1891 / 82 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Apr 1891 18:00:01 GMT) scan diff

einzusenden.

Kollegen der

inscenirte, hat i

Haselwander selbst Konstruktionsabtheilung bei der genannten

Wie die „Gaceta de Madrid“ Regierung für den Entwurf einer innerung an die bevorstehende Feier der Entdeckung Preisausschreiben, ausländische Bewerber welche zwei plastishe Darstellungen für die Kehrseite enthalte einen Durchmesser von der Einzelheiten aufweisen, L von 70 mm im Durchmesser für die Prägu zwei besten Entwürfe werden den ersten und 10090 Fres. E die Zuerkennung der Preise von San Fernando preisgekrönten Entwü zum Wettbewerb Künstlers, Sekretariat der Akaderaie von Jede Einsendung muß segelten Briefumschlag begleitet sein, Einsenders, als au Wenn der d / plastishen Entwurfes selbst Graveur mission der Centennarfeier auch die A Prägung übertragen werden.

Theater und Musik.

Königliche Theater.

In der morgigen Vors Opernhause tritt Hr. Gu zum erften Male wieder a den Händen der Damen S Mödlinger und Lieban. find die Damen Piersfon, § die Hrrn. Sylva, Oberhauser un Im Schauspielhause

des Schauspiels „Der neue Herr der innerhalb zweier Monate erreiht worden Dem Kammervirtuosen der Königlichen berg ift bei der F den General-Intend Hochberg der Nothe im Namen der Kape ) ' ] der Königlihen Hochschule für ‘Musik ein Trin Dreédener Hofkapelle ein kostbares

Berliner Theater.

Auf besonderes Ersuchen des Berein „Berliner Presse“ auf für die am Sonnabend zum Besten

liner Theater Aufführung des ellung Sonnent des Berliner Theaters ; t Sclaiti und ee A A O E „Macbeth* von Kell y eröffnete den Abend. Hierauf folgten zwei nt\chädigung eine zweite Benefizvorstellung ¿uge]agt, re utbige oden für Orchester von d y ; 4 s l ¿ Y der O bltbâätigen Zwee dankbarst angenommen wurde. furze recht anmuthige Episoden für Orchester von dem hier bereits | teresse der Arbeiter selbst gegenüber einer geringen Zahl von

Wallner-Theater,

stattfindenden ; , „Wallenstein“ mit Sonnenthal, die Abfchiedsvor- hal’s, wird also zu den gewöhnlichen Billetpreisen

Proben des phantastishen Singspiels Direktor Hasemann, welch

N

=

Amerikas dur

eingeladen in Wachs oder Gips ausz

in bleiben alle estimmten Modelle mit einem b San Fernando innerhalb ses Monaten ß von einem vers{lossenen und ver- welcher sowohl den Namen des ntwurfe angebrahte Moito ent- Einsender des mit dem ersten Preise gekrönten st, so soll ibm von der Kom- | Erwartungen, die man an u8führung der Matrizen für die | Wilbrandt'shea Scavspiel Fabricius“, welhes gestern Abend wiederholt zur Aufführung gelangte, spielt der berühmte Darsteller den alten Zucthäusler, eine Rolle, welhe dem Künstler niht hinreichende Gelcgenheit darbietet, Bei der seine geniale Eigenart voll zu entfalten; aber auch in der ver- Et e N zweifelten, Mitleid und Trauer einflößenden Gestalt des weltsheuen tellung von „Tristan und Isolde“ im | Verbrehers kommt di: ursprünglihe Schaffenskraft Sonnenthal's mäwtig zum Durchbruch; es ist eine nach der Natur treu gezeichnete Persönlichkeit voll ershütternder Reue und demüthiger herzbrecherider l , | Ergebung, welche er den Zuschauern und Hörern vorführt, eine gs-Vorsteilung des „Oberon Gestalt, in der selbst die Herzog, Staudigl, Weitz und Rothauser, | einem unterbrückten Angstschrei d Stammer beschäftigt. findet heute

dem E

Bene

stattfinden.

tritt als leitender Ingenieur einer bezüglichen

90 cm haben und eine genaue Ausführung um eine Verjüngung auf den Maßstab ng zu ermöglichen, Für die

Preise in der Höhe von 5000 Fres. für

dehus als Tristan nah seinem Urlaub Die übrigen Rollen befinden ih in uber und Staudigl, sowie der Hrrn. Bey, In der Donnerstags-

Wetterberi cht vom 7. April, orgens 8 Vhr.

erließ die spanische Gedenkmedaille zur Er- des vierhundertsten Gedenktages ch Christoph Columbus ein welchen gleihmäßig spanishe wie

meldet,

werden.

Madrid. Autorcechte gewahrt. Die | Tkätizkeit als Musiker äußerit Verdienstlihes im Kreise seiner

ohne Namens- | Berufêsgenossen als Stifter und rühriger Förderer der gegenwärtigen versehen, an das | Kranken- und Unterstützungskasse geleistet.

Residenz-Theater. Seit einigen Tagen gastirt auf der Bühne des Residenz: Theaters

Kavelle Hrn. Ganten- eier seines anf riaE S aiviele Sea durch anten der Königlihen Schauspiele Grafen von | mit warmer Empfindung und Adler-Orden vierter Klasse, durh Hrn. Tornauer pfi g

Album überreicht

Hrn. Direktors Barnay hat der die Erböhung der Eintrittspreise seines Pensionsfonds im Ber- fizvorstelung verzihtet. Die Der von demn Musik-Direktor Hrn. Arens aus Amerika ver- anstaltete und geleitete amerikanische Komponistenabend“ hatte

er die Novität persönli hr eine durchweg neue Ausstattung an Dekorationen,

WMuslslaghmore

Christiansund Kopênhagen . Stockholm .

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim

762 762 764 760 769 770 774 774

Wind. Wetter.

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3 bedecki

2 halb bed. 2'heiter

2 hedeckt

2 \roolkig

2 wolkenl53

1 bedeckt

fill bedeckt

Temperatur in ° Celsius

OONMmLI In 50 = 40M

Tork Queens- Brest... amburg . .

Neufahrwafser

Karlsruhe

Chemniy Sle e Tia A R f

1) Nachts Regen.

760 755 793 756 7596 759 763 767

791 752 751 752 751 756 T57 760 760 795 759 761

4 wolkig 4'bedeckt 1\wolkig

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4 wolkig 4/bededt!) 3'halb bed. 1\Regen 4 bedecki 3|Regen 3 Regen?) 3 bedeckt 1'wolkig 3 Nebel 1\bedeckt

4'wolkenlos

3 4 Regen

till|bedeckt

2) Seit gestern Vormittag

Uebersicht der Witterung.

Eine umfangreihe Depression liegt über West- Guropa, gegenüber dem barometrischen Maximum im Nordosten, sodaß in Centraleuroya \üdöstliche Luftstrômung vorherrschend ist. Bei geringer Wärme- änderung ist die Witterung in Deutschland im Osten Sie uge L M gn Süden regnerisch ;

ie Temperatur liegt im Nordwest im Often über dem Mittelwerthe , eo e Un D nahezu Js ift, g and Regen gefallen, in erhebliher Me füdlihen Gebietstheilen. Da oben crabinte Den cus (0 i He O Sand ee Adre eint, so dürfte trübe etter mit Nied ä demnächst noch wahrs{heinlich sein. Os

Deutsche Seewarte.

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pu

während sie i Vielfach ift in Deuts-

Sie sollen im Basrelief entworfen sein, | in nihts nachstehen. Friedrich-Wilhelmstädtishes Theater.

Am Sonnabend findet die fünfziaste Wiederholung der prächtigen neuen Operette „Der Vogelbändler* statt, während am Sonntag der Ehrentag des Seniors der Kapelle, des Fagottisten Hrn. F. Güntber für den zweiten zuerkannt, und zwar | ist, welcher auf eine ununterbrochene vierzigiährige verdierstvolle | drei Säßen aus dem „Sturm“ von Shakespeare von van die Akademie | Thätigkeit als Mitglied des Friedrih-Wilhelmstädtishen Lheaters

Urhebern der | Orchesters zurückblicken kann.

und die Qualen und Freuden

25. Vorstellung | Körper und zertretenen Geist nur in peinvoller Kraftlosigkeit nach * ftatt: ein außergewöhnlicer Erfolg, Ausdru Lina, Das Stück felbst t seinen fufertiGen Effekten und seiner thränenreihen Sentimentalität vermochte au die treffliche Leistung des Gastes dem Publikum nicht \chmadckhaft zu rachen. Frl. Bertens gab die Tochter des unglülichen Fabricius er anfan Sr Pagav erfreute als die all iWwogbalie : l Rolle wohl anstand. r. Pagay erfreute als die alte |chwaßhaste [le eine werthvolle Busennadel, durch die Eleven | Frau Wohlmuth durch einen freundlichen; frishen Humor; ittes kfhorn, durch die | vermochte Hr. Schönlank als Fabrikant Rolf den Anforderungen, welche an den Darsteller dieser Partie gestellt werden müssen, niht | Jnnern Nicotera besuhte gestern Abend den allge- meinen Verband der Arbeiter sowie deren Verkaufs- lager. Hierbei sagte der Minister in einer Ansprache: Er wisse sehr wohl, daß die {chlimmen Jntriguen falscher Arbeiter bei den wirklichen Arbeitern ohne Wirkung bleiben würden; er sei sicher, daß diese allen ihren Einfluß

würden, unüberlegte Bewegungen am 1. Mai zu widerrathen.

1 j gestern seine Anziehungskraft nit verfehlt; Saal und Logen waren | Der Minister fügte hinzu, er könne unmöglich derartige Hr. Direktor Barnay hat der | dicht besezt. Ein festlih gehaltener Marsh aus der Musik zu | Störungen der Ordnung zugeben, weil sie das Geseg nicht gestatte, und er sei verpflichtet, fie zu unterdrücken im Jn-

kräftige Individualität vermissen.

Theat zeigen.

Königlihe Schauspiele. Mittwoch: Dpern- haus. 85. Vorstellung, Triftan und Jsolde in 3 Akten von Richard Wagner. Dirigent : Kapell- meister Sucher. Unfang 6# Uhr.

Scauspielhaus. 91. Vorstellung. Der Kauf- maun von Venedig. Komödie in 5 Aufzügen von Shakespeare, überseßt von A. W. von Shlegel. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 7 Ubr.

Letztes Auftreten des Frl. Clara Meyer vor ihrem Abgange von der Königlichen Bühne.

Donnerstag : Opern zaus. 86 Vorstellung. Oberon, König der Elfen. Nomantishe Oper in 3 Auf- zügen. Musik von C. M. von Weber. Die Reci- tative von F. Wüllner, Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr.

Schausvielhaus. 92. Vorstellung. Der neue Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernft von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch: König Hein- rich LTV.

Donnerstag : Die Kinder der Excellenz.

Freitag : Das Wintermärchen.

Die nächste Aufführung von Der Sohn der Wilduiß findet am Sonnabend statt.

Berliner Theater. Mittwoh: Schuldig.

Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Schuldig. A

Freitag: 31. Abonnements - Vorstellung. Die Jungfrau vou Orleans.

Lessing-Theater. Mittwoh: Thermidor. Schauspiel in 4 Akten von Victorien Sardou.

Donnerstag : Thermidor.

Freitag: Der Probepfeil. Lustspiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal.

Sonnabend: Zum 1. Male: Ultimo. Lustspiel

in 4 Akten von Gustav v. Moser.

Victoria-Theater. Mittwoch: Zum 129, Male, Die fieben Raben. Romantishes Zaubermärchen in 5 Akten von Gmil Pohl. Mußk von G. Lehn- hardt. Balletcompositionen des 3. Aktes von C. A. Raida. Ballets von C. Severini. Jn Scene geseßt von W. Hock Anfang 74 Uhr.

Donnerstag und folg. Tage: Die fieben Raben, (Letter Monat.)

Wallner-Theater. Mittwoch: Zum 60. nnd leßten Male: Miß Selyett. Vaudeville in 3 Akten von Maxime Bougheron. Deuts von T RD Genée. Musik von G. Audraa. Anfang

r.

Donxerstag: Wegen Generalprobe zu Des Teufels Weib geschlossen. L ; eure

Sreitag: Unter persönliGer Leitung des Kom- poniften, Zum ersten Male: Des Teufels

Kostümen, Requisiten 2c. zu Theil werden lassen und im Hinblick Stellung. auf die Sonnaberd im Berliner Theater ftattfindende Vorstellung zu Gunsten des Bereins „Berliner Presse“ die Erstaufführung bereits Foote „In den Bergen“, in der das \{öône Hörnermotiv vortrefflih wirïte, drei Säße für Flöte, Oboe, zwei

auf Freitag, den 10. April, verlegt. Aus diesem Grunde bleibt am Streichorhester von Bush, von denen der

Donnerstag das Walliner-Theater zu Probezwecken ges{chlofsen. Hörner und, Victoria- Theater. dur Melodienreiz fesselnde Andantesaß „Ein Sommerabend

im Walde“ mit fseinec tonmalerishen Unterhaltung der Vögel so gefiel, daß ein Dacaporuf erfolgte, endlih zwei Scenen aus der Musik zu „Romeo und Julia“ von Boise: „Ballscen:*“ und „Balkon-

i Der Monat März, also der vorleßte im alten Hause, brachte Die einzusendenden | Einnahmen, wie sie in gleicher Höhe unter der Direktion Litaschy ufübren find, follen | überhaupt noch nie zu verzeibnen waren. und der Monat April dürfte eine für die Vorderseite, die andere | ihm, da die Vorstellungen mit seinem Ende definitiv abschließen, wohl | scene“. Beide sehr charakteritisch gehalten und fein instrumentirt,

lafsen zugleih durch Cello- end Geigensfoli die Gestalten des Titele

klar hervortreten. Die Concertmeister Hrrn. S führten die Solopartien fehr loben8werth aus. Sämmtliche Kompositionen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen, der auch für StreichorWHester von Herbert und den bereits früher L dia

er i ea | Das Orchester bewährte si sehr tüchtig. Der Jubilar hat nebea seiner | Das Concert, durch die Hrrn. Mey der und Medding angeregt, bot dem Publikum einen interessanten Einblick maz@er hier noch unbekannten Tondichter Amerikas.

: Morgen wird der Komponift Hr. Emil Hartmann aus Kopenhagen mit dem Karl Meyder’schen Orchester eine Reibe eigener Kompositionen h l und zwar: „Skandinaviscver Festmarsch* (zum ersten Mal), „Skandi- Hr. Adolf Sonnenthal vom K. und K. Hosburg- Theater in | navishe Volkêmusik“, „Concert für Klavier“ (gespielt von Hrn. Wiea mit \{önstem Erfolge. Die Rollen, welche sich Hr. Sonnen- thal für das Gaftspiel ausgewählt hat, entsprechen nit garz den fein Auftreten knüpfte. In dem

gerecht zu werden; das ganze Wesen dieses Schauspielers läßt eine

Das voll beschte Haus zeihnete besonders den beliebten Gast turch herzlihen Beifall und zahlreiche Hervorrufe aus. Concerthaus.

bekannten Komponisten Bird, in i Wirkung hervorbringt, während manwes unseren deutshen Ohren fremd-

Der Komponist der nächsten Novität Hr. Adolf Müller, Kapell- | artig Erscheinende, wie die zu häufige Verwendung des Glodckenspiels und meister des Theaters an der Wien, ist hier eingetroffen, um den leyten | der Beken, die Wirkung mitunter beeinträchtigt. Dies gilt auch von der „Des Teufels Weib“ beizu- | symphonischen Phantasie von Arens, die im Uebrigen durch Frische der Motive und klare harmonishe Gestaltung sich auszeihnet. Mebr ünnlih wirkende Orchestereffekte sind in den meisten Werken amerika-

„Die Tochter des Herrn

glühende Leidenshaft nur in heu sich Geltung verschafft des Herzens in dem gebrochenen

bielt viel Erfreuliches :

Stucken zu Theil wurde.

Gustav Lazarus) und A liter Leitung zur Aufführung bringen.

nisGer Komponisten anzutreffen. Der zweite Theil des Concerks enk- cine fehr stilvoll gebaltene Ouverture von

Preußische Klaffenlotterie. (Ohne Gewähr.) heute angefangenen

9 Gewinne von 3000 M auf Nr. 110 992. 158 858.

1 Gewinn von 500 # auf Nr. 167 T77.

7 Gewinne von 300 4/6 auf Nr. 4065. 13 752. 34307. 60 131. 116 296. 126 999, 173 209,

Turin,

7. April. (W. T. B.)

Nah Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen. Der Minister des

dafür einsezen

denen die Harfe eine sehr schône | Unruhestistern. Zum Schluß gab der Minister der Zuversicht

Weib. Phantastishes Singspiel in 3 Akten und

einem Vorspiel von Meilhac und Mortier, bear- beitet von Th. Herzl. Musik von Adolf Müller.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Mittwoh: Mit neuer Ausstatiang. Zum 47. Male: Der Vogelhändler. Operette in 3 Aufzügen nah einer Idee des Biéville von Held und West. Musik von G. Zeller. Jn Scene geseßt von Julius Frißsche. Pes Hr. Kapellmeister Federmann. Anfang

r.

Donnerstag: Benefiz für Hrn. Sigmund Steiner. Zum 48. Male: Der Vogelhäudler.

In Vorbereitung: Saint Cyr. Operette in 3 Akten von Walther. Mußk von R. Dellinger.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten-

burg. Mittwoh: Gastspiel des K. und K. Hofburg- \chauspielers Adolf Sonnenthal. 9. Abend: Vater und Sohn. Sauspiel in 5 Akten von Alexandre Dumas. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag : Vorletztes Gastspiel des K. und K. Hofburgschauspielers Ädolf Sonnenthal. 10. Abend: Vater und Sohn.

Sonnabend: Zum 81. Male: Der selige Toupinei.

Belle-Alliance-Theater. Mittwoh: Zum 18. Male: Gavaut, Minard « Co. Schwank in 3 Akten von Edmond Gondinet. Deutsh von Weyl. Vorher zum 7. Male: Die Odaliske. Schwank in 1 Akt von O. Elsner. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag : Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-Theater. Mittwoh: (Fest- Vorstellung.) Zum 53. Male: Adam und Eva. Gesangspofse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leopold Ely. Couplets von Jacobson und Gustay Gdörß. Musßik von Adolph Ferron. Im 4. Aki: Der uuselige Toupinel. Parodistishe Einlage. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30. Mittwoch: Zum 22. Male: Der Millionen- bauer. Volks\tück in 4 Akten von Max Kregzer. Gesangstexte im 3. Akt von A. Schönfeld. Musik von G. Steffens. Anfang 74 Uhr ¿ Donnerstag und folgende Tage: Der Millionen-

auer.

Sonnabend : Benefiz für Hrn. R. Wellhof. Ein- malige Aufführung von- Drei Paar Schuhe.

Sonntag : Der Milliouenbauer.

Concert-Anzeigen.

Concert-Haus. Mittwoch: Karl Meyder: Concert. II. Theil unter Leitung des Komponisten Bil Emil Hartmann aus Kopenhagen, uater freundl. ¿ 10 idi des Klavier-Virtuosen Hrn. Gustav

rus,

Ausdruck, daß von Turin niemals das Zeichen zum Beginn von Unruhen ausgehen würde.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Sing=- Akademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Concert der Harfenvirtuosin Paulina F. da Veiga, unter gef. Mitwirkung der Concertfängerin Frl. Emma Plueddemann.

Urania, Anstalt für volkêthümlihe Naturkunde

Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof), Geöffnet von 12—-11 Ußr. Täglih Vorstellung im Oas Theater. Näheres die Anslaz- zettel.

BLAIZSERE H N C E E E P E

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Clara Marschhausen mit Hrn. Assistenzarzt 1, Kl. Dr. Rudolf Oel (Frank- furt a. O Bromberg). Frl. Lina von Neefe und Obishau mit Hin. Ministerial-Direktor und Wirkl. Geh. Ober-Regierungs-Rath Dr. Bartsch (Berlin). Frl. Lilly Freiin von Kleist mit Hrn. Regierungs-Rath Rüdiger von Haugwiß (Oels—Breslau). Frl. Mary Freiin von dem Busf\che mit Hrn. Landrichter Emil von Hinüber (Bückeburg). Frl. Elisabeth Cramer mit Hrn. Hauptmann Grüner (Marienwerder).

Vereheliht: Hr. Rechtsanwalt Carl Reis mit

Frl. Rosa Triest (Frankfurt a. M)

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bürgermeister Staukc«it (Altenessen), Hrn. Lieut. Frhrn. von Heinge (Potsdam). Hrn. Reichckfreiherrn Fer- dinand von Twikel (Kervel). Hrn. Reg.-Afef}. Auffarth (Marienwerder). Eine Tochter: Hrn. Rehtsanwalt Markwald (Berlin).

Gestorben: Hr. Kommerzien-Rath Theodor Flöther (Gassen i. L). Hr. Baumeister und Herzogl. Brandversiherungs-Inspektor C W. E. Tranger (Alteabura). Hr. Forstmeister Rudolf von Wiede (Doberan). Verw. Frau Pastorin Lili Simon, geb. Kramer (Halle a. S.). Hrn. Oberst-Lieut. a. D. Gotthardt von Hagen Tochter Marianne (Dresden). Hr. Konsistorial-Rath Errst Lembser (Breélau). Verw. Frau Ober- forstmeister von Wiede, geb. von Lowhow O _ ¡P Ne van Be gan

riedr omini erlin). Hr. Professor Breu Roeber (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor, Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag- Anítalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen (cinf{ließlih Börsen - Beilage),

sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent:

lichen Anzeigers (Kommanditgesellschafteu auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 31. März bis 4. April 1891.

C chulz und Detloff/

einer Serenade

in die Leistungen

Andante für Streichinstrumente unter persôn-

Ln

der } iehung der 2. Klasse 184. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vormittags-Ziehung:

1 Gewinn von 45 000 6 auf Nr. 11 526.

1 Gewinn von 10000 #6 auf Nr. 43 176.

1 Gewinn von 5000 46 auf Nr. 163 401.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

¿ V2.

Berlin, Dienstag, den 7. April

Deutsches Nei. ZudlLermengen,

welche in der Zeit vom 16. bis 31. März 1891 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruh auf Steuervergütung

abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den inländischen Verkehr zurückgebraht worden sind. [710: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mintestens

90 Proz. Polarisation.

711: Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden 2c., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,

sogenannte Crystals 2c.

712: Aller übrige harte Zuckter, sowie aller weiße trockene Ot über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zuckler in

Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation. !

S I

Mit dem Anspru auf Steuervergütung wurden abgefertigt : L

Aus söffffentliGen Niederlagen oder Privatniederlagen unter

Staaten

bezw. zur unmittelbaren Ausfuhr

Verwaltungs-Bezirke.

amtlihem Mitvershluß wurden zur Aufnahme in eine öôffent- | gegen Erstattung der Vergü- lihe Niederlage oder eine | tung in den inländischen Verkehr Privatniederlage unter amt- zurückgebracht

lichem Mitverschluß

710 711 kg kg

710 O 0 L kg Fe Ke kg kg | kg

Provinz Westpreußen . .

R 560 000

Preußen.

z Brandenburg . Pommern . 1570298| 796713

D e E eN 100 000 Sl 83 100| 312 121 Sachsen, eins{l. der {chwarzb.

Unterherrshaften . 1344 108| 5 345 357 Schleswig-Holstein. . . 4 991) 57 283 Hannover . C 1979 130 690 200 Rheinland . 119 860| 185 586

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\ 1639 532| 1 000 732| 150000 36928|

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1 408 062 2 283 989 98 049 47

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993 319| 250 000 50 840 447

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Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet . Hierzu in der Zeit vom 1. August 1890 bis 15. 139 6

35 197 689| 8 895 195| 110 780} 5 656 639| 2 257 116 909 219 551/130093627| 4 645 460/243092988/34 126 033|_2 090 566]42 036 489 467 980)

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274 732

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244 417 240 138988822 4 756 240/248749627|36 383 149| 2 134 787/45 900 334/581 999| 284 642

Sn demselben Zeitraum des Vorjahres 1230 399 662/109439979| 8 215 313 22575619920 630 410] 9 596 444132 151 722| 555 068| 1 110 886

Berlin, im April 1891,

Kaiserlihes Statistisches Amt. Jn Vertretung: von Scheel.

Die Krankenkassen-Novelle.

Der Bericht der Kommission zur Vorberathung der Ab- änderung des Geseßes über die Krankenversicherung ist jeßt ershienen. Von einer General-Diskussion hat die Kom- mission Abstand genommen und die einzelnen Paragraphen in erster Lesung vom 14. bis zum 31. Januar, in zweiter Lesung vom 9. bis 26. Februar durchberathen. Die wesentlichsten, von der Kommission beschlossenen Abänderungen sind folgende:

Auf Antrag der Subkommission fügte die Kommission in §8. 1 unter 2a die in dem Geschäftsbetriebe der Krankenkassen, Ve- ruf8genossenschaften und Versicherungsanstalten be- \chäftigten Personen denen hinzu, welche dem Versi herungêzwange unterliegen. j

Bet der Berathung von §. 2 wurde zwar allseitig die dringende Nothwendigkeit, die Kranken}ürsorge für Dienstboten einheitlich und umfassender als bisher zu regeln, anerkannt, allein die Schwierigkeiten ciner befriedigenden Lösung dieser Frage dur das vorliegende Geseß, die namentlih Seitens der Vertreter der verbündeten Regierungen betont wurden, konnten nicht verkannt werden. Regierungsseitig wurde dabei darauf hingewiefen, daß in allen deutschen Bundesstaaten in irgend einer Weise durch Landesgeseß die Krankenfürsorge für Dienstboten geregelt, und es bedenklih sei, in diese Regelung, die in den verschiedenen Staaten eine sehr verschiedene sei, dur eine allgemeine reihsgeseßliche Bestimmung einzugreifen ; die Verhältnisse der Dienstboten seien von denen der industriellen Arbeiter so grundverschicden, daß eine gleihmäßige Regelung fast unmöglich fet; jedenfalls würde sie den Nachtheil haben, daß cine Berücksichtigung örtliher Verbältnisse, wie sie die Landesgeseßgebung möglih mache, ausgeschlossen sei, Eine dem Bericht beigegebene Aklage enthält alle die Regelung der Krankenversorgung des Gesindes in den einzelnen Bundesstaaten betreffenden Bestimmungen. Dieselben find îtn 6 Gruppen zerlegt; in der ersten Gruppe sind diejenigen Bundes- staaten aufgeführt, in deren ganzem Gebiet Zwang zur Kranken- versicherung für alles Gesinde besteht, in der sechîten diejenigen Landes- theile, in welchen jede landesgeseßlihe Regelung (Mecklenburg-Streliß und Elsaß-Lothringen) fehlt. Jn Bayern und Württemberg besteht der Versicherungszwang für alles Gesinde. In Baden, Sachsen, Hessen, Schwarzburg: Rudolstadt besteht der Versiherungs8zwang nur für land- und forstwirth\chaftliches Gesinde, in gewissen Gebietstheilen auch für das andere Gesinde, während im Uebrigen die Verpflegung des kranken Gesindes der Dienstherrshaft obliegt. In Sachsen-Weimar, Braunschweig, Sawhsen - Altenburg, Schwarzburg - Sondershaufen ist land- und forstwirthschaftlibes Gesinde durch Landesgeseß der Krankenversicherung nach Maßgabe des Reichsgeseßes unter- worfen. Für die Verpflegung des übrigen Gesindes sind die Dienstherrshaften verpflichtet. In Lübeck, Hamburg, Olden- burg, Sachsen-Meiningen, beiden Reuß, Lippe - Detmold , Provinz Hessen-Nassau besteht in gewissen Gebietstheilen Zwang zur Kranken- versicherung für all-s Gesinde oder bestimmte Arten, sonst ist die Dienstherrshaft verpfli4tet. Jn allen übrigen Theilen Preußens, in Mecklenburg-Schwerin, Sachsen - Coburg - Gotha, Anhalt, Waldel, Lippe-Schaumbarg, Bremen, sind nur die Dienstherrshaften zur Sorge für das franke Gesinde verpflichtet. In Folge dessen wurde die Auf- nahme der Dienstboten in dieses Gesey abgelehnt. j

In §. 4, welcher feststellt, daß durh statutarische Bestimmung der Beitritt zur Gemeinde-Krankenversiherung auch niht versiherungspflihtigen, Personen ermögliht werden kann, und zwar einmal in der Weise, daß die Verwaltung der

Gemeinde-Krankenversiherung ermächtigt wird, folche Personen zur Versicherung zuzulassen, sodann aber auch in der Weise, daß gewissen Klassen von Personen das Recht, der Gemeinde-Krankenversiherung bei- zutreten, eingeräumt wird, ist, um die Krankenversiherung nit all- zuweit auszudehnen, das Recht des Beitritts auf diejenigen Personen be- \chränkt worden, deren Jahreseinkommen 2000 A. nit über- steigt. Zu §. 6a hat die Kommission, nachdem die Gewährung von Krankenversiherung an Familtenangehörige als in hohem Grade wünschenswerth anerkannt war, auf Antrag der Subkommission folgende Ziffern hinzugefügt :

5) daß Versihhertea auf ihren Antrag gegen Zahlung eines be- sonderen Beitrages die in §. 6 Absatz 1 unter Ziffer 1 bezeichneten Leistungen au für ihre Familienangehörigen zu gewähren sind,

6) daß die ärztlihe Behandlung, die Lieferung der Arznei und die Kur und Verpflegung nur durch bestimmte Aerzte, Apotheken und Krankenhäuser zu gewähren sind und die Bezahlung der dur Snansprucnahme anderer Aerzte, Apotheken und Krankenhäuser entstandenen Kosten, von dringenden Fällen abgeseheir, abgelehnt werden kann.

Bei der Bz:raihung von §. 8 wurde hervorgehoben, daß die Aenderungen tes ortsüblichen Tagelohns aus die Beiträge der Versicherten von Einfluß seien, und daß Aenderungen der Tagelohn- sätze für die freien Hülfskassen große Schwierigkeiten zur Folge haben würden, wenn dieselben sofort nach der amtlichen Bekanntmachung ins Leben treten sollten. Bei freien Hülfskassen, deren Versicherungs- bezirk ih oft über das ganze Deutsche Reich erstrecke, bedürfe es oft mehrerer Monate, nur um die Delegirten einzuberufen, die über die zu treffenden Aenderungen der Beiträge zu beschließen hätten; e müsse billiger Weise eine Frist gegeben werden. Demnach wurde beantragt, zu §. 8 Abfay 3 folgenden Zusatz auf- nehmen: „Aenderungen in der Festseßung treten sechs Monate na der Veröffentlihung in Kraft.“ Von anderer Seite wurde auf die großen Uebelstände hingewiesen, die durch die oft willkürliche Fest- seßung des ortsüblihen Tagelohnes entstänten. Namentlich in großen, ländlichen Distrikten dienten nur zu oft die billigsten Löhne als Grundlage, dadurch aber entftünden, namentli für junge Leute, bei Unfällen große Härten; es sei daher dringend zu wünschen, daß im ganzen Deutschen Reich bei Feststellung des ortsüblihen Lage- lohnes nah gleichen Grundsäßen verfahren werde.

8 8 wurde dementsprechend in folgender Fassung angenommen:

Der Betrag dcs ortsüblihen Tagelohnes gewöhnlicher Tage- arbeiter wird von der höheren Verwaltungsbehörde nah Anhörung der Gemeindebehörde festgeseßt und dur _das für ihre amtlichen Bekanntmachungen bestimmte Blatt veröffentliht. Aenderungen der and treten erst ses Monate nah der Veröffentlichung in Kraft.

Die Festsetzung findet sür männliche und weibliche, für jugend- lihe und erwachsene Arbeiter besonders ftatt. Die Festseßung für jugendlihe Arbeiter kann getrennt für Kinder und junge Leute (8. 135 Absatz 1 und 4 der Gewerbeordnung) vorgenommen werden. Für Lehrlinge gilt die für junge Leute getroffene Feststellung.

Ferner wurde folgende Resolution zu §. 8 angenommen: „Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die geeigneten Maßregeln zu ergreifen, daß in sämmtlichen Bundesstaaten die Feststellung der orts» üblihen Tagelöhne nah thunlichst gleihen Grundsäßen und den that- sächlichen Tagelohnsäßen gewöhnlicher Tagearbeiter entsprehend erfolge.“

8. 18a, welcher den Gemeinden das Recht ‘gewährt, Gewerbs- weige oder Betriebsarten, für welche eine Ortskrankenkasse nicht besteht, einer bestehenden zuzuweisen, wurde mit dem Zusatze an-

daß nicht bestimmt ausgesprochen : nkhe e träge vom Versicherten zu leisten und ob eine Krankheit die Mit-

oliedshaft unterbrehe. Zur Regelung dieses Punktes wurde beantragt, dem ersten Absayz folgenden Swlußsaßt anzufügen:

18918.

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genommen, diese Zuweisung solle thunlichst an eine für verwandte Gewerbszweige oder Betriebsarten bestehende Ortskrankenkafse erfolgen.

In §88. 21 und 2a wurden die in § 4 und § 6a den Ge-

meinden gewährten Befugnisse (siehe oben) auch für die Ortskranken- kassen genehmigt.

Zu §. 27 wurde bemerkt, es sei cine cffenbare Lücke im Gefeße, hen sei, ob während der Krankheit Bei-

„Erkrankte Mitglieder gelten während der Dauer der Kranken- unterstützung nit als ausgeschieden aus der die Mitgliedschaft be- gründenden Beschäftigung. Z fs

Mit diesem Zusaße wurde der ganze Paragraph angenommen. Hinter §. 34 hat die Kommission folgeaden 8, 34 a eingeshoben:

Die Mitglieder des Vorstandes verwalten ihr Amt als Ehrenamt unentgeltlib, fofern niht durch das Statut eine Entschädigung für den dur Wahrnehmung der Vorstandsgeschäfte ihnen erwahsenden Zeitverlust und entgehenden Arbeitsverdienst bestimmt wird. Baare Auslagen werden ihnen von der Kasse erseßt. i:

Die Ablehnung der Wahl zum Vorstandsmitglied ist aus denselben Gründen zulässig, aus welchen das Amt eines Vormundes abgelehnt werden kann. Die Wahrnehmung eines auf Grund der Unfall- versiherung und der Invaliditätsversicherung übernommenen Ehren- amts steht der Führung einer Vormundschaft gleih. Eine Wiederwabl fann abgelehnt werden. Kassenmitgliedern, welhe eine Wahl ohne geseßlichen Grund ablehnen, kann auf Beshluß der Generalversammlung

* für bestimmte Zeit, jedoch niht über die Dauer der Wahlperiode,

das Stimmrecht in der Generalversammlung entzogen werden.

In §. 37 hat die Kommission, dem zum Ausdruck gelangten Wunsche ebenso wie bei den Betriebs-, so auch bei den Ortskranken- fissen die Wahlen zum Vorstande und zur Generalversammlung geheim vorzunehmen, entsprechend, die Worte „so findet die Wahl derselben unter Leitung des Vorstandes ftatt“ dur: „\0 sind dieje in geheimer Wabl unter Leitung des Vorstandes zu wählen“ erseßt und für §. 38 folgende Fassung angenommen :

„Die Wahlen der Generalversammlung zum Vorstande find geheim und werden getrennt von Arbeitgebern und Kafsenmitgliedecn vorgenommer.“

In §. 46 wird nach der Vorlage die Möglichkeit für die Krankenkassen, Verbände zu bestimmten Zwecken zu s{ließen, auf die Gemeinde- Krankenversicherung ausgedehnt, ferner werden die Zwecke, zu denen sie geschlosscn werden können, erweitert. Die Kommission ging darüber hinaus und fügte als Ne. 4 hinzu, daß diese Verbände auch zum Zweck der gemeinsamen Bestreitung der Krankenunterstüßungs- kosten zu einem die Hälfte ihres Gesammtbetrages niht übersteigenden Theil gebildet werden könnten.

8. 46, wurde gestrihen und dafür folgender §. 46 c eingestellt :

Durch die Centralbehörde kann bestimmt werden, daß und unter welchen Vorausseßungen bereits bestehende Vereinigungen von Gemeinde-Krankenversiherungen und auf Grund dieses Gesetzes er- rihteter Krankenkassen, welche Zwecke der im §. 46 unter Ziffer 1 bis 4 bezeichneten Art verfolgen, die Rechte der auf Grund des 8, 46 ertihteten Verbände haben.

Bei den von der Meldéepflicht handelnden §§S. 49, 49 a, 49 b und 50 der Vorlage wurde auf Antrag der Subkommision in §. 49 Ab- saß 4 wie folgt gefaßt:

Durch Beschluß der Verwaltung der Gemeinde - Kranken- versiHerung unb durch das Kassenstatut kann die Frist für die An- und Abmeldungen bis zum leßten Werktage der Kalenderwoche, in welcher die dreitägige Frist (Absay 1) abläuft, erstreckt werden.

und Absay 1 in nachstehender Weise abgeändert :

Die Arbeitgeber haben jede von ihnen beschäftigte versiherunçs- vflichtige Person, welche weder einer Betriebs- (Fabrik-) Kranken- kasse (§. 59), Bau - Krankenkasse (S. 69), Innungs - Krankenkasse (8. 73), Knappschaftskasse (§. 74) angehört, noch gemäß §. 75 von der Verpflichtung, der Gemeinde - Krankenversiherung oder einer Ortskrankenkasse anzugehören, befreit ist, spätestens am dritten Tage nah Beginn der Beschäftigung anzumelden und spâtestens am dritten Tage nah Beendigung derselben wieder abzumelden.

Die 88. 49a und 49þ wurden gestrichen.

Bei Berathung des §&. 52 wurde darauf hingewiesen, daß im Gese die Verpflichtungen der Arbeiter und Arbeitgeber gegen die Kassen nicht hinlänglich klargestellt seien, §. 52 enthalte die Verpflichtung für den Arbeitgeber, cin Drittel der Beiträge zu zahlen, der S. 53 gäbe ihm aber nur die „Berechtigung“, die weiteren von ihm ein- zuzahlenden zwei Drittel den Arbeitern am Lohn zu kürzen. Darin scheine eine Mahnung füc dzn Arbeitgeber zu liegen, die Beiträge ganz aus seinen Mitteln zu entrihten, was weder beabsichtigt noch erwünscht sein könne, ebenso fehle es an einer ausdrücklihen Bestimmung, daß während der Krankheit Beiträge nicht zu entrichten seien. Dem entsprehend wurde beschlossen, den Absay 1 wie folgt zu fassen :

Die Beiträge zur Kranfkenversicherung entfallen zu zwei Dritteln auf die versicherungspflihtigen Personen, zu einem Drittel auf ihre Arbeitgeber.

Fn §8. 51 wurde die Bestimmung eingefügt, daß für die Dauer n Krankenunterstützung Beiträge nicht entrichtet werden ollen.

Hinter §. 55 beschloß die Kommission folgenden 8, 55a ein- zushieben: j

Auf Antrag von mindestens 30 betheiligten Versicherten kann die höhere Verwaltungsbehörde nach Anhörung der Kasse und der Aufsichtsbehörde die Gewährung der in §. 6 Absfay 1 Ziffer 1 und 8, 7 Absay 1 bezeichneten Leistungen dur weitere als die von der Kasse bestimmten Aerzte, Apotheken und Krankenhäuser verfügen, wenn dur die von der Kasse getroffenen Anordnungen eine dem Bedürfniß der Versicherten entsprehende Gewährung jener Leistungen nicht gesichert ift.

Wird einer solchen Verfügung nicht binnen der geseßten Frist Folge geleistet, so kann die höhere Verwaltungsbehörde die erforderlihen Anordnungen statt der zuständigen Kassenorgane mit verbindliher Wirkung für die Kasse treffen.

_ Die nah Absayß 1 und 2 zulässigen Verfügungen sind der Kasse zu eröffnen und zur Kenntniß der betheiligten Versicherten zu bringen. Die Verfügung der höheren Verwaltungsbehörde ift endgültig.

Bei §. 58, welcher die Zuständigkeit der Spruhbehörden für die aus dem Gesetze, abgesehen von S. 57þ, erwachsenden Streitigkeiten regelt, beantragte die Subkommission die prinzipielle Zulassung des ordentlihen Rechtswegs mit der partikulären Gestaltung des Ver- waltungsstreitversahrens. Da die Kommission ihr Einverständniß erklärte, so wurde Abs. 1 wie folgt gefaßt :

Streitigkeiten, welhe zwishen den auf Grund dieses Gesetzes zu versichernden Personen oder ihren Arbeitgebern einerseits und der Gemeinde-Krankenversiherung oder der Ortskrankenkasse anderer- seits über das Versicherungsverhältniß oder über die Verpflichtung zur Leistung oder Einzahlung von Cintrittsgeldern und Beiträgen oder über Unterstüßungsansprüche entstehen, sowie Streitigkeiten über Erstattungsansprüche aus §. 50 werden von der Aufsichts- behörde entshieden. Die Entscheidung kann binnen zwei Wochen na deë Zustellung derselben mittelst Klage im ordentlichen Rechts-

wege, soweit aber landesgeseßlih solche Streitigkeiten dem Ver-

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