1891 / 128 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

jeßt lachen sie sich mögliher Weise in die Faust; er (Redner) und Kamerad Doerr legten hiermit das Amt als Vertrauensmänner nieder und erklärten ibren Austritt aus dem Rehtsshußverein.*“ Nach dieser Darlegung rihtete er an die Versammlung die Frage, „ob ein gemeinsamec Austritt erfolgen solle; er forderte Diejenigen, welche gegen den Austritt seien, auf, sich zu erheben“. Von den etwa siebzig Anwesenden erhob sich Niemand, und erklärten somit s\ämmtli&e Anwesende ihren Austritt gus dem Re@tss{utverein. Einstimmig beshloß sodann die Versamm- lung, daß die bereits erhobenen Gelder nicht abgeführt, sondern zur Unterstüßung des Kameraden Doerr verwendet werden sollen. Hierauf erhielt Bergmann Doerr das Wort, um die Gründe, die seine Ab- legung herbeigeführt, in längerer Auseinanderseßung zu beleuhten; er \{loß mit der Bemerkung: das was er für den Kehts\{chußverein ge- than, habe er aus Ueberzeugung gethan, er sei nie ein Feigling gewesen; er halte das, was Warken im Interesse des Vereins gethan, ho, aber er werde dur seine Umgebung irregeleitet. Demnäÿhst wurde zu Gunsten der Wieteranlegung des abgelegten Bergmanns Doerr eine Eingake an den Bergdirektor Hrn. Kreußer zu Louisenthal zur Unterzeichnung auf- gzlegt. Diese Eingabe wurde von sämmtlihen Anwesenden unter- zzihnet und soüte am 1. Juni übergeben werden. Nachdem dann noch der Vorsißende die Frage gestellt, ob Bergmann Doerr bis zu sciner Wiederanlegung unterstüßt werden solle, und diese einstimmig bejaht worden, wurde die Verjammlung mit einem dreimaligen Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und dem von der Versammlung ftehend gesungenen „Heil dir im Siegerkranz“ gesch{lossen.

Der „Mgd. Z.“ wird aus Trier unter dem 31, Mai ge- schrieben: Unter den Bergleuten der fiskalishen Gruben des Saarreviers berrsht wieder vollständige Ruhe. Die Verstärkungen an Polizeimannschaft haben das Grubenrevier verlassen.

Nach einem Bericht des „Hamb. Corr.“ dauert die Stille in der Bergarbeiterbewegung an; an diesem Sonntag fanden nur zwei öfentlihe Bergarbeiterversammlungen (Mülheim, Schalke) im west- fälishen Nevier statt; die Noth unter den entlasscnen Bergleuten foll außerordentlich groß 1ein; in einem ganzen Monat, vom 26. April bis 22. Mai, gingen für die Unterstüßungékasse nur 1000 M cin, darunter 500,6 von Bebel (T1. Rate), 50 Fr. vom sozialdemokratischen Leseklub in Paris und 35 #4 60 &S§ von einem Bergarbeiterverein in Böhmen. Die kleinen Strikes, welche dem großen Strike voraufgingen, haben größere Summen verschlungen, sodaß also jeßt von den Zechen für die Unterftüßungskasse nur geringe Beiträge eingehen, So kostet der Strike auf der Zehe „Trappe* 5030 6

Ueber den Ausftand der Heizer und Kohlenzieher des Norddeutschen Lloyd entnehmen wir einem Bericht der „Köln. Ztg.“ vom 31, Mai aus Nordenham das Folgende: „Der größte Theil der Leute ift entschieden zum friedlihen Ausgleth geneigt, in- dessen sind einige unbeugsame Rädelsführer vorhanden, welte z. B. hier an Bord des Schnelldampfers „Eider“, drängten und durch Be- drohung mit dem Messer die argemusterten Heizer zur Flucht zwangen. Die Lücken konnten wieder ausgefüllt werden. Die Leute baben den Ausstand überhaupt in einem unbegreiflicen Irrthum vom Zaune gebrohen. Sie meinten, die Lloydshiffe würden behördlih festgelegt werten, wenn nur cin Sew{stel der Mannschaft beim Meise - Antritt fehle. Es handelte h dabei aber um eine längst veraltete Verordnung bezüglich der Segel- schiffe, wenn ein Secîtel der exrforde:lihen Besaßung fehlen solite. Bei den Swnelidampfern liegt die Sache wesentli anders, Fahren sie z. B. mit geringerer Geshwindigkeit als gewöhnlich, so be- dürfen sie auch weniger Heizec und Kohlenzieher, Die See- mannzunion in Southampton hat für die Ausftändigen nichts aus- rihten können; es boten sib gerug Ecsaßleute ron dort und von London an. Auch der weniger bekannt gewordene Bes(luß des Vorstandes des Vercins der Heizer und Trimmer von Hamburg und Altona, an sämmtliche mit der Seefahrt vertrauten Arbeiter Deuts h- lands und des Auslandes das Ersuchen zu stellen, ten Berufsgenossen an der Unterweser während des Ausstandes keinen Wettbewerb zu machen, scheint wenig zuz fructen, da ziemli viel arbeitslose Ersatz’ leute da nd. Gewiß baben die Heizer und Koßblenzieher cinen recht {weren Dienst, aber sie hätten nicht sofort die Arbeit niederlegen, sondern erft einen Ausgleich ohne Ausstand anftreben sollen.“

Am Montag Abend hielten, wie der „Hann. Cour.“ mittheilt, zahlreihe Shubhmachergehülfen eine Versammlung im Ballhof in Hannover ab, um üver die auf Grund von Gehülfenforderungen Seitens der Meisterscaft aufgestellte Werkstatt- und Lohnordrung zu beratben. In ihre Werkstattordnung batte die Meisterkommission einige Punkte nahezu entsyrehend der Gehülfenforderung auf- genommen, andere mit wenig bedeutsamer Aenderung. Dagegen waren die Lobnforderungen der Gehülfen größtentheils als der beutigen Geschäftslage widersprechend verworfen worden. Einigen Zufstellungen in der Gehülfenvorlage gemäß würde der Arbeitslohn für mehrere Arbeitsarten um 40 9/0, für andere um 30 bis 40, für eintge um 20 bis 30 °%/9 gestiegen sein. Jn der leßten Meister- versammlung wurden die Löhne für die vershiedenen Arbeiten um 15 bis 25 %/% erhöht, und in dieser Ausarbeitung gelangte der Lohn- tarifentwurf zur Verbandlung. Hr. Eggeling berichtete über den Berlauf der bisherigen Verhandlungen und unterwarf die von den Meistern „gemachten Zugeständnisse einer Beurthcilung. Es wurde dabei mitgetheilt, daß die Meisterschaft zu weiteren Zuge- ständnissen sch nicht geneigt zeige, und der Antrag gestellt, das Angebot der Meister vorläufig anzunehmen und eine geeignete Zeit zur Dur{bringung anderer Forderungen abzuwarten, In einen Uusftand einzutreten, müsse entshieden widerrathen werden, denn cs habe #ch in neuerer Zeit gezeigt, daß die Ausstände nicht den Meistern, sondern nur den Gehülfen |hweren Schaden zufügten. Die Ab- stimmung ergab die Annahme der Meistervorlage.

Ueber eine blutige Schlägerei, die am Sonntag in Eis- leben stattgefunden hat, meldet die „Eisl, Ztg.*: Die Sozial- demokraten hatten eine öffentlihe Versammlung im Saale des eKron- prinzen* veranstaltet. Es kam dort zwishen Sozialdemokraten und nichtsozialdemokratischen Bergleuten zu Stréitig- keiten, die demnähst in Shlägereien und Stetereien ausarteten, die jeder Beschreibung \potten. Alles, was nit niet- und nagelfest war, wurde abgerissen, abgebrohen und zu Waffen benußt ; Stublbeine,_ Tischbeine, sogar Thüren und Bierfässer mußten dazu berhalten., Das Blut floß in Strömen und Manger hat einen Denkt- zettel erbalten, an den er wohl Keit seines Lebens denken wird. Die angerihtete Verwüstung in dem genannten Saale ist unbeschreibli ; das Mobiliar ist vollständig zerstört, der KronleuSter zerschlagen, ebenfo eine Menge Lampen, Fenstersheiben, Seidel u. \. w. Während des blutigen Vorgangs im Saale {oß der Sattlermeister Adolf Fr. mehrmals mit einem Nevolver in die Menge und verwundete drei Personen in ziemli erhebliher Weise. F. wurde durch herbeigeeilte Polizei zur Haft gebracht.

Am 17, 18. und 19. Mai ist nach dem „Vorwärts“ eine Kon- ferenz der Porzellanmaler Deutschlands in Berlin abge- halten worden und hier die Gründung eines allgemeinen Verbandes der Porzellanmaler und verwar.dten Berufégenossen (mit Einschluß der Glas- maler) bes{lossen. Die Konferenz be\{loß ferner, si mit den Arbeitern aller Länder solidarisch zu erkläten und \{loß fic den Beschlüssen der General-Kommission der Gewerkschaften Deutschlands an, In Anbetracht der allgemeinen lehten Geschäftslage wurde bes(hlossen, Strikes möglicft zu verhindern. Zur Lehrlingéfrage wurde beschlossen, eine kurze gleihmäßige Lehrzeit anzustreben. Vertreten waren durch achtzehn Delegirte 2500 Kollegen von Bayern, Berlin, Rheinland, Sachsen, Schlesien und Thüringen.

Am 28. Mai hielt der Verband der in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter Berlins und Umgegend im Feenpalast eine zahl- rei besuchte Versammlung ab, in der nah einem ¿weistündigen Be- riht des Abg. Bebel eine Resolution angenommen wurde, welche ih mit der Haltung der Fraktion bei den Beratbungen über die neue Gewerbeordnung im Reichstage einverstanden erklärt.

Wie der „Volks-Z,* aus Wien geschrieben wird, dürfte der Buchdrucker-Strike in den näcGsten Tagen beendet werden, da

eingeleitet wurden, welche voraussihtlich fehr bald zu einer Verstän- digung führen werden. i

__ In Brüssel beabsihtigen, wie der „N. Pr. Ztg.“ telegraphirt wird, die Arbeitgeber, ein Syndikat zu bilden, zu dem Zwecke, den Ausftänden Widerstand zu leisten.

Nah der „A. C.“ nahm der Strike der Shneidergesellen im Dístende Londons im Laufe des Montag einen größeren Umfang an. Die Schneiderwerkstätten Whitechapels, 455 an Zahl, wurden von etwa 2000 Arbeitern, die bereits am Sonnabend zu feiern an- gefangen hatten, belagert, um die etwa wankelmüthig gewordenen zum „Mittzun“ zu überreden. Bis jeßt haben si {on 8090 Personen an der Bewegung betbeiligt.

Ueber den drohenden Strike der Londoner Omnibus- bdedtensteten ist der „Voss. Ztg.“ folgende Nachriht zu- gegangen: Gestern wurde eine Massenversammlung der Schaff- ner und Kutscher der „London General Omnibus Company“ abgehalten. Etwa 3000 bis 4000 Angestelle aus allen Theilen Londons waren zugegen. Es wrourde beschlossen, den Direktoren folgende Forderungen zu unterbreiten: Herabseßung der Arbeitszeit auf 12 Stunden, ‘ein Feiertag alle 14 Tage, siebentägige Kündigung, 8 Shhillinge den Tag für den Kutscher, 6 Schillinge für den Kondukteur. Wenn die Direktoren die Forderungen nicht be- willigen, foll am näcbsten Freitag ein allgemeiner Ausstand beginnen. Die „London Road Car Company* hat bereits den zwölfstündigen Arbeitstag bewilligt.

Aus Paris wird der „Volks-Z.“ berihtet: Seit dem erfolgreih durchgeführten Strike der Omnibus-Bedienfteten herescht unter den Angestellten der Eisenbahn eine lebhafte Gährung, welche ebenfalls den Ausbruch eines Strikes befürchten läßt. Am Leb- haftesten macht sich die Bewegung unter den Bediensteten der Gürtel- E S Ihre Haup!1beshwerde ist gegen die Arbeitsüberlastung geritet.

Die ftrikenden Arbeiter in Roubaix hielten am 1. Zuri eine Versammlung ab, in welcher sie die Fortseßung des Ausstandes beshlossen. In den heute angeshlagenen Plakaten werden die Ar- beiter, welGe niht dem Syndikat angehören, aufgefordert, {ih eben- falls dem Strike anzusch{l'eßen.

Eintragungen in das Muster- und Zeihenregister sowie Patentertheilungen in Bremen im Jahre 1890/91.

Vom 1. April 1890 bis 1. Mai 1891 wurden im bremischGen Staat in das Musterregister eingetragen: Für Flächenmuster 32 Urbeber mit 696, für Muster für plastishe Erzeugnisse 8 Urheber mit 10 Mustern und Modellen, in Summa 40 Urheber mit 706 Mustern und Modellen. Zum Pt wenregister wurden in der genannten Zeit von 12 Firmen 16 Waarenzeichen angemeldet, wovon je 1 auf Weine, Portland - Cement, Dachschiefer, 6 auf Manufaktur- waaren, 5 auf Biere und 2 auf Cigarren kommen. Vom 1, Mai 1890 bis 30. April 1891 wurden an bremishe Firmen 23 Patente ertheilt, während 7 Patentanmeldungen noch ausstehend verblieben,

Handel und Gewerbe.

Chemische Fabrik Rhenania in Aachen. Der Ret-

nungéabs{chluß für 1890 gestattet bei 409 246 ,4 Abschreibungen eine Dividende von 12} %%o gegen 15 % im Vorjahre. Der Rückgang des Gewinnes an Waaren von 961 837 46 auf 834 045 46 findet {eine Erklärung, wie hierzu bemerkt wird, hauptsählih in dem Mehrauf- wand von 259 000 46 für Kohlen, da die erzielten höheren Preise für fertige Erzeugnisse verhältnißmäßig niedrig waren. __ Königsberg i. Pr. 3. Juni. (W. T. B.) Die Betriebs- einnahmen der Ostpreußishen Südbahn pr. Mai 1891 be- trugen nach vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 96 805 4, im Güterverkehr 231 067 6, an Extraordinarien 15 000 4, zusammen 342 872 M, darunter guf der Strecke Fishhausen—Paltanicken 5711 4 im Mai 1890 provisorisch 294 660 4, mithin gegen den entspre{enden Monat des Vorjahres mehr 48212 4, im Ganzen vom 1. Januar bis 31. Mai 1891 1737186 M (provisorishe Einnahme aus russishem Verkehr nach russishem Stil), gegen provisorisch 1305 843 4 im Vorjahr, mithin gegen den entsprehenden Zeitraum des Vorjahres mehr 431 343 4 gegen definitiv 1446 412 4 im Vor- jahr, mithin mehr 290 774 46

/ Verkehrs-Anstalten.

Pünktlih, wie immer, ist die Sommer-Ausgake des Berliner ABCEisenbahn-Kursbucs auch in diesem Jahre am 1. Juni, dem Tage des Inkrasttretens der Sommerfahrpläne, ershienen. Ein Blick auf das reie Inhaltsverzeihniß zeigt, daß alle für die Reichshauptstadt wichtigen Verkehrsverbältnisse wohl berücksichtigt wurden. Die zahlreiben neueröffneten Eisenbahnlinien sowie sämmt- liche neueingesührte Stationen haben Aufnahme gefunden, die vor- züglice, in zwei Farben gedruckte Eisenbahäkarte Mittel-Europas ist dementsprechend ergönzt worden. Der für jeden Bewohner Berlins fast unentbebrlihe Inhalt des A B C Kursbuchs ist so geordnet, daß die größte Zeitersparniß bei dem Gebrauch desselben erzielt wird und die Anschaffung dieses auch für Nichtreisende kaum entbehrlihen Rath- gebers besonders mit RNücksit auf den überaus geringen Preis (75 ) ficher Niemand gereuen wird.

Bremen, 2.Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. Der Schnelldampfer „Spree“ hat heute Morgen Scilly 7 Uhr passirt. Der Dawpfer „Hannover“ ist gestern von Corunna abgegangen und heute in Vigo angekommen, Der Dampfer „Braunschweig“ ist gestern von Genua abgegangen. Der Dampfer „Hohenstaufen“ ist heute von Suez abgegangen. Der Swnelldampfer „Ems* ist gestern Abend 8 Uhr in New-York angekommen.

3. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Hannover“ hat am 2. Juni, 11 Uhr Vormittags, die Reise von Vigo nah dem La Plata fortgeseßt. Der Postdampfer „Amer ika“, von Baltimore kommend, ift am 2. Juni, 43 Uhr NaŸ- mittags, auf der Weser angekommen. Der Stnelldampfer „Spree“, am 26. Mai von New-York abgegangen, ist am 2. Juni, 5 Uhr Nachmittags, in Southampton angekommen.

_ Hamburg, 3. Juni. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- nische Packetfahrt-Aktiengesellschaft. Der Postdampfer „Helvetia* ist von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas

eingetroffen.

London, 2. Juni. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Dane“ ist heute auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen. Der Union-Dampfer „Pretoria“ ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle-Dampfer eDunottar Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Caftle-Dampfer „Melrose*“ ist heute auf der

Ausreise in Durban (Natal) angekommen.

Mannigfaltiges.

Die Hauptversammlung des Stolze'’schen Stenographen - Vereins findet Donnerstag, den 4. Juni 1891, Abends 8 Uhr, im Saale des Brandenburger Hauses, Mohrenstraße 47 statt. Auf der Tagesordnung stehen ein Vortrag des stud, jur. Stolzenburg über die stenographishe Werbethätigkeit in Schülerkreisen und Vereinsangelegenheiten (Beschlußfassung über Anstellung eines Verein3- direktors und event. Wahl desfelben.)

Der Bau eines neuen großartigen Vogelhauses ist im Zoologischen Garten geplant. Der Bau soll sih den Neubauten des Gartens in würdigster Weise ans&ließen. Er wird drei Baujahre in Anspruch nehmen und gus drei Theilen bestehen, einer Rieser= voliere und zwei mähtigen Flügelbauten. Die gerade auf dem Ge- biete der Vogelpflege und Vogelkunde reihen Erfahrungen der leßten

zwishen den Prinzipalen und den Gehülfen bereits Verhandlungen

Jahre sollen bei dem Neubau Verwerthung finden.

Im Verlage von Alexius Kießling in Berkin 8SW., Kleinbeerenftr. 26, ershien socben die Sommer-Ausgabe von Kießling's Berliner Verkehr*, 144 Seiten in Westentashen-Format (Preis 30 4) mit den durchaus zuverlässigen Sommer-Fahrplänen sämmtlicher Berliner Gisenbabnen, der elektrishen Bahn, der Dampf- ftraßenbahn, sämmtlicher Pferdebahnen, Omnibusse und Dampfschiffe (Berliner, Potsdamer, Spandauer, Rüderédorfer 2c.), Drofch en und Stvndenplan sämmtliher Sehenswürdigkeiten Berlins. Die praktishe und gewissenhafte Bearbeitung sichert dem Werken die dauernde Gunst aller Kreise der Berliner Bevölkerung. Als Supplement hierzu ersien in demselben Format zum Preise von 20 &S „Kießling's Taschenplan von Berlin“ mit dem Situationsplan der Stadt- und Ringbahn und sämmtlicher Pferde- en (in Roth) und Straßenvérzeihniß nebst Angabe der

Spandau, 2. Juni. Zum Bau und Betrieb einer elek - trishen Bahn hat, wie der „Voß. Ztg.* gemeldet wird, die Stadtgemeinde zu Spandau der International Electric Company in Boston die Genehmigung ertheilt. Die Konzession lautet auf fünfzig Jahre. Die Unternehmerin baut zwei Strecken, vom Fehrbelliner Thor nach dem Hamburger Bahnhof und von Pichelsdorf bis zum Hamburger Bahnhof. Ianerhalb dreier Monate nah der Genehmigung muß mit der Ausführung begonnen werden, und neun Monate danach sollen die Linien fertiggestellt urxd der Be- e runs sein. Die Stadt ift in geringem Maße an dem Gewinn

eiligt.

Eberswalde, 2. Juni. Der „Voss. Z.*" wird ges&Grieben: Für die Obst- und Gartenbau Rate Lie Ie Sep- tember hier stat‘finden soll, hat Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preufien einen Ehrenpreis zugesagt. Ein Wohlthätigkeits-Bazar zum Besten der hiesigen Kinder- warteschule bat einen Reingewinn von 5500 4 ergeben. Es haben dazu u. A. auch beigesteuert Ihre Majestät die Kaiserin Friedri 100 G und der Vaterländishe Frauenverein 200 4

Elberfeld, 2. Juni. Während des heftigen Gewitters, welches sich am vergangenen Sonntag gegen Abend über unsere Stadt entlud, wurde, wie der „Elbfld. Z berihtet wird, in einem Laden- lokal an der Bachstraße eine eigenthümliche elektrishe Erschei- nung beobahtet Zwei der dort beschäftigten Herren wurden im Augenblicke des \{chwersten Schlages gegen 5 Uhr 40 Minuten durch einen elektrischen „Funken ershreckt, der sich unter knatterndem Geräusch blitähnlih ¿wischen einer eisernen Säule und einem an dieser auf Holz montirten, mit elektrisher Glühlampe versehenen Wandarme zeigte. Da dicse Glühlampe am Vorabend noh intakt war, nach dem Vorfall aber nit mehr funktionirte, mußte man an- nehmen, daß die atmosphärishe Entladung ihren Weg dur die Leitung genommen hatte. Diese Annahme erwies \sich bei näherer Untersuhung als richtig, da die in die Glüßlihtleitung eingeschaltete Bleisiherung schmelzend ihren Zweck erfüllt und die Leitung unter- brochen hatte. Die Frage, woher diefe Ecsheinung gekommen, dürfte {wer bestimmt zu beantworten fein, jedo ist es wahrschein- li, daß eine blißäbnlihe Entladung an irgend einem Punkte der Stadt einen der Leiter des Vertheilungsneßes geladen hatte, welche Ladung an allen hierzu geeigneten Stellen ihren Weg zur Erde su§te. Ein solher bequemer Weg fand sich an der angegebenen Stelle, da der Abstand zwischen Leitung und Wandarm und zwischen diesem und der eisernen Säule, welche ihrerseits mit der Erde in Verbindung steht, fehr gering ist. Wie die Sawverständigen versichern, fann in keinem Fall eine solche Entladung für die Haus- bewohner irgend welche Gefahr in si bergen, da, ehe noch die Ent- ladung die hierzu nöthige Stärke erreicht hat, die Bleificherung die Leitung unterbricht, Im Gegentheil würde die Leitung für elektrische Beleuchtung, Falls ein damit versehenes Gebäude durch einen Blitz ge- troffen wird, als Ableiter dienen.

Münthen., Das zwölfjährige Töchterhen Elsa des hiesigen Kaufmanns Billmann ist am 31, v. M. früh beim Abstieg von dem Gipfel des Wendel stein s zum Hause vor de=-3en seiner Eltern abgestürzt. Ueber das Unglück erfahren *.. „M. Neuest. Nachr.“ Folgendes : Die ganze Nacht batte es ziemlich stark geregnet, dichte Nebelwolken hüllten die Gebirgskette in einen undur{sihtigen Schleier. Nur von Zeit zu Zeit hatte man einen Ausblick auf die Ebene und die benachbarten Berge. Troßdem waren die Gâste, welche auf dem Wendelsteinbause vereint waren, nach- dem der Regen aufgehört hatte, in der fröhlihsten Stimmung. Fast alle Anwesenden bestiegen vom Hause aus den Gipfel auf dem neuen Weg. Infolge des Regens und der feuchten Lust waren die Wege \{lüpfrig geworden und der Anstieg, der sons ohne besondere An- strengung gemacht wird, etwas erschwert. Gerade als die Familie des Hrn. Billmann oben angekommen war, theilte sich auf eine kurze Beit der Nebel und man hatte einen Ausblick bis zum Chiemsee und dem „wilden Kaiser“. Nah etwa zehn Minuten Aufenthalt wurde der Absticg angetreten, Zwei Herren hatten urz zuvor den Eipfel verlassen. Als diese die Klamm und einige Serpentinen passirt hatten, ershredte sie ein furchtbares Geschrei und ein donnerähnli@es Getöse von herabrollenden Stein- massen. Jn Folge des nassen Bodens hatten \ich beim Betreten des Weges Steine losgelöst, von welhen einer das Mädchen, das unmittelbar hinter ihrer Mutter ging, von hinten traf und mit dem Geröll die steilen Felsen hinabs{leuderte. Am Fuße der Kapelle fiel das unglücklihe Kind auf die dort noch lagernden Schneemassen auf. Einer der vorausgehenden Herren eilte sofort nah Haus, um den Unfall zu melden. Vier Männer holten das am Kopfe schr {wer verleßte, vom Blut bedeckte Kind mit einer Tragbahre zum Hause, während si die Anderen der halbohnmätßtigen Frauen, welche noh auf der Höhe waren, annahmen. Das Kind verschied bald darauf. -

Großsch{önau. Das Denkmal für den Hochseligen Kaifer Friedrich, welches - auf dem Breitenberge bei Groß- ch ónau aus freiwilligen Beiträgen der Oberlausitzer aufgestellt werden soll, ist, wie die „Voss. Z.“ erfährt, in der Steinschleiferei von E. Döôte in Shmölln bei Bischofswerda fertig gestellt. Es besteht aus einem einen Meter bohen Granitunterbau, auf dem ein zwei und einen halben Meter hobes Posiament aus geschliffenem Syenit ruht. Mit dem von Gladenbeck u. Sohn angefertigten, in Bronze gegossenen Standbild von zwei Meter Höhe erreiht das vollständige Denkmal seine Höhe von 5,5 m.

Pest. Beim Bau des neuen Parlamentsgebäudes in

Lest stürzte, wie dem „W. T. B.* von dort beritet wird, am

ienstag Abend ein Gerüst ein. Vier Arbeiter blichen todt, zwet wurden {wer verleßt.

London In der am Dienstag fortgeseßten Verhandlung des Prozesses Cumming wurde, wie man dem „W. T. B.* aus London berichtet, der Prinz von Wales vernommen. Derselbe erklärte: er kenne Cumming seit zwanzig Jahren und hake ihn seit zchn Jahren wie einen vertrauten Freund behandelt, ihn auch mehrere Male in Sandringham empfangen; er habe nit selbs gesehen, daß Cumming die ihm zugeschriebenen Betrügereien begangen habe, müsse aber Angesichts der Einstimmigkeit der Aussagen Seitens der bei dem Spiel betheiligt gewesenen Persön lichkeiten diese Auésagen als wahr bezeichnen.

New-York, 2. Juni. In den Böttcherwerkskätten von Palmer und Co. in Williamsburgh brach laut Meldung de3 -W. T. B.* um Mitternaht Feuer aus, welhes bald auc die Dik und Meyer'\che Zuckerfabrik, sowie die Depots der New- Mehrere Metlen L e E Uma Os ergriff.

euerwebrleute trugen leihte Verleßungen davon. Der Schaden wird auf eine Million Dollars acsGät 4

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

„M 128,

1, Untersuchungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Bee Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Dritte Beilage

Berlin, Mittwoh, den 3. Juni

Deffentlicher Auzeiger.

7. Erwerbs 8. Niederla

1891.

6. Fommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\{.

8-Genofsenschaften.

- und Wirths echt8sanwälten.

ffung 2c. von

9, Bank-Ausweise. 10. Verschiedene

ekanntmachungen,

1) Untersuchungs-Sachen.

[14488] Steckbrief.

Gegen den zuleßt in Potsdam, Charlottenstr. 14, wohnhaft gewesenen Photograph Ferdinand Otto Röhl, am 7. Juli 1859 zu Stargard i./Pommern geboren, welcher sh verborgen bält, foll eine dur vollstreckbares Urtheil des Königlihen Kammer- gerichts zu Berlin vom 19. Januar 1891 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts8gefängniß abzuliefern. Das betreffende Gericht wird ersucht, die Strafe zu vollstrecken und von der Einlieferung uns sofort Mittheilung zu machen. (Aktenzeichen 92D, 426. 99.)

Berlin, den 21, Mai 1891. f:

Königliches Amtsgericht T., Abtheilung 92. Heymann.

[14614] Beschluß. N

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Wehrxflihtigen Reinhard Schwarz, geboren zu Zehnhausen am 1. November 1869, zu- leßt wohnhaft in der Hengsbach bei Siegen, wegen Vergehens gegen §8. 140 St. G. B. das Haupt- verfahren vor der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Siegen eröffnet. j

Das Vermögen des Angeklagten wird zur Deckung der denselben möglierweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von zwei- hundert Mark mit Bescblag belegt.

Arnsberg, den 8. Mai 1891.

Könialiches Landgeriht, Strafkammer. Scchneidewind. Brisken. Schwemann.

{14613] Beschluß. : Auf Antrag der Königlichen Staatsanroaltschafst wird gegen 1) Eduard Emil Steiner, geboren am 23. Ja- nuar 1868 zu Eiserfeld, zuleßt wohnhaft daselbst, 2) Heinrih Gerhardus, geboren am 16, Sep- tember 1268 zu Niederschelden, daselbst zuleßt wohn-

aft,

3) Jakob Friedri Zimmermanu, geboren am ldi 1868 zu Unglinghausen, zuleßt wohnhaft aselbst,

4) Heinrih Iakob Fay, geboren am 6. Dezember 1867 zu Siegen, zuleßt wohnhaft daselbst,

5) Rudolf Angelo Laurentius Jerlot, geboren pu i Januar 1868 zu Siegen, zuleßt wohnhaft aselbst,

wegen Vergehens gegen §. 140 St.-G.-B. das Hauptverfahren vor der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Siegen eröffnet. ¿

Das Vermögen der Angeklagten wird zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von je 200 A mit Beschlag belegt.

Arnsberg, den 8. Mai 1891.

Königliches Landgeriht, Strafkammer.

Swhneidewind. Brisken. Schwemann.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

{14512] Zwangsversteigerung. j Im Lege der Zroangsvollstrekung soll das im Grundbuhe von den Niedershönhausener Parzellen Band 17 Nr. 668 auf den Namen des Kaufmanns Otto Stuy hier eingetragene, Kastanien - Allee 93 und Oderbergerstraße (Nr. 7) belegene Grund- sük am 21. August 1891, Vormittags 10} Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht an Gerichtsstelle Neue Friedrihstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück is weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grund- {üd betreffende Nahweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nit hervorging, insbesondere derartige aon von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringtes Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berüdcksictigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kausgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Ürtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21. Angust 1891, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Verlin, den 29. Mai 1891. Königliches Amtsgeriht T. Abtheilung 52.

[14509]

In Satwhen des Auktionators Carl Staake in Meerdorf und des S({hlachhters Hennig Stöôöter in Wendezelle, Kläger, wider den Brinksißer H. Hauer

Bes(lagnahmebeslüsse vom 8. und 10. April d. I., sowie der zur Zwangsversteigerung des Brinksitzer- wesens No. ass. 39a in 14. August d. J. gehoben.

Wendezelle auf den anberaumte Termin damit auf-

Vechelde, den 27. Mai 1891. Herzoglihes Amtsgericht. Schilling.

14510] i In der Zwangsvollstrekungssahe der Wittwe des Particuliers A. Nusch, Lina, geb. Fischer, zu Helm- stedt, Klägerin, wider den früheren Kausmann Philipp Müller zu Bad Helmstedt, jeßt in Ham- burg, Beklagten, wegen Forderung, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter An- gabe des Betrages an Capital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wocen bei Ver- meidung des Ausschlusses hier anzumelden. \ Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf Dienstag, den 30. Juni 1891, Vormittags 97 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte an- beraumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. Helmstedt, den 27. Mai 1891.

Herzogliches Amtsgericht.

Hassel.

[11534] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kirchenvorstandes der katho- lishen Kirche zu Toiksdorf Kreijes Braunsberg wird der Inhaber des angeblich entwendeten Ostpreußischen Pfandbriefes Voigtsdorf Nr. 23 Nr. 4 über 300 4 aufgefordert, seine Rechte auf den Pfandbrief spätestens im KRusgebotstermine den 19. März 1892, Vormittags 11 Uhr, bei dem unter- zeihneten Gerichte anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des leßteren erfolgen wird. :

Bischofftein, den 6. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht.

[47493] Ausfertigung! Aufgebot. Paul Meißner in Leipzig hat das Aufgebot be- treffs der unterm 18. Dezember 1882 ausgefertigten Aktie der Rosiger Zucker-Raffinerie Nr. 2540 über 500 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 22, Juni 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Burgstraße 11, 2 Treppen, Zimmer 4, anberaumten Aufgebotstermine seine Mechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. L Altenburg, den 18, November 1890, Herzogliches Amtsgericht IIa. (gez.) Reichardt. Ausgefertigt : Altenburg, den 26. November 1890. Gerichtsschreiberei des Herzogl. Amtsgerichts Ila, (L. 8.) Scha dck, Aktuar.

[14446] Aufgebot. : Der Landmann Andreas Peter Nielsen in Grells- büll hat das Aufgebot des auf feinen Namen über- tragenen Interimssheines zu Aktie Nr. 619 der Kreditbank Tondern beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Februar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Uikunde erfolgen wird. Das in dieser Sache unter dem 15. Dezember 1890 diesseits erlassene Aufgebot ist aufgehoben. Der auf den 2. Februar 1895, Vormittags 11 Uhr, bestimmte Aufgebotstermin fällt aus. Tondern, den 23. Mai 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung T. Madckeprangç.

[501] Aufgebot.

Die Wittwe Clara Saski, geborene Löwel, zu Leipzig, Liebigstc. 2, hat das Aufgebot eines Talons der Aktie Nr. 2822 der Bergbau- Actien-Gesellschaft Pluto zu Essen der Emission 1873 beantragt. Der Talon hat folgenden Wortlaut :

Inhaber empfängt am 2. Januar 1881 bei bei unserer Gesellshaftskasse auf Zehe Pluto in Wanne gegen Rückgabe dieser Talons die IL. Serie von Dividendenscheinen zur Stamm- aktie der Emission von 1873 Nr. 2822.

Efsen, den 2. Januar 1876.

Der Verwaltungsrath. (Unterschriften.)

Der Inhaber ter Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den S. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- richte, Zimmer 43, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. L

Essen, den 25. März 1891.

Königliches Amtsgericht.

[13983] Aufgebot.

Auf Antrag des Heuer inge Steinhage zu Wechte als Vormund der Johanne Lisette Peters von dort, wird das Sparkassenbuh Nr. 1014 Conto Folio 126 III. der städtishen Sparkasse Tecklenburg, aus- estelt auf den Namen Steinhage und Peters,

inoreunen, zu Tecklenburg und auf einen Betrag von noch 52 4 85 lautend, aufgeboten. Der

gefordert, spätestens im Aufgebotstermine am Mitt- woch, den 24. Februar 1892, Vormittags | den 10 Uhr, seine Rechte bei Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der leßteren er- | für folgen wird.

[14203]

b i if zu L s L Ie Satte dée Arcisys a. der Stellmachermeister August Krüger und dessen Emil Splettstöfßer, ist angebli verloren gegangen und foll auf mann Rudolf Emil Splettstößer zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. zu

fordert, spätestens im Aufgebotstermin den 18. De- zember 1891, Vormittags 10 Uhr, beim unter- zeichneten Gericht seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

[13985]

dem unterzeichneten

Tecklenburg, den 26. Mai 1891. Königliches Amtsgericht.

Aufgebot. . Über 72,22 46, ausgefertigt für Rudolf den Antrag des Eigenthümers Berg-

Es wird daher der Inhaber des Buches aufge-

Kolmar i. P., den 26. Mai 1891. Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Auf den Antrag des Fleischermeisters Josef Rypiúski in Buk wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen eigenen Wechsels de dato Buk im September 1889 Monatstag unbekannt | fg über 1200 M, ausgestellt von Matkbäus Sapor, Valentin Sapor und Mathias Maéfkowiak, zahlbar an die Ordre des Fleischermeisters Josef Rypiúëki | be in Buk, fällig ein Jahr nach dem Datum der Aus- stellung, mit Indossamenten nit versehen, hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine am 12, Februar 1892, Vormittags 10¿ Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos- ertlärung erfclgen wird.

Grä, den 21. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht.

[14620] Aufgebot.

Der Kaufmann Wilheim Legrand von hier, als

Bevollmächtigter des Kuratoriums der Pfarrer

Legrand'’shen Familien- und Armenstiftung zu Bor-

beck, hat das Aufgebot.

A. des Hypothekendokuments vom 22. Februar 1883 über eine im Grundbuche von Ober- hausen Bd. III. Art. 8 Abth. II1. Nr. 1 eingetragene Darlehnsforderung von 3000 nebst 5 9/0 Zinsen für die Pfarrer Legrand'sche Familien- und Armenstiftung zu Borbeck

und B. des Hypothekendokuments vom 28, Oktober

1887 über eine im Grundbuche von Ober-

hausen Bd. IlI1, Art. 8 Abth. IIT. Nr. 5

eingetragene Darlehnsforderung von 1500

nebst 5 9/0 Zinsen für die Pfarrer Legrand' sche

Familien- und Armenstiftung zu Borbeck

zweck8s Ausfertigung neuer beantragt.

Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, [

spätestens in dem auf den 18. September 1891,

Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten

Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte

anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen-

falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Oberhausen, den 29. Mai 1891,

Königliches Amtsgericht.

[14619] Bekanntmachung. : Auf Antrag des Justizraths Westermann zu Mül- heim a./d. Ruhr, als Bevollmächtigten der Erben Johann Stöckmann, nämli: ; 1 a. der Ehefrau Geschäftsführer Mathias Stöck- mann, Maria, geb. Stöckmann,

. des Steigers Hugo Stöckmann,

. des Shhlofsers Wilhelm Stöckmann,

. des Fräulein Elise Stöckmann,

. des Otto Stöckmann,

. der minderjährigen Anna Stöckmann,

. der minderjährigen Katharina S!öckmann, sämmtlih zu Oberhausen, die 2 Minder- jährigen vertreten durch ihre Bormünder, Bau- unternehmer Heinr. Rellensmann zu Ober- hausen und Gutsbesißer Heinrih Stöckmann zu Styrum,

wird das Hypothekeninstrument vom 13. April 13875 über die für den Gutsbesißer Wilbelm Stöckmann im Grundbuhe von Oberhausen Bd. III. Art. 47 Abth. 111. Nr. 1 aus der Verhandlung vom 13. April 1875 eingetragene, zu 5 %/o verzinslihe Kaufgelder- restforderung von 3000 A zum Zwecke der Bildung einer neuen Ausfertigung aufgeboten.

Der Inhaber der Urkunde wird gemäß §. 8242

C.-P.-O. aufgefordert, spätestens im Aurgebots- termine am 18. September 1891, Vormittags 10 Uhr, seine Ansprüche und Rechte anzumelden und dieselbe vorzulegen, widrigenfalls die Urkunde für kraftlos erklärt werden wird,

Oberhausen, den 26. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht.

[14506] Aufgebot. Nachstehende Urkunden: j f 1) der als Forderung8dokument über 600 4 für

Friedrich Franz Lux ausgefertigte Kaufkontrakt vom

12./12. Mai 1870, welche für denselben auf dem im

Grundbuche von Roßlau Band V Blatt 59 ge-

führten, in der Be belegenen Wohnhause,

jeßt dem Stellmachermerster August Krüger und dessen Ehefrau Hermine, geb. Lux, in Roßlau ge-

in Wendezelle, Beklagten, wegen Forderung werden án Folge Zurücknahme der Anträge der Kiäger die

Jnhaber des bezeichneten Sparkafsenbuches wird auf-

hörig, eingetragen süd,

Band T Blatt 11 geführten, Christian Gens und dessen Ehefrau Pauline, ge- borene Arndt, in Müblffedt gehörigen Grundstücken hypotbekarisch eingetragen sind,

[14621]

2) der als Forderungsdokument über 1200 Æ für

Auszügler Christian Gens in Mühlstedt aus- 29. November 1875

gefertigte Kaufvertrag vom Z Mai 1876 welche

denselben auf den im Grundbuch von Mühlstedt dem Vollspänner

¿N abhanden gekommen und haben

Ebefrau Hermine, geb. Lux, in Roßlau,

b, der Gärtner Gustav Berendt in Roßlau, als

g Vormund des Bäkers Friedri Franz Lux,

“der Vollspänner Christian Gens und dessen Ehe- frau Pauline, geborene Arndt, in Müblstedt

die Einleitung des Aufgeboisverfahrens zum Zwelke der Kraftloserklärung dieser Urkunden beantragt.

Den gestellten Anträgen ist stattgegeben worden

und wird hierdurch Aufgebotstermin auf Sonuabend, den 1. Auguft 1891, Vormittags 11#¿ Uhr, an hiesiger Amtsgerihtsstelle anberaumt, zu welhem die etwaigen Inhaber der oben bezeichneten Urkunden hierdurch spätestens in diesem Termine ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die be- treffenden Urkunden vorzulegen.

mit der Aufforderung geladen werden,

Für den Fall, daß dieselben der vorstehenden Auf- rderung keine Folge geben, haben sie zu gewärtigen,

daß durch das auf Antrag der Erschienenen zu er- lassende Aus\{lußurtheil die Kraftloserklärung der

treffenden Urkunden ohne Rücksicht auf ihre etwaio-n

Ansprüche ausgesprochen wird.

Roßlau, den 28. Mai 1891. Herzoglih Anhaltishes Amtsgericht. Richter.

Aufgebot.

Grundstücks Flur 9

Das Eigc:nthum des

Nr. 765/367 der Steuergemeinde Horstmar mit dem Hause Nr. 43, dessen Besißtitel gegenwärtig Band 1 Blatt 124 des Grundbuchs von Horstmar für Maria Catharina Huesker und Bildweber Bernard Lücke eingetragen ift, foll für den Maurermeister Wilhelm Lücke zu Horstmar eingetragen werden.

Auf den Antrag des Letzteren, vertreten durch

Rechtsanwalt Dupré hier, ergeht an alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigenthumsprätendenten die Auf- forderung, ihre Ansprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermine, Morgens 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Ge- rihte Ansprüchen auf tückd w \{lofsen, ihnen cin ewiges Stillshweigen auferlegt und die Realität für den Antragsteller eingetragen werden wird.

den 30. September 1891,

ihren

anzumelden, widrigenfalls fie mit ausge-

das Grundfstück werden

Burgsteinfurt, den 28. Mai 1891, Königliches Amtsgericht. Abth. I.

14504) Aufgebot. E Im Grundbuche des dem Kolonisten August Klotz

gehörigen Grundstücks Tobolke Blatt 1 steht aus dem Erbrezesse vom 26. Juni 1857 für die Erben der verstorbenen Ehefrau Catharina Klindt, geb. S(lawin in Abtheilung IIT Nr. 3 eine Kaution von 114 Thlr. zur Sicherheit für Berichtigung von Nachlaßschulden und in Abtheilung II1 Nr. 4 eine Erbtheilsforderung der 6 Geschwister resp. Geschwister- finder der Catharina Klindt, geb. Schlawin, nämli:

1) die Erben des Gottfried Schlawin : die Wittwe Schlawin, Friedèricke, geb. Fauk, . den August Schlawin, ; . die Caroline S{lawin, verehelihte Hoffmeyer, . den Carl S{hlawin, . den Heinri Schlawin und , den Albert S(lawin, 2) den Martin Schlawin, j ; 3) die Henriette Christine Schlawin, verehelichte Georg Besuch, 5 4) die 5 Kinder des Christian Jacob Schlawin, a. Dorothea Louise, b, Caroline, c, Martin Ferdinand, d. Anna Wilhelmine, e, Carl Friedrich Wilhelm, 5) den Carl Gotthilf S{lawin, 6) den Sohn der Anna Charlotte Schlawin, ver- ehelihten Wenzlaff, Namens Michael Friedrich Wenzlaff

für jede Linie 8 Thlr. 12/3 Pf., zahlbar am Todes- tage des hinterbliebenen Ehemanns der Catharina Klindt Besißer Christian Klindt, eingetragen.

Die Poft in Abtheilung I1II Nr, 3 ift angeblich in

Folge Bezahlung der Nachlaßschulden gegenstandslos geworden und foll gelö\cht werden.

Die Löschung der Pojit in Abtbeilung I1II1 Nr. 4, mit Ausnahme der Antheile für Caroline Schlawin,

geb. Hoffmeyer, und Carl S{lawin, kann nicht er- folgen, weil die eingetragenen Gläubiger ihrem Auf- enthalt nach unbekannt sind, bezw. ihre Legitimation niht führen können.

Auf Antrag des Eigenthümers August Kloß werden daher die ihrem Aufenthalt nach unbekannten Be- rehtigten der bezeihneten Posten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermin am 25. September 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigen- falls fie mit ihren Ansprüchen auf die Posten aus- üeiGToNen und die Posten im Grundbuche gelö\cht werden. Vaudsburg, den 24. Mai 1891. Königliches Amtsgericht.