1911 / 18 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Jan 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Landespolizeilihe Anordnung, beireffend Maul- und Klauenseuche.

Zur Verhütung der Einschleppung und Weiterverbreitung der Maul- und Klauenseuche, die in Oesterreich-Ungarn in einem für den inländischen Viehbestand bedrohlichen Umfange herrshi, wird auf Grund des F 7 des Reichsgejeßes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894 (R.-G.-Bl. für 1894 S. 409) und des § 3 des preußishen Ausführungsgeseßes vom 12. März 1881 in der Fassung des Gesezes vom 22. Juli 1905 (Geseßsamml. S. 318) unter Aufhebung meiner Anordnung vom 25. Sep- tember v. J. (A.-Bl. S. 298) mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten bis auf weiteres folgendes angeordnet :

S1 E Einfuhr von losem Heu, losem Strob und losem Häkel sewie von Geflügel aus Oesterreih-Ungarn ist verboten. Dieses

Berbot beziebt si aber nit auf Vervackungêmaterial für Waren- sendungen. Als Verpadung ift au die äußere Umbüllung forte die etwa erforderlihe Ausfüllung des Zwiichenraums zwischen den einzelnen Versandstücken anzuseben. . & 9. Vorstebende Anordnung tritt sofort in Kraft. Ihre Auf- hebung wird erfolgen, fobald die im Eingang erwähnte Seucbengefahr beseitigt ist. G & 3. Zuwiderhandlungen gegen obige Anordnung werden, toweit nit strengere strafgeseglide Bestimmungen verletzt sind, nah §Z v9 des Reichtviehseuchengeicßes und § 398 des StrafgesegbuWs beitrast. Liegniß, den 7. Januar 1911. Der Regierungspräsident. Freiherr von Seherr-Thoß.

Königreih Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt :

auf Grunddes & 28 des Landesverwaltungsgesegesvom30.Juli 1883 (Geseßsamml. S. 195) den Regierungsassessor Dr. Küster in Arnsberg zum Stellvertreter des Regierungspräfidenten in der ersten Abteilung des Bezirksausschusses zu Arnsberg, ab- gesehen vom Vorsiße, den Regierungsassessor von Weyhe in Aachen zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes des Be irfs- ausschusses in Aachen und den Regierungsafßsefsor ibnen von Münchhausen in Danzig zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes des Bezirksaus\hufses in Danzig auf die Dauer ihres Hauptamtes am Sitze des Bezirksausschusses zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Landbauinspektor Jacobi in Homburg v. d. H. den Charakter ais Baurat mit dem persönlichen Range der Näte vierter Klase zu verleihen sowie

der Wahl des Professors Dr. Rudolf Graeber an dem Schiller--Gymnasiuum in Münster i. W. zum Direktor des Friedrihs-Gymnasiums in Herford die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen und

infolge der, von. der Stadiverordnetenversammlung „zu Mittenberge getroffenen Wahl den bisherigen besoldeten Bei- geordneten (Zweiten Bürgermeister) der Stadt Oppeln Dr. Hugo Bo ck\ ch als Ersten Bürgermeister der Stadt Wittenberge tür die geseßlihe Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.

Justizministerium.

Dem Landgerichtsrat Hoelzer in Aachen ist die nach- gesuchte Dienstentlassung mit Pension, dem Amtsrichter Dr. Scheer in Weißensee bei Berlin die nahgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt. Verseßt sind: der Amtsgerichtsrat Schubarth in Bockenem Landaerichisrat und der Amtsrichter Zeppenfeldt in Hoya als Landrichter an das Landgericht in Hildesheim, die Amtsrichter : Nibbeck in Kalkberge nah Lauban, Hoernlein in Löwen nach Kalkberge und Howeg in Schlawe nah Zeiß.

als

Ministerium der geiftlichen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Der Architekt, Professor Oito Rieth ist vom 1. Januar 1911 ab zum ordentlichen Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin ernannt worden.

Königliche Akademie der Künste.

Wettbewerb um das Hugo Reisinger-Stipendium. Das Stipendium beträgt 1600 4 und ist im Jahre 1911 für Bildhauer bestimmt. 1 : Der Wettbewerb beshränkt sich auf die gegenwärtigen und früheren Studierenden der mit der Akademie der Künste ver jundenen akademischen Meisterateliers. Dieselben müssen deuts r Nationalität sein und dürfen zur Zeit der Einreichung ihrer erbung das 39. Lebensjahr nit überschritten haben. L n y Zum Wettbewerb werden je 3 Werke zugelassen, und es 1st dabei gleichgültig, ob diese im Atelier entstanden oder später vom Bewer selbständig gefertigt find. : ; : Zugelassen sind sowobl Skizzen wie Entwürfe und ferti e Arbeiten. Die Wabl des Gegenstandes der Darstellungen ist freigestellt. Für die Erteilung des Preises ist lediglich die bewiesene zukunfts- reie Begabun g maßgebend. d Das Stipendium steht sofort nah Zuerkennung zur Verfügung. Bewerbungsgesuche mit den Konkurrenzwerken sind bis 24. Juni 1911, Mittags 12 Ubr, an die Akademie der Künste, Berlin W.8, Pariser Play 4, abzuliefern. Die Kosten ter Gin- und Rücksendung hat der Bewerber zu tragen. Berlin, den 13. Januar 1911. Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. G. von Großheim.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute öffentlih in Gegenwart j wirkten Verlosung der 41/5 prozentigen rioritäts obli- gationen (I. Emission) der früheren raunschweigi- schen Eisenbahngesellschaft sind folgende Nummern ge- zogen worden :

Nr. 93, 98, 100, 102, 104, 307 bis 311, 314, 316, 317, 319, 646 bis 650, 652 bis 654, 656, 658, 847, 849, 851, 853, 862, 864, 866, 872, 874,

D 40 Stück à 3000 Æ = 120 000 Æ;

Nr. 1347, 1353, 1360, 1364, 1368, 1375, 1376, 1380. 1381, 1384 bis 1386, 1393, 1395 bis 1397, 1402. 1404, 2176, 2179, 2180, 2182, 2184, 2188, 9196, 2199, 2201 bis 2205, 2210, 2212, 2214 bis 2216, 9A 2227, 2229, 2236, 2238, 2239, 2241, 2245, 2248, 2953, 22A, 2256, 2259, 2260, 2263, 2265, 2267 bis 2269, T2, 2275, 2967, 2973, 29771 bis 2979, 2981, 2986 bis 2988. 2992, 2993, 2995, 2997, 2999, 3003, 3007, 3010, 3011, 3013, 3014 =

20 Stüd à 1500 #4 = 120000 M;

Nr. 3699, 3702, 3704, 3705, 3707 bis 3709, 3711, §719, 3714, 3715, 3718, 3720, 3729, 3725, 3727, 3720, 3731, 3736. 3740, 3741, 3744, 3745, 3747, 3149, 3751, 3793, 3756,

eines Notars be-

1378, 1400, 2192,

106, 107, 121, 122, 127, 304, ;

Dem Notar Gottschewsky in Schmiegel ist der Amts in Rawitsch angewiesen.

Zum Notar ernannt ist Bauerwiß.

Jn der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rehts- anwälte Haarmann bei dem Amtsgericht in Celle, Bier haus bei dem Amtsgericht in Essen, Merßz bei dem Amtsgericht in Gelsenfirhen, Dom mnich bei dem Amtsgericht in Kreuzburg i. Ostpr. und Gottschewsfky bei dem Amtsgericht in Schmiegel.

Mit der Löschung des Rechtsanwalts Mert in Geljen- kirchen in der Rechtsanmwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar erloschen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechts- anwälte Friedrih Walter aus Spremberg bei dem Land- geriht I in Berlin, Dr. Karl Heinze vom Landgericht T bei dem Landgericht IT in Berlin, Dr. Franz Crasselt in Char- lottenburg außer bei dem Landgericht ITIT in Berlin zugleich bei dem Amtsgericht in Charlottenburg, nover außer bei dem Landgericht daselbst zugleih bei dem Amtsgericht daselbst, Gottschewsky aus Schmiegel bei dem

der Rechtsanwalt Hanke in

Amtsgericht in Rawitsch, die Gerichtsassessoren Seiden stücer |

bei dem Oberlandesgericht in Hamm, Arno Berger, Johannes Meseriß und Arthur Schulz bei dem Landgericht T in Berlin, Dr. Gustav Schmitz bei dem Landgericht Ernst Cohn bei dem Amtsgericht und dem Efsen,

gericht in Kiel, Dr. Koppe bei dem

Erkelenz,

mit dem Wohnst in Lünen, MWillenbücher bei dem

in Querfurt und der frühere Gerichtsassessor Wilhelm Rem

mert bei dem Landgericht I in Berlin. Die Rechtsanwälte und Notare,

Altona und Hildebrand in Bütow sind gestorben.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

E Regierungsafsefsor Dr. stellvertretenden Vorsißenden des S! versicherung Regierungsbezirk Allenstein

worden. i

Bartimann in Han- |

in Halle a. S, Landgericht in Amandus Meyer bei dem Amtsgericht und dem Land- Amtsgeriht und dem Landgericht in Elberfeld sowie bei der Kammer für Handels- sachen in Barmen, Dr. Schliebeck bei dem Amtsgericht in Dr. Paß mann bei dem Amtsgericht in Dortmund, Amits- | eriht iu Ortelsburg, Walter Lehmann bei dem Amtsgericht

Justizräte Lassen in

Meyer in Allenstein ist zum Schiedsgerichts für Arbeiter- ernannt und der Re- gierungsasjessor Heffter daselbst von diesem Amte eutbunden

und in Frankfurt a. M. bei der Bankhäusern Lehmann, Oppenheimer u. Sohn in Braunschweig, Mendelssohn u. Co. in Berlin und der Berliner Handelsgesell- a in Berlin. Staatsschuldentilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nah der Feststellung bewirkt.

Kapital zurückbehalten. die Verzinsung

spätestens binnen Jahresfrist nah dem rufe zur

Die Einlösung geschieht au bei den Regierungshauptkassen Kreiskasse und ferner bei den

Die Effekten können einer dieser Stellen on vom 1. März 1911 ab eingereicht werden, welche fie der

die Auszahlung vom 1. April 1911 ab

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Mit dem 31. März 1911 hört der verlosten Obligationen auf.

Gleichzeitig werden die bereits früher ausgelosten, nach-

stehend aufgeführten, noch rüständigen Obligationen wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, dem 31. März des Jahres ihrer Verlosung jeder d afoeu 1 jährlih einmal öffentlih aufgerufen und dessenungeachtet nicht

daß deren Verzinsung mit aufgehört hat und

aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang all-

1 legten öffentlichen Auf- Einlösung vorgelegt sein werden.

Aus der Kündigung zum 1. April 1905: zu 300 S Nr. 10054. Aus der Kündigung zum 1. April 1906: zu 300 f Nr. 7174, §22, 8150, 8760, 10 191. Aus der Kündigung zum 1. April 1907: zu 300 Nr. 4345, 8808. Aus der Kündigung zum 1. April 1908: zu 3000 4

zu 1500 # 1450, 2030, 2052, 2191, zu 300 M _ 5407, 8731, 8905, 8917, 8941, 10 446, 10 807. Aus der Kündigung zum 1. April 1909:

T2,

Nr. 3065, 3066,

Nr. 7193, 7194, 9322, 9323. Aus der Kündigung zum 1. April 1910: zu 1500 Ff Nr. 1993, 2010, 2946, zu 300 S Nr. 6600, 6601, 6605, 6754, 6784, 8600, 10690, 10 691, 10 692. Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen Ein- lösungsstellen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 2. Januar 1911.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshaujsen.

3757. 3761, 5431, 5435, 5438, 5442, 5445, 5447 bis 5449, ikfanflihés. 5451 bis 5453, 5455, 5458, 5462, 5466 bis 5468, 5470, î N ch O 5473, 5475, 5477, 5481, 5483, 5485 bis 5489, 5496, 5497, | Deutsches Rei. 6223, 6226, 6228, 6232, 6234, 6239, 6239 bis 6242, 6244 | G E bis 6248, 6251, 6253, 6255 bis 6259, 6263 bis 6265, | Prenfen. Berlin, 21. Januar. 6267, 6269, 6270, 6272, 6274, 8925, 8926, 8930, Seine Majestät der Kaiser und König statteten, 8932, 8936 bis 8938, 8944 bis 8947, 8950, 8953 bis | „W. T. B.“ zufolge, gestern vormittag dem Reichskanzler r O 10D L e E, E 2 z6 E Dr. von Bethmann Holiweg inen E ce r „nahmen 8983, 8989, J1ZU, JLZI, 23, JL2D DIS Jl, L, L, eute vormittag im hiefigen Köngüchen Schio)}e Die Vorträge 9139, 9141, 9143, 9147, 9148, 9152, 9154, 9155, 9157, 9159, | des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Admirals von Tirpiß 9165, 9167, 9169, 9172 bis 9174, 9177, 9180, 9184, 9188, | und des Chefs des Marinefabinetts, Admirals von Müller 9190, 9192, 9193, 9195 bis 9197, 9200, 9202, 9204, 9205, entgegen. 9907 bis 9209, 9211 bis 9216, 9218 bis 9221, 9223, 9224, | N L 99296, 9232, 9233, 9239 bis 9242, 9388, 9390 bis 9393, a0 hie 207 (C C 7 is 9405, 9407, ch 5 E s R c Se 7 9395 bis 939, 9400, 9401, 9403 bis 9e0S, 9407, 3415, | Seine Majestät der Kaiser hat, „W. T. B.“ zufolge, 9416, 9418 bis 9421, 9424 bis 9426, 9432, 9435, 9436, | - J E : R j r S A E O = Qr99 Kia O95 | nachstehende Allerhöchste Kabinettsorder an das Kommando | 9441 bis 9443, 9446, 917 bis D bis 9525, | der Marinestation der Ostsee in Kiel gerichtet : | 9529, 9531, 9534, 9535, 9537, 9539, 9540, 9543 bis | : Berlin S(loß 90. Fanuar 0547 9549, 9550, 9553, 9555, 9557 bis 9559, 9562, 956: Ä i erlin Schloß, den 20. Januar. | E, 9549, 9550, Do M A As 4 002, 68, Das Unaglück, von welchem das Unterseceboot l 3 betroffen j Fi 10 302 10 303, 10 305, 10 306, 10 310, 10 312, 10 314 j % ¿C An; M PmoAa E dis ck E I Ie Ô . D Tv ies! | Wotben- 1H, hat Mich tief bewegt. Mit allen Familien- bis 10 316, 10318, 10320 bis 10 324, 10 326, 10 328, | angehörigen und näheren Kameraden der eingeshlossenen Offiziere 10 329, 10 331, 10333, 10 334, 10337, 10 341 bis 10 343, | und Mannschaften empfand Ih die bangen Stunden mit, 10345, 10348. bis 10350, 10358, 11070, 11072, | die vergingen, bevor die Rettung gelang oder Gewißheit 11073, 11075 bis 11077, 11079, 11 082, 11083, | úber das Schicksal der leider niht mebr ¿zu Rettenden geschaffen war. 11 086, 11089, 11090, 11 092, 11096, 11100, 11 110, Ich beklage innig den Tod tiefer dret tapseren Männer, die als ein 11117. 11118, 11 120, 1E T1124 11130, 11 132, | crneuer Beweis für den in Meiner Marine berrsbenden Geist bië I ILhEO 11142 6 11146 11275 bis p lezten Augenblick, die Offiziere immer voran, ihre Pflicht getan 2 N Q 11ch 11902 119 R aben. S i | 11278, 11 280, L 283, 11 28, E 226, ta 288, L 289, Sie sind nit umsonsi gestorben. Ebre ibrem Andenken! tit 11 294, 11 297, 11 299 bis 11 3083, 11 306, 11 308, 11 312, ! aroßer Genugtuung bat es Mich erfüllt, zu hören, mit welcher Tat- 11 313, 11 318 bis 11 321, 11323, 11 325, 11 326, 11 329, | fraft die Rettungsarbeiten in Angriff genommen und durMge- + 339 2 | S f s L 2 g rets E | [aua worden find. Allen Beteiligten N Ich E Meinen Jo, 11 309, 360, 362, A, 367, 368, aiserlicen Dan aus und ehalte Mir esondere VDe° 11 373 bis 11 375, 11 377, 11379, 11384, 11385, 11 388, | lobnungen für Offiziere und Mannschaften vor , die Gelegenbeit 11 389, 11 391 bis 11393, 11 395, 11 400, 11 807, 11 809, fanden, si bei den Rettung3arbeiten perfönlid) auszuzeihnen. Zu den 11 853 bis 11 856, 11859, 11 863, 11 865. 11867, 11 868 glücklih Geretteten wie zu allen Angebörigen der Unterseebootwant 11872, 11873, 11 875, 11 878, 11880, 11 883 11 890, aber habe Ich das Vertcauen, daß sie unbeirrt durch das Unglück au! | Lo L L E 4 2 a7 | U 3, dejlen Wiederkebr für die Zukunft auszuschließen unzweifelbai! 11 891, 11896, 11898 bis 11 900, 11904 bis 11 907, L eis mt t agleidem Eif « IN r Le f e Lon Ls 000 E “Ti elingen wird, mit gleihem Eifer und Mut wie bisher ihren wichtigen 11 909, 11 912, 11 916, 11 916; 11922 11 96 bis 11 991, tenit tun werden. Wilbelm, I. R. 11994, 1199, 11 997, 12001, 12 003, 12004, 12010 bis | i 12 012, 12014 bis 12016, L E 12 030, 12036, | 12 038 bis 12041, 12045, 12047, 12048, 12056, 12060 Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zok- E R Net r E R Me S O __Die ( A i für Zol 12 325, 12328 bis 12330, 1239, 12 339, 12341, 12343, | und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute 12344, 12346, 12348, 12349, 12355, 12 356, 12 358, | eine Sigung. 12 363, 12 365, 12366, 12370 bis 12372, 12374, 12 377, 12 380, 12 381, 12 384, 12 387 bis 12389, 12392 =

452 Stüd à 300 M = 135 600 M,

zusammen 572 Stü über 375 600 #.

Dieselben werden den

der Aufforderung gekündigt, verschriebenen für die Zeit Quittung und Rückgabe der Kündigungstermine zahlbar werdenden

vom 1. Januar

ins\cheinreihe bei der

werktäglih von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr | Ausschluß der legten beiden Geschäftstage jedes Monats.

Besitzern zum 1. April 1911 mit die in den ausgelosten Nummern Kapitalbeträge nebst den Stückzinsen bis 31. März 1911 gegen Obligationen und der nah dem e insscheine Serie IV Nr. 14 bis 20 nebst Erneuerungs\hein (Talon) für die nächste Staats\chuldentilgungsfasse in Berlin

V. 8, Taubenstraße 29, zu erheben. Die gena erfolgt achmittags mit

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“ am 18. Januar in Bermuda eingetroffen und geht am 30. J0 nuar von dort nach Las Palmas auf Gran Canaria in See-

Vorgestern sind S. M. S. „Freya“ in Port de Franc? auf Martinique und S. M. S. „Gneisenau“ in Colombo

(Ceylon) eingetroffen. : , : Gestern sind S. M. S. „Scharnhorst“ in Batavia und

S. M. S. „Luchs“ in Hongfong eingetroffen. S. M. S. Leipzig“ ist gestern in Singapore eingetroffen und heute von dort wieder in See gegangen.

n der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und _Staatsanzeigers“ wird die vom Reichs- eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersiht der Be- sent r gebnisse deutsher Eisenbahnen (aus\{ließlich

cir den Monat Dezember 19 10 veröffentlicht,

5) für , peroffentiid Bayerns) 12 dieser Stelle auszüglich hingewiesen

auf die am Donnerstag an worden ist.

Waldeck. Seine Durchlaucht der Fürst Friedrich hat gestern in 45. Lebensjahr vollendet. Der Geburtstag des Landes- af wurde in Stadt und Land festlich begangen.

Oesterreich-Ungarn.

Das österreichische Abgeordnetenhaus seßte in der gestrigen Sißung die ersie Beratung des Budgets fort. ® Sm- Laufe der Debatte sprah laut Bericht des W: T. B. ber neue Finanzminister M ever die Zuversiht aus, daß der Eisenbabn- minister alles aufbieten werde, um den Umwandlungéprozeß, in_ dem fich der Staatëbahnbetrieb befinde, und der ein bochft ungünstiges fnanzielles Ergebnis zur Folge babe, möglift rasch zu überwinden. Hinsichtlich der unbedingt notwendigen Erschließung neuer Einnahme- quellen werde er e} na eingehender Prüfung der dem Staatshaus- halt bevorsiehenden neuen Lasten der hierzu bheranzuziebenden

sowie Steuerquellen dem Hause mitteilen fönnen, in wie weit er die bereits vorliegenden Entwürfe

der früberen Regierungen zur Erschließung neuer Cinnahmequellen aufrecht zu erbalten in der Lage sei. Frankreich.

In der gestrigen Sißung der Deputiertenfammer stand die Beratung des Budgets des Ministeriums des Innern auf der Tagesordnung.

Nach dem Bericht des „W. “S » My im Laufe der Debatte, es sei dringend notwendig, daß Maßnahmen ergriffen würden, um das Land vor dem Eindringen der Cholera ¡u ügen. Der Redner forderte die Regierung auf, eine internaticnale Gesundheitékonferenz einzuberufen, die vorbzugende Maßnahmen ins Leben rufen }olle. Der Minifterpräsident Briand antwortete, die Einberufung einer internationalen Hygienekonferenz sei soeben be- {lossen worden.

Der Abg. Péchadre (Marnedepartement) rihtete cn den Ministerpräsidenten wegen der Unruben in der Champagne cine Anfrage und sezte auéeinander, daß die Winzer fürchteten, daß die Einfubr von zur Champagnerbereitung bestimmten Weikweinen fie am Verkauf ihres eigenen Erzeugnifses bindere. Der Ministerpräsident Briand antwortete, daß tie Regierung troß der leßten Vorfälle den Winzern äußerst wohlwollend gegenüberstebe und ibnen NBeibilfe und Steuererlaß bewilligt habe. Die Weinfälschung werde stceng unter-

erklärte ter Abg. Va illant

drückt. Die Abgrenzung des Champvagnebezirks werde neu geregelt é I; G S f G 7 a ; : werden: aber die Winzer dürften fih dur Sabotage nicht die

Sympathien verscerzen.

Ju der Nachmittagssizung wurde das Budget des Ministeriums des Jnnern angenommen. Im Laufe der Beratung vcrlangte der Abg. NRinguier

(Sozialist) die Streichung des Titels Geheimfonds. Der Minister- präsident Briand antwortete, dieser Titel gebe ibm Veranlassung, die Vertrauensfrage zu stellen. Der Geheimfonds werde im Interesse der Staatssicherbeit verwandt. Briand betonte, daß dieser gut angewandt werde, die Kammer werde dies zu würdigen wissen. Der Antrag Ninguier wurde darauf mit 359 Stimmen gegen 135 abgelebnt und der Titel bewilligt. Hierauf wurde die Debatte über die Gebarung des All- gemeinen Arbeiterverbandes wieder aufgenommen. Der Abg. Lefebvre du Prey sagte, es iei unmögli, das Besteben einer Vereinigung zu dulden, deren Saßungen Organisfierung des Generalstreifs und der Revolution zuließen. Der Redner tadelte die Haltung des Arbeiterverbandes in dem Falle Durand, eines Mannes, der wegen Mitshuld an einem Morde " vernrteilt worden sei. (Stürmischer Protest auf der äußersten Linken.) Der Minister-

Fonds

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prâsident Briand erklärte, der Aligemeine Arbeiterverband sei ine Gruppe von dreitausend Arbeitersyudikaten; ader nicht in iesen Svndikaten sei der Keim ter Entscheidungen zu suchen,

von gewissen Fübrern gefaßt würden, die ch die Leitung Der Verband, der sich bewußt ge- babe ihn dur die Durand- babe sich von

ie in Paris es Verbandes angeeignet bätten. worten sei, taß er seinen Einfluß verliere Affäre wiedergewinn-n wollen, aber die Arbeiterwelt der Herrschaft der etwa zwanzig Leiter des Verbandes befreit. „Das ist nicht wahr“, rief in diesem Augenblick jemand von der öfentlihen Tribüne, und während der Störer, cin bekannter Arbeitersekretär namens Pericat, entfernt wurde, beantwoitete Briand den Zuruf mit den Worten: „Das war der S{merzens- shrei des Patienten, in dessen Wunde man den Finger gelegt bat.“ Dann fuhr ter Ministerpräsident fort: Man dürfe den Allgemeinen Arbeiterverband nicht auflösen weil es fonít den Anichein bâtte, daß die Syndifkatéfreiheit beeinträchtigt werte. Es feien Maßnahmen ge- troffen, um zu verbindern, daß die Propaganda der Antimilitaristen in den Kasernen Eingang finde. Die Regierung bringe den Arbeitern Vertrauen entgegen und werde die Svndikatsfreiheit achten, aber fie werde den Svpndikaten ibren beruflihen Charakter wahren. Die Maßnahmen gegen die Sabotage, die die Nezierung der Kammer vorgeschlagen habe, seien mit Strenge durgeführt worden, und das Maß ihrer Anwendung verringere ih jegt von Zag zu Tag. Vie Arbeiter begriffen, daß die Agiiation der Revolutionäre sie zu nichts führe. Der Ministerprästtent tagie zum Schluß, man dürfe sich niht zu einer Unterdrückungépolitik verirren ; es sei nôtig, dem Gesege Achtung zu vershaffen, aber au das Gebiet der Syndikatsfreibeiten zu erweitern.

Darauf wurde die Fortseßung der Debaite auf nächsten Freitag festgesezt und die Sitzung geschlossen.

Ftalien.

Der vom Ministerrat angenommene Gesezentwurf über die Marineausgaben enthält feine wesentlichen Aenderungen des im Jahre 1909 aufgestellten Schiffsbau- programms. Wie „W. T. B.“ meldet, trägt der Entwurf den weitestgehenden Forderungen für die Küstenverteidigung Rech- nung. Es wird Vorsorge getroffen für die Jntegrität der Fonds, die für die Schiffsneubauten bestimmt sind, und für die dauernde Erneuerung des Bestands der Flotte derart, daß die gleihmäßige Beschäftigung der staatlihen Werften ge}ichert ist. Es ist vorgesehen, daß die Kredite für die verschiedenen Dienstzweige ins Verhältnis gebracht werden zu der Zahl der in den Verband der aktiven Schlachtflotte eintretenden Schiffs- einheiten und zu der Erhöhung des Effektivbestandes der Flotte bis auf 32 000 Mann. Sodann wird für die Schiffsbauten und für die damit verbundenen

: ordentlihen Ausgaben eine Erhöhung von etwa 29 Millionen jährlich

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] von in das fonsolidierte Budget einçestellt. Diese Ziffer steht vollständig im Verhältnis zu dem allgemeinen Staatsbudget.

Niederlande.

In dem Bericht des Ausschusses der Ersten Kammer für auswärtige Angelegenheiten wird dem Minister, „W. T. B.“ zufolge, volle Anerkennung ausge-

\prochen für sein energisches Eintreten für die Aufrechterhal- ! tung der Verkehrsfreiheit auf dem Rhein. Man gibt dem Wunsche Ausdruck, daß die Regierung versuchen solle, möglichst viele Schiedsgerichtsverträge abzuschließen, und daß der Minister Schritte tun solle, um zu erreichen, daß Autoritäten im internationalen Recht der ganzen Welt im Haag, dem Siße des ständigen Schiedsgerichtshofes, Konferenzen über Fragen dieser Wisjenschaft abhielten. Man beflagt sich erneut, daß Deutschland fortfahre, seine Grenzen gegen die Einfuhr von Vieh aus Holland zu verschließen, und gibt der Erwartung Ausdru, daß die Regierung auf einer Aenderung bestehen werde. Man fordert die Regierung auf, daß fie fich Deutich- land in seinen Bemühungen bei der englishen Regierung an- schließen möge, um auch für die holländischen früheren An- gestellten der südafrikanishen Bahngesellshaft eine Entschädi- gung zu erreichen.

In dem Bericht des Budgetausschusses der Ersten Kammer haben viele Mitglieder der Anficht Ausdruck ge- geben, daß die Regierung keinen Vorwurf, sondern volle An- erkennung verdiene, weil sie energisch für die Küsten- verteidigung eingetreten sei. Die beabsichtigten Maßnahmen gingen aber zu weit. Die Regierung habe, so wird in dem Bericht, obiger Quelle zu- folge, auêgeführt, mebr verlangt, als unbedingt notwendig sei, und den Plan für Maßnahmen, wie die Nollendung der Befestigung von Ansterdam und die Verbesserung der Verteidigungslinie durch Bor- bereitung fünstlicher Uebers&wemmungen, auf die_ zweite Stelle ver- wiesen. Es sei nit die geforderte Summe an sich, die Anlaß zu Einwendungen gebe, sondern der Umstand, daß sie zu aus\{ließlih für ein einziges Mittel der Verteidigung bestimmt worden sei. Was die Regierung für die Küstenverteidigung allein verlange, förne zum Teil besser für die Hebung ter Streitkräfte verwendet werden.

Türkei.

Bei der gestern stattgehabten Einschiffung der nach dem Jemen bestimmten Truppen erschien der Kriegsminister an Bord und hob, „W. T. B. zufolge, in einer Ansprache hervor, daß es sich um die Rettung eines in Gefahr befindlichen Teiles des Landes handle. Der Minister bedauerte, daß er an der Teilnahme an der Expedition verhindert sei.

G

Numänien.

Die Auflösung der Deputierienkammer ist nah einer Meldung des „W. T. B.“ auf übermorgen festgeseßt

worden. Amerika. Der Ma rineaus\chuß des amerifanishen Re präsentantenhauses hat, wie „W. T. B.“ meldet, für das

S chiffsbauprogramm für 1912 den Bau von zwei Schlachtschiffen, zwei Kohlenschiffen, acht Torpedobootszerstörern und vier Unterseebooten empfohlen.

DE zu Unterhandlung mit Vertretern von San Domingo an die Grenze entsandte haitianishe Kommission ist, obiger Quelle zufolge, unverrichteter Dinge zurückgekehrt. Truppen von San Domingo haben Grandgosier beseßt und marshieren auf Saltrau. Die Regierung von Haiti bereitet eiligst die Entsendung starker Jnfanterie- und Artillerieabteilungen vor.

Die Regierung von Ecuador hat es abgelehnt, die Grenzstreitangelegenheit mit Peru dem Haager Schieds- gericht zu unterbreiten. j

Parlamentarische Nachrichten. |

Die Schlußberichte über die gestrigen Sizungen des Reichs- tags und des Hauses der Abgeordneten befinden fich in der Zweiten und Dritten Beilage.

_ Auf der Tagesordnung für die heutige (9.) Sigzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister für Landwirtschaft 2c. Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnte, stand die Besprechung der Interpellation der Abag. Wallenborn (Zentr.) und Genossen sowie der Anträge der Abgg. Bartling (nl.) und Genofsen und der Abgg. Dr. von Woyna (freikonf.) undGenofsen, betreffend dieWinzerno t.

Die Interpellation der Abgg. Wallenborn (Zentr.) und Genoßen lautet:

„Ist die Königliche Staatsregierung bereit, wirksame nabmen zu ergreifen zur Hebung des ihwerbedrängten MWeinbaues, insbesondere auch erheblice Mittel bereitzustellen

J

¡ur Bekämpfung der Rebschädlinge?"

Maß-

Die Abgg. Bartling (n[.) und Genossen beantragen, „die Königliche Staatëregierung zu ersuchen, s{leunigit rei-

lie Geldmiîtel anzvfordern bezw. bereitzustellen, a. um die | energische und einbeitlide Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms zu ermöglihen und dadur der dem vaterländischen Weinbau und der wirtscaftlicen Existenz des preußis&en Winzerstandes drohenden Gefahr zu begegnen, b. um denjenigen MWinzern, die du1ch die mehrjährigen, dur Rebkrankbeiten und Nebschädlinge verursahten Schäden unversc{uldet in Notlage geraten sind und ih aus eigener Kraft nicht wieder emporarbeiten fönnen, in ge- eigneter Form Beihilfen zu zewäbren, c. um in umfangreiherem

Maße, als es bisber mögli war, wissensaftliche Untersuchungen

über die besten Mittel und Wege zur Bekämpfung der Neb-

frankbeiten und Rebschädlinge herbeizuführen, auch zu diesem

Zwecke Preise auszusezen“.

Die Abgg. Dr. von Woyna (freikons.) und Genossen

beantragen,

Ie Königliche Staatsregierung zu ersuchen, 1) sih unverzüglich mit den Kommunalverbäunden ter Rheinprovinz und des NegierungS- bezirks Wiesbaden wegen schleuniger gemeinsamer Maknahmen zur Unterstüßung der ohae eigeres Verschulden durch Rebschäden und Feblertrage in Not geratenen Winzer in Verbindung zu segen, 2) die praftis#en und theoretishen Maßnahmen zur Vernichtung des Heu- und Sauerwurms noch mebr zu beschleunigen und seine örtliche Bekämpfung einbeitlider zu gestalten, 3) die zur Durch- führung der Maßregeln zu 1 und 2 notwendigen Mittel sofort vom Landtage der Monarchie anzufordern“.

Auf die Frage des Präsidenten von Kröcher erklärt der Minister für Landwirtschaft 2c. Dr. Freiherr von Schorlemer fich zur Beantwortung der Interpellation bereit.

Zur Degen der Jnterpellation erhält das Wort

Abg. Kub n-Ahrweiler (Zentr. ): Veber die Notlage der Winzer

bat hon Ende vorigen Jahres cine Aussprache stattgefunden. Die baverishe Regierung hat nah Zeitungänachrihten fofort Veran- lassung genommen, für die notleidenden Winzer 300 000 #4 anzu- weisen. Es muß aber auch für die preußishen Winzer geschehen, ras notwendig ist. Die Notlage der Winzer datiert ja hon aus früherer Zeit. Sie beklagen sich namentlich in meiner eimat über die Einfuhr billiger Rotweine, durch die ihnen L Schaden zugefügt wird. ‘Mag auch die letzte Fehlernte in anderen Weinbau- gebieten nit fo stark gewesen sein, bei uns war fie um so

asser. Bei den erziclten Preisen unseres Rotweins kaun von

einem Gewinn überhaupt nichi die Rede sein, denn es werden niht einmal die Selbjtkosten gedeckt. Allerdings ist nicht zu verfennen, daß auch die meteorologischen Nerhältnisse, der lebte fühle Sommer ohne Sonnenschein, die 1chleckch;te Grrte herbeigeführt haben. Auch die Herren, die niht Fachmänner find, werden wissen, daß neben der Peronospora und dem Didium der Heu- und Sauerwurm zur Vernichtung der Ernte am meisten beiträgt. Der Heu- und Sauerwurm ist bôsartiger als der Lindwurm im Märchen. Dem einzelnen Winzer ist es unmöglich, ihn auszurotten; wenn sein Nachbar säumig ist, dann ist seine mübselige Arbeit umsonst gewesen. Hier muß die All- gemeinbeit eintreten. Wie ih bôre, werden die Herren, die Anträge gestellt haben, die Einsezung einer besonderen Kommission beantragen. Auch im Reichstage ist anerfannt worden, daß die Allgemeinheit ein- treten muß. Wenn man durch diese schönen Weinauen zieht, wenn man die schönen, An Städte und E betrahtet, dann möchte man meinen, dort wäre der. Himmel, dort, wohnte das Giüd. Aber es heißt schon im Volksliede: „Arm jft das Valeiland. it f das Oberland!“ So bedürfnislos der Winzer ist, so arm ist er au und es gibt wobl feinen Beruf, der in einer so üblen Lage ist, wie der der Winzer. Wenn auch bier und da die befferen Sorten etwas böbere Preije erzielen, so verdient doch der Produzent auch bei diesen sehr wenig. Nun ist ja anzuerkennen, daß die Regierung den_ Winzern bereits hat Unterstützungen zuteil werden lassen. Diese waren aber zu gering. Die Winzer sind dauernd den Wehsel- fällen auêgesegzt. Auch die Genofsenscaftsbildung und das Zusammen- gehen mehrerer Gemeinden hat sh als unzureichend erwiesen. Hier fann nur die Allgemeinheit belfen; denn es bandelt fih darum, nit nur einzelne Winzer vor der Verarmung oder dem Untergang zu be- wahren, sondern ganze Weinbaugebiete. Der Grund und Boden ift um 66% in den leßten 12 Notjahren im gesunken. Darunter haben auch die übrigen Erwerbéstände, Kaufleute, Hand- werker usw. {wer gelitten. Deshalb mêchte ich die Negierung bitten, sh der arnten Winzer nah Kräften anzunehmen. y

_ Hierauf nimmt der Minister für Landwirtschaft 2c. Dr. Freiherr von Schorlemer das Wort, defsen Rede am Montag im Wortlaut wiedergegeben werden wird.

(Schluß des Blattes.)

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Statiftik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Lüdenscheid meldet die „Rh.-Wesif. Ztg.“ : Im Werk - zeugshlosserstreik beginnt es bei den Streikfenden zu brödeln. Einzelne Schloffer nebmen die Arbeit wieder auf. Der Ausstand dauert jeßt drei Wochen, und da nur etwa ¿ der Werkzeugshlofser streifen und bis jegt nirgends eine Stockung des Betriebes vor- gekommen ift, sc dürfte der Streik bald im Sande verlaufen sein.

In den langwierigen Streitigkeiten in der oberpfälzishen elglasindustrie ist, wie der „Frkf. Ztg.“ aus Nürnberg t wird, im Beisein eines Regierungsvertreters eine Einigung vorbebaltlih der Genebmigung der Ausftrag-

7 be Aus Lu cka (Sachsen-Altenburg) wird dem „W. T. B.“ gemeldet, ie gesa

daß die gesamte Belegschaft der Grube Ramédorf gestern in den Ausstand getreten iît.

In Barcelona baben, „W. T. B.“ zufolge, die Koblen- arbeiter bes{lofsen, a

arbeiter lossen, am Montag die Arbeit wieder aufzunehmen. Damit würde die Sympathiestceikbbewegung ein Ende finden.

Kunft und Wiffenschaft.

__ Die Königliche Akademie der Künste veranstaltet in ihrem Dienstgebäude, Pariser Play 4, eine Auéstellung von Werken ibrer Mitglieder und eingelatener Künstler des In- und Auslandes unter der Bezeichnung „Winterausstellung 1911“. Die Aus- stellung wird dem Publikum vom 22. Januar bis März 1911 zu- gängli sein. Die Besuchszeit ist täglich von 10 bis 6 Uhr; der intrittepreis beträgt Montags 2 Æ, an den übrigen Tagen 1 Æ#.

_Am Freitag, den 27. d. M., dem Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs, bleiben sämtliche König- liche Museen im Amtsbereihe der Generalverwaltung ges{hlofsen

Cry n ¿a A T M a Fn Münten ist, „W. T. B.

N

von Heyden gestorben.

Theater und Musik.

Komische Oper.

Von der Neukeit, die gestern in der Komiscken Oper wurde, ist nicht viel ¿zu sagen. Franz Neumann hatt baren Einfall, Artbur Schnißlers bekanntes Schauspiel „Liebelei“, wie es geht und steht, zu vertonen, und es ist ein gutes Zeichen für die Unverwüstlihkeit der literarishen Arbeit Schnitlers, daß sie diesem Experiment ftandhielt. Was soll bei diesem in sich ges{lofsenen,

bauvtsählid dur vsychologishe Feinheiten ch auszeichnenden Schauspiel die Musik? Sie bemmt nur, wo die Handlung vorwärtösreiten will, sie wirkt läherlih, wo triviale Wendungen der Unterhaltung durch den Gesang besonders

unterstriben werden, fie mat das Sentimentale noch rührseliger und bringt in die ernsten Stellen ein dem Dichter des Stückes völlig fernliegendes Pathos hinein. Der Beifall der Menge darf nit darüber hinwegtäuschen, daß hier eine stilwidrige, völlig verfehlte Zwittergattung geschaffen wurde, die von der Kutik mit Nachdruck abzulehnen ist. Auch als Musiker an und für sh betrachtet, ist Herr Neumann nit bedeutend; er beberrscht nur das Handwerkliche seiner Kunst und {reibt Kapellmeistermusik, die er der jeweiligen Stimmung anzupafsen weiß. Eine leihtfertige Unter- haltung untermalt er mit Tanzrhythmen, bei der Duellforderung des fremden Herrn treten erzgebanzerte Blaëtinstrumente in Aktion und bei dem traurigen Ausgang der Liebesaffäre marschiert das ganze Nüst- zeug des großen Orchesters auf, als gelte es, den Weltuntergang in Tönen wiederzugeben. Was gestern dem Publikum gefiel, war Schnitlers „Liebelei“ troy der Vertonung, und eine gute Aufführung half den Er- folg mit erringen. Schade nur, daß die leßte Regietat des scheidenden Direktors Gregor keiner würdigeren Aufgabe galt! Das ernste Lebes- paar Frit und Christine hatte in Herrn Nadolovi:s{ch und Fräulein Labia, beide stimmlih aufs beste aufgelegt, auêgezeihnete Ber- treter gefunden; auch das heitere Paar, Herr Wissiak und Frau Bachrich, en!ledigten sih ihrer Aufgaben mit gutem Gelingen. Ge- mütvoll und {licht, soweit es dic Musik zuließ, war auch Herr ador als Vater Christinens, und in den Nebenrollen zeichneten si Frau Seebold und Herr Armster aus. Der Kapellmeister von Neznicek leitete das Werk mit Temperament und Umsicht.

Zis Königlichen Opernhause findet morgen, Sonntag, eine Wieterholung von E. Humperdincks Märchenoper „Köaigsfinder“ in der bekannten Besezung stztt. Am Montag wird „Salome“" wieder- holt. Fräulein Nose singt die Titelrolle, Fraulein Ober die Herodias, Herr Grüning den Herodes, Herr Bischoff den Fochanaan, Herr Sommer den Narraboth. (Anfang 8 Uhr.)

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen H. von Kleists „Prinz Friedri von Homburg“, mit Herrn Staegemann in der Titelrolle, in Szene. Den Kurfürsten spielt Herr Kraußneck, die Kurfürstin Fräulein von Arnauld, die Natalie Fräulein von May- burg, den Kottwiß Herr Pohl. Am Montag wird „Der Stören- fried“, Lustspiel von Roderich Benedix, wiederholt.