bereits in der gestrigen Nummer telegraphish er- wähnte) Erklärung des Unter-Staatssekretärs bezüglih der Mozambique - Gesellschaft lautete nah englischen Blättern ausführlich wie folgt: „Da die Konvention vom August 1890 von Portugal nicht ratifizirt worden ist, ist

JZhrer Majestät Regierung Betreffs der Grenzen der resp. Ein-

flußsphären unter keiner Verpflihtung, mit Ausnahme des Abkommens in dem modus vivendi, welcher im Mai abläuft und auf Grund dessen wir verpflichtet find, keinen Ober- hoheitsaft außerhalb der in der unratifizirten Konvention festaestellten Linie zu vollziehen. Wir hören, daß die portu- giesishe Regierung im Begriff ist, der Mozambique-Gesellschaft einen Freibrief auszufertigen. Jhrer Majestät Regierun fönnte die Anwendung eines solhen Freibriefs au échalb dieser Linie nit anerkennen, und jüngste Ereignisse haben es unwahrsheinlich gemaht, daß Jhrer Majestät Regierung \ih an einer künftigen Konvention betheiligen kann, die für die portugiesishen Ansprüche im Süden des Zambefi ebenso günstig ist, wie die, welche zu ratifiziren Portugal ermangelte, Unter diesen Umständen muß meine Antwort auf die Frage: ob die Regierung dieses Gebiet als innerhalb der portugie- sischen Einflußsphäre liegend anerfenne und einráume, daß Portugal befugt sei, einen solhen Freibrief zu gewähren, eine verneinende sein.“

Justin Mc. Carthy und Sexton sind von Boulogne nach London zurück&gekehrt, angeblich sehr befriedigt von dem Ergebniß ihrer Konferenz mit Dillon und O'Brien, welches, wie sie versichern, auf eine baldige und gütliche Lösung der Krisis im Schoße der irishen parlamentarischen Partei hoffen lasse. Wie der „Observer“ erfährt, hätte O'Brien gedroht, daß, Falls die in Boulogne gepflogenen Unterhandlungen scheitern, er ein Manifest an das irishe Volk erlassen werde, worin er die Verantwortlichkeit dafür Justin Mc. Carthy und dessen Freunden aufbürden und sich alsdann der Polizei stellen werde, um seine sechs Monat Strafhaft abzusizen.— Parnell, der ohne Rücksiht auf die Boulogner Konferenzen feine Propaganda in Jcland fortseßt, hielt am 25. d. M. in Waterford, wo ihm ein begeisterter Empfang bereitet wurde, verschiedene Reden, worin er die Forderungen Frlands genauer formulirte. Gladstone und die liberale Partei, sagte er, wüßten was Jrland wünsche: ein irishes Par- lament mit voller Machtbefugniß, die Angelegenheiten Frlands zu regeln, ohne Eingriff in irgend welche Reihzprärogativen, aber ohne ein englishes Veto außer dem Veto der Krone. Die Polizei müsse unter der Kontrole der Exekutive des irischen Parlaments stehen. Das Parlament müße auch zur Lösung der Bodenfrage befugt sein. Das Ergebniß der Wahl in Hartlepool beweise, daß der Norden Englands für eine gründliche Lösung der Homerulefrage sei.

Der irische Nothstandsfonds hat die Höhz2 von nahezu s 000 Pfd. Sterl. erreiht und soll jeßt zur Vertheilung ge- angen.

Der Großfürst-Thronfolger von Rußland traf mit seinem Gefolge am 26. d. M., Nachmittags, von Lucknow fommend, in Kalkutta ein. Der Vizekönig und der Gouverneur von Bengalen empfingen, umgeben von einem großen Stabe, den Großfürsten auf dem Perron des Bahnhofs, woselbst eine Compagnie Truppen als Ehrenwache aufgestellt war, deren Kapelle die russische Volkshymne intonirte. Jm Regierungepalast, woselbst der Zarewitsh abstieg, hatten fi die Spigen der Civil- und Militärbehörden, alle in großer Uniform, zur Begrüßung Sr. Kaiseclihen Hoheit eingefunden. Au7 dem Wege vom Bahnhof nach dem Regierungspalast waren Truppen auf- geftellt und ungeheure Volkêmassen füllten die Straßen. Heute, Mittwoch, begiebt sih der Großfürst nah Bombay.

Frankreich.

Paris, 27. Januar. Jn dem gestrigen Minister- rathe wurde laut Meldung des „W. T. B.“ der Minister des Aeußeren Ribot ermähtigt, einen Gefegentwurf, be- treffend die Organisation der französishen Justiz- verwaltung in Madagaskar, vorzubereiten. Dem Ver- nehmen nach soll der Geseßentwurf bezw:cken, die Unterthanen der verschiedenen fremden Mächte der französischen Jurisdiktion zu unterwerfen. Wie es heißt, wäre England geneigt, dagegen feine Schwierigkeiten zu erheben.

Die Negierung hat im Jaterese der Erhaltung der öffentlihen Ordnung (Siehe unter „Mannigfaltiges“. D. Red.) die Aufführung des Sardou'schen Dramas „Ther- midor“ inr „Théâtre français“ bis auf Weiteres verboten.

In der gestrigen Sizung der Deputirtenkammer richtete der Deputirte Bartho u (Republikaner) eine An- frage an die Regierung wegen der Ehrenauszeich- nungen, welche gewissen Priestern der Diözese Bayonne, denen ihr Gehalt gesperrt worden, von dem Papste zu Theil geworden seien. Er möchte wissen, ob das nihr als eine Widerlegung des Gerüchtes zu gelten habe, nah welhem der Papst die Erklärungen gewisser Bischöfe zu Gunsten der Republik unterstüße. Der Minister des Aeußeren Ribot erwiderte, diese Auszeihnungen habe Pujol, der ehemalige, von der Regierung abgerufene Superior der Klosterkirhe St. Louis des Français in Rom, dem Papste gewissermaßen abgelistet; derselbe habe den heiligen Stuhl in der irrigen Meinung gelassen, daß er mit der französischen Regierung im Einvernehmen sei. Der Papst habe aber hinterher erkannt, daß er das Opfer einer Ueberlistung ge- worden jei, und habe ihn, den Minister, ermähtigt, dies zu erflären. Jn Folge des Verbots der Aufführung des Dramas „Thermidor“ (\. oben) verzichtete der Radikale Pichon auf seine Jaterpellation, in welcher er das Verbot beantragen wollte; der Deputirte Reinach aber wird eine Jnterpellation einbringen mit der Anfrage, welche Mittel die Regierung zu ergreifen gedenke, um die öffentliche Ordnung und die Freiheit der dramatischen Kunst zu sichern. Der Tag der Berathung. dieser Jnterpellation wird am Donnerstag festgeseßt werden.

__Jn den der parlamentarishen Arbeitskommission auf ihre Anfragen bei den Arbeitern des Seine-Departements zugegangenen Antworten sprechen sich 15000 für und 9000 gegen eine gesebßlihe Regelung der Dauer des

rbeitstages aus.

Der „Temps“ meldet aus St. Louis (Senegal), der Kommandant Ruault habe die legten Reste der Armee Ahmadu's geschlagen und ahthundert Mann gefangen. Ahmadu sei in die Wüste geflüchtet. Neuerdings hätten si zahlreiche bizher feindlihe Häuptlinge unterworfen.

__ Der „Soleil“ läßt sfich aus Marseille berihien, es adi größere Truppensendungen nah Tongking

Rußland und Polen.

Jn Kowno ist ein drittes Festungs -Jnfanterie- Bataillon und in der neuerdings stark befestigten kleinen Stadt Zegrze find zwei neue Festungs - Infanterie- Bataillone errihtet worden. Diese drei Bataillone stellen

im Kriege drei Regimenter zu vier Bataillonen dar. Die Vorarbeiten zu dem Bau der strategisch wichtigen Eisenbahn Bialystok Osirolenka mit Abzweigung nach Malkin, Station der Petersburger Linie, find der „Köln. Ztg.“ zufolge abgeshossen. Man hat fsich für die Richtung Bialystok Lomza Ofirolenka entschieden. Den Bau übernimmt die Verwaltung der Polesker Bahnen.

Spanien.

L Das Befinden der Königin ift anhaltend ein besseres ; Jhre Majestät empfing gestern bereits den Minister-Präsidenten Canovas.

Im ganzen Lande giebt si eine große Bewegung an- läßlih der Wahlen kund, doch ist die Ruhe bisher nirgends gestört worden, |

Velgien.

Jnmitten der allgemeinen Erregung über das Hinscheiden des Prinzen Balduin hat die Regierung, wie man dem „Hamb. C.“ schreibt, über ihre Stellung zur Verfassungs- Revision Beshluß gefaßt. Sie is der Revision und der Ausdehnung des Stimmrechts geneigt, s{hlägt aber, um der gegenwärtigen Schwierigkeiten Herr zu werden, vor, die ganze ¿Frage bis zum Fahre 1892 zu vertagen. Jn diesem Fahre finden in der einen Hälfte des Landes Senatswahlen, in der anderen die Kammerwahlen statt, sodaß nach der Ansicht der Regierung das Land Gelegenheit hat, sih über die Verfassungs- frage zu äußern.

Das Ministerium hat für die Nothleidenden eine Million Francs aus Staatsmitieln bewilligt. Türkei. __ Prinz Oskar Bernadotte ist vom Piräus in Kon- stantinopel eingetroffen und während seines Aufenthalts Gast des Sultans. Rumänien.

Januar. Das Parlament hat dem e der belgishen Königsfamilie den s Beileids übermittelt. Serbien.

Bear 2 E e Mister des AuS wärtigen theilte der „Köln. Ztg.“ zufolge den fremden Gesandten mit, die Regierung habe Verfügungen ge- troffen, damit bei Anwendung des neuen Verzehrungs- steuer-Tarifs die Bestimmungen der Handelsverträge während deren Geltung unverleßt blieben. Bei Erneuerung dex Verträge werde dann der Tarif Gegenstand der Verhand- lungen sein.

Amerika.

Vereinigte Staaten. Der General - Prokurator Miller hat, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, dem Obersten Gerichtshofe seine Antwort auf die Berufung der canadishen Regierung gegen die Beschlagnahme des Robbenfängers „Sayward“ im Behringsmeer überreicht. Jn derselben wird betont: die Frage sei eine politische, zu deren Entscheidung der Oberste Gerichtshof nicht kompetent sei; die Entscheidung stehe nur der Erekutivgewalt und dem Kongreß zu. /

Chile. Bei den Straßenkämpfen, welhe am 13. und 14. Januar in Santiago stattfanden, wurden, wie man der „Magdeb. Ztg.“ meldet, 7 Personen getödtet und 28 ver- wundet. Der General-Direkior des Schaßamts in Santiago veröffentliht einen Protest gegen die Beschlagnahme der Staats- kassen durch den Präsidenten Balmaceda. Leßterer sandte den Minister des Aeußern Macckenna zum Kammer-Präsi- denten Luco, um demselben einen Ausgleich anzubieten.

Argentinien. Nach einem Telegramm des „R. B.“ aus Buenos: Aires vom 26. d. M. genehmigte der Kongreß endgültig den Geseßentwurf, betreffend eine zweiprozentige Steuer von den Guthaben der Privatbanken sowie eine zehnprozentige Steuer von deren Erträgnissen.

Afrika.

Egypten. Die Kommission, welhe über die An- nahme oder Verwersung des von dem Richter Scott aus- gearbeiteten Justizreformplans Bericht erstatten soll, ist, wie „R. B.“ aus Kairo meldet, nunmehr gebildet worden. Der Justiz-Minister, der sich bereits gegen den Plan aus- gesprochen hat, is Präsident der Kommission. Die übrigen Mitglieder sind zwei Europäer, die Richter der lokalen Tribunale, vier Eingeborene und drei europäishe Juristen. Die Kom- mission wird ihre Sizungen sofort beginnen, Richter Scott diesen aber niht beiwohnen.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (53.) Sißung des Reichstages, welcher die Staatssefretäre Dr. von Stephan und Freiherr von Maltahn beiwohnten, stand auf der Tagesordnung die zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Reichshaushalts-Etats für das Etatsjahr 1891/92, wel: beim Spezial-Etat des Reihs-JFnvalidenfonds fortgesezt wurde.

Kap. 77 (Verwaltung des Reichs - Jnvalidenfonds) und Kap. 78 (Zushuß zu den Kosten der Verwaltung des Reichsheeres) wurden ohne Debatte bewilligt.

Zu Kap. 79 (JFnvalidenpensionen 2c. in Folge des Krieges von 1870/71) Tit. 1 (Pensionen und Pensionszulagen) liegt folgender Antrag des Abg. Richter vor:

Der Reichstag wolle besdbließen: die verbündeten Regierungen ¡u ersuchen, in Erwägung zu ziehen, inwieweit aus den Mitteln des Reichs- Invalidenfonds für die Militärpersonen der Unterklafsen, welbe dur den Krieg invalide geworden sind. eine Erhöhung an Pensionszulagen oder eine Erhöhung der Entschädigung für Einbute an der Erwerbzfäbigfeit angezeigt erscheint. i

Zu diesem Antrag liegt folgender Zusazantrag der Abgg. Graf Douglas, Freiherr von Manteuffel und Menzer vor:

Der Reichstag wolle beschließen dem Antrag Richter hinzu- zufügen: sowte die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichs- tage baldmöglichst einen Geseßentwurf vorzulegen, durch welchen die Härten und Unzuträglichkeiten beseitigt werden, die sich bei An- wendung des Militär-Pensionsgesepes, insbesondere in Bezug auf die im Staats- und Gezmeindedienst angestellten Beamten fühlbar gemacht, haben.

Abg. Richter begründete seinen Antrag mit dem Hin- weis, daß es zwar niht Brauch sei, einmal bewilligte Pensionen zu erhöhen, daß dies aber für die Unterklassen der Militär- invaliden wünschenswerth sei. Einer Ueberweisung feines