1891 / 52 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Feb 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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Sozialdemokraten überbarpt ni@t, Wenn man den Arbeitershuß rihtig durSfübre, die Zölle und die Vertheuerung aller Lebensmittel beseitige, cinen acht- oder neunstündigen Normal - Arbeitstag ein- führe und ferner dafür sorge, daß jeder deutshe Staatsbürger das Gehalt eines Stabéofäziers babe, fo wären die Leute zufrieden. (Heiter- keit.) Seine Partei fei gegen das Prämienwesen an sih, abec nicht gegen cine bessere Besoldung der Unteroffiziere im Rahmen des beutigen Etats. Für Kulturzwecke sei fe jederzeit zu baben, für eine Auëdebnunaga militärisber Verbältnifse bewillige sie keinen Pfennig. Abg. Habn: Der Vorredner babe es bei feiner Erklärung, daß er „sclbstverständlih“ alle Mebrforderungen ablehnen würde, nit bewenden laffen. Er habe der Landesvertretung den ungerechtfertigten Vorwurf gemact, daß fie vorzugsweise für die böberen Beamten- klafien sorge. Im Gegentheil habe man in letzter Zeit aus\ch{ließlich Besoldungterböbungen für Unterbeamte und Subalternbeamte ein- treten lassen. Wenn der Abg. Grillenberger die Unteroffiziergebälter nur im Rabmcn des Budgets erböben wolle, so wifffse er sehr wobk,

daß das nicht mögli sei. Der Abg. Haußmann wolle nur unter der Bedingung der zweijährigen Dienstzeit Gehaltserböhungen eintreten lassen, obglei cr wifie, daß der Reichétag sfich dagegen aus- geiprochen babe. Nicht rur in Bezug auf die Zakl der Untercffizier- stellen, sondern auch bezügli der Qualität werde der Unteroffizierstand die Dienstalterszulagen gehoben werden. Das Aufrücken izi in den Offuierstand sei ein altes Desiderium, die Deteriorirung des Offiziersiandes zur ¿würde Die deuti@e Bevölkerung betrate Pfliht der Abgeordneten, gegen jede Erböhung usgaben zu stimmen, sondern wüns gerade Alle Ausgaben, welche dazu dienten, die Wehr- en Volkes sicherzuftellen, könnten unter allen Um- ustimmung des dcutshen Volkes rechnen. Die zt im Unte: offiziersiande seicn durchaus nit allein verfiärkung zurückzufübren, fondern böchftens die idturg von Unterosfizier-Vers(ulen werde nur fen föônnen. Die Herren, die sich hier gegen ] ] , bâtten früher überdies gecen Ferderungen Unteroffizier ¡ulen geftimmt. Allerdings handele es ich n

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fu, die Lüdte im Unteroffizierftande auszufüllen. eine Pflivtvernaclässigung sein, wenn man ibn nicht mac@en wollte, Die erhöhte Besoldung dec den Unteroffizieren später zur Verfügung gestellten Civilstellen werde in geringem Um- fange dazu beitragen, größere Luft zum Kapituliren zu mahen. Für die Staatésstellen sei bisher {on ein reihlices Angebot erfolgt. Die Vakanzenlisten für die Militäranwärter zeigten aber, daß gerade die Stellen im Kommunaldierst äußerst s{chlech foldet seten. No& rüftige, leistungéfähige Leute mit Ret Anstand, sich um Stellen zu bewerben, die nit 300 bis 400 Æ besoldet seien, Deshalb sei es nicht wunterbar, ungSberedtigte Stellen einträten. r ß den Unteroffizieren eix kleiner ag zur Verfügung gestellt werde, mit dem sie in ihrem beitsvollen und \{lecht besoldeten Beruf ctwas anfangen Er boffe, daß der Reichétag gern d:r Forderung der i Regierungen zustimmen werde Es habe sehr viel für bercits mit dem neunten Dierstjabr die Zelage eintreten t auch s{chon vom fünften Iahr. Aber seltst der Antra rterer würde einen wesertliden S@hritt zur Hebu izierfiandes bedeuten und ¿ur Erhaltung und eitragen, die der Reichêtag immer als seine i uge bebalten babe. (Beifall rets.) ierauf vertagt si das Haus. Persönlih verwahrt ih g. Hn ze gegen die Unterstelung, als habe er einen täg- en Lohn von 2 A für den deutshen Arbeiter für aus- hend gehalten.

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SQluß gegen 48/, Uhr.

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Haus der Abgeordneten. 44, Sißung vom 27. Februar 1891,

Der Sizßung wohnen der Finanz-Minister Dr. Miquek und der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden bei.

Ohne Debatte wird in dritter Lesung der Gesetzent- wurf, betreffend den Geltungsbereih der Jagdscheine, genehmigt.

Es folgt die erste Berathung des Antrages Korsch auf Annahme eines Gesetzentwurfs, betreffend das Verbot des Privathandels mit Staatslotterieloosen.

Korf ch führt aus, daß Preuß:n volle Kompetenz zum Vorgehen in dieser Sade kade, weil in der Gewerbe- den Vertrieb von Lotterieloosen ausdrücklich den Einzel- efugnisse zugesprohen seien. Es werde nun ein böotft Zwiscenhandel mit Lotterieloosen getrieben, unter dem ie staatlihen Lotterie-Collecteure, andererseits viele kleine en hätten, Es sei daber wünschenswerth, daß auf den idel mit staatlichen Lotterieloosen oder Loocsabsch{niiten eine

1 1900—1500 Æ geseßt werde. Nur so könne das Ansehen iglicen Lotterieverwaltung gewahrt bleiben. Bei dem jetzigen

der Loose seien Täushungen und unredlihe Reklame nichts Daß auf dem Gebiete noch andere Uebelstände bestehe fet nickt zu leugnen. So lange man

beibehalten wolle, sei es v¿seittgen.

Thatsache, daß Sachsen und

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Gewerbegeseßaebung der Ordnung en wollter; die Regierung und die

1 früber denselben Standtpurfkt einge:

g sei man gerade mit er den Antrag zur Tagesordnung über: [b v den Antrag an die f ver die Kompetenzfrage eine gründ-

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Marcinowski: Der private en letzten Jahren zu immer um- Allein im letzten Jahre seien collecteure eingegangen, und daß rtigt seien, zeige der Umstan )rivatcollecteure wegen erbebliher . Die Seitens der Regierung ih nicht als vollkommen auë- tslotterien ftüßien ißre Be- von ftaatlihen und privaten gkeit der Landesgesetcebung : dieser Beziehung erhobenen erwiesen. Die von dem Redners) Kommentars zur er ihr beilege. Ein Erkenntniß Sinne der Zuständigkeit der Sachsen und Bremen, fondern sonderes Gese cine Regelung

zur Vorbereitung des Gesctentwurfs Bollstär.dig beseitigen werde sich großen Menge die Staatélotterie niht en Staaten abz:r verleßten noch mehr in Berlin an verschiedenen Stellen und anderer Lotterien kaufen. Mache nan Z2ann auf taë Verbot aufmerksam, so werde oft geantwortet; D E ige* Lotterie vertoten. Solche Zustände

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führten zur, Gri&ütterurg des Rehtsbewußtfeins. Au den Prixat- |

lotterien müsse die Staatsregierung ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden; fo seien bei der SWloßfreibheitslotterie nur 10/5 der aus- gespielten Summe für den eigentliven Zweck der Lotterie verwendet worten, während doch mindestens 40 %/ dazu hätten verwendet werden müssen. Die Prospekte der verschiedenen Lotterien enthielten nur immer die Gewinne, nicht aber die Zahl der Loose. Vielleicht werde das beste Abhülfsmittel gegen alle zweifelhaften Unternehmungen die Vermehrung der pkeußi(cen Staatélotterie sein; wenn man die Lotterie einmal aufrecht erbalten wolle, müsse man sie auÿ in einem dem Bedürfniß entspre@enden Umfange geftalten. /

Abg. Czwalina empfiehlt gleihfalls die Ueberweisung des Antrages an eine Kommission, da bcfonders au die Zuständigkeits- frage noch nicht gelöst sei. : S E

Abg. Cremer (Teltow): Die Zuständigkeitsfrage {eine ihm dur die heutige Erklärung des Herrn Regierungsfommissars und durch das Erkenntn:ß des Reichsgeribts erwiesen zu sein, Um dem verderblichen Privathandel mit Loosea, ber geradezu das Ansehen der preußishen Regierung zu untergraben drohe, ein Ende zu machen, {eine auch ihm das Beste, die Loofe der preußischen Staatslotterie zu vermehren. i: i L : |

Abg. Korsch empfiehlt, die zweite Berathung entweder im Plenum vornehmen zu lassen oder eine besondere Kommission von 14 Mitgliedern zur Vorbereitung einzuseten

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Meine Herren! Ich bin nit in der Lage, heute eine Erklärung über die Auffaffung der Königliten Stzatëéregierung zu den vorlie- genden Anträgen abzug!ben, weil tas Staaté-Ministerium sich mit der Frage gegenwärtig noch nicht bescäftigt bat. J erkenne meiner- scits aber an, daß in diesem Priratlooschandel {were Mißstände voll- kommen naGgewiesen sind. Ich erkenne daber die Bestrebungen, diesen Mißständen, foweit es thunlich ift, au dur gese8geberische Veaß- rezeln entgegerzutreten, in jeder Weise als vollkommen berechbtigt an. Wenn das bobe Haus beschließen sollte, di:se hier angeregte Frage in einer kommifsarishen Berathung weiter zu prüfen, so wird die Staatsregierung bei diesen Verhandlungen fi betheiligen und wir werden wahrsbeinlich wobl in der Lage sein, vor der definitiven Bes lußfaffung des Hauses èine bestimmte Stellung zu dem vorliegende Antrage einzunehmen.

Nachdem Abg. Schmidt (Marburg) die Zuständigkeits- frage in verneinendem Sinne erörtert hat, wird die Diskussion |

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geschlossen. Das Schlußwort erhält

Abg. diker: Sowokl nah der Neits-Gewerbeordnung wie auch r.ach dem Reihs-Strafreckt könne man dem Staat Preußen die Kompetenz zu einem geseßlichen Vorgehen nit absprechen, Die juriftif Frage aber mae es wünschenêwerth, daß die Justiz-

mission die Vorberathung übernehme. L : Gemäß dem Antrage Korsh wird der Geseßentwurf an eine besondere Kommission von 14 Mitgliedern verwiesen. : Es folgt die Berathung des Antrages Broemel, die Regierung zu ersuchen, die bestehenden Personen-', Gepädck- und Gütertarife einer Neform zu unter- ziehen, welhe durch Ermäßigung der Tarifsäße und Verein- fahung des Tarifsystems die Staatsbahnen für die wirth- \chaftlihen Interessen des Landes in erhöhtem Maße nugzbar mache. Abg. Broemel: Die Frage, ob das bestebende Tarifsystem einer Ermäßigung und Vereinfachung bedürfe, stehe heute nit mehr zur Entscheidung, es handle sich nur noch um das Wie. Was bis jeßt von den Absichten der Regierung in Betreff einer Tarife ermäßigung an die Oeffentlichkeit gedrungen sei, fordere doch eine gewisse Kriti? heraus. Die in Ausfibt genommene Ermäßigung der Kilometersäße sei erfreulih, aber sobald man den Sepäcktarif mit in Anschlag bringe, bleibe fast nits von der Ermäßigung übrig. In der dritten wie in der zweiten Klafse handle es sich für eine einfache Fakrt bei einein Gepäck von 25 kg rur um eine Ermäßigung von 50 §. Bei Rückfahrkarten werde ich in Zukunft in der zweiten Klasse selbst eine Erhöhung herauéstellen, besonders bei der Fahrt mit Schnellzügen, Bei diesen werde nach dem neuen Tarif keinerlei Er- mäßigung eintreten, und do mae gerade die Einrahme aus dem StHnellzugverkehr ein Fünftel der ge!ammten Einnahmen aus dern Staatseisenbahnbitriebe aus. So babe sib kein Mensch eine Tarif- reform vorgestellt. An Stelle des gegenwärtigen hohen Gepäktarifs müfse ein ganz bedeutend ermäßigter tretenz vieileiht fönne man dem Beispiel der Rei@s-Postverwaltung folgen und eine Einheitstaxe einführen oder wenigstens fi mit wenigen Abstufungen begnügen. in Saß von 25 § für 25 kg Gepäck werde erst eine Ermäßigung f e

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Derjonentarifs zur vollen Geltung bringen. Eine weitere Sthatter der beatsidtiigten Reform sei die f Diejenigen, die biêher die vierte Klasse benugt h in Zutunft zwar eiwas mebr Bequemlichkeit:n, aber ingste Ermäßiaung haben. Eine i i vierten Klafse würde er nicht rwoüûnsten, wobl aber g des Tarifs, Die Beseitigur ere Entfernungen bin werde cine er vershiedenen Klassen zur Folge fh Darauf, daß in and fönne man sich nicht bera ta solite durch ei N isters überwunden werden. st ein kühnes Wagniß auf begleitet sein Föônne. Getreide, bedücften

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Preußen k Eine modifizirte ct bafte Vereinfachung \{chaffe ner bei ciner dur{greifenden Refor aber vorsihtig vorgeben, so för für cinen Theil des Eisenb führen; dafür müsse man mäßigungen bervortreten. Zeit, die untcr dem Zeichen des ;

lbg. Stengel; Der Anirag Abg. Broemel fei zur Zeit unnötbia. hon in der vorjährigen F itfionébcrathung fei nihts Neucs zu Tage gekommen, aber sole Anträge seien gecignet, bei der großen erwirken. In eincm Direktionsbezirk ließen si aut ggebende Versute nicht maten, Der Eisenbahn- Minister müsse bei seinen Tarifreformen auch mit den allgemeinen wirthsaftliden Verbältrissen rechnen, und diese seien derartig, taß wabrs{einlich im leßten Jabre einen bedeutender Rückgang in den Eisenbahneinnachmen zu verzeichnen sein werde. Die Veranttwort- lichkeit des Eiserbahn-Ministers sei um so gcößer, als der gesammte Haushalt von den Eisenbahneinnahmen wesentlich beeinflußt fet, Eine weitgzehende Tarifreform sei do§ nur denkbar, wenn dec Verkehr damit bedeutend steige. Damit würden aber ganz kolofale Summen für neue Bahnhöfe, zweite und dritte Geleise erforder- lich werden. Die neuen ungarischen Zoaentarif-Fahrpreise seien noch immer böber als die unsrigen und der Verkehr auf den dortigen Bakbnen sei, wie er si selbft überzeugt babe, durchaus fein freguenter. Daß nach einer Verstaatlihung unseres Eisenbahnwesens ein allge- meiner Sturm für billige Tarife sich erheben werde, sei voraus- ¡usehin gewesen. Im vergangenen Jahre sei der Abg. Broemel leb-

Reform zunächst ¿ktionsbezirk, ein- weitgehenden Er- ejonders in einer

haft für diz Todt'shen Vorschläge eingetreten, heute gehe ihm die Regierung, die no& unter jene Vors{bläge beruntergeagangen sei, noch nit weit genug. Man könne nur hoffen, daß der Minister auf dem betretenen Wege langsam fortshreite. Das bestehende Tarifsystem habe cine ganz foloffale Entwickelung des Verkehrs zur Foige ges habt, und wenn eine Grmäfßiguang des Personentarifs angebracht sei, werde die Recterung fch vor einer umftürzenden Reform büten müssen. Er beantrage, über den Antrag Broemel zur Tagesordnung überzugehen. : i

Abg. Pleß spricht ich für eine Verbilligung der Tarife aus, da die Materialien in den lezten Iabren durchschnittlih billiger ge- worden feien. Die Regierung könne mit ihren Reformversuchen auf die Zustimmung der Landesvertretung rehaea.

Nachdem nsch Abg. von Tiedemann (Bomst) den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung empfohlen haite, schließt die Diskussion.

Abg. Broemel verwahrt si dagegen, daß er im vergangenen Jaÿre die Einführung der Todt’shen Vorschläge empfohlen habe. Wenn das Haus jemals Anlaß habe, sich mit Tariffragen zu besdâftigen, fo sei der gegenwärtige Moment dazu geeignet. Werde aber das Haus über den Antrag zur Tagesordnung übergehen, so werde er sofort eine entipre@ezde Refolution zur zweiten Berathung des Eisenbahnetats eimeihen. Eine Verweisung des Antrages an die Budgetkommission werde si aber weit mebr empfehlen.

Das Haus beschließt, über den Antrag zur Tagesordnung überzugehen.

Schluß 31/5 Uhr.

Mannigfaltiges.

Hamburg, 26. Februar. Dem „Hamb. Corr.* zufolge hatten einige Matrofen des Swnelidampfers „Augusta Victoria“ im Hafen von Konftantinopel Natbts beimlih das Schiff verlassen, um dem Vergnügen nahzugeben. Das Boot, welches sie benutzten, kenterte jedo und der Stewart Sieg aus Berlin ertrank. Ein ausgeseßtes Boot rettete die Uebrigen, unter denen sich{ vier Matrosen des Dampfers „Loreley“ befanden. Wie dem „W, T B.“ aus Konstantinopel gemeldet wird, ift der Scnelldampfer mit seinen Fabrgästen gestern früh nach dem Piräus abgedampft.

Laufenburg. Seit einer Woche etwa sind die Häfen des eigentlihen Bodensees wieder sämmtli für die Schiffahrt ofen ; diejenigen des Ueberlinger Sees waren überhauvt nie acsperrt. Der ganze Unterfee aber ist noch immer eine so starke, einzige Eisdecke, daß sie jeßt noch mit Lastfuhrwerk befakren werden kann. Dabei ift der Wasserstand am Bodensee und im Rhein abwärts bis Basel so niedrig, wie es in diesem Jahrhundert noch nicht beobabtet worden ist. Hier tritt der Alletrain, eine Kie8bank, die sich beim Rhein-Aus- fluß quer durch den See ziebt, in seiner ganzen Ausdehnung zu Tage. Das interefsanteste Schauspiel aker bietet der Rhein, wie man der „Köln, Ztg.“ \chreibt, bei Laufenburg, wo sich sonst die be- rühmten Strudel befinden. Von diesen Strudeln it fast nihts mehr zu schen, denn das Rheinwaffer ist fo gering, daß es nur noch eine wenige Schritte breite, tiefe Rinne zwishen den Felsen ausfüllt. Durch diese {ießt es allerdings mit starkem Gefälle bindur%. Die wildzerrissenen Felsenufer mit ibren Kaminen und Topfmüblen aber liegen trocken, und unterhalb jener Rinne ragt der sogenanrte „Laufen- stein“, der felbst bei mittlerem Wasserstande vom Waßer überspült wird, wie ein großer, antiker Opferaltar einige Meter boch empor. Das ift, wie die am Fuße des Steins ecingemeißelten FJabre8zahlen befunden, in den leßten 220 Jahren nur a%tmal der Fall gewesen, und zwar 1672, 1692, 1714, 1750, 1797, 1823, 1848 urd 1858. Gegen- wärtig ist man damit beschäftigt, diesen denkwürdigen Jaßreszahlen auch die heurige binzuzufügen. Unweit des Laufensteins ist ein Insel&en zu Tage getreten, das man dur einen Steg mit dem Ufer verbunden hat. Weil man aber annimmt, daß die Grenzsbcidz zwischen Baden und der S&weiz über dieses Inselhen führt, so hat man auf demselben eine Stange errichtet, an welcher gemeinsam eine badische

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und eine eidgenössiste Flagge gehift sind.

Valencia, 20. Februar. G:stern Morgen wurde hier, wie der „Köln. Ztg geme:det wird, um 3 Uhr 25 Minuten ein von Often na Westen gebznder, ziemli heftiger Erd s verspürt, der etwa 3—4 Sekunden andauerte, Da dies für die hiesige Gegend ein verhältnißmäßig seltenes Ereigniß ift, so war die Bestürzung eines großen Theils der Einwohnerschaft ni&t gering, Viele Personen sprangen aus den Betten und riefen um Hülfe, da sie sich den Vorgang im ersten Augenblick nit zu erklären vermochten; ja fromme Seelen glaubten, daß der Geist von Verstorbenen umginge, und ließen am Vèorgen Messen zu deren Beruhigung lesen. In der Kathedrale war das die Erschütterung begleitende Beräush so stark, daß die Sakristane, die in der Kirche \chliefen, glaubten, ein Gerüst sci eingestürzt. Jn der verflossenen Naht haben fih hier die Grderschütterungen wiederholt und nicht geringe Beunruhigung bervorgerufen. Um 11 Uhr 35 Minuten und sväter um 2 Uhr 45 Minuten wurden verchiedene heftige Stöße wahr- genommen, die aber glückliherweise innerhalb der Stadt feinen Saden anrihteien. Stärker foll das gestrige Erdbeben ih in einigen Orten der Provinz fühlbar gema&t haben. In Chiva flohen alle Ein- wohner aus den Häusern und begaben stch auf den Plaß vor der Kirhe, Die Eisenbahnstation erlitt Beschädigungen und viel Ge- schirr wurde in den Häusern zertrümmert. Fn Ch efte dauerte die Bewegung etwa aht Sekunden und war voa Nord nah Süd ge- rihtet. Mehrere Kamine fielen von den Dächern und in dem naben Godelieta soll ein im Bau begriffenes Haus eingestürzt sein. Auch aus Macastre, Masalaves und anderen Octen werden Bes{ädi- gungen gemeldet.

New-York, 23. Februar. Ja der Stadt Madifon im Staate Maine fiel dem „R. B.* zufolge ein Meteor in der Größe des Vollmondes geftern Nacht zur Erde. Die glübenden Splitter barsten nach allen Richtungen auseinander. Die Häuser er- zitterten, als ob es ein Erdbeben gäbe, und die Einwohner erfaßte ein niht geringer Schrecken.

New-York, 25. Februar, Aus fast allen Theilen der Union werden Uebershwemmungen und Stürme gemeldet, Ueber die Stadt Jefferson fegte heute ein Wirbelwind und demolirte viele Häuser. In Utica wurden das Stadthaus, die öffentlihe Bibliothek und andere Gebäude vom Sturm umgewcht. Kein warnendes Anzeichen ging dem Orkan vorher, aub folgte nit, wie es meistens ist, Regen darauf. Zum Glück ift kein Verlust an Menschen- leben zu beklagen. Der Sturm, welcher gestern in Kalifornien wüthete, wird als einer der \&limmsten bezeihnet, welche je an der Küste des Stillen Oceans vorgekommen find. Aus Yuma in Arizona wird dem „R. B.“ u d. 25. d. M. berichtet: Die Stadt Yuma in Arizona steht der großen Gefahr gegenüber, von den Flutbhen der {on über das Niveau der Stadt gestiegenen Flüsse Gila und Colorado vernichtet und fortgewashen zu werden. Falls der jeßt im Bau begriffene Damn vor morgen früh nicht fertiggeftellt ist, wird das S&limmste be- fürGtet. Die Eisenbahnverbinadung if gänzlih untecbkrohen. In San Bernardino in Kalifornien haben die Fliuthen gleihfalls beträhtlihen Schaden angerihtet. Im Santa Ana- Fluß ift die Mehrzahl der Brücken vernichtet und eine große Anzahl Häuser an seinen Ufern fortges {chwemmt worden. Jn den Staaten Oregon und Washington sind die Fluthen im Fallen,

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 32.

Berlin, Sonnabend, den 28. Februar

159A.

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Statistik und Volkswirthschaft.

Metalluragie,

Bei dem Kupfer- und Drabtwerk in Osnabrüdck kat s das Geschäft in ken leßien Mcnaten des verflessenen Jahres außer- gewöhnli günstig gestaltet. Da das Werk die zur Verarbeituna ge- langenden Halbfabrikate nitt selbst erzeugt, sondern für deren Beschaffung von den billigen Einkaufëspreisen Nutzen ziehen konnte, vermohte es durch entspcechend ermäßigte Waarenpreise so bedeutende Absblüfe nach dem Auslande zu erzielen, daß der Versand für Ofktover/Dezember größer war, als in irgerd einem Bierteljabre der leßten Iabre. Auch am Jabress{chluß ist das Werk mit Aufträgen gut versehen geblieben. Der Betrieb verlief regelmäßig, nur traten einige Male in Folge Koblenmangels kurze Stockungen ein,

Die Lage der Handweber im Eulengebirge.

Aus Schweidnit wird uns geschriebes: In Folge der be- drängten Lage der Handweber ist Seitens der Königliben Regierung ¿u Breslau die Bildung von Kreis und Lokalkommissionen unter dem Vorsitz des betreffenden Landraths angeordnet worden. Diesen Kommissionen gebören ftetz die Geifllihen beider Konfessionen, die Amtsvorsteher und einige Herren der betreffenden Gegend an. Die Kommissionen baben eingehende Berathungn über die Lage der Handweber in ihren Bezirken gepflogen und zunäbst für die Fälle einer thatiähliwen Notblage die Hülfe der Privatwohlthätigkfeit in Anspruß genommen. Mit den dadurch gewonnenen Mitteln ist es den Kommissionen mögli ge- wesen, helfend eingreifen zu können durch die Hergabe? ven Lebens- mitteln 2. Die außerdem Seitens des Vaterländischen Frauen- Vereins getroffene Einrichtung voa Sappenküten in etnielnen Weber» Ortschaften des Culengebirges hat fih ebenfalls als ¡weEmäßig erwiesen und zur Besserung der Lage beigetragen.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Saarbrücken wird ter „Köln. §tz.* urter dem 26. d. M. geschrieben, daß für die rähsten Tage alle leitenden Personen des Recwtsichußvereins an den verschiedensten Orten Versammlungen anveraumt haben. NamentliH will man in denselben das neue Knappshafts-Statut einer abfällicen Kritik unter- ziehen. Die Wühbler beffen,. den Ausstand, den sie sebnlibft wünscben, durch diese Agitation herbeiführen zu können. Eine Zufchrift des „Vorwärts“ aus Bildstock drückt sich in i Sinne dahin aus, daß trog aller Mübe, w?lche fic trauzrêmänner des Rechtss{ußvereins geben, die unter den Bergleuten zunehme. Morgen foll in bach eine Versammlung der Aus\chußmitalieder der liden Gruben stattfinden. Dies:r soll der Vors&lag werden, eine Eingabe an den Knappschaftävoritan wona die Aeltesten fortan auf 2 Jahre gewählt Amt der jetzigen mit dem 1. April, spätestens gehen sol. Die jeßigen Aeltesten und der Knappschaftsvorstand

würden also eine dahin gehende Statutenänderung zu beschließen haben. Der Herr Obker-Prâsident soll um Unterftüßung dieser For- derung gebeten werden.

In Staßfurt tagte am 22. d. M, eine Bergarbeiter- versammlung, in wel@er einer Mittheilung des „Verwärts* zu- folge Hr. A. Siegel aus Gelsenkirhen Zweck und Ziele des Deutschen Bergarbeiterverbandes erläuterte. Die Ver- sammlung bes@loß einstimmig den Beitritt zum Verband deutscher Bergarbeiter; Hrn. Siegel wurde das Mandat als Vertreter der Bergarbeiter Staßfurts auf dem nächsten internationalen Bergarbeiter- Kongreß zu Paris ertheilt.

Aus Straßburg wird der „Köln Ztg.“ berichtet, daß in Bühl bei Gebweiler im Ober-Elsaß die Arbeiter der Spinnerei und Sghlichierei der Firma Ch. Rogetlet die Arbeit ein- gestellt haben, weil den Vorstandsmitgliedern des Fachvereins der dortigen Textilarbeiter vom Fabrifkleiter gekündigt worden ist. Die Arbeiter verlangen die Wiederanstellung der Gemaßregelten. Die „Elsaß-Lothringishe Volk83zeitung“, Organ der Sozialdemokratie in Mülhausen, fordert zur Unterstüßung der Bewegung in Bühl dur Geldsendung und durch Fernhaltung des Zuzuas auf.

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Zum Strike der Feuerleute in Hamburg berihtet die

„Hamb. Börs.-H.“, daß, nahdem der Verein Hamburcgec Rheder Namens der Hamburgiswen Dampfschifs-Rhedereien mehr- fahe Forderungen der Lohnkommisstion Heizer und Trimmer auf fecnere Bewilligung der füc das i

einbarten Monatslöhne von 85 und 75 M,

die wenig günstige Lage der Rbederei und

daß in anderen deutschen Häfen (Bremen, Kiel) fortgese

zu 55 und 60 # mustercten, abgelehnt batte, die Vertreter tommission in ciner fünzlid mit dem stellvertretenden V

des Vereins der Rheder itattgehabten Be'spredzung gegen di

RKhedern zugeftandenen Säte von 75 Æ für Heizer und 65 Trimmer keine wesentlihen Einwendungzn mehr erboben. Es ist dabei zur Sprache gekommen, daß wiederholt Feuerlcute erhebliere Zah- lungen an Heuerbaase gemawt baben, um zu dicsen Säßen eine Stelle zu erhalten, und es wurde anerkannt, daß wegen der schweren Arbeit und der Kürze der Reisen auf den Sthnell- dampfern der Unterschied zwischen diesen und den von der Patetfahrt bewillizten böheren Säßen gerechtfertigt sei. Die Vertreter der Feuerleute wünschten aber leb*aft die Errihtung eines Heuer- bureaus an Stelle der jezigen Stellenvermittelung dur die Heuer- baase, und sagten bei Bewilligung dieses Wunsches die Beendigung des Strikes zu. Die Angelegenheit ift am Mittwoch in ciner Versammlung der betbeiligten Rhedereien berathen worden. Es wurde anerkannt, daß die gewünschte Einri&ßtung Mantes für sih habe, wie ja auch der Vorftand seinerseits schon vor längerer Zeit die Frage angeregt habe. Do matten sich auch jezt wieder die Véeinungsver- \chiedenbeiten und Schwierigkeiten geltend, wel&e damals die Aus:ührung des Planes verhindert baben, und konnte daher den Feuerleuten die Erfüllung ihres Wunsches zur Zeit nicht zuge!agt werden. Der Vorstand hat aber weitere Erörterungen über die Frage eingeleitet, um zu erwägen, ob und in welcher Weise ein Heuerbureau eingerichtet werden, oder wie in anderer Weise den jetzt bei der Stellenvermittelung dur die Heuerbaase gelegentliÞch vorkommenden Unzuträglihkeiten entgegengewirkt werden könne. Hiermit dürfte dem Wunsche der Feuerleute, soweit für den Augenblick mögli, entsprochen sein; denn, daß eine so tief in viele Verbältniffe einshneidende Maßregel nit von beute auf morgen ein- geführt werden fanr, muß jedem mit diesen Berbältnifsen Vertrauten einleuchten.

Aus Danzig wird dem „Vorwärts* geschrieben, es beginne in Westpreußen eine rege Agitation für die Sozialdemo- kratie. In einer großen Versammlung der Danziger Sozial- demokraten wurde eine Resolution einstimmig angenommen, in welcher die Versammlnng sich mit der Haltung der sozialdemokratishen Fraktion des Reichstages voklständig cluverttänben erklärt.

In Halle dauert der Strike der Former in der Fabrik von Rege und Ungnade unverändert fort.

n Mainz hatte ein Sthriftsezer Fink vor einigen Jahren in kleineren Schriften Vorsläge zur Befserung der Verkältnifse zwischen

Arbeitgebern und Arbeitera gematt und zu diesem Zweck die Gründung von „Ärbeiter-Orden“ empfotler. In der That fan au in Mainz ein foldber Arbeiter-Ocden ¿u Stande, welcher aber in b nicht lebensfähiga war. Die Thâtigkeit des Arbciter-Ordens bat si der „Ksln. Ztg.“ zufolge in Folge dessen im W?fentlihen auf die Unterhaltung einer wenig benußten Arbeitsnachroeisftelle beschränki. Es fonnte darum au rit überras&en, daß der Vorstand in der Hauptversammlurg vom 24. d. M. die Auflösung des Arbeiter-Ordens beantragte, welche au) beschlofsen wurde Da die Versammlung fast nur von Ntckt- mitgliedern, nämlich Sozialdemokraten besucht war, so nahmen diese einen Besluß an, welcher den Mitgliedern des Arbeiter-Ordens den Eintritt in die Fachvereine empfiehlt. i

Hier ix Berlin haben, wie die „,Volks-Zig.* berichtet, die Stein- bildhauer der Firma Gebr. Zeidler feit einigen Tagen wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Die Firma hat ein die€- bezüglides Rund!chreiben an andere Berliner Firmen des gleicen În- dustriezweiges gerihtet. Jn einer am Donnerstag itattgehabten öffentlichen Versammlung wurde die Bebandiung der Arbeiter Seitens des Poliers der gedachten Firma gerügt und beschlofsen, die Arbeit nit cher wieder aufzunehmen, bis die Sewaltherr] Haft des Poliers gebrochen, die „ausgefperrten“ Arbeiter wieder eingestellt, und eine Eint in Bezug auf die Akfordpreise erzielt sei. Alle Anwesenden verpflichteten si@, pro Wote 1 M 59 zu zablen für die Unterstäzung der Strikenden. Die Bäcker bereiten nah demselben Blatt diesma für den Iuni eine große Arbeitseinstellung vor. Von Ham burg aus soll die Sa®e durhzehalten werden. Die heiße Jahreszei liege für einen Bäterstrike am Gürstigîten.

Wie ein Londoner Telegramm des ,W. T. B.“ meldet, hat de fretäc der Fôderation der Rheder tea Zeitungen ein reiben zugehen laffen, won i 38 gemadÿten s&läge im Wesfentlihen ins - Fôderation entfpräHen.

Bes(luß der Föderat

Boycott aufgehoben zurüdtebren müßten, ebe werden fönnten. (Vergl. mitgetheilte Telezramm ) s{@reibt; Der Kampf zwisHer scheint si allmählih zu Bon den Fraûtverstauern gehandelt, das Manifest, in zu widerrufen, Hätten würden hzute 3000 „frei derselben verlustig geg Arbeiter bereit, auf Dover und Yarmoutb

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5 eiter, sowie von Live pool 200 „gute“ Matrofen und Heizer, wel ern auf Föderation2- iffen arbeiten wollen. Bis jetzt sind zusammen 926 „freie“ Arbeiter engagirt, von welchen 130 Mann in Reierve gehalten werden. Obwokl diefe lz8teren niht arbeiten, erhalte nichtsdestoweniger ihre vo Löhnung. Aus Scottdale in J svplv 2rden Arbeiterunruhen gemeldet. f stürmte am Mittwroch die For die dort beschäftigten Arbeiter.

Paull’shen Fabrik, welGe

starken Schaar belagert wurde.

später ein Massen- Meeting ab, in welHem das Wort führte. Die Aufforderun; des Hülfs-Sberi Grund und Boden der Fabrik zu entfernen, wurde mi genommen und der Bex1nte

drohenden Mißhantlungen. am

gehaltenen Versammlung der Striker wurde der

die Fabriken täglich zu be und die în deasclbez / Leute nicht arbeiten zu laj er Sheriff wird mit eins Saar bewaffneter Hülfs- iffs tin Scottdale erwartet.

Kunft und Wissenschaft.

Ler Elektrotechnische Verein hielt am 24. d. M, unter dem Vorsiße des Wirklichen Geh:imen Ober-Regierungs-Raths Hrn. Elsafser eine Sitzung ab, in welher Hr Chef-Redacteur U pp born den angefündizten Vortrag über Messung von ! widerständen hielt. Der Vortragende wies nat, da angewandten Methoden mit sehr geringen Ausnahmen ledigli Resultate liefern und das der Widerstand einer Batteriz überbaupt nit konstant, sondern von stärle abhängig ist. Darauf wurde eine eigene Methode erläutert, velde die gleihzeitize Messung von Strom- stärke, Spannung und Widerstand gestattet und cinen genauen Einblick in das Verhalten arbeitender Batterien ermöglict, Hierauf hielt Hr. Dr. Nordmann einen Vortrag „über die Renta- bilitäts-Faktoren elektrischer Centralanlagen“. Nat- dem an einigen Kurven die Bedeutung der maßgebenden Momente veranschauli&cht war, theilte der Vortragende die Betricks- resultate einiger elektrishen Centralanlagen mit, die de großen Anzahl der von der Firma Siemens & Halske er- bauten Centralftationen entnommen waren. Die Zahlen zeigten, daß bei allen Anlagen die Größe des Betriebs erfreulich zu- genommen hat, auf der anderen Seite aber die relativen Betriebs- ausgaben \sich erbeblich v:rmindert haben, sodaß sich ein Steigen der Rentabilität ergiebt. Zum Sthluß gab Hr. Uppenborn eintze Er- läuterungen über die im Sigzungssaale in Modellen bis zu einer Kavazität von 900 Ampère-Stunden ausge steliten Edison-De Lalarde- Elemente Die nächste Vereinétsitzun findet am Dienstag, 24, März, ftatt.

Die in dec Vorhalle des Magistrats - Sitzungssaales des Berliner Rathhauses noh zu malenden großen Bil der sind, wie die „Voss. Zta.“ mittheilt: „Friedrich Wilhelm 1. besichtigt die Neubauten in der Friedrichstadt“ von Professor Hugo Vogel und ,Rüc- kehr Friedri Wilhelms 111, und der Königin Luise im Fahre 1809 nach Berlin“ von Simmler. Außerdem hat Vogel noÞd zwei kleinere Bilder daselbst auszuführen: das eine wird cine Apotheose Súlüter's, das andere eine solhe Schinkel’s darstellen. Das Schlüter- bild wird über einer am Ende der Vorhalle liegenden Nis§e gemalt, das andere über dem Haupteingang, welcher tom Treppenbause in die Halle bineinführt.

Am 28. März 1892 werden 300 Jahre verflossen sein seit dem Tage, an welhem Iohann Amos Comenius, der letzte Bischof der älteren böhmishen Brüder und berühmte Vorkämpfer einer gesunden und weitherzigen Fugenderziehung, geboren wurde. Comenius war es, welher den Naturwissenshaften in den „Lateinschulen“, die er vorfand, zuerst ihr Recht erkämpfte , die Muttersprache in den Kreis der Unterrihtsgegenstände einfübrte und den Gedanken der Körperbildung in den Begriff der S@ule aufnahm und ter mithin in hbervorragendem Sinne ein Vorläufer heutiger Bestrebungen geworden ist. Das Andenken an diefen großen Gelehrten, dessen Schriften nicht nur in alle europäischen, sondern auch in mehrere afiatis%e Sprachen (arabisch, versisch, türkisch) überseßt und in unzähligen Auflagen bis in unser Jahrhundert hinein verbreitet worden find, fol bei Gelegen- heit des 300jährigen Geburtstages durch eine Festfeier größeren

Stils erreuert werden, und es r als dauerndes Er- innerung8zcihen anstatt eines Denkmals eine wissensdhaftli&e Ge- sellicaît unier dem Namen „Comentus-Gelellschbaft® ins Leben zu rafen. Der Aufruf wird zu Anfang April d. J. veröffent- ¡it werden.

jeßt gefeiertiste Dagnan-Bouveret, \o Beraud, Roll, Cazin, Boutet de V

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im Königreich 242 mit 294 lern uild -140:

wirtbs@aftlihe Fortbildungs\ch1 bestanden 542 mit 19 027 S@zülern und 850 Lehrkcäâften ; an letztere reihten sib noch fünf Waldbausculen mii 139 Schülern und 25 Lehrkräften (in Kelheim, Trippitadt, Wun- siedel, Lohr und Kaufbeuren). Für die gewerblichen Fortbildung8- \hulen wurden 450 795 Æ, darunter 358 232 für die Lebrer, ver- ausgabt; für die landwirtgicaftligen nur 158486 M,

94499 M. für die Lehrer. | af

39 Fumaniftishe Gymnasien (mit chulen) mit

und 14 635 Schülern; 54 ifolirte Latzinshulen mit 472

3177 Schülern; lgymnasi

SgPülern ; 57 Reals{ulen mit 837

augerwer schulen mit 75 Lehrern und 1220 S@Dülern; 8 HandelssHulen mit 112 Lehrern und 1267 Schülern; 2 Kunstgewerbeshulen mit 41 Lebr- kräften und 462 Schülern; 46 Präparandens{ulen mit 273 Lebrern und 1935 S@{ülern; 19 Lebrer- und Lehrerinnenseminare mit 199 Lehrkräften und 993 Schülern; 13 Musikshulen mit 102 Lebrkräften und 1505 Scülern; 127 böbere Töcbtershulen mit 1835 Lehrkräften und 12 575 Schülerinnen; 26 Frauen-Arbeits\{ulen mit 112 Lehr- kräften und 2252 S@ülerinnen; 4 Arbeitslebrerinnenseminare mit 23 Lehrkräften und 79 Stbülerinne-; 6 landwirtbschaftliwe Kreis- und Centralansfialten mit 68 Lehrkcäften und 328 Scülern; 1 Central- Turnlebrerbildungéanftait mit 4 Lehrern und 394 Schülern; 36 sonftige Sahschulen mit 100 Lehrern und 2658 Schülern; 4 Privatlebrinfstitute mit 25 Lehrern und 132 S{ülern. An den Ho&s\{ulen betrug die Zahl der Studirenden: a an den 3 Landesuniversitäten im Wintersemefter 6271, im Sommersemester 6300; b, an den 7 Lyceen: im Wintersemester 729, im Sommersemester 708; ec. an der Tech- nischen Hobschule im Wintersemester §804, im Sommersemester 750; d. an der Akademie der bildenden Künste im Wintersemester 371, im Sommersemester 297; e. an der Forftlehranftalt Aschaffenburg im Wintersemester 72, im Sommersemejter 67; f. an der ThterärztliHen Hochschule im Wintersemefter 148, im Sommersemester 122. Prü- fungen bestanden: an den drei Universitäten 771 (oder 84,9 9% der Geprüften); an den 7 Lyceen 233 (oder 100 9/0); an der TeGnischzn Howshule 111 (81 9/0); an der Forsftlehranfalt Aschaffenburg 36 (80 9/0); an der Thierärztlihen Hochschule 17 (58,6 9%). Promotionea wurden an den dreî Universitäten vorgenommen: im Wintersemefter 243, im Sommersemester 324, zusammen 567, darunter trafen 169 auf Bayern und 398 aut Nichtbayern. _— (F.) Nach dem Katalog der Universität Lund (SHweden) beträgt die Anzahl der gegenwärtig eingeschriebenen Studenten 778 gegen 817 gleichzeitig im Vorjahr. Es gehören 100 Studenten der