1891 / 83 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Apr 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Wie der „Vos. Ztg.“ aus Nürnberg telegraphirt wird, griffen am Montag bei Hof bayerishe und säbsische Arbeiter, welhe bei der Kabellegung keine Beschäftigung fanden, die polnischen Arbeiter an, wobei 25 Personen mehr oder minder {chwer verwundet wurden. Die Ausfchreitungen waren fo bedenklich, daß eine Compagnie Militär von Bayreuth herbeigeholt wurde, welche die Ruhe wiederherstellte. :

In Leipzig nahm eine von etwa 120¡Perfonen besubte Versamm- [lung der Sch{neider und Schneiderinnen am Montag den Bericht des Vertrauensmanns über dessen Unterhandlungen mit den Arbeitgebern entgegen. Die aufgestellten Forderungen (Beschaffung gesunder Werkstuben, besondere Bezahlung aller durch den Gehülfen nit vershuldeten Aenderungen an fertigen Kleidungsstücken sowie der Extraarbeiten, Lieferung der Maschinenzuthaten dur die Arbeitgeber 2c) find nah dem Bericht von den Nicht - innungsmeistern bewilligt, von der Innung dagegen im Großen und Ganzen abgelehnt worden. Wegen der Beseitigung un- gesunder Werkstätten soll die Innung die darunter leidenden Gehülfen auf die Anzeigeerstattung bei der Behörde verwiesen haben. Der Nertrauensmann meinte, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, daß im Guten von der Innung nicts zu erreichen sein würde, rieth aber troßdem des {lehten Geschäftéganges balber von weiterem Vorgehen ab. Die Versammlung trat dieser Ansicht bei, beschloß aber, die Ein- baltung der wenigen erlangten Zugeständnisse überwachen zu lassen.

In Lübeck ist dem „Vorwärts*" zufolge cin partieller Schneiderstrike ausgebroßen.

Aus Altenburg wird demselben Blatt gemeldet: Am 28., 99. und 30. März tagte hier der Verbandêtag der in Buch- bindereien und verwandten Berufszweigen beschäftigten Arbeiter. Beschickt war derselbe von 17 Delegirten. Als wichtigster Beschluß dürste die Aufnahme der Arbeiterinnen in die Organisation obiger Branchen erwähnt werden. Ferner foll eine Vereinigung sämmtlicher im graphischen Gewerbe bes&@äftigten Arbeiter angestrebt werden.

Fn Mannheim fand der „Frankf. Ztg.“ zufolge vorgestern Abend eine Sitzung von Delegirten der ftrikenden Getreide- arbeiter mit den Inhabern der dortigen Getreidefirmen statt, in welcher eine Einigung dabin erzielt wurde, daß alle Forde- rungen der Ausständigen Genehmigung fanden und die Arbeit gestern früh wieder aufgenommen werden follte. An dem Strike selbst waren etwa dreihundert Mann betheiligt und nur fünfzehn arbeiteten vorgestern, Der Vertragsbruch der Oberarbeiter (vgl. die gestrige Nr. 82 d. Bl.) foll darin bestanden haben, daß sie fih weigerten, den Arbeiter: Vertrauensmännern die wöchentlichen Lohnlisten zur Kon- trole vorzulegen.

Hier in Berlin sind, wie wir aus dem „Vorwärts“ erseben, anstatt der auéständicgen Steinmetzen Riesaer Arbeiter beim Bau der Scbastianskirche thätig. (Val. Nr. 79 d. Bl) &

In Reichenberg haben, wie der Berliner „Volksztg.“ berichtet wird, 650 Arbeiter der Iserthaler Spinnfabrik von I Schmitt in Folge Entlassung eines Kameraden die Arbeit eingestellt.

Aus Brüssel meldet ein Wolff’ sches Telegramm: Die Nachricht von der Vertagung des allgemeinen Striïes wurde in allen Koblengrubenbezirken ruhig aufgenommen.

Wie aus Cardiff telegraphisch mitgetheilt wird, wurde der Sekretär des Verbands der Matrosen und Swiffs- beizer, Wilson, welher den lehten Ausstand in Cardiff ver- anstaltet batte, wegen Veranlassung zu gesetßzwidriger Zusammen- rottung und Ruhestörung anläßlich des Strikes zu fech2wöcentlihem Gefängniß verurtheilt.

Aus Stockholm schreibt man uns unter dem 5. d. M.: Die Sozialdemokratie agitirt allerorten im Lande für die Veran- staltung von Demonstrationenam 1. Mai. Fast alle biesigen Fa- vereine der Arbeiter werden sich am genannten Tage zu einer großen Volks8- versammlung vereinigen und Resolutionen für den ahtstündigen Arbeits» tag und für das allgemeine WahlreWt berathen. Eine Ausnahme machen die Buchdrucker, welhe kürzlich in* einer sehr zahlrei besuchten Versammlung bes(lofsen, der sozialdemokratishen Bewegung sih nit anzuschließen, fondern ihre bewährten gewerbliwen Institutionen zu pflegen und als Korps an der Mai-Dewmonstration nit Tkeil zu nehmen. Die „Arbeiter-Commune“ in Gothenburg, der jeßt siebzebn Facvereine angehören, hat gleichfalls beschlofsen, am 1. Mai für den achtstündigen Arbeitstag zu demonstriren, aber nit für das allgemeine Wahlrecht. Während der Pfingftfeier- tage soll ein \chwedischer Sozialisten-Kongreß in Norr- Eöpina abgehalten werden. Ausstände einzelner Arbeiterbranhen finden foutgescßt statt, enten aber meistens für die Betheiligten ohne irgend welches Ergebniß, da auch die Arbeitgeber sich überall ver- einigen, um übertriebenen Forderungen der Arbeitnehmer encrgischen Widerstand leisten zu können.

Literatur.

(F) In Christiania wird in nächster Zeit eine von dem cand. real. Hansen besorgte norwegische Ueberseßung des Werkes: „Kaiser Wilhelm's Il. Reisen in Norwegen in den Jahren 1889 und 1890“ von Paul Güßfeldt (in Alb. Cammermeyer’s Verlag) erscheinen.

Mannigfaltiges.

Der Aus\{uß der drei Berliner Turngaue hat in seiner leßten Sißung bes@lofsen, dem Staats-Minister Dr. von Goßler den Dank für das rege sahlihe Interesse, das er dem Turnen ge- widmet, in Form einec Adresse auszusprechen.

__Aus Zeblendorf schreibt man der „N. Pr. Z.*: In der biesigen Glockengießerei von Gustav Collier wurden am Sonn- abend zehn Kirchenglocken mit einem Male gegossen, Es war 9 Uhr Abends geworden, als Hr. Collier den Zapfen zum Gießloche mit den Worten: „In Gottes Namen® ausstießk, Der Guß gelang aufs Beste. Am Mittwoch, bis zu welchem Tage das Metall si abkühlen muß, werden die Formen zerbrochen

1. Untersuhungs-Sachen.

3. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. . Unfall- und Invaliditäts- 2c. N Alis, . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

Zwei Glodcken kommen nach. Buschow, zwei andere Glocken erhält

die Gemeinde Eisbergen in Wefsifalen. Ein Dreigeläut hat die

Gemeinde Kowalenko bei Schubin (Posen) bestelt. Frau von

Zitzewiz, geb. von Salmutb-Simon, schenkt der Gemeinde Besfe-

e is Lu Sélawe zwei Glocken. Die leßte Glocke kommt nah esien.

Leobschüß, 5. April. Am 2. d. M., Abends 9 Uhr 6 Min. Orts;eit, wurde hierselbst, wie man der „Schles. Ztg.“ schreibt, am WÆWesthimmel ein in prahtvollem hellgrünen Lichte strahlendes Meteor beobahtet, das, nahe an dem Gürtel des Orion vorüber gehend, ungefähr in der Größe des im Südwest stehenden Fixsternes Sirius etwa zwei Grad öftlih von diesem seinen Weg fortseßte. Während dieser nur etwa eine Sekunde dauernden Be- wegung vergrößerte s|\ch das Meteor auf ungefähr ein Sectstel der Vollmondsbreite und zerplaßte unter Ent- widelung von etwa 60 bis 100 ebenfalls _bellgrünen Funken. Dieselbe Erscheinung wurde aub in Skalmierzyce beobachtet. Von dort wird der „N. A. Z.* unter dem 3. April ferichtet : Gestern in der neunten Abenditunde erhellte si plöglich der nord- westlihe Himmel auf einige Sekunden, wie bei Wetterleu{ten. Gleich darauf erschien ein prahtvolles deutlih grünshimmerndes Meteor binter einer dunklen Wolke und senkte sich in föftlihem Bogen zur Erde. Na etwa fünf Minuten leuchtete es in derselben Richtung noËmals, doch ward ein Meteor nicht sichtbar.

Magdeburg, 7. April. In dem der Königlichen Regierung gehörigen Gebäude, Am Dom 1, in dessen unteren Räumen sich das Archiv der Provinz Salsen und ein Theil des Domkreuzganges befinden, während in dem oberen Stock ein großer Saal vorhanden war, der alljährlich von dem Magdeburger Kunstverein zur Ver- anftaltung von Gemälde-Ausstellungen benußt wurde, entstand nach einem Bericht der „Mgdb. Z.“ gestern Abend gegen 9j Ukr Feuer, In dem oberen Stock war außerdem no% in etnem füdlih vom großen Saal gelegenen, dur gine masfive Mauer getrennten kleineren Saal die städtishe Gemßäldesammlung unter- gebracht; ferner befindet fich in dem Gebäude noch das Baubureau für das neue Korsistorialgebäude. Das Feuer scheint in der nordöstliGen Ecke des großen Saales auëgekommen zu sein und hat fi dann mit rasender Ges{windigkeit dem aus altem Holzwerk be- stehenden Dacftubl und den getäfelten Holzwänden mitgetheilt. Als die Feuerwehr gerufen wurde, zeigte der Himmel schon cine tiefe Röthe ; als sie auf der Brandstätte anlangte, mußte ers, um Eingang in das brennende Gebäude zu erbalten, die {were eichene Thür im Often dicht neben dem Domchor einges{lagen werden. Der ganze Dachstubl des großen Saales und das Innere desselben standen in bellen Flammen; die Flammen leckten den eindringenden_ Feuerwehr? leuten auf der Éingangstreppe entgegen. Ein leiser Ostwind trieb das Flugfeuer seitlih von unserem altehrwürdigen Dom vorbciz in Folge dieses glücliden Umstandes wurden die Glasfenster des Domes nicht beschädigt. Die Feuerwehr unter dem Kommando dées Branddirektors Stolz arbeitete mit zwei Dampfsprizen und be- wältigte nach etwa zweiftündiger Arbeit das Feuer. In einem Raum neben dem aroßen Saal befanden sich etwa zwanzig Bilder, die, für die demnächst begiznende Kunstausstellung bestimmt, dem biesigen K :nstverein direkt übersandt worden waren; diese sind sämmtlich verbrannt. Die Bilder dec städtischen Gemälde» fammlung in dem kleineren Nebensaal sind bis auf vier fast vollständig unversehrt geblieben; verbrannt sind die beiden Beckeri’ schen Bildnisse von Moitke und Bismarck, von denen das Erstere nach der internationalen Kunstausstellung in London gesandt werden sollte, sowie ein kleines Vild, ein Frauenkopf, von Frl. Sleck. Auh das dem Königliwen Museum in Berlin entliebene Bildniß eines Dogen is vollständig ver- nihtet. Der Feuerwehr ist es übrigens gelungen, diesen Theil des Gebäudes zu retten; selbst das Waser ist kaum nennenswerth durch die Decke gedrungen, sodaß die nicht verbrannten Bilder niht dur Wasser geschädigt worden sind, ebenso wenig sind sie durch Rauh beschädigt worden. Das Provinzial-Archiv in den unteren, mit sebr starken Gewölben versehenen Räumen ist vollständig unver- ehrt geblieben. Auch der kleine Raum östlih des großen Saales, die fog. Kapelle, in welcher gelegentlih der Kunstausstellung kleinere Bildwerke, Statuen 2c. ausgeitellt wurden, ift völlig erhalten geblieben. Leider ift durch dieses Feuer eine Kunstausstellung für dieses Jahr in Maçdeburg unmögli geworden, da ein für eine Auétstellung pafsendes Lokal nit vorhanden ist. Der biesige Kunstverein hatte gerade dieêmal der Ausstellung eine besondere Auédehnung geben wollen. Ueber die Ursachen der Entstehung des Feuers bat si bis jeßt noch nichts feststellen laffen.

Hannover. Ein an der Deifterstraße in Linden belegener dreistöckiger Neubau stürzte dem „Hann. Cour.“ zufolge am 7. d. M. Nawvmittags zusammen. Drei am Bau beschäftigte Arbeiter wurden mit in die Tiefe gerissen, toch ‘gelang es, zwei derselben zu bergen und dem Krankenhause zuzuführen. Bis zum Abend wurde eifrig gearbeitet, au den dritten Vershütteten aufzufinden. Wodur{ch der Zusammenfturz herbeigeführt worden, ist noch nit festgestellt. Die Unfalftätte ist polizeilih abge}perrt.

Stuttgart. Der „Schwäb. Merkur“ veröffentlit einen Aufruf, in dem die Württemberger zur Zahlung von Beiträgen für das Denkmal, das für den Hohseligen Kaiser Friedrich auf dem Shlachtfelde von Wörth errichtet werden foll, aufgefordert werden.

Worms, 2. April. Bei dem niedern Wasserstande wurde, wie die „K. Z.* mittheilt, kürzlih hier im Rhein ein prächtiges El(ch- geweih aufgefisht; heute Morgen wurde in der Nähe des Fund- ortes ein Thiergerippe aus dem Rhein gehoben, welches ungefähr 24 m hoch und 3 m lang ist und anscheinend zu dem früher gefundenen Gehörn paßt.

Friedrichroda, klimatisher und Terrainkurort , Fichten- nadelbad, mit 3400 Einwohnern, liegt im Thüringer Wald ca. 450 m ü. d. M., 1 km von Swloß Reinhardsbrunn, theils an Bergabhän- gen, theils zwishen baumreihen Gärten und Wiesen im Thale,

Deffentlicher Anzeiger.

ringëum von dictbewaldeten Bergen eingeshlossen. Hothgelegene Gebirg8quellen führen dem Orte ein klares, reines Wasser zu. Die Luft, woelhe über die meilenweit ausgedehnten Nadelholzwaldungen streiht, ift \taubfrei, ozonreich, und in Folge ihres relativ hohen Feuhtigkeitsgehalts ift das Klima mild und gleihmäßig. Durh den Fichten- und Tannenwald führen eine Menge wohl- gepllegter Promenadenwege Gesammtlänge 65 km mit ca. 320 Rubhebänken welch{e in ihrem Verlaufe über hohe Berggipfel mit herrlichen Fernsibten oder dur enge Felegründe, klaren Bächen ent- lang die mannigfaltigsten Abwechselunzen gewähren. Die prätbtige Umgebung bietet Gelegenheit zu den angenehmsten und lohnendsten Ausflügen. Von Berlin, Magdeburg, Leipzig, Halle werden Saison- Billets mit 45tägiger Gültigkeitsdauer zu ermäßigten Preisen, des- aleihen auch Rundreisebillets von allen größeren Städten Deutschlands abgegeben, Täglih vermitteln 28 Züge der in preußischen De übergegangenen Friedrihrodaer Eisenbahn den Verkehr. ie Frequenz betrug 1890; 8813 Kurgäste exkl. der Pafsanten. Gute Wohnungen find in reicher Anzahl und Auswahl vorhanden. Die zahlreichen Hotels entsprehen in ihren Einrichtungen den verschiedensten Ansprüchen. Die Preise für Table d'hôte betragen 1—2,50 Æ, für Pension 450—6 4A In den beiden gut eingerichteten Badeanstalten werden Fihtennadel-, Sool- und die gebräuhlichsten medizinischen Bäder verabreiht. Die Kurtaxe beträgt 5 M für cine Person, 8 H für zwei Personen, 10 4 für mebrere Personen für die Dauer des Aufenthalts. Die Zahlung dieser Be- trâge berechtigt zum Besu der Spiel-, Lese- und Musikzimmer, sowie der Reunions, Illuminationen, Kinderfeste und der täglichen Goncerte am Kurhaus.

Hamburg, 7. April. Hier eingetroffene amerikanische Dampfer beri&ten von ibrer ungewöhnlich \chweren Ueberfahrt; sie haben unterwegs wiedecholt Wracks gesehen,

Karlsbad. Der Kurort Karlsbad, dessen \{chwere Heimsuhung, dur die Wasserkatastrophe vom 24. November 1890 die Theil- nabme der ganzen Welt gefunden, hat, was die städtischen und furörtlihen Schäden anbelangt, diesen fürhterliden Swidcksalsschlag nahezu überwunden. Die eingestürzten Ufermauern sind wieder volle ständig hergestellt, die Straßen und Pläße alle wieder anstandslos, wie früher, passirbar. Die inweggerissenen Brücken und Stege sind einstweilen durch hölzerne Uebergänge erseßt und diese werden bis zum 1, Mai wieder neuen eisernen Brücken und Stegen gewichen sein. Ein Theil der Mühlbadgasse wird sich mit Beginn der Saison viel \{öner und freier präsentiren, da die Häuser „Goldener Apfel“ und „Schweizer“, welche vom Hoh? wasser derart unterwaschen wurden, daß die Erwerbung und Demo- lirung dieser Objekte durch die Stadtgemeinde erfolgen mußte, nicht wieder aufgebaut, sondern an anderer Stelle, bei bedeutender Ver- breiterung der Straße, Verkaufsläden errihtet werden und zwar vor- läufig provisorisch im \{chweizer Stil, ähnlich demjenigen der Marktbrunnkolonnade, weil die Absiht besteht, sämmtliche Häuser der Müblbadgasse an derselben Seite anzukaufen und_ an deren Stelle überhaupt nur Boutiken, eventuell mit einem ersten Stockwerk zu erriten, wodurch die enge Mühlbadgasse durhgehends eine ent- iprewende Verbreiterung erfahren würde. Die von den Fluthen zerstörten Privatgesäfte sind fast sämmtlich wieder in Ordnung, alle Parterre- räume gehörig ausgetrocknet und behördlih für benußbar befunden. Der Kurort Karlsbad hofft demzufolge auf eine gute rühsaison und auf ein freudiges Wiedersehen mit allen seinen Gästen, welche jederzeit und wann es ihnen beliebt, ob jetzt, im Mai oder später auf einen freund- lien Empfang und au darauf rechnen können, daß sie Alles wieder fo und in derselben Ordnung finden werden, als ob die Katastrophe überhaupt nicht stattgefunden bätte. Unter den gegenwärtig zum Kar- aufentbalt bereits eingetroffenen Gästen befindet sh der Staats» sekretär des Reichs Postamts Dr, von Stephan.

London, 6. April. Wie aus Chicago gemeldet wird, sind in der O Woche daselbs 951 Personen an der Influenza gestorben. Die Aerzte erklären jedoch, -daß die Influenza jeyt im Ab- nehmen begriffen sei. S

Paris, 6. April. Gestern brach nach einer Meldung des „D, B. H.* im Theater „Bouf fes Parisiens“ in Folge Brand- geruch8s eine Pa nik aus. Nachdem si herausgestellt hatte, daß eine brennende Cigarre, die einen Regenshirm angesengt hatte, den Anlaf- zu den Feuerrufen gegeben hatte, beruhigte sich das Publikum und die Vorstellung konnte fortgeseßt werden.

Bern. Zur Besprehung der Bundesfeier, welche neben der certralen Feier in Schrcyz in allen Kantonen und Gemeinden der S@weiz als Erinnerungéfeier an die vor 609 Jahren erfelgte Gründung der Eidgenossenschaft stattfinden soll, hatte das eidgenössishe Departement des Innern auf Freitag Nahmit- iag eine Konferenz von Delegirten der Kantons - Regierungen in den Ständerathssaal nah Bern eingeladen. Die Konferenz, bei welcher sämmtlihe Kantone dur zusammen 32 Abgeordnete vertreten waren, wurde vom Bundes-Rath Schenk präsidict. Man einigte ich nah kurzer Diskussion auf folgende Programmpunkte: 1) Es soll dafür gesorgt werden, daß in allen Kantonen und Ge- meinden Sonnabend den 1. August, Abends (als am Vorabend der. Feier), um 7 Uhr mindestens eine Viertelstunde in allen Kirchen mit allen Gloden das Fest eingeläutet werde. 2) An demselben Tage, Abends, frühestens 9 Uhr, sind nach Möglichkeit in allen Landes- theilen Höhbenfeuer anzuzünden, Dieselben follen in einem gewissen Zusammenhang stehen. Das nähere Arrangement derselben, die Bezeichnung der betreffenden Höhen, die gleihmäßige Vertheilung 2c. ist Satbe der kantonalen Comités. 3) Am darauf folgenden Sonntag, Vormittags, soll in allen Gemeinden eine patriotish-kirhlihe Feier veranstaltet werden, wobei der Bedeutung des Tages angemessener Ausdruck gegeben werden soll.

Brüssel, 6, April. Im Theater zu Lessines bra, na einer Meldung der „Mgdb. Ztg.“ während der Vorstellung Feuer aus, in Folge dessen ein entseßliher Schreken entstand. Dur die einstürzende Galerie wurden mehrere Personen erdrückt und viele verwundet. Das Theater ist vollständig abgebrannt,

6, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsd. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

. Verloosung 4. von Werthpapieren

1) Untersuhungs-Sachen.

11919] Steckbriefs-Erneuerung.

[2076]

erlassene Steckbrief wird bierdur erneuert. gezogen. Beriiu, den 1. April 1891,

Staatéanwaltshaft beim Königlichen Landgericht I.

[1918] Stec{briefs:Erledignug.

L e [1929] Strafvollftreckungs-Erneuerung. Der gegen den Koh Julius Richard Eduard | Das hinter den Töpfergestllen Paul Wendt, am

Hinye, geboren am 3. September 1847 zu Berli wegen wiederholten Diebstabls unter dem 18, Juli e Ee 1887 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 21. März 1891. Königliches Landgericht 1, 5, Strafkammer.

Der gegen den Lehrling Gustav Lindemann aus Banden n ge N On Sia aeaen Der gegen den Kaufmann Hermarn Kohn, eim Landgeri zu Berlin am 16. Oktober 1883 9 O August 1815 Hi aat Pun ny erlaffene und vom Königlichen Amtsgeriht T Ab- [1943] wegen Vellstreckung einer Restgefängnißstrafe von | theilung 83 zu Berlin unter dem 8. September 11 Monaten 7 Tagen unter dem 15. Oktober 1887 | 1888 erneuerte Steckbrief wird hiermit zurück

Hanau, den 1. April 1891. Der Erste Staatéanwalt.

Im Wege der

Scchumann.

1863 zu

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Zwangsversteigerung.

wangsvollstretung soll das im @Srundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 52 Nr. 2474 auf den Namen

des Fräuleins Martha Murrmann hier eingetragene, | bten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger

in der Havelbergerstraße, angeblich Nr. 3, belegene j Grundsfiück am 15. Juni 1891, Vormittags Reis E E alaubhait M machen,

A 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht an 2 E / GeriGtöftell E Neue Hriedricbstr 13, Hof, Pas Gebots niht berüdcksichtigt

gel C., parterre, Saa , versteigert werden. : " ürstenwalde, Kreis | Das Grundstück ist mit 9200 (4 Nuyzungêwert rücksichtigten Ansprüche Beeékow, geboren, unterm 17. Marz 1890 in Zweite | zur Gebäubelener veranlagt. ms h Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks. Beilage Nr. 74 unter 72 942 erlassene Strafvoll- | Steuerrolle, streckungtersuhen wird hiermit erneuert,

Berlinchen, den 2, April 1891, Königliches Amtsgericht.

e tio G rau aus der eglaubigte ri : , [ge budblatts, „etwaige, Abschäbungen uns andere das Versteigerungstermins die Einstell

rundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere ; Kaufbedingungen können in der Gerichts\chreiberei, | 298 Kaufgeld in Bezug auf den

ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die niht von selb#ff auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund-+ buche zur Zeit der Eintragung des Versteiger4ngs- vermerts nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge-

eststelung des ges werden und Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be- im Range zurüdcktreten.

j r | beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag nspruch an die

Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertbeilung : des Zuschlags wird am 15. Juni 1891, Nachmittags 14 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 20. März 1891. ; Königliches Amtsgericht I. Abtbeilung 51.

{1945] Zwangsversteigerung. y

Im Wege der Zwangsvollitreckung soll das îm Grundbuche von der Friedrihstadt Band 3 Nr. 149 auf den Namen des Architekten Courad Friedrich Adolf Schumann zu Berlin eingetragene, in der Markgrafenstraße Nr. 64a an der .Ecke der Krausen- straße Nr. 20, beleaene Grundstück und das in der Markgrafenstraße Nr. 65 belegene als Zubehör zugescriebene Grundftück am 15. Juni 1891, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerit an Gerichtsstelle Neue Friedrih- straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden, Das Grundstück ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau- bigte Abschrift des Grund bucbblatts, etwaige Ab- \{ätungen «und andere das Grundftück be- treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flüzel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle

“Real berechtigten werden aufgefordert, die nit von

selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbutbe zur Zeit der Eintragung des Versteige- rung8vermerks nit bervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrender Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi- ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gering}ten Gebots niht berüc{sihtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berüdcsichtigten Ansprüche. im Range zurüdcktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be- anspruhen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtkeeii über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. Juni 1891, Mittags 124 Uhr, an Gerichts- stelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlitz, den 3. April 1891, Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 51.

[1948] Zwangsversteigerung. i Im Wege der Zwangsvollsircckurg soll das im GrundbuHe von den Umgebungen Berlins im Kreife Niederbarnim Band 67 Blatt Nr. 2973 auf den Namen des Kaufmanns Hugo Adolph Freise hier eingetragene, in der Paulstraße (Nr. 25) belegene Grundstück am 1. Juni 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Ge- richts\telle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C, Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundftück is mit 18700 Nugtungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus- zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuwhblatts, etwaige Abscäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, fowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- rihtsschreiberei ebenda, Flügel D.,, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nit von selb auf den Er- steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungévermerks nit hervor- ing, inébesondcre derartige Forderungen von Kapital, insen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten \pä- testens im Versteigerungstermin vor der Aufforde- rung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte laubhast zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feft- tellung des geringsten Gebots niht berüdcksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksi{tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Juni 1891, Nachmittags 123 Uhr, an obenbezeich- neter Gerichtsstelle verkündet werden.

Verlin, den 31. März 1891, i;

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 53.

#1947] Zwangsverfteigerung.

Im Wege der Zwangévollstreckung soll das im Srund- buche von Alt-Cöln Band 7 Blatt Nr. 521 auf den Namen 1) des Sclächtermeisters Paul Kraßenberg, 2) des Zimmermeisters Rudolph Töpfer, beide hier- selbst, zu gleihen Rechten und Antheilen eingetragene, in. der Grünstraße Nr, 13 belegene Grundstück am 2. Juni 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrihstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Zimmer Nr. 40, versteigert werden. Das Grund- stück ist mit 1630 # Nuytungswerth zur Ge- bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besou- dere Kaufbedingungen können in der Gerichts\crei- berei, ebenda, Zimmer 42, eingesehen wer- den. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls aen bei Fesistellung des geringen Gebots nicht berücksihtigt werden und

ei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdk- sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- jenigen, welhe das Eigenthum des Grundstüdcks icl iei werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug aaf den Anspruch an die

Stelle des Grundftücks tritt, Das Urtheil über die Ertheilung des Zuslags wird am 4. Juni 1891, Nachmittags 124 Uhr, an obenbezeich- aeter Gerichtsftelle verkündet werden. Berlirt, den 1. April 1891.

Königlihes Amtsgericht T. Abtbeilung 53,

: [1936]

In Zwangsversteigerungssahen des Brinksitzers Johann Heinrih Feuge in Bortfeld No. ass. 29, Klägers, wider den ScchlachHter und Anbauer Hein- ri Warmbold in Derstorf, Beklagten, wegen Forderung, ist nach erfolgter Zurücknahme des An- trags des Klägers der zur Zwangsversteigerung des beshlagnahmten Anbauerwetens No. ass. o in Denstorf auf den 24. April d. J. anberaumte Termin aufgehoben. Vechelde, den 31. März 1891. Herzogliches Amtsgericht. (Unterschrift.)

[1938] Aufgebot. Auf Antrag des Bankbeamten Kuno Wieneke zu Osnabrück wird der Inhaber der zu 3 %/o verzins- lihen Actien Ne. 242 und Nr. 243 des Museums für Kurst- und Wissenshaft in Hannover über je 100 Thaler Gold aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermin am 11. Mai 1895, Mittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 95, die Aktien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird,

Hannover, 18. März 1891.

Königliches Amtsgericht. V F. Hastenpflug.

[1939] Auéêfertigung.

; Aufgebot.

Die Oberkondukteurs-Wittwe Auguste Har:mann in München hat das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Kraftloserklärung zweier über die zur Aufreht- machung der Diensteskaution des ehemaligen Ober- kondukteurs Franz Xaver Hartmann in München hinterlegten Obligaticnen von der K. Oberbahn- o ibi Weiden ausgestellten Depositenscheine und zwar

a. der eine au®gestellt im Monat Mai 1877 über die Obligation des K, *. Staatseisenbahnanlehens vom 1. Juli 1875 zu 4% Serie Nr. 731, Kataster Nr. 91272 mit Taloa und Coupons vom 1. Januar 1880 mit 1. Juli 1894 zu 400 M,

und des allgemeinen Staatsanlehens vom 1. März 1877 zu 4 9% Serie Nr. 5 Kataster Nr. 1064 mit Talon und Coupons vom 1, März 1880 bis dahin 1896 zu 200 M __b. der andere ausgesielt am 26, Februar 1878 über eine Obligation des bayer. Staatseisenbahn- anlehens vom 1, Juli 1875 zu 4%, Serie Nr. 76, Kataster Nr. 18767 mit Taloa und Coupons vom 1. Januar 1881 mit 1, Juli 1894 zu 200 A be- antragt.

Es ergeht nun an die eiwaigen Inhaber der ge- rannten Deposirensceine die Aufrorderung, ihre Rechte spätestens in dem auf Freitag, den 30. Ofk- tober 1891, Vormittags 9 Uhr, bei dem unter- fertigten K. Amtsgerichte anberaumten Termine an- zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls leßtere für kraftlos erklärt werden.

Weiden, am 2. April 1891,

Königliches Amtsgericht.

(L. 8.) gez. Kühn.

Für die Richtigkeit der Ausfertigung

Weiden, am 2. April 1891.

Gerichtsschreiberei des K. b, Amt8gerihts Weiden.

Der K. Sekretär: (L. 8.) Fink. [1934] _ Aufgebot. Das Sparkassenbuch des Vorschußvereins zu Wreschben Eingetragene Genofsenshaft über 147 Æ& 94 S, ausgefertigt für Lucie Kitßmann, geb. Mittelftaedt, zu Biala bei Woycin ift angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Eigen- thümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amor- tisirt werden. Es wird daber der Inhaber des Buchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 4. November 1891, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 7) seine Rechte anzumelden und das Bu vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für fraftlos erklärt werden wird. Wreschen, den 2. April 1891,

Königliches Amtsgericht.

[1933] Aufgebot.

Der Vormund des unbekannt abwesenden Rudolf Eduard Goldbeck, hat das Aufgebot des seinem Mündel und dem Adolf Gustav Goldbeck gehörigen Sparkassenbuchs Nr. 9247 der Kreissparkasse des Kreises Marienwerder über noch 382 Æ 24 s, welches verloren gegangen ift, beantragt.

Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, das- selbe spätestens in dem auf den 3. November 1891, Vormittags 11 Uhr, Zimmer 13, vor dem unterzeihneten Gerichte festgeseßten Aufgebots- termine vorzulegen, widrigenfalls dasjelbe für kraftlos erklärt werden wird.

Marienwerder, den 26. März 1891.

Königliches Amtsgericht. A Aufgebot.

A. Fn dem Grundbuche des den Geschwistern Lübke, nämlich:

a. Iohn Karl,

b. Olga Marie Agnes,

c. Alice Auguste Johanna,

d, Bruno Arthur, t

e, Felix Reinhold i gehörigen, zu Danzig belegenen Grundftücks Danzig, Allmodengasse, Blatt 10 steht in Abtheilung Il unter Nr. 3 ein mit 4 Thlrn. 10 Sgr. jährli, ultimo Dezember an den Kaufmann und Stadtrath Gustav Dinnies als Eigenthümer des von der Linden’ shen Landes auf der Niederstadt und dessen Natfolger im Besiße zahlbarer Erbpachtskanon auf Grund des zwischen den Besißern, Riementräger Anton und Anna Marie Doering’schen Eheleuten und dem Stadtrath Dinnies unterm 10, Januar 1827 verlautbarten Erbpachtsvertrages ex decreto vom 16. Januar 1827 eingetragen.

Die Grundstückseigenthümer, vertreten durch Rechtsanwalt Goldmann in Danzig, baben bezüglich dieses Erbpachtskanons das Ab1öfungsverfahren be- antragt und wollen denfelben dann nach Zahlung

oder Hinterlegung ber Ablösungssumme zur Löschung bringen.

Der dem Aufenthalte nach unbekannte Inhaber der Post, Kaufmann und Stadtrath Gustav Dinnies, als Eigenthümer des von der Linden'’schen Landes, bezw. dessen unbekannte Nachfolger im Besitz, werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüdbe und Rechte auf die Post spätestens im Termin am 13. Juli cr., Vorm. 9 Uhr, anzumelden, widrigenfalls das Ablöfungskapital hinterlegt und die Post im Grundbuche gelö\{cht werden wird.

B. In dem Grundbuche des dem Eigerthümer Albrecht Macholl gehörigen, zu Heiligenbrunn be- legenen Grundbuchs Heiligenbrunn Blatt 28 stehen in Abtheilung IIT unter Nr. 25 auf Grund der Adjudicatoria vom 3. November 1865 und der Kauf- gelderbelegungs8verhandlung rom 20. Dezember 1865 für den Kaufmann Karl Friedri Wilhelm Berg- mann zu Danzig 300 Thaler rückständige Kaufgelder nebst 5 9/9 Zinsen seit dem 20. Dezember 1865 unter Vorbehalt derjenigen Redhte eingetragen, welche der Wittwe Esther Dorn, geb. Vogel, zu Berlin, als Interessentin der Dorn'shen Sequestrationêmasse na Maßgabe der in Abtheilung TII unter Nr. 17 subingrossirt gewesenen Kaution auf Höbe von 300 Thalern zustehen. Der Grundstückseigenthümer hat diese Post bezahlt und ift über dicselde von den Erben des Karl FriedriÞß Wilbelm Bergmann lôösGungéfähig quittirt, :

Der Eigent; ümer des Pfandgrundstücks, vertreten durch Nechtsanwalt Weiß in Danzig, will die Post zur Lösung bringen.

Die ihrem Aufenthalte nach unbekaunte Wittwe Esther Dorn, geb. Vogel, als Inhaberin der vorbe- haltenen Rechte an dieser Post, bezw. deren unbe- kannte Rechtsnachfolger werden daher aufgefordert, ihre Ansprü@e und Rete an dieser Post spätestens im Termine am 183. Juli cr., Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeibneten Gericht anzumelden, widrigen- falls sie mit ihren Ansprücben auf diese Post aus- geschlossen werden und die Post im Grundbuche ge- 18\cht wird.

C. In dem Grundbuche des dem Kleishermeister Franz Iohannes Stanislaus Busse zu Neufahrwafser gehörigen, zu Vorstadt Neufahrwaßsser bekegenen Grundstücks Vorstadt Neufahrwasser Blatt 41 stehen in Abtheilung IIT unter Nr. 17

a. cin vom 9. Febtuar 1871 ab mit 59% jährlich verzinélicer Kaufgelderrücstand von noch 177 Thalern 9 Silbergroschen 9 Pf. für tie Erben und Erbes- erben des verslorbenen Fleiscermeisters Johann Gottlieb Kluwe, nämli

1) die Wittwe Karoline Eleonore Kluwe, geb. Boelinx, 2) den Fleischermeister Karl Robert Julius Kluroe, 3) die Marie Julianne Karoline, geb. Kluwe, abgeschiedene Shütz als gemeinshafrliies Cigenibum aus der gericbtlihen Verhandlurg vom 9. und ex decr. vom 18, Februar 1891 mit derjenigen Beschränkung eingetragen, welche geseßlih daraus folgt, daß ein Arrest für den Fleischer- meijter Richard Doering zu Neufabrwasser auf Höhe von 83 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. nebft 5% Zinsen seit dem 6. Mai 1869 und 8 Thlr. 10 Sgr. Kosten auf dem den Fleishermeister Robert Karl Julius und Josefine Franziska, geb. Scheel, Kluwe'schen Che- leuten event. auszumittelnden Antheil haftet,

b. ein Arrest wegen der re{tskräftigen Forderung des Fleischermeisters Albert Respondeck zu Danzig aus dem Erkeantniß vom 14. Dezember 1369 auf Höhe von 400 Thir. nebst 69/0 Zinsen seit dem 1. März 1870 und 8 Thlr. Protcstkosten und Pro- vision für den genannten Respondeck auf die eventl, zu ermittelnden Antheile der Wittwe Karoline Eleonore, geb. Boeling, und des Fleischermeisters Robert Karl Julius Klvwe im Wege der Exekution auf Antrag des Prozeßrichters vom 4. und ex decreto vom 14. März 1871 eingetragen, iedoch unbeschadet der Rechte des für den Fleishermcister Richard Doering eingetragenen unter a bezeichneten Arrestes,

e. cin Arrest wegen der Wechfelforderung der ver- ehelihten Konstantia Ruprect, geb. Tict, zu Danzig auf Höhe von 62 Thlr. nebst 6 9/0 Zinsen seit dem 11. April 1870 und 7 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf. Kosten, eingetragen für die genannte Ruprecht im Wege der Exekution auf den event. zu ermittelnden Antbeil der Wittwe Karoline Eleonore Kluwe, geb. Boeling, ex decr. vom 12. April 1871 jedoch unbeschadet der Re(bte des für den Fleishermeister Richard Doering eingetragenen, unter a bezeichneten Arrestes und des für den Fleischermeister Albert Respondeck ein- getragenen unter b bezcihneten Arrestes.

Der Girundstückseigenthümer hat die obige Post angebli bezablt und is von dem Fleischermeister Karl Nobert Julius Kluwe in seinem Namen und als Miterben sciner Mutter, der Witiwe Karoline Eleonore Kluwe, geb. Boeling, und sciner Schwester Marie Karoline, geb. Kluwe, abgeshiedenen Schüt, wicderverehelihten Ringe, über dieselbe löshungs- fähig quittirt worden. Es hat jedoch Karl Robert Julius Kluwe sein aus\{ließlides Verfügungsreht über diese Post niht nahweisen können. Die Arrest- gläubiger find von den Arrests{uldnern angeblich be- friedigt. Der Eiaenthümer des Pfandgrundstücks, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Silberstein in Danzig, will daher die Post nebst den Arresten zur Löschung bringen. :

Die ihrem Aufenthalte nach unbekannte Wittwe Karoline Eleonore Kluwe, geb. Boeling, und die ihrem Aufenthalte nah unbekannte Marie Julianne, geb. Kluwe, abgeschiedene Süß, wiederverehelichte Ringe, als Theilinhaber dieser Poft, bezw. deren unbekannte Rechtsnachfolger sowie die ihrem Aufent- kalte nah unbekannten Arrestgläubiger, Fleischer- meister Richard Doering zu Neufahrwasser, Fleischer- meister Albert Respondeck zu Danzig und Frau Constantia Ruprecht, geb. Ticß, zu Danzig, bezw. deren Rehtsnachfolger werden aufgefordert , ihre An- sprüche und Rechte an dieser Post svätestens im Termin am 13. Juli cr., Vorm. 9 Uhr, bei dem unter- zeichneten Geriht anzumelden, widrigeifalis jie mit ibren Ansprüchen auf diese Post ausgeschlossen werden und die Post nebst den Arresten im Grund- buch gelös{cht wird.

D. In dem Grundbuche des dem Korbmazer- meister Ernst Maecbßkow, vertreten durch Rechts- anwalt Behrendt in Danzig, gehörigen, zu Danzig belegenen Grundstücks, Danzig, Brodktänkengasse Blatt 16 steht in Abtheilung 111. unter Nr. 9 ein Restkaufgeld von 3000 4 nebst 6 °/6 Zinsen und der etwa vorzuschießenden Feuerversiherungsprämien für die Wittwe und die Erben des Färbereibesißers Franz Friedri Wilhelm Repp aus dem notariellen

Kaufvertrage vom F Juni 1872 ex decreto vom

5. September 1872 ‘eingetragen und nebft Zinsen

seit dem 1. November 1872 auf die Witiwe Ida Auguste Repp, geborene Grish, am 10. März 1873 umgesch: eben.

Der Grundstücseigenthümer hat diese Post an- geblih bezahlt und will fie zur Löshung bringen.

Die ihrem Aufenthalte nach unbekannte Wittwe íúIda Auguste Repp, geb. Grisch, als Inhaberin diefer Post, bezw. deren unbekannte Rechtsnachfoloer werden daher aufgefordert, ihre Ansprühe und Nechte an diese Post spätestens im Termin am 13. Juli cr., Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf diese Post a-sgeshlossen werden und die Poft event. im Grundbuch gelöst wrden wird.

Danzig, den 7. März 1891.

Königliches Amtsgericht, X.

[1941]

Aufgebot zum Zwecke der Todeserklärung.

Heinri Vlock, geboren am 2. November 1842 zu Graubof, zuleßt wohnhaft in New-York, welcher seit 1862 oder 1864 verschollen ist, wird hiermit auf- gefordert, sich svätestens am 11. Juli 1892, Vormittags" 19 Uhx, bei dem unterzeihneten Amtsgerichte zu melden, unter Androhung des Rechtsnachtheils, daß er im Nichtanmeldungéfalle für todt erflärt und sein Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Natfolgern überwiesen werde. Zugleich werden alle Personen, weclhe über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung, sowie für den Fall der dem- näctstigen Todeserklärung etwaige Erb- und Nach- folgeberechtiate zur Anmeldung ihrer “Ansprüche unter der Verwarnung aufgefordert, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Nückicht genommen werden soll.

Goslar, den 28. März 1891

Königliches Amtsgericht. Il.

[2077] Vekanntmachung.

Das Kal. Bayer. Amtsgericht Friedberg hat unterm 29. lauf. M. folgendes Aufgebot erlassen :

Der Gastwirth Engelbert Burkhard von Kissing hat den Antrag gestellt, den am 9. November 1820 als ebeliher Sohn der Gastwirthëeheleute Konrad und Elisabet Greif, Haus Nr. 1 in Kissing, ge- borenen Dominikus Greif von Kifsing, welcher si vor mehr als 25 Jahren von Kissing entfernt hat und seit dieser Zeit verschollen ist, für todt zu er- flären. Bei Vorhandensein der gesetlihen Voraus- sezungen beschiiett deshalb das Kgl. Amtsgericht Friedberg die Einleitung des Aufgebotsverfabrens zum Zwecke der Todeserklärung des Vominifkus Greif und beraumt den Aufgebotstermin auf Montag, den 1. Februar 1892, Vormittags 9 Uhr, im diesgerihtlihen Geschäftszimmer Ne. 32/1. an.

E3 ergeht aamit die Aufforderung:

1) an den Verschollezen, spätestens im Auf- gebotstermine persönlich oder \{riftlich bei Gericht fi anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt würde, an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, an alle Diejenigen, welche über das Leben des Berschbollenen Kunde geben können , Mitthei- lung hierüber bei Gericht zu machen.

Friedberg, am 4. April 1891,

Der Gertc(ts\hreiber des Kgl, Amtsgerichts.

Mayberger, K. Sekretär.

[1935] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kultusbeamten Isidor Wolf- sohn zu Thorn werden die Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 1, Januar 1891 zu Thorn verstorbenen, zu Jarotshin wohnhaft ge- wesenen praktishen Arztes Dr. med, ‘Adolf Wolf- sohn aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 3. Juni 1891, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Na(blaß desselben bei dem unterzeiwneten Geriht (Zimmer Nr. 4) anzu- melden, widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der NaHlaß mit Aus\{luß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht ershöpft wird.

Jarotschin, den 1. April 1891,

Königliches Aratsgericht. [1958] Großherzoglihes Amtsgeriht Oldenburg, Abth. I.

Durch Ausschlußurtheil vom heutigen Tage ist der dem Kaufmann Wilhelm Sievers, Junhaber der Firma Ernst Sievers in Salzgitter abhanden ge- kommene Schuldschein der Oldenburgishen Gisenbahn- Prämienanleißhe vom 7. Februar 1871 Nr. 11311 über 40 Thaler für kraftlos erflärt.

1891, März 20.

Harbers8. [1960]

Durch Ausf\{&lußurtheil vom 24, März 1891 ift das auf den Namen des Malers Otto Rosfinski von bier lautende Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse Nr. 22960 über 60 4 60 für kraft- los erkiärt.

Königsberg, den 1. April 1891.

Königliches Amtsgericht X.

[1959] Veckanutmachung.

Auf den Antrag des Besitzers N nab Mialkowéêfki aus Hutta, vertreten durch den Rechtsanwalt Kabis- linski in Graudenz, erkennt das Königliche Amts- gericht zu Graudenz durch den Amtsgerihtsrath Richter für Recht:

Die Hypothekenurkunde über 252,86 4 Waaren- forderung nebst 69/0 Zinsen- von 293,70 A vom 1, Augujt bis 29. September 1884 und von 248,26 M vom 29. September 1884 ab, sowie über 41,45 M Kosten und Gebühren und 3,70 F weitere Kosten eingetragen für die Handlung Robert Kiewitt’s Nachfolger in Freystadt in Abtheil. II1 Nr. 50 des dem Besißer Ignaßz Malkowski gehörigen Grundftückes Hutta Bl. 2 gebildet aus dem Hypo- thekenbrief, dem rechtékräftigen Urtheil des Königl. Amtsgerihis Graudenz vom 17. März 1884 und dem Kostenfestsezunasbeshluß vom 17, Oktober 1884 wird für kraftlos erklärt. ;

Die Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen dem Besitzer Malkorwski zur Last.

Graudenz, den 3. April 1891,

Königliches Amtsgericht.