wie in Beziehung zu der Landschaft selbs an derartigen Miß- verbältnissen, daß die gegebenen Vorgänge lediglich als Staffage für das Bild selbst zu betrachten find; in Farbe ausgeführt, würde dieser Umstand weniger in Erscheinung treten. — Durch sie allein erfreuen uns umsomehr die vielen, als Studien nah der Natur ausgeführten Aguarellen des Barons von Gleichen-Rußwurm, welcher dieselben an der See in Norderney und im Hügellande Bayerns aus- geführt hat. Klarheit der Luft und der shäumenden Wellen, lotte, oft allzuderbe Behandlung des Vordergrundes sind für diejen Weimaraner Meister charakteristisch. Hiergegen erscheinen die aus unserer näcsten Umgebung mit vielem Geschmack gewählten und in volles Sommersonnenliht getauhten, nit minder flott gemalten Aquarellen von Müller-Naumburg in den Schattentönen täufig wohl etwas zu energis. Jhre Motive: die „Spree bei Charlottenburg”, „Hundekteble im Grune- wald“ u: \. f. sind ebenso anziehend wie diejenigen aus Ober- franfen von Wilber g und wie dicj¿nigen aus Danzig, Wittstod
und Neubrandenburg von Herwarth. Die in Gouachegemaiten,
carafkteristishen Sandwerterköpfe Breitbach's, namentlich au das Brustbild „der Sammler“ Hänfseler's, zeigen, daß selbst diese Technik zur Ausführung in Lebensgröße geeignet ist. Bei der in ähnlicher Weise b: handelten „Herbstlandschaft“
teigende und si verzweigende Sandweg „Dünenlandschaft“ der Himmel mit seinen Wolken von besonderer Naturwahr- heit. Shherres verharrt dagegen in seinem „Ostpreußischen Do:f“ bei der von ihm bisher befolgten strengen Durchfüh- rung, sodaß die sih hinziebende Dorfstraße fast ebenso scharf hervortritt, wie die weiße Tünce des vorderen Bauernhauses. Viel überzeugender weiß Ludwig seine „Gewitterstimmung“, bei welcher die hinteren Höhen von der schwere Wolfen durchstrah!enden Sorne hell beleuchtet werden, darzustellen. Hartmann beginnt sich zu einem tüchtigen Architektur maler auszubilden: sein „Genuesisher Kupfermarkt“ ist nicht nur mit feinem verspektivishen Gefühl gemalt, sondern zeihnet sich aug durch liebevolle Behandlung der verschiedenartigen Geräth- schaften aus, welche unter der Bogenhalle aufgehängt sind ode: auf dem Pflaster lagern. Der dem Hoghgebirge treugeb.iebene von Kameke führt uns zwei Mal vor das Matterhorn, dessen jäh: Spie in dem größeren Bilde durch eine leite Sommerwolke verschleiert wird. — Die Münchener haben fich durch den die Tändelei der NRococozeit malenden Losfow, einen charakteristishen Harburger und einen Defregger vom Jahre 1887 vertreten lassen. Dieser sowie die beiden herrlichen, das Leben des Hochwildes im Mittelgebirge sil: dernden Gemälde Kröner's sind bereits be! : deegleichen die Scenen bolländifhen Lebens von K1r A
— Eine neue Kunsthandlung hat die Firma Th. Salomon u. Cie. in der Friedrichstraße 168 I eröffnet; wir treffen vornehmlich die französishen Meister an. Ein Wald- inneres von Diaz und eine Pariser Siraßenscene von Raÿaelli verdienen besonders hervorgehoben zu werden ; lezterer giebt einen „Zettelankleber“ mit wenigen, derben Strichen dergestalt wieder, daß man ihm die volle Würde seines Berufes sowie die Hast ansieht, mit welcher er von Säule zu Säule eilen muß, um seinem Revier zu genügen. Jn gleich genialer Weise hat Ziem feinen „Blick auf Konstantinopel“ und eine „holländishe Äbendstimmung“, ein von ihm nur selten angeschlagenes Thema, behandelt. Gan: im Gegensaßze hierzu sind die beiden größeren Aquarelle Simoni's mit ein- gehender Sorgfalt sowohl in den Figuren als aud) inm Der interessanten, sie eins&ließenden, Architektur ausgeführt ; des- gleichen eine „Atelierscene“ von Dekamps, wo mit feiner Ironie Affen den Künsiler und seine Gehülfen vorstellen. Hierbei sei noch auf die „Mühlen in der Normandie“ hingewiesen, welche, mit C. Hoguet bezeichnet, augenscheinlich von diesem, noch heute als tlafsishen Aquarellisten anerkannten, deuts: fran- zösishen Meister herrühren. Was wir aber von dem auf frasse Effekthascherei gearbeiteten Studienkopf des Barons B. von Sternenfels Rühmenswerthes berichten sollen, sind wir trog unserer bei verschiedener Tagesbeleuchtung unter- nommenen Untersuhung dieses Bildes in Verlegenheit, denn wir baben weder die anderen Orts bewunderte „Aureole“, noch die cinen wissenschaftlichen Werth beansprucende Farben- gebung derart hervortreten schen, daß sie nahahmungëwürdig für die Künstler erscheinen dürfte. G A
—- F eburts! Sr. Majestät des Königs wurd [ula der Universität Gre aebratter Weise festlich begangen.
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von Jacob ist der anf de u des Vordergrundes, bei der
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e, den edlen Fürsten zu feiern on verfolgt, den Fricden der Wel zu wabren, der die Kraft dcs jugen arauf ver- wendet, den Bau, w sei Ver Vorfahr in glorreiczen Kriegen begründet bat, i en und zu vollenden. Ec, dem man beim Antriit seiner H Pl ines Ylexander unterschob, sei s ein weiser Friedenéfürst, 1 Sage* lautete das Thema, en Tbeil dec Rede gewählt von Beispielen die üterraschendt identhum am Ende der relig:ost1 besonders chaldâ {er Myttologie entstanden cs Iudenthums von nah der Sage berisch{te. je Züge aus dieser Sagen- n haben, ja daß die Salom9-
ein Salomo. — „L welchcs der Nedre hatte. Es wu Thatsache na
rorgefübrt, über igt, daß 1944 :
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acze é „Faust“ € sage selbft als Prototyp Zu dem Anlaß der Feier ; an das biblisWe Wort erianern: „Hiec ist mebr denn Salomo“. In das drcimalige Hoch auf den weisen Baumeister auf dem Hokens zollerr-Ttren, den edlen Frictentfürsten an der Spiße des mäwtigsten der Heere, den temüthigen Christen auf der Menschbeir Höhen, stimmten die zahlrei Versammelten jubelnd ein. Festgesang bildete den Anfang und Sé&luß der Feier
— Der französis Maler und Kupferste{er Charles Chaplin, geboren 1825 zu Andelys, bekannt als Landschaft2- und
Boudoirmaler, ift gestern in Paris gestorben.
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Eco géfu der deutschen Faustsage zu betraWten ijt, urückehrend, durfte der Redner obne Schcu
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Literatur.
L Patriotises.
ck, Die Hobenzollern, die Gründer des branden- burgish- preußischen Staates undEinigerDeutsblands in ibren landesväterliwen Bestrebungen um die Wohi- fahrt ihres Volkes. Dargeftelt für Jurg urd Alt von W. Heinze. Mit elf Bildnisien. Hannover - Linden, Verlacs-Anitalt von Carl Manz (Manz uv. Lange). — Als eine fehr zeitgemäße Ver- öffentlihung ift die vorliezende Schrift zu bezeihnen, wel&e fh als ein Volkébuc im besten Sinne des Wortes fkennzeicnet. In ge- drängter, gleiwotl tur&sidtiger und lichtvoller Daritellung wird geschildert, wie die Monarchen aus dem Hause HohenzolUern den
brandenburgis-preußishen Staat gegründet und Deuts&land geeinigt haken, vornebmlich aber, wie sie in landeéväterlicer Sorge eisrigft bemübt aewescn find, ihr Volk zufrieden und glücklich zu maden. Zwecks Veranschaulibung der einzelnen Monaréen in ibrer Eigenart “id in ibrem Wir”en sind zu ibren Bildnifsen ihre WablsprüSe und Einzelnes aus ihrem Jugend- und Regentenleben hinzugefügt. Von ibren Kriegëtkaten und iórer Staatskunst ist pur fo viel erwähnt, als nöthig ift, um ihre Verdienste um die Gründung des preußischcn Staates und die Einigung Deutscblands zu würdigen. Ausführlicher bat der Verfafier ibre Landeêverwattung, ibr cifriges Bemühen um die Wohlfahrt des Volkes überhaupt und inSbesontere ibre auf die Förderung des [eibliden und geisfligen Wobles der Geringen urter demselben zugewandke Sorgfalt gesc@ildert. — Das Büchelhen, welches in feiner Schülerbiblioth«k, in keiner Volkébiblicthek feblen dürfte, eignet si aufs Vortrefflickste, die Er- innerung daran, wie die Hohenzollern ibren Untertbanen als strablende Norbilder binacbender Treue, gewissenhafter Pflichterfüllung und großer Arbeits freudiakeit voranleu&tin, wach zu erbalten bezw. zu erwecken — Die Hohenzollern in Wort und Bild. Mit 20 BVild- nissen in Hol3stich. Téxt von Neumann-Strela, Ret gelegen ¿um Geturtsfest Sr. Majestät des Kaisers erscheint diese Schrift des beliebten Hohenzollern’criftsteliers. (Elegant gebunden Preis 9 M. Berlin W. 57, Verlag von Paul Hennig.) Ihr Umfang be- trägt wenig über 100 Seiten und es erscheint als cin wahres Kurit- stud, in diesem engen Rahmen Leben und Wirken von zwanztg Fürsten anders als in troFenem Stil zu sck{ildern Es muß indeß anerfanrt werden, daß die Darstellung, wenn au bezügli der erften Kurfürsten biéweilen etwas rhapsotisch, eine durchweg anmuthende ist Vom Eroßen Kurfürsten ab sind die Schilderungen, der Wichtigkeit der Ercignifse für die Neuzeit entsprechend, auéfübrliher gebalten, Die Maßnabmen für Förderung der BRolféwoblfabrt durch Unterricßté- wesen, Handel, Gewerbe und Industrie 2c. haben im Sinne des Kaiferliden Erlasses in gemeinverständlicer Weise Berückfichtigung gefunden. Die ganze Darstellung ift innerlich erwärmend, lebendig und anshauli%. Zur heben Zierde gereichen dem Bude die wohl- gelungenen Hol;sti-Porträts der Fürsten aus dem Hause Hohen- zollern in ge‘ckchmadckvollen ornamertalen NImrahmungen, deêgleiwen der agute Druck auf vorzügli@em Papier. Da das Buch elegant gebunden zu wobifeilem Preise dargeboten wird, f [reie cel
o dürfte es um so ¿ahl Freunde bei Jung und Alt finden, als ein Theil des Reirertr
dem Kyffhäuser-Denkmal überwiesen wird, : Heraldik : i Q Der beraldis&e Verlag von Wilbelm Rommel in M. veröffentlichte soeben d
Franffur!t ein reich illustrirtes enb i reutshen Episkovats*, enthaltend sämmtiiche Di Privatwappen der Erzbis{ôfe und Biscbófe des Deutschen e in einem Arbang âltere und neuere Klosterwappen und Wapper lier Korporatioren, gezeichnet und beschrieten von Clemens [ in Moinz (Preis 4 #& 50 4). Von allen Gebieten der aldif ist das der geistlicen Wappenkunde bisher am Wenigsten be- sichtigt worden, und Inkorrektbeiien sind deskalb bei festlicen Vere assungen, in Aèrifsen und Sckriftitü&cken nit selten. Au baben r wenige neuere Künsiler sch diesem Zweige gewidmet, obglei ¿rade dur die sckchônen Insignien diejer Wappen ib prächtige Dekoration: tücke Ferstellen lassen. Der Verfasser môbte daber dieser Sérift, wie er sagt, vor Allem dazu an- daß die lebenden bewährten Meister der heraldiî@en ellung der thatsählid vernahlässigten geistli@en Wappenkunde eiden licbevolien Eifer zuwenden, wie er si in dcr profanen aldif in neuerer Zeit so erfolgreich bethätigt hat. Er hat i für Zweck das offizielle Material verschafft, indem er sämmtliche dflihen Ordinarien Deutslands um Ueberlassung der echten gelabdrüccke und Dienstitempel anging. Bei der Publikation aber genügen laßen,
Sice( hat er sid nit an den bloßen korreften Aufrijsen
sondern den Warpen eine îchöône, stilgerechte Aus\{müdckung dur ornamentirte Umrabmungen, figürlihe Wappenbalter 2c. zu geben ge. sudt, wobei er mit Geschmack in der Auswahl auf die besten alten fünstlerishen Vorbilder eines Albreht Dürer, Jost Amman, Birgil Solis u. A. zurüdckgegriffen bat. Der eigentliden Beschreiburg und Abbildung der bis&öflicen Wappen find als Ein- führung in Kürze die Regeln vorangéstelltÊ, naH welGen die geistliden Wappen konstruirt (blafsonnirt) sin wollen. Dann folat eine Aufzählun1
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und Stilderung der dabei zumeist ver- wandten Gegenstände, wie Mitra, Tiara, Bischofsftab, Kreuz, Sym- bola. Das Wavpenbuch selbst ist eingetheilt und geordnet nah dem S@emuismus der katholischen Kirde des Deutichen Reichs, den fünf Kirchenprovinzen, den exemten Visthümern und den apostolischen Bikaricten. Voran steht das Wappen des Papstes Leo XIII.; dann reiben si die der Eczbiëthümer und Bisibümer nebst den aus diesen fomponirten Wapven der derzeitigen Inbaber anz; die Wappen der während des Drucks neu ernannten Bischöfe sind am S&luß nach- getragen. Jedem Wappen ift eine Beschreibung nebft den hauptiädb- libsten bistorishen Daten beigefüat. Ein Anhang enthält die Ab- bildungen der verschiedenen geistliven Würdenträger in ihren Ornaten nach den besten Vorbild.rn aus älterer und neuerer Zeit, ferner die Wovren ter alten geistliden Kurfürsten nah Grünenberg's Wavver. buch, dann die der Erzbischöfe und Bischôfe im alten Reibe (nah Siebmagher), die der ehemaligen gefürsteten NAebte und Acbtis- finnen, endlich die Wapp Deu beslehenden i
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en der no& in Deutschland Mönchéklöôster, sowie die Trabten und Abzei&en dieser Möndéorden. Am Schluß wird auf ciner besonderen Beilage das Muster eines Hirtenbriefes mitgetheilt. Die irpoarapßische Ausstattung dur rei verzierte Initialen in Rothdruck und eine gro ;
h' gelungener Hoizschniit-Abbildungen macht dem Rufe der Firma ale Ebre. Das bandli&e kleine Buch dürfte in den Kreisen, für die cs bestimmt ist, verdienten Beifalis ficber fein.
Literaturgeschite.
Q Eine Gesammtausgabe der Werke Otto Ludwig' Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig in Angriff ge- ersceint zu einer Zeit, wo man eben scin Iugend- 3 Fräulein von Scuderi“ in zwei ganz versiedenartigen itungen zum Bühnenleben zu erwicken fut und der Dicter
¿ur reckten Würdigung gelangt ist. Erst heute,
zig Jahre nach seinem Tode, erkennt man scine arstellungsfraft, seine große Gestaltungéfähigfkeit als
¡ke ire sittlicernste Rihtung und psvbologishe Vertiefung ;ähler willig und unumrourden an. Die mädbtig ergreifenden
ie Mafkkabâäer“ und „Der Erbförfter“ , wel&e now
zum Meperioire des deutshen Theaters gehören, baben VDtto Ludwigs Namen in dec Gegenwart lebendig erhalten und au auf sein weiteres dibterishes Schaffen die Aufmerksamkeit der literatur- treundlicen Kreise wieder hingelenkkf. Das Unternehmen einer Aus- gate sciner gesammelten Schriften wird daher sidberlih in diesen mit rielem Beifall bgrüßt werden. Die Namen der auf dem Feide literarbistori\ch¿r Forschung woblberuferen Herausgeber, der Profeftoren Adolf Stern und Erich Smidt, bürgen für die Sache Die Auézabe will die ganze Persönlichkeit und Entwickelung des Dichters vor Augen ste: en, insofern sie außer den früßer seltständig erscienenen Dramen und Erzählungen, den in der Janke'’scen Sammlung von 1870 veröffentlihten Schauspielen, Brucbstücken und Gediten, ¡zum ersten Mal eine umfassende Auswahl aus Otto Lutwig'ë lyrischen Dithturgen, ferncr eine ganze Reibe noch ungedruckter Schauspiele, Schauspielfragmente, Novellen und kiitisher Schriften darbieten wird. Die vorliegende erste Lief rung enthält mehrere Probebozea aus der Abtbeilung der lyrisben Gedichte, darunter neben einzelnen \chon be- kannten Balladen einige Lieder, die nah Form und Inhalt zu dem Besten geböôren, was die moderne deutsche Lyrik hervorgebracht bat. Die musikfalis@e Begabung Otto Ludwig's thut si namentli in dem Gedicht fund, das „Durch den Grund“ betitelt ift und in vollendeter Weise die Vogelstimmen sprawlich malt. Von großer Wahrheit und Innigkeit des Gefühls ift das Gedicht „Du und Ih“ erfüllt; der Dichter schildert darin offenbar ein Stü eigenen intimen Liebeslebens, Au sonst findet der Leser mancherlei anziehende lyris&e Saten auf diesen Blättern, die uns den ernsten gewaltigen Dramatiker liebenswerth nahe bringen. Ein Verskünstler
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freilid bat Ludwig nie sein wollen, aber die Tiefe seines Empfindens spricht au in den formell minder vollkommenen Versen mit der rührenden U widersteblichfeit aller unmittelbar poetiswen Natur zu uns. Unter den pvolitishen Gedihten sind die „Völkerfrühling“ und „1848* betitelten mit ikrer wahrhaft rührenden Begeisterung für die Stimmungen und Hoffnungen damaliger Zeit ungemein carafteriftisch. Die Erzäblung „Zwischen Himmel und Erde“ ist im Iahre 1855 ge- ichrieber; sie mate son bei Lebzeiten des Didters Auffeßen, wurde wiederbolt neu aufgelegt und ist in mehrere fremde Spracwen übers ctt worden. Ludwig wollte darin, wie er selbst sagt, die Scickfale beider Ertreme der Mensbeit darstellen, „des Frivelen und des Aengsilichen“, in deren Mitte das Ideal liege. Man rübmt an dieser Erzäßlung mit Ret die scelise Tiefe und die vaderde, meisterbafte Autführung. Außer den neuen l1yrisden Dichtungen soil die Auszabe ferner bringen: die bisher unbekarnten und urgedruckten Schauspiele „Die Reccte des Herzens“, „Die Pfarrroîe“, „Hans Frei“, drei now unveröffentlihte Nevellen ( „Maria“, „Die wahr- baftice Geschichte von den drei Wünschen“, „Eine Dorf- bozeit*), dann eire grofe Anzabl von weder in den „Ges sammelten Werken“ no% in den Naghlaßschriften mirgctbeilten dramatishen Fragmenten, endli eine Auswabl aus den fritisckden Studien Ludwigs, auf die man nab seinen gesck{äßten „Sbakesp:are- studien“ webl gespannt sein darf. Ferner foll der neuen Gesammt- ausgate eine von Adolf Stern ver‘aßte, auf Briefen, Tagebüwern, Familien- und Freundeë-Mittheilungen beruhende, überbaupt aus einem reihen Quellenmat:rial ges{öp’te und auch perfönlize Ers- innerungen und Eindrücke mit zu Hülfe nehmende Biographie des Dióters beigegeben werden. Im anzen wird die Ausgabe fechs Bände von durchbschnitilib etwa vierzig Bogen umfafien und zunächst in 28 bis 30 Lieferungen (zum Preise von je 1 F) au8gegiben wers den. Die Lieferungen sollen in so rasher Fel2e ersheinin, daß die Ausgabe {on im Herbst dieses Iahres abgeschlofsen vorliegen wird. Koionialvolitik.
ck. Koloniales Fahrbuch. Herausgegeben von Gustav Meinecke. Dritter Jahrgang. Das Jahr 1820. Mit einer rolitisGen Uebersi@tskarte von Afcita. Berlin. Garl Heymann's Verlaa. (Preis 6 A, geb. 7,50 A) — Bei dem stetig wa{senden Interesse für die deutschen Kolonialange egenbeiten bat sich das JIabr- bub \brell einen Rang unter den periodischen politischen Erscheinungen erworben, zumal es das einzige in seiner Art it. Es unterrichtet den Leser in knapper, gleichwotl auéreihender Wei)e über die Vorgänge es Iahres, und da der rauëgeber, wel@er Redakteur der „Deutschen Kolonial-Zeitung“* ift, über man®e weniger bekanzte Vor- gänge auf folonialpolitischem gut unterrictet ist, fo wird die Zusammenstellung sowobl dem Z leer als dem Politiker willflommen sein SIedenfalls ift es für den, wt ßich über unsere Kolonien urterriéten will, ein unentbeb: lies ch1agcbuch. — Eingeleitet wird das Iabrbu dur cinen ocientirenden und sabgemäßen Artifel : Die Vertheilung Afrikas, zu welchem eine folorirte Karte von Afrika im Mafftabe von 1 : 250009500 gebört, die nah den neuesten Auf- nabmen und Vereinbarungen bergestellt ist und eine sebr zeitgemäße Bedeutung tat. Es folgen dann instruktive Arbeiten von A. Seidel über die Svpraverbältnisse in den deutschen Schußzgebieten, von Paul Reichard über afrikanishe Jagd, und von G. Wallroth über die Missionstkbätigkeit in den deuts&en Schugtgebieten. Nachdem noch die Kclonia!politik im Reichstage, die Kolonial- abtbeilung und der Kolonialrath besonders behandelt worden sind, folgt die Schilderung der Entrwickelung der einzelnen deutschen Kolonien, welche mit Sorgfalt, dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse entsvreend, durgearbeitet ift. Der Atdruck der Denk- \Griît über die Beweggründe zu dem deutsch-englisten Übkommen wird für Denjenigen, welcher sih genauer mit unseren Kolonien bes châftigr, von Intercsse sein. Ein besonderes Gemribt mêten wir Ler noH auf die Rubrik: Verwaltung, Zolpolitisches und Sta- tistis%es legen, welde u. a. cinige nur in offiziellen Freien befanite Verordnungen ui d Statiftiken bringt, was in diefer Hinsiét geleistet worden ist, und auf sicheren Grundlagen berukt. Der dritte Band reibt si den bereits ersck@ienenen ebenbürtig an.
Sozialpolitik.
ck Das neue Gesey über die
AlterSversicherung, Eine Darlegung äFedermann. Verfaßt von Max Hallbauer, K. Direktor Leivzig, Verlag von Aibert Berger (Serig’\he Buchhands lung). Preis 60 &. — Aus der großen Zahl der bisher ersienenen vobpulären Schriften, welcke bezweckez, das Verständniß tes so schwie- rigen und umfänglihen Gesehes über die Inrvaliditäts- und Alters- versiwerung den weitesten Kreisen ¡ugänglih zu maden, tritt das vor- liegende Büchlein dur& Faßlichkeit und Gemeinverständlifeit hervor. In Gesprächéform, welche langathmige und \chwer verständliche Saß- bildungen vermeidbar macht, hat der Berfasser die Haupt» arundsâße des Geseßes so dargestellt, daß sie jedem Deutschén, der in der Entzifferung der Gesegetspra#e nit geübt ist, flar und verständli werden. Auch die Einwände, wle com Standpunkte des Arbeiters gegen das fo seaecnêreiche Gesetz bezügli der Höhe der Rente 2c. erboben werden fönnten, finden eine \{lagende Widerlegung, sodaß das Stiften ch in jeder Bezie» bung etgnet, das Ge!ch den Arbeiterkreisen immer schmadckhafter ¿u maen. Die Partiepreise betragen : für 50 Exemplare 25 Æ, für 100 Erems- plare 40 Æ, für 500 Eremplare 175 F und für 1000 Eremplare 309 & — Für Hessen und Satbsen, wo die Beiträge von Kafen und Behörden eingehoben werden, sind Spezialaufgakten veranitaltet worden, und für die franzësisch urd poinish redenden Theile des Deutschen Reis ist das Büchlein ins Französishe und Polnische übersetzt worden.
— „Gesundheitslehr 2 von Dr. L. Hirt, Professor Verlag von A. Asher u. Co. = ui! dieser S&riit hat das Invaliditäts- und Alterêveriierungégeleß gegeben, Die leider unbezweifelbare Thatsacbe, daß die reitenden Klassen, sofern es sh um den Scuß und die Pflege der Gesundheit handelt, im Großen und Ganzen viel za wenig für si itun — und zwar nit immer avs Gleichgültigkeit oder Unachtsamkeit, sondern ibatsächlich oft aus Mangel an Belehrung —, bat den Verfasser der rübmliGst bckanpten Werke: „Die Krankheiten der Arbeiter* — „System der Gesundheitépflege“ u. A, eine anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Arbeiter- Hygiene, angeregt, für jene große Anzahl von Arbeit:rn, die von dem, was ibnen nüßt und schadet, wenig oder niWts wisscn und in Folge dessen manhen Fehler beaeben, die vorliegende furze Anleitung zu \{reiben, die selbstredend auf Er- \{óvfurg des Gegenstandes keinen Anspru macht, aber völlig aus- reit, das Verständniß für das, was dem menschlichen Körper nüßlih oder \chuâdlid ift, anzubahnen und zu wccken. Jn sehr einleutender, allgemein faßliher Weise wird dementsprehend über die Wohnung, die Arbeitéräume, die Errährung, die Kleidung, die Körperpflege, die Berufsarbeit und ihre Gefahren und den gesundheitlichen Schuß des arbeitenden Weibes und Kindes das Erforderlie dargelegt und ein alphabetishes Verzeihniß der witigeren _ Gewerbe und Fabrikbetrieke unter Angabe der besonders zu fürhtenden S&âätlicbkeiten und Vorsihtsmaßregeln angesblofsen. — Bei dem großen Interesse, welches aller Orten jeßt für die Gesundheits- pflege der arbeitenden Klassen zu Tage tritt, dürste diese durchweg gemeinvercständli abgefaßte Schrift allgemeiner Beachtung empfoblen werden. Um eine wöglichst große Verbreitung derselben zu erzielen, ist der Preis des Buches schr billig gestellt, rämlih für 1 Exemplar 40 A, für 100 Exemplare 39 M, Tür 1000 Exemplare 300 Æ, und es ist besonders durch die überaus niedrigen Partie- vreise Behörden, Berufsgenofsenschaften, Versicherungsanstalten, Ver- einen, Arbeitgebern u. f. w. Gelegenheit geboten, mit geringen Koften in ibren Kreisen dieses nüßlihe und zeitgemäße Werken zu ver- theilen. 5:
— DasParadies der Sozialdemokratie, so wie es sein wird. Na sozialdemokratishen Schriften für alle besoanenen Ar- beiter dargestellt von E. Klein. Freiburg im Breiêgau, Herder’ se Verlagshantlung, 1891. Kl. 89 (10 4). — In dieser kleinen Flug- chrift wendet sih der Verfasser an die besonnenen Arbeiter selbst und
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r die arbeitenden Klassen er Universität Breslau, Berlin, J
Anlaß zur Veröffentliwung ing
führt aus den Schriften der sozialdemokratischen Propbeten deren Autsprüche wsörtlid an, damit auch der einfacste Arbeiter in den Stard gesetzt werde, ih selber ein Urtheil zu bilden. Na der ebenso flaren als anschaulichen Beweitführung wird der fozial- demofkratiice Staat nie zu Stande kommen; und sollte er wider alle Erwartungen doch zu Stande kommen, so würde er für furze Zeit entscßliG viele Greuel und Unbeil anri&ten und dann wieder zu Grunde gehen (S. 23). Die Gütergemeinschaft ist die Havptsacve am ganzen Sozialiëmus (S. 7). Die aus diesem Grundsaße sich ergebenden Einzelheiten sind sbarfsinnig hervorgeboben; namentli wird geltend gemadt, daß den besitenden Klasen ni&t die Kopflesigkeit zuzumuthen ift, sie würden die beab- sibtigfe Plünderung autwillig sich gefallen laîen. Sie werden si natürli bis aufs Messer mehren. Strôme Blutes werden fließen, und *ie arôßere MWakhrsceinlit&fkeit des Sieges liegt feineswegs auf Seiten ter Sozialdemokraten (S. 22). Wenn in tas neu „erfundene Paradies“ die Arbeiter eingehen, jo würden Re vor der Thür lassen müssen alles Eigenthum und alles Ret auf Eigenthum, die Freiheit ihrer Seele, ihre f vônste Hoffnung auf ein ewiges Glück, Gattin und Kinder. „Und wenn du aüe deine bten und theuersten Güter geopfert und zu einem unfäglich elenden, niedrigen Dasein ti cnts{lofsen bat, so blüht dir die beste Ausfidt, nod vor der Thür tes verbeißenen Paradiees ersGefsen zu werden“ (S 22) Der besonnene Arbeiter oll aber von der großartige sozialen Vewegura niht f bleiben: die Bewegung iît da, Niemand wird fe aufkalten. Sie ist hervorgegangen aus zwei Ursaben, aus l beretigten und einer unbe- rechtiaten, Die unkereck@ti findet der Verfasser in dem Unglauben, (S. 23) man bat dem nen Mann das jenseitizge Paraties ge- nominen ; darum will ieéscits cin Paradies baben. (S. 24) Die berechtigte Ursache li in den wirkliwen Uebelfiänden der sozialen Verbältniffe.
Wsung dieser \{chwierigen Frage cinen christlih gesinnten, thätigen und nüe&ternen Arbeiterstand vorfinde. Dann werde das drobende „Gespenst der sozialen Revolution vers{wunden fein. Gute Geseye fönrten tem Arbeiter zwar ein menschenwürdiges Dasein vericaffer, aber das Paradics nicht wiederheistellen; deéhalb wird der Rath ertbeilt, daß au die christli gesinnten besonnenen Arbeiter R sammeln, in Vereiren organifiren und in die soziale Bewegung eintreten. Warum sollte cs denn nicht mögli sein, der fozialdemofratisd&en Ar- beiterarmee cine noH größere Armee von christliGen Ärbeitern ent- gegenzustelien? Die lesenswerthe Schrift {ließt mit den Worten (S. 24): „Cbristlicher Arbeiter, nur ein Thor oder ein Tyrann wird es dir verübeln, wern du für die Inlcrefsen deines chrenwerthen Standes cintrittst, Thue dies unentwegt na dem Grundsate: Jedes fremde Ret ift mir heilig; aber aub ih habe meine Recçte und i werde nicht ruben, bis sie Jedermann heilig sind!“
Geographie. I Von dem bei Sch{midt und Güntber in Leipzi jet in weiter, bis f
„Indien in Wort und Bild,
Kaiszerreis von Emil Scktlagintweit“, fünfzehn Lieferungen ror. Die drei letzten Heste Religion und ihrer Uebung. Das Christenthrm i Freitet in Madras ur.d an der Küste von Malabar, wo es nah Tradition durch den Apostel Thomas cingeführt worden sein f Dort finden sich auch noch einige interessante altsyris@e Kir wele, wie ein syrischer Metropolit in seinem prächtigen Ornrat, im Text abgebildet sind. Ein anderes Bild zeigt die evangelife KirBe in Gubbi mit ibrer grie{ischen Tempelferm Au die Juden, wel%e sib an der Westküste von Bombay hinab bis Trawankor angesiedelt haben, werden uns in einigen Typ DET* anschaulidt. Sie follen aus Babylon, von ik i die assvris&e Gefangenscaft geführten Vorfahren stammen. Sehr ein- gehend werden die religiösen Bekenntnifse und Seckien der Hindus geschildert. Dieses Kapitel gebört entsGieden zu den anziebendsten und widtizsten des ganzen Buches. Kaum ein anderes ift auch fo rei illustrirt. Hier sehen wir alle die großartigen Wunderbauten der alten Tempel mit ibrer fabelhaften Pracht von fkulpirten Ornamenten, wie den groken Gopura in Tandschor, die koloffalen Felsentewpelskulpturen ron Ewalior, die Dschaira-Tempelruinen zu Gßaripur, dann die Kuitstätten der mohamedanischen Vevöikerung, wie die Moschee in Adsmir x. Ein siwaitisWer Bükßer, ein Brabmane im Gebet u. a. bilden tie lebendige Staffage dazu. In Anbetracht dieser reihen illustrativen Ausstattung ift der Preis von 50 für die Lieferung (in 45 Heften wird das Werk vollftändig) in der That ein außerordentli geringer.
Unterhaltung.
„fn eines großen Königs Armen“. Von B. Mercator. Zweite Auflage. Gotha, Friedri Andreas Perthes, 1890. — „Zum Frieden und zur Freude“ iît das vorliegende Werk von der Verfafierin der Sé&rift von dem „Kinde aus Iérael* verfaßt, Der innige Wuns, daß es Vielen zum Frieden und zur Freude gereiche, ist auch
der vorliegerden zweiten Auflage desselben auf den Weg mitgegeben Ein Sehnín nach Friedcn turzieht achtzehn Kapitel dieses Buches. Ein etlcr arie%i‘cher Jüngling als Repräsentant freibeitlicer, philo- sopkisder Fors{ung, ihm zur Seite eine vornebme „Toch&tcr vo Tyrus* als NRepräjentantin Kunst und Schönheit liebender Seelen, ein gold- und bildungêreiher Kaufmann Phöntziens und eine woblumfriedigte iraelitis%e Pflanzerfamilie als Darstcllerin eines mêgli{cht voll- fommenen Fanilienglüdé, ersheinen als Träger eines tiefen Schr ens na Frieden und bethätizen dieses im eifrigen Suchen nah Wahrkbeit, als deren Sinnkild ch der ftrablende Spiegel des unendlien Meeres vor dem BVlick der Su@enden ausbreitet. Im Besiß einer gediegenen Kennti.iß des Seelen- und Weltlebens zeigt die Verfasserin in spannender, fesselnder i jene Sutter, unbefriedigt vom Genusse der Wissen|chaf s der Familienfreuden, endli
c eseeligenden Frieden finden den Armen des großen Königs der Wahrèeit*, erkennend: Gott ift die Liebe und sein Fricde ift höhe alle Vernunft. Manche Ueber- \chwenglidfeiten im sonst durwweg reinen und edlen Spraéausdruck nehmen wir in Anbetraht der guten Dorchführung des Gedankens gern mit in den Kauf und \{li:ßen uns dem Wunsch der Verfasserin an, daß es Vielen zum Frieden und zur Freude gereiwen möge. — „Wandlungen“. Aus den Papieren eines preußischen rs. Herauegegeben von I. Isenbe ck. Berlin, 1891. R. von r's Verlag. G. Schenk, Königliher Buchbändlir. — Preis: / Vorliegender Roman, dem eigenhändige Aufzeiwnungen cines preußishen Offiziers zu Grunde gelegen baben, wricd nit verfehlen, die Aufmerksamkeit weitester Kreise zu erregen. Felde marschall Graf Moltke s{hricb dem Verfasser, „daß er die Wandlungen mit großem Interesse gelesen hate“. — Die Kämpfe der Deutschen gegen den ersten Napoleon bilden den Rahmen, in welch:m ih die „Wandlungen“ absvielen. Diese sind Theils familiärer, Theils patrio- tisher, hauptsählich aber religiöser Natur. Die Darstellung ift feselnd. Mit ganz besonderer Sorgfalt ist das Lichtbild der Königin Luise entworfen, dessen Urbild für die Gestaltung der Wandlungen im Innern des Helden merkbar die Anregung gegeben hat. — „Aus der S{bmiede des Lebens. Erzählungen von Janitschek. Lerlin, Ad. Zoberbier, Verlagësbuchhandlung Mobßren-
straße 10. — In den sechs Erzählungen dieses wohlausgestatteten, 274 Seiten starken Büchleins, überschrieben : 1) „Ein Gewifsenloser“, 2) „Gottes Eigen“, 3) „Dem Dunkel verfallen“, 4) „Maurißia“, 9) Larms & Comp.*, 6) „Le roi est mort, vive le roi“ — ver- mutbeten wir nach dem Titel drastifche Lebensbilder aus dem Kampf ums Dasein oder zum Wenigsten dod Schilderungen von Vorgängen aus dem in Arbeit und Mühe köstlihen Menschenleben. Aber es sind Rur \illernde Seiferblasen, wilde, fremkartige Kinder einer faît ungezagellen Phantasie der Verfafserin, die mit allem Aufroand phrafenbaften Gepränges in die Erscheinung treten. : Mas Im Verlage von H. G. Wallmann in Leipzig erschien: eDE matbsfreude.“ Einkundertundfünfig der bekanntesten eutschen Volks- und Vateclandélieder nebs Anhang. Zusammen- gestellt von Daniel von Coelln., Volksauëgabe ohne Noten:
20 S, 25 Exrpl. 4 4, 100 Expl. 15 #, gebunden 30 A, 25 Expl.
6 A Ausgabe mit Noten auf Velinpapier gedruckt bros. 89
Gebunden 1 Æ — Leipzig 18
91. — In diesem Büchlein sind —
wie der bcimgegargene Gerok sagte — „fast lauter alte liebe Be- fannte, echt deutsche Volkslieder, fris, fromm, fröblid, frei, wie man fie selber eint in guten Stunden gesungen und wie man fie allezeit gern singen bört von Jung und Alt, am häuslichen Herd und
draußen in Berg und Thal “
Blüthen Chriftenfinn ,
ebt deuts@en Voeolkegesangs , Naturfreude und
Es sind faît allzumal réine, duftige denen Gotteësfurcht und Vaterlandsliebe entstrômt. —
Ihre erste Auflage ist bereits in vielin Tausenden Exemplaren ver-
breitet.
Die Witmung dieser neuen zweiten, vermehrten und ver-
besserten Auflage bat Feldmarschall Graf Moltke, der ein warmer Volksfreund ist, angenommen, was siherlich dem Büchlein zu be-
sonderer Emvfeblung gereicen dürfte.
Daß der zweistimmige Saß
durckweg gewählt is, zu welchem si in musikaliscken Kreisen allbe- fanntli der Baß als dritte Stimme von selbft leiht binzufindet, 1ît xraftish. Die Stimmführung ift überall natürli, leit fließend
und klangvoll.
Den Liedern Nr. 25, 100, 101, 128,
97 26 35, 136 und
140 vermögen wir jedoch das Bürgerrecht echt deutscher Volkslieder nitt zuzuerfennen. — Den Familien, Schulen, Vereinen, Anstalteu,
Gefellshaften und cllen
ía
ngluftigen Kreisen unseres Volkes wird diese
Liedersammlung ein guter Gehülfe ihrer Freude sein,
e— Die welße Rofe. Sa Heidelberg, Karl Winters Univ Pr. 4 4 — Der u
1
Mira,
or 8° S. 298.
Mira sid verbergende Verfasser ift
Natur. Er
nennt fei
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Eine Sage aus alter Zeit von C èrsitäts-Buchbandlurg, 1 n edenfa
„Einen
A Allerdings, die Erfindung ift keine ncuz, den
Heinri von Ofterdinge haften s Wn Si n niß besonders zurückzuneßmen, seine inverste auéstreut. Da we reißen. Heinri v:
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in
Tannkbâuser, wodu
Kraft, Mira in lyris ing und seine persönlid)
Gedichten Erfahrung
die Seele des Lesers zu treffen und hinzu-
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ck.5 on] iht Fey; — rdingen's Liebesgedichte, der Fürstin Hilde-
durdaängig bei aller Leidensdaft anziehend
und anmutbig ist das kleine Gedit Nr. 18,
n demselben, sondern perlt mit Goethe
o läßt der Sélu ung feblt für den * ift Gottes Ordnung, i „Weißen Rose“
„den weiten
Verlags-Anftal ter) sind dret wett
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ichtli®en Ueberblidæ
Druderei Aftiengesell {af i! 4 (Preis der
, Marinemale
¡un einleitenden Absch{nitt fort,
3 ¿ur Gegenwart mit ihren \&wimmenten Festurgen vergleihbaren See r!
iffe und See- dur die ommneten, Gine werth-
‘die primitiven führen uns dann we o bo verv fa
hrzeugen.
interessante Beigabe bilden im ersten Theil der Darftellung
die nas alten Kubferstiten in Holzsbnitt wiedergegebenen Abbildungen
bemerkenttwrertber
bistoris er
Wilbelm's des Groberers,
tfolomäus Diaz. Ein
mit ibren theils bargartigen, theils an d alter Städte erinnernten mächtig bohen Hecks, der Sthiffsarwitektur in der 9
Entwickelung
Sciffébauten, mie der Segelschiffe der Entdecker Columbus und Var-
sowie
iaz. E eigenartig imposanten Eindruck maten au die alten Liniensiffe des 16. Fahrbundects und der späteren Zeit
die vielstöckigen Giebelbäuser In Bezug auf dîe euzent werden zwet
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Perioden unterschieden: die Zeit von 1500 bis 1840, als die Periode der eicentliGen Segelshiffabit obne Beihülfe der Ruder, in wel@er
das Schif glattes Ges
üt als Breitseit-Vewaffaung führt un
dem Segel allein im Gefecht manövrirt wird, wo ferner de
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nit mebr, wie ebedem, zum Anariff dient, sor. dern die am Leichtesten verleglite Stelle des Stckifes ift,
Periode
reiht von dem Iabre 1840 bis in die Gegenr
mebr erseßt der Dampf als Motor den Wind. Das
verbessertes, gezogenes Geshüß in verschiedener Aufstellung Seiten, im Bug und am Heck; man kehrt zur antiken Waffe Sporn, zurück und damit zumAn-.rif mittels Nammens neben der Vert dung der Artillerie. In Wort und Vild werden in diesem Kapitel die erste
Râter- und Dampftoote, die älteren trar.gatlantis@en Raddampfe der erste Schraubendampfer ge\&ilderk. bung dér Hauptltypen des
Dann beginnt eine Bes@®
modernen in- und auglärndishen SWhiffbaues,
Auf großen vorzügli ausgeführten Holzsch{nitt-Tafeln oder im Text
L,
sind eine Anzabl der bervorragendsten oder dem Typus rah ar teristihen Siffe unserer Kriegsmarine abgebiltet, wie Sr. Majes Panzerfregatte „König Wilkelm“ (auf der Fahrt,
an der Spit
Geschwaders seaelnd), dann die elcgante, scknelle Kaiserliche
Hokenzellern*, die gedeckte Korvette „Biemar
Kanonenboot „Eber“
Schifféjungenshul\{Gifff „Nixe“ 2.
a
iemarck“, der Aoifo bekannt dur seine sameanishen SHick! Von bedeutenderen englis{en
iffen werden uns in ebenfalls vortrefflihen großen Bildern vor
Augen geführt das Kasematts©if
„Swiftsure“ und der „Neptune“®.
Au die Arbeiten im Dos und bei der Panzerung sind bildlih in- Eine besondere in Gold- und Farbendruck auSgesübrte Tafel zeigt in forrekter Darstellung sämmtlice Stan- darier, Flaggen und Wimpel, wellhe die Kaiserlithe Marine bei den
struktiv veransckaulicht.
verschiedenen Anläfsen führt und benußt.
Daß über dem Instruktiven
und Technis&en auch das Künstlerische in dem Werk nit zu kurz
kommt,
beweist ein stimmungsvolles Mondsein-Seebild von dem
Mitberau2geber, Marinemaler Niethe, betitelt „Der Heimatb nahe“, 28 na einer KreidezeiGnung in Shwarjk-nstmanier vorzügli aus-
geführt ift.
Die bisher vorliegenden Hefte erwecken nach Inkßalt und
Auéftaitung für das Werk, welches in urterhaltender Form Belehrung über einen so witigen Faktor im modernen Staatsleben bietet, wie ibn unsere Kriegs- und Handelsmarine darstellt, die besten Erwar-
tungen.
Zeitschriften.
— Die am 24. Januar erschienene Nr. 2482 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält u. A. folgende Abbildungen: Kaiser Wilklelm's Fahrt auf dem Stettiner Eisbrecher „Berlin*, Originalzeihzurg von I. Stêwer. — Emil Welti, Bundes-Präsident der Schweiz für 1891, — Aus dem Spreewald: Ein Leicbenzug auf S&littschuhen, nach einer Zeichnung von Otto Anders. — Bilder von C. W. Roffet’s
Reifen in Indothina, C. W. Rofset. — bildungen, — Auf auf Holz gezeihnet
10
Das Meteorit der Wablítatt, von Richard
Abbildungen. — Der Fors{ungsreisende von Oshhanek, 2 Ab- eigenen Gemälde
(zweiseitig). —
nah dem Friese
Die Taufe, nach einem Gemälde von Anton Laupheimer. — Wilbelm
Taubert, 7
am 7. Januar. — 7 am 26. Dezember 1890. Dicherba, na einer Zeichnung von Francesco MReinbard. — Mafkart’'s Grabdenkmal auf dem Centralfriedhof in Wien.
Heinrih Smidt (Blumen-Schmidt), — Der S{âdelthurm auf der Insel ] Hans — Der
große Seidenwollen-Baum zu Naffau auf der britishen Bahama- Insel New- Providence. — Rembrandt's Selbstbildniß. — Polytechnise
Mittheilungen.
— Die Deutshe Verlags-Gesellshaft Dr. Rufsak u. Co. in
Berlin,
welche seit einigen Jahren die illuftrirte „Mode und Haus“ und die „K
Frauenzeitung leine Modenwelt“ beraus-
giebt, läßt seit Beginn dieses Jahres unter dem Titel „Illustrirt e Wäschezeitung“ eine neue Zeitschrift erscheinen, welche gewiß das
deutschen welche
Interesse der der Zeitschrift,
Frauenwelt
in
wird. Der Titel
erregen ird. ersheint und zum
Monatsl[ieferungen
Preise von 60 4 vierteliährliG zu beziehen ift, entbält den Zusaß „Gebrauchsblatt mit Zuschneidebogen“, durch welchen der Zweck der Zeitschrift und die Absidt der Herausgeber bereits gekennzeichnet wird. Es bandeit fch darum, den Frauen die Möalitkeit :u geben, die moderne Wäsche nah ges{mackvollen Mustern selbst herzustellen, die zur Wäsche gebörigen Häkeleien, Stidckereien 2c. nach klar er- läuterten Vorlagen seibft anzufertigen. In der vorliegenden erften Nummer des Blattes finden wir bereits 85 gut gezeihnete Original- muster, wel%e wobl ¿ur Gmpfeblung der neuen Zeitschrift dienen können. Kalender.
„Taschen-Kalender 1891 zum G bhabung der Arbeiterversiccherungs Berufsgenofsen\chaften (Gencssenschaft un glieder, Vertrauentsmäsrner, Mitglie Kommissionen, Versicerung8anf Sciedsgeri&te, Krankenkassezvor — Nat amtlichen Quellen zusam Buschmann, Geschäftsführer der Götze, cxvedirender Sekretär im gang. Hierzu eine Beilage. Berlin. bandlung, SW. Defsauerstraße 19. -—- nch biefer Kalender in den im Titel
er vor anderen
Arbeitstishe jedes Beamten,
bei der Handhabung cines der Arbeiterversicher1 ist. Solche Bevorzugung verdient er baltigkeit, Zweckmäßigkeit und Zuverläfsi männishem Blick zubereiteten Inhalts, Fabrgang bewegt sih, wie eine Muster zetWnisses ergiebt, dem Hauptink
Jahrgänge. Alle wictigen Neu
zum 1. Oktober 1890 bekannt
gebührende Berücksichtigung gefunden. Gesctzeëparagrapbhen gegebenen Erlàä früberen JIahren Jang Enti@eidu lien Verarbeitung unter:
daß jeder Betheiligte
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— Der „Notiz-
von Haasenstein u.
in Auflage ers&ienen, Fahbres wobleingerihteten „N 1) ein Verzeichniß der politif Auslandes, 2) ein Verzeichniß Cours- und Adreßbücber, sow Auslandes, 3 tis & Zeitungen ers{einen, 4) t Zeitschriften 2c. mit Seitenbezei Empfeblungzanzeigen von Zeitu 6) ein alphabectis%es Verzeichni Dieser Katalog wird fsich 25, Gange der Gunft der inferirenden
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„Inferiions-Kaleuder , j 24. Auflage — der Annon:en-Expedition ? Central-Bureau SW., Jerusalemer Straße von Rudolf Mosse. — Dieser Kalender damit, die Uneingeweibten mi telseiti gungêwesens bekannt zu machen, cen î \chlâze zu ertheilen, Dies bervorragender Annoncen-Frpedition von Rud Annahme bat, b. ein für je nach alpykabetis{ch geordneten ordneter Zeitung8-Katalog proben, d. ein Verzeichniß Ervedition Rudolf Mosse, e. Zusammenstellung von g. ein Kalendarium.
Land- und Forftwirthschaft.
Viehzucht.
é den reicen Kuttererträgen des leßten Jahres findet, wie eshecim gesrieben wird, die Auszu 1 Vieh, die in
n Jabren vernachlässigt werden mubke, zu in einem fo
nden Umfange statt, ¿ ald abgeholfen
sein wird. Fette Schweine illiger geworden ; die Preise find von 68 und 00 Pfd. S@&lat- gewicht gefallen. Die P baben #ich
, ETSE S Ls ovhalt in der bisherigen Hôße erhalten.
Vertehrä-Anfialten.
tar. (W. T. B) Die Hambur? tfabrti-Aktiengefellschbaft hat der ute den Fabrpreis nach Baltimore
er Postdampfer ,
York kommend, heu
Suevia* der- T4
Nacmittag
] Der Caftle-Dampfer
ist beute auf der Heimreise in London an- gekommen. Castle-Dampfer „Conway Castle“ hat am Donnerstag die Canarishen Inseln auf der Auëreise passirt. Der Castle-Dampfer „Garth Caîtle*“ ift heute auf der Au®&- reie von Darthmouth abgegangen. E
Der Union - Dampser „Athbenian® if am Donnerstag auf der Autreise în Capetown angekommen. Der Unions Damvfer „Anglian®" ift heute auf der Ausreise von Southampton abgegangen,
20. Januar. (W. T. B.)
Theater und Musik.
Königli®be Theater.
Se. Majestät der Kaiser wobnte am Freitag einer voll» ständigen Probe des Wildenbruch's{en Schauspiels „Der neue Herr“ im Schauspielhause bei und nabm wiederbolt Gelegenheit, dem E eneral-Intendanten Grafen von Howbberg, dem Ober-Regiffeur Grube und dem anwesenden Dichter Sein hohes íInteresse an dem Werke auszusprechen.
In der Vorstellung der Oper „Das Na@tlager in Granada“ am Montag im Opernhause sind Frl. Waiy sowie die Hrrn. Bulß, Rotbmübl, Lieban und Stammer beschäftigt. In der Dienstags- Vorstellung des „Lobengrin“ treten die Damen Sucher und Staudigl, die Hrrn. Krauß, Bet, Bulß und Mödlinger auf.
Im Schauspielhause findet am Montag und Dienstag eine Wiederholung der Trilogie „Das goldene Vließ“ statt.
Der Spielplan der Oper für die Zeit vom 1. bis 7. Fe bruar lautet: Sonntag: „Undine“. Montag: „Das Nastlager in