an sich vielleiht wünschenswert wäre, das liegt an der finanziellen Lage des Staates. Die Dinge sind teuer, und wir müssen uns nah der finanziellen Lage des Staates rihten, und find gezwungen, auf sie Nücksiht zu nehmen, wenn wir an die Umwandlung von Erxtra- ordinariaten in Ordinariate herantreten wollen. Uebrigens haben foldhe Umwandlungen dohauch in reht erheblihem Maße in dem Laufe der leßten Jahre stattgefunden. Jch darf mitteilen, daß in den leßten 30 Jahren die Ordinariate von 492 auf 630 und die Extraordinartate von 162 auf 272 gewachsen sind, also doch auch eine ganz erhebliche Steigerung der Ordinariate. Wir werden darin au ferner fortfahren, je nachdem es die finanzielle Lage des Staates gestattet.
Mit \pricht ja dabei auch die zurzeit bestehende Neigung des weitgehenden Speztalisierens. Darin liegt eine gewisse Gefahr, meine Herren. Es kommen immer wieder solche Wünsche, den Teil einer Disziplin abzuscheiden und als eine besondere zu statuieren. Ich glaube aber, man darf darin nicht zu welt gehen, weil man sonst doch viel- leiht den Unterrichtsbetrieb s{ädigt.
Auch die Privatdozenten sind mit ihren Klagen und Schmerzen beute hier wieder erwähnt worden. Meine Herren, ih beschäftige mich mit dieser Frage dauernd; aber ich muß zu meinem Bedauern erklären, daß ih zu einer gangbaren Lösung in dieser Frage noch nicht gekommen bin. Zu meiner Freude haben sich die Privatdozenten selbst jeßt mit Vorschlägen an mih gewendet, wozu ih sie ja im vorigen Jahre in diesem hohen Hause aufgefordert hatte. Diese Vorschläge sind an die Fakultät gesandt di den, sie werden beraten, und ih hoffe, wir werden \{ließlich doch noch zu einem allseitig befriedigenden Ergebnis gelangen. Es ift der Wunsch einer Verbesserung der bestehenden Zustände auf allen Seiten vorhanden, und fo, glaube ich, ist die Hoffnung nicht un- berechtigt, daß wir zum Ziele gelangen.
Das möchte ih hier auch aussprechen, daß ih durhaus nicht das Bedürfnis habe, meine Befugnisse auf diesem Gebiete zu erweitern. Ich glaube, meine Herren, daß es niht im Interesse der Sache und auh niht im Interesse der Staatsverwaltung läge, wenn fie weiter mit der Habilitierung der Privatdozenten befaßt würde, als das zur zeit der Fall ist. (Sehr richtig!) Ueberhaupt ele ih nicht das Bedürfnis, meine Befugnisse den Universitäten gegenüber zu erweitern; ih glaube, daß die Befugnisse, die ih habe , ausreichen (sehr richtig!), um die allgemeinen Interessen zu wahren. Einzelne unerfreuliche Ausnahmen follen nicht den Anlak geben, Einrichtungen, die sich im ganzen bewährt haben und ausreihend gewesen sind, zu verändern. Ih hoffe, daß es mir gelingen wird, auch ferner das Interesse der Universitäten zu wahren ; jedenfalls wird das mein Bestreben sein, und dabei werde ih Bedacht darauf nehmen, die Selbständigkeit der Uni- versitäten fo zu erhalten, wte sie jeßt ist. (Bravo!)
Abg. Dr. Bell - A en (Zentr.): Es ist zutreffend, daß unsere Uni versitäten ‘nitt bloß Lehrstätten, sondern auch Forschungsstätten sind. Unsere Universitätslehrer dürfen deshalb ihrer Forschungstätigkeit nicht entzogen den. Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft darf kein Kon kurrenz-, Jondern nur ein Ergänzungsinstitut sein. In dieser Eigen- schaft fann sie neben den Universitäten segensreih wirken. Wir können auf unsere Universitäten im allgemeinen |tolz fein, unsere Universitäts- professoren erfüllen die hohen Aufgaben, die an fie gestellt werden müssen. Dieser Umstand enthebt uns aber nicht der Verpflichtung, auf Mängel rückhaltlos hinzuweisen. Vor dem Vorwurf der Verallgemeine rung bin ich ges{hüßt, wenn ih sage, daß es nur Einzelfälle find, die das allgemeine Bild von unseren Universitäten und unferen Hochs ul lehrern niht verwischen können. Mein Freund Schmedding hat auf das Kliquenwesen hirgewiesen, aber auch das nicht verallgemeinert ; daß sich an manchen Universitäten Kliquenbildungen gezeigt haben, läßt sich nicht bestreiten. Es ist vorgekommen, daß von Professoren nicht die ideale, fondern die materielle Seite ihrer Stellung îin den Vorder grund geschoben worden ist. Es wäre ferner zu befan en, wenn wissenschaftlihe Differenzen durch die Pistole oder den Degen aus aefochten werden sollten; das können nur Einzelerscheinungen sein. Als einmal Wolfgang Menzel von Gußkow wegen eines literarischen Streites vor die Pistole gefordert wurde, sagte er, er erwarte seinen Gegner niht hinter Hecken und Zäunen, fondern auf dem offenen Felde der Elrteratur. Der Abg. Fund hak ein vorzügliches Plaidoyer für die Universität Franftfurt gehalten, trotzdem können meine Freunde von ihrer Stellung nicht abweichen, die Herr Schmedding gekennzeichnet hat. Herr Funck wirft den Antrag stellern, zu denen wir nicht gehören, die wir aber unterstüßen, vor, daß sie ein pseudokonstitutionelles Recht konstruierten. Unsere Universitäten sind aber alle zu Zeiten gegründet, in denen es noch keinen Gegensaß zwischen Thronrecht und Parlamentêrecht gab, sondern der Kong, allein regierte. Es ist mcht zu vergessen, daß Frankfurt nach feiner ganzen Bergange! heit und nach setner jeBlgen Zweckbe stim! mung etne Industriestadt (l. verkennen nicht, daß sie vieles auch für Ku inst und Wissenschaft getan hat, aber das kann niht als Moment für die Errichtung einer Universität an geführt werden. Es ist nicht richtig, daß Frankfurt keine teure Stadt ist ; im Gegenteil, die Wo N OSER besonders sind sehr teuer. Als es sih um die Servisklasseneinteilung handelte, hat \sich die Stadt ¿ranffurt in bezug auf vie Teuerung auf einen anderen Standpunkt gestellt als heute der Abg. Funk. Ln der „Kölnischen Zeitung" t and vor kurzem ein Artikel über die Mängel der Bonner Iniversitätsbibliothek. Die Univ erität Bonn hat ein Bibliotheksgebäude, das nicht annähernd inodernen Miforderungen entspricht, und auch die Bibliothekseinrichtung läßt alles zu wünschen, bezüglich der Bücher sowohl wie der Einteilung und der Katalogi sierung._ Solche Mißstände gibt es auh an anderen Universitäten. Fc) hoffe, daß die von uns beantragte Verstärkung des Bib i fonds 1 vorläufig aushelfen wird. In den leßten dret Ic
hat si in der Wissenschaft cin folher Umschwung vollz ogen,
die Universitäten nicht fofort der modernen Entwicklung Tonnten; cin Mettor in Letpztg hat deshalb eine Neform des Uni versitätswesens verlangt, eine Beränderung der Lehrmetlhoden und der Einrichtungen, besondere Förderung der eorschungsinstitute, sffärkere Zul assung von Spezialisten usw. Diese Anschauungen dürften auch für Preußen gelten. Für die HNeform der Ausbildung der S rtisten ist cine Kommission eingeseut, der wir besten Erfolg wünschen. Aber noch \{chlimmer liegt es mit der Ausbildung beim medizinischen Studium. Zum philologischen Studium herr|cht ja ein überaus starker Andrang, es sind 20000 Studierende bei einer Gesamtzahl von 53 000 Studierenden in Deutschland. Nur die besten Kräfte sollten zur Universität gehen; die Zeiten find vorüber, wo man des Vergnügens halber einige Semester lang die Universität besuchte. In der Kommission hat die Negierung erfreuliherweise bereits her vorgehoben, daß der Fleiß der Studenten sh sehr gehoben habe. Neben einer tüchtigen Fachausbildung mut qu bie alle gem: ine Bild1 Le gepflegt werden. Daher fommen wir bei den Juristen nicht mehr mit sechs Semestern aus; bei den Philologen besteht das Triennium nur noch in der Theorie. Der Grund zu sozi N (Empfinden und sozialem Geiste muß schon auf der Universität gelegt werden. (Es braucht nit ein sozialer Lehrstuhl an allen Universitäten errihtet zu werden. Will man zu einer sozialen Professur nicht über gehen, so läßt sich vielleicht das Ziel dadurch erreichen, daß man einem Dozenten Fehraufträge ür soziales Recht erteilt. Das soziale Recht, mit dem Deutschland in der ganzen Welt voran ist, ist etwas Neues, mit néuen Grundsäßen und Begriffen. Dazu gehört das Arbeiter- recht, eine systematische Durchbildung der Arbeiterschut pgesez gebung und des Versicherungëwesens. Ich stelle niht in Frage, daß in der
auch Y Wir
N
folgen
Nationalökonomie diese Fragen behandelt werden; aber gerade diese Nechtsfragen fallen in das Gebiet der juristischen Fakultät. Ueberdies ist der Y der theoretischen und praktischen Nallonaldfonomie behandelte Stoff so groß, daß es gar nicht möglich ist, alle diese sozialen Nechtsfragen eingehend H behandeln. Unsere künftigen Berwaltungsbeamten baben jeßt \chon Gelegenheit, durch die Vorlesungen in der Nationalökonomie die sozialen Fragen kennen zu lernen ; aber r fle Ut eine viel ‘eingehendere Behandlung „dieser Fragen notwendig. Dasselbe Qt: TUT Die Mediziner. Jm Deutschen Neichstag sind zwei Resolutionen über Vorlesungen in sozialer Gesekgebung und sozialer Medizin angenommen worden. Die Kommission hat si in dieser Frage ganz auf den Standpunkt gestellt, den ih eat habe. In die sozial politischen Probleme müssen unsere jungen Studenten ‘aber nicht nu theoretish, sondern auch prafktisch eingeführt werden. Ueber dieses Ziel werden sich alle Patrioten einig sein. Schwierig ist aber die Lösung dieses Probl ems. Ich) halte es sür wünschenswert, wenn im Anschluß an unsere sozialen Seminare Be sichtigungen von sozialen Einrichtungen stattfinden würden. Jch gebe diesen Gedanken der Ne gierung zur Erwkgung, Ich verkenne nicht, daß unsere Professoren sehr überlastet sind. Aber wo ein Wille ist, da ist au ein Weg. Es wäre zu erwägen, ob niht zunächst einmal an einer Universität versuhsweise ein Zyklus von \ystematishen Vorlesungen für die bei fozialen Organisationen beschäftigten Beamten zu veranstalten h, der dazu dienen soll, diefen Beamten eine tiefere Ausbildung zu geben. Ich hoffe, daß unsere Universitäten auch weiterhin der Mittelpunkt unseres ganzen geistigen Lebens beiben werden.
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. von T zu Solz:
Meine Herren! Erlauben Sie erwidern. Der Herr Vorredner hat geben und hat daran die Bemerkung geknüpft, daß er niht erwarte, daß diese Anregungen unmittelbar in die Tat umgeseßt werden würden, daß er nur wünsche, daß die Anregungen von mir in Erwägung gezogen werden möchten. Jch bin in der glücklichen Lage, mitzuteilen, daß eine seiner Anregungen zu spät kommt, da tatsächlich die Einrichtung, an die er nur mit einem gewissen Bedenken heran- getreten ist, {hon seit längerer Zeit besteht. Sie besteht bet unseren ftaatewissenshaf tlilßen Seminaren insofern, als jahraus, jahrein von dort aus von dem Leiter mit den Studenten Exkursionen in das
Fndustriegebiet gemacht werden, dort den Studenten Fabriken gezeigt, die sozialen Einrichtungen der Fabriken bekannt gegeben werden, Bergwerke aufgesucht werden usw. Also alles dasjenige, was der Herr Vorredner als wünschenswert, was er als eine Anregung für mich be- zeichnete, ist auf diesem Gebiet hon geschehen.
Er ist dann darauf eingegangen, daß man doch für die sozialen Wissenschaften besondere Lehrstühle errihten möchte. Er hat auch erwähnt, daß das ja allerdings in das Bereich der National- ökonomie gehöre. Das ist in der Tat der Fall, und von unseren Nationalökonomen wird auch diesem wichtigen Zweige unseres wirt- chaftlihen Lebens volle Berücksichtigung gewidmet. Aber ich will mir gern überlegen, ob es nicht angezeigt ist, hier und da einen be- fonderen Lehrauftrag auf diesem Gebiet zu erteilen.
Was endlich die Anregung anlangt, an einer oder der anderen Universität einen Kursus für die Beamten der Beruf8organisationen einzurichten, so möchte ih abwarten, ob eine derartige Anregung von diesen Organisationen ausgeht. Wenn das geschieht, wäre ih gern bereit, in eine wohlwollende Erwägung dieser Angelegenkeit einzutreten. di 0 !)
lbg. Cassel (fortshr. Volkép.): Ih weiß
sofort besondere Professuren für s\oziales Recht aufträge werden vollkommen ihren Zweck erfüllen, Necht \chon weitgehend berücksihtigt wird. Der Abg. Vell hat an
deutet, daß Professoren die Wissenschaft nicht 1 rer selbst willen lehren, sondern sie als milchende Kuh achten. Fd auere diesen Vorwurf, da Nedner fkeinerl ) hat. Es ware ringer; [Pen l i Angriffen gewisse Substantiierung zu geben. Die au rordentlichen wünschen eine E Teilnahme den Beurteilungen
Una De VDottorwurde, Ut (G eb iete hand x l
zuglí eich
rotî
mir, ein paar kurze Worte zu eine Reihe von Anregungen ge
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nicht, ob es nôtig ift, zu errichten ; veh r
zumal das soziale
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allgemeinen
[el] oren ter Difsertationen zur Erlan lih insoweit, als es ih um ordentliche Professoren und nicht unterrihten. Das ist ein sehr berechtigter Interesse der Sache liegt Ferner ist die ¿Forderung von Spezialfächern, für die nur außerordentliche in ordentliche Professuren erhoben worden. Die dürfen nicht von der Erfüllung dieses Wunsches Bedeutung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft bin ich ist keine Gefährdung des Ansehens der Universitäte1 wollen in Zukunft unsere Uni versi iten nicht Stätte ansehen, an der nur gelehrt wird, fond | der Forschung zum weiteren Wohle unseres Abg, Dr. Schroeder- Cassel (nl.): Für
1 Universitäten noch mehr geschehen. Zu mir kommen anwälte, die sich über foziale Frage infor mieren wo ätten, wenn auf den Universit Fn Marburg ist auf meine worden, aber ist auch auf Aug war cs, daß der Be
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4 ‘Rechts was sie nicht nötig h {on gepflegt würden. itubhl E soziale Medizin errichtet den anderen Universitäten ADEAIE \uch dieses Kollegs sofort nachließ, als der D ent aus der Prüfungt fommission aus\chied. Das zeiat, wie iotwendig es ist, daß der Dozent der sozialen Medizin Mitglied de l sfommission ist. Herr Funck findet es auffällig, daß die nationalliberale Partei den ntrag unterschrieben hat, daß nur durch Gesetz in Frankfu t eine lniversität errichtet werden kann. Diese Frage beschränkt sich nicht B, sondern ist eine überaus wichtige Frage. Denn die Verfassung verlangt ein Gesetz. ¡8 1st erfreulih, daß sich der
l ster i unsere Seite gestellt und daß di Frage
r durch Gesetz geregelt, werden fann. daß ich
lo mmunalí n Ut tiversiti al
G,
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17
städtische Einflüsse geltend A A „Tann 10 nicht teilen, gerade Frankfurt hat eine großzügige Stadtver! A ing. Die Wohnungen sind in Frankfurt in allen Stadt: teilen überaus lauet auch die Arbeiterwohnun gen. Ein Bedürf für eine neue Universität ist überhaupt niht vorhanden, und wenn es vorhanden wäre, so würde ih es ; verneinen für eine Universität. Eher fönnte man eine neue kleine Universität errichten. Nicht nur Marburg, sondern unser ganzes Land Hessen blickt mit Besorgnis auf das Projekt von Franksurt. Es sind genug Universitäten im Westen vorhanden, ih fann absolut kein Bedürfnis für eine neu Universität im Westen anerkennen, besonders nicht in ciner Grofßstadt. Fch bitte dagegen die Regierung, sih möglichst der Interessen von Marburg anzunehmen.
Abg. Dr. Liebkn echt (So03.) E Wissenschaft unter allen Umständen muß, sondern meinen, daß es den Selbstverwaltungskörpern über- lassen bleiben kann, auch ihrerseits für wissenschaft liche TInstitute zu forgen. Wir können auch nicht deshalb gegen eine Universität Frankfurt sein, weil Frankfurt eine Großssadt ist; im Gegenteil, gerade in der Großstadt können die Studenten das moderne ‘eben fennen lernen. Der Abg. Lohmann hat gestern darauf hü gewiesen, daß in der Presse anläßlih des Professorenstreites von einem Kampfe um die Futterkrippe gesprochen sei; ih konstatiere ausdrülich, daß das in unserer Presse nicht geschehen ist. u die Bureaukratsierun g und Reglementierung unserer Universitäten scheint es zurückzuführen zu sein, daß der Lehrstuhl des Prof. Ols hausen noch immer nicht wieder beseßt ist, Die hakatistishe Tendenz
LOnnTen,
aro Ne
Mir sind nicht dafür, daß die der Slaatéaufsichht unterliegen
professur Bernhard hat zu dem ganzen Professorenstreit Anlaß ge- geben. Der Arbeiterschaft wird es verdacht, wenn sie nicht mit einem wortbrüchtgen Kollegen zusammenarbeiten will, die Herren Professoren haben sih aber als sehr empfindlich gezeigt, wenn es sich darum handelt, „daß sie mit einem Kollegen verkehren sollen, der thnen Es paßt. Die Universitäten stehen jeßt wegen des Antimodernisteneid in einem Gegensaß zur Kurie; wir bezweifeln, daß die Regierung in dieser Frage 1e Stellung energish genug Vertra ten wird. Die Theoloaie is Dogmatik, aber nicht eine E Wissen®chaft, denn ‘ihr u t die Möglichkeit der unbeschränkt ften, freien Forschung ; sie gehört also nicht in die Universität hinein. Wir sind zwar nicht so engherzig, sie heraus haben zu wollen, aber wir müssen den neu lichen Ausführungen des Abg. Porsch in dieser Frage altsGioden wider- \sprehen. Auch die aeO Theorie ist nur eine Halbheit. Wie steht es anderseits mit der Freiheit der sozialen politischen und ökonomischen Anschauungen der Dozenten ? Auch auf diesem Gebiete Dare Bureaukr: tisierung und N, aber fe ine Freiheit der Wissen 7 chaft; die Unive rsität en werden als Anstalten im Jn teresse der herrschen den Klassen und der Staatsgewalt angesehen. Und wie die Dozruten nicht frei sind, so find auch unsere Studenten nicht frei. Der Mektor in Halle halt durch An schlag die Studenten aufgefordert, bei der Wahl als Schlepper gegen den sozialdemokratishen Kandidaten tätig ¡u Jein. Die Hete, die sich an die Henrici-Versammlungen in Halle und in Berlin A hat, hat schon das Erzebnis gehabt, daß ein rein theoretischer politischer Vortrag Südekums in Halle verboten worden ist. Den Berdunklu igsbestrebungen in Preußen entspricht es aber ja nur, daß man jede Blbständige 4 Regung der Studentenschaft unterdrückt. Darum geht man auch gegen die freie Studentenschaft vor. Wo ift der Gesetzentwurf zur MNegelung der geseßlichen Ber hältnisse der Studierenden? Die Berliner Universitätsfeier hätte zu einer großen Kundgebung für die Freiheit der Wissenschaft werden können. Statt dessen ist aber ein byzantinischer Kitsch daraus geworden, eine Verherrl ichung des Hohenzollernges lechtes. Die ganze Feier war fo geistlos, so geschmacklos wie die Ju bil aumstaler, die geprägt worden “ind. Das war ein richtiges Negiment tsjubiläum. Da kam auch dieser Abenteurer von Amerika herübergesegelt, durch ganz Europa hindurch. Er bekommt ohne weiteres den Chren doktorhut aufgedrüct ; für welhe Verdienste, davon hat kein Vensch eine Ahnung. Nicht von den kapitalistishen Zuständen des amerika nischen Bildungswesens follte die euge Unterrichtsverwaltung lernen, sondern von der vollen Entwicklungsfreiheit, die dort gewahr leistet ist. Die kleinlihe Nadelstichp olitik gegen die Universitäten muß endlich aufhören.
Damit wird die Besprechung geschlossen.
Jn persönlicher Bemerkung bestreitet
Abg. Schmedding (Zentr.), daß er allgemein davon ge]prochen
daß an den Universitäten ein Kliquenwesen herrsche.
Die Ausgaben für die Universität Königsberg werden bewilligt, der Antrag betreffs einer Universität in Frankfurt a. M. wird angeno! nmen.
Bei den Ausgaben für die Universität
Abg. von Böhlendorff- K ölpin (kons.) eines Lehrstuhls für Kolonialwissenschaft ein.
Abg. Dr. von Savigny (Yentr.) Sinne aus.
Bei den Ausgaben für die Universität Breslau führt
Abg. Strosser (kons.) Beschwerde über die \chlechten bauliche! Berh ältnisse der Universität B reslau, durch die besonders die i funde benachteiligt werde. Fett zu dem hundertjährigen sollte die in ih die Wünsche der Universität erfüllen.
Abg. O
Arhäologischen
Bei dem Abg. Hof}
f Berin ilt für die Errichtunç gleichem
\priht fich in
Negier1 W agner (freikon\.) tritt für Museums ein. Zuschuß für die Universität Kiel fordert \ (fortschr. Volksp.) die Beseßung der Profe)ur für \vstematishe Theologie durch A Theologen kritisher Ri tung. Für das zahnärztliche Institut Kiel sei niht das geringste g: schehen, das Bersäuim te müsse n iadtaeo [t werden. E Abg. Dr. Schifferer (nl. ) ließt sich diefen Wünschen an.
dem Zuschuß für die Uni versi tät Göttingen wünscht Heine (nl.) ume Universitäts und (Frrichtung rof
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S ckdhmedding (Zentr.) {ließt sich voll den Wünschen des
Auch er wolle dem Minister für die Ausgestaltung
8 Wabhlkreises den vollen Dank ausf\pr ehen. (Banz
:stfalen hc i ußetordentlidbes Int resse an der Entwicklung der Unive rfi die Stadt Münster babe 625 000 A für die Uni
reimal so viel, wie Berlin als
Universität aufgebracht habe. Der
S dur die Universität mit 50 000 S ei in den preußischen Landen e f
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J 4
versität aufgewendet, mehr als Subiláu! 10 l Berliner Etat de belastet. für Univ Bei dem Zuschuß Berlin tritt — : Abg. Dr. Schmitt -Düsseldorf (Zentr. ) für die kfatholisden Patienten diefes Kranken lichen im Hauptamte ausgeübt werde. Ordinarium wird bewilligt. den einmaligen und außerordentlichen
eine Stad die ersitätszwecte : für das Charitéfrantenhaus in dafür cin, daß die Seelsorge hauses durch cinen Geist
Das ©
Bei wünscht
Ubg.
Ausgaben
des Phyfikalischen
daß er für
Hint mann (nl.), daß der Neubau íInfstituts e Universität Bonn so ausgeführt werden möge, absehbare Zeit allen Anf forder1 ingen entspreche. Das Extraordinarium wird bewilligt und der Kommission angenommen : „die Staatsregierung zu ersuchen, die ün Etat für 1905 zum Um- bau des Phyfsikalishen Instituts der Universität Marburg bewilligte Summe von 102 500 M erste Nate für den Neubau zu ver- wenden, sofern dem Abgeordnetenhaus noch in dieser Session ein fuperrevidiertes Projekt vorgelegt wird“ Gegen 6 Uhr wird die weitere Beratung des Kultusetats (Höhere Lehranstalten) auf Freitag, 11 Uhr, vertagt.
die Resolution
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zum Deutschen Reichs
6G.
Gesundheitswesen, Ticrkrankheiten und NAbsperrungs- maßregeln.
Kaiserlihe Gesundheitsamt meldet den Klauenseuche
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Durchschnittslöbhne
schäftigte
Schlachthofe zu
den Hauptbergbaubezirken Preußens im Fa
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Unterirdisch und in Togebauen be-
Bergarbeiter
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Dritte Beilage
Berlin, Freitag, den 17. Nin
Maul- und am 14. März
Derlin Pfaffendorf, Kreis Neichen- Breslau, am
meldet das
Ausbruch der
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K ivie bom S{hlahtviehhofe
1911. 16. März.
Kiautschou bestätigt aus L der praftishe Arzt Dr. Wun, an Flecktyphus q storben daß diese Krankheit aber nicht epidemisch auftritt. Unteroffizier sind vereinzelte Chinesen an Flecktyphus erk anft.
Statiftik und Volkswirtschaft.
5)
M D eun q
10 D ULC
Zsingtau,
Mit Aus\{luß der fest besoldeten Beamten und Aufseher. L. Durhschnittslöhne sämtlicher Arbeiter.
Berfahrene Arbeits- chichten auf Arbeiter
im
Gesamt- belegschaft im
Jahre | Jahre
1910 | 1909 (abgerundet auf ganze Zahlen)
l
70 116
f 334 619 ) 414 9 297 L 90A ‘ i I C1 788 Li | 207 5
22224! 21 660
39 867! 823) 30: 43
8 962 9 4991 2299| 1
j 300) 1 300 | 306! 1 298| 290 28 1 291 288 293
) und ?) der unteren Nahwcisung.
otfornzulage: im Jahre 1910 = 0,10 4 L909 == 0/14
” ”
E Sonstige unter- irdisch u".d in Tage- bauen beschäftigte
Arbeiter
Ueber T eigentliche
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Fahr 1910
sowie der
8255) 302| 299| 346 i 105 082 704|
Lage be- schäftigte e, erwachsene männliche Arbeiter
1 CEN C Sare
T A;
(W.T.B.) Das
Berdiente reine Lhne (nach Abzug alle K Knappschafts- und
beiträge )
insgesamt im
Jahre 1910
Mt 6.
27 264 560
| 1 12 061 267 |
271 156
462 285 579]
8 788 092 551 203|
|
|
402 244 0 506 873) 0 115 232) 9 176 323!
5 839 885
2 406 1393
2 620 902 6 908 017 5 706 546 2 760 028
| für 1
8 Lohn
im
1909
1 Schicht
daß dort drei Europäer,
zu Nürnberg
Kaiserliche Gouve ernement Darunter sind,
ußer einem
1910 verdienten Bergarbeiterlöhne.
r Arbeitskosten Invalide enbérilér un;
auf 1 Nibeitér
und
L
Jahre
Jahre 1909 b _
T
114267 213 27 123 592
336 804 689 IOI 131 122
445 995 884 58 808 002
29 116 433
45 245 256 10 826 694
8742 485 9 034 748
| I5 538 532| 2442784)
L OOR O. 2/7 9,20
On 39
6 658 182| 5 717 659
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der einzelnen Arbeiterklassen auf 1 Schicht. R E: lh” P I A VESORLGE E E I RAAEICI 1 i 0M TOOREIRLI N TRT S E,
1910
G
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Iugendlihe männ-
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r 16 Jahren) reines Lohn ; 5 im. [t
1
talre lv 410LC «SANTe
1910 | 1909
L : C
a. Steinke E Vberschlefier
In Niederl
Ï
+ Co Li / Ol
| unterin dis ch | in Tagebauen
Halle Sf i Summe lirk8rbeinischer
c. Salzberg uf d berber zamts8bezivr — berbergamtsbezirk( thal.
d. Erzbergbau in Mansfeld (Kupferschic im Oberharz in Siegen in Nc 1fau lonstiger rechtsrheinischer linksrheinischer .
und Weßlar
48 6
661 45,0 625 69 5 61 0
99 Jo 0
fer)
3, 324 |
3,55 | 3,63 | 3,45 3.94; 434)| 3.364) 2,694) 4, ‘ 3,41 3,2 3,07 3 | 9,06 Îj
3/56 3,14 | 3,46 | 3,34
1) Gesamtbeleaschaft vergl. Spalte 2 von I.
2) Nördliche
Nevtere:
Ost-Recklinghausen, West-Recklinghausen,
Gelsenkirhen, Wattenscheid, Ost-Essen, Wes t-Essen, Oberhausen Dutsburg.
3) Südliche Néviere: !
!) Siche
2,95 2,99 l 2,79
Dortmund I[I1,
1,254) T 04 1,54 1,48
», aues 2
Dortmund [I],
Dortmund 1, Witten, Hattingen, Süd-Bohum, Süd-Essen, Werden. Anmerkung ?) bei 1.
Nord-Bochum, Herne,
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1911.
anzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
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002 9 065 16 873
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