1891 / 70 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Mar 1891 18:00:01 GMT) scan diff

zuspreen. Na@Sdem der Kaifer alsdarn unter HoGrufen die Anstalt verlassen hatte, wandte si der Kultus-Minister Graf Zedliz-Trüßschler an die Eleven, namentli auch die Lebrer der höheren Schulen, um ibnen zu empfehlen, tas Turnen nicht als Nebengegenstand, fondern als gleihwertbig der geistigen Ausbildung zu betraten und nicht rur im Turnsaal zu turnen, sondern zur allseitigen körperlichen Kräftigung au das angewandte Turnen zu pflegen.

Der 2100 qm große Festplaß für die morgen stattfindende Grundsteinlegung für die Kaiser Wilbelm-Gedächtniß- kirbe ift in reichster Weise gesbmückt. Am Kurfürstendamm an der Ecke der Hardenbergstraße hat die Stadi Charlottenburg zu Ebren Seiner Majestät des Kaisers einen mächtigen Triumpbba erridtet, der aus vier Obelitken besteht, wele große Vlumenschalen tragen und mit Laubgewinden verbunden find. Dirckt an der westlichen Ge des Kurfürstendammes und der Hartenberastrafe erhebt si das von den Garde Piorieren aufgerihtete, vom Decorateur & Séröder rei drapirte Kaiserzelt, zu dem man vom Straßerriveau aus etntge Stufen binaufsteigt. Crémefarbige Gebänge verbülten die Decke des mächtigen Zelts, das 13 m im Durhmefler mißt; von goldenen Quasten gehaltine Portièren und Laubgebânge zieren die Seiten. Vom Zelt aus führt eine breite Treppe binab n2ch dem 1,40 m tiefer liegenden Grundstein, dessen Mauerung bereits bis zur Einfügung des Stluffteins beendet 1it. Seitlich \chließen sich an das Kaiserzeit zwei 340 m breite und je 90 m lange Podien, die der Flu@tlinie des Kurfürsten dammes und der Hardenbergstraße entlang gehen. Auf ihnen werden die geladenen Ehbrengäste Aufstelung nebmen. Es folgen dann auf beiden Seiten große Tribünen von je 250 qm Grundfläde, die zu- fammen 2000 Personen fassen und ¿u denen gegen Zablung von 9 der Zutritt gestattet ist. Der von diesen Bauten ums{loffene Plaß wird von dem zur Feier kommandirten Militär eingenommen.

Zur Feier des Geburtstages Sr. Königli@en Hobeit des Großherzogs von Mecklenburg-S{werin batten si na einer Mittbeilung der „N. Pr. Z.“ vorgestern die in Berlin [eben- den Medle- burger, Reichstags-Abgeordnete, frütere meckienburgische Offiziere, im Ganzen fünfzig Personen, zu einem Festmable im Kaiserbofe vereinigt, darunter die Grafen Schlieffen von Scbiieffens- berg, der Chef des Generalstabes der Armee Graf Slieffen, der General-Lieutenant von Oppell, Graf Königsmarck- Plauen, der Botschafts-Rath von Hirsbfeld, der Major im 1. Sarde-

Ober-Zolldirektor Oldenburg, Hr. von Flügge, Oberst-Lieutenant von Krosigk, die Maler Paulsen und Sturm, der Bildkauer Brunow und zablreihe jüngere Offiziere, Der mecklenburgi!che Gesandte von Oerßen wies in seiner Rede tarauf bin, mit welcher Geduld der Großherzog die were Krankheit der leßten Jahre ertragen, wele Freude er habe, sein Heimatbland wiederzusehen, wie {wer es ihm falle, es zu verlassen, wenn im Herbste neue Kankbeitsersheinungen ibn zwängen, den Süder wieder aufzusu@en; er erwähnte die gün- stigen Auésichten auf die Genesung feines allergnaädigiten Herrn und {loß mit einem begeistert aufgenommenen Hoh auf den Großderzog.

Wie bereits mitgetbeilt, bat si{ ein Unternehmer an die ftädti- hen Bebörden mit dem Gesuche gewendet, ihm den Lüßow-Plag na erfolater Enteignung zur Errichtung eines Volks-Theaters zu überlaîsen. Der Magistrat bat der N. A. 3. qijolge m feiner gestrigen Sitzung beschlossen, das Gesu abz ulehnen Um die Auffindung der Hausnummern, welce besonders zur Abendzeit \chwierig ist, zu erlei&tern, ift {on wiederholt die Frage erörtert worden, ob es nit çeratben sein möchte, die Straßenecken mit ent- sprechenden Hinweisen zu versehen und tazu möglichst die Edlaternen zu be- nuten, wie dies beispielsweise in Paris geschieht. Die städtische Bau- deputation hat jeßt beschlossen, nach diefer Richtung hin mit dem

Wetterberi cht vom 21, März,

des Herzoalich

Köêniglihen Polizei-Präsidium und dem ftädtishen ErleuWturgs- Kuratorium in Verbandlung zu treten Die ftädti- schen Sparkassen bleiben am Ende dieses Monats fünf Tage hintereinander gesblofea. Die leßten beiden Werktage des Monats bleibt die Sparkasse statutenmäßig des Abschlufses wegen ges{lofsen. Diese fallen aber auf den Ofter-Sonnabend und auf den dritten Feiertag. MRewbnet man hinzu die beiden Ofter-Feiertage und den Charfreitag, fo fommen eben jene. fünf Tage beraus.

Eine große Anzabl Bewobner Lichtenbergs und Friedrihs- bergs baben si nach der „N. A. Z.“ an den Magiftrat von Berlin mit der Bitte gewendet, der von der Gemeindevertretung Lichtenberg geplanten Einverleibung Licktenberas-Friedrichbergs in den Stadt- bezirk Berlin keine S&wierigkeiten in den Weg zu legen, sondern sie

| vielmehr im Interesse ihrer Gemeinden und ni&t minder der zabl-

reihen Familien und Einzelpersonen daseibst, welche der Stadt Berlin ibre Arbeitékraft widmen, nah Möglichkeit zu fördern.

Unsere Na§bargemeinde Rirdorf wird der „Vos. Z.“ zufolge demnächst mit der Kanalisirung na eigenem System urter An- wendung von Luftdruck beginnen. Die Gemeinde hat dazu bereits das 4000 Morgen große Gut Waßmann®dorf angekauft.

Das „Deutsche Tageblatt“ meldet, daß es vom 1. April ab zu ersheinen aufhören werde. Das Blatt bittet seine Leser, von diesem Tage ab in der „Neuen Preußischen Kreuzzeitung“ ihr Organ zu erblicken.

Im Nordland-Panorama (Wilhelmstr. 10) beträgt der Eintrittspreis für alle Ausstellungen morgen, Sonntag, 39 Pfennige.

| Die Separat-Ausfstellung der Sebraucbsgegenstände, Fischereigerätbe

und Bekleidunaen, besonders Pelze der Eskimos und Lappen, bleibt

| nur noch im Lau! dec beginnenden Wote geöffnet.

| Gelegenheit

Sonnenburg, 18. März. Der „Neum. Ztg.“ wird von bier geschrieben: Nabdem 2m leßtea Sonnabend und Sonntag die Fluthen nch mit aller Gewalt an die Stadt beranwälzten, ließ man die Be- fürchtung nachgerade aufkommen, daß das Hochwasser annähernd denselben Stand wie 1888 in der Stadt erreihen fönnte. Die im vorigen Iabre neugepflasterte Schulstraße war bei der bedeutend erhöht worden und glaubte man

| dadur den südlih gelegenen Stadtiheil in Zukunft vor

Regiment z. F. von der Lanken, Kammerherr von Leveßow, | Ueberschwemmung \chüten zu können. Heute zeigt es sich s{on, wie

wenig begründet iese Annahme war. Die Fluthen ergossen sh gestern über diesen Straßendamm und legten das Pflaster dabei veoll- ständig bloß. In wenig Stunden stand alles unter Wasser. Die tiefer gelegenen Wohnungen mußten {on am Sonntag geräumt werden. Der Neustädter Damm ifff nach den beiden Durbrüchen von 1888 und 1889 zwar ebenfalls erhöht und befestigt worden, aber heute muß \chon mit Aufbietung aller Kräfte an weiterer Erhöhung

| gearbeitet werden, und dabei ist der bôchste Stand in drei bis vier

Leisinger und Frl. Hiedler, der Pianistin Frl. Rouge,

Tagen zu erwarten. Au von der freigelegenen Westseite droht der Neuftadt wieder Gefahr durch das Wasser, das fih dur die Hasenbaide drängt. In der Prinz-Albrechtestraße und am S&loßplay ift der Verkebr nur roch über die erribteten Nothbrücken mögaliæ. Augenblicklich steht das Waffer no% 70 cm niedriger als 1888, nämli auf 3,70 m; damals war der Pegelstand 4,40 m. Der Wartbemwmall ist in den beiden leßten Jahren ar:ch in so bedeutendem Umfange erhöht und angeshüttet worden, daß für einen Durchbruch des Walles nicts zu befürchten steht. Weniger gefahrlos soll die Küstrin-Sonnen burger Chaussee sein. (Vgl. die folgende Depesche aus Frankfurt a. O.)

Wallner-Theater. Sonntag: Zum 44. Male

Nah SHhlusß der Redaktion eingegangene Depeshen.

Frankfurt a. O., 21. März. (W. T. B.) Jn der ver- gangenen Nacht durchbracch die Warthe in Sonnenburg den Nothdamm der Neustadt; etwa 30 Wohnhäuser mit 85 Familien wurden unter Wasser geseßt.

München, 21. März. (W. T. B.) Dem heutigen Requiem für den verstorbenen Abg. Dr. Windthorst in der Frauenkirche wohnten der päpfstlihe Nuntius, der Erz- bischof, die Mitglieder des Domkapitels, mehrere Mitglieder des Reichêraths, viele Abgeordnete, vier katholishe Vereine mit ihren Fahnen und ein zahlreihes Publikum bei.

Hamburg, 21. März. (W. T. B.) Die „Augusta Victoria“ ist heute Mittag von ihrer Mittelmeerfahrt wohl- behalten in den hiesigen Hafen wieder eingelaufen.

Tiflis, 21. März. (W. T. B.) Prinz Louis Napoleon hat am Donnerstag eine Urlaubsreise via Batum angetreten.

Rom, 21. März. (W. T. B.) Dem heutigen Trauer- gottesdiensst für Windthorft in der Nationalkirche dell’Anima mwohn'en die Kardinäle Rampolia, Melchers, Ledochowéki und Aloisi, alle Prälaten des Palastes und des Staatssekretariats mit dem Majordomus, den Kammerherren, dem Almosenier, dem Sakristan des Papstes und den Hausprälaten bei, auch die weltlihen Hofchargen im Kostüm. Graf Pecci, Neffe des Papsies, und der preußishe Gesandte von S loezer waren ebenfalls anwesend. Bischof von Neckere celebrirte die Pontifikalmesse, während der Chor der Sixti- nishen Kapelle die Gesänge ausführte. Nach S@&luß der Messe hielt Kardinal Melchers die Trauerrede in deutsher Sprache, in welher er einen Rückolick auf Windthorst's Leben warf und die großen Dienste hervorhob, die der Verstorbene der Kirche und seinem Vaterlande geleistet habe. Melchers erinnerte an die außerordentlihen Ehren, welche Windthorst von Seiner Majestät dem Kaiser und von allen parlamentarishen Parteien erwiesen worden seien. Der Todte sei von dem Katholiziómus der ganzen Welt verehrt worden. Redner bat s{hließlich alle Anwesenden, für Windt- horst zu beten. Kardinal Aloisi fprach sodann üder dem Katafalk die feierlihe Absolution aus, womit die Trauer- feier {los i

New: York, 21. März. (W. T. B.) Eine Depesche der „New-York Tribune“ aus Washington hebt hervor: Es sei unzweifelhaft, daß das Verbot der Einfuhr von ameri- fanishen Schweinen und Schinken nah Deutsch- land, auch wenn dieselben in den Vereinigten Staaten unter- suht und als gesund befunden wurden, der Regierung zu ernsten Erwägungen Anlaß gebe; doch verdiene diese Angelegenheit nicht die sensationelle Behandlung, die ihr von gewissen Seiten zu Theil werde. Jn wohl unterri@teten Kreisen sei man der Ansicht, daß die Einfuyr amerikanischer Schweine nah Frankreich demnächst zugelassen und nur einem Zoll unterliegen werde, der nicht als Prohibitivzoll anzusehen sei.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Philharmonie. Montag, Abends 72 Uhr!

sähsisden Kammerfängers Herrn | Miß Helyett. Vaudeville in 3 Akten von | Gedähtnißfeier zum Anderken an die Howseligen

Morgens 8 Uhr.

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Stationen. ESE Wind, | Wetter. P [A Es

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Mtullagbmore 765 N 2wolkig | 6 Aberdeen .. | 761 NW 2 bedeckt 3 Ghriftiansund | 7566 SSW 1Swchnee | —2 Kopenhagen. 748 N 3 wolkig | —2 Stotholm . 750 N 2 halb bed. | —6

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“grade „1 L D 2 wolkenlos | —19 t. Petersb. 751 WNW 1wolkenlos | —13 Moskau... 750 WNW 2sbedeckt M —1 Gork,Queens- L | s. 106 3jheiter | S Bei... Ds 6'wolkig | 4 éälber. ...' 133 NNV Ila | 2 i l 1l\wolfkig!) | 0 amburg .…. 7590 [NW E) | 2 winemünde | 748 WSW 3|Swnee3) | —1 Neufahrwafser 751 S 1\halb bed.) —3 Memel .…..| 751 [S 2\halb bed.) —2_ aris... | 755 ¡NNO 4jalb bed. | 1 ünster... | 752 NW 2hheiter | —1 Karl8rube. . 751 NO 2\wolfkig | 0 Wiesbaden . 752 ftill'bededt €) | 1 München . . 749 NOD 4'halb bed. 0 Ghemnißz .. | 752 S 1'beiter | —2 Serlin.... 75900 SSW 3bedeckt?) 0 E. 03 O 1'bedeckt 2 Breslau. . . 753 SSO _ 2\bedeckt E Ile d’Aix .. | 7566 |NND d bedeckt j 4 Dina S 4wollg | 8 D... | 409 18 1Negen | U

1) Nathts Hagel. 2) Abends Schbnee. ?) Nachts Schnee. 4) Nachts Schnee. *) Nachts Shnee. ) Reif. 7?) Früh Schnee.

Neberjsiht der Witterung.

Die Theildepression, welche \sich gestern über der Nordsee entwickelt bat, liegt jezt über dem südlichen und mittleren Ostseegebiete, im nördlichen Deutschland fast allenthalben Sneefälle verursawend. Das baro- metrishe Maximum im Westen hat an Höhe zugenom- men, sodaß Fortdauer des kalten Wetters zu erwarten sein dürfte. In Deutschland ift das Wetter veränderlich, bei {wacher Luftbewegung aus verschiedener Rich- tung; die Temperatur liegt daselbft 1 bis 8 Grad unter dem Mittelwertbe; fast allenthalben herrscht daselbst leiter Frost. Schneehöbhe Hamburg 2, Berlin 3, Neufabhrwafser 6 cm.

Deutsche Seewarte.

[C E E E I Theater-Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- haus, Concert der Königlichen Kapelle, als Gedächtnißfeier für den verstorbenen Ober - Kapell- meister Wilhelm Taubert unter Mitwirkung der Königlihen Opernsängerinnen Fr. Herzog, Frl.

Edmund Glomme aus Dresden, des Königlichen Ober-Regifseurs Herrn Grube, des Königlichen Opernchors, unter Leitung des Königlichen Kapell- meisters Herrn Kahl und des Königlichen Musßik- Direktors Herrn Wegener.

Särantlihe Kompositionen von Wilh. Taubert.

Der Ertrag des Concerts ift für ein Grabdentmal des Komvoniften bestimmt. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. Keine Vorftellung.

Montag: Opernzaus, 72, Vorsteliuung. Oberon, König der Elfen. Romantis%e Oper in 3 Auf- zügen. Musik von C. M. von Weber. Die Reci- tative von F. Wüllner, Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 Usèr.

Schauspielhaus. 78 Vorftellung. Romeo und Julia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare, mit Benußung der Swlegel'\{en Uebersetzung. Anfang 7 Ubr. j

Dienstag: Opernhaus. Margarethe. Oper in 5 Akten von Gounod. Text nach Goethe's Faust von Jules Barbier und Miel Carré. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 79. Vorsftelliong. Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 7 Ubr. /

Der Verkauf der Abonnements-Billets für den Monat April cr. findet am 28. März in der Körigl. Theater-Haupt-Kafse statt und zwar werden aus- gegeben: .

Für das Opernhaus 28 Vorftellungen, für das Sóauspielhaus 26 Vorstellungen. j

Gencral-Intendantur der Königl. Schauspiele.

Deutsches Theater. Menschen. Montag: Des Meeres und der Liebe Wellen. Dienstag: Einsame Meuschen. : Mittwoch: Zum 50. Male: Die Kinder der Excellenz.

Sonntag : Eiusame

Berliner Theater. Sonntag, Nam. 24 Uhr: Minna vou Barnhelm. Abends 74 Uhr: König Richard Ul].

Montag: Kean. Anfang 7 Ukr.

Dienstag : Goldfische.

Tesfing-Theater. Sonntag: Thermidor. Drama in 4 Akten von Victorien Sardou.

Montag : Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Dienstag: Thermidor. Drama in 4 Akten von Victorien Sardou.

Mittwoch: Der Probepfeil. Lustspiel in 4 Akten von Oskar Blumenthal.

Victoria-Theater. Sonntag : Zum 113. Male: Die fieben Raben. Romantishes Zaubermärcen ín 5 Akten von Emil Pohl. Mußk von G. Lehn- bardt. Balletcompositionen des 3. Aktes von C. A, Raida. Ballets von 6G. Severini. Jn Scene gesezt von W. Hock. Anfang 7# Uhr.

Montag : Dieselbe Vorstellung.

Maxime Bougcheron. Deuts von Richard Genée. Musik von G. Audran. Anfang 7# Ubr. Montag und folg. Tage: Miß Helyett.

Triedrich - Wilhelmftädtishes Theater. Sonntag: Mit neuer Ausstattung. Zum 31. Male: Der Vogelhändler. Operette in 3 Aufzügen na einer Idee des Biéville von Held und West. Musßik von C. Zeller. In Scene geseßt von Julius Fritsche. Fes Hr. Kapellmeister Federmann, Anfang

r.

Montag: Dieselbe Vorstellung. :

Sonnabend: Mit neuer Ausstattung. Zum erften Male: Saint Cyr. Operette in 3 Akten von O. Walther. Musik von R. Delinger.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Vorleßte Sonntags- Aufführung. Der selige Toupinel (Feu Toupinel). S4mwank in 3 Akten von Alexandre Bifson. Deuts von Guftav von Moser. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Borber: Die Schulreiterin. Lustsxiel in 1 Aft von E. Pobl. Anfana Ubr.

Montag: Der selige Toupinel. Vorher: Die Schulreiterinu.

Belle-Alliance-Theater. Sonntag : 14. Gast- spiel von Ernesto Roîsi mit seiner Gesellschaft. (Nur noch 3 Vorstellungen.) Zum 1. Male: Macbeth. Tragödie in 5 Akten von Shakespeare. Anfang 7+ Ubr.

Montag: Gavaut, Minard «& Co. A

Dienstag: Vorletztes Gastspiel von Ernesto Roffsi. Der Kaufmann vou Venedig.

Adolph Ernfst-Theater. Sonntag: Zum 37. Male: Adam nud Eva. Gesangspofse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leopold Elv. GCouplets von Jacobson und Guftav Görß. Mußk von Adolph Ferron. Anfang 7} Uhr.

Montag: Diesclbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte JIakobftraße 830. Sonntag: Zum 6. Male: Der Millionen- bauer. Volksfiück in 4 Akten von Max Kreßer. Gesangs8texte im 3. Akt von A. Sch{önfeld. Musik von G. Steffens. Anfang 7F Ubr

Montag: Zum 7. Male: Der Millionenbauer.

Concert-Anzeigen.

Concert-Haus. Sonntag: Karl Meyder- Concert. Anfang 6 Uhr.

apt Früblings-Sinfonie von Raff. Anfang 7 Uhr.

Kaiser Friedrich und Wilhelm I., veranstaltet von Professor Albert Becker.

Urania, Anstalt für volksthümli®e Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrrer Bahnhof). Geöôffnet von 12—11 Ußr. Täglich Vorstellung im Ne Theater. Näheres die Anschlag- zettel.

[68179]

„„Uordland- panorama, O T 30 Pf ü

Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl. Adelheid von Schelißha mit Hrn. Lieut. Ecnst von Zimmermann (Zessel—Dels). Frl. Matbilde Niemann mit Hrn. Gutsbesigzer Jalius Jacoby (Gr. Upabl—Ruchow). Frl. Ottilie Tiemann mit Hrn. Dr med Albrecht Toov (Stralau b. Berlin Reibold8grün in Sasen). Frl. Beate Schreier mit Hrn. Körigl. Gewerbe-Rath Trilling (Oppeln). Frl. Wanda Gorkfe mit Hrn. Hütten-Insvektor Otto Niedt (Breslau— Kattowiß O.-S ). M Verebeliht: Hr Lieut. Otto von Preiniger mit Frl. Margaretbe von Woiéky (Königsberg). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Paul Migels (Köln). Hrn. Prem.-Lieut, Guftav v. Loeper (Berlin). Hrn. Prem.-Lieut. Hays v Minckwiy (Altona). Eine Tochter: Hen. Lieut. von Goetze (Kosel), Hrn. Gymnasiallehrer Dr. phil. W. JIung (Hannover). Hrn. Karl Pauly (Berlin). Hin. Georg Braxator (Oppeln) Gestorben: Hr. Amtsrath Gust. Ferd. Peyer (Dresden) Frau verw. Bergwerks-Direktor S{widtal, geb. Berthold (Görlitz). Frau Pauline von S&önfeldt, geb. Gräfin Herckel von Donnersmarck (Kassel). Hr. Königl. Rechnungs- Rath a. D. Friedrih Franke (Eberswalde). Hr. Paul Harting (Stegliß) Frau Emilie Sar- torius Freifrau von Walteréhausen, geb Lappen- berg (Göttingen). Hr Thierarzt Ótto Sackmann (Schöringen). Frau Julie Beifert, geb Tusche (Bunzlau). Frau Lisette Dreher, geb. Wiehler (Königéberg i. Pr.). Hr. Kaufmann Ernst Scherz (Berlin). Frau Katharina Baumann, geb. Würst (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buhdruckerei und Verlagts Anstalt, Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32,

Acht Beilagen

(einschließliG Börsen'- Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 21. März

M 70.

Deutsches Rei.

ZudLermengen,

welche in der Zeit vom 1. bis 15. März 1891 innerhalb des deutshen Zollgebiets mit dem Anspruh auf Steuervergütun abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den inländishen Verkehr zurückgebracht worden find. s

[710: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mintestens

90 Proz. Polarifation.

711: Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden 2c., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,

sogenannte Crystals 2c.

712: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (niht über 1 Proz. Waffer enthaltende) Zucker in

Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]

I mm E I Mit dem Anspruch auf Steuervergütun 4 : : wurden ab aefcctigt : Bs Aus öffentliGen Niederlagen E de Fra vertagen unter L L amtlihem Mitvers wurden S S aten e Anadue in E öffent- Es E Vergü- ezw. ; ge ie VYitederlage oder eine | tung in den inländischen Verke V l E zur unmittelbaren Ausfuhr Privatniederlage unter amt- s S E erwaltungs8-Bezirke. lihem Mitvershluß 719 711 712 710 711 712 00 | 712 kg Eg kg Eg Eg kg Eg E. Ke Preußen. | j | | Provinz Wefipreuen . . . . ., 957 216) 477 606! 561 138 3 590 1 700 934 1971 19 820 ¿ ITONDENDRTI - «Q _ | ——- 74 36 S 6 i E 670 690 59524745 1 160 064 29 419 20 é S S 0 000 es A 150 143 _ e, 100 000| 1330222 5134 515451 13846) 8340072) Sa@®sen, einschl. der \{warzb. | _ Unterherrsaften E 1713 654 5 806 970 93 292] 1 638 660 86 990 -— 2 471 841! 9 899 ä Schleswig-Holstein. . . 5447 49011 16 163 61 681 L E e 880 050 1 449 576 E 50 000 S E 630 L s Rkbeinland . á 400 000 78 544 5 454 80 000 41 400 50 000 == Sa. Preufen . ._, 4777 057 8519468 120047} 3640005 813467 13 846] 4 562 867 1971 29 119 E e 258 210 39 6880' E 4 E L - 8810 _— | —- Baden . 20 469 —_ Dea s 250 000 | S S Medcklenburg . E 536 395 1000609 12 E e a C 184 328! 1 231 854 478 1447 —_— E 1828 259| 1180393] 70155] l P ch— Bremen a e S 1819 923 L H S E Hamburg A 8 954493 508539 17524 199831 _— | Ueberbaupt im deutschen Zollgebiet . . 1 1835045511 727 734! 192432] 3 980 972 13 467 38 562 87 7 29 71 Dieu ia der ‘Zeit E T Anguft fog | : 0972 813467 13 816] 4 562 879 1971 29 719 bis 28. Februar 18391... . 1190869096 118365893 4 453 028/239112016/33 312 566! 2 076 720/37 473 610| 466009 245 013 i Zufammen . . , 209219 551130093627 4 645 460243092988 34 126 033! 2 090 566|42 036 489 467989 274732 In demselben Zeitraum des Vorjahres *) [191 202 466 98 906 994 7 646 738|222339033/18 625 296 2 578 978124 528 721 555 0688| 891 656

*) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersiht beruhen auf naGträglih eingegangenen Berictigungen.

.

Berlin, im März 1891,

Kaiserliches Statistishes Amt.

Beer.

Geschäftskreis des Ober-Kommandos der Marine bezw. des Reihs-Marineamts.

Ich genehmige im Ans{luß an Meine an den Reichskanzler (Reits-Marineamt) und das Ober-Kommando der Marire unterm 21. Oktober 1890 geri@tete Ordre sowie unter Bezugnabme auf Meine Ordre an den Reichékarzler vom 2. Novemker 1888 die bei- folgenden Bestimmungen, betreffend den Geschäftäkreis des Ober- Kommandos der Marine Anlage T beziehungêweise des Reichs- Marineamts Anlage 11 —. Gleichzeitig bestimme Ih, daß von den bisherigen Gesckäjten des Okter-Kommandos der Marine, die in Anlage III enthaltezxin, auf die Marinestations-Kommandos über- tragen werden. Alle Bestimmungen, welhe den in den Anlagen getroffenen Festseßungen entgegenstehen, kommen in Fortfall, und ermächtice Ih Sie (Reihs-Marineamti) gleichzeitig, die hierdurch erforderli merdenden Abänderungen vcn Mir erlassener Dienstvor- \chriften selbständig vorzunehmen. Sie haben hiernach das Weitere zu veranlafsen.

Berlin, den 17. März 1891.

Wilhelm. von Caprivi. In den Reichskanzler (Reih8-Marineamt),

Anlage I. Bestimmungen,

betreffend den Geschäftskreis des Ober- Kommandos

der Marine.

1) An der Spitze des Ober-Kommandos der Marine steht der kommandirende Admiral. Derselbe führt nach den Anordnungen Seiner Majestät des Kaisers den Oberbefehl über sämmtliche Kommandobehörden, sowie die Marinetheile zur See und am Lande. Er hat in oberste: Instanz alle Personalangelegenheiten des See-

.Offiziercorps, der Marine-Infanterie, des Maichin en-Ingenieurcorps

und des Sanitäts-Dffiziercorvs zu leiten und die Aus- Fort: bildung derselben zu überwachen. D E N

2) Der kommandirende Admiral ordnet die Kommandirungen und Verseßungen des militärischen Personals zu den unterstellten Behörden und Marinetheilen, eins{ließlich der über- und außeretats-

. mäßigen an, sowie die Kommandirung der Marine-Pfarrer nah Ein-

GOOEE a C hs Taue S s ist Pflicht des kommandirenden Admirals, darüber zu wachen, daß sämm!lihe Offiziere seines Kommandobereihs éin Posten nur fo lange bekleiden, als sie see- bezw. felddienstfähig find P Ausübung ihres speziellen Berufs Kenntniß und Fähigkeiten esißen.

4) Der kommandirende Admiral hat über die Inspizirung der

Marinctheile zur See und am Lande, sowie über die besondere

Thätigkeit der Schiffe im Auslande Seiner Majestät dem Kaiser ein-

gehende Berichte zu erstatten.

5) Dem kommandirenden Admiral fällt die Aufgabe zu, An-

c¿regungen zu geben in Bezug auf Verbesserungen und Vervollkomm-

rungen organisfatorisher und teŸnisher Einrichtungen der Marine sowie der militärischen Dienstvorschriften.

_6) In tehnischen und Verwaltungs: Angelegenheiten kann das Reibs-Marineamt mit den heimischen Marinestations-Kommandos, den Flotten-, Geshwader-, Flottillen-Kommandos und den Kommandos der in außerbeimiswen Gewässern befindlihen, einem Flotten- 2c, Kommando nicht angehörigen Schiffe und Fahrzeuge unmittelbar ver- kehren, ohne daß dadur die betreffenden Angelegenbeiten dem Ein- flusse und der Leitung des kommandirenden Admirals entrückt werden jollen.

7) Der Zusammentritt der Havarie-Kommission erfolgt auf Befehl des Dber-Kommandos. Dieser Befehl muß erfolgen, wenn der Staats- sekretär des Reichs-Marineamts ein entspre{endes Ersuchen stellt.

8) Die Uebungsberichte (teckchnisher Theil) sämmtliher Stiffe und Fabrzeuge giebt das Ober-Kommando nah Kenntnißnahme an das Rcichs-Marineamt ab. Analoges gilt mit Bezug auf die Berichte über Scießübungen mit Geschüßen und Torpedos.

__9) In die an Allerhöchster Stelle vorzulegenden Gesuchslisten nimmt das Ober-Kommando nah Einvernehmen mit dem Reichs- Marineamt die persönlihen Angelegenkbeiten derjenigen Offiziere mit auf, welche deu Reihs-Marincamt unterstellt sind.

10) Der kommandirende Admiral erhält Abschrift der Qualifi- tationsberite, welte der Staatssekretär des Reichs-Marineamts für die ibm unte: stellten Offiziere Allerhöchsten Orts vorzulegen hat, soweit diese Qualifikationsberichte auf dem Instanzenwege nicht bereits durch seine Hände gegangen sind. Zwecks Vervollständigung der Offizier- Personalakften im Ober-Kommando giebt der Staatssekretär auch Abschrift der besonderen Bemerkungen, welhe derselbe den Qualifi- kationéberiten etwa beigefügt hat, an den kommandirenden Admiral.

11) Der fommandirende Admiral !hat die technishen Institute und Garnison*Anstalten der Marine ein Mal im Jahre zu besichtigen und über das Ergebniß Seiner Maje!tät dem Kaiser zu berihten. 12) Das Bildungswesen der Marine ist dem Ober-Kommando in militärischer und wissenschaftliwer Beziehung untergeordnet.

13) Im Ober-Kommando werden die Admiralsstabsgeshäfte be- arbeitet, über deren Ergebnisse der kommandirende Admiral Immediat- Vortrag erstattet, - Die Admiralstabsgeschäfte umfassen alle marine- tvissenschaftliden Gegenstände, die Sammlung der für Operations-

Entwürfe nöthigen Materialien und die Bearbeitung derselben, das Nachrichtenwesen und dessen Nußbarmachung sowie die Admiralitabs- Uebungêreisen und die Uebungen im Interesse der Mobilmachung.

14) Die Gerichtsbarkeit und Disziplinar-Strafgewalt sowie die Urlaubsbefugrisse des kommandirenden Admirals entsprechen denjenigen des früheren Chefs der Admiralität.

Anlage II. Bestimmungen, betreffend den Geshäftskreis des Reihs-Marineamts.

1) Das Reis - Marineamt ist die oberste Reichsbehörde für die Verwaltung der Kaiserlihen Marine. Der Geschäftskreis des Reichs- Marineamts umfaßt ohne Ausnahme alle Angelegenheiten, welche die Einrichtung, Erhaltung und Entwickelung der Marine betreffen.

2) Der Staatssekretäc des Reichs - Marineamts führt die Ver- waltung unter der Verantwortlichkeit des Reichskanzlecs und nah

Maßgabe der Vorschriften des Geseges vom 17. März 1878, betref- fend die Stellvertretung des Reichskanzlers (Reihs-Geseßblatt S. 7).

1891.

Im Uebrigen ift derselbe Seiner Majestät dem Kaiser unmittelbar unterstellt.

3) Dem Staatssekretär fällt die Herbeiführung aller für den Dienstbetrieb in der Kaiserlihen Marine erforderliden Allerböchbsten Ordres sowie die Feststellung und Herausgabe aller allgemeinen Dienstvorschriften zu.

4) In allen wiStigen Fragen organifätorisher und tebnisher Natur sowie bei Erlaß von militärishen Dienstvorschriften hat das Reichs-Marineamt das Ober-Kommando der Marine gutachtlih zu bôren, Etwaige Meinungêvers@ieöbenheifen hat der Staatésekretär beim Immediatvortrage zur Allerböchsten Entscheidung zu bringen.

5) Dem Reis-Marineamt sind unterstellt :

a. die Verwaltungsbebörten, die tehnishen Behörden, Institute und Anstalten,

b. das Bildungswesen der Marine mit Bezug -7uf Organ!sation

und Verwaltung, e. die Inspektionen der Marine-Artillerie und des Torpedowesens in technisher und administrativer Beziebung, ferner in allen Ange- legenheiten der denselben unterstellten, zum MRefsort des Neihs- Marineamts gebörigen Behörden.

6) Die zu Vermessungen, Ueberführungen, Probefahrten und zu tehniscen Versuchen in Dienst gestellten Schiffe und Fahrzeuge ftellt das Ober-Kommando der Marine dem Reihs-Marineamt zur Lösung der vorliegenden, von demselben entworfenen Aufgaben zur Ver- fügung. Das Reichs - Marineamt giebt in Bezug auf die Dur- führung jener Aufgaben alle erforderlien Befehle und Weisungen an das betreffende Schiffskommando, wie aub die Berichterstattung auf diesem Gebiet unmittelbar an das Reihs-Marineamt gerichtet wird. In allen übrigen Angelegenheiten unteriteben die Schiffe dem Ober-Kommando der Marine beziehungëweise dessen Organen.

7) In technishen und Verwaltungsangelegenbeiten kann das

Reichs-Marincamt unmittelbar mit den beimishen Marinestations- Kommandos, den Flotten-, Geschwader-, Flottillen-Kommandos und den Kommandos der in außerbeimischen Gewässern befindlichen, einem Flotten- 2c. Kommando nit angehörigen Schiffe und Fahrzeuge ver- kehren. Von Anordnungen, welche für den fkriegstüchtigen Zustand der Waffe von Bedeutung sind, insbesondere von solchen, welche ges eignet sind, eine Rü@ckwirkung auf den Dienftbetcieb und die Aus- bildung auszuüben, giebt das Reihs-Marineamt gleichzeitig dem Ober- Kommando der Marine Kenntnis, Für den vorbezeichneten unmittel» baren Verkehr dient im Weiteren das anliegende Verzeichniß als Anbalt. ___8) EraËttet der Staatssekretär des Reihs-Marineamts den Zu- sammentritt der Havariekommission für geboten, so bat derselbe das Döber-Kommando um den Erlaß des entsprechenden Befehls :u er- suten. :

9) Das Reihs-Marineamt ist letzte Rekursinftanz in Invaliden- angelegenheiten und Ministerial-Instanz in Ersaz- und Entlafsungs2- angelegenbeiten.

10) Die versönlihen Angelegenheiten der dem Rei{8-Marine- amt unterstellten Offiziere nimmt das Ober-Kommando der Marine na Einvernehmen mit dem Reihs-Marineamt in die Seiner Majestät dem Kaiser vorzulegenden Gesuchsliften mit auf. Die per- sönlihen Angelegenheiten der Torveder-Ingenieure, Feuerwerks-, Zeug- und Torpeder-Offiziere, sowie der Beamten sind Sate des Neich8-Marineamts.

__ 11) Die Qualifikationsberichte der dem Rei®2-Marineamt unter- stellten Offiziere legt der Staatssekretär Seiner Majestät dem Kaiser vor. Der kommandirende Admiral erbält Abschrift der nit bereits dur seine Hânde gegangenen Berichte, sowie der besonderen Be- merfungen, welche der Staatssekretär den Berichten etwa beigefügt bat.

Die Qualifikationsberichte über Torpeder-Ingenieure, Feuerwerks-, Zeug- und Torpeder-Offiziere, über Zablmeister, sowie über sonstiae Marine-Beamte sammeln sich beim Reihs-Marineamt. E

Die Qualifikationsberihte über die dem Rei{s-Marineamt unterstellten Sanitäts-Offiziere erhält das Reihs-Marineamt vom Ober-Kommando der Marine zur Kenntnißnahme mitgetheilt.

_12) Das Reichs-Marineamt regelt die Vertheilung der Zahl- meister auf die Stationen und aus die etatêmäßigen Stellen der Ver- waltungsbebörden.

_ 13) Die Disziplinarstrafgewalt und die Urlaubsbefugnifse des Staatssekretärs entiprehen denjenigen des früheren Chefs der Ad- miralität.

Zu Anlage II.

Berent derjenigen Angelegenheiten, in welchen ein unmittel- barer Verkehr zwischen dem Reihs-Marineamt und den nachfolgend bezeichneten, ihm nicht unterstellten Behörden stattfindet. A. Mit den heimischen Marinestations-Kommandos

1) Angelegenheiten der Verwaltungsbehörden , der technis{en

Behörden, Institute und Anstalten, in welchen den Marine-Stations- chefs ein Einfluß zusteht, beziehungsweise in welHen es dem Reihs- Marineamte erwünscht ift, die Stationskommandos in Kenntniß der Vorgänge zu seyen. ___ 2) Angelegenheiten der zu. Vermessungen, Ueberfübrungen, Probe- fabrten und zu technishen Versuchen in Dienst gestellten Schiffe und Fahrzeuge, mit Auss{luß der persönlichen Angelegenheiten der Be- saßzungen.

3) Personalien der dem Reihs8-Marineamt unterstellten Personen.

4) Ersat-, Reklamations- und EntlassungEangelegenheiten.

5) Iährlihe Rekrutirungsbeftimmungen.

6) Entlafsungen der Mannschaften des Beurlaubtenfstandes,

7) Invalidenangelegenheiten der Mannschaften und Pensions- nachweisungen der Decoffiziere.

8) Aufstellung der Friedens-Verpflegungs-Etats nach erfolgter zweiter Lesung des Marine-Etats und nachdem das Ober-Kommando dem Reichs-Marineamt die Angaben bezügli der summarischen Ver- theilung etwaiger Personalvermehrungen auf beide Stationen ge- macht hat. L

9) Angelegenheiten, betreffend die gebrüften Berufsmaschinisten.

10) Bedarf an Dier.stauszeihnungen, Ersaß verloren gegangener Kriegsdenkmünzen 2c.

11) Notirung von Manxschaften für Beamtenftellen.

12) Garnison - Shulwesen, Nachweisung der Schulbildung der Mannschaften. E

13) Mobilmachunas - Vorarbeiten der Stationen, soweit sie Be- schaffung, Ausrüstung, Verwaltung betreffen. A 14) Kriegs - Küstenwacht - Einrichtungen (Becbahtungs-, Signai- und Telegravhenstationen), E

Kriegsbezeihnung der Fahrwasser , Sciffs - Requisiticns«

Ene, soweit es fch um Material und Verwaltung

andelt. s __ 15) Unterstüßungsangelegenheiten der Mannschaften ein- \{ließlich der Gesuhe um Unterstüßung aus der Marinestiskupg „Frauengabe“. 16) Gewährung von Wittwen- und Waisengeldern. 17) Defektsangelegenbeiten. T 18) Erinnerungsbemerkungen, sowie Berufungen gegen Entschei-

dungen der Revisionsbehörden, Rückerstattung überhobener Beträge in Theilzahlungen.

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