1911 / 40 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Feb 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Das erste Kriegsgeriht hat den Unteroffizier mit 7 Jahren Zuchthaus bestraft. (Hört, hört! rechts.) Das ist eine schwere Strafe. Aber der Gerichtsherr und daraus seßen Sie, wie dieser Fall vom Offizierkorps aufgefaßt worden ist hat diese Strafe nicht für genügend erahtet und hat Berufung eingelegt. In zweiter Instanz ist der Unteroffizier dann zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. (Hört, hört!) Ich glaube also, daß dieses Verbrechen, das überall vorkommen kann, seine schwere Sühne gefunden hat. (Sehr rihtig! rechts und bei den Nationalliberalen.)

Ich möchte ferner sagen, taß die Untersuchung der Frage, ob die Schuld an dem Fall einer mangelnden Beaufsichtigung seitens der Vorgeseßten mit beizumessen is, noch nicht abgeschlossen t, Der Stationschef und Gerichtsherr hat mir eben telegraphiert, daß das Ermittelungêverfahren gegen die aufsichtsführenden Vorgeseßten in der Mißhandlungs\sache des Heizers Brandt noch niht abgeschlossen wäre. Es ist also ein entsprechendes gerichtliches Verfahren eingeleitet, fo wie es ih gehört. Es ist also alles geshehen, was überhaupt nur gesehen konnte. (Beifall rets.) Damit scheidet der Fall aus aus der Frage der Heizerzulagen. (Zustimmung bei den Nationalliberalen und rets.)

Meine Herren, weiter. Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt, es wären Schmiergelder an Beamte gezahlt worden, und er hat das gewissermaßen so dargt stellt, daß das allgemeiner Usus wäre. Es liegen allerdings mehrere Fälle gegen Botteliers vor, die gerichtlich behandckt sind, und es ist richtig, daß die Botteliers irgend welche Sachen empfangen haben. Ich bin augenblicklich nicht ortentiert was es gewesen ist. Es ist gegen diese Botteliers eingeschritten ¡worden und sie sind streng bestraft worden. Aber wir. haben uns nicht damit begnügt, sondern haben die ganze Bottelierswirtschaft, die ja auch eine alte Ueberlieferung ist, geändert. Wir haben den Kantinenverkauf den Botteliers ganz abgenommen, und die Botteliers dürfen mit den Lieferanten überbaupt nicht mehr direkt verkehren, fondern in Zukunft macht das lediglih die Verpflegungskommission. Wenn ih also ein Mißstand herausgestellt hat, hat er nicht nur seine Sühne an den Personen gefunden, sondern es ist au die Ursache selbst beseitigt worden. Was die „Marinerundf he qu betrifft, so ist es richtig, daß sle von einem Beamten des NReichs8marineamts redigiert wird, aber nur soweit beeinflußt wird, als es sich darum handelt, daß nicht militärische Geheimnisse veröffentliht werden; denn es ist immer eine gewisse Schwierigkeit, in einem Fachblatt wie das, worum es ih hier handelt, das zu trennen, was allgemein wissenswert ist, von dem, was wir für uns behalten wollen. Darin liegt die Notwendigkeit, daß wir einen Beamten des Marineamts mit ter MNedaktion E haben. Im übrigen, meine Herren, ist der „Marinerundshau“, wie diejenigen Herren wissen, die das Blatt gelesen haben, die freiésie Hand gelassen worden, die man ihr nur lassen kann. Es finden Kontroverse und Meinungêaustausche in derselben statt, und sehr viele Artikel derselben decken sich keineswegs mit meiner Ansicht, ganz besonders nit in den Artikeln des Meinungsaustausches. Wir lassen also dem Blatte soviel Freiheit, als wir nur lassen können. Aber wenn wir wirklich solide fachwissenshaftlihe Aufsäße veröffentlihen wollen, wenn wir vnser Offizierkorps zum Nachdenken anregen wollen, wenn wir die- jenigen Herren befriedigen wollen, die für Marineangelegenheiten SJInteresse haben, so bleibt eben nichts anderes übrig, als einen Zuschuß zu gewähren. Würde der Zuschuß genommen werden, fo würde die „Marinerundschau" einfach eingehen, und das ist, glaube ih, weder der Wunsch des hohen Hauses, noch der Wunsch der vielen Freunde der „Marinerundschau“.

Dann hat der Herr Abgeordnete es so dargestellt, als ob den Offizieren gar nihts genommen wäre, den Offizieren hätte ja noch viel mehr genommen werden können. Ich will dem gegen- über nuc ein paar von denjenigen Offizieren herausgreifen, die der Herr Abgeordnete selbst genannt hat. Der Geschwaderchef hat jährlich 4000 M von den Bezügen verloren, die er von jeher bekommen halt (hört! bört! rechts, Zuruf von den Sczialdemokraten: Dann hat er eben zu viel gehabt), und der Geshwaderchef im Ausland hat 5500 4 verloren (hört! hört! rechts) von denjenigen Bezügen, die er immer

gehabt hat. (Z

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ruf von den Sozialdemokraten.) Wie man da noh behaupten kann, daß wir nur an den armen Mann, den Heizer, heran- gegangen seien, ist mir unverständlich. (Abg. N oske: Habe ich nicht gesagt!)

Dann hat ter Herr Abgeordnete autgeführt, der Staatssekretär hätte gesagt, er brauche sich niht mit Kleinigkeiten zu befassen. Ja, meine Res wenn man den Sinn meiner Worte fo umdrehen will,

der Herr es tut, dann bin ich überhaupt nid;t imstande, hier etwas zu sagen. Aber ih glaube, das hohe Haus hat mich richtig verstanden. (Sehr wahr! rechts.) Ich habe ausdrücklich gesagt: nie ist mir in meiner ganzen Dienstzeit ein Schritt so {wer geworden, wie die Abseßung dieser Bezüge und ganz speziell die Abzüge für die Heizer. (Sehr richtig! rechts.) Das habe ih gesagt. Sie baben also daraus entnommen und ih habe das bestätigt —, daß es fich hier niht um eine „Kleinigkeit" gehandelt hat, fondern um die s{werste Handlung, die ih überhaupt in meiner Dienstzeit habe ausführen müssen. So steht die Sache. (Sehr wahr! rets.)

Dann hat der Abgeordnete, wenn ih ihn richtig verstanden habe, etwa dem Sinne nach gesagt, die Offiziere sorgten nur für sih selbft, sie sorgten niht für ihre Leute. Ich muß gegen diese Behauptung auf das energiscs\te protestieren. (Abg. Nosfke: Habe ih nicht gesagt!) Meine Herren, nennen Sie mir einen Fall, wo, wenn eine Gefahr dagewesen ist, die Offiziere bei uns nicht in erster Linie eingetreten wären. (Zuruf von den Sozialdemokraten : &Fsendahl!) Solange die Marine existiert, ist das der Fall gewesen, und das gehört sich so.

Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt, ih hätte in der Budgetkommission ausgeführt, ich würde mir noch überlegen, ob sih die Sache mit den Helzern noch besser arrangieren ließe, mit anderen Worten, ih hätte kalte Füße gekriegt bei der Angelegen- heit. Meine Herren, worum handelte es sich damals? Damals handelte es sich um eine Erhöhung der Extraverpflegung, welche die Heizer bekommen über dasjenige hinaus, was die Matrosen bekommen. Darum handelte es sich, und ob das an sih richtig und durchführbar war, das war mir zweifelhaft. Ich habe bei der Gelegenheit auh gesagt und das habe ich bei der ganzen Angelegenheit von vorn herein in Erwägung genommen gehabt —, daß ich den Heizern eventuell auf andere Weise noch helfen könnte, ih: habe die Art und Weise näher besprohen, wie ih das tun wollte, wie ich den Heizern einen gewissen Ausgleich für den Verlust {hafen wollte, darauf bezogen sih meine Worte. Das, was Herr Noske gesagt hat, dreht die Sache vollständig um. Dann möchte ih doch sagen, er tut so, ¡als ob die Heizer nah den jeßigen Vor-

{lägen niht noch ein höheres Einkommen hätten als die Matrosen sie behalten, wie ih gestern ausgeführt habe, auch in Zukunft 27 é, während die Matrosen nur 19,50 4 haben, es bleibt also immer noch ein erhebliher Unterschied, den ih für meine Person den Heizern von Herzen gönne; ich bin aber nicht imstande gewesen, eine größere Summe aus dem Etat herauszubekommen.

Dann hat der Herr Abgeordnete gesagt, wir trügen ja die Un- zufriedenheit auf diese Weise in unser eigenes 8 Personal hinein. (Sehr ridtig! bei den Sozialdemokraten.) Meine Herren, wer bemüht fich denn, die Unzufriedenheit in unser Personal hineinzutragen (fehr richtig! rechts), ih oder die Herren? (Zuruf von den Sozialdemo- fraten: Sie in Ihrer Verwaltung!) Meine Herren, die Wahrheit, auf die kommt es an. (Zuruf von den Sozialdemokcaten : Auf die Wirklichkeit, auf die Tatsachen!) Im übrigen möchte ih sagen, die D brauchen {ih nit zu beunruhigen, wenn von der zuständigen

Stelle aus befohlen ist, wie die Zulage geregelt werden \foll, dann Es die Unzufriedenheit ganz von selbst aufhören. (Zuruf von den Sozialdemokraten: Von morgen ab hört die Unzufriedenheit in der Armee auf!)

Abg. Weber (ul.): Der Kollege Noske hat gesagt, es wäre deplaciert, die Verwaltung dafür zu N daß der Etat zum ersten : C4 \sparsamer aufgestellt wäre. Ich sehe nicht G warum wir nicht d Verwaltung Anerkennung zollen sollen, daß sie Abstrihe macht, die der Neichstag selber Geo @t hat. Die Abstriche persönlicher Aus- gaben werden der Verwaltung gewiß nicht leiht geworden sein. Die

Leistungs]| fähigkeit auf finanziellem Gebiet ist bei uns nicht \{chwächer als in anderen Staaten. Flotte, Kriegsmarine und Handel stehen fehr wohl in engem Zusammenhange. Insof fern it auch die S sendung eines Kreuzers nah Südamerika mit Freuden zu begrüf Unser Handel kann dadurch nur ge! winnen. England hat gerade d seine Flotte im Auslande große Erfolge gehabt. Es ist nicht richtig, daß unsere Werften vom Auslande keine Aufträge bekommen; die Marineverwaltung unterstüßt die Privatwerften in jeder Weise. Die Sozialdemokraten brauchen der Verwaltung nur die thr be- fannten Fälle zur Kenntnis zu bringen, dann wird zweifellos Remedur eintreten. Was die Zulagenfrage betrifft, so hat selbstverständlich die Kürzung von 10 „Z für die Heizer Aufsehen gemacht. Mit der Neichöfinanzreform hat die Sache aber nichts zu tun, denn die Mannschaften zahlen keine Steuern. Der Heizer wird auf dem Schiffe vollständig gespeist und gekleidet, und die 20 -Z waren ein Zuschuß zum Bekleidungsgelde. Es wäre zu wünschen, daß auch dem Heizer dieselbe Bekleidung zur Verfügung gestellt werde wie den Matrosen, nämlich das Takelzeug, d as sie vor dem Kessel verwenden fönnen. Hiermit und mit der besseren Beköstigung wäre den Heizern besser gedient als mit den weiteren 10 „8. Damit würde der sozialdemokratishen Agitation der Boden entzogen werden. Fch gehöre zu der Kommission, die die W tft i 1 Kiel besichtigt hat, nachdem ih vorher Wilhelmshaven allein be sichtigt hatte. Jh möchte auédrücklich bemerken, daß wir die Neise aus dem eigenen Portemonnaie bestritten haben. Uebrigens wäre es keine Schande, wenn Abgeordnete, die im Neichsinteresse reisen, aus irgendeinem Fonds entschädigt würden. Wie nötig auch eine bessere Information der Sozial demokraten wäre, beweist ein Artikel des „Vorwärts“, der in bezug auf die Schuldentilgung nach diesem Etat sehr mit innt ht von einem Bilanzschwindel spriht. Bei der Besichtigung auf den Werften ist mir wie den Abgg. Erzberger und YNacken man aufgefallen, was abgeändert werden kann. Ich stehe deim Sta ats, sekretär des MNeichsmarineamts unabhängiger gegenüber, wie die Sozialdemokraten ihren Genossen gegenüber. Gewiß ift es nicht ganz richtig, wenn an der Spitze eines Werftbetriebes ein höherer Offizier stezt, der vom Praktischen bisher féine ordentliche Ahnung gehabt hat. ‘Der neue Oberwerftdirekter in Kiel hat allerdings ver- \chiedene industrielle Betriebe durchgearbeitet. Aber in 3 Monaten läßt fich nicht alles nahholen. So, wie der Abg. Struve sich die Organisation denkt, wird sie allerdings nicht gut durchzuführen sein. Der Kollege Struve wird seine Vorschläge revidieren müssen. Eine L ezentralisation beim Einkauf ist nicht am Plaße. Ich habe den Eindruck gehabt,

die Beamten, die zum Teil der Marine entstammten, threr Aus E gewachsen waren. Ffenthal hat mir einen Tarifvertrag gezeig! zu stande geton men ist auf Grund der von‘ 9 Arbeitern festgest ellten bn a Die Arbeiter haben an diesen Tarifsäßen mhts auêg | Dieser Herr JI/senthal ist mir nach meinen eingehenden "Bespr mit ibm als ein sehr tüchtiger Mann erschienen. In Kilhelmsh 1 haben wir leit Fuli 1910 faufmännische Buchführung. Soll der gesamten Verwaltung voll durchgeführt werden, ]o l bisherigen B eilebuno n der obersten Stelle des Ressorts geor Beamten insoweil Wandel geschaffen werden, Berwaltungsdirektor, jederzeit abseybar, durch den Staats] muß entfernt werden können. Der größte Krebsschaden aber beim Potsdamer Nechnungshof; es geschehen unglaublihsten Sachen,- es werden Monita gezogen übe1 geringfügigsten Beträge, die wahre Aktenballen erzeugen. (Fin Monitum über 209 Mark verursahte in 4 Jahren 49 Mark Schreibgebühren; über den Verbleib eines Pfunds Nielstahl wurde jahrelang nachgeforsht, bis ein Werkmeister auf einem Akten stück bemerkte: Wird wohl ein Volontär verbrauht haben ; und damit gibt sich dann der Rechnungshof zufrieden. Es ist ein unnüßer Unfug, daß von Wilhelmshaven Jahr für Jahr 200 000 Rechnungsbelege kommen, daß Kiel jährlih 24000 kg Papier nach Potsdam schickr. So kann nicht weitergewirtscaftet werden. Es wäre viel richtiger, wenn die Räte des Rech- nungshofes selbs an Ort und Stelle revidierten; aber natürlich ist es viel bequemer, den Berg zu sih kommen zu lassen, als zum Berge zu gehen. Bei dem Staatssekretär von Tirpiß haben win immer hin {hon manches Entgegenkommen in dieser Richtung gefunden. Warum foll man das nicht auch hier vor dem Reichstage anerkennen ? Fn der Deckungsfähigkeit und Uebertragbarkeit der einzelnen Titel fönnen wir gar nicht weit genug gehen; dann haben wir auch eine bessere Kontrolle als beute, wie der in Ki |

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(6 if y i tautschou gemachte beweist. Das follten sich auch die anderen Neichsresorts sein lassen. Auch die Sozialdemokraten follten sih an Drt und S erkundigen (Zuruf des Abgeordneten Severing)... Her Ko vering, ih bin über Jhre sehr kurzen Ce, Uber zweistundige SUpppisike beim VDberwerftdireftor durhaus informiert. Damit ijt nichts gemacht, da muß man H. ote IWIT, wenigstens vier Tage hinseßzen. Unter der Konkurrenz des Werst arbeiterkonsumvereins, der mittelbar dur LEERNEDar unterstützt wird, hat der kaufmännishe Mittelstand in Wilhelmshaven, wie die Oldenburger Handels kammer beweist, \{chwer zu leiden. Das ist doch niht der Wille des Reichstags gewesen. Der Verein bedrängt mit seinen Verkaufsstellen und Filialen auch den Mittelstand in Bank und anderen Pläßen Vldenburgs. Der Staatssekretär sollte in dieser Beziehung unseren Wünschen Rechnung tragen.

Staatssekretär des Reichsmarineamts, Großadmiral von Tirpiß:

Meine Herren ! Ich möchte mir nur erlauben, auf den lezten Punkt, den der Herr Abg. Dr. Weber erwähnt hat, ein paar Worte zu er- widern. Es handelt sich um die Verkaufsstellen für Arbeiter auf der Werft. Solange die Verkaufsstellen auf der Werft waren, hatten wir sie in der Hand, konnten wir sie ganz einshränken. Nachdem wir sie gezwungenermaßen aus der Werft herausgelegt haben, haben wir einen direkten Einfluß niht; denn Staatsgelder bekommen sie nicht einen Pfennig, es sind tatsächlich Privatvereine.

Im übrigen möchte ih sagen, daß nur Arbeiter, die Karten haben und sich als Arbeiter der Kaiserlihen Werft ausweisen können, an den Verkaufsstellen kaufen dürfen, daß das für alle Offiziere und

böberen Beamten direkt verboten ist. (Zurufe von den National- liberalen.) Ich konstatiere noch einmal: das ist direkt verboten. Und i konstatiere weiter ncch einmal, taß Staatsgelder nicht dazu gegeben werden. Daß ih den geringen Einfluß, den ih vielleicht noch habe, in bem gewünschten Sinne benußen werde, kann ih gern zusagen. Aber Sie haben mir die frühere Waffe aus der Hand genommen, indem i gezwungen worden bin, die kleinen Verkaufs8- stellen aus der Werft herauszulegen. Aber ih werde mi in dem

Sinne bemühen.

Abg. Herz099g (wirts{ch. Vgg.): Ich habe die Ueberzeugung, daß allmäblidh ein kaufmännischer Geist in die Betriebsverwaltungen einziehen wird. Der Etat selbst ist sparsam aufgestellt. Daß nah dem Flottengese die Marineverwaltung eine großere Nea weglichkeit hat, kann ih nur als einen Vorteil bezeihuen. Vie Marineverwaltung hat mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln vorzügliches geleistet. Daß die Heizer eine bessere Verpflegung bekommen sollen, wird fie für die Kürzung der Zulage faum ent- \hädigen; an eine bessere Kost gewöhnt man sich Teidht. Den Verlust von 10 4 empfindet aber der gewöhnliche Véann |chwer Der Anerkennung für die Nettungsarbeiten Vet Den Us Tonueit wir uns nur anschließen. Unsere braven Seeleute sind über alles Lob erhaben. Daß Unregelmäßigkeiten auf den Merften agert{chtlih festgestellt werden, beweist nur, ein wie wadsames Auge die Marine- verwaltung hat. Die deutschen Kellner führen darübe daß Marineordonnanzen Kellnerdienste leisten und der Tätigkeit der Kellner Konkurrenz machen. Der Vorstand S@neiderinnung in Kiel - beschwert sich über die starke Konku die den privaten Schneidern dadurch gemacht wird, daf fleidungsamt die Anfertigung der Extraanzüge übernimmi Marineverwaltung sollte alles vermeiden, was geeignet ist, Nd im Mittelstande zu machen.

Abg. Dr. Leonhart (fortshr. Bolksp.): Als 1ch ge! des Abg. Erzberger hörte, mußte ih unwi illkürlih an Neuters denken: Korl, wie hast du dir verand herbe \charfe Kritik der Marineverwaltung ; gesteri ge hender Optimismus ! 1917 würde, ]o stellte es der Abg das Sxire ordinarium aus dem Marineetat fasi gänzli sein. Diese Prophezeiung steht auf außerordentlich hn 1900 hat kein Mensch geahnt, daß wir 1911 Schiffe stati von 10 000 t bauen würden. Der Abg. Erzberger deut sches Flottengesez mit dem französishen verglichen ; lieber gesehen, er hätte den NBergleih mit England Gewiß hat ein englischer Lord der Admiralität d: Flottengesez für zu elastisch erklärt; aber das it et Marineverwaltung, während es für den Reichstag c seitige Bindung bedeutet. Unser Außenhandel natürlichen Ursachen, vor allem aus der Zunahme um jährlih etwa eine Million. 1912 joll allo Bauausgaben beginnen. 1912 4: mals aber die eine Anzahl großer Kreuzer, und es wird mit eine Deplacements und mit vielen Liberen Umständen die größere Ausgaben mit sih bringen können. Der Flot arbeitet ja {on auf eine Beschleunigung des Crsaßes Hertha - Klasse hin. Hier ist die Marineverwaltung rechten Wege, wenn sie diesem Drängen nicht na immer dieselben Deabtiero Die Du: binter der C Am 10. d. M. hat der englische Marineminister zugeben seine Mitteilung im Unterhause im vorigen Fahre der Dreadnoughts, die Deutschland in den einzelnen würde, grundfalsh gewesen ist. Tatsächlich werd Frübjabr 1917 im ganzen 17 Dreadnoughts ae Trost, daß auch in anderen Ländern Erklärungen ergehen, die später durch die Tatsa Hoffentlich tragen die heutigen Grfklärunge1 England dazu bei, die Ansichten über die Die Nede des Abg. Dr. Dröscher war eine ganz Verhim1! u Tung des Staatssekretärs und selbst für ein etne starke Leistung. Seine Wähler erden ficherl

Aen, wenn er die erhöhte BVrannî: teuer usw. aus der Tasche zieht. Die Heizerzulag allgeme ine Wehrpfl icht rbindung

¡Wag reuten aus (atrosen sind, o verse n den if andere Posten, bel d

s Offiztersbur|chen

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Acgen

» bei I\tellu ch fin 3 WwICd viel let chter sel Belt, \chaffen. Ie t nah meiner persönliche U Bes chneidung des Budg en allergrößten W Jahr bewi illigt wird i der Kieler Werft 1st pegrüf gegenwärtigen Verwaltungsdirekttors | ob nun gar nichts au] ih denn doch widersprechen. handlungen, denen ich damals reuliche inge gehört. Dem \. 3“ (ließen wir uns an. gelesen; ih habe ge! Unglück das richtige V insbesondere das he ie Mannschaft beitändig a ( zte, solange auszuharren, bis die Rett Auch bei der Rettung ist alles Mäm o erfreulich ift, daß das Unterseebootwesen jeut 1 gefördert wird. Frankréidó und England mar]chier( Spitze. In de1 Men Jahrbüchern“ stellt d est, daß, seitdem Sngland weiß, wir haben boote, die Invasions ¡gerüchte die etn entbe hre n 1A England vex{@wünden find. Reichötags hinsihtlich des Zulagewe]ens Tatsächlih hatten sh große Mißstände entwicelt. geworden, daß die Seeoffiziere und Beamten aber für jede besondere Tätigkeit eine Zulage. finanziellen wie moralischen Gründen geändert die Zulagen konnten geradezu kleine Vermögen er|part werden. Wenn die Geschwaderchefs jeyt 4000 bis 5500 M weniger beziehen, so ist das der beste Beweis, daß sie vorher zu viel erhielten. Wir haben wider Erwarten einen Bundesgenossen bekommen in dem wohlbekannten Vizeadmiral von Ahlefeld, der jeßt Leiter eines großen Schiffsbaue! ablisse: nents in Bremen ist, einer der bervorragend|ten deutschen See eoffiziere. Er glaubt, daß ein Seeoffizier sehr wohl in der Lage ist, ich Kapitalien zu ersparen. Er mat in seiner Broschüre auf den Umstand aufmerksam, der auh für den Reichstag ein gewisses Interesse hat, daß nämlih so viele See- offiziere Aufsichtsrats- und Direktorenstellen bei großen industriellen Werken annehmen oder eine Vertretertätigkeit für folche Werke ausüben. Fh halte dies für sehr bedauerlich, denn die Kosten dafür trägt \{chließlich doch der Steuerzahler. Fch würde es für ein nobilos officium halten, wenn unjsere Marineoffiziere solhe Posten ablehnten. Prinz Heinrih wird selbst überrasht gewesen fein, daß man seine Nede, die er in einem verhältnismäßig kleinen Kreise gehalten hat, in folcher E hier im NRetchstage und in der Presse besprohen hat. Gr wollte sicher- lich seine Worte nur als seine Privatanshauung aufgefaßt wissen.

(S{hluß tin der Zweiten Beilage.)

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Q Mg Ä é D,

en Reichsanzeiger und döniglih |

Zweite Beilage

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Berlin, Mittwoch, den 15. Fe

Preuß

E E N A P RE B S D E K M SI E O D B AS Cu U

(Schluß aus der Ersten Beilage.)

Die Ansicht meiner politishen Freunde über die gegenwärtige innere Gefahr ist eine etwas andere. Ueber die Mitteilung des Staats- sekretärs, daß der Prinz weder Gehalt noch Pension bezieht, waren ir überrascht. Wir würden uns freuen, wenn wir derartige aue Mer DerzetMnen Tonnten, Dr RKaler bat. auf pte äden des Alkoholismus in der Marine unter Anziehung des ( iglischen Beispi els hingewiesen. Gs ist allerdings bemerfens- wert, daß Uber 20000 Seeoffiziere und Mannschaften der iglischen PVearine bera! Ie de Getränke vollständig vermeiden. 11 uns auch d all wäre, so würde es sehr zu begrüßen ‘den trie( gerichtlichen Nerhandlungen zeigt sich immer er, day der All ovhol die Schuld tragt. Wir sind Setner jestät dankbar für die Unterstüßung, die er durch seine Ausführung denjenigen hat zu teil werden lassen, die {hon lange vorher in Marine den Kampf gegen den Alkohol aufgenommen haben. hr zu wünschen wäre es, daß die Zahlmeisterlaufbahn weiter fort würde. Die Ingenieure nehmen noch lange nicht die in, die ihrer Verantwortung entspricht. Das moder ein Wunder der Techmfk, deshalb sollte besser stellen als bisher, wenn es auc „Det Kaiser äaußerl lich ihren Dffiziercha vater ffiztershärpe zum Ausdruck gebracht hat. r (Meformy.) : Gens ge! M war, wie der À | , die Schaffung der Marine eine sehr ene e r die Fortschrittliße Volkspartei diese Tat batte o würden wir heute noch keine Marine n ie M ing ha t mit den ihr zur Verfügung gestellten Mitteln in Großes geleistet. is ( s ch A am Tisch gemacht, denn wir sehen, daß sie fh bew ähr Die pernunTti j ge MNeden, wie 2 geben der Hetpresse in Englantd nand ift o ain ig, zu behaupten, er nicht hätte sagen dürfe diese Ansicht so en

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O ffiztei qe( zurucTge]eßz 1atsfekretär der Ingenieure mehr an gesagt hat, er » ihnen gern einen

wenn das Reich das nötige Geld dazu bätte. für die Ingenieurschule ni i und Lehrkräfte wird ( 14 Gf tedynische Ausbildung der | wenn C ildet werden, daß sie in der Navigation allen Nationen vorangehen. I di lel q Ver ee mit technis{en Dingen nicht für vorteilhaft. Zu meiner hat unsere Denkschrift über die Reorganisation im Hause und Staatsfekfretär eine gute Aufnahme gefunden. Natürlich muß der Reorganisationsplan vom kaufmännischen Geiste erfüllt in, aber mit der kaufmännischen Buchführung allein ift es auch nicht getan. Ich habe von Krupp einen Brief erhalten, worin mir mitgeteilt wird, daß die Direktion der Wilhelmshavener Werft der ¿Firma geschrieben habe: Infolge der Einführung der doppelten Buch- führung werden Sie ersucht, die bisher in doppelter Zahl ein- gereichten Rechnungen nunmehr in vierfaher Zahl einzureichen. Auf , den Wandel der Anschauungen des Abg. Erzberger in Marinefragen ift bereits hingewiesen worden. (3s ist bisher von der Verwaltung bestritten worden, daß sie die Secoffiziere einseitig be- günstige. Es ist uns nun eine Denkschrift vorgelegt worden ; wir er- fahren daraus z. B., daß der Chef des Admiralstabes 6000 / Nepräsecn-

tationszulage erhält; von den 18 000 /6 Dienstzulagen, die 4 Admirale

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M2 I T! Y F

ebenfalls aus Kapitel 51 a erhalten, erfahren wir nichts. Di 11 1d, zum Teil erheblich herabgeseßt; der Chef des Stabes lowie der Geschwaderchef erhalten 28 9/6 weniger. j

aber nur um l Bon den "N en“ Tasfelgelt

sollten künftig wegfallen, und nur ¿elottenges{chwad n wre Flag gschiffe einmal in

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ste bet alten Tatfächli e Schiffe im Jahre nur ci Be rbandsreifen in See währe! d N die übrigen 260 i Einzeli üb laufen oder im Hafen liegen. Ja ichwaderchef aber nie an Bord

ganzen ungefahr 52 6. emgegenüber fl man behaupten fann, da T höheren Offiz wegTommen in bezug auf die Kürzung der schaften, speziell die Heizer. Solange fo etwas G fizteren if Helgoland Troß der Offizie

man es nicht verantwort

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werde Rücksicht ] wie Herrn Abg. Dr. Leonhart sagen die Tatigkeit Nechnungshofs eine Kritik zu üben. Ich möchte aber Macht des Neichsmarineamts übershäßt, idSmarineamt hâtte ner Kraft heraus hältnisse des Neclnungs! ) r Abgeordnete von Ahlefeld nmission Ausführungen gemach! gekommen. S0) DaITe | nähe: uf Fragen einzugehen, le j l werden sparen Ben,

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der Kieler Föhrde und in Eckern- daß, wenn rechtliche Ansprüche

ischer also nicht mit Klagen ken

schwierig ist, thnen bloß aus Billigkeits( fili Wo haben wir das? Wie können wir das ver-

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und ist seitens Xnte inhibiert worden. tenTommando mit de andelsfammer in Alto! en Firmen nicht ute auf die

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Mit Dro Ung getreten,

»rden, daß irfen fie nit mir genannt geschehen. Herrn Abg.

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zum Abschluß

Der Herr angegeben, wie

kann fih doch cine NRangliste vornehmen

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Jch habe aud) gelagt, daß 1d red für die Ingenieure zu vermehren dur ina Eau niederer

daß mir das aber M niht mögli

weil es an der Finanzlage l geschettert ift.

für alle größeren Schiffe ritabsingenieure an die Spiße

habe id zretimal gemacht nn die Verhältnisse

werde ih ihn wiederholen.

Dann hat der Herr Abg. Dr. Struve empfohlen, wir sollten doch den Ingenieuren Disziplinarstrasgewalt geben. D verstößt aber gegen ein altes militärisches Prinzip unserer Marine. Auf den Schiffen hat im allgemeinen nur der Kommandant wirkliche Straf- gewalt, und es scheint nit angängig, daß wir anderen Offizieren außerdem Strafgewalt gewähren. Z

(Abg. Dr. Struve: Seien Sie au hierin mal modern!)) Wir würden dadur einen Staat

schaffen, und das geht nicht. Außer dem Kommandanten noch der erste Offizier eine geringe Strafgewalt, aber im allgemeinen ae Ber 1i9ue gegen die allgemeine Schiffsordnung gerichtet, die in den Maschinen genau so gilt wie den Batterien, den Torpedorâume der was sonst an

Räumen da ist. Der Kommandant e Ausnahme

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L/U,

sbildung, (c ch: »be nl mmandant. Aus

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zu wenig

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g ein geitellt haben. s neuen Au 1sbildungs- ja fehr t ierig, stellen. Was aber trifft, meine Herren, so kann ich dem Fahren etwa

von 6 auf 4 M, doch ein sehr reich he kommen, fie » in Helgoland der Herr Abg. Hel wie es sich für gestaltet, der auf vier Wochen dahin geht und i die dauernd da fißen, leben und baben tin vieler Beziehung große Entbehrungen zu ertragen. Es ist das auch für unsere Mannschaften sehr unangenehm, wir haben es deshalb fo eingerichtet, daß wir die Manns schaften mit den Gärnisonen von Bremerhaven und Curhaven wechseln, weil die Leute durch das ifolierte Leben zu schr zurückgebraht werden

Die Herren,