1891 / 103 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 May 1891 18:00:01 GMT) scan diff

bei hiesigen Gerichten beschäftigt gewesen war, im Jahre 1868 als Hülfsarbeiter in die Abtheilung für das Bauwefen des damaligen Ministeriums für Handel, «Vewerbe und öffentliche Arbeiten berufen. Bis zu seinem v chnerwartet eingetretenen plöglihen Tode ist Hübner, der 1870 zum Re- gierungs- Assessor, 1875 zum Regierungs-Rath, 1879 zum Ge- heimen Regieiungs- und vortragenden Rath, 1885 zum Ge- heimen Ober-Regierungs-Rath ernannt und bei dem leßten Ordensfest mit dem Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe begnadigt wurde, un- unterbrochen an der gleichen Stelle thätig geblieben. Jm Jahre 1888 wurde derselbe nebenamtlih zum Mitgliede des Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz:onflikte er- nannt. s ;

An den Kriegen 1864, 1866 und 1870 hat Hübner als Offizier Theil genommen und is für seine besondere Tüchtickeit durch Verleihung des Rothen Adler-Ordens vierter Klasse mit Schwertern, des Düppeler Sturm- und des Alsenkreuzes, der Kriegsdenkmünze für Kombattanten für Theilnahm- am Feldzuge 1864, des Erinnerungskreuzes für Kombattanten für Theilnahme an dem Feldzuge 1866, des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse und der Landwehr-Dicnst- auszeihnung erster Klasse ausgezeichnet worden. .

Mit reichen Geistesgaben ausgestattet, ein treu: r Diener jeines Königs, hat der Verstorbene den an ihn gestellten Auf- gaben fich stets mit großem Eifer hingegeben und Hervor- ragendes geleistet. Jn seiner Stellung, für welhe er durch die langjährige Be\chäftigung in der Abtheilung für das Bauwesen wie durch die besondere Kenntniß der Verhältnisse der Hauptstadt vorzüglih geeignet war, wird er s{hwer zu erschen sein. Sein Andenken bleibt in Ehrei:.

Es werden uns folgende Telegramne zur Verfügung gestellt : E

Witten, 2. Mai, 8 Uhr 55 Miruten. Auf der Sca&tanlage Helene der Zewve Helene Nactigall Bergrevier Hattingen brannten beute Nat tas ganze Scachtgebäude und die angrenzenden Gebäude nieder, Von der Belegschaft unter Tage wurden zwölf. Mann durch den Luftschacht auf Helene, vierund;wanzig Maan durch den Verbindungéquershlag nach Herkules geretet. Vier Menn werden vermißt; die Rettungsarbeiten sind ne im Gange.

Witten, 2. Mai, 9 Uhr 38 Minuten. Die auf Heline ver- mißten vier Mann sind socben lebend zu Tage gebracht.

Vaden.

Karlsruhe, 1, Mai. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist heute früh aus Berlin hiec wieder einge- troffen. Der „Karlsr. Ztg.“ zufolge sehen die Großherzoglichen Herrschaften heute dem Besuche Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Shweden und Norwegen entgegen.

Meelenburg-Schwerin.

Schwerin, 1. Mai. Die Kräftigung Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin-Mutter hat, wie die „Meckl. Nachr.“ aus Meran erfahren, in den legten Wochen zwar langsame, aber doch sihtbare Fortschritte gemacht. Die Natur prangt hier jeßt im s{hönsten Frühlings\{muck, und _Jhre Königliche Hoheit kann bei dem meistens s{hönez Wetter täglich lange Zeit in freier Luft zubringen. :

Jm Verfolg früherer Anordnungen is dem genannten Blatte zufolge neuerdings von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzoge im Jnteresse der Landwirthschaft treibenden Bevölkerung der vershärfte Befehl ertheilt worden, daz im ganzen Gebiet des Domaniums mit Ausnahme der ein- gefriedigten Gehege das Schwarczwild mit allen zu Gebot stehenden Mitteln vertilgt werden soll. Zur Ausführung dieses Befehles ist angeocdnet worden, daß alle Forstbeamten mit Einschluß des Forstshußpersonals ausdrüdcklich verpflichtet sein sollen, zu jeder Jahreszeit. dem Schwarzwilde jeden Alters naczustellen und daß die Fo: stt- Inspektionsbeamten, wo irgend das Bedürfniß sich zeigt, auch außerhalb der eigentlihen Jagdzeit Jazden auf Shwarzwild abhalten sollen, Ueberdics soll für jedes von dem Revier- perfonal ohne Unterschied der Jahreszeit auf der Pürsche oder auf dem Anstand erleg!le Stück Schwarzw:ld aus dec Foist- tasse eine Prämie bezahlt werden.

Oefterreih-Ungarn.

Wien, 2, Mai. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern von Corfu in Miramar eingetroffen.

Das Abgeordnetenhaus genehmigte gestern die Ver- längerung des österreihish-italienishen Handels- vertrages auf ein Jahr. Jm Laufe der Debatte be- merkle der Handels-Minister, der Handelsvertrag mit «talien sei vom österreichishen Standpunkte aus nicht das Jdeal eines Handelsvertraaes ; mehrere der wi&tigsten Export- int.ressen würden durch denselben nicht befrredigt. Jtalien hätte fich bei den früheren Unterhandlungen mehrere Artikel aus den Gruppen der Rohstoffe, Jnoustcialien der Tertil- und anderen Branchen für die damals noch in Aussicht stehenden Vertragsverhandlungen mit Frankreich voc- behalten. Eine Verständigung zwischen Frankrei und Jtalien sei indeß bisher noch nit erfolgt und mehrere österreichische Exportindustrien erschienen daher verkürzt. Der bestehende öiter- reihish-italienishe Handelsvertrag sei daher noh verbesserungs- fähig. Durch die Verlängerung der Kündigungsfrist werde den Verhältnissen niht präjudizirt; die Möglichkeit der Kündigung bleibe ofen, und es sei niht ausgeshlo}sen, daß es bei freundshaftlißem Einvernehmen gelingen werde, noch vor Ende des Jahres 1891 zu einer Verständi- gung über die Erneuerung des österreichisch - italienischen Handelsvertrages zu gelangen, sodaß von einer Kündigung ganz abgesehen werden könnte. Durch die Deklaration werde auch die natürliche Reihenfolge in den handelspolitishen Ver- handlungen hergestellt, Die Regierung gehe in handels- politishen Fragen mit aller Ausdauer vor, selbstverftänd- e unter Wahrung der im internationalen Verkehr üblichen Formen.

Die Abgg. Exner und Genossen beantragten die Jn- angriffnahme des Donau-Oderkanals.

Großbritannien und Jrland,

Oi Unterhause ridtete Channinz am Donnerstag die Anfrage an die Regierung, ob die Vorlage, betreffend die freie Volksschule, noch vor Vfingsten im Parlament eingebracht werden würde. Der Vize-Präsident des Ausschusses für Er- ziehung Sir W,. H. Dyke konnte darauf nur anworten, daß

Alles davon abhängen würde, ob die Liberalen gestatten, daß die irische Landankaufs-Vill {nell erledigt werde. Der Leiter des Hauses, der Minister W. H. Smith, beantragte darauf, daß die irisheLandankaufs- Bill an den Tagen, wo fie auf der Tagessrdnuzg stehe, vor allen anderen Ge- schäften den Vorzug haben folle. Sei die irishe Vorlage erledigt, so würde alsbald die Volks\chul-Vorlage eingebracht und hoffentilich ohne großzn Verzug genehmigt werden. Neu- fundland, meinte der Minister, würde solche geseß- lichen Moßregeln treffen, daß die Reichêvorlage nicht weiter gefördert zu werden brauche. Trete keine Ob- struktion ein, so könnten die vorliegenden Geschäfte wohl in den zwölf übrig bleibenden Wochen abge- wickelt werden. Gladstone sprah gleihfalls die Ansicht aus, daß es wohl niht nöthig sein würde, die Neufundland-BVill weiter fortzuberathen, und erklärte, auch die Opposition wolle die Volksschul: Vorlage fördern. Der Radikale Labouchère er- klärte ebenfalls, daß seine Fraktion der Volks\{chul-Vorlage keinen Widerstand bereiten werde. Wohlunterrichtete Kreise sind der Ansicht, daß die Regierung die Frage der Aufsicht über die Volksschule unberührt lassen wolle. Sollte dies der Fall sein, so würde ein bedeutender Theil der konservativen Ab- georèneten, welche die zur Erörterung der Bill einberufene Konferenz besuchen, die Regierung unterstüßen. Zur Theil- nahme aa der Konferenz sind Einladungen an alle Abgeordneten ergangen, welche 1889 während der Berathung der schottischen Selbsiverwaltungs-Bill sür das Howorth' sche Amendement gegen unentgeltlichen Volkss{hulunterriht stimmten. Einige von diesen Abgeordneten sind jedoch geneigt, für Adoschaffung des Schulgeldes in Volksschulen zu stimmen, Falls die Interessen der du freiwillige Beiträge erhalienen Schulen niht dadur geschädigt w-rden. i :

Nach einem dieser Tage veröffentlichten amtlihen Ausweis über die Ausgaben für die englische Armee und Marine im Jahre 1890/91 betrugen die Ausgaben für die Armee 17 717800 Pfo. Sterl. und entsprahen den Vor- anshlägen. Die Voranschläge und wirklihen Ausgaben für die Waffenfabriken b-liefen ih auf 10 000 Pfd. Sterl. Die Marinevoranshläge betrugen 13786600 Pfd. Sterl, welchen wirklihe Ausgaben in Höhe von 14 136 600 Pfd. Sterl. gegenüberstanden. Die Voranschläge für die ge- sammten ordentlichen Ausgaben bezifferten sich auf 31514 400 Pfd. Sterl., waren jedoch zu utedrig bemessen, da die wirklihen Ausgaben die Höhe von 31 864 500 Pfd. Sterl. erreihten. Die außerordentlihen Ausgaben waren auf 4 708 142 Pfd. Sterl. geshägt. Die Gesammtvoranschläge für die Armee und Marine im Jahre 1890/91 beliefen \ich auf 38 921 433 Pfd. Sterl., die wirklihen Ausgaben dagegen auf 36 572 643 Pfd. Sterl. Jm Ganzen war von den indirekten Steuern für 1890/91 ein Betrag von 33 750 535 Pfd. Sterl. für die Armee und Marine veranschlagt, welcher jedoch die Höhe von 34 853 642 Pfd. Sterl. erreichte.

Aus Manipur vom 28, April meldet „R. B.“:

Bis jeut weiß man roch nichts über den Aufenthalt des Maba - radschahs und seiner Familie. §0 Mann berittene Infanterie haben beute Morgen die Verfolgung begonnen, Die Leichen der ermordeten Engländer wurden beute begraben.

Frankreich.

Paris, 1. Mai. An Bord des Panzerschiffes „Admiral Baudin“, welhes nah Jaffa zur Unterstüßung des gestrandeten Schiffes „Seignclay“ abgegangen war, er- eignete sih einer Meldung aus Athen zufolge ein Unglücks- fall. Der Dampfkessel explodirte, tödtete zwei Matrosen und verwundete vierzehn \{chwer. Der „Admiral Baudin“ ist nach dem Piräus zurückgekehrt.

Nußland und Polen.

Die Ueberführung der Leiche des Großfücsten

Nikolaus nah der Festungtkirche findet der „Köln. Ztg.“ zufolge am nä&sten Mittwoch mit großem militärishen Pomp statt. Die Parade-Ausstellung der Leiche daselbst dauert bis Freitag, den 8. Mai, dann erfolgt die Beisetzung. Ueber den Plan einer A rb eiter:Unfall-Versicherung wird dem „NKishski Westnik“ aus St. Petersburg geschrieben : Gegenwärtig hat im Neichsrath die Berathung eines Phi ojekts des Finanz-Ministeriums begonnen, beireffend die Sichecstellung von Arbeitern und ihrer Familien im Falle von Verstümmelung oder Tod, die Erstere bei Eifüllung ihrer Obliegenheiten davon- getragen haben. Das Projekt ift von Gutachten der Ministerien der Justiz und des Junern begleitet. Jm Prinzip sind bereits fol- gende Regeln festgestellt: 1) Verantwortlih Demjenigen gegen- über, der Schaden erlitten hat, kann nur der Eigenthümer deé Unternehmens, als diejenige Person, fein, wele aus dem- selben den Hauptvortheil zieht: 2) bei allen Bauarbeiten müssen als verantwortlih für Tod und Vzerstümmelunrg von Arbeitern die Unternehmer wie diejznigen Personen erachtet werden, die direkt die Arbeiten leiten und folglih v:rpflichtet sind, alle Vorsich!smaßregeln zu ergreifen; 3) Klagen in den erwähnten Angelegenheiten sind siets an dem Orte der ein- getretenen Katastrophe und nicht an dem Wohnocte des Be flagten anhängig zu machen, da oft in Folge der Enilegen- heit des Wohnortes des Letzteren und Angesihts der bedeuten- den Neisckosten eine Menge von Unglücksfällen niht zur gerihtligen Verhandlung gelangt, und 4) Falls ein Verwalter oder die Arbeit leitender Bediensteter an dem Unglücfsfalle die Schuld trägt, steht dem Eigenthümer des Unternehmens das Recht zu, von solchen Bediensteten Erjaz der von ihm gezahlten Entschädigung zu fordern.“

Jtalien.

In der Kammer wurde gestern der Minister des Fnnern Nicotera von mehreren Deputirten über die Auflösung des anarchistischen Meetings (s. u. „Arbeiterbewegung“) interpellirt. Der Minifter berichtete über die einzelnen Vor- fälle und theilte mit, daß unter den Verwundeten ih au der römische Deputirte Barzilai befinde. Jnsbesondere führte der Minister an, daß auf die Polizei auch aus einem Fenster des Hauses geschossen wurde, wo Cipriani wohnt. Der Viinijter erklärte sodann, daß auch in Florenz anarqcistische Ausschreitungen vorgekommen seien, welche jedoch keine be- sondere Bedeutung gehabt hätten. Nah Erledigung der Fnter- pellation seßte die Kammer die Diskussion über die afri- kanishen Angelegenheiten fort,

Portugal.

Der „Times“ wird aus Lissabon telegraphirt: der Staatsrath habe beschlossen, dem König die Vertagung und die Wiedercinberufung der Cortes bis zum 2. Juni zu empfehlen, jedo unter gleichzeitiger Ertheilung der Vollmacht an die Regierung, die Cortes früher einzuberufen, Falls die Verhandlungen mit England zum Abschluß gebracht sind.

Landgemeindeordnungs-Kommission des es nahm geftern NaGmittag nah längerer Debatte na den Beschlüssen des Hauses der

2) vom Abg. Wisser:

bei Annahme des Antrages Lender zu Artikel 11 Ziffer 1 das

Wort: „nihtmehliaen“ in Zeile 6 zu streihen. 3) vom Abg. Dr. Witte:

Der §. 11 Absay 3 des Gésey-s erbält folgenden steuerlihe Kontrole der Brennereien, der anstalten und der Privatläger für Branntwein erfolgt Grenzen gebübrenfrei. i :

Wisser trat für den oben mitgetheilten Antrag ein. Staatssekretär Freiherr von Maltahn erklärte, daß

im Schooße Minderheit steuerfreien Ermäßigung

Herrenhaufs die 88. 2 bis 1 Abgeordneten an.

Dem „W. T. B.“ wird aus Konstantinopel vom Vor einigen Tagen wurde das russishen Freiwilligen - „Kostroma“, welches aus Odessa kam und Arbe diesibirishe Bahn sowie Kolonisten , Kaisers von Rußland an Bord führte, am Eingang des wahrscheinlich auf Grund der Vermuthung, chiffe befänden

0 unverändert gehörende

: iter für Branntwein-L und einen Kurier des inländishen s\teuerpfli{htigen

in den vom Bundesrath näher zu bestimmenden Eutscheidungen des Reichsgerichts,

Die öffentlihe vor einer Menschenmenge geshebene Auffor de- den unter Verleßung der Kündi- fortzusezen, ift, nah einem affenats, vom 2, Februar 1891, fortgeseßtem Ungeborsam gegen das Strafgeseßbuchs Aufforderung (14 tägigen) inns des Ausstandes oder hergegangenen Kündigung an gerechnet —, t, oder wenn die Aufforderung gesehen ift, nacdem die Folge der vertragswidrigen Arbeitseinstellung, auch m Rechte Gebrauch macend, das Arb: itsverbältaiß

Bosporus L daß sih Soldaten und Kriegsmalerial auf dem S mmandant von Kavak drohte zu r der Handelsflagge fahrende Schiff ürde, und hielt das Schiff bis zum zurück. Dem Vernehmen nach hat der eine Note an die Pforte gerihtet, in ersayß sowie die Absezung des für alle die russish?: Handels- edingte Freiheit der Schiffahrt

rungan strikende Arbeiter, sfristen begonnenen Ausstand eil des Reich8gerihts, IIT. Stra eine Aufforderung im Sinne zu bestrafen, vertrag8mäßigen Kündigungsfrist vom Tage des Beg vom Tage der etwa vo:

festgehalten. feuern, Falls das unte seine Fahrt fortsezen w darauf folgenden Ta Botschafter Nelidof welcher er 1000 Pfund Kommandanten von Kavak und flagge führenden Schiffe die unb durch die Meerenge in Anspru

Griechenland.

Die anläßlich des Wechsels unterbrohenen griechisch-rumä tragsverhandlungen Blätter demnächst in Athen wieder au

Numänien.

sishe Gesandte Hitrowo heute dem Könige rd am Sonntag nah

verbündeten

süddeutschen Haustcunk

betreffenden

i Regierungen Regierungen

wenigstens ausgesprochen Die Majorität des Bundesraths, die norddeutschen Regierungen, hätten ih aber im Jnteresse der norddeutschen Brenner und Konsumenten dagegen erklärt, und es sei keine Aussicht vorhanden, daß der Antrag entwurf mit diesem Antrag die Zusti Regierungen finden würde.

dann nicht

Arbeitgeber in ihrerseits von ihre gel öft baben.

Ein Verzug des Verkäufers einer Waare im Sinne des Art. 355 des Handelsgeseßbuchs (, Wenn der Verkäufer mit der Ueber- gabe der Waare im Verzuge ist, so hat der liegt, nach einem Urtheil des Reichsgerihts, 26. Februar 1891, im Geltungsberei@ des Preuß. Allg. Landrechts nur dann vor, wenn die Säumniß des Verkäufers eine ver schuldete oder zure{enbare ist; dagegen liegt ein Verzug n i ch t vor, wenn bei- spieléweise Zufall oder höhere Gewalt die Erfüllung unmögli

Lender oder ein Geseß- mmung der verbündeten Aber selbst wenn dies der Königlich preußische t. 5 der Verfassung zustehenden , na welchem die Stimme des Prä- chterhaltung bestehender Geseße in Bezug Zölle und Steuern den Ausschlag giebt. sprach si gegen fämmtliche Schättgen traten im Jnter- für den Antrag Lender ein. dem Antrag Lender könnte ftlihen Vortheilen nit in

Abg. Uhden spra die Befürchtung aus, daß, wenn die Anträge Lender und Wisser angenommen würden, die Be- reitung des Haustrunkes auch in Nor?deutschland Eingang finden würde zum Schaden der berufsmäßigen Brenner und der Reichskasse.

Abg. Holz hob hervor, daß der Antrag Lender die die allgemeinen Verbrauchs- Jeder kleine Mann auf dem Lande ghia fih selbst seinen Spiritus brennen, und Zweck des ganzen Gesetzes vereitelt werden.

im rumänischen Kabinet Handelsver- Regierung von dem ihr nach A Recht Gebrauch machen sidiums für die Aufre auf Heer, Marine,

Abg. Dr, Buh! Die Abgg. Simonis, Hug, esse der süddeutshen Brenner Der geringe Steuerausfall, nah gegenüber seinen großen wirthsha Frage kommen.

Käufer die Wabl 2c *)

fgenommen werden. II. Civisenats, vom

Anträge aus. Bukarest, 1, Mai. 8 überreichte laut Meldung des „W. sein Abberufungs\chreiben und wi St. Peterzburg abreisen. Dem gestrigen Requiem Nicolaus wohnten der Minister-Präsident, sowie die Minister des Auswärtigen und des Krieges, reihe Offiziere und Notabilitäten bei. russishen Gesandtschaft war halbtopp gehißt. rumänischen Großsürsten Nicolaus

den Großfürsten M Kunft und Wissenschaft.

Der Kustos an der Königli Göttingen, Bibliothekar Dr. Sh Adreßbuchs : Bibliotheken Deutschlands beschä zu diesem Zweck in der zweiten Hälfte des Vorständen aller in Betracht kommenden Bib Fragebogen mit dem Ersuhen um Ausfü aufgeführten Rubriken zugehen zu lassen. fältigen und pünktlihen Ausfüllung des Zustandekommen des verdienstlihen Untern jo sind die betheiligten Bibliothek: Vorstände die Bemühungen des Dr, Schwenke dur hnen demnäthst zugehenden Ersuchens zu

chen Univerfitäts-Bibliothek zu wenke, ist mit der Herausgabe wissenschaftlichen Er beabsichtigt Mai d. J. den [liotheken einen [lung der darin Da von der sorg- Fragebogens das ehmens abhängt, veranlaßt worden, zweckentsprechende

General Arion

der Leichenfeier für St. Petersburg.

Schweden und Norwegen.

(F) Stockholm, 29. April. Jn gemeinschaftliher Ab- stimmung beider Kammern wurde heute die Vorlage der Regierung, betreffend die Reorganisation des Königlich:n 194 gegen 164 Stimmen Ferner wurde U. A. bestimmt, daß von dem Gewinn der Reichsbank im Jahre 1890 ein Betrag von 1 850 000 Kronen an die Staatskasse abgeliefert und de: Reit von 1 5857 485 Kronen dem Dispositionsfonds der Reihhsbank überwiesen werden soll.

Zweite Kammer hat heute alle Anträge des Bê- willigungsausschusses, betreffend die noch unerledigten Theile des Zolltarifs, angenommen. Dana bleiben die jet gel- tenden Zollsäße für Branntwein undo Sprit bis zum 1. Fe- bruar 1892 bestehen, währeno von diesem Tage an der Zoll auf Branntwein und Sprit aus Weintrauben in großen oder kleinen Fässern 75 Oere für den Liter von 50 Proz. Alkohol- gehalt bei + 150 C. betragen wird. Der und Schiffsausrüstungsgegenstände ist aufgeh

Basis des ganzen Gesetzes, abgaben, erschüttern würde. würde fünfti damit würde der (Schluß des Blattes.) Kommerzkollegiums, mit In der beutigen (80.) Sißung des Hauses der Ab: wer der Präsident des Staats-Ministeriums, n Caprivi, der Justiz-Minister Dr. von Sqhelling, der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyde wurde die zweite Berathung des Entwurfs haushalts-Etats für 1891/92 fortgesetzt.

und außerordentlihen Ausgaben wurden nah kurzen Aen Wißmann bewilligt,

genommen. Erledigung seines i

unterstützen.

__ L R. Das Festessen, Künstler gestern nah der Erö einer zablreih ershienenen S

geordneten, wel Reichskanzler vo

s Verein Berliner fffnungsseier der Kunstausftellung e haar von Ebrengeästen in dem Aus- stellungsrestaurant gab, nahm einen ungezwungenen \{önen Verlauf. Anton von Werner, welwer an der Ebrentafel seinen

zwischen dem früheren und dem jetzigen Kultus-Minister batte öffnete die Reihe der Reden mit cinem kurzen begeisterten Trink auf Seine Majestät den Kaiser und K den ausländishen Genoffen galt der zweite Versitenden; regungen auszutaushen, : als den Hauptzweck und den Haupterfolg der diesjährigen inter- nationalen Ausftellung. treibenden Nationen sstich dies ges{lofsen, und diese Theil Gastgeber, die gerne si

n beiwohnten, welches der

des Staats- Die einmaligen der Justizverwaltung ßerungen der Abgg. Hollesen und ebenso ohne Debatte die Etats des Herrenhauses und des Hauses der Abgeordneten.

g des Etats der Ansiede- Westpreußen und Posen und r Denkschrift über die Aus- April 1886, betreffend

Den geladenen

Es folgte die Berathun lungskommission für in Verbindung damit die de führung des Geseßes vom 26. die Beförderung deutsher Ansiedelun Westpreußen und Posen, für das Jahr 1890.

Berichterstatter der Bud (Flatow). Derselbe beantra

Das Haus der Abgeordneten wolle bes{ließen :

a. Die Einnahme unverändert zu genehmigen,

b, Die dauernden Ausgaben unverändert und die Denkschrift in Nr. 160 der Drucksathen nifinahme für erledigt zuv erklären.

Abg. von FJazdz lungsgeseß wirthschaftli Besonders zu bedaue Germanisirung, sondern auch nischen Landestheile benußt werde. Aufhebung des Gesetze

Der Präsident des Staats-Mini von Caprivi bestritt, daß die Reg um jene Landestheile zu evangelisi

oll auf Schiffe Verein Berliner Bis auf einen Fall, em Unternehmen mit Begeisterung an- ahme verdiene den aufri{tigen Dank der ch mit ihren eigenen Leistungen in den hintersten Winkel des Ausstellungspalastes zurückgezogen bätten, Prof. A. von Hevden versuchte in einer Kunsftverwal- Unternehmunaen der Unterstüßung es Kultus-Ministers Stolz zu seinen Ebrenmitgliedern ftier unvergessen bleiben ; die Er-

Amerika.

Der zum amerikanischen Ge- sandten für China ernannte Senator Blair empfing auf der Reise nah San Francisco ein Telegramm von dem Staats- sekretär Blaine, welches ihn sofort nah Washington zurück- berief. Die chinesische Regierung lehnte es, wie {hon gemeldet, ab, Hrn. Blair als Gesandten zu empfangen, da diejer bisher in der Oeffentlichkeit eine ausgesprochene chinesenfeindlihe Hal- tung eingenommen hat.

Der Bericht des Distriktsanwalts Grant in New - Orleans über die Lynh- Affaire theilt nah dem New- York „Herald“ mit, wie viele der getödteten Jtaliener natura- lisirte amerikanishe Bürger waren, und wie viele die Er- klärung, amerifanische Bürger werden zu wollen, abgegeben und bereits bei verschiedenen Stadt- und Staatswahlen das Wahlrecht gierung der Vereinigten Staaten wird, wie der „Herald“ hinzufügt, sich wahrscheinlih auf den Stand- punkt tellen, daß die Ftaliener, selbst w2nn noch nicht naluralisirt, in Folge der Abgabe ihrer Stimmen bei den Lokalwahlen thatsählih amerikanishe Bürger waren. Hier- mit würde die Nothwendigkeit, an die Familien der Getödtetea eine Entschädigung zu zahlen, fortfallen und die Angelegenh gierung betrifft, ihre Erledigung ge-

Vereinigte Staaten. getkommission war Abg. Conrad um so gastfrei

als möglich zu erscheinen.

tung, welche Künstlerschaft , habe angedeiben lassen, abzustatten. Die Thätigkeit d Dr, von Goßler, den der Verein mit ¿âhle, werde in den Kreisen der Kün wähnung der Ehrenmitgliedshaft von Goßler's entfesselte cinen leb- haften Beifallssturm, der si wiederholte, als der Redner mit einem Hoch auf den Amtsnacfolger Dr, von Goßler's, den Gra Kultus - Minister ündenden, wiederholt durch Beifalls- e, in welher er den Bestrebungen auf bildenden Kurst

¿u bewilligen dur Kennt-

ewski führte aus, daß das Ansied- ch wie politisch Fiasko gemacht daß das Geseß nit bloß zur zur Evangelisirung der pol- Die Regierung sollte die 3 in Erwägung nehmen.

fen Zedlitz- Trüßschler, 7 Trüßsc{ler dankte in einer bezeugungen unterbrochenen Red dem Gebiete

steriums, Reichskanzler ierung das Gese benugze,

" tto G G e ausgeübt hatten. Die Re Das Ansiedelungs-

Verwaltung

Korporatives Vorzehen habe au hiec wieder einmal zu \{chônen Erfolge dem Verein Die gespannte Aufmerksamkeit, uit welcher die restgesell- Reden - des

Seine Wirkungen würden erst in längerer Zeit hervortreten fönnen, Bisher sei keine derartige Aenderung der Verhältnisse eingetreten, um des Gesetzes entbehren zu können. Das polnische Element habe numerisch und in seiner inneren lezten Zeit Der Wunsch gierung mehr zu nähern, Angesichts

überraschen.

schaft diefen Architekten Hoffacker auf die Stadt Berlin, tes Bürgermeisters Duncker, Zernburg's und Munkacsy's nicht mehr in vollem Maße zu Theil. Nur, als sich der Staats-Minister Dr. von Goßler um die Auéstellungsïommission wurden die Wogen der bereits vorgeschritteaen Fcststimmung zurück- getämmt, und lebhaftester Beifall des langiährigen Förderers fürstlerisber Unternehmungen. Die darauf folgenden Reden der Professoren Weiß und Ubde Theil {on in dem S{wall der Tischun fih au noch lange zu behagiihem Gruppengesp: äh ausfpann, nach- dem die Tafel aufgehoben war und die Mehrzahl der Gäste :u einem Spaziergang dur die festlid erleuchteten, ftehenden Anlagen des Ausftell

Bedeutung

soweit sie die Bundesre genommen.

funden haben.

Chile. Die Führer der chilenishen JFnsurrek- tions8partei, Monti Silva und Barros Luco, theilten, wie „W. T. B.“ aus Paris mel2et, der französischen Regierung telegraphisch mit, daß sie, da bereits acht Depart- ments von den Kongreßtruppen beseßt seien, sih als „9e- gierungsjunta“ konstituirt hätten. die einzelnen Verwaltungsressorts vier Regierungs-S-kretäre sowie aht Departement3chefs ernannt aierungsjunta und die

zum Worte meldete, der Regierung bisherigen

Regierung werde aus\chließlich an Thatsachen halten und den gegenkommen, als fie selbst den Weg der Versöhnung

begleitete die herzliden Worte

sich deshalb

Polen in dem gingen zum

terhaltung verloren, welche

Maße ent

Abg. Seer bedauerte, Deutschthum bisher nicht viel geholfen bäiten, bielt aber bei der Kürze der Dauer des Gesetzes eine erheblihe Wirkung für noch niht möglih. Jm Uebrigen besiritt er eine Bevorzugung der evangelischen Ansiedler.

Rickert erwartete von den Polengesegen keine gute war aber mit dem Reichskanzler der Meinung, hre niht ausreihten, um zu einem endgültigen

Gleichzeitig feien für Ansiedelungen dem im ersten Frühlingslaub Berleps\ch „Die Kunst unserer Zeit“ aufenden (zweiten) Jahrgangs vor. n seine anregenden Betrachtungen wie Liebermann, v. Ubde u. A fort, während Cornelius Gurlitt in einer lebendig geschriebenen Studie dem lange verkannten und verketzerten Münchener Maler Hans Thoma gere§t zu werden sih bemüht mat eine feinsinnige Novelle von R. von S eyvdlit „Blind“. Unter den zahlreihen, zumeiit vorzüglid gelungenen Abbildungen sei besonders der Lichtdruck nah Uhde's genialem Frauenbildniß hervorgehoben, welhes wir Berliner in diesem Jahre im Original in der Kunst- Auésftellung bewunderr. Der Aufsaß über Hans Thoma ist von zahl- reihen gutgewählten Jllustrationen begleitet, welche die seltenen Vor- ¿üge des selbständigen Künstlers anschaulid machen, während ein eNordseestrand" von Peter Paul Müller, eine köstli&e Wald- landschaft vo:. F. J du Chattel und die flotten „HolzfisGer auf dem Bodensee“ von Joseph Wopfner in außerordentli guten Reprodufktionen der bekannten Verlagsfirma Franz Hanfstängl wieder- gegeben sind.

Der Direktor der Universitäts-Sternwarte in Bonn, Geheime Regierungs Rath Professor Dr. Schönfeld, is, wie der „Köln, Ztg.“ gemeldet wird, am 1. Mai verstorben

In dem Kunstvorlage von Frit Grandt, Kommandantenstr. 5 a., ersien soeben in trefliher ph und Photogravüre-Reproduktion die in dem Schulte'shen Gemälde- so vielem Beifall ausgestellte Originalzeichnung : General-Feldmarschall Graf von eine nach_ der Natur innig er O. Lessing’shen Todten-

ungéparkes sih anschickte. Von der vornehm auégestatteten, von H. E. von ge\chickt redigirten Kunsft-Zeitschrift liegt uns die dritte Lieferung des ! Der Redacteur führt in derseibe über einzelne moderne iKünstler,

übcigen Aemter seien provisjori|cher

Argentinien. F1 Paris eingetroffenen

nget1 Nachrichten aus hat der Minister des Fnnern seie

Wirkungen, daß fünf Ja

Urtheil zu gelangen.

Buenos- Aires zufolge

Entlassung gegeben. ; Den S{luß des Heftes bezeichnete

Limburg- Stirum defensiver und

die Maßnahmen gegen die ggressiver Natur und sprach die Hoffnung aus, Stärkung des Deutschthums cen Landestheilen beitragen würden.

Parlamentarische Nachrichten.

chS8tages, welcher und Freiherr } esordnung die eßes, betreffend die Besteuerung des

Eine feste

in den polnis Haltung gegenüber dem Polenthum sei unerläßlih. Jn dieser eziehung verdiene die Auffassung des Reichskanzlers vollen

1 der heutigen (113.) Sizung des Rei taatssekretäre Frei von Marschall beiwoh zweite Berathung des Entwur Abänderung des Gesetzes Branntweins vom 24. Juni 1887,

Die Berathung wurde fortges un Maischbottichsteuer

herr von Malgza stand auf der Tag fs eines Ge Nachdem noch die Abgg. mann (Bomst), von sprochen hatten,

der Ansiedelungs

durch e

von Czarlinsfki, von Tiede- azdzewski und Sombart ge- wurde die Diskussion geschlossen, der Etat ssion genehmigt und die Denkschrift

eßt mit Artikel I, der von für erledigt erklärt ür erledigt erklärt.

und der Branntweinmaterialsteuer (Schluß des Hierzu lagen folgende Anträge vor : otograpbische: 1) vom Abg. Lender:

Unter Artikel Il Ziffec 1 fol In Brennereien, welche unmittelbarer Aléobols in ei Jahresmenge bis gewonnenen ni{tmehlig abgabe nur 0,25 6

Bei der Rei schen Wahlk jammtergebniß für Shmalfe

chstags-Stichwahl im 19. hannover- nach dem nunmehr vorliegenden Ge- für den Fürsten von Bismarck 10544, ld 5486 Stimmen abgegeben.

Dem Herrenhause is der Geseßentwurf, betreffend A en- derung des Wahblverfabrens, in der von dem Hause der Ab- geordneten angenommenen Fafsung zugegangen.

Salon in Berlin mit von Konrad Dielitz Moltke auf dem Todtenbette,

durgebildete urd unter Zuhülfenahme d maske, ausgeführte Arbeit des feinsinnigen Künstlers, welche h der besonders warmen Anerkennunz der Familie des großen

Bestimmung aufzunehmen : reise wurden

Brenneretivorrichtung mit cht mehr als 1 hl reinen rzeugen, beträgt für Branntwein in einer . Alkobols, welcher aus selbst- cn Stoffen hergestellt wird, die Verbrauhs- r den Liter reinen Alkohols.

bioß eine einfa Feuerung benußen und ni nem Jahre e zu 201 reinen

Verstorbenen

Der Historiker Ferdinand Gregorovius is, wie „W. T. B,* meldet, gestern Abend in München gestorben. Er war am 19. Januar 1821 zu Neidenburg in Ostpreußen geboren und lebte seit 1852 meist in Rom, abwewselnd au in Münden. Sein Hauptwerk ift die achtbändige „Geschichte der Stadt Rom“. Die ewige Stadt ernannte ihn zur Belohnung für seine Verdienste um die Erforshung ihrer Vergangenheit zum Ehrenbürger, die Akademie zu Münwen zu ihrem Mitgliede. :

Auf die Mittheilung hin, daß in der Holzbheiwm Ses markung, eine Stunde nördli. von Mayshoß o" Lcc Abr, in einem Hügel Römergräber gefunden worden, hat der Direktor des Bonner Provinzial-Museums, Professor Klein sofort unter der Leitung des Archäologen Konstantin Könen eine planmäßige Auf- deckung und Untersuchung der Fundstelle vornehmen laffen. Zu den früher gefundenen drei Gräbern wurden, der „K. Ztg.“ zufolge, noch vier weitere zu Tage gefördert. Es waren Stein- und Zi-gel- plattenkisten sowie cinfahe Erdgräber. Alle zeigten den Leicben- brand. In einem Grabe fanden sich zwei \chöne, über- aus kunstvoll hergestellte Glasgefäße. Ein anderes Grab hatte nters essanterweise einen riesigen Weinkrug , aufzuweisen, der von nicht weniger als 16 verschiedenartigen Krügen, Bechern und S&alen um- geben war, Höchst selten und originell ist cin kleines O ellämpchen in der Gestalt zweier neben einander stehender Füße. Es ist zum Hängen und Stellen sowie au zum Halten eingerihtet Nah binten wetden die Füße abgeschlossen durch ein Traubenblatt. Auf den Füßen siebt man die Sandalenriemen und auf der Sohle der San- dalen ift in großen Buchstaben der Name des Anfertigers angebraŸt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Großbritannien (Afrikanishe Besitzungen.) Dur Bekanntmachung des Gouverneurs der Kolonie Lagos vom 13. März 1591 ist der Hafen von Bonny im Golf von Guinea für seuenfrei erklärt worden. („Reichs-Anzeiger Nr. 84 vom 9. April 1891.)

Verkehrs-Anstalten.

Die mittels des Reichs-Postdampfers „Kaiser Wils belm II.“ beförderte Post aus Australien (Abgang aus Sydney am 30, März) ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlih am 3 cr. Vormittags zur Ausgabe.

Bremen, 1. Mai. (W. T. B.) Norddeut1@er Llovd. Die Dampfer „Trave“ und „Fulda“ sind gestern Nachmittag von New-York abgegangen. Der Dampfer , Elbe“ hat bcute Motrgen auf der Fahrt nah New-York Lizard passirt. Der Dampfer „Graf Bismarck* ist heute von Lissabon abgegangen und der Dampfer „Bayern“ gestern in Antwerpen angekommen.

2, Mai. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Graf Bismarck* ist am 1, Mai, Vormittazs, in Lissabon angekommen und hat Mittags die Reise nach Antwerpen fortgeseßt. Der Swchnelldampfer „Trave“, von New-York kommend, ist am 1, Mai, Nachmittags, auf der Weser angekommen. Der Rei{s-Postdampfer „Stettin*, Kapt. v. Ravacki-Warnia, ilt am 1, Mai, Morgens, mit der für Australien bestimmten Poft von Brindifi nach Port Said abgegangen. Der Schnell» dampfer „Fulda“, von New-York kommend, ist am 1. Mai, Abends, auf der Weser angekommen. Der Sn elldampfer eElbe*“ hat am 30. April, Nachts, die Reise na New-York fortgeseßt.

Hamburg, 1. Mai. (W. T. B) Der Postdampfer „Holsatia* der Hamburg- Amerikanischen Padcketfart- Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, am 29. April in Havanna eingetroffea. Der Postdampfer „Bavaria* der Hamburg - Amerikanishen Packetfahbrt - Aktiengesell- schaft ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas eins getroffen.

2. Mai. (W. T. B) Der Postdampfer „Rhenania“ der Hamburz- Amerikanischen Padetfahrt-Aktiengesellshaft hat, von New-York kommend, gestern Abend Lizard passirt.

London, 1. Mai. (W. T. B) Der Union - Dampfer „German“ ift gestern auf der Heimreise von Madeira ab- gegangen, der Union-Dampfer „Durban* if gestern auf der Ausreise von den Kanarischen Inseln abgegangen. Der Union- Dampfer „Tartar* ist heute auf der Ausreise von Souts- bamvton abgegangen.

(F) Stotbholm, 29 April. Die General-Poftverwaltung und die Staats-Eisenbahnverwaltung baben nunmehr ibr gemeinschaftlihes Gutachten über den Vorschlag, betreffend die Einricbtung einer besseren Post- und Personenverbindung mit dem Kon- tinent, erstattet. Wie früher berichtet, ist dieser Vorschlag im Auftrage der Regierung von dem General- Postdirektor von Kcusen!tjerna, dem ODber-Direktor Almgren und dem Marine- Direktor Pihlgren ausgearbeitet worden. Außer dem Vorschlage selbst war den genannten beiden Behörden noh eine ganze Reihe von An- trägen, betreffend die Ordnung der Postverbindung zwishen Schweden und Deutschland, von den Stadtbevolimächtigten, den Hafen- direktionen, den Eisenbahnverwaltungen u. st. w. aus Malmö, Ystad und Trelleborg übecwiesen worden. Ueber alle diese Vorschläge und Wünsche äußern si nun die General-Poftdirektion und die Staats- Eisenbahnverwaltung in ihrem sachlihen Bericht sebr eingehend, Es wird bervorgehoben, daß die jeßige Sommerverbindung zwishen Sto ck- bolm und Berlin kaum etwas zu wünschen übrig lasse, daß dagegen während der übrigen aht Monate des Jahres die Verbindung auf eine be friedigende Weise mit nur einer direkten tägiihen Gelegenheit in jeder Nich- tung nit geordnet sei; diese einzige über Dänemark führende Ver- bindung sei weder {nell noch bequem. Die Postverwaltung erachtet nah allen vorliegenden Verhältnissen, daß eine Verbesserung des Per- sonen- und Postverkezrs mit dem Auslande ein Bedürfniß ist, und die Staats-CEifenbahnverwaltung weist darauf hin, daß eine s{hnellere Ver- bindung besonders mit Berlin zur Hebung des Personenverkebrs führen werde. Beide Verwaltungen stimmen mit dem Comité darin überein, daß keine der vorhandenen dänisch - deutshen Verkehrs- linien für die Durhfübrung des Planes verwendbar ist, um eine {nelle und bequeme Verbindung wischen Schweden und Deutsch- land auch während der Winterzeit herzustellen; hierzu bedürfe es einer direkten Winterkemmunikation. Damit eine solhe ihcen Zweck er- füllen könne, fei, wie das Comité hervorgehoben habe, erforderlich, daß die Häfen an den Endpunkien fo eisfrei als mözlich feien und auch der Seeweg so kurz als möglich. Aus diesen Gesichts- punkten müfse der von dem Comité befürworteten Linie über Trelloberg-Saßniy der Vorzug zuerkannt werden. Nachdem alsdans die beiden Verwaltungen die vorgesh!agenen übrigen Verkehrslinien (Malms—Warnemünde, Ystad—Saßnigt 2c.) genau ge- prüft haben, hal‘en sie unbedingt an der ersterwähnten Linie fest. Diese werde wahrs{heinlich im Jahre 1893 eröffnet werden können. Nach einer Berechnung der jährlichen Zuschüsse zu dieser inter- nationalen Verbindung beantragt die General-Postverwaltung, daß die Regierung Behufs Errichtung einer direkten Posft- und Personenvecbindung während des ganzen Jahres zwischen Schweden und Deutschland, nah dem Vorschlag der drei Delegirten, die Ergreifung der nöthigen Maßnabmen beschließen möze; und die Staaté-Cisenbahnverwaltung beantragt, daß fie, wenn diese Ver- bindung zu Stande kommt, bevollmächtigt werde, die Gültigkeit der Sommerzeittabelle auf se{ch8s Monate auszudehnen, daß ihr die Mittel zu den nôêthigen Erweiterungsbauten und Anschaffungen zur Vers fügung gestellt und daß sie schließlih mit der Einleitung von Unter- handlungen wegen des Ankaufs der nah Trelleborg führenden Privat- babn für den Staat beauftragt werde.

Theater und Musik.

In der Vorstellung des Schauspiels , Wilbelm Tell“, welhe am Moatag im Königlichen Opernhause stattfindet, wird Frau von Hocenburg:r die Hedwig, Hr. Keßler den Geßler