1911 / 30 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Feb 1911 18:00:01 GMT) scan diff

beratenten Ausschusses über die Vorlage wegen Erlasses eines Orts- statuts zur Einschränkung der Sonntagsarbeit im Klein- handel. Die Angelegenheit wurde indessen mit. Rücksicht auf vorliegende neue Anträge noch nicht für spruchreif befunden und an den Aus\huß noch einmal zurückverwiesen. Unter den weiter ec- ledigten Vorlagen befanden sich die Vorlagen, betreffend Ausgestaltung des Geländes des ehemaligen Botanischen Gartens. Die Ver- sammlung nahm diese Vorlagen ohne Debatte an und genehmigte außerdem die Einseßung einer gemishten Deputation für Grunderwerb usw. zu Wasserwerkszwecken. Auf die öffentliche folgte eine ge- heime Sitzung.

A. F. Nachdem die „Urania“ in einer langen Reihe voa szenishen Vorträgen hervorragende Naturshönheiten der Mutter Erde zu verdienten Ehren gebracht hat, versucht sie seit kurzem au für den Freund unserer Nächte, den Mond und seine Besonderheiten Stimmung zu machen. Kein Zweifel, nah dem bisher geernteten Beifall, daß der Gedanke dieser Vorführung, die sh , Was uns der Mond erzählt“ nennt, ebenso glücklih, als die Art wie sie in Szene ge- seßt ist, größter Anerkennung wert ist. Denn der Mond tritt nicht etwa als Märchenerzähler auf, noch werden phantastishe Mondland- schaften vorgezaubert, sondern es ist alles, was von ihm gezeigt und von ihm selber erzählt wird, streng wissenschaftlih beglaubigt, und vielleicht gerade darum so fesselnd, weil strenge Wahrheit in die anmutigsten Formen gekleidet ist. Für das erstere bürgt der Verfasser des Textes, Professor Dr. P. Schwahn, Direktor der Gesellschaft „Urania“, für die leßtere war er sicher au an erster Stelle Urheber und Ordner, aber er teilt das Verdienst daran sowohl mit Herrn W. Kranz, dem die künstlerishe und tehnishe Ausstellung zu danken ist, als mit Herrn Oskar Wagner, dessen Vortragskunst si auch an dieser Aufgabe bestens bewährt, wozu gegebenenfalls die be- sondere Umgebung, aus - der sich der Vortragende an die Hörer- schaft wendet, niht unwesentlih beiträgt. Denn, abweihend von der gewöhnlichen Einrichtung, ist der Bühne ungefähr das Gepräge des Studierzimmers aus der ersten Szene des Faust gegeben, und es spricht gleih diesem der Vortragende, an seinem mit Folianten und allerlei Meßinstrumenten beladenen Tische sißend, von hier aus, während auf der anderen Seite der Bühne ein großes Fernrohr das Mittel andeutet, wodurch das Menschengeshlecht den treuen Begleiter der Erde gegenwärtig um vieles genauer kennen gelernt hat, als es den Menschen der Vergangenheit vergönnt war. Der Vor- trag is in zwei Akte geteilt, in deren erstem die Zu- schauer sich noch auf der Erde befinden und sich nur von bier ‘aus vom Monde und seinen verschiedenen Eischeinungs- formen unterhalten sehen. Der zweite Akt dagegen beginnt mit der Reise nah dem Monde und verseßt die Zuschauer bis zur Heimkehr zur Erde, womit der Akt {ließt, mitten auf den Mond, thn dar- stellend, wie er teils auf Grund unserer Fernrohrbeobahtungen und durch das Teleskop vermittelter photographischer Aufnahmen, teils auf Grund reihen Nachdenkens sowie eingehend|ter Prüfung und An- passung der Naturgeseße an die besonderen Verhältnisse diefes Welt- förpers tatsächlich beshaffen sein muß. Alles phantastishe Beiwerk ist hierbei ausgeshlossen. Glejh der Anfang der Vorstellung bringt ein hödst originelles Bild: Mondnaht an einem märkischen See. Man sieht die Strahlen des Vollmondes auf dem Wasscr glißern, während er \sih bald hinter vorübergehenden Wolken verbirgt. bald in vollem Glanze daraus hervortritt. Die nächsten beiden Bilder zeigen an einem Blick auf das Wattenmeer während der Ebbe und an einem zweiten während der Flut die bedeutenden GCinwirkungen des Trabanten auf den Planeten, den er umkreist, und fehr anschaulich ist dann das der Mondbewegung entsprechende Kreisen des Wellenberges um die Erde dargelegt. Es folgen Bilder irdisher Landschaft im ersten Mondviertel und bei Vollmond, dann sehr klare Darstellungen ciner Mondfinsternis, wie sie zustande kommt, wie der Schattenkegel der Erde und der ihn passierende Mond \ich im Weltraum ausnimmt, wie es sich erklärt, daß bei feiner Mondfinsternis der Mond vollständig verfinstert ift, wie die Erscheinung durchs Fernrohr gesehen wird und warum nicht bei jedem Vollmond eine Verfinsterung eintritt, aber jede Finsternis än allen Punkten der Erde gesehen wird, über deren Horizont der Mond zurzeit steht. Letteres ist sehr abweichend von der nur je an einem fleinen Teil der Erde sihtbaren Sonnenfinsternis, welche in den nächsten Bildern vor Augen geführt wird. Die hierbei gegebenen Erläuterungen, unter welchen Bedingungen eine ringförmige Sonnen- finsternis entsteht, und die Vorführung des ganzen Verlaufes einer totalen Sonnenfinsternis bekunden eine bewundernswerte Vollendung der Technik diefer Wandelbilder. Ganz überrashend wirkt das plögliche

Ausflammen der Corona im Augenblick dex Totalität und ihr ebenso vlößliches Erlöschen beim ersten Lichtbliß. Die in der Landschaft ih im Verlauf einer totalen Sonnenfinsternis vollziehenden Wandlungen werden tann* an Bildern der 1905 in Aeaypten beobachteten Sonnenfinsternis gezeigt. Die Nelse nah dem Monde erweckt die bübsche Täusbung, daß man, dem Vollmonde entgegen- reisend, diesen immer größer und immer teutliher in allen Einzel- heiten sich am Hünimel entgegenkommen fieht; nämlich foweit als unsere besten Fernrohre reihen. Unsere teleskopishen Hilfêmittel reichen aber nit fehr weit. Da muß die Photographie und deren bedeutende Verarößerungsfähigkeit nahhelfen. Und es it eistaunlich, was sie uns enthüllt, doch unsäglih weniger im Glanz der Mittags- sonne, in dem zur Vollmondszeit alle Dinge auf dem -Monde erscheinen, als bei Morgen- oder Abendsonnenscein, im ersten oder leßten Viertel, wenn die langen Schatten der Berge diese in ihrer Kegelgestalt erkennen lassen und tie Plastik der Landschaft deutlich hervortritt. Dank dieser photographishen Forschung weiß man ja in den Terrainverhältnissen der uns dauernd zugewandten Mondseite fast besser Bescheid als an manchen Punkten der Erde. Die sogenannten Meere, vielleiht einst Meere, heute bei der gänzlihen Wasserlosigkeit des Mondes tiefe Täler und Schluchten, enthüllen sich dem Bli, wie das gewaltige Ringgebirge Kopernikus, der Gipfel Plato und die böchst merkwürdigen Mondrillen. Sehr gelungen sind die Darstellungen eines Sonnenaufgangs auf dem Monde und eines Mittags auf dem Monde, wobei die jeter Vegetation baren Felsen im reflektierten Sonnenlicht strahlend sih merkwürdig abheben vom tief{chwarzen Himmel, an dem stets die Sterne L find. Wie vom Mondrande aus betrachtet die Erde aussieht, ist Gegenstand eines besonders hübschen Bildes. Sie bietet, vom Monde aus gesehen, ja mehr Abwechslung als uns umgekehrt der Mond, denn sie_ zeigt alle 24 Stunden er\t wieder genau das gleide Bild. Zum Schluß gab es noch etne Sonnenfinsternis auf dem Monde, die natürlich immer eintritt, wenn wir eine Montfinsternis haben. Da der sein- bare Durhmesser—der Erte vom Monde aus gesehen, doch erheblih den der Sonne übertrifft, müßte auf dem Monde völlige Nacht eintreten. Das is aber nicht der Fall, wie wir wissen, da uns der Mond nie völlig verschwindet dank der die Erde umwallenden Atmosphäre, welhe um die verdunkelte Erdscheibe herum einen wenn auch matt leuhtenden Ring \spannt. Diese wundervolle Erscheinung wurde, ob mit voller Treue läßt sih natürli niht bestimmt sagen, im Bilde vorgeführt. Der Heimkehr zur Mutter Erde wurde ncch ein hübsch ersonnenes Bild vorangeschickt, darstellend, wie die soeben gezeigte, wildzerklüftete, reizlose Mondlandschaft si{ch in den Licht-, Luft- und Wasserverhält- nissen der Erde ausnehmen werde. Es entwickelte si aus den gleichen Formen cine prächtige Gebirgslandschaft. Hoffentlih findet diese neueste Vorführung der „Urania“ den vollen Beifall, den sie verdient. Von ihr gilt in hohem Grade das Wort: Utile cum dulci.

Breslau, 2. Februar. (W. T. B.) In vergangener Nacht ist das aus Bohlen bestehende Bollwerk des Oderufers an der Lorenzgasse infolge von Unterspülung eingestürzt. Heute nachmittag um 5 Uhr flürzte dort die Seitenwand der Kamm- garnspinnerei von Schöller mit einem daran angekbauten eisernen Krahn zusammen. Die Unterspülung greift weiter um \ich, sodaß noch mehr Einstürze zu erwarten sind. Es wird der Versuh gemackt, durch Versenken von Sandsäken die Ge- fahr zu beseitigen.

London, 2. Februar. (W. T. B.) Am Akend brach auf den Werften einer Swiffbaugesellshaft in Cowes ein gefährlicher Brand aus. Man fürchtet, daß die Motell- und Maschinenräume zerstört sind. Zwei Torpedobootszerstörer konnten noch rechtzeitig aus dem Bereich der Flammen entfernt werden.

Paris, 2. Februar. (W. T. B.) Da die Absicht des Bürger- meisters von Fréjus, den chemaligen bischöflihen Palast an den Bischof Gullibert zu vermieten, lärmende Kundgebungen seitens eines Teils der Bevölkerung verursacht hat, beschloß der Bischof, die Stadt zu verlassen und nah Eintreffen der hierzu not- wendigen päpstlichen Ermächtigung, nah Toulon Ü berzusiedeln.

Cherbourg, 2. Februar. (W. T. B.) Das Unterseeboot „Mariotte“, das größte Unterseeboot der Welt, mit einer Wasser- verdrängung von 1100 Tonnen, ist heute vom Stapel gelaufen.

Neues Schauspielhaus. Sonnabend, Nach- mittags 34 Uhr: Maria Stuart.

(Vorstellung für

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft.

Pau, 2. Februar. Der Flieger Lemar tin hat mit fiebew Mitreisenden an Bord seines Eindeckers cinen Fünfminuten- lug unternommen. Das Gesamtgewicht der aht Neisenden mit Benzin- und Oelvorräten betrug 520 ko. Die erzielte Geshwindig- feit wird auf 40 km in der Stunde geschäßt. Der Flieger P Bellenger is 2 Vhr 50 Minuten in Bordeaur auf- gestiegen und 4 Uhr 50 Minuten hier glatt gelandet. (Vergl. Nr. 29 d. Bl.)

Jekaterinodar, 2. Februar. (W. T. B.) In der Nähe von Maikop im Kubangebiete hat sich im Kosakendorf Apscheron eine neue Naphthafontäne gebildet, die täglich cine halbe Million Pud Naphtha herauswirft.

Om 2 Oba 2. T. B.) 375 Studenten des hiesigen Tehnologishen Instituts, die an einer nicht erlaubten Studentenversammlung teilgenommen hatten, sind vom Institut ausgeschlossen worden.

Batum, 2 Februar. (W. T. B) {were See haben hier viel Schaden angerichtet. Eine große Zahl kleiner Schiffe wurde vom Sturm auf Land geseßt. Das Gefängnis- gebäude ist unterspúült, sodaß der Cinsturz befürchtet wird. Die Telegraphenlinie Indien— Europa ist an vielen Stellen beschädigt worden.

Großer Sturm und

Spezia, 2. Februar. (W. T. B.) Vei Uebungen, die im Golf mit Torpedogeschossen vorgenemmcn wurden, ging eins der Geschosse vorzeitig los. Drei Unteroffiziere wurden getötet, zwei weitere Personen anscheinend leiht verlegt.

Madrid, 2. Februar. (W. T. B.) Wie der „Imparcial“ aus Sagunto meldet, ist der spanisWe Dampfer „Abanto“ ge- \funken. Die ganze Mannschaft soll ertrunken sein; das Mecr hat bereits \sechs Leichen an den Strand geworfen. Zwet andere Dampfer sollen sich in gefährlicher Lage befinden.

New Vorl 2) Februar, (Wi L. D) Von Explosion auf der Jetrsey-Central-ECisenbahn tödlich verunglückten Personen sind bieher acht erkannt. Elf Personen werden vermißt; auch diese sind zweifellos tot. Hunderte trugen leihtere Verleßungen davon. (Vgl. Nr. 29 d. Bl.)

Ottawa,- 2 Februar. (W. D: B) das „Neutersche Burcau“ meldet, haben \{werer Sturm und starler Schneefall in vielen Teilen Canadas Züge aufgehalten und den Verkehr lahmgelegt. In Montreal und in Ottawa mußten die Straßen- bahnen den Betrieb einstellen.

den bei der

Wie

Manila, 2. Februar. (W. T. B.) Nach neueren Angaben beträgt die Zahl der bei dem jüngsten vulkanishen Ausbruch bei Taal und der tamit verbundcuen Sp1ingmelle um® Leben ge- kommenen Personen etwa sechshundert. (Vgl. Nr. 28 d. Bl.)

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

New Y ork, 83. Februar. (W. T. B.) Nach einem Tele gramm aus El Paso hat gestern in der Nähe von Juarez ein Kampf zwischen Kavallerie der Bundestruppen und Aufständischen stattgefunden, bei dem von den Bundes- truppen 32 Mann und von den Aufständishen ses Mann gefallen sein sollen. Viele Einwohner von Juarez sind nah El Paso geflohen. Man fürchtet, daß 1500 Auf- ständische die Stadt jeden Augenblick angreifen. Der Führer der Revolutionäre hat den Bürgermeister und die fremden Konsuln in Juarez benachrichtigt, daß am Freitagnachmittag um 3 Uhr ein Bombardement auf die Stadl eröffnet werde, falls sie sih bis dahin nicht übergeben habe.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersien Beilage.)

Birkns Schumann. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Grande Soirée high Life. Neu: Seros, ganz außergewöhulicher Kraftjongleur. -

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 33. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Frei- vläte sind aufgehoben. Die Walküre in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung : Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 35. Abonnementsvorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lustspiel in vier Aufzügen von Ernst Wichert. In Szeue geseßt von Herrn Regisseur Patry. Anfang 7# Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 34. Abonnementsvor- stellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst- und Frei- pläßze sind aufgehoben. Köunigskinder. Musik- märchen in dret Aufzügen. Sun von E. Nosmer. Musik von E. Humperdinck. Anfang 77 Uhr.

Schauspielhaus. 36. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Colberg. Be rlde Schauspiel in fünf Aufzügen von Paul

eyse. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend, Abends74 Uhr:

Der Schatz. Sonntag: Der Schatz.

Kammerspiele.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Lanzelot. Sonntag: Lanuzelot.

Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Nathan der Weise. Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz in fünf Bildern nach E. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Einer von unsere Leut. Abends: Bummelstudentenu.

Montag und folgende Tage: Bummelstudenten.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Ratten. Berliner Tragikomödie in fünf Akten

von Gerhart Hauptmann.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Tantris Narr. Abends: Die Ratten.

Montag: Wenn der junge Wein blüht.

der

das „Klassishe Theater “.) Abends 8 Uhr: Das fleine Schokoladenmädchen. Sonntag: Das kleine Schokoladenmädcheu. Montag: Das kleine Schokoladenmädrhenu.

Komische Oper. Sonnabend, Abends: 8 Uhx : Die Fledermaus. 3 Ubr:

Sonntag, Nachmittags Abends: Die Bohème. : Montag: Zu volkstümlichen Preisen: Tiefland.

Schillertheater. ©. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Lustspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. Abends: Der Kaiser.

Montag: Husarenfieber.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Himmel auf Erden. Schwank in drei Akten von Julius Horst.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Prinz Friedrich vou Homburg. Abends: Nathan dex Weise.

Montag: Die Macht der Finsteruis.

Tiefland.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die lustige Witwe. Operette von Oscar Straus.

Sonntag, Nachmittags 3} Uhr: Ein Walzer- traum. Abends : Die lustige Witwe.

Montag : Die lustige Witwe.

Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der unkbekanute Tänzer. Lust- spiel in drei Akten von Tristan Bernard.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Herr Senator. Abends: Der unbekannte Tänzer.

Montag und folgende Tage: Der unbekannte Tänzer.

-

Residenztheater. (Direktion : Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Parifec Menu. Drei Gänge von Georges Feydeau und Veber-Abric.

Sonntag und folgende Tage: Pariser Menu.

Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraay und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesang8terte von Alfred Schönfeld, Musik von F. Gilbert.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Brunuen- nymphe. Abends: Polnische Wirtschaft. a und folgende Tage: Polnische Wirt-

aft.

Trianontheatex. (Georgenstraße, nabe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hippolytes Abenteuer. Schwank in drei Akten von Nancey und Armont.

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Der heilige Hain. Abends: Hippolytes Abenteuer.

Montag und folgende Tage: Hippolytes Abeuteuer.

Modernes Theater. (KöniggräßerStr. 57/58.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Feldherrnhügel. Schnurre in drei Akten von Roda Noda und Rößler.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der Hütten- besißer. Abends: Der Feldherrnhügel.

Montag und folgende Tage: Der Feldherru-

hügel.

Konzerte,

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Gregor Beklemischeff.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7# Uhr: Konzert von Adèle Clément (Violoncello). Mitw.: Flora Joutard- Loeveusohun (Klavier). Am Klavier: Otto Bake.

Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Konzert von Betty Tennenbaum (Violine) mil dem Philharmouischen Orchester, Dirigent: Dr. Ernft Kunwald.

Nlüthner-Saal. Sonnabend, Abends 84 Uhr: Zwei Orchesterkouzerte alter Musik mit dem Blüthner-Orchester von Sam Frauko, Dirigent aus New Vork. Solistin: Miß Emily Gresser

Neu: Antonet und Grock mit ihrem ganz neuen musikalischen Aft. Football, Pushball, Polovall. Kreisel!l:-Globus, neueste Kreation des Direktors Albert Schumann, fowie: die übrigen neuen Attraktionen. Um Uhr: Der grofe Goup der Scchmuggler. Nomantishe Pantomime

in 4 Akten.

Sonntag, Nachmittags 3} Uhr und Abends 7x Uhr: S große Vorstellungen. Nachmittags hat jeder Besucher ein Kind frei unter 10 Jahren auf allen Sitpläßen, jedes weitere Kind halber Preis. In beiden Vorstellungen : Der große Coup

der Schmuggler.

Zirkus Busch: : Sönndbedu

Sonnabend, Abends 7F Uhr: Große Galavorstellung. Neu: Mons. Amonus, Champion tm Hochspringen. Gastspiel des Herrn Direktor Pierre Althoff} und Frau Direktor Adele Althoff mit ihren hervorragendsten Freiheits- dressuren. Fräulein Marta Mohunke, Schul- reiterin. Reiterfamilie Frediauo. 3 Gebr. Fratellinis, urkom. Clowns. Um 9 Uhr: Die neue Ausstattungspantomime „Armin“ (Die Hermanuschlaht). Vorher: das grofic Galaprogramm.

tiliennachrichten.

Verlobt: Elisabeth Gräfin zu Münster mit Hrn. Kammerherrn Hans von Minckwiß (Dresden— Niederlößnitz). Frl. Margarethe Buchmann mik Hrn. Oberleutnant Hans -Georg von Beerfelde (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. Frhrn. von Rheinbaben (Deutsh-Sagar bet Krossen a. D.) Hrn. Hauptmann a. D. Lotkar von Dewiß (Potsdam). Eine Tochter: Hrn. von Borte- Nienow (Nienow).

Gestorben: Fr. Anna Müller-Grote, geb. Pröbsting (Berlin). Frl. Katharina von Lücken (Lüneburg).

Verantwortlicher Redakteur :

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der NorddeutsWen Buchdruckerei und Verlags-

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich} Börsenbeilage und Warenzeichen-

(Violine). 2, Abend.

beilage Nr.- 10).

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Erste Beilage

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Berlin, Freitag, den 3. Februar

Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staalsanzeiger.

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Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

1911 Februar

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah überschläglicher S qung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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Am vorigen Markttage

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Bemerkungen.

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a lin, den 3. Februar 1911.

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Keruen (euthülster Spelz, Diukel, Fesen).

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14,30 13,90 14,50 14,40 15,15 14,30 14,10

14,40 14,70 14,40 15,15 14 50 | 14,10 Gerste. 13,30 16,00 17,50 15,90 15,40 17 00 15 50 14,50 o I

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15,00 16,40 14,40 14,70 14,80 15.00 15,00 17,00 16,80 15,00 |

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14,00 17,50 18,00 15,00 15,40 17,50 15,50

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Kaiferlihes Statistiswes Amt. yan der Borght.

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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark ab : . / s s S tri A A V oppelzentn ) rkaufsm e gerundet mitgeteilt. Der DurHschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehnet. E (—) tin den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, etn Punkt (. ) in den legten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht Ble

Literatur. das Ar 1911. en. WRallmanns Kalender unterrichtet gseinrihtungen und -bedingungen ier Reihe von Versicherungs8zweigen : ( Feuerverisiherung, Einbruchdiebftahlversiherung, RNentenversicherung, Unfall- und Haftpflichtver}icherung, tversiherung, Glasversiherung, Viehversicherung, Wasser- tung8]chadenver}1 Kaution und Garantieversicherung, rsicherung, Veruntreuungêversiherung, Sturmschädenversiche- Baulastversicherung , Boykottversiherung, Maschinen

1 V 4+, T E A P E ap M1 Vet ov d Automobilsahversiherung, Mietverlustversiherung V L

r\sicherungskalender für 1 1 E tos

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ih 1909. Neben (Aktiengesellshaften und Gefell- genscitigkeit) find auch die im Deutschen Reiche ar- beitenden ausländisWen Gesellschaften und in besonderer Zusammen stellung, nah Ländern geordnet, die w

tätigen ausländishen Versicherungêge lebersiht über die Zusammensetzung des für Privatversicherung und des Versicherungsbeirats, indegaufsihtèbehörden, denen Verficherungsunternehmungen unter stellt sind, der Berufsverbände und Vereinigungen auf dem Gebiete des Versicherungswesens, der öffentlihen Feuerversicherung8anstalten in Deutschland und ihrer Vorstände bezw. Liter, ein Abdruck des betreffend die öffentlihen Feuerversicherungsanftalten, vom 25. Suli 1910 und ein alphabetis{es Namensvperzeichnis der Aufsichts- rats- und Direktionsmitglieder, Prokuristen der Versicherungs- gesellschaften bilden den Schluß des Kalenders.

Mitteilungen für die öffentlihen Feuerversiche rungsanstalten. Zeitschrift für die Praxis und das Recht der Sachshadenversiherung und des Feuershußes. Herausgeber : Bureau des eVerbandes öffentlicher Feuerversicherungsanftalten in Deutsch- land", Geschäftsstelle: Kiel, Gartenstraße 4. Bezugspreis viertel- jährli 6 . In einem etwas veränderten Gewande hat diese Zeitschrift ihren 43. Jahrgang begonnen. Mindestens ¡¿weimal in Stärke von 20—24 ODruckseiten in unbeschränkter Veffentlichkeit ersheinend, behandelt sie alle für die Feuer- versicherung und verwandte Zweige der Sachschadenversicherung (Z. B. Einbruchdiebstahl-, Wasserleitungs\häden-, Mietverlust-, (Slas- usw. Versicherung) bedeutungévollen theoretischen und praktischen ‘Fragen allgemeiner, technisher, juristisher und statistisher Natur in wissenschaftlicher und objektiver Weise. Von Zeit zu Zeit sollen auch Sprubsammlungén über die einshlägige Rechtsprechung, Uebersichken über die neuere Literatur, Besprehungen des wichtigeren Inhalts der deutschen Fachpresse erscheinen; for!laufend kommen ver- gleihende Darstellungen des deutshen Neichs- und Landesversicherungs rechts und des ausländischen Nechts sowie die wichtigsten einshlägigen (Ent- [heidungen der obersten Justiz- und Verwaltungsgerichtshöfe fämt- liher deutschen Staaten mit kritishen Bespreßungen zur Veröffent- lihung. Ferner gelangen in der Zeitschrift die für die Sachschaden- versiherung wichtigen Neihs- und Landesgeseße und Verordnungen, namentlih die neuen Reglements bezw. Saßungen sämtlicher öffent- lihen Feuerversicherungsanstalten des Deutschen Reichs nach erfolgter Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden zum Abdruck. Endlich will die Zeitschrift dem Gebiete des Feuershußes ihre Auf- merksamkeit widmen und alle in dieser Beziehung wertvollen Er- findungen, Erfahrungen und Neuerungen besprehen. Berichte über Brandschadenerezonisse mit - lehrr&SSer Entskebnnabursase follen als

ben beziehen auf Das =Sabr ellshaften es

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ihtigsten niht in Deutschland sellschaften behandelt. Eine Kaiserlichen Aufsichtsamts Berzeichnisse der

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weiteres Lehrmaterial dienen. ersten Hefte des neuen Jabrgangs enth lten u. a. folgende Beiträge: Die Provinzial Feuer- versicherungsanstalt der Rheinprovinz in Düsseldorf; „Hochwasser- {äden und Feuerversichekung“ Seneralsekretär Dr. Meltzing Berlin; , Bersicherung ietverlust*“ von Dyhrenfurth Hamburg; Zwei wichtige Dokumente des Versicherungsrechts; „Zum )ampfkesselerplosion“ von Landesversicherungeärat Dr. Ta} che- „Generalstabsfarten der Brandbekämpfung“ von Gerichts- Damm - Kiel ; auf dem Gebiete des Eigenartige Brandschäden; Ein bemerkenswerter Fall vor- i „Die Schied8gerichtsbestimmungen des Ver- ficherungsvertragsrechts im BVergleih zum 10. Buche der Zivilprozeß- ordnung unter befonderer Berüdcksichtigung des öffentlihen Feuer- versicherungs8wesens“ von Dr. jur. Biedermann-Breslau; „Ist wegen Ansprüche auf Rückzahlung irrtümlich gezahlter Beiträge für Gebäude- versiherungen bei preußishen öffentlihen Feuerversiherungsanstalten der Nechtsweg zulässig?“ von M. Munk?:Altona; „Die Anzeigepflicht des Versicherungsnehmers nach dem V V.G.“ von Gerichtsassessor Damm-Kiel (Teil: 1); „Die mehrfache und Doppelversicherung nah dem Neichs- und Landesversicherungsrehte“ von demselben; „Hat der Ver- sicherer ein Necht auf angemessene, den Versicherungsnehmer . ver pflihtende Prämienerhöhung im Falle durch diesen herbeigeführter Gefahrsvermehrung während der Vertragsdauer?“ von Weiland Düsseldorf (B:sprehung von Urteilen des Landgerichts und des Ober- landesgerichts in Düsseldorf); Internationale Nechtsverfolgung. Nechtisprehung: „Die gehörig kundgemachten Reglements einer Pro- vinztalfeuersozietät werden Wertragsinhalt auch dann, wenn der Bersicherungsnehmer beim Abschluß eines Versicherungsvertrags von threm Inhalt keine Kenntnis hat. Doppelversicherung lieat auch dann vor, wenn bei der Versicherung derselben Sache gegen dieselbe Gefahr bei mehreren Versicherern unter Ueberschreitung des Versicherungswertes die Entshädigungsverpflihtung des einen Ver- sicherers ruht“ (E.NG. v. 25./X. 1910). „Zur Auslegung des § 8 BVG.“ (E.KG. v. 28./X. 1910). „Die Tätigkeit des Obmanns bei Sachverständigengutachten. Der Begriff der „offenbaren Unbillig- keit“. Der Beginn der Anzeigepfliht bei der Einbruchdiebstahls- versiherung“ (E.OLG. Colmar v. 25./X1. 1910). „Der Umfang der Anzetgepfliht des Versicherungsnehmers bei Schließung des Ver- (zwei obergerichtlihe Entscheidungen). Geseßzes- und Ver Berordnungswesen: Auszug aus den A-sführungsvorschriften zu dem sächsishen Gescße vom 1. Juli 1910. Abänderung der Verwaltungs- ordnung für die Immobiliarfeuerversicherungs8anstalt der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont. Statistik: Die Feuerversiherung in Oester rei im Sahre 1906.

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Begriff der T O /

Vus)eldor! : aff or Fe 1er Ichutzes ; sätzlicher Brandstiftung ;

Neuerungen

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Land- und Forstwirtschaft.

In der Zeit vom 14. bis 17. d. M. findet im Herrenhause zu Berlin die 39. Plenarversammlung des Deutschen Land- wirtschaftsrats statt. Gegenstand der Beratungen werden fein: Maßnahmen für die Fleishversorgung ‘der Be- völkerung und die Stellungnahme der Städteverwaltungen zu den Anträgen des Deutschen Landwirtschaftsrats in derselben Angelegen- heit; die Ausführungébestimmungen zum Viehseuchengeseß; die Frage, ob in der Ernährung der ländlichen Bevölkerung Deutschlands wesentlihe Aenderungen stattgefunden haben; die Ziele und Wege der landwirtschaftlihen Entwicklung unserer Kolonien ; am 15. Februar: die deutschen Moore und ihre Bedeutung für die deutshe Volkswirtschaft; die Weiterbildung der Jugend nah dem

Verlassen der Volksschule bis zum Eintritt bei der Truppe; die Ent-

\{huldung des landwirtschaftlich genußten Grundbesißes unter be- sonderer Berücksichtigung der Entshuldungsaktion der Ostpreußischen Landschaft und ihrer bisherigen Ergebnisse; das ländliche Taxwesen bei Grundstücksbelethungen; am 16. Februar: die wirtschaftlichen iehungen zwischen der deutshen Industrie und Landwirtschaft; Bedeutung und Organisation des landwirtschaftlihen Unter- im Heere; der gegenwärtige Stand der geologish- zronomishen Aufnahmen in Deutschland und die Nuybar machung derselben für die landwirtshaftli*ße Praxis; Fleisch- versorgung und Fleishvreise in Frankreich; am 17. Februar: das landwirtschaftlihe Versuhs- und Kontrollwesen in Deutschland und in seinen Kolonien; Gesezentwurf, betreffend die Beseitigung von Tierkadavern; Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses für Handels- gebräuche und der Kommission für Gebräuche im Kartoffelhandel : a. Bedingungen für den Verkehr mit Handelsfuttermitteln, Þb. all- gemeine Bestimmungen beim Handel mit chemishen Düngemitteln der Superphosphatindustrie, e. Gebräuche im Salpeterhandel, d. Ge \häft8bedingungen *für den deutscben Kartoffelhandel; Bericht über die vom Reichsamt des Innern unterstüzten Fütterungéversuche; Ein führung der Legitimierung ausländischer Arbeiter in allen Bundes staaten.

Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.

Der Kaiserlihe Generalkonsul in Odeffa berihtet unterm 25. Januar d. J.: Während der ersten Woche des Berichtsmonats herrschte im Amtsbezirk milde Witterung; daran {loß sich mäßiger Frost, der ncch -jeßt anhält. Jn der leßten Woche fiel ziemlich reihlih Schnee, der die Wintersaaten auh gegen stärkeren Frost shüßen würde. Bisher find die Wintersaaten, die sich stark ent wickelt hatten, ohne Schaden in den Winter gekommen. Seit Ein treten des. Frostes find die Wege besser geworden und haben eine Zu- nahme der Zufuhren ermögliht. Nah Ablauf der Feiertage erwartete man für die nächste Zeit noch größere Zufuhren, da die Vorräte im Jnnern groß sind. In den Hafenstädten des, Schwarzen Meeres ist der Handel reger geworden. Das Angebot ist aber keineswegs dringend, demgegenüber bessert fih die Nachfrage vom Auslande.

Die Weltverschiffungen in Weizen waren bisher mäßig und haben erst in den legten Wochen zugenommen, da nunmehr Argentinien mit größeren Verschiffungen begonnen hat. Die Beschaffenheit der argentins{chen Ware foll vorzüglih sein. Unter dem Einfluß dieses Mitbewerbs findet der russishe Weizen, soweit er von geringerer Be- \chaffenheit ist, nur {wer Unterkommen; die Verkäufer müssen weiter im Preise heruntergehen Im Auslande fehlt jede Spekulation, die Nachfragen beschränken \ich vorläufig auf die Deckung des notwendigen Bedarfs. Für Roggen zeigte sh zunächst größere Nachfrage. In den leßten Tagen find die Käufer jedoch wieder zurückhaltender Fan, Der Absaß in Gerste bleibt anhaltend sehr lebhaft ; ei der zunehmenden Nachfrage konnten die Preis nicht un- erheblih anziehen. Schwimmende Partien und sofortige Abladungen bleiben bevorzugt. Für Lieferungen im Frühjahr sind die Käufer zurüc{haltend; für spätere Termine folgt man der Preissteigerung nur zögernd. Ein großer Teil der verfügbaren Ware befindet sich in festen Händen. En größeres Angebot ist erst zum Frühjahr bei Eröffnung der Fluß{iffahrt zu erwa ten. Der argentinishe Mais hat infolge der Dürre stark gelitten und deshalb hat sih die Nachfrage nah europäishem Mais ganz bedeutend verarößert. Der hier geernte e Mais ist jeßt von vorzüglicher Beschaffenheit ; aber der russische Bauer hat feinen notwendigen Geldbedarf hon gedeckt und hält mit Zufuhren in Erwartung höherer Preise zurück, Jedenfalls steht in Mais auch