1891 / 130 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

Von jeßt ab werden im Bureau des Berliner Theaters die Anmeldungen neu hinzutretender Abonnenten für das Abonne - ment 1891/92, soweit noch Pläße verfügbar find, bis zum 30, d. M. entgegengenommen. S V finden wie bisher am Freitag statt, die ets sind übertragbar. :

Pee E im Kroll’schen Theater die Oper „Lakme“, mit Fr. Marcella Sembrich, zum ersten Male wiederholt. Am Sonntag geht Maillard's „Glöckchen des Eremiten „zum ersten Male in dieser Spielzeit in Scene. Die „Rose Friquet“ wird von einer hier neuen Sängerin, Frl. Goldfeld vom Coburger Hof-Theater, gesungen.

ie „Münchener“ im Adolf Ernst- Theater werden zu- ubs deu ge vie dessen Volksthümlichkeit sih in der Eröffnungsvorstellung wieder bewährt hat, noch einige Zeit auf dem Spielplan behalten, um unmittelbar darauf ein Anzengruber's{hes Werk folgen zu lassen. Dur zweckmäßige Einrihtungen find jept die tewnishen Schwierigkeiten, welche die erste „Herrgottschnitzer -Auf- führung verzögerten, vollständig beboben, die Vorftellung beschränkt

ih demgemäß auf ihre übliche Zeit.

Mannigfaltiges.

der gestrigen Sißung der Stadtverordneten theilt der Magîtiat in T E Srelben mit, daß er den beiden Beschlüssen der Versammlung vom 20. November v. I. und 28, Mai d. J. in Sachen der Getreidezölle beigetreten und die betreffende Eingabe am Mittwoch mit ausführlicher Begründung an den Reichskanzler abgegangen sei. Betreffend die Erwerbung von Terrain zur Anlegung der verlängerten Charlottenstraße empfahl der Ausschuß, den Antrag des Magistrats abzulehnen und dagegen si damit einver- standen zu erklären, daß die etwa 2958 qm große Fläche für den Preis von 500000 „G erworben werde, jedo nur unter der Bedingung, daß die orts- ftatutarishen Beiträge zu den Kosten der Anlage der verlöngerten Charlottenstraße nit erlassen werden; andernfalls den Magistrat zu ermächtigen, das Enteignungsverfahren herbeizuführen. Ferner stellt der Aus\huß den Antrag, daß die in der vorgelegten Abbruchtaxe be- zeihneten Gebäude meistbietend verkauft werden und der Zuschlag ertheilt wird, sofern die Taxe mindestens erreiht wird. Dieser Aus- \chußantrag wurde angenommen. Danach stimmte die Versammlung folgendem Antrage des Ausschusses zu: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, ihr eine Vorlage wegen Ver- breiterung des Fahrdammes der Potsdamerstraße vom Potsdamer Play bis zur Lüßowstraße, sowie wegen Neubaus der Potsdamerbrücke zugehen zu lassen, wobei vorausgeseßt wird, daß die Potsdamerstraß: eine mit Bäumen beseßte Straße bleibt“. Endlich theilt der Magistrat mit, baß er nah dem Wunsche der Vetsammlung dem Vereine zur Speisung armer Kinder und Noth- leidender einen jährlihen Beitrag von 500 4A bewilligt hat. In der dann folgenden geheimen Sißung der Stadtverordneten wur de, wie die „N. Pr. Z.* vernimmt, einstimmig bes{lossen, den Ober-Bürger- meister Dr. von Forckenbeck und den Stadtverordneten, Geheimen Medizinal-Rath Professor Dr. Virch ow in der Weise zu ehren, daß die Bilder der Genannten im Sißungssaale des Rathhauses an- gebracht werden sollen. Ferner soll eine „Ford enbeck- Stiftung“ gegründet und der Stadtverordnete Virchow zam Ehrenbürger Berlins ernannt werden.

Die morgen Nachmittag gegen 6 Uhr stattfindende Sonnen- finsterniß ist in Europa nur eine partielle. Für Berlin beträgt die Bedeckung den dritten Theil der Sonnenscheibe; stärker ist sie im nordöstlihen Europa und ganz besonders auffällig tritt sie bervor in Nord-Sibirien und den Polargegenden, wo sich das schöône Schauspiel einer ringförmigen Sonnenfinsteraiß abspielen wird. Hier zeigt sh die Mondscheibe derart auf die Sonnensweibe projizirt, daß nur ein {maler Lichtring wahrgenommen wird, welcher gleich dem Unterschiede der scheinbaren Durchmesser beider Gestirne ist. Für Berlin beginnt die Finsterniß der Berech- nung nach um 5 Uhr 49 Min. Nachmittags und endet um 7 Uhr 20 Min. mittlerer Berliner Ortszeit. Der Eintritt des Mondes erfelgt am nord- westlichen, der Austritt am nordöstlichen Rand der Sonnenseibe. Da der Untergang des Tagesgestirns erst um 8 Uhr 15 Minuten stat!findet, wird sich der ganze Verlauf des Phänomens beobachten lassen, wenn vom Beobachter ein Standpunkt mit genügend freiem Horizont ge- wählt wird. Um den Besuchern der Urania die Betrachtung des himmlisWen Schauspiels im großen Refraktor der Stern- warte z"zermögli®en, ift der halbstündige Projektionsvortrag: »Üeber die Sounenfinsterniß“ {on um 5 Uhr angeseßt worden. Es sei hier

Wetterbericht vom d. Juni, Morgens 8 Uhr.

Stationen. Wind. | Wetter.

Temperatur in 9 Celsius 5%C. =40 N.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p red. in Millim

Mullaghmore | 759

1 bis 6 Grad unter dem Mittelwertbe, dagegen im | von C. Bechstein. Vorher : Z \südlihen meist etwas über demselben. deutshland fanden zahlreihe Gewitter mit Regen- fällen statt. Münster meldet 24 mm, Utrecht 43 mm, Arlon 29 mm und Holyhead 22mm Regen. | 74 Uhr. Da das Maximum im Süden st|ch wahrscheinli nordwärts ausbreiten wird, \o dürfte nordwärts | Sohu. Vorher: Das Modell. fortshreitendes Aufklaren mit Erwärmung demnächst R zu erwarten sein.

noch erwähnt, daß sch auf dem Sonnenball zur Zeit eine rege Um- n r taiaTei entfaltet; fast täglich werden im Fernrohr neue Fleckenbildungen auf der Sonnenoberflähe wahrgenommen. Von den „Kindern der Sonne“, deren bildlihe Vorführung in dem wissenshaft- lichen Theater der Urania fortgeseßt mit großem Beifall aufgenommen wird, ist das eigenartigste, der Saturn mit seinem Ringe, aegenwärtig am Cimmel sihtbar. Die Gestalt des Ringes nähert ich in der nächsten Zeit immer mehr der geraden Linie, die er in der Naht vom 23. zum 24. September erreiht. Der geringen Didcke wegen kann der Ring um diese Zeit auch durch größere Fernrohre niht gesehen werden.

Mit -dem Bau der Brücke über die Spree im Zuge der ou lraRe, welche den Stadttheil Moabit mit dem Thiergarten ei Schloß Bellevue verbindet, ist, wie die „N. A. Z.“ meldet, am 25. v. M. durch den Aushub der Fundamentgrube des rehts\eitigen Landpfeilers begonnen worden.

Die Bauarbeiten am Mühlendamm fördern, wie die „Vos. Ztg.“ mittheilt, immer weitere Ueberbleibsel aus dem mittel- alterliGen Leben und Treiben Berlins zu Tage. Auffallend ist be- sonders die große Zahl von Waffenstücken, welhe an diesem Laupt- Sprecübergang zwisckchen Berlin und Kölln in den Spreegrund ge- rathen sind. Die Käwpfe in den 1440er Fahren scheinen am meisten Veranlaffung dazu geboten zu haben. Denn außer den vielen jener Zeit angehörigen {hon früher aufgefundenen Waffen- resten sind unter dem Bohlenbelag zwishen den beiden Mühlengebäuden jeßt wiederum ein mittelalterlihes Schwert, sowie ein Dolch und ein Dolchmesser, außerdem Bootshaken, Brecheisen, Kochkesseckl u. dgl. gefunden worden, Auch sehr eigenthümliche kleine silberne Münzen wurden zwishen dem alten Pfablwerk und dem Fundament der alten Mühlendammbrüdcke, etwa 4 m unter dem Spiegel des Oberwassers, in der Erde zwischen Steinen gefunden. Sie haben die Größe der mittelalterlihen Denars, auf einer Seite ein großes gerades Kreuz mit Punkten in den Winkeln und einer leider verwishten Initial-Inschrift in _roma- nischen Majuskeln; auf der anderen vier freuzförmig zu einander gestellte Dreiecke, von denen jedoch immer eins die Spitze náh außen gerihtet hat, dazwishen Punkte und ebenfalls eine Ums{rift. Das erstgedate Zeichen gehört den Bischöfen von Brabant und von Straßburg an, das letztere bleibt noch festzustellen, ebenso wie die Ums{riften. Au ein feltener Münzmeister- Ietton aus dem 17. Jahrhundert wurde bei den Arbeiten gefunden. Cx zeigt auf einer Tischplatte eine freistehende Waage, eine Waage im Glasgestell und einen Schmelzofen, auf der anderen Seite einen kranihähnlihen Vogel über Wolken und Berge fliegend, mit der Inschrift: Quiescam et Quiescere Faciam, Respondent Intima Quanto. Endlich kam auch ein militärishes Beschlagstük aus der Kurfürstenzeit, ein getriebener Bronzeschild mit dem brandenburgischen Adler und der Kurfürstenkrone, zum Vorschein.

Die nächste Hauptversammlung des „Vereins ehemaliger Einjährig- Freiwilliger der Kavallerie“ findet am 6. Juni, Abends 8 Uhr, bei Jacob Knoop, Potsdamerstr. 136/137, statt. Gäste sind willlommen. Anfragen und Meldungen sind zua richten an den Vorsitzenden , Verlagsbuwt händler Victor Laverrenz , Berlin W,, Steinmeßstr. 33, ;

Bremen, 4, Juni. Die Amerikaner haben, \chreibt die „Wes. Ztg.“, wieder einen neuen Schiffstyp erfunden und zwar in Form eines trennbaren Dampfers, welcher mittschiffs ge- theilt werden kann, sodaß jede Hälfte ein unabhängiges Schiff wird. Der Zweck dieser Einrichtung i}, den Schiffen das Passiren des Welland-Kanals zwischen dem Ontario- und Crie-See, welcher nur für Schiffe mit geringem Tiefgang bcfahrbar ist, zu ermöglichen,

wei solher Dampfer sind von der Saginaw Steel Steamship omp. und F. W. Wöheeler u. Co, in West Bay, City Michigan, erbaut, Die Dampfer „Mackinaw*“ und „Keweenaw“, dies sind die Namen der neuen Schiffe, sind gaänzlich aus Stabl erbaut; sie sind je 290 Fuß lang und 41 Fuß breit bei einer Raum- tiefe von 26 Fuß. Ihr Devlacement beträgt 3578 t Brutto. Die „Madckinaw* wurde kürzlih im Union-Trockendock zu Buffalo zerlegt und jede Hälfte dampfte durch den Welland-:Kanal. In Montreal wurden die Hälften wieder zusammengefügt und das ganze Schiff ging auf dem St. Lorenzstrom nach New-York weiter. Diejenigen, welhe mit dem Anwachsen des Seenverkehrs vertraut sind, halten die Neuerung für äußerst „wichtig. Nahezu 30 Millionen Tons Ladung werden jährlich auf diefen Wassern befördert ; die Be- förderung auf dem Wasserwege repräsentirt im Vergleih zur Eisen-

In Süd- | Modell. Lustspiel in 1 Akt von Großes Garten-Concert.

Deutsche Seewarte. Sonnabend ;

Aberdeen .. | 766

l —A—_—

Christiansund | 767 Kopenhagen . | 764 | Stocktholm . | 763 | wolkig aparanda . | 763 bededckt etersburg . | 756 bededckt Moskau... | 758 wolkenlos

Cork, Queens- ; Ton l (58 l 759 elder A 759 763 Hamburg 761 Swinemünde | 764 Neufahrwafser| 764 Memel... (03 Paris .... | 761 Münster. .. | 757 Karlsrube. . | 750 Wiesbaden . 759 München .. | 761 Chemniy .. | 760 Berlin... | 761 Wien ....| 758 Breslau... | 760 Ile d’Aix .… | 761 Sis Lis e V T Ot ZSriest .… .. | 761 ftill i 21

1) Abends 10 Uhr Gewitter. ?) Abends Gewitter. 3) Nachts Regen. 4) Nats starker Regen.

Uebersicht der Witterung.

MNONOEANDOYA

Säkkingen.

heiter

wolkenlos

beiter Anfang 7 Uhr.

bek} C13 bnd C5 M Mr D bd f

10 14

Io! D ck P ck ck

bd C15

England ostfüdostwärts über Deutschland binaus nah Oesterrei hin, sodaß im nördlichen Central- Europa öôstlihe, im südlichen südwestliße Winde

wehen. In Deutschland ift das Wetter trübe, viel- | Der verlorene Sohn. Worte in 3 6 | 1 Musik von A. Wormser. Im nördlihen Deutschland liegt die Temperatur Pierrot: Helene Odilon als Gast.

fa regnerisch und meist kühler; nur im \füdlihen | chne Ostseegebiete berrscht trockene heitere Witterung. | Sohn.

Theater-Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 142. Vorstellung. Der Trompeter von Sri L Ad a d Allen E ein E: piel von Victor E. Neßler, Text mit autorifirter türl. Wasser Natürl. Negen. he theilweiser Benußung der Idee und einiger Original- lee f Ne U g bed t Lieder aus J. Victor von Scheffel’'s Dichtung von e Rudolf Bunge. Ballet von Ch. Guillemin. Dirigent : bedeckt Musikdirekor Wegener. Anfang 7 Uhr. beit Scauspielhaus. 149. Vorstellung. Der Viblio- ERTeT thekar. S{hwank in 4 Aufzügen von G. von Moser.

———— ——— | Sonntag: Opernhaus, 143. Vorstellung. Das wolkenlos |* 16 | Rheingold von Richard Wagner. Anfang 7 Uhe. | Theaterbesuchern zugänglich. 11 Schauspielhaus. 150, Vorstellung. Die Kron- 17 | prätendenten. Historishes Schauspiel in 5 Auf- 18 | zügen von H. Ibsen, deutich von Adolf Strodtmann. 15 | In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Max Grube. 11 | Anfang 7 Uhr.

8 Deutsches Theater. Sonnabend: Die Welt, 14 | in der man sich laugweilt. Anfang 74 Ubr.

16 Sonntag: Die Haubeulerche.

Montag: Die Kinder der Excellenz.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Abends bet Male: Richard der Dritte. Anfang 7x4 Uhr. ZURBE Nachm. Uhr: Othello. Abends e

Eine Zone niedrigen Luftdruckes erstreckt ch von S Ploatiai M L E D

Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 8. Male:

von Douglaß.

John Douglaß.

brillanter

Musikalishes Swhauspiel

Anfang des Concerts 65 Uhr,

Triedrich - Wilhelmfstädtisches Zum 1. Male: Geheimnife,. Engl. Sensat.-Drama in 8 Bildern L e G s A I, ver|Mledenen Komponisten. te TL Dekorationen und Requisiten vom Carl- Theater in | Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im Wien ift vom Hoftheatermaler Burghart. wi Große Wasser - Sensationsbilder: 1) Henley- | zettel.

Regatta, natürl. Dampfschiffe und Ruderboote auf j 2) Nacktbild auf E R: m

der Themse. Die Einrihtung des großen Wasser- reservoirs, sowie die Men oiQtup Pa (Stsiaber us tbe Meß e . Bild: n Prairienbrand, erlobt: Fr. Margarethe Meßner, geb. Wiede- 2. Bild: Am Niagara, 3. Bild: Der Abend, B F 4. Bild: Die Naht, 5. Bild: Die Gaunerscule, Often (Berlin Luckniz.) Fil. Elisabeth 6. Bild: Regatia zu Henley, 7. Bild: Nachtbild auf der Themse, 8. Bild: Das Testament.

Der Concertpark bleibt geschlossen und ist nur den Verehelicht:

Anfang 7# Uhr. Ende 10 Uhr.

Sonntag: Ein dunkles Geheimniß.

Im Park: Großes Doppel-Concerr. Auftreten von Gesangs- und Inftrumentalkünstlern.

Kroll's Theater. Sonnabend: Gastspiel ron

Fr. Marcella Sembrih, Lakme. Oper in 3 Aktéen von Leo Delibes. (Lakme: Fr. Sembrich.) Sonntag: Das Glökchen des Eremiten. Dienstag: Gastspiel von Fr. Marcella Sembri. Täglih: „Großes Concert* im Sommergarten, elektrisher Beleahtung desselben. Anfang ot, der Vorstellung 7 Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: 20. Male: Tricoche und Cacolet. Posse in 5 Aufzügen von Meilhac und Halévy.

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor- Akten von Michel Carré | nehmftes und großartigstes Sommer-Etablifsement

Der junge | der Residenz): Großes Militär - Dopp:1 - Concert. Concert-Flügel | Auftreten sämmtl. Spezialitäten.

bahnbeförderung eine Ersparniß von ungefähr 116 Millionen Dollars per Jahr.

Bern, 4. Juni. In seiner Botschaft, betreffend Verweige- rung der RKonession für eine Eisenbahn vom Rothhorn nah dem Brünig, beantwortet der Bundesrath das vom Ständerath angenommene Postulat: „Der Bundesrath wird eingeladen, ‘die Frage zu prüfen und darüber einzuberihten, welche Grundsätze in Zukunft bezüglich der Konzessionsettheilung für Bergbahnen zur Geltung kommen sollen,“ dabin: Die lokalen Verhältnisse würden in den meisten Fällen darüber entscheiden, ob im konkreten Falle ein Verkehrsbedürfniß oder unleugbare Interessen der Hotelindustrie die Herstellung einer Bahn verlangen, ob der Schaden, den dadurch bereits entstehende Unter- nehmungen erleiden können, die Vortheile überwiege, welche das neue Unternehmen der Gegend zu bringen verspricht, oder ob si ein der- artiges Projekt von vornherein als ein reines Spkulatione-- objeît darstelle oder nit. Die Aufstellung fester Normen er- schwere diese freie Würdigung der thatsählichen Verhält- nisse, sie werde für den einzelnen Fall bald zu eng, bald zu weit, selten aber eine nach allen Richtungen zutreffende sein. Der Bundesrath beantwortet deshalb das ständeräthliche Postulat in dem Sinne, daß seinerseits die Entscheickung von Fall zu Fall vorgezogen werde. Daß diese Praxis nitt zu ciner unbeschränkten und unbesehenen Konzessionirung geführt habe, bewiesen die Konzessionsverweigerungen (wie: bei der Drahtseilbahn auf den Seelisberg, Draktseilbahn Melano- Monte Generofso, der Drahtseilbahn Weggis-NRigi Känzeli, der Zahnradbahn Weggis-Stas{elhöhe, der Zahnradbahn Papierfabrik Enge-Kolbenhof-Uto Kulm, wo die Verweigerung entweder wegen mangelnder allgemeiner Interessen, oder wegen direkter S&ädigung einzelner Gemeinwesen und bestehender Unternehmungen erfolgte. Auch bei dem vorliegenden Bahnprojekt Rothborn-Brünig treffen nah dem Dafürhalten d s Bundesraths die hauptjächlichsten Gründe, welche gegen eine unbe- \{chränkte Konzessionirung der Bergbahnprojekte sprehen, voll zu, weshalb die Konzessionsverweigerung beantcagt wird.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Wien, 5. Juni. (W. T. B.) Dem Abgeordne ten- hause ist heute ein Geseßentwurf über den Verkehr mit Lebensmitteln, Spielwaaren, Tapeten, Kleidungsstücken und zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendeten Gegenständen zugegangen. Der Geseßentwurf nimmt die Errichtung staat- liher Untersuhungsanstalten sowie von Unterrichtekursen zur Heranbildung der Organe der Gesundheitspolizei in Aussicht.

Luxemburg, 5. Juni. (W. T. B.) Der Großherzog beabsihtigt, dem Vernehmen nah, in der nähsten Zeit dem König der Belgier einen Besuch abzustatten.

Pera, 4. Juni. (W. T. B.) (Verspätet eingetroffen.) Zu Ehren des Staatssekretärs Dr. von Stephan fand gestern auf der deutshen Botschaft ein Festmahl statt, welchem der Minister des Aeußern Sai d- Pascha, dessen Sekretär General Naoun: Effendi, die in ottomanischen Diensten stehenden deutschen Würdenträger und die Mitglieder der deutschen Botschaft und des deutschen Konsulats beiwohnten. Said-Pafcha brachte einen Trink- spruch auf den Staaissekretär Dr. vonStephan aus, welcher herzlid dankte, indem er der Verdienste gedachte, die sih Said-Pascha während seiner Wirksamkeit als Botschafter in Berlin um die Festigung der engen Bande zwischen den beiden Reichen er- worben habe. i

Washington, 5. Juni. (W. T. B.) Der Sekretär der Marine Tracy erklärte in einem Fnterview, daß die hilenishe Kongreßpartei die Fluht des Dampfers „Jtata“ aus Acapulco gemißbilligt und Eröffnungen für eine friedliche Uebergabe des Schiffs gemacht häite. Die Regierung der Vereinigten Staaten habe die Eröffnungen angenommen, ohne jedoch die Kongreßpartei als fkrieg- führende Macht anzuerkennen. Die „Jtata“ werde jeßt Be- Mus einer gerihtlihen Aburtheilung nah San Diego gebracht: werden.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

um 8. Male: Das | mination des U Garten-Etablissements. Anfang G. Cohnig.

des Concerts 6 Ubr. Anfang des Theaters 74 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

der Vorstellung Adolph Ernft-Theater. Sonnabend: Ensemble-

Sonntag und die folg. Tage: Der verlorene Gastspiel der Münchener. Der Herrgottschuitzer

von Ammergan. Odvberbayerisches Volksftück mit Gesang und Tanz in 5 Aufzügen. Anfang 7j Uhr. Sonntag : Dieselbe Vorstellung.

Theater. Der Sommer-Garten ift geöffnet.

Eiu dunkles

Musik von | Urania, Anftalt für volksthümliche Naturkunde. Ausftattung an | Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof).

flensGastlichen Theater. Näheres die Anschlag-

Familien-Nachrichten.

mann, mit Hrn. Rittergutsbesißer Otto von der

Havenftein mit Hrn. Second-Lieut. Walter

Schmieden (Stargard i. P)

Hr. Vice-Konsul Carl Wunderlich mit Frl. Anni Kürwiß (Amsterdam Berlin). Hc. August von Gallwißt-Dreypling mit Frl. Angelika Eichholz (Breslau). Hr. Berg-Assessor Illner mit Frl Olga Reimann (Waldenburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Forft-Assessor Biensfeldt (z. Z. Kingitten). Hrn. Hans von Stuckcad (Ladysmith). Eine Tochter: Hrn. Pastor F. Oels i) Ai: Würgédorf). Hrn. Amtsri®bter Sciffer (Zabrze). Hrn. Regie- rungs-Assessor Dr. Jentges (Kassel).

Gestorben: Hr. Wirkl. Geh. Rath a. D. Dr, Adolf Wirk (Braunschweig). Hr, Oberst-Lieut. a. D. Walther Horn (Koblenz). Hr. Geb. Reg-Rath Hermann Grapow (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Zum | Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag8- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (eins{ließlich Börsen - Beilage).

Brillante Jllu-

zum Deutschen Reichs-Anz

1 130.

Deutsches Reich.

Bekanntmachung, betreffend die Unfallversiherung für Bauarbeiter.

Auf Grund des 8. 36 des Bau-Unfallversicherungsgesezes vom 11. Juli 1887 (R.-G.-Bl. S. 287) in Verbindung mit F. 48 des Unfallversicherungsgeseßes wird die Zusammenjsezung mehrerer in Preußen errichteter Schiedsgerichte für die auf Grund des 8. 4 Abs. 3 des Bau-Unfallversicherungsgesezes für S erklärten Kommunalverbände nathstehend bekannt gemacht :

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Rastenburg in Rastenburg. s

_ _Vorsigßender: Caspar, Königli®er Regierungs - Rath in Königsberg i./Pr. Ó

Stellvertretender Vorsißender: Jesse, Königlicher Regierungs-Assefsor in Königsberg i./Pr.

Beisizer: 1) Amsinck, Rittergutsbesißer in Glubenstein. 2) Borbstaedt, Rittergutsbesizer in Skatnick. 3) Naetke, Karl, Chaussee-Revierarbeiter in Rastenburg. 4) Taubert, Friedri, Chauffee- Revierarbeiter in Mublack.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Werner, Ritterguts- besißer in Wangotten. 2) Bombe, C., Grundbesitzer in Neuendorf. 3) Sandowseki, Carl, Chausscc-Revierarbeiter in Rastenburg. 4) Wolff, Carl, Chaussee-Revierarbeiter in Groß-Neuhoff.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Peters, Ritterguts- besißer in Borken. 2) Sommercy, Grundbesißer in Alt-Rosenthal. 3) Keikuth, Got1lieb, Chaussce-Revierarbeiter in Alt: Rosenthal. 4) Nawotka, Carl, Chaussee-Nevierarbeiter in Alt-Rosenthal,

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Angerburg in Angerburg.

Vorsitzender: von Hake, Königlicher Regierungs-Afessor in Gumbinnen.

Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Kriege, Königlicher Regierungs-Assessor in Gumbinnen.

Beisißer: 1) Schweiger, Carl, Gutsbesißer in Schönbrunn. 2) Gähler, Carl, Grundbesißer in Engelstein. 3) Klein, Friedrich, Revierarbeiter in Angerburg. 4) Tiedtke, Carl, Revierarbeiter in Thiergarten.

Grfte stellvertretende Beisitzer: 1) Randszio, Gottlieb, Grundbesitzer in Kehlen. 2) Müller, Robert, Mälzenbräuec in Anger- burg. 3) Ihlo, Michael, Nevierarbeiter in Seewerth, 4) Maroßzki, August, Revierarbeiter in Paulswalde.

Zweite stellvertretende Beisißer; 1) Buholz, Robert, Gutsbesißer in Regelowken. 2) Ziegler, Alkert. Gutsbesißer in Siewen. 3) Lenkeit, Guftav, Revierarbeiter in Buddern, 9 Knis schewski, Gottlieb, Nevierarbeiter in Rosengarten.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Marienburg in Marienburg. s Vorsißender: Dr. Müller, Königlicher Regierungs-Rath in anzig.

Stellvertretender Vorsißenderz; Raue, Königlicher Re- gierungs: Assessor in Danzig.

Beisigzer: 1) Stumpf, Kreisbaumeister in Marienburg. 2) Jacobi, Îsaac. Kaufraann in Neuteih. 3) Lindemann, Chaussee- arbeiter in Orloff, 4) Nachtigall, Chausseearbeiter in Orloff.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Jasse, Stadtrath in Marienburg. 2) Dzaak, Gutsbesißer in Groß-Montau. 3) Lange, Arbeiter in Brodsuck. 4) Ruh, Arbeiter in Lindenau.

Zweite stellvertretende Beifißer: 1) Kluge, Gutsbesißer in Barendt. 2) Flier, Otto, Gutsbesißer in Eihwalde, 3) Kowtki, Arbeiter in Tiegenhagen. 4) Dagge, Arbeiter in Klakendorf.

SqhiedsgerichGt für den Kommunalverband des Kreises j Neustadt in Neustadt. vou tgender: Dr, Müller, Königlicher Regierungs-Rath in Stellvertretender Borsi der: , Königli - gierun s-Wfejo in Dani : L ender; Raue, Königlicher Re eisitßer: ahn, Krel8baumeister in Neustadt W./Pr. 2) Burau, W,., Rentier in Neustadt W./Pr. 3) Bul Soban Chaufseearbeiter in Abbau-Pokbley. 4) Labus, Chaussecvorarbeiter in Vot stellvertretende Beis „Hre fleltverlretende Beisißer: 1) Maerz, Bürger- V Rig B Ens A N Kanfmann fn Nast Wige ¿ ert, am, aufjeearbeiter in Bohlshau. 4 i Chausseevorarbeiter in Neustadt W./Pr. D t Zweite stellvertretende Beisißer; 1) Wolschon, Ritter- gutsbesißer in Kamlau. 2) Villnow, Rittergutsbesißer in Hohra. 2 G Lalke, Vorarbeiter in Lebno. 4) Krause, Franz, Vorarbeiter n enfrug.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Putig in Putig. Vorsitzender: Dr. Müller, Königlicher Regierungs-Rath in

Danzig. Raue, Königlicher

Stellvertreten dec Vorsitzender: Regterungs-Assessor in Danzig. Beisißer: 1) Hahn, Kreisbaumeister in Neustadt W./Pr. 2) Hannemann, Gutsbesizer in Polzin. 3) arer Franz, Chausfsee- arbeiter in Pußig. 4) Kollek, Franz, Chaufseearbeiter in Gnesdau. Erste stellvertretende Beisißer: 1) Hüllmann, Guts- besißer in Seefeld. 2) von Robakowski, Gutsbesißer in Schwein. 3) Hirth, Jofeph, Chausfseearbeiter in Werblin. 4) Jaeka, Chaussee- wärter in Polzin. Zweite stellvertretende ers 1) Hannemann, Ritter- gutsöbesißer in Hobensee. 2) Rodenacker, ittergutsbefiger in Luboczyn. Zimmermann, Chausseewärter in Pogorsh. 4) Nosinke, Chaussee- wärter in Löbsch.

Schiedsgericht für den Kommunalverhand des Kreises Schweß in Schweß. Vorsißender: Landmann, Königlicher Regierungs-Afsefsor in E tretender Vorsitend ters, K ellvertretender or ender: s, Königli Regierungs-Rath in Marienwerder. s 107 A Beisi ber: 1) Rahw, Rittergutsbesizker in Sullnowo. 2) Tehnau, Bürgermeister in mde rei A 3) Blankenfeldt, Arbeiter ‘in L Mrt U M V E nger. 1th, Best rile llellvertretende Beisitzer: oth, Besißer in Groß-Westphalen, 2) Paepke, Gutsbesigzer in Heinrihsdorf. 3) Dett: mann, Arbeiter in Heinrichsdorf. 4) Krupa, Arbeiter in Dritshmin. Zweite stellvertretende Bei iger: 1) Rathke, Kreis- Taxator in Shwey. 2) Apel, Justiz-Rath in Schweß. 3) Tadrowski, Arbeiter in Shwenau, 4) Richert, Arbeiter in Neu-Klunkwiy.

Schiedsgericht für den Komm [verband des Brieseut@ Briefen t Seile

Vorsitzender: Wiese, Königlicher Amtsxichter in Briesen.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 5. Juni

Stellvertretender Vorsitzender: Nuhnau, Rechtsanwalt und Notar in Briesen.

Beisißer: 1) Diener, Rittergutsbesißer in Klein-Radowi i

2) Sprenger, Srauareibesier in Briesen. 3) Lenz, Johann, Chaufsee- wärter in SwWönsee. ) Reih, Johann, Chausseewärter in Bukßrendorf. ___ Erste stellvertretende Beisißer: 1) Bobrowski, Besitzer in Hobenkirch, 2) Dombrowski, Besiger in Piwniß. 3) Leichniy, Heinri, Chausseewärter in Reichenau. 4) Zabel, Friedrich, Chaussee- wärter in Micalken.

Zweite stellvertretende Beisiger: 1) Shmelzer, Ritter- gutsbesißer in Galczewko. 2) Kaufmann, Gutsbesißer in Schönsee. 3) Dubalski, Johann, Chausseewärter in Friesenhof, 4) Heinri, Carl, Chausseewärter in Kronzno.

Siedsgeriht für den Kommunalverband des Kreises Deutsch-Krone in Deutsch-Krone.

Vorsitzender: vacat.

, Stellvertretender Vorsigender: Müller, Bürgermeister in Deutsch-Krone,

Beis ißer: 1) Krieger, Anton, Brauecreibesißzer in Deutsc- Krone, 2) Schröder, Ernst, Nittergutsbesißer in Stranz. 3) Schall- horn, Hermann, Chausseewärter in Lüben, 4) Haeske, Robert, Chaussee: wärter in Klausdorf.

Erste stellvertretende Beisitzer; 1) Doege, August, Zim- mermeister in Deutsh-Krone. 2) Pokzin, August, Gutsbesißer in Breitenstein, 3) Krienke, Martin, Chausseewärter in Arnsfelde. 4) Dittmar, Wilhelm, Chausseewärter in Quiram.

Zweite stellvertretende Beisißer: 1) Rücker, Wilhelm, Gutsbesißer in Dammlang. 2) Gerth, Franz, Gemeindevorsteher in Freudenfier. 3) Popp, Hermann, Chausseewärter in Neugolz. 4) Habermann, August, Chausseewärter in Neugolz.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Strasburg in Strasburg W./Pr.

Vorsitzender: Landmann, Königlicher Regierungs-Affessor in Marienwerder.

, Stellvertretender Vorsitzender: Peters, KönigliHer Ne- gterungs-Rath in Marienwerder.

Beisitzer: 1) Probst, Rittergutsbesißer in Chelft. 2) von Os- sowski, Rittergutsbesizer in Naymowo. 3) Öreßler, Casimir, Chaussee- arbeiter in Neuhof bei Strasburg. 4) Grzybowsïi, Chaussecarbeiter in Szabda,

Erste ftellvertretende Beisitzer: 1) Hagemann, Guts- besißer in Klein-Summe, 2) Wihert, Gutsbesißer in Igliczysna. 3) Weeske, Gottfried, Chausseearbeiter in Lautenberg. 4) Bogowstki, Michael, Chausseewärter in Zdroje.

Zweite stellvertretende Beisigzer: 1) Tis, Gemeinde- vorsteher und Besißer in Mszann. 2) Hoge, Ober-Amtmann in Pusta-Dombrowken. 3) Hagenau, Chausseearbeiter in Lemberg. 4) Gajewski, Chausseearbeiter in Schöndorf.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Graudenz in Graudenz.

Vorsißender: Landmann, töniglicher Regierunes- Assessor in Marienwerder,

Stellvertretender Vorsitzender: Peters, Königlicher Regierungs-Rath in Marienwerder.

_ Beisitzer : 1) Horst, Karl, Besitzer in Mockrau. 2) Mehrlein, Fabrikbesißer in Graudenz. 3) Dalley, Vorarbeiter in Groß-Kabi- lunken. 4) Adrowski, Vorarbeiter in Swillingdorf.

___ Erste stellv ertret-nde Beisißer: 1) Reichel, Gutsbesitzer in Tursniß. 2) Súleiff, Stadtverordneten-Vorsteher in Graudenz. 3) Lofekanr, Vorarbeiter in Wiewiorken, 4) Belz, Vorarbeiter in Adamsdorf.

Zweite stellvertretende Beisizer: 1) von Kries, Domänenpächter, Ober-Amtmann in Schloß tioggenhauscn. 2) Engel, Stadtrath in Graudenz. 3) Dettmer, Vorarbeiter in Jankowit, 4) Horn, Vorarbeiter in Bliesen.

Sw@iedsgeriht für den Kommunalverband des Kreises Jüterbog- Luckenwalde in Jüterbog,

Vorsitßender: Heidfeld, Königlicher Negierungs-Rath in Potsdam.

Stellvertretender Vorsigender: Heckmann, Königlicher Regierungs- Assessor in Potsdam.

Beisißer: 1) Serno, Gottfried, Amtsvorsteher in Bochow. 2) Emisc), Gustav, Beigeordneter in Luckenwalde. 3) Becker, Gott- L Arbeiter in Hohen-Seefeld. 4) Henkel, Gottlob, Arbeiter in

amm.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Graupner, Fried- rich Wilhelm, Bürgermeister in Zinna. 2) Hofmann, Ludwig, Ritter- I in Markendorf. 3) Rochow, Gottlob, Arbeiter in Nonnen- dorf. 4) NRußlicke, Martin, Arbeiter in Neumarkt.

Zweite stellvertretende Beisißer: 1) Loewe, riedri, Hüfner - Altsißer in Jänigkendorf. 2) Gerndt, Albert, iwmetmeister in Luckenwalde. 3) VDanneberg, Fciedrih, Arbeiter in ohen-Görsdorf. 4) Ziehe, Carl, Arbeiter in Jüterbog.

Swiedêgericht für den Kommunalverband des Kreises Jauer in Jauer.

j an t sißender; Raeck, Königliher Geheimer Regierungs-Rath

n Liegnitz.

Stellvertretender Vorsißender: Krossa, Königlicher Regierungs-Rath in Liegniß.

Beisißer: 1) Opiß, Oskar, Gutsbesißer in Semmelwiß. 2) Kepp, Caëpar, Fabrikdiréktor in Alt-Fauer. 3) Klose, Wilhelm, Arbeiter in Meoschau, 4) Neugebauer, Ernst, Arbeiter in Jauer.

Er st e stellvertretende Beisitzer: 1) Wolf, Paul, Guts- besitzer in Semmelwiß. 2) Wüsig, Paul, Zimmermeister in Jauer. 3) Lachmann I., August, Arbeiter in Seichau. 4) Raupach, Gottfried, Arbeiter N Partivigêwaldan,

weilte fellvertretende Beisitzer: 1) Höppner, Oswald, Gutsbesißer in Alt-Jauer. 2) Scubert , Auguft, Gutsbesißer in Nieder - Prishwiß v. R./A. 3) Wolff IL, August, Arbeiter in Prausnig. 4) Weber, August, Ärbeiter in Kolbnig.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Land- A kreises Münster in Münster. orsißender: Freiherr v te - Hüls i MediEunes, ath in Mise on Droste - Hülshoff , Königlicher ellvertretender Vorsi der: Heidborn, Königli Regierungs-Assessor in Münster. IPRSND E53 Seiphgen,, Nönialicer Beisizer: Breul, Caspar, Zimmermeifler in Wolbeck. 2) Rödmann, Wilhelm, Maurermeister in Nottuln. 3) Herbert, Bernard, Chausseearbeiter in Ueberwasser, 4) S(hlott, Heinrich, O d L L K ríte ellvertretende eisißer: 1) idt, einri, Maurermeister in AlbersioL, s 2) ebam Abb immermeister in Telgte. 3) Fechtel Peinrid, Chausseearbeiter in oxel. 4) Gallenkemper, Heinrich, Chausseearbeiter in Wolbeck. Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Horstmann, Heinri, Zimmermeister in Telgte, 2) indenbaum, Wilhelm,

eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

4891,

3) Wildemann, Josef, Chausseearb eiter 4) Wortmann, Heinri, Chausscearbeiter in Amels-

Gram

Maurermeister in Greven. in Albersloß. büren.

Swiedsgeriht für die Stadt Hamm in Hamm.

H Vorsißender: Freiherr von Vincke, Königlicher Landrath in amm. »

__ Stellvertretender Vorsitzender: Dr, Brocthoff, König-

licher Negierungs-Assessor in Acnsberg.

Beisigzer: 1) Dr. Borberg,. August, -Nathsherr in Hamm. 2) Grupe, Dtto, Rathsherr in Hamm. 3) Sundermann, Heinrich, Stadtwedcker in Hamm. 4) Wixter, Heinri®, Fuhrmann in Hamm.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Cobet, Emil, Raths- berr in Hamm. 2) Reinoldt, Friß, Stadtverordneter in Hamm. 3) Kolkmann, Bernhard, Fuhrmann in Hamm. 4) Swemm, Wilhelm, Arbeiter in Hamm.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Fuhrmann, Otto, Stadtverordneter in Hamm. 2) Hausberg, Jen, Stadtverordneter in Hamm. 3) Thiele, Heinri, Stadtwecker in Hamm. 4) Brink- meier, Wilbelm, Arbeiter in Hamm.

Berlin, den 1. Juni 1891. Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Magdeburg.

Haus der Abgeordneten. 95. Sißung vom Donnerstag, 4. Juni.

__Der Sigzung wohnen der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums, Staats-Minister Dr. von Boetticher, der Minister des Jnnern Maren, der Finanz - Minister Dr. Miquel und der Minister der geistlichen 2c. Angelegen- heiten Graf von Zedliß-Trüßschler bei.

Zur dritten Berathung steht der Gesegzentwurf, betreffend die Ausführung des §. 9 des Gesetzes, betreffend die Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die römish-katholishen Bis- thümer und Geistlihen, vom 22. April 1875,

Jn der Generaldiskussion bemerkt , Abg. Rickert: Von actbarer protestantisher Seite fei ihm die Zzmuthung gestellt worden, daß er seine über dieses Gesetz vor- gestern ausgesprohene Anschauung berichtigen möge. Diese Zu- muthung fei ihm gestellt worden auf Grund cines Zeitungsberihts über die Verhantlungen des Hauses, nah wel{em er gesagt haben solle, daß die Lösung, welche die Regierung hier vorschlage, bereits in den Motiven des Gesetzes von 1875 ausdrüdlich als die einzige Möglichkeit in Aussiht genommen \ei. Natürlich habe er das um gesagt, sondern etwas garz Anderes, Er habe nit konstatiren könn y in welcher Zeitung dieser Bericht enthalten sei. Er habe vor- gestern gesagt: „Jh bebe noch hervor, daß die Motive des Ge- seßes von 1875 ausdrücklich die Lösung als mögli in Aussiht nehmen, welche die Regierung heute will.“ Ein protestantisches Kirchenblatt sci allerdings anderer Meinung. Das halte ihn aber nit davon ab, bei seiaer Meinung zu verharren. In den Motiven des Gefeßes von 1875 habe ausdrücklich gestanden; „Auch würde es den Erfolg der beabsi{tigten Maßregel wesentlih beeinträchtigen, wenn von vornherein festgestellt würde, daß alle einbehaltenen Be- träge früher oder später den empfangsberechtigten Stellen nachzuzahlen seien; und es ist andererseits niht rathsam, schon jeßt eine definitive Bestsezung über die künftige Verwendung der nicht zur Auszahlung gelangenden Gelder zu treffen; dafür müssen vielmehr diejenigen Verhältnisse maßgebend scin, unter welchen die Lösung der Frage er- folgen wird.“ Er meine also, daß jeßt der Fall eingetreten sei, den die Motive von 1875 als möglich in Ausfiht gestellt bätten. Ein anderes Zeugniß dafür sei der Minister Falk, der in der Sißung vom 16, März 1875 ausgeführt habe, es sei möglich, daß, wenn das Geseß zur Lösung dieser Frage berathen werde, gar feine Verfassungsänderung erforderlih sei. Sie werde dann nicht erfor- derlich sein, wenn das betreffende Gesey den Inhalt habe, daß die einbehaltenen Mittel demnächst zu denselben Zwecken auêëgegeben würden, zu denen sie früher verwendet worden seien, oder wenn sie an die Kirche herausgegeben würden, Aber in dem Augenblick, wo die Mittel zu anderen, z. B. Schulzwecken, ver- wendet würden, sei eine Verfafsungtänderung geboten, denn dann würden sie nicht zu ktrhlihen Zwecken verwendet. Dieser klaren aktenmäßigen Sahlage gegenüber gehe man in feinem fanatiscchen Eifer zu weit, wenn man auf protestantisher Seite behaupte, daß die Regierung jeßt einen Rückzug mache. Schon 1875 sei die heutige Lösung als möglih bezeihnet worden. Er weise also die Auf- fassung zurück, daß die Regierung einen Tläglihen Rüdzug mache; denn dies entspreWe ni@t der Geschichte des Gesetzes.

Die Vorlage wird darauf in den einzelnen Artikeln und s{ließlich im Ganzen gegen die Stimmen der National- liberalen und einzelner Freikonservativen angenommen. L

. Ohne Debatte genehmigt das Haus den Antrag Korsch wegen des Verbots des Privathandels mit Staats- lotterie-Loosen in dritter Lesung.

Es olgt die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, be- treffend die außerordentlihe Armenla\.

Nach Artikel T soll §. 31 des Gesetzes über den Unter- stüßungswohnsiß aufgehoben und durch sechs neue Paragraphen 31, 31a bis 3le) ersegt werden. Nah §. 31 so en die andarmenverbände die Bewahrung, Kur und Pflege Hülfs- bedürftiger, Geisteskranker, Jdioten, Epileptischen, Taub- stummen und Blinden, soweit dieselben Anstaltspflege bedürfen, zu übernehmen verpflichtet sein. s

Abg. Im Walle erklärt sich für die Fassung des Gesetzes, wie sie aus der Kommission gekommen sei. Jn der Kommission sei auch noch der Gedanke, die Erzichung und Ausbildung der betreffenden Personen hineinzuziehen, angeregt, aber wieder fallen gelassen worden, weil dadurh der Nahmen der Armengeseßgebung unzulässig erweitert werden würde. L :

Abg. von Rauchhaupt erklärt fi gleihfalls für das Gescy. Er sei besonders damit einverstanden, daß auch dem Kreise ein Theil der Kosten für die betreffenden Anstalten auferlegt werde. Als Armenlast scien bisher nur die Kosten der zeitweisen Unterbringung hülfsbedürftiger Personen in Anstalten angesehen worden, während jeßt eine dauernde Verpflichtung geshaffen werde in der Form, daß den Kreisen und Provinzen gegenüber diese unglücklichen Leute hülfs- bedürftig seien, wenn fie der Änstaltspflege bedürften. Ebenso sei die beshlossene Ausschließung der Kreise als Verpflichtete eine Verbesse- rung; in Folge dessen würden die Verwaltungsgerichte zu entscheiden haben, welche Pflichten der Armenverbände vou den Ortsarmenver- bänden und den Landarwmenverbänden zu erfüllen seten.

d; 31 wird angenommen. i

ach §. 3la soll der Landarmenverband die allgemeinen

Verwaltungskoften diesex Anstalten tragen, wäyrend die