1891 / 61 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Mar 1891 18:00:01 GMT) scan diff

[70191]

Dcentsche Uebersee- Vank.

Die Herren Aktionäre werden bierdurch zu der am Donnerftag, den 2. April 1891, Nachmittags 32 Uhr, im Sitzungssaale der Dentschen Vauk hierselbft, Behrenstraße Nr. 9 part., ftatt- findenden ordentlihen Generalversammlung unserer Gesellschaft in Gemäßheit der §S. 14, 1d und 16 des Statuts eingeladen. E

Der Gescäftsberiht pro 1890 nebft Bilanz und die Gewinn- und Verlustrehnung liegen vom 19, März d. Js. ab aus.

Tagesorduung : 5

1) Vorlegung des Gefäftebcrichtes für 1830. 2) Beschlußfaffung übcr die Festftellung der

Bilanz und des Gewinn- und Verlust-Contos

per 31. Dezember 1890. 3) Wakblen für den Aufsichtsrath. Berlin, den 11. März 1891.

Deutsche Uebersee-Vank. H. Walli ch.

“Kieler Straßen - Eisenbahn- Gesellschaft.

Ordentliche Generalversammlung den 10. April 3. e., Mittags 12 Uhr, im Lokale der Handelskammer in Kiel, Wall Nr. 42. Tagesordnung : 1) Jabresberiht nebst Bilanz pro 1890, 2) Bericht der Revisoren und Antrag auf Decharge, : L 3) Wahl eines Mitgliedes dcs Aufsichtsrathes. Diejenigen Aktionäre, welhe in der General- verfammlung das Stimmrecht autüben wollen, baben vor dem 8. April entweder bei den Herren Sartori & Berger in Kiel oder den Herren von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. M. ihre Aktien zu binterlegen. Kiel, den 9. März 1891. Der Auffichtsrath.

[88227] Coburger Bierbrauerei Actiengesellschaft.

Ausloosung von Prioritätsobligationen. Bei der beute vorgenommenen vierzehnten Aus- loosung unserer Prioritätsobligationen sind folgende 28 Nummern: 20 26 40 48 54 61 62 86 98 222 227 309 355 357 376 413 468 483 491 498 503 507 520 527 531 544 567 575 gezogen worden, was mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß die Au2zablung des Kapital- betrages gegen Rückgabe der Obligationen nebft den no® nit fälligen Zinsabscbnitten am 1. Septem- ber d. J. an unserer Caffe erfolgt und die Ver- zinsung mit diesem Tage aufhört. Coburg, 27. Februar 1891. Der Vorftaud derCoburgerBVierbrauerei—Actiengesellschaft. Adolph Forkel.

7) Erwerbs- und Wirthschafts- Genossenschaften.

Keine.

8) Niederlassung x. von Rechtsanwälten.

Keine.

9) Bauk - Ausweise.

Keine.

4 s C 10) Verschiedene Bekanntmachungen. :

Bilanz der Reichsbank am 31. Dezember 1590.

Activa.

1) Der Bestand an Gold in Barren oder ausländishen Münzen, das

Pfund fein zu # 1392 gerechnet 2) Der Kafsen-Beftand, und zwar an: a. coursfäbigem, deutshen geprägten Gelde .

b. Reichskaffens{heinen : c. und d. eigenen Banknoten

100» O e s O

1000 Æ 500 , 100 ,

90“ g0- g0- go 0 g0- go

e. Noten anderer Banken . s 5 3) Der Bestand an Silber in Barren und Sorten

4) Die Wecselbestände, auss{ließlich der unter Ziffer §8 bezeichneten,

und zwar : a. Plaßwesel l e innerbalb der näbften 15 Tage fällig

b, Versandtwe{sel auf deutsbe Pläße innerbalb der nähften 15 Tage fällig I S a a

c, Wesel auf außerdeuishe Plätze auf Belgien . R

Frankrei . Holland . Italien . Kopenhagen London . t Skandinavien .

5) Der Betrag der Lombardforderungen, und zwar:

a. auf Gold oder Silber .

þ. , Effekten (eins{ließlich Wesel) der in §. 13 Ziff. 3 Buchstaben b. e. d. des Bankgesetzes bezeichneten Art .

6 E Aa d. , Waaren e 6) Der Bestand an Effekten:

a. an gekauften Schaßanweisungen und anderen

d. . gc Gla... Effekten des Reservefonds

C. #

7) Das Guthaben der Bank im Kontokurrent - Verkehr bei ibren

Korrespondenten

8) Der Betrag der fälligen, “aber "unbezablt gebliebenen Wechsel-

forderungen . . .

9) Der Werth der der Bank gehörigen Grundftücke .

10) Vers@iedene Aktiva:

a. NorsSüfe auf zur Diskontirung genebmigte Wechsel .

b. Vorausbezablte Gebälter an die Beamten c. Bau-Vors@üfse .

L Zum Umlauf nit mehr ‘geeignete und. deshalb von den

Kafen-Beftänden abgesezte Banknoten e. Am 31. Dezember d. einige Tage Forderungen

Passiva.

1) Das Grundkapital 2) Der Reservefonds: : derjelbe betrug am 31. Dezember 1889

bierzu treten die, laut §. 24 Ziffer 2 des Bankgeseßes vom Gewinne des Jahres 1890 im Betrage von #4 15 340 772,99

abzusezeriden 20% mit . .

3) Der Reservefonds für ¡weifelhafte Forderungen :

derselbe betrug am 31. Dezember 1889 hiervon find im Iahre 1890 abgeschrieben

Für das Jahr 1890 neu reservirt . 4) Der Gesammtbetrag der in Betrieb gegebenen Ba

;) Das Gutbaben der Giro- und Kontokurrentgläubiger

6) Der Betrog der Depofiten (unverzinslih)

) Der Betrag der na §8. 9/10 des Bankgeseßzes an die Reichs-

kase abzuführenden Noterfteuer . . 8) Versciedene Passiva:

s. Betrag der no§ nit abgehobenen Anweisungen

Þ. Betrag no nit ausgezahlter Auftragswesel. . .

c. Die dem Jahre 1890 zufallenden Zinsen und Erträge von MWetieln, Lombardforderungen und Grundstücken . ;

d. Not nit abgehobene Dividenden . e Veriwiedene Bu&bshvulden . . .

9) Der Betrag des Reingewinnes für das Jahr 1890: G M 5168 154,60

a. ir di... b. für die Bankantheils-Inhaber

hierzu treten die 1889 unvertheilt gebliebenen

500 Thaler

A 93 408 200,09

in längerer Sit. . . . . . . - 199 969 163,63

M 125 642 500,00

M

. unbezablt gebliebene, ‘und erst später eingegangene Wechsel- und andere

nknoten :

4 H H

Ï 236 536 887 34 522 158 895 25 16 249 100

600

750

30

460 162 000 26 449 500 242 958 300

729 571 180/— 13 374 100 —/1 281 353 275/25

190 877 390,80 316 519 890 80 108 167,60 183 315,65 163 738,75

5 129,65

37 317,75

3 279 687,55 67 865,50 e 23 463,10 3 868 685/55

613 765 939 98

467 300|— 140 235 650 * * 5 430 800!|—| 146 133 750 Wertbpapieren E 37 719 287 47 4 649 357 03

117 334 56 21 517 500

36 816 858 40 2 378 610 190 03

120 090 000

i 3068 15459 290.2909 44 305 000'— 64 376 11 D310 623 39 274 176 11 514 800

500 Thaler 115 500 O 573 000 0 241 575 L 602 325 O 254 625 1000 M 833 269 000 500 , 49 997 000

à 100 977 747 600 —| 1 862 800 625 T T 348088837286 837 173/48

338 627171

| j 820 467/76 | 314 984 94 979 100/69 | 0 Î 6

28 834 20| 04 633/33] 6748 070/92 gs

2 1 1

7 104 463/80} 5 174 682/42) 12 279 146/22

L 6 527,82

Berlin, den 31. Dezember 1890. {70177]

Haupt- Buchhalterei der Reichsbank.

(12 378 610 190/93

Einnahmen. 1) Gewinn von PlaßweWfeln. . E E S « Wecbseln auf außerdeutshe Plätze 2) Gewinn an Lombardgeschäften S 3) Erbobene Gebühren .

5) Erträge aus den Grundftücken der Bank . G E R 6 7) Versiedene Einnabmen:

a. wieder eingezogene Unkosten . ..

e P

Ausgaben. 1) Verwaltungskoften : für die Central-Verwaltung . für die Spezial-Verwaltung : a. für die Hauptbank . b. für die Bankftellen

2) Für Anfertigung von Banknoten

(Reihs-Gesetz-Vlatt Seite 215) . 4) Der Betrag der nach 88. 9/10 des

Notenfteuer O A 5) Auf ¡weifelhafte Wetselforderungen reservirt

Vilanz. Es beträgt wie vorstehend die Einnabme die Ausgabe

gesetzes vom 14, März 1875: 1) an die Antbeilseigner 41 9/0 von e 120 000 090 mit .

3) Von dem Ueberreste von. . . erbalten 3t 9% die Reichékafse . 3F 9% die Antbeilseigner

und obige drei Viertel .

Die Antbeil8eigner erhalten demna obige 33 % . obiges ein Viertel

Berlin, den 31, Dezember 1890.

4) Zinsen von Butforderungen und. diékontirten Effekten

b. ersparte Gewinnantheile von unbeseßten Vorstands-Beamtenstellen S c. auf früber abgeshriebene Wechselforderungen nachträglih ein- b

3) An den Preußischen Staat gezablt gemäß 8. 6 des Vertrages vom 17 /18. Mai 1875 Bankgeseges ‘an die "Reichskase abzufübrenden

Hiervon find bereits gezablt bezw. noch zu verrehnen nah §. 24 Ziffer 1—3 des Bank-

2) 209% von M 15 340 772,99 zum Reserve-Fonds mit .

4) Von dem weiter verbleibenden Reste von. erhalten drei Viertel die Reichskaffe ein Viertel die Anthbeil8seigner

Die Reicbskafse erbält demna obige 33% . . 4 290 000,00

und den ultimo 1889 unvertheilt gebliebenen Rest von

Gewinn-Berehnung für das Fahr 1590.

K [A M 11133578,38 . 11856 379/44 362 938/35 [23 352 896 17 4 650 854 70 2 318 075 55 296 216 73 4872714 5 146 73

é 154 060,61 5 865,33

«__30713.19 |__190639 13 Einnahme 130 862 556/15

M 1415 224,02

044 481,31

1 497157401 , 7 431 279 34

211 970 1 865 730'—

6 016 055,32

Ausgabe | . 130 862 556/15 cs ee 4 O Gewinn für 1890 [50 74 740 772/99

j j

. [5 400000/— bleiben [15 340 772/99 [306815459 . |TID7D 61S 70

|_8 400 000 _ [3372618 0

3 872 618 40

l 2 904 463.80 zusammen 7 104 463,80 | E L E M 4300000

968 154/60 6 527/82

5 174 €82 42

zusammen

Haupt=-Buchhalterei der Reichsbank.

[68319] Bekanutmachung.

Die neu begründete Kreis-Thierarztftelle für den Kreis Bremervörde mit einem Dienst- einkommen von jährli 600 Æ ift zu beseßten.

Qualifizirte Bewerber, welche das Fäbigkeitszeugniß

für die Verwaltung einer Kreis-Tbierarztstelle erworben baben, oder si verpflihten, der vorgeschriebenen Prüfung fich zu unterziehen, werden bierdur auf- gefordert, fic unter Einreichung ihrer Zeugnisse und eines selbftgeshriebenen Lebenslaufes bis zum 15. April d. Js. bei mir zu melden.

Dem anzuftellenden Kreis-Thierarzte, welcher seinen Wobnfiß in der Stadt Bremervörde zu nehmen hat, wird ein ZusGuß von jährli 500 Æ aus der Kreis- kommunaltafe zu dem Gebalte und eine feste Gin- nabme von 300 Æ jäbrlich für Unterrichtsertheilung an der A@ckerbauschule in Aussicht gestellt.

Stade, den 26. Februar 1891.

Der Regiernngs-Präfident. In Vertretung : Bodenstein.

[70280] Bekanntmachung.

Erledigung der Kreis-Wundarztstelle des

Kreises Vitterfeld.

Die Kreis-Wundarztftelle des Kreises Bitter- feld mit dem Wohnfitze in Bitterfeld, Brehna, Düben, Grâäfenhainichen oder Zörbig ift er-

igt.

Geeignete Bewerber wollen sich unter Vorlegung ibrer Zeugnisse und eines kurz gefaßten Lebenslaufes innerbalb 4 Woten bei? mir melden.

Merseburg, den 7. März 1821.

Der Königliche Regierungs-Präfident.

[7027] Bekanntmachung. Der Verwaltungsrath der Landschaft der Provin We':falen hat a. zum Justitiar : Herrn Rechtsanwalt Nottarp zu Münster, b, zu dessex Stellvertreter: Herrn Landgeriht3- Ratb wg daselbft, j für die Zeit bis Ende des Jahres 1893 wieder- gewäblt. Münster, den 9. März 1891. Die Direktion der Landschaft der Provinz Westfalen.

[70064] Vorladung.

Nacbdem i dur Erlaß des Königlichen Regierungs3- Präsidenten zu Koblenz vom 26. Februar 1891 zum Kommissar zur Leitung des Verfahrens über die Bildung einer öffentlichen Wafsergenofsenschaft in den Distrikten Altengrub, Unter-Altengrub, Wies{en, Am oberen Berg, Kleeacker, und Auf der Höhe, Gemeindebann Driesh ernannt worden bin, habe ih zur Erklärung über den Plan und über das Statut, sowie zur Wabl von Bevollmäßtigten auf den 21. April 1891, Vormittags 11 Uhr, im Schulhause ¡zu Driesch Termin anberaumt, zu welchem die Betheiligten unter der Verwarnung, daß die Nihtersheinenden oder Nichtabftimmenden dem- jenigen zustimmend angesehen werden sollen, wofür die rbeit der abgegevenen Stimmen fi erklärt, biermit vorgeladen werden. i

Beglaubigte Abschrift dieser Vorladung ift zur E dex Pelhei@rn bei dem Gemeindevorsteher zu Driesh niedergelegt. i

Lugerath, 6, März 1891.

' Der Kommissar.

von Die ft.

Kol, Bürgermeister.

Sechste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoh, den 11. März

2 G1.

1891,

halt dieser Beilage, in welcher die

Der Eisenbahnen E O sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-Handels-Register für das Deutshe Reich. x: 61,

Das Central - Handels - Register für das Deutshe Reich erscheint in der Regel täglih. Das

Das nal «Bandes Sgr für das Deutsche Reih kann durch alle Post - Anstalten, für | öniglihe Expedition des Deutshen Reihs- und Königlih Preußishen Staats- | Abonnement beträgt 1 X 50 S für 20 DEghr. E er Druckzeile 30 4.

Berlin auch durch die Anzeigers SW., Wilbelmftraße 32, bezogen werden. aim

Zur Lage der deutschen Industrie im Jahre 1889 und 1890,

Na dem Berichte der Handelskammer für das Lennegebiet des Kreises Altena und für den Kreis Olpe batte das belebte Geschäft im Jahre 1889/90 zur Folge, daß in dem dortigen Bezirke Arbeiter gesucht und die Löhne steigend waren. Die in der zweiten Hälfte des Jabres 1890 ein- tretende Verflauung der Betriebe ist allerdings nit obne Einfluß auf den Begehr nach Arbeitern geblieben, doch ift dies, namentlich in der Eisen- industrie, ohne Einfluß auf die Löbne der Arbeiter geblieben, und erfreuten sich diese ciner regelmäßigen, lohnenden Be)cäftigung. Die Räume in denen jugendlihe Arbeiter beschäftigt werden, entspreben durhweg den gesetzlihen Anforderungen, auch ist fein Fall bekannt geworden, daß Aus8nabmen in der Beschäftigung derselben von den Werkbesißzern erbeten und von den zuständigen Polizeibehörden bewilligt worden wären.

Die Produktion von Drabtstiften hat in Westfalen, Rbeinland und Oberschlesien, troßdem in vielen, selb#| übersecisen Ländern, welche früher Stifte aus Deutshiand bezogen, si die Erzeugung dieses Artikels unter dem Schutze von Eingangszöllen eingebürgert hat, derartig zugenommen, daß eine ge- waltige Ueberproduktion eingetreten is, welche die gegenwärtige Herstellung beeinflußt. Da die mit großer Mübe zu Stande gekommene Vereinigung der Drabtstiftfabrikanten fih nit halten konnte, weil ein größeres Werk derselben niht beigetreten war, war es au nit mögli, die Anfangs erzielten Preis- verbefserungen aufrecht zu erbalten, vielmehr erfolgte ein Preisrückzang noch unter den früheren Stand. Die üblen Folgen dieser Auflösfung maten si aub in den Jahren 1889 und 1890 geltend und dürften anscheinend auch noch auf weitere Zeiten hinaus einer Aufbesserung der Verkaufspreise hindernd in den Weg treten. Dur die in Folge des großen Konsums aller Eisen- und Stahlfabrikate eingetretene Steigerung der Preise für Erze, Roh- eisen und Koblen erböhten sich au die Preise für Drabiknüppel, sodaß au die Drabtwalzwerke bei Beginn des Jabres 1890 si genötbiat \aben, den Preis füc Walzdrabt bedeutend zu erböhen. Da es aber nicht mögli war, die Preise der Fertigfabrikate, Drakt, Drabtnägel u. \, w. entsprechend in die Höhe zu bringen, fo trat die Thatsawe in Erscheinung, daß diese fo billig verkauft wurden, als Walzdraht kostete. Für Ringsrauben, S{raub- und Sturm- haken, Rosettenstifte und Schraubstifte war in Folge der bedeutenden Vertheuerung von Draht große Nafrage, da die Abnehmer fich möglichst zu alten oder nur ctwas erböbten Preisen Vorrath zu ver- {hafen suhten. Die Preisvereinigung zwischen den Fabrikanten dieser Artikel konnte aber nibt aufrecht erhalten werden, als die Preise für Eisenwaaren all- gemein beruntergingen.

Der Betrieb auf den Puddelwerken war bei Beginn des Jahres 1889 ein reger. Die Preise waren allmäblih steigend, erhöhten f aber in der zweiten Hälfte des Iahres in Folge des Berg- arbeiterausstandes und der dadur bervorgerufenen Steigerung der Koblen- und Kokespreise ins Unge- messene. Son zu Beginn des Jahres 1890 wurde es im Robeifengeschäft aber wieder ftiller und um die Mitte dieses Jahres trat ein Courésturz? um etwa 0 °% ein, Da Koblen und Kokes verhältniß- mäßig theuer blieben, fo geriethen die meisten Ho&- öfen, namentli wenn sie sich mit Abs(lüfsen nit genügend vorgesehen batten, in eine schiefe Lage. Produzirt wurden im Jahr 1889 7005 t im Werthe von 355305 F, 1890 9947 t im Wertbe von 696 325 4 Der Werth der bergeftellten Puddel- luppen bewegte sich zwischen 3809 009 und 400 000

Der Bedarf und die Nachfrage in Stab- und Walzeisen, fowie in Blechen waren regelmäßig und ermöglichten einen regen Betrieb während des Jahres 15889. Au das Iabr 1890 begann mit einem lebhaften Geschäft bei verbältnißmäßig hohen, durch die theuren Koblenpreise und die geftiegenen Arbeitslöbne veranlaßten Preisen. Do {on im ersten Drittel ließ die Nachfrage erheblih na, und sahen fi die Fabrikanten genöthigt, um den Arbei- tern die s{lechteren Verhältnisse durch Feiers{hasten nicht gar zu fühlbar zu maben, zu enorm billigen Preisen vom Auéland Aufträge anzunehmen. Für Weißbleche begann dat Jahr 1889 mit sehr niedri- gen Preisen, doch war - die Nawfrage genügend. Durch die Theuerung der Robmaterialien mußten aber au bier die Preise erböbt werden, und da in England dies wohl in gleichem Maße der Fall war, so wurde gegen S&luß des Jahres die englis(e Konkurrenz bemerkbarer und die Einfuhr stizg. Im Jahre 1890, namentli bis zur Mitte desfelben nahm die Einfubr aus England noch größere Dimensionen an, wodur die Preise immer mehr gedrüct wurden und schon im Juni den aen Theil der im Vorjahre gewonnenen Er- öhung eingebüßt hatten. In Folge der amerikanischen Tarifbill dürften die Engländer fic noch mebr als bisher auf den beutschen Markt werfen und find somit die Aussichten der Weißble{-Industrie keine

aünftigen.

An Gußstahl wurden 350—4009 090 kg ber- gestellt, im Werthe von 150—200 000 # Der Stahl wurde zum Theil zu Sensen und Façon- Gußftücken verwandt, zum Theil als Stabftahl in den Handel gade, AnSensen wurden 135 000 Stück zum Geldwerthe von 125000 #4 produzirt. Der Absaß war bis zum Eintritt der Pceisbewegung im Früßjahre 1890 îm Inlande sowie in Spanien der Schweiz und den Niederlandea ein ziemli

reger, nur in Rußland wurde der Artikel dur steyerishes Fabrikat verdrängt; seit dieser Zeit aber hielten Händler wie Konsumenten in der Erwartung billigerer Preise mit ihren Aufträgen zurück. Die Nachfrage nach chrauben, Muttern und Scienenbefestigung8material war gleichfalls im Jahre 889 und in der ersten Hälfte des Jahres 1890 eine sehr ftarke; sämmtlive Fabriken waren vollauf beschäftigt und hielten auch die Preise im Ganzen mit dem Rohmaterial gleihen Schritt. In den leßten sech{8 Monaten verflaute der Markt und die Beile „gingen herunter. Ein gleihes Loos wie die Vereinigung der Drahtsftififabrikanten traf gegen Ende 1888 auch die Vereinigung der Gabel- fabrikanten, welche sich nah zweijährigem Be- stehen in Folge der überfüllten Läger und des Mangels an Aufträgen auflösen mußte, wodur die Preise auf einen Stand gingen, welcher die Fabri- kation wenig lohnend machte, sodaß sich Ende 1890 ein ree Haus dazu ents{loß, dieselbe gänzlich einzustellen.

Die Fabriken von Britannia-Metallwaaren waren im Allgemeinen in beiden Jahren vollauf be- \ckchâftigt, doch wurde die Nawfrage seit September 1890 eine geringere und zeigte sich namentlich für den Export eine Abnahme der Aufträge. Für die Kupfer- und Messingindustrie waren beide Iahre als gut zu bezeihnen, doch wurde Ende 1890 ein Rückgang der Preise dadurch herbeigeführt, daß die großen Werke, nahdem der Bedarf an Patronen- material für die neue Munition im Inlande wie im Auslande vollständig gedeckt war, wieder mehr an den Markt traten. Gleichzeitig begann der Absatz fich zu vecringern und die Preise waren am Schlusse des Jabres gedrückt.

Den Verkauf von Cigarren und Taback, von denen bez. für 490 000 Æ und 525 090 Æ produzirt wurde, bat fi etwas gehoben, Da aber die Preise meistens feststehend sind und der Nuten der Fabrikanten daher vom Stande des Preises des Rohtabacks abhängt, so war das Geschäst, da dieser in Folge der Mißernte in Brasilien ein ungusgeseßzt hoher blieb, nicht als ein lohnendes anzusehen.

Mittheilungen für die öffentlichen Feuerversicherungs » Anstalten: (Heraus- gegeben vom Bureau des Verbandes öffentlicher Feuerversiherungs-Anstalten ia Deutschland.) Nr. 2. Inhalt: Die Verwaltungs-Ergebnisse der öffent- lihen Feuerversiherungs-Auftalten im Jahre 1889, mit Rüdblicken auf frühere Jahre. Ritterschaft- liche Brandversiherungs - Gesellshaft zu Rostock : Abänderung der Statuten und der Versiherungs- bedinzungen. Verwaltungs-Ergebnisse der Brand- affekuranz-Anstalt des Kantons Thurgau für 1. März 1889 bis 31. August 1890. Rectsprechung.

_Handels- und Gewerbe-Zeitung, Organ für die Handels-, technisGen und gewerblichen Interessen deutscher Kaufleute und Industrieller (Ber- iin, Verlag von E. Bernhard). Nr. 10. Inkhait: Die Besteuerung der Konsumvereine. Sollen wir uns an der Weltautstellung in Chicago betbeiligen ? Reicbsgerichts - Gnts{eidungen. Export. Interessantes aus dem Geschäftsleben. Zur Beachtung. Patent-Anmeldungen. Konkurse und neu eingetragene Firmen mit Angabe der Gesäftsbranche.

Der Kompaß. Organ der Knappschafts8- Berufsgenofsenshaft für das Deuts&e Reit. (Berlin8W., Königgrägßerftr. 85a.) Nr. 5. Inbalt : Reltsprewung des Reichs - Versierungsatmts. Monat Januar 1891. Versciedenes: Die deuts- \{en Knapps&aftsvereine im Iabre 1889, Per- jonal-Natri@ten.

Handels - Register.

Die Handelsregistereinträge über Aktiengesellshastea and Kommanditgesellschaften auf Aktien werden nach Eingang derselben von den betr. Gerihten unter der Rubrik des Sitzes dieser Gerichte, die Übrigen Handels- registereinträge aus dem Königreih Sachsen, dem Königreih Württemberg und dem Großherzog- tbum Hessen unter der Rubrik Leipzig, resp. Stuttgart und Darmstadt veröffentlicht, die beiden ersteren wöthentlich, Mittwochs bezw. Sonn- abends, die leßteren monatli.

Ballenstedt. Sandelsrichterlihe [70127] Bekanntmach

Bei Fol. 434 des bei dem Gscezcbnción Amts- geriwte gefübrien Handel8regifters iff Heute cinrs getragen:

i Mie Firma Wilh. Becker in Hom ift er: osen.

Ballenftedt, den s. März 1891.

Herzogli Anhaltis@es Amtsgericht. Klingbhammer.

Bassum. Bekanntmachung. [70128 In das hiesige en A ist heute Blatt 88 eingetragen die Firma A. Roßbach mit dem

Insertionspreis für den Raum ein

Bekanntmachungen aus den Handel8-, Genofsenschafts-, Zeichen- und Muster-Registern, über Patente, Konkurse, Tarif- und Fahrplan-Aenderungen der deutschen

inzelne Nummern kosten 20 S.

T T

Niederlassungsorte Harpftedt und als deren In- haber der Kaufmann Abraham Roßbach daselbft. Bassum, den 6. März 1891, Königliches Amtsgericht. T.

Berlin. Haudels8register { 70265] des Königlichen Amtsgerichts x. zu Berlin. ufolge Verfügung vom 9, März 1891 sind am selben Tage folgende Eintragungen erfolgt : In unser Gesellshaftsregiiter ist unter Nr. 11 539, woselbst die Aktienaesellschaft in Firma : Deutsche Magnesit-Werke mit dem Siye zu Verlin vermerkt steht, ein- getragen : Zu Frankenstein in Schlefien ist eine Zweigniederlassung errichtet.

In unser Gesellshaftsregister ist unter Nr. 12 460, woselbst die Handelsgesell\{chaft in Firma: : Gustav Partke & Comp. mit dem Sitze zu Berlin vermerkt f}teht, ein- getragen: Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Üeber- einkunft aufgelöft.

Der Gesellschafter Partke hat die sämmtlichen Aktiva und Passiva der aufgelösten Gesellschaft übernommen und seßt 0as Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort.

Vergleiche Nr. 21485 des Firmenregisters.

Demnächst i in unser Firmenregister unter Nr. 21 485 die Handlung in Firma:

i Guftav Partke & Comp. mit dem Sigze zu Berlin und als deren Inhaber der Fabrikbesißer Karl Gustav Robert Partke zu Berlin eingetragen worden.

In unserm Gesellschaftsregister ist unter Nr. 2386, woselbst die Kommanditgesellshaft in Firma :

: Molenaar & mit dem Sie zu Berlin eingetragen steht, ver- merkt worden, daß die sämmtlihen Kommandi- tistinnen aus der Gesellshaft ausgeschieden find, daß die bisherigen persönli haftenden Gesellschafter das Geschäft seit dem 24. Februar 1891 als offene Handels- gesellshaft unter der bisherigen Firma fortsezea und daß die Gesellschaft nach Nr. 12 720 des Ge/sellschafts- registers übertragen worden ift.

Demnäwst is in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 12 720 die offene Handelsgesellschaft in Firma: Moleuaar & C°_ mit dem Sitze zu Berlin und sind als deren Ge- sellshafter der Banquier Rudolf Molenaar und der Banquier ) Wilhelm Molenaar, Beide zu Berlin,

eingetragen worden.

Die Gesellshaft hat am 24, Februar 1891 be- gonnen.

Dem Julius Leuchters und dem Otto Kayser, Beide zu Berlin, ift für die leßtgenannte ofene Handelsgesellschaft Kollektiv-Prokura ertheilt und ist dieselbe unter Nr. 8825 des Prokurenregisters ein- getragen worden.

Dagegen ift unter Nr. 3738 des Prokurenregisters, woselbst die dem Julius Leuhters und dem Otto Kayser, Beide zu Berlin, für die erstgenannte Kom- manditgesellshaft ertheilte Kolleftiv-Prokura ein- getragen ftebt, vermerkt worden, daß die Kollektiv- Prokura dort gelö\{cht und nach Nr. 8825 über- tragen worden ift.

In unser Gesellschaftsregister ist unter Nr. 7775, woselbst die Handel8gesellswaft in Firma: I. S. Heller mit dem Siße zu Guben und einer Zweignieder- niederlassung zu Berlin vermerkt fiebt, eingetragen :

Dur Tod if der Gesells&after Otto Her- mann Heinrih Heller zu Berlin auëgeschieden, von feinen Erben ift die Firma I. S. Hellec ¿ur unveränderten Fortführung durch Erbrezeß vom 14/17. Moi 1890 als Einzelfirma dem Kaufmann und Fabrikbesißer Max Richard Emil Heller zu Guben übereignet worden.

In defsen Handelsgeschäft ift sodann laut Vertrag vom 31. Januar 1891 der Kaufmann Georg Hermann Julius Heller zu Berlin, Friedenftraße Nr. 5, als Handelsgesellshafter eingetreten.

Die hbierdurch entstandene, die Firma F. S. Heller fütrende Handelsgesellschaft is na Nr. 12 722 des Gesellschaftsregisters übertragen.

Demnächst ift in unser Gesellshaftsregifter unter Nr. 12722 die offent Handelsgesellschaft in Firma:

. S. Heller

mit dem Sitze zu Guben und einer Zweignieder- lafsung zu Verlin und find als deren GesellsGafter der Kaufmann und Fabrikbesizer Max Richard Emil Heller zu Guben und der Kaufmann Georg Hermann Julius Heller zu Berlin eingetragen worden.

Die Gesellshaft hat am 1. Jaruar 1891 be- gonnen.

Die Gesellschafter der hierselbft unter der Firma: Eduard Schmahl & am 1. Mär; 1891 begründeten offenen ee gesellshaft (Geschäftslokale: Wilhelmstraße Nr. 124 und Nr. -28) find der Fabrikant Eduard Schmahl und der Kaufmann Frit Feller, Beide zu Berlin. Dies ift unter Nr. 12 721 des Geseliscaftsregifters eingetragen worden.

In unser Firmenregister find je mit dem Sitze zu Verlin unter Nr. 21486 die Firma: Robert Meyer

(Geschäftslokal: Juvalidenstraße Nr. 133) und als deren Inhaber der Schlähter Nobert August Meyer zu Berlin,

unter Nr. 21 487 die Firma:

: A. Vibeau (Geschäftslokal: Püklerstraße Nr. 53) und als deren Inhaber der Kaufman Armand Vibeau zu Berlin eingetragen worden.

Der Verleger Karl August Julius Wilbelm S@midt zu Berlin hat für sein hierselbst unter der Firma:

Export-Hand-Adresßbuch-Verlag W. J. Schmidt & Gelbrecht bestehendes Handelsgeschäft (Firmenregister Nr. 21 027) dem Paul Friedrich Richard Neumans zu Berlin Prokura ertheilt und ist dieselbe unter Nr. §826 des Prokurenregisters eingetragen worden, : i Gelöscht ist: Firmenregister Nr. 21073 die Firma: Emil Krotoschiner. Verlin, den 9. März 1891. Königliches Amtsgericht T. Abtkeilung 56. Mila,

Charlottenburg. Befanntmachunrg. [70130] Die dem Buchhalter Paul August Wilhelm Leitner ertheilte Profura zur Zeichnung der Firma e-Berliner Dampffkuochenmehlfabrik Dr. Wil- helm Cohu““— Nr. 13 unseres Prokurenregisters ist heute gelöscht worden. Charlottenburg, den 7. März 1891. Königliches Amtsgericht.

: [70132] Coburs. In das hiesige Handelscegister ist am f Februar 1891 zu Haupt-Nr. 179, die Firma G. F. Dieß Nachf. zu Weidhausen betr., cin

zu Weidhausen hat Prokura. Coburg, den 4. März 1891. Kammer für Handelssachen. Dr. Otto.

e [70131 Coburg. In das biesige Handelsregister ist b. 27. Februar 1891 unter Haupt-Nr. 599 die Firma Minna Ruck «& C°_ zu Coburg und als deren Inhaber die Modistinnen Frau Minna Ruck zu Coburg und Fräulcin Auguste Laserre aus Salzungen ¿. Z. in Coburg in Gemeinschaft eingetragen worden,

Coburg, den 5. März 1891.

Kammer für Handels\achen. Dr, Otto.

Danzis. Bekanntmachung. [70129] Ii unser Firmenregister ist heute unter Nr. 1635 die Handlung F. Nozycki hier und als deren In- haber der Kaufmann Franz Borgias von Rozycki hier eingetragen. Danzig, den 7. März 1891. Königliches Amtsgericht. X. [70133] Doberan. In das hiesige Handelsregister ist beute auf gerihtliche Verfügung Seite 58 unter Nr. 111 eingetragen in Col. 3. Ch. Mowigt. Col. 4, Doberan. Col. 5. Kaufmann Ch. Mowit zu Doberan. Doberan, den 7. März 1891. ___ Krall, Gerichtsschreiber des Großh. Medckl. Schwerinschen Amtsgerichts.

Elbing. Bekaunutmachung. [70134]

Zufolge Verfügung vom 5. März 1891 is an demselben Tage in das diesseitige Handelsregister zur Eintragung der Ausschließung der ehelichen Gütergemeinschaft unter Nr. 195 eingetragen, daß der Kaufmann Fsidor Grodsisk in Elbing für seine Ebe mit der Florentine, geb. Willdorff, dur Vertrag vom 30, Januar 1888 die Gemein- schaft der Güter und des Erwerbes mit der Be- stimmung ausges{chlossen bat, daß das von der Ghbefrau ecingebrate, sowie das während der Ehe dur Erbschaften, Glüdcksfälle, Schenkungen, oder sonst ¡u erwerbende Vermögen die Natur des Vor- bebhaltenen baben foll.

Elbing, den 5. März 1891.

Köaigliches Amtsgericht. Forst. Bekanntmachung. [70138]

In unser Firmenregister ift bei der unter Nr. 308 eingetragenen Firma Nobert Hirs in Dövern zufolge Verfügung vom heutigen Tage in Spalte 6 Folgendes vermerkt worden :

Der Glasfabrikbesiter Robert Hirsch zu Dökbern hat das Handelsges{häft an seine Söhne, die Kauf- leute

ugo Scar 1. Adolpb : abgetreten, welhe dasselbe unter unveränderter Firma fortseßen. Die hierdurb entftandene Handel8gefell- saft ift unter Nr. 139 des biesigen Gesellsaîts- registers cingetragen. E E

Hiernä@ft ift in unfer Gesellschaftsregister zuroige derselben Verfügung folgende Eintragung bewirkt worden :

Hirs in Déêbern