1891 / 45 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Feb 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Kommerzien und Manufaftaren im Lande befördern. Der Vortragende in der räSsten Sitzung seinen Vortrag zu beenden. Hr. Dr. Krauske sprach über einige unedirte Briefe des Kammerherrn von Pöllniy an den Kronprinzen Friedrih aus den Iahren 1736 bis 1740. Besonders interessant sind darin die Bemerkungen Friedri Wil- helm’s I. über sein Verhältniß zum Thronfolger. Hatte der König auch noch Mant§cs an seinem Sohne auszuseßen, im Grunde war er doch mit ibm einig und erkannte défsen hohe Befähigung. „Er ist nun ein guter Wirth“, äußerte er einmal, „und wird noG MantSen betrügen, ter si flattiret, wenn er einmal im Reichthum fißen wird, daß er das Gold wird wegschmeißen.* Kurz bor seinem Tode sagte der see König zu seiner Umaeburg: „Je ne me soucie plus de vivre, puisque je laisse nn fls qui a tous les talents pour bien gon- Verner. , Ill m'’a promis qu’il conserverait l’armée, et Je suis assuré qu’'il me tiendra sa promesse. Je sais qu’'il aime les troupes et qu'’il est brave, il a de l’'esprit et tout ira bien.“ Wir wissen, w‘e Fciedri Wilhelm T_ im Heere den einzigen Schutz des aufstrebenden Köntgrei&s sab. Son 1724 er- mabnte er einmal den Kronprinzen: „Halte immer etne gute und aroße Armee; tu k2nnst keinen bcsscren Freund haben urd di ohne se nickt halten. Unsere Nakarn wünf@en nichts mebr, als un83 über den Haufen zu werfen. Ich kenne ihre Absiäten und du wirst fe aut no© fennen lernen. Glaube mir, denke niht an die Eitel- keit, sondern halte dich an das Reelle, halte immer auf eine gute Armce und auf Geld; darin besteht der Ruhm und die Sicherheit eines Fürsten.“ Auch über die letzte Krankheit und das mannkhafte Ringen Friedrih Wilhelms I. mit dem Tode enthalten die Briefe manches Bemerkenswerthe.

Die durch den Verein für deutsches Kunstgewerbe zu Berlin kürzlih ausgeshricbene Wettbewerbung um stilgerechte Ent- würfe für Einbanddecken zu Adressen u. s. w, für die Firma E. Mön hat einen guten Erfolg gehabt. Es waren dazu fehr zahlreide Ent- würfe von Künstlern aus allen Theilen Deuishlands eingelausen, darunter viele von besonders s{chöner Ausführung. Den ersten Preis erhielt Hr. Aug. Glaser in München, den zweitcn Preis Hr. Conr. Sblotike in Hamburg, den dritten Preis Hr. Carl Gagel in Karlsruhe.

Einige neuere, bocinteressante Fôlle der Verwendungder Photo- grapbie im Dienste der Kriminaljusiiz konnte der Gerichts- chbemiker Dr Feseric in der gestrigen Sitzung der Polytechnischen Gesellschaft vorführen. Die Photogravbie hat si in der Rehts- pflege ein weites Gebict erobert, Der Nutzen eines „Verbrecher: Albums“ ift überall anerkannt, die pbotographishe Fixirung der Lokalbefunde bei Verbrehen wird immer dringender allgemein ver- langt, die bvhbotographis&e Aufnahme der Resultate chemischer und mikrosfovisher Untersubungen von Objckten, die mit Ver- brehen in Verbiidung steher, erhoht die Würdigung dieser Objekte, die dadur auch dem Nict&cmiker in verständliher Form vorgeführt und die damit zuglei auch für svätere Zeiten als Beweismaterial erbalten werden. In vielen Fällen ist es nur dur die Photozgrapbie gelungen, ÄAngeschuldigte zu überführen, andererseits aber auch Un- \chuldige zu entlasten. So ftand für;lich in der Pfalz ein Mann im Verdatt, cia junges Mädchen ermordet zu haben. An ter Schulter dieses Mädchens hatte man ein Haar gefunden, welches man dem Ansehen nah für ein Bartkaar des Mannes bielt. Das 1600 fa vergrößerte Bild des Haares zeigte aber deutli, daß man es bier mit dem Haar eines älteren gelben kurzhaarigen Hundcs ¿u thun hatte, und der Besitzer cines solchen Hundes ist denn au später als der wirkli&e Thäter ermittelt worden. In eixem anderen Fall hatte zwishen dem Mörder und seinem Opfer, einer Frau, ein Kampf stattgefunden, bei dem Beide Haare verloren hatten, die zur direften Ueberführung des Angeschuldigten geführt haben. Der Mörder war ein Mann mit einer Glatze und die in den Händen der Frau gefundenen Haare zeigten entweder gar keine oder nur eine kleine Wurzel, sodaß Dr. Ieserih, ohne von der Glayze etwas zu wissen, bei seinem Gutachten auf das. wahrsceinlide Vorhandensein einer solhen binweisen konnte. Die weitere Ermittelung bestätigte denn aub die Identität der gefundenen Haare Af Daten des Mannes, Andererseits batte man bei dem Angeschuldigten Haare gefunden, die si dur ihre feulcnförmige Wurzel und scharfe Spitze als unver- schnittene Frauenhaare erwiesen. Der Vergleih der Photographien zeigte au hier die Identität. Bei einem anderen Mörder wurden die photographishen Vergrößerungen gefundener Blut- spuren ¿zum Verräther. Der Angeschuldigte hatte behauptet, die Flecke beim Scblahten einer Ziege erhalten zu haben und batte aud den Beweis erbraht, daß er thatsählich ein solches Thier geschlachtet. Das photographise Bild zeigte nun aber neben dem Ziegenblut au Men'c(enblut. Beide Blutart:n sind in der gestern vorgezeigten 10 000 fawen Vergrößerung genau von einander untersheidbar und zwar an der Menge und Form der einzelnen kleinen Blutfkförverchen, von denez beim Menschenblut 44 bis 5# Mil- lionen in einem Kubikmillimeter enthalten sind, während Ziegenblut davon bedeutend weniger und von unregelmößigerer Form aufweist. Dem Menicenblut ähnlich ift nur das Blut der Elevbanten und Kamcele. Sehr interessant sind die Ermittelungen von Dokumenten- fäliGungen mit Hülfe der Photographie, Die verschiedenen Tinten erscheinen je na ihrer hemiscen Zusammeasegung im photographischen Bilde sehr verschieden und Fälschungen sind in Folge dessen fehr leit festzustellen Nach dem Tode eines Bauerngutsbesißzers wurde kürz lid ein S@&ult schein über 20 200 Æ präsentirt. Da die Erben wußten, daß der Todte nur 1200 4 s{uldig gewesen, wurde der Sculd- \{ein photographirt und es zeigte sih, daß die erste Zwei neu vor- geseßt war, daß man die Eins zu einer Null auêëgezogzen batte, daß die zweite Zwei unberührt geblieben und die zwei leßten Nullen na- gezogen waren, um sie der ersten ähnlicher zu machen Recht übel ist cin Mann gefahren, der wegen einer recht thöriwten Fälschung si auf aht Monat: ins Gefärgniß gebraht hat. Er war am „21.“ eines Monats vor Gericht geladen, hatte den Termin ver- säumt und um si zu entschuldigen, aus der 21 eine 24 gemat. Ein schlaucr Viebbändler in Ratibor batte durch ähnliche Verwand- lungéfünste einen Quarantäneschein gefälscht, um sein Hornvieh frei zu bekommen. Auch bier zeigte das photographishe Bild mit ver- blüffender Genauigkeit dicse Fälshung Radirungen treten gleichfalls im vergrößerten photographischen Bild klar zu Tage und nur einem folhen Bilde verdankt ein Postbeamter im Posenschen die Vereitclung eines gegen ihn geschmiedeten Plares. Ec wurde der Unterschlagung von drei Postanweisungen beschuldigt, die Photographie der von der angebli ge- \hädigten Frau rorgelegten Quittungsscheine ergab aber unzweifelhaste Radirungen und Fälschungen, und es stellte sih durch die Postbücher denn au beraus, daß die Klägerin selbst die Betrügerin war, indem ste Nenderunaen an alten Quitturgs\cheinen vorg:nommen hatte.

Wie die „Voss. Ztg.“ bört, tritt Professor Dr H. Brugs\ch{ in den näbsten Tagen mit Unterstüßung des Unterrichi1s8-Ministeriums eine Reise nah Egypten an, die wissenschaftlichen Zwecken dienen soll.

Mit Bezug auf die jüngste Entdeckung von Alter- thümern in Luxor meldet „R. B.“ aus Cairo des Weiteren, daß drei Galerien am Fuße eines 48 Fuß tiefen Schachtes geöffnet wurden. Eine Galerie war leer; die übrigen enthielten 152 gut- erhaltene Mumien, von denen 149 der 20. Dynastie und 2 der 19. Dynastie angebörten. Ferner wurden 100 Kisten mit Statuetten und Votivtafeln, 77 Papyrusrollen und Standbilder von Isis, Nephtis und Osiris, sowie eine große Menge anderer werth- voller Shätze vorgefunden. Der ganze Fund wurde in Kähnen nah es gesandt, um dort vom Direktor Grébaut fatalogifirt zu werden,

um die

bebörden, Maßregeln zu

dur geeignete brach bier ab, um

Land- und Forftwirthschaft.

Deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft. Die gestrige Hauptversammlung der Gesellschaft leitete Landes- Oekonomie-RNath von Hoppenstedt, da der Präsident der Gesell- shaft, Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Oldenburg, auch

gestern wegen Krankheit am Erscheinen behindert war. Mit einem dreifahen Hoh auf den hohen Protektor, Se. Majestät den Kaiser und König, wurde die Versammlung eröffnet. Dann folgten cine Rcibe Vorträge rein fahmännischer Natur. Nur die Mittheilungen des Professors Dr. S{Üüß- Berlin über „Die Lungen- seuchen-Impfung*“ waren von allgemeinerem Interesse. Zu Grunde lagen dem Vortrage praktis%e Versuche, die mit Unterstüßung des Landwiribschafts-Ministers von dem landwirthschaftliben Verein ¿u Magdeburg angestellt worden sind. Die Imvfungen erfolgten zwei Mal an je zwölf Stück gesunden Rindern. Ein Mal kam warme Lympbe, wie sie kurz vorher aus einer kranken Lunge genommen war, das antere Mal kalie Lymphe zur Verwendung. Das Resultat ist für den Redner dies, daß er jeden Landwirth davor warnen müsse, cine Impfung mit warmer Lymphe vorzunehmen, da sie für die betreffen- den Thiere nicht ohne Gefahr sei. Von den zwölf mit warmer Lymphe geimpften Thieren ist eins an Bauch fellentzündung zu Grunde gegangen Die geimpften Thiere sind dann in einen Stall neben franke Thiere gebracht worden und blieben troßdem von der Lungen- seuce vers@ont. Dagegen wurden von vier Thieren, die ungeimpft in den Stall famen, drei fehr bald von der Lungenscuche ergriffen und gingen zu Grunde. Bei der Impfung mit kalter Lymple blieb die Wuirkfung lange aus, erst nah über vierzehn Tagcn s\tellten si die ReakiicnscrsCcinungen cin. Das Eine sci nicht zu leugnen, führte Redner am S@&luß aus, daß tie Impfung allerdings die davon betroffenen Thiere immun mate; rur si die mit der Impfung selbst für die Thiere verbundene Gefahr zu groß, wie die Versuche mit warmer Lymphe gezeigt hätten. In der Debatte, die auf den Vortrag folgte, wurde von mehreren Rednern die Impfung vertreten, da sie, wenn sie richtig ausgeführt werde, durchaus günstig wirke. Professor Shütß bemerkte, daß man Seitens des Staats der Sade die größte Aufmerksamkeit schenke. Zu erwägen sei namentli®, wer die Impfung ausführen sclle. Dann werde es do nöthig sein, einer Staatsanstalt die Erzeugung der Lymphe anzuver- trauen. Die Gesellschaft wird ebenso wie Professor Schüß die Üän- gelegenheit im Auge behalten.

Generalversammlung des Vereins deutscher Spiritus- Fabrikanten.

Der Vorstand des Vereins deutscher Spiritus-Fabrikanten ver- öffentliht aus Anlaß der heute beginnenden Generalversammlung seinen Ges@äftsberiht pro 1890. Daraus ift zu entnehmen, daß bei angemessenen Abschreibungen ein Vermögenszuwahs von ca. 5700 zu verzeihnen ist, sodaß das Gesammtvermögen des Vereins sih zur Bei auf 50 771 A beläuft. Die Zahl der Mitglieder beträgt zur

eit 2267, Die Abtheilung für Auékunftéertheilung war sehr lebhaft, besonders durch die in immer neuen Variationen auftaucßenden Fragen, die Neukontingentirung betreffend, in Anspru gerommen. Auch bei der Abtheilung für wirth\chaftlihe Angelegenheiten fiand die Neukontingentirung im Vordergrurde des Interesses. Der Vorstand bezeichnet es als ein Verdienst der Thätigkeit dieser Kbtheilung, wenn die Neukontingentirungen si in alle Theile befriedigender Weise voll- ziehen werden. Da die etwas besseren Spirituspreise so mandhen Brenner verarlaßt haben, den Erträgen seiner Brennerei etwas mehr Aufmerk- samkeit zu schenken, als dies in den leßten Jahren der Fall gewesen, so haiten die technischen Beamten des Vereins eine rege Thätigkeit zu entfalten. Das Laboratorium hatte 363 analytisde Aufträge zu erledigen, davon 247 für Stärkefabrikation. Die wissenschaftlichen Arbeiten baben mehrere Neuerungen zu Tage gefördert; insbesondere ist zu erwähnen, daß die Untersuhungen ergeben, daß die s{chweflige Säure der Flußsäure ebenbürtig zur Seite ht. Die Frage der Heferassen ist auch weiter studirt worden und hat zunächst gezeigt, daß und warum bestimmte Heferafsen für den Brennereibetrieb völlig un- brauchbar sind. Die Brennereishule mit Abtbeilung für Stärke- und Preßhefefabrikation wurde im vergangenen Jahre von 25 Brenneret- besißern und 56 Brennmeistern besu&t. Seit dem Bestehen der Sgule (1878) wurde dieselbe von insgesammt 236 Brennereibesitzecrn und 962 Brennmeistern besucht. Die Abtheilung „Glasbläserei“ verkaufte im vergangenen Jahre für 51231 4 65 H Instrumente, Bei der höheren Lehranstalt für Gährungsgewerbe war der Besu ein mäßiger. Die deutshe Kartoffel-Kulturstation hat ihr erstes Triennium hinter sh. Das neue Iahr wird dadur ein anderes Bild bieten, daß dem Verein in Gemeinschaft mit dem befreundeten Verein „Versuchs- und Lebranstalt für Brennerei in Berlin“ die Verwaltung des der Königlichen landwirihschaftliwen Hochschule ge- hörigen Versuchéfeldes übertragen ist. Der Berein wird in der Lage sein, das Kartoffel-Varietätenfeld dorthin zu verlegen und auch die Vermehrung neuester Arten selbständig vorzunehmen. Die im Bor- jahre in Aussi{t genommenen Gerften-Anbauversuhe werden nunmebr auf sechzehn in Deuts(land vertheilten Versuchsfeldern zur Aus- führung kommen. An Mitgliederbeiträgen wurden im vergangenen Jahre vereinnahmt 39 864 A

Kiefernraupe.

Die Eefakbr, welcbe dur die in den leßten Iahren fstaitgehabte Bermehrung der großen Kiefernraupe, Gastropocha pini, den Wald- beständen des Regierungébezirks Potédam drohte, scheint niht mehr in dem früheren Maße vorkbanden zu sein, Beweise für diese Annahme haben sib jedoch biéber nit erbringen lassen, da in Folge des plöglih und verhältnißmäßig früh eingetretenen Frostes und Schneefalles die Probesammlungen theils niht durchgeführt werden konnten, theils unsichere Ergebnisse geliefert hakt

Len, Handel und Gewerbe.

Von dem stellvertretenden Gouverneur der Kolonie Neu - Süd-Wales isst unter dem 18. Dezember v. J. die Einfuhr von Schafen, Futter sowie von allen zum Zwed des Schaftransports an Bord eines Schiffes dienenden Geräthschaften aus den Kolonien Neu-Seeland und West- Australien für die Dauer eines Jahres verboten worden. Dagegen sind unter demselben Datum die für die Ein- fuhr von lebenden Thieren, abgesehen von Schafen, erlassenen Quarantänebestimmungen bezüglih der Provenienzen aller australishen Kolonien auf die Dauer von sechs Monaten auf- gehoben. Nur bezüglih der Provenienzen ter Kolonie West: Australien bleibt das bisherige Verbot von lebenden Thieren überhaupt auch ferner in Kraft.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Rubr und in Oberschlesien, An der Ruhr sind am 19. Februar gestellt 10 640, nicht rets zeitig gestellt 572 Wagen. In Oberschlesien sind am 18. d, M. geftellt 4818, nickt rechtzeitig gestellt 3 Wagen.

Das Syndikat der neuen Kolonial-Gesellschaft, an welches die Deutsche Kolonial-Gesellshaft für Südwest- Afriïa mit Genehmigung des Herrn Reichskanzlers den größten Theil ihrer Besißungen und Konzessionen veräußert hat, be- steht, wie der „Hamb. Corr.“ mittheilt, aus den Hrrn. Adolf Woer- mann, Carl Wihmann, Max A. Philipp und Dr. Scharlach in Hamburg und Hrn. I. N. Heidemann in Köln. Beabsichtigt wird, eine Kolonial-Gesellschaft mit dem Siße in Hamburg zu gründen, wel{e die Erscließung und allseitige Verwerthung des Erworbenen mit großen Mit:eln und in energisher Weise betreiben soll.

Dem Aufsihtérath der Chemischen Fabrik auf Actien vormals E. Schering wurde Seitens der Direktion der Ge- \chäfts-Abshluß für das abgelaufene Geschäftsjahr rorgelegt. Die Rebnung, welche zunähst noch von den Revisoren zu prüfen ift, er- giebt na der vorgelegten Rohbilanz, incl. des Saldovortrages, einen Brutto-Gewinn von 1426 228 4, wovon die Fabrik- und allgemeinen Unkosten 513 689 A in Abzug kommen, Von den verbleibenden

912539 M follen 111526 M zu Abschreibungen verwandi werden, wäbrend aus dem verbleibenden Nettogewinn von 8C1 012 Æ eine Dividende von 19 9% an die Aktionäre vertheilt werden sol. Das Vorjahr hatte einen Bruttogewinn von 1296575 Æ# und einen Nettogewinn von 762 428 #4 ergeben, während für Abschreibungen nur 54 950 M verwandt wurden. y i:

Von der Leipziger Monatscchrift für Textil- Fndustrie, wmel®ße von Theodor Martin in Leipzig heraus- gegeben wird, liegt die erste Nummer des sechsten Jahrgangs vor, welche die gewohnte Reichbaltigkeit zeigt und u. A. Beiträge von dem österreihishen Reihstags- Abgeordneten G. von Pater, Georg Bötticher, Press Dr. von Cowbenkaufen, Direktor O. Hallensleben 2c. enthält. Neben techniscen Aufsäßzen, welche lediglich für den FaGmann geschrieben sind, bringt das Heft au viele Artikel und Mittheilungen, die für weitere Kreise von Interesse sind, wie ¿. B. den Aufsaß über eine rôllig neue Art von Gobelin-Stofftapeten, bei welchem der Schuß nit aus Garn, sondern aus rohem Flachs befteht. Als Sonder-Beilagen enthält das vorliegende, s{ön ausgestattete Heft noch eine Tafel mit Ausfärbungen neuer Farbstoffe, ferner zwei künst- leris&e Original-Gntwürfe als Vorlagen für Gewebemusterung, \o- wie eine Anzabl eigens für die Monatéschrift gewebter Stoffproben.

Leipzig, 19. Februar. (W. L. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Srandmuster B. pr. Februar 4,275 S, pr. März 4,273 Æ, pr. April 4,274 4, pr. Mai 427} &#, pr. Juni 4,271 6, pr.- Juli 4,30 #, pr. Auguft 4,30 4, pr. September 4.321 4, pr. Oktober 4,325 #4, pr. November 4,323 6, pr. C 4,321 4, pr. Januar 4,327 Æ Umsay 115 009 kg. Be- auptet.

Wien, 19. Februar. (W. T. B.) Bei den 298 km langen Lokalbahnen der Desterreihishen Lo kal-Eisenbahn-Ge- sellschaft betrugen die proviforish ermittelten Eirnahmen für den Monat Januar 1891 138 512 Fl., während die definitiven Einnahmen im gleihen Monat des Vorjahres 145 185 Fl. betragen haben. _

London, 19. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Fest. Preise unverändert.

An der Küste 1 Weizenladung angeboten. :

Bradford, 19. Februar, (W. T. B.) Wolle rubig, aber stetig, Garne rubig, Export stoffe ruhiger. :

Washington, 19. Februar. (W. T. B.) Im Senat erklärte der Vertreter des Swaysckretärs, daß bei den Silberankäufen der Silberpreis auf Grundlage der Tagesnotirungen von Lon- don, New-York und San Francisco festgestellt werde. Das Schagzamt betrachtz es als Regel, zu dem niedrigsten Preife einzus kaufen, wofern der betreffende Tageëcours nicht die höchsten, auf den angeführten Märkten beobachteten Preise bedeutend übersteigt.

Submissionen im Auslande.

Dänemark. 1) 23. Februar, Mittags. Maschinen - Chef für die Jütland- Fünen' sen Eisenbahnen in Aarhus. Lieferung von: : 60 000 Pfund Twistabfall, 100 Ellen wollenem Gardinenzeug, 300 rothem Plüsch, 200 Wathétuch, 200 Hessian- Leinen, 200 ungebleictem Leinen, 400 Twistleinen, 290 vierfahem Leinen, 200 Bramtu©, 5 000 Stück Wischtücher, 200 Handtücher, 50 Pfund ungefärbtem Wollengarn, E Bedingungen und Angebotsformulare an Ort und Stelle. | 2) 3. März, Mittags. Magistrat zu Kopenhagen, Sekretariat der 4. Abtheilung, Lavendelstraede Nr. 11. Asphaltirung von Bürger- steigen für das Jahr 1891. S Bedingungen wochentäglich zur Einsichi auf dem Kontor des Pflasterungs- und Wegewesens, Guldberg8gade, Kopenhagen.

Vertebr&-Anfialten.

Laut Telegramm aus Duisburg ist die englische Post über Vlissingen vom 19. d. M., 7,25 Uhr Vim. aus- geblieben. Grund: Zugverspätung auf niederländischer Strecke.

Bromberg, 19. Februar. (W. T. B.) Die Eisenbahn- Direktion Bromberg meldet: Die Strecke Garnsee—Lessen ift wieder fahrbar.

Hamburg, 19. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia* der Hamburg- Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von New-York kommend, heute Vormittag 11 Uhr auf der Elbe eingetroffen. :

29. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Che- rusfia“ der Hamburg- Amerikanijwen Patdcketfahrt- Aktien-Gesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas, und der Postdampfer „Polynesia“ derselben „Gesellschaft, von Hamburg kommend, Mittags 1 Uhr in New-York eingetroffen.

Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer) New-York- und Baltimore-Linien :

Bestimmung.

Bremen 19; 4 ia Southampton.

Bremen 16. Febr. von New- York.

Bremen 18, Febr. von New-York, Nero-York 18, Febr. in New-York, New-York 12, Febr. von Soutbampton. New-Vork 16, Febr. von Southampton. New-York 18, uy von Bremerhaven.

Bremen 19, Febr. in Bremerhaven.

Bremen 14. Le von Baltimore.

Bremen 18. Febr. von Baltimore, Baltimore 7, Ler Lizard passirt.

„Ems“ , „Cider“ „Havel“. „Fulda“ „Saale“ „Werra“ „Spree“ „Hermann“ eSalier“ . „Amerika“ „Nürnberg“ . „München“

D s Baltimore 15. Febr, Lizard passirt. „Stuttgart“ .

Baltimore 19. Febr. von Bremerhaven. Brasil- und La Plata-Linien

Bremen 19, Febr. in Antwerpen. Antwerp , Bremen] 18. Febr. von Vigo. : Antwerp., Bremer| 17. Febr. St. Vincent passirt

a | 14, Febr. von Bahia.

Bremen Vigo, Bremen | 10. Febr. von Buenos Aires.

La Plata 14. fee in Montevideo.

on „Weser“ . eDhio“ „Leipzig“ . Aa “Frankfurt *Berlin“‘ Rio, La Plata 5. Febr. Las Palmas passirt. „Baltimore“ Brasilien 12. Febr. St. Vincent passirt.

„Oldenburg“ . | Dio ate | 18. Febr. von Coruna.

Linien nach Ost-Asien und Australien : Í Bremen 3. Febr. von Genua. Bremen . Febr. in Hongkong. Ost-Asien . Febr. in Singapore. Ost-Asien . Febr. von Genua. Bremen . Febr. in Antwerpen. Bremen . Febr. in Colombo. Australien . Febr. in Adelaide. Australien . Febr. in Aden. Avftralien 18. Febr. von Bremerhaven.

„Preußen“ „Bayern“ . ¿ICLAat eSalhsen“ R P. Í eOohenstaufen“ „Kaifer Wilh. Il,“ eBrauns\ch{roeig“

L. Untersuhungs-Saten.

3. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. á. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

p O95

. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. . Erwerbs- und Wirthsafts-Genofsenschaften.

. Niederlaffung 2. von Rechtéanwälten.

. Bank-Ausweise.

. Verschiedene BekanntmaLungen.

- D Ry

1) Untersuhungs- Sachen. [655€6] Steckbrief.

Gegen den Diexer Martin Wilhelm Ferdinand Bluhme, geboren am 14. Mai 1862 zu Berlin, welcher sich verborgen kâlt, ift die Untersu@ungéhaft wegen wiederholten Betruges in Sachen J. I. B. 1271/90 ve:hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in tas nächste Justiz-Gefängniß ab- zuliefern.

Berlin, den 16. Februar 1891.

Königlide StaatsanwaltsHaft. L.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

[65577] Zwangsverfteigerung.

Im Wege dec Zwangsroüttreckung soil das im Grundbuche von den Umgebungen Band 47 Nr. 2612-auf den Namen des Landwirths Karl Zindler hier eingetragene, Gartenstraße Nr. 79 belegene Grundstüd am 14. Aprii 1891, Vor- mittags 10 Ußr, vor dem unterzeihneten Berit, an Gerichtsstelle Neue Friedribstraßz Nr. 13, Hof, Flügel C. Erdgeshoß, Saal 40, versteigert werden, Das GSrundstück if mit 8780 Nutungêéwerth zur Gebäudefteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte AbfHrift des Grund- buhblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können tn der Gericwts|Greiberei, ebcnda, Flügel D., Zimmer 42, eirgeseben werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nit von felbst auf den Ersteher übergehenzen An?prüthe, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem SGrund- buche zur Zeit der Eintcagüng des Versteigerungs- vermerîs nit dervoorziag, insbesondere derartige es von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebunzen oder Kosten, spätestens im VBersteigecungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe vos Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gecichte glaubhaft zu machen, widcigenfalls dieselben bei Feststellung des ge- ringfien Gebots niht berüdsihtigt werden und bei Bertbeilung des Kaufgeldes gegen die be- rücëfictigten Änsprü@e im Range zucücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundftüts beanipruchen, werden aufgefordert, vor SHluß des VeriteigerungStermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach ecfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zusiags wird am 16. April 1891, Nachmittags 12: Uhr, an obenbezeih- neter Gerichtsstelle, verkündet werden.

Berlin, den 11. Februar 1891.

Königliches AÄnätsgeric;t 1. Abtbeilung 53.

[65576]

In Sachen der Wittwe des Schuhmagers Schulenburg, Emilie Dorothea, ge». Schmidt, bier, und Genofsen, Kläger, wider den Schenkwirth Hein- rich Gerecke allhier, Bíklagten, wegen Hypothek- kapitals, wird, nachdem auf Antrag der Kiäger die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Nr. 65 Bl. V. des Feldrisses Altewiek an der Eisen- büttelerstraße hieselbst belegenen Grundftücks zu 9 a 85 qm zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 28. Januar 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 4. Februar 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangs- versteigerung auf den 22. Mai 1891, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgeriht Zimmer Nr. 41 angefeßt, in welchem die Hypothek- gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreihen haben,

Braunschweig, den 11, Februar 1890,

Herzogliches Amtsgericht, VI. * Rbamm. [65591] Aufgebot.

Der Papiermachedrucker Johann Schmidt in Meilschni hat als leßter Inhaber der ursprünglich über 2600 #Æ# auf den Eduard Schaller in Meilschniß als Giäubiger lautenden Empfangés- bescheinigung der städtiswen Sparkaffe zu Coburg vom 1. August 1884 Nr. 9579 b. das Aufgebot dieses Sparkassesheins beantragt.

Der Inhaber dieses Spa1kassescheins wird guf- gefordert, spätestens in dem auf Montag, den 31. Auguft 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dein unterzeihneten Gerichte anberaumten Aufgebots- termin seine Rehte anzumelden und den betreffenden Schein vorzulegen, widrigenfalls defsen Kraftlos- erklärung erfolgen wird,

Coburg, den 12, Februar 1891,

Herzogl. Sächs. Amtsgericht. (L. S) Siegnißt.

Abth. V.

[52747] Aufgebot.

__ Der Schuhmacher Ernsi Carl Braune zu Mans- feld hat das Aufgebot des auf seinen Namen aus- gestellten, über 55,56 Æ lautenden und angebli verloren gegangenen Sparfasfsenbu@s Nr. 33887 der städtischen Sparkafse zu Merseburg beantragt. Der Inhaber dieses Sparkafsenbubs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. Juli 1891, Vormit- tags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Poststraße 1, Zimmer Nr. 37, anberaumten Auf- gebotstermine seine ReŸbte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des- selben erfolgen wird.

Merseburg, den 12. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

[5902] Aufgebot. : I. Der Müblenbesißer W. O. Kolk zu Mabnert-

mühle bei Haan-Ort, IT. der Mühlenbesitzer P. Kürten zu Düffeldorf, égibe vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Kelders, olingen,

haben das Aufgebot eines von W. O. Kolk zu Haan-Ort am 16. September 1890 an eigene Ordre gestellten und auf W. O. Kolk in Haan Ort ge- zogenen, bei J. A. Kolk in Solingen am 16, No-

vember 1890 zahlbaren Wechsels über 1048 (eintaufendahtundvierzig Mark) beantragt. Der In- haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. September 1891, Nach- mittags 4 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Wupperstraße Nr. 60, und zwar im Sitzungssaale desselben, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Solingen, den 14. Januar 1891, Königliches Amtsgericht. 1Y. gez. Truts{ler. l Beglaubigt : Der Gerichts\ckreiber des Königlichen Amtsgerichts. Grosse.

[65572] _ Aufgebot.

Der Fabrikbesizer W. Miwalk in Deuben (König- reich Sachsen) kat bier glaubhaft nachgewiesen, daß ibm ein von dem Fabrikanten P. H. Blau in Weida auf den Kaufmann F Thein in Coburg gezogener und von diesem angenommener Prima-Wechsel über 150 MÆ, ausgestellt am 10, Oftober 1890 urd fällig am 28, Dezember 1890, zahlbar in Weida beim Aussteller P. H. Blau abhanden gekommen ift.

Auf Antrag des genannten W. Micbalk ift das Aufgebotsverfabhren wegen diescs Wecbsels eingeleitet worden und Aufgebotstermin auf den 13. April 1891, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger ordent- liber Gerichiéstelle bestiinmt worden,

Der Inhader des obengedahten Wechsels wird hierdurch aufzefordeit, spätestens im gedachten Ter- mixe seine Nechte anzumelden und die Urkunde ror- zulegen. Geschieht feines von beiden, so wird der obengedachte Wechsel für kraftlos erklärt werden.

Weida, am 13. Februar 1891,

Großberzoglih Sädbsises Amtsgericht. Abth. II,

Ackermann.

[65574] Aufgebot.

Der Halbspänner Hermann Nolte in Hessen hat glaubhaft gemacht, daß das im Grundbuche von Hessen Band I. Blatt 33 bei seinem Halbspänner- hofe No, ass. 68 daselbft aus dem notariellen Doku- mente vom 27. Juli 1808 zu Gunsten des gemüths- kranken Anitmann Georg Friedri Flotbo in Han- nover eingetragene Hypothefkapital ron 150 Tblr. Konventionsmünze = 462 Æ 50 4 vor dem 1, Oftober 1878 bereits zurückgezahlt, und der In- baber der gedahten S{ult- und Pfandurkunde vom 27. Iuït 1808 unbekannt ift.

Auf feinen Antrag werden daher die unbekannten Inkaber gedachter Urkunde, und Alle, welche auf die Hrprotbek Anspru machen, damit unter dem Rechisnachtheile, daß die Hypothekurkunde dem Eigen- thümer gegenüber für kraftlos erflärt, die Hypothek aber gelöscht werde, geladen, ibre Ansprüche späte- stens in dem auf deu 25. September 1891, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebots- termine unter Vorlegung der aufgebotenen Urkunde geltend zu machen.

Schöppenstedt, den 6. Februar 1891.

Herzogliches Amtsgericht. gez. P. Peßler. Veröffentliht: H. Angerstein, gepr. Gerichts\{r - Aspirant, als Gerichtéscreiber.

[§5575] Aufgebot.

Der Tis{ler Hermann Paulmann aus Evefssen hat glaubhaft gemacht, daß das im Grundbuche von Evessen Band T. Blatt 35 bei seinem Brinksißzer- wesen No. ass, 39 daselbst aus dem Kaufkontrakte

12. April 1895 Gunfte Z vom —15. Mai 25 zu Gunsten des Roß: händlers August Heinri Oppermann zu Mönche- Bahlberg als Kaufgeldrückstand eingetragene Hypothek- fapital von 1C0 Thlr. Konvertionsmünze = 308 Æ 66 vor dem 1. Oktober 1878 bereits zurüdckgezahlt, und der Inhaber der gedacten Schuld- und Pfand-

4 12. April S t urkunde vom 15 Mgi 192 unbekannt ift.

Auf seinen Antrog werden taberc die unbekannten áöInbaber gedachter Urkunde, und Alle, welche auf die Hypotbek Anspruch maten, damit unter dem Rehts- nactheile, daß die Hypothekurkunde dem Eigen- tbümer gegenüber für kraftlos erklärt, die Hypothek aber gelö\cht werde, geladen, ihre Ansprücbe spätestens in dem auf den -25. September 1891, Vor- mittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine unter Vorlegung der aufgebotenen Urkunde geltend zu machen.

Schöppenstedt, den 6. Februar 1891.

Herzoglihes Amtsgericht. gez. P. Peßler. Veröffertlibt: H. ÄAngerstein, gipr. Gerihtéschr.-Aspirant, als Gerichtssheiber.

[65592] . ;

Der Rentner Ernst Frankenberg in Rotenburg hat das Aufgebot folgender auf scinem im Gen. Wäkrsch. u. Hyp.-Buch von Bebra Bd. IX. Bl, 159 eingetragenen Grundvermögen haftenden Post:

.210 Thaler Kaufgeld für Jacob Hahn und Frau Elisabeth, gebr. Curth, in Bebra nach Vertrag vom 18. Juli 1346“, l unter der Behauptung, daß die Hypothek längst be- zahlt sei, beantragt.

Die bescheinigtermaßen unbekannt wo? abwesenden Erben der verstorbenen Berechtigten bezw. deren Rethtsnachfolger werden daher aufgefordert, etwaige Einwendungen bis spätestens im Termin, den 14. Mai cr., Morgens 10 Uhr, vorzubringen, widrigenfalls die Post zur Löschung gelangen wird. (Aktenz. F. 2/91.)

Rotenburg a./F., den 17. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

L. Oeffentliches Aufgebot. Es werden folgende Aufgebote erlassen : A. 1) Auf Antrag des Mangelarbeiters Gottfried

[65761]

Krause aus Ditterébah ftaedt. als eingetragenen Eigenthümers des Grundftücks Nr. 18 daselbst, be- treffend die angeblich verloren gegangene Hypotheken- urkunde vom 2. Februar 1855 über 30 Thaler, ein-

getragen in Abth. 1Il. unter Nr. 3 für die unver-

ehelihte Johanne Chriftiane Caroline Berg zu

Dittersbach s\taedt. Zweck8s Kraftloserklärung der Urkunde.

2) Auf Antrag des Stellma&ermeisters Wilhelm Haeder zu Mittel- Conrad#8waldau als eingetragenen Eigenthümers des Grundftücks Nr. 67 dort, betreffend die angeblich verloren gegangenen Hypotbekenurkunden vom 21. Februar 1851 und resp. vom 7. April 1853 über 50 Thaler und rep. 30 Thaler, eingetragen Abth. TIL. Nr. 5 und resp. 8 für die katholische Kirde zu Gaablau Zweck3 Kraftloserklärung der Urkunden.

3) Auf Antrag der verwittweten Stellenbesitzer Ernestine Riediger, geb. Walter, zu Nieder-Zieder als eingetragenen Eigenthümerin des Grundstücks Nr. 38 daselbst, betreffend die angeblih verloren gegangene Hypothekenurkunde vom 20. April 1867 über 200 Thaler, eingetragen Abth, III. Nr. 2 für die geshiedene Stellenbesißzer Ruscheweyvh, Jobanne Beate Christiane, geb. Siber, zu Nieder Zicder Zwecks Kraftloëerklärung der Urkunde.

4) Auf Antrag des Hausbesizers und Zimmer- manm:s Wilhelm Müller aus Nieder-Sreibendorf als eingetragenen Eigentkümers des Grundstücks Nr. 23 Nieder-Schreibendorf, betreffend die angeblich verloren gegangene Hypotbekenurkunde vom 8. Juli 1834 über 13 Thaler, eingetragen Abth. III. Nr. 7 für die Jobanne Beate Drescher aus Nieder- Streibendorf Zwecks Kraftloserklärung der Urkunde.

B. Auf Antrag der unverebelihten Hedwig Reicheit zu Hirschberg als Eigentbümerin des QOuiitungsbuchs der städtishen Sparkasse zu Landeshut i /Sch], Nr. 6885 über 192,54 Behufs Amortisation.

Die Inbaber der vorstehend zu A. 1—4 bezei: neten Urkunden sowie des vorstehend zu B, bezeih- neten Sparkassen-Quittungsbuhes werden aufgefor- dert, spätestens in dem auf den 25. Septem- ber 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeihneten Amisgerihte bestimmten Termine ihre Reckte anzumelden und die Urkunden beziehungs- weise das Sparkaffen - Quittungsbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung beziehungsweise Ungültigkeitserklärung erfolgen wird.

Landeshut, den 13. F:bruar 1391.

Königliches Amtsgericht.

[65573] Aufgebot.

_ Auf Antrag der Rittergutsbesißer Andreas Stein- {en Erben, nämlich der Frau Oekonomierath Dr. Strehl, Ida, geborene Großer, verwitiwet gewesene Stein, undo der minderjährigen, von dem Oekonomie- rath Dr. Strebl zu Popellau bevormundeten Ge- \{wister Ernst und Carl Stein, sollen die in der Grundsteuermutterrolle des Gemeindebezirks Pftrzonsna unter Nr. 34, 62 und 63 Kartenblatt 2 verzeihneten, im Dorfe belegenen Flächenabschnitte von 08 a §0 gm Hofraum, 13 a 30 qm Hofraum und 50a 69 qm Aer, mit einem Gesammtreinertrag von 4,74 Æ, für welche bisher ein Grundbuchblatt nit angelegt ift, zu diesem Zwccke aufgeboten worden,

Alle unbekannten Eigenthumetprätendenten werden aufgefordert, ihre Rehte und Ansprüche auf diese Flächen spätestens im Aufgebotstermin, den 15. April 1891, Vormittags 10: Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht (Zimmer 50) anzu- melden, widrigenfalls sie mit denselben ausges{lofen werden.

Nybuik, den 12. Februar 1891.

Königlibes Amtsgericht, Abtbeilung TIT.

[65578] Aufgebot.

Die Wittwe Lene Wolf, geb, Mann, und deren Sohn der Hzndelsmann Simon Wolf in Wronke baben als Besiger des Antheils Il. am Grundftück Wronke Blatt Nr. 152 zwecks Eintragung ihres und ibres Sobnes bezw. Bruders Maunbeim Eigen- thums das Aufgebot dieses Grundstüksantheils be- antragi, dessen eingetragene Eigenthümer die im Jahre 1839 gestorbenen Brüder Hirsch Mann und Simon Mann sind.

Der Aufgebotstermin wird auf den 26. Mai 1891, Vorm. 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte festgeseßt.

Spätestens in diesem Termine haben

1) felgende ihrem Leben und Aufenthalte na un- bekannten Eigenthumanwärter :

A. Freide Mann, Witiwe des Hirs Mann,

B. die Geschwister des Hirsch Mann,

a. Krosse Mann, vereb-lihte Joachim,

b. Perle Mann, veret elihte Jacob Saul,

c. Jacob Mann, oder deren Erben;

2) alle ihrem Leben nach unbekannten Eigenthums- anroârter ihre Rechte auf den genannten Grundstücks- antheil anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls ße, zu 1: ihre Widerspruchs8re{te gegen die Eigen- thumgeintragurng in einem besonderen Prozesse zu verfolgen haben, oder zu 2: mit ihren Rechten dauernd ausges&lossen werden.

Wronke, den 10. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht.

[65594] Aufforderung. i Die am 10, Januar 1821 zu Steinbach bei Vilbel geborene Elisabethe Fendel, Tochter des ver- storbenen Johannes Fendel und feiner Ebefrau Esther, aeb. Steinmeyer, von Steinbach, is vor einer Reihe von Jahren nah Amerika ausgewandert, hat seit länger denn 36 Jahren nichts von si hören ns und ift deren dermaliger Aufenthaltsort nit bekannt, au troy angestellter Nahforshungen nit zu ermitteln gewesen. 7 Als die nächsten bekannten erbberechtigten Ver- wandten der Elisabethe Fendel kommen in Betracht : 1) deren noch lebender Bruder Philipp Fendel in Steinbach, 2) die Kinder der verstorberen Schwester Mar- arethe, geb. Fendel, Ehefrau des glei{falls ver- Mrbanei Conrad Cramer in Steinbach: a. Elisabethe, Ehefrau des Kaspar Wilhelm Weber in Steinbach, : b. Margarethe, Ebefrau des Georg Philipp Friedri Gifsel von da, c. Iohann Philipp E von da, 3) die Kinder des. vorverstorbenen Bruders Jo-

hannes Fendel von Steinbach;

| a. Katharine Emilie Eleonore, Ebefrau des | Carl Gifsel in Steinbach, b. Magdalene, Ebefrau des J. C. Kemyf in Bornheim, . Johannes Nikolaus Fendel in Steinbach, . Maragaretbe Fendel von da, : Susanne Elisabethe Fendel von da, . Conrad Fendel von da, -. Christine Fendel von da.

Das der Elisabethe Fendel aus dem elterlihen Nachlasse zugefallene, kuratorisch verwaltete Ver- mögen beftcht ans- lf in der Gemarkung Steinbach belegenen Immobilien im Schäßzungêwerth von Eintausend fünfzig Mark und einer Sparkassen- einlage bei dem Mathbildeuftift Vilbel im Betrage von 1128 Æ 89 9.

Auf Antrag des Kurators Georg Friedri Philipp Gifsel von Steinbah wird die Elifsabethe Fendel, evertuell deren Leibeserben oder fonstige Rechts- nachfolger biermit aufgefordert, fic spätestens bis zum Aufgzebotstermine Samstag, den 6. Juni 1891, Vormittags 9 Uhr, bei unterzcibnetem Gericht anzumelden bezw. ihre Erb- oder jonstigen Ansprüche an das kuratorisch verwaltete Vermögen der Elisabethe Fendel geltend zu maten, widrigen- falls die Elifabethe Fendel für todt erklärt und das vorerwähnte Vermözen den bekannten nächsten Ver wandten überwiesen werden wird.

Offenbach, den 11. Februar 1891.

Großber;oglich:s Amtsgeriht Offenbach. Bierau.

[65595] Aufgebot. Auf den Antrag der Erben des weiland Glaser- meisters Heinrich Amelung hieselbft 1) der Ehefrau des Lehrers August Runge, Auguste, geb. Amelurg, zu Hannover, 2) des Gerihts-Afefsors Dr, Friedri Amelung zu Berlin, werden alle Diejenigen, welche Anspru auf Be- friedigung an die Verlassenschaft des Glasermeisters H. Amelung zu baben vermeinen, aufgefordert, ihre Arsprühe und Rechte spätestens in dem auf den 1s. April 1891, Morgens 10; Uhr, vor unterzeichnetem Geri®te damit anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, unter dem Rewts- nactheile, daß nit angemeldete Ansprücbe auf den Theil der Masse ch beschränken, welber nah Be- richtigung der angemeldeten Forderungen auf die Erben übergeht. f: Gandersheim, den 16, Februar 1891, Herzoeclihes Amts8gericht. gez. Seebaß. Zur Beglaubigung : &.Rummert, Gerichts\chreibergeb.

[65593] Aufgebot. Die auf dem Namen des Carl Jungermann zu Hering stetenden Items

Flur I. Nr. 181/182 § Hofraithe, in der Stadt,

Flur IV. Nr. 413 Aer, im oberen Bernhard, wurden nach dessen Ableben, da sein Na§laß über- \{uldet war, durH gerihtlihe Verfügung vom 22, Juni 1860 seiner Tochter Catharina, Peter Gebhard Ehefrau zu Hering gegen Ucbernahme der Schulden überwiesen. Nach dem kinderlosen Sterb- fall der Peter Gebhard Eheleute wurde der Erlös von 735 M theils dur dinglihe Swhulden, tbeils durch Ersaßposten zu Gunsten der nah Pfälzer Landre{wt den Erben des Mannes als überlebenden Ehegatten zufallenden Errungenschaft konsumirt an- genommen, sodaß der Nachlaß der Peter Gebhard Frau überschuldet crs{eint.

Auf Antrag der Wilhelmine Meyer Wittwe zu Aschaffenburg als Erbin des Peter Gebhard wird dem unbekannt wo abwesenden Carl Junger- mann jun, Bruder der Peter Gebhard Ehefrau, oder seinem Erben aufgegeben, Einwendungen gegen genannte Ueberweisung#verfügung und gegen die Ueberweisung des Resterlöses an Antragstellerin spätestens im Aufgebotstermin: Freitag, den 17. April 1891, Vormittags 9 Uhr, f\ch{rift- li oder ¿u Protcfoll dabier vorzubringen, andern- falls unter seinem Auss{chluß von der Mafse solche definitiv der Antragstellerin überwiesen würde.

Groß-Umstadt, den 14. Februar 1891.

Großherzogli H:ssisches Amtsgericht. Geilfus.

(L. 8.)

[65596] Bekanutmachung.

Dur Aus\{lußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom ò. Februar 1891 if der im Jahre 1877 von Arnsberg nah Amerika ausgewanderte Andreas Gohres für todt erklärt.

Arnsberg, den 11. Februar 1891,

Königliches Amtsgericht.

[65581]

Dur Urtbeil des unterzeihneten Gerichts vom 14. d. M. ist der abwesende Seemann August Nemmert aus Hildesheim geb. am 3, November 1855 für todt erklärt und sein Vermözen den näften bekannten Erben überwiesen.

Hildesheim, den 14. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht. I.

[65338] __ Bekanntmachung. Dur Ausschlußurtheil vom 10. Februar 1891 ift der Ostpreußishe Pfandbrief Litt. D, Nr. 31237 über 600 # für fraftlos erflärt. Königsberg, den 14. Februar 1891.

Königliches Amtsgeriht. VIII.

[65348] _ Vekannutmachung.

Durch Aus\{lußurtheil des Königlichen Amts- gerihts I., Abtheilung 49, vom beutigen Tage ift das Sparkafsenbuch der f\tädtishen Sparkasse zu

7 Berlin, Nr. 8240 über 15 # 28 S, lautend auf

En Marie Teichler, Seydelftraße 19, für raftlos erklärt. Berlin, den 6. Februar 1891. Thomas, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts 1. Abtheilung 49.