1891 / 124 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 May 1891 18:00:01 GMT) scan diff

zutragen. Hr. Kloppert, der Vorsißende des Essener Vereins, brachte cin Ho dem Verbande, worauf noch einige andere Ansprachen, von s. Pohlmann- Altenessen folgten. Die mehrstimmigen Gesänge der

Sesang8abthcilung des Jüngling8vereins und des evangelischen Kirchenhors, sowie die Vorträge des Posaunenhors des Männer- und Jünglingsvereins braGhten reihe Abwechselung in das Programm und trugen zur Vershönerung des gut besuchten Festes bei

Die evangelischen Arbeitervereine aus der Gegend von Zwickau kaben nach einer Mittheilung des „Chm. Tgbl." Reso- lutionen angenommen, mittels deren die Theilnahme der deutschen Delegirten an dem zu Paris flattaefundenen internationalen Arbeiterkongreß§ß verurtheilt und Protest gegen die Behauptung jener Delegirten, daß fie dort im Namen und Sinne der deutschen Arbeiter gesprochen, erhoben wird.

Wie aus Hanau vom 27. d. M. berihtet wird, darf der vor cinigen Wochen ausgebrowcne Ausstand der dortigen Schuh- macergesellen nunmehr “als beendet angesehen werden; er ift für die Ausständigen im Ganzen ergebnißlos verlaufen. Schr viele Gesellen sind dem Kommissionsbes&lusse untreu geworden und haben inzwischen urter dea früberen Bedingungen die Arbeit wicder auf- genommen; mehrere Meister haben die Löhne daraufhin freiwillig er- höht; die Wenigen, die auf ihren Forderungen beharrten, find in den leßten Tagen von hier verzogen. E i

Für die sogenannte allgemeine große Strikekasse, die „Generalfommission der Gewerksckaften Deutschlands“ (Central- kassirer: A, Dammann in Hamburg) find nah dem „Hamb. Corr.“ in der Zeit vom 7. bis zum 20, Mai 1891 im Ganzen nur 1660 6 29 S ein Für den „Maifonds“ find in den erften 20 Tagen dieses Monats im G 75 S cingegangen. Das genannte Blatt glaubt daraus den S@&luß ziehen zu dürfen, daß die Opferwilligkeit in sozialdemokratishen Kreisen fi bedeutend verringert habe.

ung der „Köln. Ztg.“ aus Bremerhaven vom 27. d. M. dauert der Ausftand der Lloydbetizer und Kohlenzieher fort. 1 Nordenhamm haben die Heizer und Kohlenzieter des Dampfers „Elbe“, welcher am MittwoH nach New- York abgehen sollte, den Gehorsam verweigert. Der Uoyd-Inspektor Leist ist mit der Wafscrswout hier eingetroffen, um die Lute zu beruhigen und auf die ihnen drohenden {weren Vestrafungen auf- merksam zu machen. * :

Die österreichishen Sozialdemokraten gedenken, wie die „Presse“ erfährt, am 28. und 29. Juni einen Parteitag abzuhalten. Als Tagungsort wurde Wien vorges@lagen, do bestehea wegen des in Wien herrshenden Auênabmezuftandes Bedenken, sodaß bisher cine Einigung noch nit erzielt wurde. Aus Anlaß des Parteitages wurden die für den 28. und 29. Juni na Wien einberufenen Kongresse der S@neider und Bauarbeiter versoben. Der leßte Parteitag der Sozialdemokraten fand Ende Dezember 1888 in Hatn- feld statt.

Aus Aussig wird dem „H. T. B.* gemeldet, daß in Folge der Entlafsung von vier Agitatoren im Karbitzer Revier ein allge- meiner Bergarbeiterstrike befürhtct werde. Am 26. d, M. striften etwa 500 Arbeiter.

Am 27, d. M. fand nach ciner Mittheilung der „A. C.* in London eine Versammlung von ctwa 2000 auéländishen Schneider- gesellen Londons statt, in der besblofsfen wurde, innerhalb 24 Stunden die Arbeit einzustellen, Falls die Meifter die Forderungen der Ausftänbigen nit voll bewilligten, eine Resolution von zweifel- haftem Werth, da die Schneidermeister {, wie bckannt, bereits zur Nachgiebigkeit bereit erklärt baben. Uebrigens wird die „Amalgamated Society of Tailors*“ folgende Frage an jedes Mitalied richten : „Sind Sie bereit, am Freitag, den 29. Mai, Ihre Thätigkeit wieder auf- zunehmen unter den von dem Comité vorges{lagenen Bedingungen, oder wünschen Sie zu striken?“ Höchst wahrscheinli wird der erste Theil dieser Frage mit einer aroßen Mehrheit bejaht werden.

Wie tatselbe Blatt beribtct, dauert die Arbeitssperre in dem Londoner Baugewerbe fort, es haben si bis jeßt 75 Bau- unternehmer der Bewegung anges{lofsfen. Etwa 2500 Tischler und Zimmerleute sind gegenwärtig obne Arbeit und empfangen Strike- gelder. Eine morgen in Derby f\tattfindende Versammlung von Bauunternehmern aus allen Theilen des Landes wird die Lage der Baugewerke in London und das Ver- hältniß zwishen Arbeitgebern und Arbeitnebmern einer ein- gehenden Besprehung unterziehen Nah K. B37 seßten die Middlesborougher Fertigeisenwerke die Löhne um drei Pence die Tonne für die Puddeler und um 23 9% für alle andern Arbeiter herab. Die Firma Bolckew Vaughan and Co. kündigte, laut dem „Newcastle Daily Chronicle“, am Sonnabend ihren Arbeitern auf den Eston-Staÿlwerken und auf ihren Middles- borougher Werken, ausgenommen den Howofenleuten, mit vierzehn Tagen. 5000 Arbeiter sind hiervon betroffen. In Folge defsen berrsck@t große Aufregung im Bezirk.

Die Mehrzahl der Weißblechfabrikantien in London \ch{eint ent- {lossen zu sein, das f:über geh:gte Vorhaben, die Arbeit während des Monots Juli einzustellen, auszuführen, obwohl die in dieser In- dustrie beschäftigten Arbeiter ihre Brotherren dringend gebeten haben, hiervon Abstand zu nehmen. Angesichts der çcemeldeten stetigen Zu- naúme der amerikanis{en Vorräthe und des am 1. Juli in Kraft tretenden neuen Tarifs kann die Stellungnahme der Fabrikanten, die einem Uneingeweihten befremdlih erscheinen muß, niht überraschen.

Wie aus Namur vom 27. d. M. gemeldet wird, haben dort die Maurer und Verpußter die Arbeit niedergelegt und den Abt- stundentag verlangt. Die Ausftändigen dur{zogen unter Absingen der Marseillaise die umliegenden Orts{aften Malonne, Floreffe, Wépion, Belgrade und Saint-Servais, um ihre dortigen Fachgenossen für den Auëstand zu gewinnen. Am 26. Mai hielten sie im sfozialisti- schen Vereinshause, von wo die rothe Flagge wehte, eine Versamm- lung ab. Die Ruhe wurde bisher nit ge\n1ört. Es wird cine Aus- dehnung des Ausstandes auf die Glasfabriken befürchtet.

In Valencia ist nach einer Mittheilung des „D. B. H.“ aus Madrid vom gestrigen Tage ein Strike der ODroschken- kutsch er ausgebrochen.

Aus Stockholm, 26, Mai, wird berihtet: Das Schieds- gericht in dem Auéstande der Grubenar beiter in der Gegend von Norberg hat heute sein Gutachten erstattet. Die Löbne für gewisse Aibciten sind erhöht worden, indem das Schiedsgericht davon ausging, daß cin mittelguter Arbeiter mit 25 Arbeitstagen im Monat und bei 8 bis 9 Stunden Arbeit tägli wenigstens 55 Kronen monats- li müsse verdienen können, bé¿sonders in den Gruben Kalmora und Norrgrube. Die jett festgeseßten Lohnsäge sollen bis zum 1. Sep- 1embec d. J. gelten, zu welcer Zeit wesentliche Verbesserungen in den Gruben durgeführt sein dürften, Dem Ausstande der Swneidergesellen gegenüber hat jeßt der Verein der Schneider- meister beschlossen, daß alle Gesellen als entlassen sh zu betrachten haben, wenn sie nit bis Freitag Vormittag die Arbeit wieder auf- nehmen. Die Arbeiter bei den Sägewerken in Gefle, gegen 900 an der Zahl, haben die Arbeit eingestellt.

n Neber „die Feier des 1, Mai wird der „Voss. Ztg.“ aus uenos- Aires geschrieben: Der 1. Mai verlief hier unter ret bedenflihen Ruhest rungen 43 Arbeitervereinigungen, theils sozia- listischer, theils anarhistisher Richtung, hatten die Veranstaltung großartiger Umnzüge und Kundgebungen beshlossen. Die Polizei aber verbot jede derartige Kundgebung und {ede Ansamnilung der Arbeiter unter fceiem Himmel, wodur die Aufregung unter den Massen des Volkes eine hocgradige wurde. Am 1. Mai waren des- halb sämmtliwe Truppen der Hauptstadt in den Kasernen konsignirt und alle ôffentlihen Gebäude militärisch besetzt. T Fh : : Í ß roßdem ver]uhten die Führer der Arbeiter, eine Versammlung auf der Plaza de la Victoria abzuhalten; die Vereine brachen zu ein und derselben Zeit von verschiedenen Theilen der Stadt aus mit Musikkapellen und rothen Fahnen nah der Plaza auf, welche aber sofort von Militär beseßt wurde. Außerdem rückten reiteade Gendarmerie und goner den heranziehenden Arbeiter1rupps entgegen, welche erst zu- rückwicen, als das Militär von der Waffe Gebrauchß matte. Hierb.i wurden etwa vierzig Personen verwundet, während die Zahl der Ver-

hafteten auf 200 stieg. Erst in später Abendstunde gelang es, die Ruhe innerbalb der Stadt wieder völlig herzustellen.

Handel und Getverbe.

Täglihe Wagengestellung für Koblen und Koks

an der Ruhr und in Obers@&lesien.

An der Ruhr find am 28. Mai (kathbolishem Feiertage) gestellt 2915, ni@t rewrzeitig geftellt keine Wagon /

In OberschGlesfien sind am 27. d. M. gestellt 3764, nit reLtzeitig gestellt keine Wagen

Subhaftations8-Refultate.

Beim Königlihen Amtsgericht I Berlin fand am 28 Mai 1891 das Grundftück des Fuhrherrn Heinrih Ob |, in der Stralsunderstraße 28 belegen, zur Versteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 2600 Æ festgeseßt. Erfteherin wurde die Handels- gcsellshaft Gogarten u. Baltruszatis, Dorotheenstraße 70, für das Meistgebot von 213 000 M

Aufgeboben wurde das Verfahren der Zwangsverfteigerung, betreffend die Grundftücke Emdenerftraße 2, dem Bauunternehnrer Otto Stutz geböôrig, und Urbanftraße 117, dem Maurermeister Frit Vergils und der Frau A. M. Riege gchörig, sowie die Termine am 11, Iuli bezw. 13. Juli d. I.

3% Deutsche ReiG8-Anleibe und 3% Preußische Confols. Das Comité der Londoner Stock-Erchange hat auf An- trag der Londoner Filiale der Deutschen Bank die offizielle Notiz für vollgezablte Skrip8 obiger Papiere bewilligt. G

Deutsche Erportbank, Berlin. Die Gesellshaft er- zielte im Jabre 1890 einen Bruttogewinn von 73 785 Nach Ab- ¡ug der Abschreibungen, sowie der 51993 # betragenden Unkosten bleibt cin Reingewinn von 13 549 #, welcher { dur Begleichung der vorjäbrigen Unterbilanz auf 7849 # herabmindert. Hiervon soll auf das 222 500 Æ betragende Aktienkapital cin Betrag von 44509 = 29% als Dividende gezahlt werden. 4

Bazar- Aktiengesellsch{afti. In der am 27. cr. statt- gehabten ordentlihen Generalversammlung wurde die Bilanz, sowie Gewinn- und Verluftreßnung gencbhmigt, dem Auffihtêrath und Vorftand cinftimmig Decharge ertheilt und die vorgeshlagene Gewinn- vertbeilung genehmigt. Nach derselben entfällt für jede Aktie (Divi- dendenshcin Nr. 20) 10% = 60 Æ, für jeden Genußschein (Super- Dividenden-Coupon Nr. 19) 5% = 30 # Ferner wurden vom Reingewinn auf Vorshlag des Aufsibtsratbs 102 090 zur Amor- tisation von 170 Aktien der Gesellschaft bestimmt. Die Auetsichten des neuen Ges@äftsjabres wurden als recht günftig bezeihnet, und fleht eine weitere Steigerung des Gewinnes zu erwarten.

Neue Berliner Omnibus- und Packetfabrt-Aktien- Gesfellshaft. In der gestern Abend bier unter dem Vorsiy des Regierungs - Vaumeifters Heim abgehaltenen ordentliwen General- versammlung waren durch 23 Aktionäre 946 4100 # Kapital vertreten, Der Antrag auf Anerkennung der Bilanz mit dem Gewinn- und Verlust-Conto unter gleichzeitiger Genehmigung der auf 11 %% vor- geschlagenen Dividende wurde na längerer, sehr erregter Debatte mit 1363 gegen 1053 Stimmen angenommen. Die Entlastung wurde mit 1283 gegen 1038 Stimmen ausgesprowen. Hierauf wurden die 4 aus\ceidenden Aufsichtsrath8mitglieder , Regierungs-Baumeister Heim, Professor Dietrich, Rentier Oscar Rathenau, fowie Direktor Gregory wiedergewählt. Schließlich wurde von drei Aktionären Protest gegen die Gültigkeit aller gefaßten Beschlüsse erhoben.

Dortmund - Gronau - Enscheder Eisenbahn - Ge- sellschaft. Wie sich aus dem Bericht des Aufsi(tsraths ergiebt, verbleibt nach Abzug der Rücklagen für die Erneuerungs- und Reserve- fonds in Gesammthöhe von 316 750 A 77 F ein Reingewinn, der die Zahlung einer Dividende von 43 9% auf die Stamm-Prioritäts- aktien und 4 %/ auf die Stammaktien gestattet. Da die stetige Ent- wickelung der an die Bahn angeschlossenen Kohlenzechen eine wcitere Ver- mehrung des Lokomotiv- und Wagenparks und eine Erweiterung mehrerer Bahnhöfe erfordert, so wird der Aufsichtsrath der auf den 4. Juni ein- berufenen Generalversammlung vorschliagen, das bisherige Grundkapital der Gesellshaft von 21690 000 M, bestehend aus 18 000000 M Stamm-Aktien und 3600000 Æ Stamm-Prioritäts-Aktien, durch Ar8gabe weiterer 2400 000 4 Stamm-Prioritäts-Aktien im Ganzen auf 24 000 009 Æ zu erböben. Diese neuen Stamm-Pr?oritäts- Aktien sollen auf einen Nennwerth von je 1200 Æ mit Dividenden- berechtigung vom 1. Januar 1891 aus8geftellt werden.

Betriebsergebnisse der hessishen Staatseisen- bnen. Nath vorläufiger Bere{wnung betrugen im Monat April die Einnahmen: i d Main-Nedck@ar-Babn:

217 830 (gegen 1890

) v (R e rver E, L a 203 O 2) Aus rerverkehr 279 3! 1890

é}

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M ry mrn 0:0

Personene und

3) Aus sonfi i im C B. Bei der, Nebenk

fammtecinnabme: 2315 „Æ (gegen 1890 Oberbessishen Eisenbabnen: I. Harxptbabnen : Personen- und Gepädckverichr 40311 Æ (gegen 1890 3380 4). 2) Aus Güterverkehr 50 888 M (gegen 1890 +— 1595 M). 3) Aus sonstigen Quellen 6731 S (geaen 1890 + 373 4). Mithin im Ganzen 97 930 A (gegen 1890 —1412 e). IL. Nebenbahnen: a. Nidda-Schotten: Gesammte:irnabme: 2925 F (gegen 1890 129 M). b, Stockheim-Gedern: Gesammteinnahme: 3851 (gegen 1890 462 #4). c. Hungen-Laubah., (Eröffnet am

1, Juni 1890): Gesammteinnahme : 1580 4 Opium-Monopol in Peru. In Folge eines Gesetzes des Kongresses von Peru vom 31. Oktober 1887 ist der Verkauf des Opiums in Peru verpachtet. Niemand darf dasfelbe mehr einführen noch dasselbe verkaufen, als nur die geseßliche Verkaufsstelle zu Lima. Alle, welche der Bero1dnung der Regierung zuwiderhandeln, erleiden nach einer Bekanntmachung der Verkaufsstelle in Lima, d d. 20. März 1891, die bezüglichen Strafen, als; den Verlust des Fahrzeuges (Dampfschiff oder Segelschiff), welhes unbefugt Opium an Bord hat, auch der Wagen, Karren oder Lastthiere, die mit Opium unter gleihen Umständen angetroffen werden, ebenso werden die Inhaber oder Führer mit einer Strafe von nicht weniger als 140 §# Soles Silber für jedes Pfund belegt und wtrd außerdem jeder Shmuggler, Hehler oter Mitbetheiligte voc das Strafgericht gezogen, laut Artikel 2, 6, 7, 8 und 22 des Mg ages, Alle, welche die Schmuggler abfassen oder rechtzeitig die Anzeige machen, damit sie haftbar gemacht werden können, empfangen den vollen Werth des Opiums im Zollhause sowie den fünffachen Strafwerth laut Artikel 14. Es werden insbesondere die Schiffsführer darauf aufmerksam gemacht, damit sie die gehörigen Vorkehrungen treffen, daß kein Opium nah irgend einem Hafen von Peru unter falscher Benennung verladen wird. Frankfurt a. i, 28. Mai. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß.) Der Werth von Weizen konnte sich nicht voll behaupten, da Eigner nachgiebiger wurden, die Bedarfsfrage aber die alten Grenzen niht überschritt, der Umsatz blieb unter diesen Umständen beschränkt; ab unserer Umgegend 244—25 Æ, frei hier 2{ A, kurhessisber und norddeutsher 243—25 H, frei Station der Oberhessishen und Weserbahn-Route: Gelnhauïsen—Büdingen—Gießen Friedberg 243 #, Frankenweizen ab Owhsenfurt, Schweinfurt, Würzburg 238/10 —24 #, russisher 24}3—25 #Æ# Spelzkorn 24 M Roggen, Tendenz kaum flauer geworden, da das Ange- bot eng begrenzt und der Umstand, daß die jeßigen Preise von nirgendsher Bezüge zulassen, Eigner wenig nacgiebig stimmt, wir notiren biesiger 21} #, bulgarischer 20} 4, bayerischer 21i M, rufsischer 212 19—21 Æ# erste, die Ruhe, welche wir bereits im vorigen Bericht erwähnten, blieb an der Tagesordnung, Abschlüsse in Brauerwaare kamen uns nicht zu Ohren; Franken (Désenfurter Gau), Ried, Wetterauer und Pfälzer 18§—19§ #, rumänische 175—} M, hohfeine Mahlgerste 17—F M übrig, Abpugzzerste anhaltend gefragt. In Hafer hat das Geschäft an Umfang nicht gewonnen, indem die Forderungen nicht ermäßigt wurden, die Notiz 16}3—17} A bleibt, Ma1s durweg in gedrückter Stimmung, beschädigter La Plata 12Î H, egyptisher 15} # Malzkeime hatten einen regel-

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mäßigen, doch nit gerade \{lanken Abzug, leßter Cours 10—} A Sp elespren (Ersaß für Roggenstrob) circa 1.4 per Ctr. Roggenkleie 12—} #, Weizenkleie 11—F} #Æ, Umsätze gering- fügig und nur von Benötbigten genommen. Prima Heu per Centner 3 bezahlt. Haferhülsen leßter Cours circa 1,20 ÆM per Ctr. Mebl ohne Na@frage, so daß keine größeren Abs{hlüfse zu verzeihnen sind, die Forderungen am oferen Markt von den größeren Handelsmühlen bleiben wie zuleßt. Roggenmehl 01 nach Berliner Börfenusance S M, lieferbar September- Oktober. HPiesiges Weizenmehl Nr. 0 364—382 M, Nr. 1 36—38 Æ, Nr. 2 33—35 4, Nr. 3 32—34 M, Nr. 4 28—30 ÆÆ, Nr. 5 23—25 #4 Mil(brot- und Brotmehl im Verbande 68—72 Æ Norddeutshe und westfälisGe Weizenmchle Nr. 00 33—34 64 Roggenmehl loco bier Nr. 0 312—32} Æ, Nr. 0/1 30—31 Æ, Nr. 1 2W8—29} M (Obige Preise verstehen s{ch per 100 kg ab hier, bäufig jedo auch loco auswärtiger Stationen und bei Partien von mindestens 10 000 kg).

Leipzig, 28, Mai, (W. T. B.) Kammzug - Termin- bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,327 „K, pr. Juli 4,35 M, pr. August 4,40 „K, pr. September 4,497 4, pr. Oktober 4,45 Æ, Þr. November 4,45, pr. Dezember 4,45 4, pr. Januar 4,45 A Umsay 65000 ke SwWwaw.

Lübe@&, 28. Mai. In der heutigen Generalversammlung der Lübeck-Bü@Whener Bahn waren 5 583 000 4 Alktienkapital mit 9305 Stimmen vertreten, Es wrrde die Bilanz und Gewinne und Verlustrehnung genehmigt, die sofortige Auszahlung ciner Dividende von 77 %% pro 1890 bes{lossen, die Herren Wilhelm Zwicker-Berlin und Direktor Goctting-Hamburg wieder- und F. H. Bertling-Lübeck neu in den Aus\{uß gewäblt. Eine Interpellation, betreffend \hnelleres Fahren der Züge, Herstellung billigerer Tarife, eventuell unter Aufnahme des ZBonentarifs wurde in längerer Debatte und nach eingehender sahliher Rechtfertigung des bisherigen Standpunkts Seitens der Direktion befriedigend erledigt crahtet. Schließlich wurde mit 9228 Stimmen dic Erböbung des Aktienkapital® um 1930 Aktien zu 1200 A angenommen. Der Mindestemissionscours wurde auf 141 9/6 festgeseßt und foll ein Bankkonsortium die Emission garantiren und auf je 16 alie Aktien eine neue zum Bezug anbieten.

Budapest, 27. Mai. Die hiesigen Bankinstitute bes&lossen dem „Fremden-Bl.* zufolge die Gründung eines Giro- und Kassenvereins, der die Liguidation an der biesigen Börse be- sorgen soll und die Entscndang einer Abordnung von vier Bank- und einem Börsenbeamten, um die Organisation ähnlither Institute in Wien und Berlin zu studiren. Das Gründungékapital ift vorläufig auf eine balbe Million fixirt.

London, 28. Mai. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen- ladungen angeboten.

Bradford, 28. Mai. (W. T. B) Wolle ruhig, Garne matt, weichend; in Stoffen mehr Gesäft.

Bern, 29. Mai. Die zur Berathung des Ankaufs von Cen- tralbahnaktien eingesezte Kommission des Nationalraths beschloß einstimmig, dem Plenum die Genehmigung des Vertrages, betreffend den Erwerb von 50 000 Centralbahnaktica zu empfchlen. Gleichzeitig nahm die Kommission den vom Bundesrath vorgeschlagenen Bundes- bes{luß an, nah welchem der Bund für die in seinen Händen befind- lichen Aktien in den Aktionärversammlungen den geseßlihen Be- \hränkungen des StimmreWhts niht unterliegen sol.

Rottærdam, 28. Mai. (W. T. B.) Bei der heute von der Niederläudishen Handelsgesellswhaft abgehaltenen Zinnauktion wurden 265390 Blöcke Bancazinn zu 544 à 55}, L 542 und 20090 Blôdte Billitanzinn zu 534 à 54 verkauft.

Submisfionen im Auslande. Dänemark.

Li 9. Juni, 12 Uhr. Moaschinenhef für die Jütland-- Fünen- Eisenbabnen, Aarbus, Lieferung voa: 1500 Pfund Zinkgrau, 6000 Bleiweiß, 500 Bleimennige, 2000 Kienruß, 15000 Soda, 9000 weiche Seife, 100 Stearinlichter 200 Leim, 8009 Potas&e, 400 Borax, 1009 Pußzpuiver, 4000 Chliorkalf. Bedingungen und Angcbotéformulare an Ort und Stelle.

8: T. Q 0 0D Q. Q

E. 9, Juni, 1 Uhr. Mastiren-Chef für die Seeländischen Eisen- babnen, Kovenbagen, Babnhof. B Lieferung von einer Parthie Velours, Gardinenzeug und ver- \chiedenen Manufakturwaaren. Bedingungen an Ort und Stelle.

III, 10 Juni, 1 Uhr Maschinenchef für die Seceländishen Eisen- bahnen, Kopenhagen, Bahnhof. Lieferung ciner Parthie Pofamentirarbeiten, Lampendochte u, a. Bedingungen an Ort und Stelle. IV, 12, Juni, Abends, Direktion der Irrenanstalt zu Viborg. Lieferung yon 600 Ellen Halbleinen, 1336 Baumwollenzeug, 100 Hanfleinen, 2000 Dorwvolas, 300 Twistleinen, 500 Zit (Sirz), 115 Möbe: pit, 1200 Heden (Werg-) leinen, 700 Nanking, 700 grauem Stont, 50 weißem Scirting, 600 Handtucsdrell, 50 Bettzwillich, 50 Bommesi (Bombassin), 800 ungeblei{ten Lißen, 100 » Band, 8000 weißen Bändern, 2000 „, Swhürzenbändern, 20 Gros großen, \{chwarzen Beinknöpfen, 40 fleinen, desgl. 20 Gros Zinkknöpfen, 30 Pack weißem Rollengarn, 30 „, schwarzem , 10 , weißen Durwziehlitzen, 9 « \chwarzen Ï 10 Rollen schwarzem Mashinenaarn, 1000 Paar sch{warzen Haken und Oesen, 30 Stück Männer-Halstüthern, 89 Frauen- 200 Paar Holzschuken. Aufschrifi der Angebote: „Leverance of Alenvarer m wv.“ O unter besonderer Verpackung belwufligen, edingungen an Ort und Stelle 9 bis 12 Uhx,

1, Untersuhungs-Sachen.

2, Aufgebote, uta u, dergl

3, Unfall- und Jnvaliditäts- 2c. Versicherung, 4. Bee Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren

Oeffentlicher Anzeiger.

6, Kommandit-Ge Ren auf Aktien u. Aktien-Gesellsch, 7. Grwoerbs- und Wirt

8, N A. von

9, Bank-Ausweis

10, Verschiedene Bekanntmachungen.

aci:

e.

1) Untersuchungs-Sachen.

[13484] Offene Strafvollstreckungs-Requisition,

Die nahhgenannten Personen :

1) Carl Friedrich Emil Conrad, geboren am 21. April 1864 zu Neudamm, zuleßt in Neudamm,

2) Ernst Robert Schulz, geboren am 11, März 1866 zu Altenkirchen, zuleßt in Altenkirchen,

3) Goldarbeiter Ernst August Wilhelm Erd- mann, geboren am 17, September 1866 zu Köntgs- berg Nw., zuleßt in Königsberg Nm.,

4) Hugo nd Ernst, geboren am 9. September 1866 zu Küstrin, zuleßt in Küstrin,

5) Eduard Carl Vinzenz Blume, geboren am 3, Januar 1867 zu Neu-Bleyen, zuleßt in Neu- Bleyen,

6) Schlähter Wilhelm Höft, geboren am 26, Oktober 1868 zu Güstebiese, zuleßt in Glistebiese,

7) David Moses, geboren am 17. März 1868 zu Küstrin, zuleßt in Küstrin,

8) Carl Albert Gränz, geboren am 20, Sep- tember 1868 zu Küstrin, zuleßt in Küstrin,

9) Johannes Franz Paul Wolff, geboren am 5, September 1868 zu Königsberg Nm,, zuleßt in Königsberg Nm.,,

10) Lutwig Paul Emil Liebenow, geboren am 19, Oktober 1868 zu Königsberg Nm,, zuleßt in Königsberg Nzmn.,

11) Bruno Otio Stahr, geboren am 10. Sep- tember 18€8 zu Güstebiese, zuleßt in Güstebiese,

12) Fciedriv Wilhelm Knaak , geboren am 12. Januar 1868 zu Alt-Nüdniy, zulcßt in Alt- Rüdnit, 7 ;

sind dur rechtékräftiges Urtheil der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Küstrin vom 2. April 1891 wegen Verleyung der Wehrpflicht ein Jeder von ihnen zu Einhundertsechszig Mark Geldstrafe, im Unvermögensfalle zu zweiunddreißig Tagen Gefängniß verurtheilt. Es wird um Straf- vollstreckung und Nochricht hiervon zu den Akten c /a. Conrad u. Gen M2 69/90 ersuht.

Landsberg a./W., den 12, Mai 1891.

Königlicher Erster Staatsanwalt.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl. [13526]

In Sachen des Lederhändlers Heinrih Wiedefeld in Alfeld, Gläubigers, vertreten dur den Rechts- anwalt v. Harlessem in Alfeld, wider den Schuh- macher Friedrich Blinne in Grünenplan, als Be- vollmächtigten seiner Söhne Friedri Carl Wilhelm Christian Blinne und Hermann Carl Louis Blinne, Beide zu New-York, Schuldner, wegen Forderung zu 977 4 nebst Zinsen und Kosten, wird, nachdem auf Antrag des Gläubigers die Beschlagnahme der den Schuldnern gehörigen. Antheile zu insgesammt 2/5 an dem sub No. ass. 77 zu Grünenplan be- legenen Wohnhause nebst Garten zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 15. Mai 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Be- \{lusses im Grundbuche am nämlichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Dienstag, den 6. Oktober 1891, Nachmittags 2} Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte Eschershausen in der Lampe’ schen Gastwirthschaft zu Grünenplan an- geseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo- thekenbriefe zu überreichen haben.

Eschershausen, den 20, Mai 1891.

Herzoglihcs Amtsgericht. Ribbentrop.

[74062] 9,

Das Kgl. Amtsgerit München I., Abth. A. für O hat am 23. d. M. folgendes Aufgebot erlassen :

Es ist angebli zu Verlust gegangen ein Pfandgegen- \{ein der bayr. Vereinsbank dahier vom 7. No- v mber v, Is. Nr. 7946, unterzeihnet von zwei Vorstandsmitgliedern: Lang, während der Name des weiter Gezeichneten nicht mehr eruirbar is, wonach Iosef Huber gegen ein Darlehen von 1800 4 auf 3 Monate gegen 6# 9% Jahreszins einen 49/0 Pfand- brief der bayr. Hypotheken- und Wechselbank zu 2000 mit Coupons vom Januar und Juli 1891 an als Pfand zur Sicherheit hinterlegt hat. Auf Antrag tes k, Advokaten und Rechtsanwalts Prenner Namens des Josef Huber, Seifen- und Lichterfabri- kanten in Erding, wird nun der Inhaber dieses Pfand- gegens{cheines aufgefordert, seine Rechte spätestens im Aufgebotstermine am Mittwoch, den 7. Oktober l. J., Vormittags 9 Uhr, im diesgeritlichen Geschäfts-Zimmer Ne. 40/11 (Augustinerstock) an- zumelden und den Schein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen würde.

München, 24. März 1891.

Der Kgl. Gerichtsschreiber : (L, 8.) Horn.

[74063]

Das Kal. Amtsgeriht München l. Abth. A für Gioilsahen hat am 20. März 1891 nachstehendes Aufgebot erlassen :

Es ist angeblich zu Verlust gegangen der Depo- sitenshein der bayr. Hypotheken- und We(selbank dahier Nr. 5524 vom 22, Mai 1888, gezeichnet von Frauenholz und Hoppè, wonach 2c. Leopold Seele Wertbpapiere im angegebenen Gesammtbetrage von einhundert zwei und neunzigtausend einhundert neunzig Mark bei genannter Bank als offenes Depot binterlegt hat, Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr, Tinsch, Namens des Privatiers Leopold Seele in Smichow, wird nun der allenfallsige Inhaber obigen Seines aufgefordert, seine Rechte bis \pä- testens im Aufgebotétermine am Montag, 5. Ok- tober 1891, Vormittags 9 Uhr, im dies- gert ian Geschäftszimmer Nr. 40/11. (Augustiner- tod) anzumelden und den Depositenschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

München, 23. März 1891.

Der Kgl. Gerichtsschreiber: (L. 8.) Horn.

[13209] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der s\tädtishen Sparkasse zu Redlinghausen Nr. 931 über 673,15 4, ausgefertigt für den Schäfer Heinrih Ridder bei Strünkede, und das Spatrkassenbub der Kreissparkasse des Kreises Recklinghausen Nr. 12 692 über 233,35 4, ausgefertigt für den Bergmann Franz Jazy zu Bruch, sind angeblich verloren gegangen und werden auf Antrag der Eigenthümer, nämlih des Scbäfers Heinrich Ridder und des Bergmanns Franz Jazy, die Inhaber der Bücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 7. Januar 1892, Mor- geus 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte thre Rebte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Krastloserklärung derselben er- folgen wird.

Recklinghausen, den 16. Mai 1891,

Königliches Amtsgericht.

[11088] Aufgebot.

Der Atckderer Franz Janssen zu Eyll bei Aldekerk, früher Kornbrenner zu Sevelen, hat das Aufgebot des auf den Namen des am 3. Oktober 1890 zu Eyll verstorbenen Kossaten Mathias Helmans lautenden Sparkassenbuhes Nr. 883 der Sparkasse zu Aldekerk über 4509 Æ beantragt.

Der Inhaber des Sparkassenbuhes wird aufge- fordert, spätestens in dem am Mittwoch, den 30. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Sitzungssaal r Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuh vorzu- legen, widrigenfalls die Krastloserklärung des Spar- kassenbuches erfolgen wird und dem Verlierer ein neues an dessen Stelle ausgefertigt werden soll.

Geldern, den 7. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht. gez. Schild. Beglaubigt: (L. 8.) Dietenberger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[13514] Aufgebot.

Auf Antrag des Dienstmädchens Caroline BVötel, früher in Kiel, wird der unbekannte Jrnhaber des angeblich verloren gegangenen, auf den Namen der genannten Antragstellerin lautenden Sparkassenbuhs Nr, 19 315 der Kieler Spar- und Leihkasse über ein Guthaben von 495 1 24 4 einschließlich der Zinsen bis 1. April 1891 hiedurch aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 29. Dezember d. J., Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anbe- raumten Termin seine Nehte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Kiel, den 26. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht. I. gez. Brockenhuus. Veröffeniliht: Wiese, Gerichts\chreiber.

[70098] Aufgebot.

Das folgende, angebli verloren gegangene Spar- kassenbuch der Beckumer Sparkasse Nr. 6270 über 1122,70. M, ausgefertigt für Gerhard Kösterkamp gt. Westerhoff zu Kspl. Herzfeld, soll auf Antrag der Verliererin, der Wittwe Gerhard Kösterkamp, behufs neuer Ausfertigung aufgeboten werden. Die JIn- haver des bezeihneten Sparkassenbuhs werden auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 6. Oktober 1891, Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-

erklärung desselben erfolgen wird.

Beckum, 5. Värz 1891, Königliches Amtsgericht.

[659] Aufgebot. /

Auf Antrag des Landsyndikus Dr. Pries in Rostock als Kurators der ruhenden Erbschaft des am 4. No- vember 1888 zu Rostock verstorbenen Obermeisters der Kaiserlihen Marine a. D. Johann S Ernick oder Erning werden die etwaigen Inhaber der nacstehend näher bezeichneten, angeblih verloren gegangenen Sparkassenscheine der Kieler Spar- und Leihkasse: Nr. 34884 d, d, 19, Mai 1873 für den Meistersmaat 1, Kl. Heinri Erning b-i der Werft- division in Kiel 200 Thlr. Pr.,, an Betrag incl. Zinseszinsen am 1. April 1891: 1180 M4 77 S,

Nr. 41743 d d 5. März 1877 für den Ober- meisterêsmaat Jobann Heinri Erning bei der I. Werftdivision 700 #, an Betrag incl. Zinses- zinsen am 1. April 1891: 1192 #4 88 &, bei Ver- meidung ibrer Kraftloserklärung hierdurch aufgefor- dert , spätestens in dem auf Dienstag, den 3. No- vember 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgeriht Zimmer Nr. 6 anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte an den obbezeihneten Urkunden anzumelden und die leßteren vorzulegen.

Kiel, den 31. März 1891.

Königliches Amtsgericht. T. ckenhuus,

Bro Veröffentlicht: Wiese, Gerichts\chi ciber.

13637]

i Das Kgl. Amtsgeriht Müncen I., Abtheil. A. für Civilsachen, hat am 25, Mai 1891 folgendes Aufgebot erlassen :

Es ist angeblih zu Verlust gegangen ein von Ariste Chatelain in Tramelan auf F. Rueff in München ausgestellter, von leßterem acceptirter, an 2c. Reutter & Cie in Chaurdefonds girirter und von dieser Firma an die Schweizerishe Volksbank in Bern weiter giriznter Wechsel vom 25. Juli 1890 über 500 & mit Nr. 6785. Auf Antrag der Pfälzischen Bank in Ludwigshafen a./Rh. als Vollmachts- trägerin der Schweizerishen Volksbank in Bern wird nun der Inhaber dieses Wechsels aufgefordert, feine Rechte spätestens im Aufgebotstermine am Montag, 21. Dezember lfd. Js., Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtl. Geschäftszimmer Nr. 40/II (Augustinerstock) anzumelden und den Wesel vor- zulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen würde.

München, 26. Mai 1891.

(L. 8.) Der Kgl. Gerichts\{hreiber: Hövemeyer.

[60199] Aufgebot.

Der Kaufmann L. S. Neumann in Koniß will dem Kaufmann J Neumann in Koniß im Jahre 1889 ein Blanko-Accept folgender Beschreibung : den 18 Füc Mark

zahlen Sie für diesen Prima-We(hsel an die Ordre die Summe von

S. Neumann

den Werth und stellen ihn auf Rehnung Bericht. Herr No, in

Übergeben haben.

Auf Antrag des Kaufmanns I. Neumann hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Maschke hier, welchem als [leßter Inhaber das Blanko- Accept ver- loren gegangen sein foll, wird das Blanko-Accept hiermit aufgeboten zum Zwecke der Kraftlos- erklärung,

Es ergeht daher an den unbekannten Inhaber d s Acceptes die Aufforderung, spätestens im Aufgebots- termin am 20. Auguft 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Zim- mer Nr. 25, seine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Konitz, den 14, Januar 1891.

Königlibes Amtsgericht. IV.

[6907] Aufgebot.

Auf Antrag des früheren Gutsbesitzers Freiherrn Max Carl von Roeder aus Hohenleuchte, jeßt in unbekannter Abwesenheit, vertreten durch den Kauf- mann H. Rosenberg zu Hamburg, Hamburger Hoch- straße Nr. 20, wird der Inhaber des angeblich bei einem Einbruchsdiebstahl dem Antragsteller mit ent- wendeten, ohne Giro versehenen Wechsels d d. Lübeck, den 1. Oktober 1887 über 5750 #, zablbar an die Ordre des vorbenannten Freiherrn v. Roeder, accep- tirt vom Hotelbesißer Friy Goeße in Schleusingen i. /Thür., hierdurch aufgefordert, seine Rechte aus diesem Wesel spätestens in dem Aufgebotstermine, am 14. November 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 6 unter Vorlegung des Wechsels anzumelden, widrigen- E die Kraftloserklärung dieses Wechsels erfolgen wird.

Schleusingen, am 23. April 1891,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung T.

[3944]

Im HypothekenbuchGe der Bauerschaft Hasebeck sind die folgenden Ingrofsate eingetragen, bezüglich welcher die Schuldner behaupten, daß die betreffende Squld erloschen oder cedirt sei, ohne daß die er- forderlihen Quittungen oder die Originalobliga- tionen beshafft werden können:

1) Auf dem Kolonate Nr. 3:

a, Darlehnrest zu 1700 Rthlr. = 5100 #, ein- getragen am 10 Juni 1845 für Fürstlihe Militair- kasse m, Kolon Wegener Nr. 20 zu Barkhausen als s\fionar;

b. Vormerkung der Vormünder der Nieder- winter’\shen Kinder, durch welche diese gegen weitere Ingrossationen wegen der Brautshäßze und Forde- rungen ihrer fünf Pupillen protestiren. Eingetragen auf Grund des Protokolls vom 16. Juni 1845;

c. Darlehn der Braker Amts - Armenkasse zu 100 Rthlr. = 300 #4, eingetragen für dieselbe am 31, Oktober 1855;

d Darlein zu 350 Rthlr. = 1050 A, einge- tragen am 12. Dezember 1855 für den Bauerrichter Anton Fuhlhage Nr. 10 zu Hzsebeck;

e. Darlehn zu 200 Nthlr. = 600 4, eingetragen am 17, März 1869 für den Mühlenbesitzer Wese- mann in Kleinenmarpe.

2) Auf dem Kolonate Nr. 9:

Darlehn zu 600 Rthlr. = 1800 #4, eingétragen am 7. Juni 1854 für den Schmied August Büngener Nr. 99 in Brake.

3) Auf dem Kolonate Nr. 13:

Darlehn zu 100 Rthlr. = 300 X, eingetragen

am 3, Dezember 1845 für den Kolon Fuhlhage. 4) Auf dem Kolonate Nr. 18:

a. Darlehn zu 100 Rthlr. = 300 #, eingetragen am 28, März 1854 für den Einlieger S. Böhmer m, zu Kluckhof Leibzüchter Friedri Meierjohann auf Nr. 5 zu Vogelhorst infolge Cession ;

b. 150 Nthlr. = 450 Darlehn, eingetragen am 1. Dezember 1857 für die Wittwe Leibzüchterin Fuhlhage auf Nr. 10 zu Voßheide m. Leibzüchter Fr. Meierjohann auf Ne. 5 zu Vogelhorst infolge Cession; :

c. 150 Rihlr. = 450 46 Darlehn, eingetragen u 1, März 1859 für den Kolon Roftert Nr. 3 zu ütte;

d. 100 Rthlr. = 300 #4 Darlebn, eingetragen am 6. Januar 1860 für Friedri Köhler zu Kleine- marpe m, Leibzühter Meierjohann auf Nr. 5 zu Vogelhorst ; :

e, 100 Rthlc. = 300 „6 Darlehn, erau am 6, Februar 1863 für den Meier Hagemeister Nr. 2? zu Wiembéeck.

5) Auf dem Kolonate Nr. 19:

300 Æ Darlehn, cingetragen am 20. Dezember 1882 für die Sparkasse der Stadt Lemgo.

6) Auf dem Kolonate Nr. 20 zu Hasebeck steht zweiten Orts ein Darlehn aid 600 Rthlr. = 1800 M für den Kolon Dreier Nr. 16 zu Hagen, Amt Lage, eingetragen. Die hierüber ausgestellte Obligation soll ausweislih derselben dem verstorbenen Kolon Hagemeister Nr. 2 zu Wiembeck cedirt sein, ohne daß der Cessionsvermerk gerichtlih oder nota- riell beglaubigt ift.

Auf Grund des §8. 17 des Einführungsgesetzes zum Geseße über den Eigenthumserwerb an Grund- stücken u. \. w. und zur Grundbuchordnung vom 27. Juli 1882, sowie auf Antrag der Schuldner bezw. jeßigen Gläubiger werden hiermit Alle, welche aus obigen Ingrofsaten Rechte herleiten wollen, auf- gefordert, solhe spätestens in dem auf Dienstag, den 27. Oktober 1891, Vormittags 9 Uhr, an biesiger Gerichtsstelle angeseßten Termine anzu- melden und zu begründen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen ausge\{los}sen, die Urkunden für kraftlos O und die Ingrofsate gelöscht bezw. cedirt werden ollen,

Prima-Wewhsel

Angenommen für zweitausend Mark

L.

Zugleich werden alle nicht vorgeladenen Personen, welche vermeinen, daß ihnen an einem Grunvftüdte in der Bauerschaft Hasebeck das Eigenthum, ein das Eigenthum beshränkendes oder ein anderes dinglihes Recht zustehe, hiermit aufgefordert, diese Rechte behufs Eintragung in das Grundbu unter genauer Bezeichnung derselben, unter Angabe eines bestimmten Geldbetrages und der beanspruchten FRangordnung sowie unter Beifügung der Beroeismittel spätestens in dem oben angeseßten Termine hier anzumelden.

Von der Anmeldungspfliht sind diejenigen frei, denen eine besondere Benachrichtigung über die ge- \chehene Anerkennung ihres Rechts bereits zuge- gangen, oder deren Recht nach dem 1. August 1884 eingetragen ift.

Die Unterlassung der Anmeldung hat den Rechts- nachtheil zur Folge, daß bei Hypotheken das Recht aus der Ingrofsation verloren geht und (Figenthums- rechte oder sonstige dinglihe Rechte Dritten gegen- über, welche innerhalb der Aus\{lußfrist ihre Rechte angemeldet haben, oder welche im redlihen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück oder Rechte an demselben erworben haben, nicht geltend gemacht werden können.

Eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen den Ablauf der geseßlichen Frist findet nicht statt.

Mit dem Ablauf derselben am 27, Oktober 1891 treten das Eigenthumserwerbsgeseß und die Grund- buchordnung vom 27. Juli 1882 in der Bauerschaft Hasebeck im vollen Umfange in Kraft. Die bis- herigen Hypothekenbüher werden alsdann geschlossen.

Lemgo, den 10. April 1891.

Fürstlihes Amtsgericht. II. Brandes.

[13512] Vekanuntmachung.

Der Berginvalide Wilhelm Mühlhaus zu Dur(- holz besißt nah amtlicher Bescheinigung eigenthüm- lih die beiden Grundstücke Flur 111. Nr. 84 und Qu VIII. Nr. 78 der Steuergemeinde Durhholz.

iese Grundstücke, zusammen 1 ha 79 a 75 qm groß, sind im Grundbuch von Westherbede Band 23 Blatt 41 für den Kaufmann Felix (Feist) Salberg in Elberfeld eingetragen. Leßterer ist am 14. Sep- tember 1870 verstorben, Der vorbezeichnete 2c. Mühl- haus, vertreten durch den Justiz-Rath Dietrihs hier- selbft, will die gedachten Grundstücke von der Wittwe und den Kindern des 2c, Salberg gekauft und über- geben erhalten haben, aber die Auflassung nicht erlangen können, weil die Erben außer der angebli zu Twickenham London wohnenden Wittwe Felix Salberg und dem zu Corbach wohnenden Kaufmann Abraham Salberg ihm dem Namen und Aufenthalt nah unbekannt seien. Auf seinen Antrag werden daher hiermit alle Diejenigen, welhe Ansprüche und Rechte auf die gedadten Grundstücke zu erheben haben, hiermit aufgefordert, solche spätestens in dem auf den 24. Juli 1891, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle Zimmer 14 Atifidendea Termin anzumelden und Bescheinigungen dafür bei- zubringen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden und die Eintragung des 2c. Mühlhaus in das Grundbuch als Eigenthümer der bezeihneten Grundstücke erfolgen wird,

Hattingen, 22. Mai 1891.

Königlihes Amtsgericht.

[13517] Aufgebot.

Auf Antrag der Herzoglihen Forstverwaltung, welche ihr Eigenthum an derjenigen Fläthe zu 7 a 92 qm vom Forstorie Sahsenstein, Walkenrieder Forstrreviers, welche zur Verbreiterung der Eisenbahn Nordhausen—Northeim an den Königlich preußischen Eisenbahnfiskus im Wege des Erxpropriations- verfahreas abgetreten und wel{he auf der in hiesiger Gerichtsschreiberei zur Einsiht aufliegenden Ver- messungsbescheinigung mit a, b. e, d. e. f. beschrie- ben ift, glaubhaft gemaht hat, werden alle Die- jenigen, welche Rehte an dem Grundstücke zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens in dem auf deu 19. September 1891, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine geltend zu machen, uner isn Relhtsnachtheile, daß nach Ablauf er Frist:

1) die bezeihnete Fläche als Herzogliches Kammer- gut im Grundbuche eingetragen werden wird, und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher das Grand- \tück im redlihen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs erworben hat, niht mehr geltend machen kann, und 2) die unbekannten Realberehtigten mit ihren An- sprüchen ausgeschlossen werden und mit der Aus- zahlung und Vertheilung des von dem Königlich preußischen Eisenbahnfiskus für die gedahte Fläche zu zahlenden Entschädigungskapitals insgesammt von 72 M 78 F in dem gedahten Termine verfahren werden wird,

Walkenried, den 23. Mai 1891. Herzogliches Amtsgericht. Voges.

[13659] Bekanntmachung. In dem von uns in der zweiten Beilage Nr. 116 zum „Deutschen Reichs-Anzeiger“ vom 20, Mai d. I. veröffentlihten Aufgebot vom 14. Mai d. Nr. 11 474 daselbst muß es am Schlusse lauten : „widrigenfalls der Aus\{luß ihrer diesbezüglihen Rethte E Urtheil und auf ferneren Antrag der Betheiligten die Berichtigung ihres Besitz- titels nah aare des Urtheils erfolgen wird“ was hiermit berichtigt wird. Treffurt, den 26. Mai 1891. Königliches Amtsgericht.

[13516] At

Auf Antrag des Postboten Wilhelm Salewski aus 0 Ses wird dessen Stiefvater, der Arbeiter Friedrih Kraschnski, ne vor etwa 15 oder 16 Jahren seinen damaligen Wohnort Gr. Herrmenau im Kreise Tae verlassen hat und seitdem vershollen ift, aufgefordert, sh spätestens im Auf- gebotstermin, den 14. April 1892, Vor- mittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 8, zu melden, widrigenfalls seine Todes- erkiärung erfolgen wird. Mohrungen, den 25, Mai 1891.

Königlihes Amtsgericht.

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