1891 / 94 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Apr 1891 18:00:01 GMT) scan diff

vorgekominen. Jn der Nachweisung sind diejenigen D Cat ieten A neen vorkamen, nach der Verhältni

(geometrisches Mittel) zwischen der Anzahl der von den fahr- planmäßigen, der Personenbeförderung dienenden Zügen auf

1 000 000 Zug- bezw. 1000 000 Achsfilometer ent eigenen N A geordnet. Danach nehmen die Bahn und die Bahnen im Bezirke der Königlichen Ei

Direktion (rechtsrheinische) zu Köln und der Königlichen Eisen-

ungünstigjten

D Elberfeld die bahn - Direktion zu | Bahnen statt

ein. Wird die Reihenfolge der

Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Bromberg A Stellen. Jn den vorstehenden Angaben

átungen und Anschlußversäumnisse bei denjenigen Zügen, Sn in Kolge von Shneeverwehungen auéfielen, un erüd- Aus dieser Ursache sind 822 Züge pans

fichtigt geblieben.

und 398 Züge streckenweise ausgefallen, wobei 666 Ansch

verfehlt wurden.

E E E R

Seine Königlihe Hoheit der Erbgroßherzog von Baden, Commandeur der 4. Garde-Jnfanterie-Brigade, hat eine Dienstreise nah Koblenz zum Zweck der Compagnie-

Besichtigungen beim Königin Augusta - Garde - G Si Nr. 4 angetreten und begiebt sich im hieran mit Urlaub nah Freiburg.

Der Kaiserliche Botschafter am österreihish-un

ofe Prinz Reuß ist von dem ihm Allerhöhst bewilligten “Vg Urtaube nach Wien zurückgekehrt und hat die Geschäfte

der Botschaft wieder übernommen.

Der Regierungs: Assessor Bartels zu Oppeln ift an das Königliche Ober-Präsidium zu Koblenz ver}eßt worden.

Das „Marine-Verordnungsblatt“ veröffentlicht Mittheilungen über Schiffsbewegungen (V dem Orte bedeutet Ankunft daselbst nah dem Vrte von dort): E

S, V Vermessshrzg. „Albatroß" Wilhelmshaven. P Wilhelmshaven.) S. M. Pz. „Bayern® Kiel. (Pottstati S. M. Av. „Blitz“ Kiel. (Poststation: Kiel.) M.S Kiel. oststation : S B Babe 3. 10/4, Wilhelmshaven. (Poststationt_ baren.) S. M. S. „Carola“ 8./3. Lissabon 14/3. 19./3. 96./3, 2./4 Kiel. 7,/4, 9./4. Danzig. (3 S. M. Av. „Greif“ Kiel. (Poststation: Kicl.) M Kiel 9 /4. 11./4. Wilhelmsbaven. (Poftstation: Wilhel

S, M. Krzr. „Habicht“ 11./2. Capstadt 17/3. 8./4. St. Paul de Loanda 10./4. Kamerun (Pofststation: Kamerun.) S. M. Fbrzg.

„Hay“ Wilhelmshaven. (Pofststation : Wilbelmsbaven.) S.

E a a R Post- Kamerun. 11./4, Sierra Leone 14.4. Bissao. (P e E 3. Ningpo 6./4, 7 3 C hinki 7 Haukau. 7,/4. Wusung 14./4. 16./4, Chinkiang 17 /4. Pau (Posistation: Hongkong.) S. M. Fbrzg. „Loreley* Konstantinopel.

station: Sierra Leone.) S. M. Knbt. „Iltis“ 30

Poststation : bis 17./4. Saloni&i, vom 18. 4.—20./4. At N 204 Alexandrien, vom 1/5. as Konstantinopel.) „Luise* Kiel. (Poftstation Kiel.) S. M. haven. l dilhel, ) S. M Sansibar. (Poststation: Sansibar.) S M. S

„Mars“

ck

S.

ck= R A

X

(Postfiation: Wilhelmsbaven.) S. M. g e Oi

ion: Kiel.) zf üdc* Wilbeimébaven. (Post- (Poststation: Kiel.) S. M. Pzfbrzg. „Müde Wilbelmebaven. (Post- ion Wildelmöbhaven.) S. M. Brigg „Mukguito“ Kiel. (Postiiation:

Kiel) S. M. Fhrzg. „Nachtigal* Kamerun. (Poft tation: S. n. A „Mautilus“ Kiel, Postftation : Kiel.) „Nixe“ 30./3. Jamaika 20./4. Havanna— Norfolk. f bis 21,/4, Harana, vom 22./4, ab Norfolk [Virginia}). S „Oldenburg“ 26./3. Wilhelmshaven. (Post! Wil S, M. Fhrzg. „Otter“ Kiel. (Pofststation: Kiel. Minenschul\chif „Rhein“ Kiel. (Postitation: Kicl) „Scwalbe* Sansibar. (Poststation: Sansibar. } „Sperber“ 24./1. Sydney 21/3. Ey Neu-Gaine Inseln. (Poststation : Apia.) S. M. S. „Sto? 14/4. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Kn Skanghai 6/4, Nagasaki. (Poststation : Hongkong. i%chwaderS.M, S. „Leipzig“ (Flagg\chif), S. Y S. M. S. „Sophie“. 24/3. Foowow 30./3._ 10,/4, Shanghai 12./4. Yokohama (Poftstation : zu afserviren.) Yebungs-Gesbwader: S (Flagaschif), S. M. Pzsch. „Deutschland“, S. M arl*, S. M. Pz. „Preußen“, S. M. Av. eil“ « Deutschland", „Friedrich Carl“, „Preußen“ : 24.3. Gidt 1.,/4. Liffabon 5/4. 9./4. Plymoutd 15./4. Wilhelmshaven. „Pfeil“ : 27./3. Gibraltar 30/3. 1

| O,

A.

4

g

A

S

c

n * Ls

..

s 2 ei B

D A

2, 46

V

@) |

T Ä

= ren M

3

“t its

nah der

- Verspätungen nah der Anzahl der Anschluß- D dfe S so treten die Bahnen im Bezirk ‘der Königlichen Eisenbahn - Direktion (rechtsrheinishe) zu Köln, die Elsaß: Lothringishen Bahnen und die Bahnen im Bezirke

(Datum vor

S i r} Bremse" Wilhelms- Kiel.) S. M. Pifbr:a. „Brcmie" Wildbelm® Wilbelms-

S. M. Av. „Grille“

Wilbelms-

(Poststation: (Poststation: Wi!belmshaven.)

. M. Krzr. j

Y 77 Fx c Rilbelméharen

h ets

zahl

allenden refelder senbahn-

Stellen

an die sind die

üsse

renadier- Anschluß

garischen

folgende Abgang oststation:

on: Kiel.) „Blücher“

Plymouth Danzig.)

méhaven.)

M. Knbt.

ben, vom S. M.S.

„Möôwe“ ike* Kiel, Kamerun.) S. M. S. M. Pizsc.

WS “u

M. Krir. |

n E N Mars@alil-

3

uzer-Ge- | randrine*“,

cs 94 29.

44

24 -

7

12% 2 3

- 1%

G

t

| des Königs von Rumänien fand gestern in Budapest | ein Festdiner beim 6. Jnfantezrie-Regiment statt, dessen Jn- haber König Carol ist.

6./4. 10 /4. Plymouth 1b /4. Wilbelmébaven. (Pofistation : für

das Kommando des ROUSage eger und Flapg!chff „Deutschland“ Kiel ; „Friedrich Carl“, „Preußen“, „Pfeil haven.)

Sachsen. Dresden, 20. April.

„Kaiser“, Tilbelms-

Die Herbstübungen des

X11, (Königlich sächsischen) Armee-Corps finden, wie das „Dr. J.“ meldet, nah den vom König genehmigten Be- stimmungen in diesem Jahre in nachstehender Weise statt. An das Brigade-Exerziren schließen sich Anfang September die

der aus allen Waffen zunächst diejenigen JFnfanterie-

eigentlihen WPtanöver größeren Truppenkörper, gaden. Es manövriren die 1. : Nr. 45 mit dem Garde-Reiter-Regiment, der 1.

gemischten der Bri- Brigade

und 2. Ab-

theilung des 1. Feld-Artillerie- Regiments Nr. 12, dem ionier-Bataillon Nr. 12 (ausscließlich 3. und 4. Compagnie) und einem Detachement des Train-Bataillons Nr. 12 bei Pirna; die 2. Jnfanterie-Brigade Nr. 46 mit dem

1, Ulanen-Regiment Nr. 17 und dem 1. ment Nr. 12 (aus\{ließlich der 1. und

eld-Artillerie-Regi- . Abtheilung) bei

Stolpen; die 3. Jnfanterie-Brigade Nr. 47 mit dem 1, Husaren-Regiment Nr. 18 und der 1. Abtheilung des Feld-

Artillerie-Regiments Nr. fanterie-Brigade Nr. 48 iment Nr. 19 1 j / Nr. 32 (ausschließlich der 1. Abtheilung) bei

mit dem

32 bei Borna; die 4. zFn- 2, Husaren-Ne- und dem 3, Feld - Artillerie - Regiment

Pegau;

die 5, Jnfanterie-Brigade Nr. 63 mit dem Karabinier-

Regiment, dem 2. Feld-Artillerie:Regiment Nr.

28 (aus:

\cließlich der 1. Abtheilung), der 3, und 4. Compagnie des Pionier-Bataillons Nr. 12 und einem Detachement des Train- Bataillons Nr. 12 bei Freiberg; die 6, Jnfanterie- Brigade Nr. 64 mit dem 2. Ulanen-Regiment Nr. 18 und

der 1, Abtheilung des Dippoldiswalde. i Bri werden vier Tage lang die erste Divi mit der 1. Kavallerie - Brigade Nr. 23 1, Feld - Artillerie - Regiment Nr. 12 bei

eld-Artillerie-Regiments

Nr. 28 bei

ah beendigten T ion Nr.

und dem Pirna,

! entsprechender Geldmittel noch in das Budget für 1891. Der

| durch Strafmaßregeln. _nächf s ! geordnetenbhausjes findet am Donnerfiag statt.

32 mit der 3. Kavallerie- Brigade Nr. 32 und dem 2. Feld-Artillerie Regiment Nr. 28

ishen Freiberg und Dippoldiswalde üben, um ih l lieklis am 17., 18. und 19. September zu einem, unter Leitung des kommandirenden Generals stattfindenden gegen- seitigen Manöver in der Umgebung von Pirna zu ver- einigen. Die 2. Division Nr. 24 mit der 2. Kavallerie- Brigade Nr. 24 und dem 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32 hält während dessen sech{s Tage lang, und zwar bis zum 16. September Divisionsmanöver bei Borna und Pegau ab.

Hefsen. cit

Darmstadt, 20. April. Seine Königliche Hoheit der L und Seine Königlice Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen trafen nah der „Darmst.“ Ztg. gestern Vormittag 101/2 Uhr aus ven Pala hier ein. Um

die 3. Division Nr.

9 Uhr fand Familientafel im Neuen Palais statt, an de U Eee G berzcalithen Hoheiten die Prinze n Heinr ih und Wilhelm sowie Jhre Durchlaucht die Prinzessin von Battenberg theilnahmen. Die Abreise Seiner König- lihen Hoheit des Prinzen Heinrih na Kiel erfolgte um 6 Uhr 42 Minuten.

Oesterreich-Ungarn,

Wien, 21. April. Seine Majestät der Kaiser und König hat sih gestern nach Wels begeben, wo Allerhöhst: derselbe von Jhren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem Erzherzog Franz Salvator und der Erzherzogin Marie Valerie bocerüßt wurde. Hierauf wurde alsbald die Fahrt nah Schloß Lichtenegg angetreten. Vor der Abreise von Wien batte Seine Majestät, wie „W. T. B.“ meldet, gestern das neugewählte Präsidium des Abgeordnetenhauses, den Präsidenten Smolka und die Vize-Präsidenten Chlumeßky und tathrein, in Audienz empfangen. G ie den Eingängen des Abgeordnetenhauses befinden si ein Antrag des Grafen Coronini und Genossen, be- treffend die Einsegung eines Gerichtshofes zur Prüfung beanstandeter Reichsrathswahlen, ein Antrag Wrabeh und Genossen, betreffend die Aenderun g der Konkursordnung und eine entsprechende Verschärfung des Strafgeseßes, sowie und ein Antrag Pl ener und Genossen, betreffend die Einführung direkter Wahlen in den Land: gemeinden. Der Finanz-Minister brachte einen Gesey- entwurf ein, welcher die Regierung zum Abschluß eines Ueber- einkommen s mit der ungarischen Regierung Betreffs Ver- mehrung der Kupfersheidemünzen ermächtigt. Nach dem Geseßentwurf sollen die Kupferscheidemünzen um eine Million Gulden vermebrt werden. Ein gleiher Geseßentwurf wird dem ungarischen Abgeordnetenhzuse vorgelegt werden,

Das Abgeordnetenhaus wählte gestern einen Adreßaus\{chuß von 36 Mitgliedern. Unter denselben be- finden sich der Obmann des Polenklubs JFaworski, der Obmann der vereinigten Linken Dr, von Plener. Der Ob- mann des Klubs der Konservativen Graf Hohenwart hatte auf eine Wahl verzichtet. Zum Obmann des Adreß- ausschusses wurde Graf Deym, zum Obmann des Budget- aus\chusses Dr. von Plener gewählt. Jm weiteren Verlauf der Sißung wurde der Antrag Pernerjtorfer's, betreffend die sofortige Aufhebung der Ausnahmeverord- nungen für die Gerichtssprengel Wien, Korneu- burg und Wiener-Neustadt einem aus 18 Mitgliedern bestehenden Aus\shusse überwiesen. Die Verhandlungen des- selben wurden für öffentlich erklärt. Der Antrag Bren- ner's, betreffend die Einseßung eines Ausschusses von 36 Mitgliedern zur Vorberathung der Agrar- reform, wurde angenommen und die Verhandlung desselben aleifalls für öffentlich erflärt. Die Abgeordneten Kastan und Genossen beantragten die Vornahme der tehnishen Vorarbeiten ür den Donau-Moldau-Elbe-Kanal und die Einstellung

Abg. Hoffmann beantragte den Erlaß eines Gesetzes zur Verhinderung industrieller Ringe und Kartelle 3 Die nächste Sizung des Ab-

Anlätlih des 2 jährigen Regierungs-Jubilöums

Der N R N a brate ein Hoch auf das Wohl des Königs aus, der rumänische ‘Géneral Konsul Ne Ghika trank auf das Wohl des Kaisers von VDesterreich. Der „Pester Lloyd“ widmet dem Jubiläum des Königs von Rumänien einen äußerst sympathishen Artikel, welcher es als das Werk des Königs bezeichnet, daß Rumänien heute in militärischer, finanzieller und fultureller Beziehung ein gut organisirter Slaat sei. Großbritannien und Frland. Jn der gestrigen Unterhaussigung erklärte der Erste dad is Schatzes Smith, daß nah den Aussagen des Homerulers Michael Davitt vor der err i D und nah dem Gutachten der Kommission über Davitt der elbe nach der Ansicht der Regierung für eine Ecnennung qur Arbeiterkommission ungeeignet sei, qm späteren Per- lauf der Sihung wurde §, 1 der irischen obdenanfkaufs- bill mit 247 gegen 126 Stimmen angenommen, Dem Unterhause neo! der R / Cf Poi Geseßentwurf zur Abhänverung der Chesche1lD| - P ungen vor, Klnftighin oll danach die Scheidungs- flage zulässig sein, wenn der Gatte bie Gattin, oder umge- kehrt, vier Jahre lang ohne B Gründe verlassen hat. Der aa bestimmt V: daß die Frau auf bloßen Ehe- bruch des Mannes hin die Scheidung verlangen kann, ges dem Gatten selbst. Bis jeyt hatte sie Ehebruch und iß- handlung Seitens des Gatten aufzuweisen, während für den Gatten der bloße Ehebruh der Frau zur Heirathsauflösung rügte. : L P Ueber den - neuen englis - portugiesischen wishenfall in Süd-Afrika liegen jeßt aus dem Huter sehen Bureau nähere Nachrichten vor, Depeschen aus Lourençco Marques und Durban stellen die Sache folgendermaßen dar: Der Dampfer „Agnes“, der durch die portugiesishen Behörden in Beira angehalten worden, abé eine Expedition unter Führung Sir John illoughby's an Bord gehabt, die sich auf dem Wege nah Mashona befand. Die Portugiesen hätten auf den Dampfer im Augenblick der Landung Feuer gegeben. Willoughby und seine Ge-

tugie)en desgleichen.

inzwischen in der Delagoa- Als die Expedition Gemäßheit vivendi die Erlaubniß

Nachdem erc zwei Tage auf

genommen den Revolver des Portugiesen beshlagnahmten

Nach einer Meldung d Indien ist die Kohima- Kolon!

Von der Fortune: Vai in

Paris, 21. April. Deputirtenkammer hat ihre Arbeiten wieder aufgen

über die eventuellen

Bevölkerung der von ihnen v seien lebhaft besorgt

gegen die Erhöhung lung veranstaltet ,

ragender Persönlichkeiten

einer Zollerhöhung hinweist, bezügli

der nationalen Produktion schließen. E Das Zuchtpolizeiger

Gefängni

Der Kaisec traf, wie burg meldet, gestern von Seelenmesse am Grabe d

des Großfürsten

Jmbriani führte der

zugehen habe. Jevoh hab werden, in welhen Fällèn Staatshbiirgerschafk gefordert behalte sich vor, Ausnahm@ dex Kammer 2%, März und 16, Apri Avessinièn, vertheilt, ( Bericht bes Minister Präsid Necht zuerkannt sei, Kassa

bes mißlicher Mitbewerbungen.

sammelten sich am Sonntag leuté auf dem dortigen Ha taxe zu protestiren. kaserne, befreiten ihre im hänger und wandten ih bureau,

ständig beseitigt.

Arbeiten seine Entlassung gesammte Kabinet am Rud

(F) Stockholm, 18. Kronprinzessin von

nossen hälten darauf die englische Flagge eingeholt und die portugiesishe Flagge gehißt. Die Expedition kehre gegen-

und der Prinzessin Louise zurückgereist.

vom 20. April zufolge hat Sir John

in Beira angekommen, der Bestimmungen des nahgesuht, den hinaufzufahren, und die Zölle zu

Fahrt den Fluß aufwärts angetreten. auf die kleine Flotte geshossen und dann zwei Dampfer und die Boo'e mit den Vorräthen für Mashona-Land beschlagnahmit, ferner 16 Mann verhaftet. Die Mannschaft der Expedition habe bestanden aus 5 Engländern und 100 Eingeborenen mit ihren Werkzeugen zur Goldgräberei, jedboch ohne Waffen, aus-

welcher eine

einer bindenden Verpflichtung

das Grlinbuch

territoriale Abänderungen und keine seien lediglih zur Jnformation vorgelegt. j Wie der „Tribuna“ aus Palermo gemeldet wird, ver-

Text der leßten englishen Vorschläge in der l fannit a gat auch der Minister der öffentlichen

wärtig nach Natal zurück. Der portugiesische Gouverneur habz Érklärt, da die englische Gesellschaft den Modus vivendi

zwischen England und Portugal verlegt habe, thäten die Pox- Einem Telegramm aus

Capetown illoughby, welcher Bay angekommen ist, erklärt: habe er in vereinbarten Modus Pungwe: Fluß zahlen sich erboten. Antwort gewartet, habe er die Die Portugiesen hätten

Kapitäns. Unter den von den Stücken soll sich au der für

Fort Salisbury bestimmte Postbeutel befinden.

es „R. B.“ aus Kohima in 1e, eine von den drei Kolonnen,

welche bei Manipur am 27. April zusammentreffen sollen, am Montag nach Manipur abmarschirt.

Neufundland wird gemeldet,

daß die Fischer den Kreuzern Widerstand leisten und troy des Verbotes Köder nah St. Pierre bringen, Frankreich.

Die Budget-Kommission der

laut Meldung des „W. T B. ommen. Der Deputirte Felix

Faure hat der Budget-Kommission einen Voranschlag Ergebnisse der Zölle und Steuern nach dem projektirten Tarife genen lassen. Jm Jahre 1890 wurden an Zöllen 335 Millionen Fres. ver- einnahmt; unter Annahme gleih großer Einfuhr würde sich der Mehrertrag der Zölle nah dem von der Regierung vor- geshlagenen Minimaltarif auf Si Millionen Fres., nah den von der Zoll-Kommission vorgeschlagenen Minimalsäßen auf 142 Millionen Frecs. belaufen. : :

Peytral, Le Roux und mehrere andere Deputirte des Südens von Frankreich werden bei dem Präsidenten de Freycinet Schritte thun im pte der

tinister-

extretenen Landestheile. Dieselben

wegen der weitgehend s{chußgß- zöllnerischen Beschlüsse der Zoll-Kommission und fürchteten starke Benachtheiligung der nationalen Arbeit, Falls die Kammer die Vorschläge der Kommission annehmen sollte. Jn Bordeaux hat die e Rie in für Einfuhr und Ausfuhr gestern zum

wede einer Kundgebung der Zölle eine Versamm- große Anzahl . hervor- beiwohnte. Es wurde eine

Resolution beschlossen, welhe auf die verhängnißvollen Folgen

eine Zollerhöhung insbesondere

der Zölle auf Nohstoffe entschieden verwirft und die r As auffordert, im Jnteresse der Stabilität

dauernde Handelsverträge abzu-

iht verurtheilte heute den der

Spionage beshuldigten Belgier Therssen zu fünf Jahren und 3000 Fr. Geldbuße. unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt.

Rußland und Polen.

Die Verhandlung fand

„W. T. B.“ aus St. Peters- Gatschina dort ein, um der er Großfürstin Olga Feodo-

owna beizuwohnen. Später besuchte der Kaiser das alais

d ) Michael Michailowitsh, wo die 6 }

herzogin von Mecklenburg- Schwerin abgestiegen ist. Ftalien.

Jn Erwiderung auf eineFnterpellation des Pen

ro'h-

Minister-Präsident Marchese

di Rudin i in der gestrigen Sipung der Kammer aus: es existire ein Cirkular, welches es als Regel aufstelle, daß der Verleihung des italienischen Staatsbürgerrehts der Verzicht auf das österreichi} che Staatsbiirgerreht voran»

¿ man diesen Verzicht niemals zu emacht; es werde erwogen dexr Verzicht auf die österreichische

worben müßte, und die Regierung 1 zuzulassen. Gestern wurde in mit den Protokollen vom l, betreffend die Abgrenzung

, : \sphären Englands und Ftaliens in ger A Ein dar Protokollen vorausgehender

enten theilt mit, daß Ftalien das. la zu beseßen, Falls dies militä-

risch nothwendig wäre, obschon die Beseyung des Ortes den YUAbsichten Ztaliens gänzlih widerspreche. L uptwert

Éinvernehmens liege in der Beseitigung jeder Möglichkeit einer Erkaltung der englisch italienijchen Beziehungen und

Der Hauptwerth-

Die Protokolle brächten keinerlei inanzlast mit sich und

in Cerda (Sizilien) 2000 Land- upiplag, um gegen die Familien -

Sie drangen in die Gendarmerie-

Laufe des Tages verhafteten An- dann gegen die Kommunal-

woselbst sie die Steuerregister vernichteten.

Der Unterpräfekt ist gestern Nacht mit Verstärkungen ein- getroffen ; es sind 22 Verhaftungen vorgenommen worden,

Portugal. 4

Wie die „Times“ meldet, ist die Ministerkrisis jeyt voli-

Nachdem der für Portugal günstig lautende

frika-Frage be-

zurückgezogen, sodaß nunmehr das er bleibt.

Schweden und Norwegen.

April. Der Kronprinz und die nemark nebst dem Prinzen Christian sind heute Abend nach Kopenhagen

Die zweite Kammer

at den Antrag Errichtutig von Freilagern un

ferner beschlossen, die Regierung in einem Schre Erwägung zu nehmen, in welhem Maße

gegen der Bevölkerun exlée

gebniß die geeigneten Maßnahmen zu treffen. Der Reichstag verhandelte heute über die von der Re- gierung vorgelegten Gesetzentwürfe, betreffend die Unfall- versiherung der Arbeiter und betreffend die Anweisung der Mittel zur Errichtung einer Reichs-Versicherungs- an stalt, Der zweite besondere Aus\huß des Reichstages hatte die Ablehnung der Regierungsvorlagen beantragt. Jn der ersten Kammer wurden die Verhandlungen von dem Chef des Departements des Jnnern, Staatsrath Groll , eröffnet, der hervorhob, daß man, um Mißvergnügen und Verstimmung zu M , auf die Zeichen der Zeit achten müsse, Eins diefer Zeichen sei die immer mehr vor- dringende Arbeiterfrage. Die Frage wegen der Unfall- versicherung sei freilih {werer zu lösen als diejenigen wegen der Krankenkassen und der Altersversorgung, aber gleihwohl sei es nöthig,” daß etwas zum Schuy der Arbeiter gegen die ökonomischen Folgen von Unfällen geschehe. Auf welhe Weise dies geschehen solle, darüber sei man sih noch nicht klar ge- worden. er Aus\chuß habe si wohl für eine Verantwortlich- E Ne der Arbeitgeber ausgesprochen, sei aber auf die Angabe spezieller Bestimmungen nicht eingegangen. Der Minister ist der Meinung, daß der Vorschlag der Regierung wegen obliga- torischer Versicherung allen anderen Vorschlägen gegenüber den Vorzug verdiene. Einzelne Bestimmungen könnten wohl verändert werden, und wenn das Prinzip der obligatorischen Ver- sicherung angenommen werde, dann sei es wohl gerathen, dem Ausschuß Gelegenheit zu geben, auf die Prüfung der Einzel- beflimmungen einzugehen; aber auch dann, wenn man das Prinzip der Verantwortlichkeitepfliht annehme, müsse der Ausschuß ih ausführlicher äußern, als es jeßt geschehen sei. Hr. Ekenman meinte, kaß der Regierungsvorschlag der Staatskasse große Ausgaben verursahen werde; da die Frage aber einmal gelöst werden müsse und es am Besten sei, wenn sie dur das konservative Element des Reilhs- oges gelöst werde, um Ruhe und Wohlbefinden in der Ge- sellschaft wieder herzustellen, so wolle er die Rücksendung der Vorlagen an den Ausschuß beantragen. Hr. Oelander erklärte sih entschieden für die Vorlage und {loß mit der Aufforderung an die Kammer, durch die Annahme der Vor- lage zu zeigen, daß der Ruf nah dem allgemeinen Wahlreck(ht unbefugt sei und daß das Recht der Unvertretenen dur den Reichstag gewahrt werde. Hr. Soedelius rügte, daß die landwirthschaftlihen Arbeiter von der Unfallversiherung aus- geschlossen sein sollen. Gegen die Vorlagen erklärte sih Hr. Forssell, der befürchtete, daß die Ansprüche an den Staat h künftig ungemein erweitern würden, wenn das Prinzip der Staatsunterstüßung, der Weg zum Staatssozialismus, an- genommen werde. Nachdem noch mehrere Redner toren, wurden die drei Vorlagen an den Ausshuß zurückverwiesen. Jn der zweiten Kammer fanden die Vorlagen im Al- gemeinen nur geringe Unterstüßung. Abg. Hederstierna wies auf den S:reit zwischen Arbeit und Kapital und auf die Bestrebuigen der Gegenwart zur Beilegung dieses Streites hin; im wohlverstandenen Jnteresse des Staats liege es, über das Wohl der Arbeiter zu wachen, und dieser Grundsay habe die Vorlage der Geseßentwürfe veranlaßt. Gefährlih aber sei es, dem einzelnen Arbeitgeber die Verantwortlichkeitspfliht aufzuerlegen ; diese müsse vielmehr von den einzelnen Gewerben insgesammt getragen werden, wodurch viele Uebelstände beseitigt werden würden. Redner wünschte die Aufnahme solcher Bestimmungen in dem Unfallversiherungsgesey und beantragte deshalb die QULIL ewe s der Vorlagen an den Ausshuß. Die Abgg. estberg, Ekströmer und Dahlberg erklärten sih für die Ablebnuna, während Abg. Beckman troß der vielen Mängel der Entwürfe deren Annahme wünschte. Der Chef des Departements des Junern, Staatsrath Groll, er- hielt alsdann auch in dieser Kammer das Wort; er wies darauf hin, wie Shweden durch die beständige Verbindung mit dem Kontinent von den dort auf der Tagesordnung stehenden Fragen und Ansichten niht unberührt bleiben könne. Der Reichstag vom Jahre 1884 habe selbst die vorliegenden Fragen angeregt, und er müsse annehmen, daß der Reichstag ¡auf dem betretenen Wege weitergehen wolle. Sehr nahdrück- lih sprach noch Abg. Graf Hamilton für die Geseßentwürfe; ihre Erledigung dürfe nicht Ic werden, denn sonst möchte Schweden auch die bitteren Erfahrungen anderer Länder zu kosten bekommen. Nachdem dann mebrere Redner den Standpunkt des Ausschusses vertreten. hatten, wurde die Zurüdckverweisung der Vorlagen an den Ausschuß ohne Ab- stimmung beschlossen.

(F) Christiania, 17. April. Die von der Regierung auf Ersuchen des An im vorigen Jahre nieder- geseßte Kommission zur Berathung der Handels- und Schiffahrtsverträge hat jeßt ihren Bericht erstattet. Die Kommission, der auch die Minister des Junern und der Finanzen angehörten, hat zahlreihe Gutachten von Holz-,

ishwaaren- 2c. Expoxteuren, Schiffsrhedern, Fabrikanten,

andels- und Gewerbevereinen u. #. w. erhalten. Der Bericht der Kommission zerfällt in zwei Theile, von denen der erstere den Vertrag mit Frankreich und der andere den Vertrag mit Spanien umfaßt. Beigesügt E statistishe Angaben über den Handel und die Schisfahrt zwishen Norwegen und den genannten Ländern, sowie eine Darstellung der Zoll- und Handelsvertrags: Politik in der neueren Zeit in Frankf- reih, Spanien und Shweden. Die Kommission ist fast ein- ars: der Ansicht, daß es in Anbetracht der ökonomischen

nteressen und der konstitutionellen Garantien eine Noth- Es eit für Norwegen sei, unabhängig von Schweden seine Verträge abzuschließen. Es wird auch für von wesentlicher Be- deutung erachtet, wenn Norwegen gleichzeitig mit der Ein- leitung von Vertragöverhandlungen mit Spanien auch solche mit Frankreih eröffne, Die Kommission vermeint, die Ne NDUANTE habe durch den Vertrag mit Frank- reih wesentlihe Vortheile erhaltea, während der Einfluß des Vertrages auf den Waarenumsay begrenzter ge-

betreffend die eines Freihafens am Sunde mit 108 gegen 56 Stimmen angenommen; da aber die erste Kammer den Antrag mit 56 gegen 55 Stimmen abgelehnt hat, \o ist derselbe für diese Tagung verfallen. Die ee Kammer hat ben zu ersuchen, in

ie Herab- seßung der Personengeldtarife auf den Staats- eisenbahnen und die Einführung eines Personengeldtarifs mit fallender Skala dazu beitragen könnten, den Verkehr ng der verschiedenen Landestheile zu dtern sowie die öôkonomishe Entwickelung der Staats- eisenbahnen zu befördern, und mit Bezugnahme auf das Er-

Die Erneuerung des Schiffahitsvertrages habe ganz besonderes Jnteresse für Norwegen, weil sonst die Abaaben der norwe- gischen Schiffe in Frankreich bedeutend erhöht werden würden und Norwegen keinen Schuß gegen differentiale Schiffsabgaben n Nah der Annahme des neuen französischen Zoll- geseßentwurfs könnte dagegen kaum von dem Nuyen eines Lan elsvertrages gesprochen werden, da derselbe keine Zuge- tändnisse von Bedeutung umfassen dürfte. Was Spanien betreffe, so werde ein neuer Handelsvertrag mit diesem Lande niht ohne Zugeständnisse abgeschlossen werden können. Nah der Durchführung des neuen spanischen Zoll- geseßes werde wohl kaum einmal auf feste Zollsäße während der Vertragsdauer für Klippfisch und jHolzwaaren gerechnet werden können. Man müsse deshalb darnah streben, daß Norwegen bezüglich dieser Waaren nicht ungünstiger als andere Länder behandelt werde. Die Kommission an im Uebrigen vor, mit den großen südamerikanishen Republiken so bald als möglich Handels- und Schiffahrtsverträge abzuschließen, was bisher ganz versäumt sei. Die Kommission erklärt ihre Uebereinstimmung mit dem Ausspruch der Handelsvertrags- Kommission des Storthings im Jahre 1882: daß die Rücksicht auf die Selbständigkeit Norwegens und die Rücksicht darauf, daß Norwegen bei den gemeinschaftlichen Verhandlungen die Garantie eines dem Storthinge verantwortlihen Ministers fehle, den Abschluß U def Verträge zur Nothwendigkeit | mache, Auch die zur Zeit bestehenden verschiedenen Verhbält- nisse der vereinigten Reihe dem Auslande gegenüber böten neue Gründe für die Nothwendigkeit, daß diesmal besondere Unterhandlungen für Norwegen geführt würden. Die ent- gegengeseßten Zollsysteme, die jeßt die Grundlage für die ökonomische Politik Schwedens und Norwegens bildeten, machten es zwecklos, ja sogar s{hädlich für die Junteressen der vereinigten Reiche, wenn wie früher gemeinschaftliche Verträge abges un würden.

AmShlusse der gestrigen Sißung des Odelsthings erbat der Abg. Nielsen, Vorsißender des Militär-Comités des Storthings, von dem Vertheidigungs-Minister eine Auskunft darüber, ob in der gegenwärtigen Session noch eine Novelle M N Dienstpflihtgesey zu erwarten sei, um den ver- chiedenen Aufgeboten der Linie und der Landwehr erhöhte Stärke zu verschaffen. Jn der Thronrede sei eine solhe Vor- lage in Aussicht gestellt. Der Jnterpellant gab nah einer Mittheilung des Armee-Kommandos eine Uebersicht über den Zu- stand der Armee im Falle der Mobilisirung in diesem Jahre. Um die 20 Jnfanterie-Bataillone vollzählig zu machen und genügende Depottruppen zu haben, müsse bis auf die siebente Jahres- klasse zurückgegriffen werden; man werde dann ca. 2500 Mann und die ungeübten Rekruten in Reserve haben. Bei einigen Bataillonen werde man die zweite Jahresklasse mitnehmen müssen, die nur 54 Tage Uebung erhalten habe. Bei der Kavallerie werde man 55 geübte Leute und die ungeübten Rekruten und bei der Artillerie gar nur 200 Rekruten in Reserve o G Jnufanterie könne man wohl improvisiren, aber keine Kavallerie und Artillerie. Aber am 1. Januar 1892 trete das neue Dienstpflihtgeseß in Kraft, dann würden nur noch ses Jahresklassen und im folgenden Jahre nur noh fünf A Hafen dienstpflichtig sein, wobei zu beachten, daß alle Jahres- kla)sen weniger zahlreih seien als jegt. Jn einer deutschen Sqrift sei vor einigen Jahren gesagt worden, daß die nor- wegischen Depots entleert sein würden, bevor sie noch in Thätigkeit getreten. Das Verhältniß sei aber in Wirklichkeit noch s{hlimmer. Es sei mithin alle Veranlassung vorhanden, daß etwas in der Sache geshehe. Der Vertheidigungs- Minister, Staatsrath Hol st, lehnte alle Verantwortlichkeit dafür ab, daß bisher in dieser Angelegenheit nihts geschehen. Er sei erst einen Monat im Amt und habe sih bezüglich aller dem Departement vorliegenden Angelegenheiten noch nit informiren können. Daß eine Vorlage noch niht gemalt sei, beruhe also auf diesem Umstand, aber er werde sein Möglichstes thun, um die Sache zu beschleunigen.

Parlamentarische Nachrichten.

Jn der beutigen (105.) Sißung des Reichstages, welcher der Staats - Minister Freiherr von Berleps\ch beiwohnte, theilte der Präsident den Eingang des Berichts der Reichs\huldenkommission pro 1890 mit.

Auf der Tagetordnung stand die Corilequng der zweiten Berathung des Gesezentwurfs, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung.

: O Berathung wurde fortgeseßt mit dem §8. 153, welcher autiel!:

Wer es unternimmt, dur Anwendung körperlihen Zwanges, dur Drobungen, durch Ehrverleßzungen oder durch Verrufs- erklärung:

1) Arbeiter oder Arbeitgeber zur Theilnahme an Verabredungen der im § 152 bezeichneten Art zu bestimmen oder am Rücktritt von solen Verabredungen zu hindern,

2) Arbeiter zur Einstellung der Arbeit zu bestimmen oder an der Fortsezunz oder Annabme der Arbeit zu bindern,

3) Arbeitgeber zur Entlassung von Arbeitern zu bestimmen oder an der Annabme von Arbeitern zu bindern,

wird mit Gefängniß nit unter einem Monat bestraft. Jst die Handlung gewobnheitömäßig begangen, so tritt Gefängniß nicht unter einem Jahre ein

Die gleichen Strafvorschriften finden auf denjenigen Anwendung, welcher Arbeiter zur widerrechtlihen Einstellung der Arbeit oder Arbeitgeber zur widerreWtlihen Entlassung von Arbeitern öffentlich auffordert.

Hieru lag folgender Antrag des Abg. Auer vor:

em §. 153 folgende Fassung zu geben:

e Wer Andere dur Anwendung körperlihen Zwang®2, dur Drohungen oder dur Verrufserklärung bestimmt oder zu bee stimmen versucht, an selchen Verabredungen (8 152) Tbeil zu nehmen oder ibnen Folge zu leisten, oder Andere dur alcice Mittel hindert oder zu hindern versut, von soilen Verabredungen zurückzutreten, wird mit Gefängniß bis zu drei Monaten beftratt.

Wer Andere dur Anwendung körperliGen Zwangs, durch Drohungen oder durch Verrufserklärung bestimmt oder zu bestimmen versucht, an solhen Verabredungen (§8. 152) oder Vereinen nicht tbeilzunebmen oder ihnen nit Folge zu leisten, sowie derjenige, welher mit Anderen vereinbart, Arbeitern deshalb, weil sie an solchen Verabredungen eder Vereinigungen Theil nehmen oder Theil genommen haben, die Arbeitsgelegenheit zu erschweren, sie niht in Arbeit zu nebmen oder sie aus der Keeate zu entlassen, wird mit Gefängniß bis zu drei Monaten estraft.“

Als erster Redner erklärte fih Abg. Dr. S{ädler gegen die Fassung des anzen Sartgtapyen, demer einen kautschudartigen Charakter zusprach. ßerordentlih bedenklih seien die bier

auch die Unschuldigen treffen könnten und die Ausübung des Koalitionsrechts ershwerten. /

Der Abg. Liebknecht begründete den von seiner Partei eingebrahten Anirag. Die Koalitionsfreiheit der Arbeiter sei der Schluß- und Eckstein der ganzen Arbeiterschuß- gesezgebung; wenn den Arbeitern dieses Recht nicht gewährleistet werde, so verzihteten sie lieber u dieses ganze Geseg. Redner ging sehr ausführli auf die Entwicklung der Koalitionsfreiheit in England ein, um zu beweisen, daß die volle Koalitionsfreiheit der Arbeiter dem Staat und der Dele alt nicht schadeten. Solche Arbeitgeber, welche sih an den Arbeitern wegen der Aus- übung des Koalitionsrechts durch Arbeiterentlassung u.\. w. rächten, könnten niht strenge genug bestraft werden. Die Despotie der Arbeitgeber sei die \chlimmste, die man sich denken könne, sie sei der Feudalismus im \{limmsten Sinne des Worts. Wenn die Arbeitgeber sich gegen die Ar- beiter verbinden dürften, wie dies in der bekannten Kom- plottbroshüre enthüllt worden sei, und wenn sogar die Behörden in diesem Bestreben ‘mit den Arbeitgebern Hand in Hand gingen, so seien dies unhaltbare Zustände, geeignet, die Arbeiter zu knehten und sie machtlos zu machen.

Der Staats-Minister Freiherr von Berlepsch trat für die Vorlage ein, deren einziger Zweck es sei, dem Zwang der gutgesinnten Arbeiter zur Theilnahme an Strikes u. #. w. so nahdrücklih entgegenzutreten, wie es fich nach den leßten Ereignissen als nothwendig herausgestellt habe. Es müsse zugegeben werden, daß der Kampf der Arbeitgeber und Arbeiter auf beiden Seiten oft mit Mitteln geführt würde, die niht zu billigen seien. Jn diesen Kampf könne aber die Regierung nicht eingreifen, wie der sozialdemokratishe Antrag wolle, Wollte die Gesetzgebung hier eingreifen, so würde das zu einem Uebermaß von strafreht- lihen Bestimmungen führen, die doch niht zum Ziel führen würden. Die Einigungsämter könnten viel leihier eine Verständigung zwischen beiden Parteien herbeiführen. Ganz entschieden müsse er den Vorwurf zurüdweisen, als wolle die Regierung die Koalitionsfreiheit der Arbeiter beseitigen. Die Regierung erkenne die Koalitions- freiheit als eine unentbehrlihe Waffe zur Durchsezung an \ih berehtigter Forderungen der Arbeiter an. Nicht das Ver- einigungsreht, fondern der Vereinigungszwang der Arbeiter solle mit diesem Paragraphen getroffen werden. Es werde nur gefordert, was nothwendig, recht und billig sei.

Der Abg. Dr. Gutflei sh erklärte, daß die freisinnige Partei einstimmig gegen diesen Paragraphen, aber auch gegen den sozialdemokratishen Antrag stimmen würde. Dieser Paragraph würde die, wenn vielleiht auch nicht beabsihtigtee Wirkung haben, daß thatsächhlih die Koalitionsfreiheit ershüttert werden würde.

Abg. Dr, Hartmann erklärte sich für die Annahme der Regierungsvorlage. Es gelte dem unerhörten Terrorismus entgegenzutreten, der gegen solhe Arbeiter ausgeübt werde, welche sih nicht an Strikebewegungen betheiligen wollten. (Schluß des Blattes.)

Jn der beutigen (72.) Sißung des Hauses der Äb- geordneten, welher der Minister des Jnnern Herrfurth beiwohnte, wurde die dritte Berathung der La ndgemeinde- ordnung fortgeseßt, und zwar bei §8. 15. Derselbe lautet nah den Beschlüssen zweiter Lesung :

Gemeindeabgabepflichtige mit einem Einkommen von niht mehr als 900 # kônnen zu den Gemeindeabgaben herangezogen, jedoch unter Zustimmung des Kreisauss{husses davon ganz freigelassen oder dazu mit einem geringeren Prozentsaße als Personen mit einem böberen Einkommen berangezogen werden. Die Freilassung der Gemeindeangehörigen von Gemeindeabgaben muß erfolgen, wenn dieselben im Wege der öffentlihen Armenpflege eine fortlaufende Unterstüßung erbalten.

Soweit hiernach eine Heranziebung von Personen mit einem Einkommen von nit mehr als 900 4 stattfindet, erfolgt deren Veranlagung zu den auf das Einkommen gelegten direkten Gemeinde- abgaben auf Grund nastebender fingirter Steuersätze:

bei einem Jabreseinkommen bis einschließli 420 Æ beträgt die Jabressteuer 2 590 des ermittelten \steuerpflihtigen Einkommens bis zum Höthstbetrage von 1,20 #,

bei cinem Jakreseinkommen von mehr als 420 bis 660 M beträgt die Jabressteuer 2,40 A und bei cinem solchen von mebr als 660 „#4 bis 900 #4 beträgt dieselbe 4 M

Dazu lagen folgende Anträge vor:

1) von dem Abg. von Dziembowski:

In Absatz 1 Zeile 7 statt des Wortes:

_ eGemeindeangebörigen* zu seyen „Gemeindeabgabepflihtigen“.

2) Von dem Abg. Freiherrn von Huene:

Den ersten Absay des § 15 zu fassen, wie folgt:

Durch Ortsftatut kann bestimmt werden, daß Gemeinde- abgabepflihtige mit cinem Einkommen von nicht mehr als 900 Æ zu den Gemeindeabgaben mit einem geringeren Prozent- sage als Personen mit höherem Einkommen herangezogen oder ganz davon befreit werden. Die Freilassung der Gemeindeangehörigen von Gemeindeabgaben muß erfolgen, wenn dieselben im Wege der öffentlihen Armenvflege eine fortlaufende Unterstützung erbalten.

__ Nach kurzer Debatte, an der die Abgg. Freiherr von Huene, Dr. von Heydebrand und der Lasa, Dr. Krause, Rickert, von Rauchhaupt und der Minister des Jnnern Herrfurth sich betheiligten, wurde §. 15 in der Fassung zweiter Lesung mit dem Antrag von Dziembowski angenommen; ebenso unverändert die F. 16—19, §. 20 mit zwei redaktionellen Aenderungen, F. 21—23 unverändert, §. 24 mit einer redaktionellen Aenderuna, S. 25—28 unverändert, §. 29 mit redaktionellen Anträgen, F. 39 und 31 unverändert. §. 32 wurde unverändert an- genommen, nahdem ein Antrag des Abg. Sack, der von dem Abg. Shmidt (Warburg) befürwortet, von dem Re- gierungskommissar Unter-Staatssekreiär Braunbehrens be- kämpft wurde, abgelehnt war.

_WS. 33—38 gelangten ohne Debatte zur Annahme. Ein Abänderungsantrag des Abg. Cremer (Teltow) zu §. 39 egen welhen Unter-Staatssekretär Braunbehrens spra, fand keine Mehrheit, der Paragraph wurde unverändert an- genommen, ebenso §8. 40 und 41.

Nath F. 42 der zweiten Lesung steht u. A. das Gemeinde- ret jedem selbständigen Gemeindeangehörigen zu, welcher zur Staatseinkommensteuer oder nah einem fingirten Steuer- jaße von mindestens 4 # veranlagt und herangezogen ist. __ Die Avag. von Dziembowski u. Gen. beantragen: die Worte: „und herangezogen ift“ zu streihen und dafür zu seßen: „ist und berangezogen werden kanu (8. 15).“

_ Der Abg. Rickert wollte die Worte „und herangezogen“ streihen.

Der Abg. Freiherr von Huene beantragte, an Stelle der

vorgesehenen Strafvershärfungen. Solche Strafvershärfungen

wesen sei, Jn siskalisher Beziehung hätten die Vortheile T4 die Zugeständnisse Gnanbee is ziemlich die Waage e

seien schr zweischneidig, weil sie leiht mit den Schuldigen

Worte „herangezogen ist“ zu seßen: —;und“ nit auf Grund des §. 15 von Gemeindeabgaben ganz befreit ist“.

M T EA R E E i iti Ce ME Fes R its Es di