Vollendung des Kirchenbaues die Einrichtung rege
werden,
noch etwa
vom Panorama Jerusalem belegenen Saa: eine
kapelle errihten, welhe mindestens kfönnen, und in der d ftädtishen Kirhe gewählte dienste abhalten, sowie Taufen und
Die beutige Lrauerfeier der Großen Landesloge von Deutf aestaltete sich zu einer erhebenden Der große Saal des Logengebäu war mit tropishen Pflanzen, der sten Palmen- und Kranzspenden, als leßte Gabe dankbarer
Am Fußende zwischen den beiden Es Königliche
Kranz, den Leopold
franz der
aus Hamburg, ® anderen Orten.
Kranzspenden ihre Zu? den drei Welt
Mutterloge Royal York [den Pro! Widmungskränzen zur l uernden Großen Landesloge waren mit dem Schmidt und mit den beiden 2 Landes- d Landgerihtsdirektor Garß vollzählig nden befanden sih der Geheime Prinzen Friedrih Leopold, die Generalarzt Wegener, und viele andere an- Hofprediger D Fromme! bielt die Ordensmeister Dr. Alexis Schmidt die Abschiedsrede. Ueberführung nah dem Garnisonkirchof in der
loge
Carolath mit
Die Großbeamten der tra Ordensmeister Dr. Alexis großmeistern Oberst Zöllner un Unter den bekannten Anwese
ofrath Spielhagen vom Hofstaat des S Ising und von Siefardt,
Stadtrath Schreiner, der Polizei-Oberst Paris
erschienen. enerale Golß
gesehene Bürge Gedenkrede, der
Alsdann erfolgte die
Hasenhaide.
Mittels Verfügung des Polizei-Präsidiums sind die Scußtleute dahin angewiesen worden , Frauen und Kinder, die, bahnwagen oder Omnibusse erwarten, weisen, auch Kindern und Fuhrverkehr beim Ueber
zu sein.
In der gestrigen öffentlihen Si Versammlung erklärte sich der , lung mit der Erwe Kottbuser Thor bi eignungsverfahrzn einverstande s Anschlagswesens,
pahtung de
Se.
r der Stadt.
er zum dritten
übersandt hatte. Großen Niedersachsen ließ dur e kranz niederlegen, ebenso die Vereinigten Logen von Sh Breslau, Königsberg, A} Auch verschiedene Kapi Verehrung für den Entschlafenen. D l fugeln batte den Professor Mäyßner, die Professor Flohr und den Prinzen Söônaich»- Trauerfeier
Landeéloge
rbung der zur Freilegung d i ( 8 Lausizer Play erforderlihen Flähen im Ent- n. — Die Vorlage, S die Ver- mi
300
Hoheit der Darüber breitete aus, Die
wurde
rungen des Magistrats ohne Debatte angenommen,
das P
rojekt zum Neubau des Wohnhauses auf dem Gutshofe der
Anstalt für Epileptische bei Biesdorf genehmigt.
Der B erliner Thierschußverein wird am 6. März in der Philharmonie sein Stiftungsfest feiern, : des Vereins haben im leßten abgelaufenen Monat mit Defizit ge- wirthschaftet, das Depot hatte eine Unterbilanz von 337, das Asyl eine solche von 3255 A Im Depot wurden 194 Findlinge und 259 efangene Hunde eingeliefert, eingelöst wurden nur 160, în Pflege dem Asyl überwiesen 254, von diesen leßteren und den Hunden wurden 251 getödtet und 54 chluß waren in beiden Anstalten 210 Hunde.
eing gegeben 28,
sonst im Asyl eingelieferten 54 Am Monats
verschenkt.
Das Depot
Wetterbericht vom 20. Februar, Morgens 8 Uhr.
Stationen.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Millim
Wind. Wetter.
in 9 Celsius C. =40R.
Temperatur
|
Mullaghmore Kberdeen Christiansund Kopenhagen . Stocktholm . Le G
t. Petersb. Moskau .
Cork, Queens- A e» Brest . .…. e. ylt amburg winemünde Neufahrwafser Memel .
Bus
ünster. . . Karlsruhe . . Wiesbaden . München .. . | Chemniy Berlin | Wien Breslau. . . | Fle d’'Aix . . | E
770 771 767 773 769 751 763 766
769 770 774 773 774 773 772 772 772 774 774 74 774 776 774 776 774
771 774
j
[N NO
W 1hbedeck__ O 2 wolkenlo8
3 wolkenlos 1 heiter
8 wolkenlos 1 Nebel
2 roolfenlos 6 heiter 1/bedeckt
1 ¡Nebel
4Dunst 1¡Dunst 1¡Nebel 1|Nebel 1 [Nebel 2Durst 1/bedecki1) 2|bedeckt 1 wolkenlos 1 Nebel 1'roolfkenlo3 till wolkenl.2) W 3|Dunft til Nebel?) WNW 3 Regen still|Nebel
ler S anzco lg
A O OONMNPONO
W WNW OSO
ONO 1\wolkenlos
1) Nachts wenig Schnee. ?) Reif. 3) Rauhfroft,
Glatteis,
Uebersicht der Witterung.
Eine tiefe Depression liegt über Lappland, Wind und Wetter im Osftseegebiet beherrshend, während der Kern des Hochdruckgebietes, welhes über Mittel- und Süd-Guropa lagert, nah Oefterreih-Ungarn \ich
verlegt hat. rubig, theils Niederschläge. meist Frostwe Nord-Curopa
heiter,
Das -Wetter
in Central-Europa ist
theils néblig, obne meßbare
Im deutschen Binnenlande herrst
tter,
ist das Wetter
in Ungarn strenge Kälte. In
andauernd warm.
München meldet 94, Pest 17 Grad Kälte. Bei der Beständigkeit des hohen Luftdruckes über Mittel- Europa dürfte erhebliche Aenderung in den Witterung®- verbältnifsen demnächst noch nicht zu erwarten sein.
Deutsche Seewarte.
fünf Jahre t lmäßiger Gottesdienste für die neue Gemeinde aber immer mehr zur Nothwendigkeit wird, fo wird die Dorotheenstädtishe Kirhengemeinde auf dem in der Babstraße rechts
ersonen wird fassen Geistlichen an der Dorotheen- Prediger Hagemann regelmäßige Gottes- Trauungen 2c. vornehmen wird.
für den verstorbenen Großmeister chland, Obersten z. D. Neuland, Kundgebung inniger Theilnahme. des in der Oranienburger Straße Sarg mit einer Menge der prächtig- welche aus allen Theilen des Reis Verehrung eingegangen waren, 1 Ordenskissen lag der kostbare Prinz ih der Großloge ine besondere Deputation einen Widmungs- die Großlogen von Preußen, Medcklenburg, leswig-Holstein und zahlreiche Logen Ascher leben, Krefeld, Thorn und tellogen bezeugten in kostbaren
Personen, auf den Fah:dämmen stehend, Pferde- auf die Bürgersteige zurückzu- alten gebrechlichen Personen bei stärkerem \chreiten des Fahrdammes behülflih
gung der Stadtverordneten- N. A. Z.* zufolge die Versamm- der Sfkaliterstraße vom
Der Uebers{chuß,
vergehen Presse* ergeben,
Görlitz, 19. Februar. den Prinzen Ls Nähe des Bloch
Interims-
dem „D. Tgbl.“
gesichert. Preßburg, 19. Februar.
Erdbeben verspürt. Nachmittags
ges{müdckt. Rom. In der Nacht vom 13.
Friedri M zwölf Apostel eingebrochen. raubten sie die kostbaren goldenen
aufbewahrt find.
Cordova. Ueber die Uebe d. Bl.), welche in der Naht vom die Stadt Cordova „Argent. Wochenblatt“ stündiger Regen hatte im Süden Fluth erzeugt;
Die Mutter-
abgeordnet.
riß Allcs mit si:
Karren und Bäumen, überall
rufe von Ertrinkenden. Gevirgsflüsse von Wellen huschten Bäume stromabwärts
3 m Tiefe wie ) vorüber
intbefondere irgend eine \{recklihe Scene ad.
wobner noch vermehrte.
müthigen Beistand aus. über 150 berechnet,
den Aende- | Gebäude waren aus ebenso wurde E überall
rümmerhaufen von unter Schutthaufen Bücher, bunt durcheinander, und dazu
in den St
und das Asyl | Bäume; ein ho@betagter
in anderen
New-York, 18. Februar.
getödtet, viele shwer verleßt.
Theater-Anzeigen.
Königlihe Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 44. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, na einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Paul Taglioni. Dirigent: Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Ubr.
Schauspielhaus. 50. Vorstellung, Der neue Herr. Stauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von
den das Ballfest des Vereins „Berliner beträgt 21000 « Diese Summe kommt dem
Unterstüßungsfonds des Vereins zu Gute.
Zur Errichtung des Denkmals für Carl auf dem Ober-Mühlberge in der auses is nunmehr der „Schles. Ztg.“ zufolge die Königliche Genehmigung ertheilt worden. zufolge den Betrag von 4000 # er( Aufstellung des Denkmals noch in diesem Jahre erscheint dadur
Während eines heftizen Orkans wurde laut Meldung des „H. T.B.* gestern Vormittag ein leichtes
darunter einer in der staatlichen Lehrerinnen-Präparandenanstalt, wobei unter den Schülerinnen eine große Panik entstand.
der „Germania“ aus Rom meldet, in
Altäre und trugen alle ex voto und ein uraltes byzantinishes, vom Kardinal Bessarion geschenktes Madonnenbild fort. Unter Anderem
Jesuskindes wie auch eine s{ône goldene Rose. [Üdi| j amen die Diebe nicht in die Krypta, wo kostbare Reliquienshränke
in Argentinien heimgesucht hat, theilt das folgende Einzelheiten mit:
furz vor 11 Uhr Nachts vernahm man ein dumpfes
Geräusch, das sch sehr schnell näherte. N | ganze Ranhos mit ihren Insassen,
breitend. E3 wankten die Mauern und Häuser; Thüren und Fenster wurden cingedrückt; vön allen Seiten ertönten Nothschreie und Pülfe- Die Straßen wurden im Nu in reißende
Gespenster
allgemeine Verwirrung war unbeschreiblih und fast in jeder Familie, die in der Nähe des abgedämmten Flußbettes wohnte, spielte si Währenddessen hatte sih die Po- lizei in dem Glauben, daß von einem Avgenblick zum anderen eine Revolution ausbrehen könnte, in ihre Festungen zurückgezogen, von wo aus sie, als jemand absihtlich Revolvershüsse abfeuerte, um da- mit die Wäthter herbeizulocken, als Antwort, einfah gegen 200 Re- mingtonschüfse abknallte, was die Angst und den Screcken der Eín- Dagegen zeihneten \sich einige Offiziere der Garnison sowie zahlreihe Mitglieder der Union Civica dur helden- Der Verlust an Menschenleben wird . auf Einen traurigen Antlick boten die südwestlichen Stadtviertel, wo bauptsählih die Wasser tobten. Ganze dem Gleichgewicht gebraht, Mauerstücke und
Möbeln, Thüren, Fenstern und Brücken; Luxu3gegenstände , ein fürchterlißher Shmuß. Familien retteten sich auf die Dächer, einzelne Personen kletterten auf Greis saß auf eincm Feigenbaum. In einem Magazin warf die Springfluth einen eisernen Geld\schrank um; offen ganze Waarenladungen in das Meer. wurde auf bunderttausende von Pesos veranshlagt und hunderte von Familien waren brod- und obdachlos geworden.
Unweit Newton (Nord-Carolina) stürzte, wie der „N. Pr. Z.* telegraphirt wird, ein Bahnzug von der dreißig Meter boben Brücke herab. Zehn Passagiere wurden
Wildenbru%. In Scene geseßt vom Ober- Regisseur Mar Grube. Anfang 7 Uhr. ; : Sonntag : Opernhaus. 45. Vorstellung. Die Meifterfinger von Nürnberg. Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 6 Ubr.
Scauspielgaus. 51. Vorstellung. Roderich Heller. Lustsviel in 5 Aufzügen von Franz von Schönthan. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend: Des Meeres und der Liebe Wellen.
Sonntag: Die Kinder der Excelleuz.
Montag: Fauft L. Theil.
Berliner Theater. Sonnabend: Eiu Freund der Frauen. Anfang 7 Uhr.
Sonntag, Nachm. 25 Uhr: Der Kaufmaun von Venedig. Abends 74 Uhr: Goldfische.
Montag: Die Journalisten.
Tessing-Theater. Sonnabend: Das Gnaden-
brod. Hierauf : Fortuna. Sonntag: Der Volksfeiud,
5 Akten von Henrik Ibsen. Montag: Der Fall Clémenceau. Dienstag: Zum ersten Male: Der Probepfeil.
Luf:spiel in 4 Akten von Oskar Blumenthal.
Schauspiel in
Pictoria-Theater. Sonnabend: Zum 83 Male: Die fieben Raben. Romantisches Zaubermärch{en in 5 Akten von Emil Pohl. Mußk von G. Lehn- hardt. Balletcompositionen des 3. Aktes von C. A. Raida. Ballets unter Leitung des Balletmeisters C. Severini. Jn Scene geseßt vom Ober-Regiffeur W. Hock. Anfang 7 Uhr.
Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 15. Male:
Miß Helyett. Vaudeville in 3 Akten von
Maxime Boucheron. Deutsch von Richard Genée.
Musik von E. Audran. Anfang 7é Uhr. Sonntag und folg. Tage: Miß Helyett.
Friedri - Wilhelmstädtishes Theater. Sonnabend: Mit neuer Auéstattung. Zum 2. Male:
Beirut, 19. einges
respondenten“
Die Sammlungen haben ergeben. Die
nicht erreiht werden. Hempel, Saak und der Spezialberihterftatter des „Hamburger Cor- Benrath, ferner Etats-Rath Kier aus Aalborg und Robert Lange aus Kiel. rihten besagen, daß die Herren in Schotra aber sämmtlich wohlauf find.
Februar. Von den Fakrgästen des Scnenda pre
„Augusta Victoria“ ist nach einer Vieldung des „W. T ein Wagen mit cchs Reisenden auf der Paßhöhe ne it und konnte, iroy aller Bemühungen
des Libanon Hilfe zu leisten, Die Reisenden sind die Hamburger Brüder
Das Wetter ist sehr \{lecht. Neuere Nah- (Libanon) eingeschneit,
Nah Sch
brachen mehrere Brände aus, Wien, 20.
zum 14. d. M. wurde, wie man der Basilika der heiligen Die Diebe beraubten mehrere
Zara, 20.
Kronen der Madonna und des Glüdliherweis e
r\chwemmung (vergl. Nr. 42 19. auf den 20. Dezember v. I.
Ein sechzehn- der Stadt eine außerordentliche Die gewaltige Wassermasse Thieren, Verderben ver- f pyorrücken.
London,
Tcd und
mitgetheilt
Ee den Î a y Santiago,
Thiece und hinaus. Die
umgewandelt Menschen, Nacht
daß in die
drüct wird.
Truppen. Der aris, 2
lande, nieder
südlihen und
abgefeuert ; der Bern, 20.
raßen aufgethürmt, unförmliche
Pianos 2c, Viele
wie
theilung Rode. Der Schaden
einer Idee des Biéville von Held und West. Musik
von C. Zeller. In Scene geseßt von Julius Fritzsche.
P Hr. Kapellmeister Federmann. Anfang r.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Sonnabend : Zum 43. Male: Der selige Tou- pinel (Feu Toupinel). S6wank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsh von Gustav von Moser. In Scene gesezt von Sigmund Lautenburg. Vorher zum 43. Male: Friquette. Schwank in 1 Akt von Benno Jacobson. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7F Uhr.
Sonntag: Der selige Toupinel. Vorher : Friquette.
Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Ensemble- Gastspiel von Mitgliedern des Wallner - Theaters. Zum 10. Male: Pension Schöller. Posse in 3 Akten nah einer W. Jacoby’shen Idee von Carl Laufs. Anfang 74 Uhr. t: Sonntag und folg. Tage: Penfion Schöller.
Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Zum 8. Male: Adam uad Eva. Gesangéposse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leopold Ely. Ceuplets von Jacobson und Gustav Göcß. Musik von Adolph Ferron. Anfang 73 Uhr,
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30. Sonnabend: Zum 19, Male: Der Regiftrator auf Reisen. Posse mit Gesang von A. L'Arronge, G. von Moser und G. Steffens. Musik von R. Bial. In Scene gesezt von A. Kurz. Die neuen Couplets von Alfred Bender. Cäsar Wichtig: Emil Thomas. Anfang 73 Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Der Registrator auf Neisen.
Concert-Anzeigen.
Concert-Haus. Sonnabend ges{lossen. Sonntag: Gesellschafts-Abend. Anfang 6 Uhr.
Sing - Akademie. Sonnabend, Abends 74 Uhr:
Concert von E. v. Mühler, unter gütiger Mit- wirkung des Hrn. Graf. H. Pückler, d. a capella- Chors d, K. Hochschule f. Musik, Dirig. Hr. Prof. Ad. Sthulze, unter Mitw. des Philh. Orchesters,
gesellschaft bei dem ] Reuß wohnten bei: der Prinz Gustav von Sachsen-Weimar,
die Minister Graf Kálnoky, Graf Schönborn und Freiherr von Gautsc, ferner viele Mitglieder des diplomatischen Corps, darunter Fürst von Lobanof}f
David ist heute mit dem Kriegsdampfer zur Begrüßung des
Spalato abgereist. London, 20. Februar. {hen Bureau“ wird aus El / daselbst eingebrahter Gefangener habe mitgetheilt, Digma besände von Afafité an der Straße nah Tokar. en 17 beabsihtiate Vormarsch der egyptishen Streitkräfte von El Teb wurde durch einen Sandwirbelsturm verhindert;
die Truppen sollten am 19. d. früh 4 Uhr gegen Afafits
„Reuter'’shen Bureau“ aus Puente wird,
aufständishe Geshwader und die C ( o Theil des Landes ist ruhig.
Polizei-Kommissar , : verhaftete, wurde von einem
Vertretern der Schweiz sind ernannt: für London der bisherige Legations-Sekretär Buenos - Aïres der bisherige
Kairo, 20. Februar. h ) ) r zösische General-Konsul Graf d'Au bigny begiebt sich demnächst nah Frankreich zu einer Vesprehung des Auswärtigen Ribot.
(Fortsezung des Nich:amtlichen in der Ersten und Zweiten
luß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Februar. (W. T. B.) Der gestrigen Abend- rinzen und der Prinzessin
und andere Staatswürdenträger. (W. T. B.) Der Statthalter „Andreas Hofer“ deutshen Geshwaders nah
(W. T. B.) Dem „Reuter- Teb vom 18. d. gemeldet: Ein Osman sich in einem Lager zwi Meilen nördli Der für den 17. d.
Februar.
(W. T. B) Wie dem de Jnca (Chile)
Meldungen aus welche der
20. Februar.
offizielle
bestätigen Unterstüßung,
in Folge der
Regierung Seitens der Armee und der Nationalgarde zu Theil geworden ist, die Revolution allmählich unter- Die Jnsurrektion beschränkt sich jeßt auf das
in Tarapaca gelegenen
Februar. (W. T. B.) Wie die Blätter
melden, hatten sich während der gestrigen Loosziehung der Militärpflichtigen in St. Denis etwa zwanzig Anarchisten in einem Kaffeehause angesammelt und stießen
aufrührerisce
Rufe wie: „Nieder mit dem Vater- mit den Soldaten!“ aus. Auf den welcher einschritt und die Demonstranten der Leßteren ein Revolverschuß
olizei-Kommissar wurde nicht verlegt. ebruar. (W. T. B.) Zu diplomatischen
in Paris Bourcard, für Sekretär der politishen Ab-
(W. T. B.) Der hiesige fran-
mit dem Minister
Beilage.)
R Een
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrrer Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglih Vorstellung im AGIGOANE Theater. Näheres die Anschlag- zettel.
S C I S I E E S E E S I T I E A
Familien-Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elise Hauscbild mit Hrn. Kapitän z. D. Andreas Reine (Leipzig). —., Frl. Hedwig von der Decken mit Hrn. Otto von Lenthe- Wrest:dt (Hannover). — Frl. Jenny Wulsch mit Hrn. Kaufmann Ri&ard Burghardt (Magdeburg — Sudenburg) — Frl. Margarethe Streuber mit Hrn. Prem. - Lt. Bode (Köslin) — Frl. Emma Vogler mit Hrn. Lieutenant Freiherrn von Horn (Brüssel).
BVerehbeliht: Hr. Chordirektor Hans Rauch mit Frl. Anna Kraus (Augéburg). — Hr. Pastor Martin Melter mit Frl. Ernestine Voigtländer (Klösterlein-Zelle b. Aue—Chemnitz). — Hr. Reg. Assessor Dr. H:lmentag mit Frl. Paula von Kaiser (Berlin). — Hr. Gustav Deubner mit Frl. Helene Deubner (Stollberg—Chemnißt).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Albert Heinecke (Maadeburg) — Hrn. Major Adolf Werner (Gicß:n). — Hrn. Kgl. Eisenbahn-Bau- und Be- triebs-In\pektor Ernst Nöhre (Köln). — Hrn.
Major von Neirdorff (Frankfurt a. D.). — Hrn.
C. Pötsh (Libbesdorf). — Hrn. Hauptmann
Guido Grafen Matushka (Spandau). — Hrn.
Anton Kurka (Hirschberg). — Hrn. Pastor G.
Hevpn (Brallentin i. Pomm.). — Eine
Tochter: Hrn. Ger.-Assessor Schmidt (Görliß).
— Hrn. Pastor Joh. von Vötticer (Cte, Han-
nover). — Hrn. Hermann Heidgen (Chemniß). —
Hrn. Prem.-Lieut. Simons (Mainz).
Gestorben: Hr. Rentier C. Marten (Angerstein). — Hrn, Georg von Wißleben Sohn Fri (Gnihwißz). — Frau Kaufmann Marie Standke, geb. Hein (Frankenstein i. Schles.). — Hr. Pauk Möller (Berlin). — Hr. Guts- und Erbgerichts- besißer Julius Kloß Cr, — Frau Pauline Reichard, geb. Ieneßky (Nieder-Peterêwaldau). — Hr. Kgl. Geh. Regierungsrath a. D. Theodor Kramer (Boppard).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: Verlag der Expedition (S ch olz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag£= Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
Dir. Kogel. Reinertrag für Stiftungszwecke.
Der Vogelhändler. Operette in 3 Aufzügen nah
(einschließlich Börsen - Beilage).
Erste Beilage
zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Ag 45.
Berlin, Freitag, den 20. Februar
Deutscher Reichstaa. 70. Sizgung vom 19. Februar, 1 Uhr.
Am Tische des Bundesraths: Der Staatssekretär R A Set Gos und der Staats-Minister Freiyerc von
Vor der Tagesordnung verlangt das Wort der Abg. Biehl: In der Sizung vom 14, d. M. habe er, veranlaßt Ged eine Be: merkung des Abg. Bebel, geäußert, daß der orthodoxe Jude am Sonnabend wohl Geld einstecke, aber nit quittire. Dieser Aeuße- rung verdanke er einen Brief aus Mainz von der Redaktion des »eIsraelit“ und „Jeshurun“, in dem es heiße: „Wir gestatten uns hierauf die ergebene Bemerkung, daß es den orthodoxen Juden religionsgeseßlih verboten ist, das Incasso von Geldern am Sabbath zu besorgen, die orthodoxen Juden berühren niht einmal gangbares Geld am Sabbath. Wir dürfen demnach wohl eine Richtigstellung B, Aeuleruao in der morgigen Sißzung des Reichêëtages von Ihnen
Die zweite Berathung des Arbeitershußgeseßzes wird fortgeseßt und zwar steht heute zur Stel ver von der Kommission neu beschlossene §. 105i:
__ Die 88. 105 a Abs, 1 bis 105f finden auf Gast- und Schank- wirthschaftsgewerbe, Musikaufführungen, Schaustellungen, theatralise Vorstellungen oder sonstige Lustbarkeiten sowie auf Verkehrs- gewerbe keine Anwendung. Zum Arbeiten an Sonn- und Fest- tagen können die Gewerbetreibenden die Arbeiter in diesem Ge- werbe nicht verpflihten. Arbeiten, welche nah der Natur des (Seroerbebetriebes einen Aufschub oder eine Unterbrehung nicht gestatten, fallen unter die vorstehende Bestimmung nicht.
Gleichzeitig hat die Kommission folgende Resolution
angenommen : den Reichskanzler zu ersuhen, Behufs Förderung der Gewährung ausreihender Sonntagsruhe beim Eisen- bahndienst seine Vermittelung bei den verbündeten Re- E Aera ere zu auen insbesondere dahin zu wirken, ay der Güterverkehr an Sonn- und Festtagen möglichst ein- M S Ves E
i ie Abgg. Gutfleisch und Genossen beantragen, auch die Vorschrift des È: 105 g (Befugniß des Bundesraths zur Ausdehnung der estimmung über die Sonntagsruhe auf andere Gewerbe) keine Anwendung auf die im §8. 105i ge- nannten Gewerbe finden zu lassen, Das Gleiche bezweckt ein Antrag des Abg. Krause. ___ Die Abgg. Auer und Genossen beantragen: „Fnsofern in den genannten Betrieben Personen regelmäßig beschäftigt werden, ist denselben in der Woche eine ununterbrochene Ruhe- zeit von 36 Stunden zu gewähren. Jn jeder vierten Woche muß diese Ruhezeit auf einen Sonntag oder allgemeinen Fest- tag Ls
Die Kommissionsmitglieder aus der freisinnigen und Volks- partei (Abgg. Dr. Gutfleish, Hähnle und Gen.) wollen dem §. 1051 folgenden Sag beifügen : „Doc find die Gewerbetreibenden in den Verkehrsgewerben verpflichtet, jeden \tändig beschäftigten Arbeiter an jedem dritten Sonntage volle 36 Stunden von der Arbeit freizulassen.“
Referent Abg. Hitze: Die Kommission habe niht verkannt daß im Sthank- und Gastwirthsgewerbe viele und erheblihe Miß- stände beständen, aber mit Rücksicht auf praktishe Schwierigkeiten habe sie geglaubt, die Verhältnisse dieses Gewerbes in dem vor- liegenden Gese nit regeln zu können, und habe deshalb den Antrag Auer abgelehnt. Aus gleiwen Gründen empfehle die Kommission, die Anträge Gulfleisch und Krause abzulehnen. Nar ein Gewerbe meine die Kommission besonders berücksi{tigen zu follen, nämli das der bei Eisenbahnen angestellten Personen, und zu diesem Zweck habe sie die vorliegende Refolution beschlossen.
Abg. Kle m m (Sachsen): Bei dem ganzen Tranëportgewerbe und feiner Sonntagsarbeit handele es sich nit bloß um eingewurzelte Gewohnheiten des Publikums, fondern au bis zu einem gewissen Grade um direkte Bedürfnisse, nämlih um Erholung und Vergnügen. Um hier die Ueberschreitung des absolut Nothwendigen zu verhindern, hätten si {hon die Gesetzgebung und die Verwaltung der Einzel- staaten bemüht, aber des Reihs Sache sei es, sich auch um diesen Gegenstand zu kümmern, und deshalb habe er in der Kommission Berathungen hierüber angeregt, deren Resultat in der vom Abg. Hitze formulirten Resolution vorliege. Um die Sache niht durch zu weite Ausdehnung zu gefährden, beschränke seine Partei sich auf den Eisenbahnbetrieb , zumal da, wenn der Cisenbahnbetrieb an Sonntagen eingeschränkt sei, die übrigen Zweige des Transport- gewerbes von felbst nachfolgen würden. Den Personenverkehr wolle er niht berühren, denn da werde sich das Publikum wenig ver- bieten lassen, wenn er auch hoffe, daß man mit der Zeit in der Richtung werde wirken können, daß das Publikum die Befriedigung seines Erholungsbedürfnisses durch Eisenbahnfahrten ein klein wenig eins{ränke, aber auf dem Gebiet des Güterverkehrs werde viel gethan werden fönnen. Ein hoch entwickeltes Industrieland, die Schweiz, sei mit gutem Beispiel vorangegangen; dort sei im vergangenen Sommer der ganze Frahtverkehr am Sonntag, mit Ausnahme des Eilfracht- verkehrs, verboten, und im Herbst habe der {hweizerishe Stände- rath beshlossen, den Bundesrath zu ersuchen, durch internationale Ver- einbarungen die Sonntagsruhe der bei der Eisenbahn beschäftigten Personen dur Einstellung des Frachtverkehrs zu fördern. Inter- nationale Abmachungen seien aber oft sehr zeitraubend, und Deutschland sei allein mächtig und wohlwollend genug, um selbst- ständig vorzugehen ; man brau@te z. B. bei Berehnung der Lieferzeit für Frachtgüter Sonn- und Festtage nicht einzurechnen, wodur son viel erreiht wäre. Eine Hauptstörung der Sonntagsruhe entstehe aber aus den ganz außerordentli oft auf den Montag gelegten Viehmärkten ; diese Einrichtung stamme aus früheren Zeiten und habe den Vieh- bändlern die Möglichkeit geben follen, an dem sonst arbeitsfreien Sonntag für gute Aufstellung des Viehs zu sorgen, heute aber mae sie den Eisenbabnbeamten, namentli auf den Ein- und Ausladestationen, die größte Arbeit. Es handele si hier nicht um eine wirthshaft- lih nothwendige Einrichtung, die man nicht beseitigen könne, sondern der Aenderung stehe eigentlich nur eine gewisse Bequemlichkeit entgegen. Im Jahre 1889 habe der \ächsis{he Landeskulturrath die tegierung um Verlegung der Viehmärkte ersucht, und dana sei dies mehrfach erfolgt. In außerdeutshen Ländern habe man seit längerer Zeit mehrfah Märkte mit Rücksiht auf die hohen jüdischen
eiertage verlegt, und dasselbe sollte man doch in Deutschland mit üdsiht auf den riftlihen Sonntag thun können. Er empfehle also die Annahme der Resolution.
Abg. Stolle: Die Gehülfen im Gastwirthschafts- und Schank- gewerbe würden in ihrer Arbeitskraft in einer Weise ausgebeutet, wie kaum in irgend einem anderen Gewerbe. Dazu feien die Leute in den meisten Fällen auf gar keine Bezahlung, sondern nur auf Almosen, das sog. Trinkgeld, angewiesen, seien also bezüglih ihres Lohnes ganz der Laune und Willkür der Gäste überlassen. Anderer- seits genöfsen die Leute auch von der Gesehgebung keinen Schuß. In Berlin würden sie gezwungen, vor ihrem Eintritt Verträge zu urttershreiben, daß sie jeden Tag ohne die sonst üblihe 14 tägige
Kündigung entlassen werden könnten. Da sei es do endlih an de Zeit, durch die Reichsgeseßgebung einzugreifen. In O A einigen Wochen in Berlin abgehaltenen größeren, von 20090 bis 3000 Kellnern besuhten Versammlung sei eine Petition an den Reichstag bes{lofsen worden, in der es heiße, daß die Kellner nicht einmal als Gehülfen anerkannt seien. Durch rihterlihe Erkenntnisse, è. B. eins des Ober-Handelsgerihts vom Jahre 1878, und durch mehrere Verfügungen sei anerkannt, daß die Kellner nur als Dienst- boten betrachtet werden könnten, wenn sie vorwiegend als folhe beschäftigt seien; der Unternebmer fönne sich also ganz nach seinem Interesse das ‘Eine oder Andere aus- wählen, «Der Antrag seiner Partei bezwecke, diesen Arbeitern wenigstens das gleiche Recht wie den anderen zu geben. Er gestatte den Leuten, au ihren religiösen Gefühlen Recbnung zu tragen; jetzt könnten fie an keinem einzigen Sonntag des Jahres die Kirch? be- fuhen. In jener Versammlung habe er zu seinem Erstaunen gehört, daß selbst in der Reichstagswirthschaft, troßdem der Wirth sämmt- liwe Stühle und alles Inventar unentgeltlich bekomme, ähnliche traurige Zustände wie anderswo herrschten Auf dem Lande und in den kicinen Städten sei die Lage der Leute etwas besser. Die arößeren Unternehmer in der Provinz würden es ganz gern schen, wenn durch Geseß ausgesprochen würde, daß Kellner nicht ohne einen bestimmten Lohnsaß angenommen werden dürften. Man möge den Nothschrei der Kellner berücksihtigen und den Antrag seiner Partei anneomen.
Regierungs-Rath Dre. Wilhelmi: Auf die rechwtlihe Stellung der Personen im Gastwirthschafts- und Schankgewerbe einzugehen, werde i bei einem späteren Paragraphen noch Gelegenheit bieten. Der Verzicht der verbündeten Regierungen auf die geseßlide Regelung der Sonntagsarbeit im Gastwirthsckafts- und Scharkgewerbe bei dieser Vorlage fei kein endgültiger Verziht auf eine Regelung überhaupt. Die Regierung habe bereits in der Kommission anerkannt, daß Miß- stände in den betreffenden Gewerben beständen. Die Regierung empfehle gleihwohl dem Hause die Ablehnung der Anträge Auer und Gutfleisch, weil außerordentliße Schwierigkeiten in der Sache selbst lägen. Die Verhältnisse in den Gastwirthshafts- und Scharkgewerben unterschieden sih ganz wesentlih von denen, für die hier eine Rege- lung geschaffen werden solle. Man müsse dort auf die eingewurzelten Lebensgewohnbeiten des Volkes und die unbemittelten Klassen, besonders au auf die Arbeiter selbst cingehende Rücfsit nehmen und, soweit es si um das Verkehrsgewerbe handele, auf die Be- dürfnisse der Industrie , von denen die Arbeiter selbst am Meisten berührt würden, und auf ösffentligße JIateressen. Es sei unmögli gewesen, alle diefe Verhältnisse in diesem Stadium der Berathung eingehend zu erwägen. So nebenbei, wie es der An- trag Auer wolle, sei die Sache nicht zu regeln; die Vors{läge würden den Bedürfnissen in keiner Weise genügen, ohne in die wirthschaftlihen Verhältnisse auch der Arbeiter selbst {wer einzu- greifen. Wie versciedenartig die Gesichtspunkte seien, ergebe sich {hon aus den bezüglihen Anträgen Gutfleish und Auerz dieter halte eine geseßliche Regelung dieser Sache im Rahmen der Vorlage für mögli, jener wolle diese Regelung noch vorbehalten. Auch über das Maß der Sonntags- und Wochenruhe gerrsche keine Uebercin- stimmung. Da die Sache gegenwärtig also noch nit spruchreif sei, bitte er, beide Anträge abzulehnen. Der Antrag Gulfleish und der Antrag Krause bewegten sich auf der Linie der gestrig-n Erklä- rungen des Handels-Ministers ; er (Redner) empfehle ihre Annahme.
Abg. Dr. Orterer: Unzweifelhaft sei die Regelung der Sonn- tagsrube im Gastwirthschasts- und Schaakgewerbe eine der dringend- sten Aufgaben der Geseßgebung. Die rechtlihe Stellung der be- treffenden Personen Tônne män hier aber ohne Weiteres nit entscheiden, ebenso wenig die allgemein anerkannten, mißlihen Lohn- verhältnisse dur gefeßgeberische Maßregeln abändern. Die Gesetz- gebung über die Sonntagsruhe sei in den verschiedenen Staaten außerordentli verschieden, die thatsähliwen Verhältnisse in Stadt und Land, größecen und fleineren Städten ebenso. Durch die Landes- geseßgebung könnte noch eber, als durch die Anträge Auer oder Gutfleisch, eine „\chnelle Regelung bewirkt werden; in Bayern sei heute {on viel ges{ehen, In den Ausführungen des Regie- rungsfommissars hâtte er allerdings eine bündigere (Erklärung über baldige Regelung erwartet, Die Gesehgebung würde auch die Gewohn- heiten der Bevölkerung zum Schutz der betreffenden Gewerbetreibenden abändern. Die Landcsregierungen hätten ih alle Mühe gegeben, die mißlihen Verhältnisse des Eisenbahnverkehrswesens zu bessern und unter Aufwand großer Mittel dem Subaltern-Eisenbahnpersonal die Möglichkeit gegeben, den Sonntag Vormittag für si zu haben, wozu ein reichliches Ablösungspersonal erforderlich gewesen sei. Die Einzel- staaten hätten aber jeder Zeit darauf hingewiesen, daß eine Einschrän- kung des Güterverkehrs am Sonntag sehr wohl durbzuführen wäre. Die Einzelstaaten könnten aber allein nichts ausri@ten, wenn nicht das Reich als folhes vorgehe und dieses ferner mit den Einzelstaaten in Verbindung trete. Deshalb habe sich die Kommission mit Recht auf die Resolution bes{ränkt, die er bitte anzunehmen.
Staats-Minister Freiherr von Berleps\ch:
Dem Herrn Vorredner erlaube ih mir auf seine Anregung eine bestimmtere Erklärung zu dem §. 105i abzugeben. Auf die Frage, ob die verbündeten Regierungen geneigt seien, den Verhältniffen der Gehülfenschaft im Gast- und Schankwirthschafts- sowie im Verkehrs- gewerbe näher zu treten und sie zu regeln, erwidere ih, daß ih anerkenne, daß diese Verhältnisse dringend einer Abhülfe bedürfen, und daß ich niht anstehen würde, alles zu thun,” um mögli{st bald zur Verbesserung dieser Mißstände beizutragen. J glaube auH ni&t, bezweifeln zu sollen, daß die verbündeten Regierungen auf demselben Standpunkte stehen, wenn sie auch nicht einen diesbezüglihen Be- \hluß bis jeßt gefaßt haben. Ih bin der Meinung, meine Herren, daß die Verhältnisse der Gehülfen und Lehrlinge im Gast - und Schankwirths\chaftsbetriebe, im Verkehrsgewerbe sowie au in dem bereits srüher behandelten Handelsgewerbe dur eine spezielle Gescß- gebung zu erledigen sind, nicht hier, im Rahmen dieses, allgemein gewerblihe Verhältnisse betreffenden Geseßes. Ih hoffe, der Herr Abgeordnete wird mit dieser Erklärung zufrieden fein.
Abg. Merbach: Auch er wünsche eine Einshränkung des Eisen- bahnverkehrs am Sonntage, aber man könne heute über die Refo- lution niht hinausgehen. Vom Standpunkt des Unternehmerthums und au von dem des ePprofitwüthigen Unternehmerthumé“ betrahtet, ließen die heutigen Verhältnisse viel zu wünschen übrig. Viele Güter würden zwar Sonntags befördert, aber nicht abgeliefert, sodaß eine Stauung eintrete, und die Arbeiter Montags ein überreihes Quantum Güter zu erledigen hätten. Zur Abhülfe diefer Mißstände fordere die Resolution auf.
Abg. Schmidt (Elberfeld): Es sei nit nur eine Petition. von Kellnern an seine Partei gekommen, wie der Abg. Stolle erwähnt habe, sondern mehrere, alis bâtten in leßter Zeit in Berlin ver- schiedene größere Versammlungen von Kellnern En im Centralhotel wie in den Arminshallen. Leider hätten die dort an- wesenden Berichterstatter niht der Wahrheit gemäß berihtet, was in der Arbeiters{ußkommission verhandelt worden fei, sondern Mitthei-
lungen gemacht, dje der Wahrheit geradezu ins Geßcht \{chlügen.
18914.
(Hört, hört!) Diese Berichte spiegelten sich wider in den feiner Partei zugegangenen Petitionen, die alle darauf hinwiesen, daß in der Kommission der Beschluß gefaßt worden sei, die Kellner künftig unter das Gesinde zu stellen, und zwar entgegen dem Antrage der fozialdemokratishen Mitglieder der Kommission. Bei Berathung des 8. 121 werde er jene Mittheilungen vorlesen, die von sozial- demokratischen Führern, die diesem Haufe allerdings nicht angehörten, gemacht worden feien. Es sei ihm interessant, von der Anwefenheit des Aba. Stolle in jener Versammlung “zli hören, und er (Redner) mühle daraus entnehmen, daß der Abg. Stolle keine Kenntniß gehabt habe von dem, was in der Kommission vorgegangen sei. Sonjt würde er gewiß der Wahrheit die Ehre gegeben und gesagt haben, daß in der Kommission niht so beschlossen sei, wie jene Berichterftatter behauptet hätten. Der Antrag feiner Partei beshränke sh auf das Verkehrsgewerbe, weil zwischen diesem und dem Gaft- und Scankwirthscha\tsgewerbe wieder eine Trennung gema@t werden müsse. Beim Verkehrsgewerbe fei über die Sonntags- ruhe, die seine Partei natürlich in den anderea Gewerben au für nothwendig halte, leichter eine Bestimmung zu treffen Es könne sih das nur beziehen auf das Privatverkehrsgebiet, da Eisen- babn- oder Postwesen von der Gewerbeordnung ausgenommen seien. Bei einer baldigen geseßlihen Regelung werde gewiß auch das staat- lie Verkehrégewerbe nicht vollständig vergessen werden, Mit einer Regelung der Sonntagsruße im Privatverkehrêgewerbe werde {on ein großer Fortschritt gemavt worden sein, der in der Spezial- gescßgebung natürli noch überboten werden könne.
_ Abg. Bebel: Gegen den Abg. Stolle könne wegen seiner An- wesenheit in jener Versammlung der Kellner kein Vorwurf erhoben werden, und er (Nedner) glaube avch nit, daß der Abg. S&midt einen folchen habe erheben wollen. Ein Examen unter den Mitgliedern des Hauses über die Beschlüsse in den zahlreihen Kommissionen vor einer zweiten Lefung im Plenum würden wahrscheinlich fehr Wenige bestehen. Bei der gegenwärtigen Ueberarbeitung mit den ver- \ciedenartigfsten Geseßen überlasse man es den in die Kommission gesandten Mitgliedern der Partei, den Beschlüssen zu folgen. Als ihm (dem Redner) eine Deputation der Kellner die Petition persönli ans Herz gelegt babe, habe er sofort auf den Irrthum aufmerksam
gemacht. N2ch der Erklärung des Handelë:: Ministers wolle er (Redner) dem Antrage Gutfleisch feinen Wideritand entgegensetzen, obgleich nah den Erklärungen des Regterungskommissars ihm die Angelegenheit noch nicht aufgeklärt ersheine. Er fürchte nut Da DIS gu der in Ausfiht gestellten Spezial- geseßgebunn noch eine geraume Zeit wvergehe. Nicht allein im Bundesrath werde man sich nicht leiht einigen, sondern auch der Reichstag werde auf eine solhe Gesetzgebung nicht leiht eingehen. Die verschiedenen Redner hätten allerdings ihrer lebhaften Sympathie füc ein folhes Gesey Ausdruck gegeben. Derartize Sym- pathicerfklärungen träten aber immer sehr lebhaft auf, wenn man zu einer wirflihen Regelung der Sache wenig Neigung habe. Die Resolution, die cine Regelung in Bezug auf das Eisenbahngewerbe verlange, wäre ein arger Widerspru), wenn Gast- und Schank- wirthschaftsgehülfen von einer geseglihen Sonntagsruhe ausgesblofsen sein sollten. Es fei noch nicht lange ber, daß man von derselben Stelle, von dergman jeßt für die Refolution sich erklärt habe, behauptet habe: wenn auf allen Gebieten eine geseßlide Regelung mögli sei, so doch nit auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens. Nachdem die Schweiz und Oesterreih vorangegangen seien, sehe man jeßt, daß man au bier nicht mehr zurückbleiben könne. Die Kellner hätten ihre Sonntagsruhe ebenso nöthig wie die Eisenvahnarbeiter. Sowohl das männliche als das weibliche Personal habe hier eine Übermens{- liche Arbeitszeit auszuhalten. Dazu werde auch den männlichen Per- sonen zugemuthet, eine ganze Reihe von Arbeiten im Laufe des Tages zu vollziehen, die man als eigentliche Dienstbotenarbeiten im \hlimmiten Sinne des Wortes bezeihnen müsse. Den großen Anstrengungen entsprähen auch nit die allerbescheidensten Anfordekungen in hygienisher Beziehung, besonders. die Lehr- linge litten unter der s{lechten Luft in den Räumen. Eine tägliche Arbeitszeit von 16—18 Stunden sei geradezu über- menschlich und ertödte die Arbeitskraft überhaupt. In dem Verkehrs8- gewerbe, dem Pferdebahn-, Straßenbahn-, dem Omnibusverkehr seien: die Verbältnisse noch s{limmer. In Berlin seien in dem Omnibus- verkehr 500 Familienväter beschäftigt, die eine tägliche Arbeitszeit von: 17 bis 18 Stunden, Sonntags wie Werktags hätten. Von Morgens & Uhr bis Na2chts 12 Uhr seien die Leut: in ihrem Berufe: thätig, bätten vor Beginn und nah Swhluß dec Arbeitszeit noch einen weiten Weg zu machen. Nach einer Fahrt von einem Ende der Stadt zum anderen hätten sie eine Pause von 7 Minuten, während welcher Zeit sie die Pferde umspannen, füttern und ihr Mittagsmahl verzehren müßten. Man könne jeden Mittag zwishen 12 und 1 Uhr an den Haltestationen sehen, wie die Frau auf ihren Mann mit dem das Mittagbrod enthaltenden Topf warte. Der Mann lehne si an einen Zaun oder eine Straßenede und würge so schleunig wie mögli das Effen herunter, um dann fofori wieder auf den Bock zu springen. Um 12 Uhr Nachts komme er zershlagen nach Hause und müsse {on nah ganz wenigen Stunden aufs Nzue sein Tage- werk beginnen. In Bezug auf das Pferdebahnwesen sei in Berlin in der legten Zeit Erhebliches gebessert worden, weil die Arbeiter im rechten Augenblikde wi# Einstellung. gedroht hâtten und die Presse ohne Unterschied der Partei für die Forde- rung der Arbeiter eingetreten sei, In anderen Städten, in Leipzig. und Dresden, ließen die Verbältniffe noch viel zu wünschen übrig und lägen ebenso traurig, wie bei der Berliner Omnibusgesellshaft. Weil am Sonntag die Gastwirthsgehülfenz den besten Verdienst hätten, wolle seine Partei nur die Möglih- keit hafen, daß sie alle vier Wochen einen freien Sonntag hâtten. Er glaube also, daß die Sache keinen Aufshub dulde. Es würde= eine große Enttäuschung in den betrefenden Kceisen bereiten, wenaz- nit nur der Antraa seiner Partei, fondern auch der Antrag. Gute fleisch abgelehnt würde.
Staats-Minister Freiherr von Berleps ch:
Meine Herren! Wenn ih recht gehört habe, so ist der Herr Vorredner der Meinung gewesen, daß fih die Ausfährungen des Herrn Wilkbelmi und die meinigen niht in Uebereinstimmmg gefunden Hätten , Fh glaube, das ist niht zutreffend. Herr WilhäAmi hat nit gesagt, daß die Regelung der dier in Frage stehenden Spezialgewerde dur Beschluß des Bundesraths und Kaiferliche Verordnung auf Gxund des 8. 105 g erfolgen könne. Das war ja nit angängig. {on mit Rüccksiht auf die Ausführungen, die ih miz gesteea. in Bezug auf diese Frage gestattet habe. Wenn er troydenm: von einer Abbü!fe dur Beshluß des Bundesraths gesprochen hat, #2 hat ex uicht den §. 105 &, fondern §. 120 e Abs. 3 im Auge gehabt, auf den ih überhæypot. in Bezug auf die jeßt betonte Frage derx, übermäßig langen. Be= schäftigung in einzelnen Gewerben hinweisen möchte. Nah diesem Nbsay 3 des §,. 120e ift es zulässig, daß der Bundesrath Tür solHe Gewerbe, in welchen dur übermäßige Dauer der tägliÞ-¿n Arbeits- zeit die Gesundheit der Arbeiter gefährdet wird, die Dauer ‘oer zulässigen
täglihen Arbeittzeit und der, zu gewährenden Pausen vor-
\chreibt, Auf Grund dieser Bestimmung kann allerdings die