1891 / 130 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

sonstigen Kosten von dem endgültig unterstüßungspflichtigen Ortsarmenverbande erstattet werden sollen, und zwar durh Vermittelung des Kreises, dem der Ortsarmenverband an- gehört. Der Kreis foll dem Ortsarmenverband mindestens

wei Drittel der Kosten als Beihülfe gewähren.

i Abg. Drawe beantragt, daß der Kreis auch das leßte Drittel übernehnen soll, wenn dasselbe in einem Jahre 25 Proz. der vom Ortsarmenverband aufzubringenden S:aatss steuern übersteigt, und begründet den Antrag damit, daß eine zu hohe Armenlast den Ruin des Ortsarmenverbandes herbeiführen könne, zumal hier, wo es ih um die dauernde Versorgung Hülfsbedürftiger handele und in Folge der Erb- lichkeit. der Epilepsie mehrere Mitglieder einer Familie hülfs- bedürftig sein könnten.

Minister des Jnnern Herr furt h:

Ich möchte glauben, taß die Annabme des Antrages des Hrn. Abg. Drawe nicht nothwendig ist und fogar bedenklich fein könnte; zunätst nicht nothwendig, weil in derartigen Fällen, wie sie der Abg. Drawe konstruirt, der Kreis in der Lage ift, seinerseits zu beschließen, daß er mehr als F beitragen und sogar dem Ortsarmen- verband den Beitrag ganz erlassen kann. Jh glaube aber, es ist auch bedenklih, daß man den Kreis nah cinem fo äußerlichen Moment zur Zahlung verpflichtet, wie es in diesem Antrage angegeben ift. Denn, meine Herren, wenn in der betreffenden Gemeinde im Uebrigen Kommunalsteuern garniht oder nur in minimalem Betrage erhoben werden, wird dieselbe nicht überlastet, wenn sie z. B. für cinen epileptischen Hülfsbedürftigen 25 °/9 aufzubringen hat. Hat fie dagegen vielleiht 200, 300, 400%%zu zakblen, so können diese 259/ unter Umständen allerdings eine {were Last für sie werden. Ich möchte daber glauben, daß die Fassung, wie sie in den Kommissionsbes{lüssen enthalten ift, dem Bedürfnisse vollständig genügen würde, und eine derartige äußere Bindung der Kreise, die eine nit unbedenklihe Vermehrung ihrer Verpflihtungen enthält, niht für zweckmäßig halten.

Abg. von Rauchhaupt stimmt diesen Ausführungen vollständig bei und will den Kreisbehörden selbst die Sache überlassen; er bemerkt ferner, daß die Provinzen zweifellos berechtigt scien, die ganzen

sten zu Übernehmen. : Fu Aba, Friten lehnt den Antrag Drawe aus denselben Gründen

ab. Wo es sich um einen armen Ortsarmenverband bandele ,„ Éônne der Kreis {Gon über den Zrreidrittel-Betrag hinausgehen ; bei cinem wohlhabenden Ortsarmenverband würde der Antrag Drawe aber un-

wirksam sein. A - L dul zieht in Folge der Erklärung des Ministers und

der Stimmung des Hauses seinen Antrag zurü.

Abg, Wessel beantragt, daß der Landarmenverband nur be- rechtigt sei, die Erstattung der fonstigen Kosten von dem endgültig unterstüßurgêpflihtigen Ort8armenverband zu verlangen.

Minister des Junnern Herrfurth:

Matericlle Bedenken gegen den Antrag Wessel sind meinerseits nit zu erheben. Ich halte denselben aber nicht für unbedingt noth- wendig, weil ih glaube, daß auf Grund des jegt bes{lossenen Wortlautes bereits der von ihm gewünshte Zweck erreiht werden kano. Zunähst beißt cs ganz ausdrücklich: „vor- behaltlich anderweitiger Vereinbarung.“ Ih glaube, es unterliegt keinem Zweifel, daf, wenn der Provinzialverband fagt: ih will das Drittel nit haben, die Gemeinde nit darauf bestehen wird, es zu bezablen, sodaß eine entsprehende Vereinbarung ohne Weiteres in allen solGWen Fällen erzielt werden wird.

Sodann aber glaube ich, daß überhaupt die Landarmenverbände, d. h. die Provinzialvertärde, Kommunalverbände, einzelne große Städte infolge ihres Selbstverwaltungsre{chts vollfländig in der Lage sind, auf Forderungen, welche fie gegen Einzelne haben, zu verzihten, Sie haben das Ret, zu bescklicßen: wir wollen das Drittel für dieses Jahr oder überhaupt nit cinzichen, au wenn ihnen dieses Recht in dem rorliegenden Gesetz niht aus- drücklich beigelegt wird. Sollte man aber besonderen Werth darauf legen, d zum Ausdruck zu bringen, so würde i meinerseits besondere Bedenken dagegen nit crbeben.

Abg, Rickert kält den Antrag Wessel gleichfalls für über- a N Bohßt bittet um Annahme der Antrages Wessel, in welchem er eine obligatorische Vorschrift für den Landarmenverband sieht.

Minister des Jnnern Herrfurth:

Ih wiederhole, daß ich sa&lihe Bedenken gegen die Annabme des Antrages des Hrn. Abg. Wessel niht babe. Aber den Hr. Abg. Bob, der deduzirt, es sci hier dem Landarmenverbande eine obliga- torische Vorschrift für die Einziehung gegeben, möchte ih nohmals darauf hinweisen, daß in dem Gesetze selber der Vorbehalt anderweitiger Vereinbarung gemacht ist, das Gesetz weist also direkt darauf hin, daß man es nit unbedingt na der ange» gebenen Regel mahen muß, sondern daß man es anders maten Tann.

Hierauf wird der Paragraph mit dem Antrage Wessel angenommen.

S. 31d bestimmt, daß Kreise und Ort8armenverbände, die für einen von den Landarmenverbänden zu übernehmenden Zweig der Armenpflege bisher ausreichend sorgten, nicht gegen ihren Willen zur Theilnahme an den Einritungen des Land- armenverbandes oder anderen Kosten verpflihtet werden sollen. Kreise und Ortearmenverbände follen mit Genehmigung des Ober-Präsidenten auch in Zukunft berechtigt sein, hülfs- bedürstige Geisteskranke, Jdioten, Epileptishe, Taubstumme und Blinde „in eigene Anstalten“ zu übernehmen. Die hier- bei in Frage kommenden Regelungen der Verhältnisse sollen dur den Ober-Präsidenten bewirkt, Streitigkeiten durch das Dber-Verwaltungsgeriht entschieden werden.

Abg. Würmeling beantragt, im zweiten Say stalt der von der Kommi)fion vorgeschlagenen Worte „in eigene An- stalten“ dem Beschluß des Herrenhauses entsprehend zu seßen Unmittelbar“ und motivirt dies damit, daß auf diese Weise den kleineren Armenverbänden eine im Interesse der Sache liegende größere freie Beweglichkeit gegeben werde.

bg. Frißen: Er möchte den Minisier fragen, ob die hier vorgeschene Entscheidung dur den Ober-Präsidenten nah Anhörung des Landarmenverbandes vorgenommen werden solle.

Abg. von Rau@Gbaupt: Er bitte, den Antrag Würmeling abzulehnen, weil, wenn den aen Verbänden Gelegenheit gegeben werde, ihre Idioten u, \. w. au beliebige Weise unterzubringen, das den Erfolg haben werde, daß die mit großen Koften erri{tete Pro- vinzialanstalt leer stehe.

Minister des Junern Herrfurth:

Meine Herren! Das Wort eunmittelbar“, welches Ihre Kommission erfezt hat durch den Ausdruck: «durch eigene An- ftalten*, hat das Herrenhaus der Regierungsvorlage und die Re- gierungs-or'age dem besteherden Ne&t entnommen.

Der §. 31 des Ausführungsgesetzes, der hier abgeändert werden soll, fagt: die Landarmenverbände sind befugt, die Fürsorge für Geistes- kranke u. \. w. unmittelbar zu übernehmen. Er fährt fort:

Kreise und Armenverbände, welche für einen der unmittelbar zu übernehmenden Zweige der Armenpflege gesorgt haben, können niht verpflichtet werden an der betreffenden Einri@tung des Land- armenverbandes theilzunehmen.

Ebenso findet sih dieser Ausdruck „unmittelbar“ noG am Schlusse des 8. 31.

E meine Herren, is aber doch das Verhältniß durch dies Geseß gegenüber dem §. 31 sehr wesentli geändert, und zwar da- dux, daß aus der Befugniß der Landarmenverbände eine Ver- pflichtung geworden ist. Jetzt, glaube ih, muß man allerdings dies „unmittelbar* \trikte interpretiren und den Kreisen und Ort8- armenverbänden zwar die Befugniß zum Auss{eiden aus der Ge- meinschaft nit {hon dann zugestehen, wenn sie durch Zablung von Bei- trägen an irgend cine beliebige andere Provinzial- oder eine Privat- anstalt für ihre Geisteskranken, Blinden, Epileptischen 2c. sorgen, fontern nur dann, wenn sie diese Sorge unmittelbar in eigenen An- stalten übernehmen. Ih möhte deshalb glauben, daß die JInter- pretation, welche hier von der Kommission gegeben i}, doch auf zu- treffenden Gründen beruht, und ih kann meinerseits mich für dea Antrag Wuermeling ni@t aussprechen.

Dem Hrn. “Abg. Frizen gegenüber möhte ih meine Zu- stimmung zu seinen Ausführungen in Betreff der Bedeutung des Zufaßes „mit Genchmigung des Ober - Präsidenten“ aus- sprechen. Meines Erachtens sind aber seine Voraussegungen so ganz zweifellos, daß sie noch cincn besonderen Ausdruck in dem, Gesetz kaum zu finden brauchen. Nur geht cs meines Erachtens zu weit, wenn er annimmt, daß der Ober-Präsident wenn ic ihn rihtig verstanden habe gezwungen sein solle, die Genebmigung zu versagen, sobald der Landarmenverband ausreichend für die außerordentlihe Armenlafst gesorgt hat.

Meine Herren, das leßte Moment is meines Erachtens nit das Aussch{lag gebende, sondern der Umstand, ob der Landarmenver- band in seinen Interessen geshädigt wird, wenn cinem cinzelnen Kreise der Ortéarmenverband oder einer größeren Anzahl derselben die un- mittelbare Uebernahme der Fürsorge in eigenen Anstalten gestattct wird. Wird der Landarmenverband dadur niht geschädigt, ift er vielleiht mit dem Arrangement ganz zufrieden, so liegt au kein Grund für den Ober-Präsidenten vor, die Genehmigung zu versagen. Ich meine aber, das ist alles so selbstverständlid, daß cs cines be- sonderen Ausdrudckes in dem Gesetz selbst nit bedarf.

Abg. Seyffardt: Im Interesse der humanen Behandlung und der möglihst {nellen Unterbringung der bier in Rede ftchenden Atmen sei es dringend nöthig, daß den kleincren Verbänden die Mög- lidfeit gegeben werde, in ihrer Weise für dieselben zu sorgen, und er bitte deshalb, den Antrag Würmeling anzunehmen.

Abg Bohbßt: Eigentlich sci der zweite Saß des §. 31d na den früheren Beschlüssen unnöthig; da er aber einmal bestehe, so möthte er bitten, ihn do so zu fassen, daß die großen Einrichtungen der Provinzialverbände nit überflüssig gemaht würden, und zu diesem Zweck den Antrag Würmeling abzulehnen.

Minister des Jnnern Herrfurth:

Ich möchte nicht ss weit gehen wie der Hr. Abg. Bohtz und cin Bedürfniß für die Beibehaltung des zweiten Absatzes überhaupt in Abrede stellen. Jch glaube, es kann au sehr wohl im Interessz des Landarmenverbandes liegen, daß große Gemeinden, namentli große Städte, fih für einzelre Zweige ihrer außerordentlihen Armenpflege besondere Anstalten cinrichten, und es kann eine solhe Einrittung oder eine sol@e Anstalt schr wohl auH in Zukunft im beider- seitigen Interesse liegen. Gegenüber den Ausführungen des Hrn. Abg. Secyffardt möchte ih roch Folgendes bemerken. Wenn er sagt: wir haben, um allen unseren Bedürfnissen zu genüzen, nit Anstalten genug, die im Besite von Orts- oder Lant- armenverbänden find, wir müssen uns au an Privat- anstalten halten und müssen deêwegen au einzelnen Kreisen und Ortsarmenverbänden die Befugniß geben, {ih ibrerseits in Vertragêverhältnisse mit folcken Privatanfslalten einzulassen so kann ih das nit für zutreffend cra@ten. Denn wenn auf eine solche Anftalt zurückgegriffen roerden muß, so kann man es cben dem Land- armenverband Üükerlafser, darauf zurückzugreifen. Wenn man aber mit der Rechtêwirkung der Aus\{chcidebefugniß dies ganz allgemcin au den Ortsarmenverbänden zugestehen will, so gebt man einer großen Gefahr entgegen, nänulich der Gefaßr, daß Gemeinden aus- scheiden, namentli wenn der Ober - Präsident in Ertheilung der Genehmigung etwas loxer sein follte zu der Zeit, wo sie sehr geringe oder gar keine Verpflichtungen haben, und daß fie in dem Moment, wo diese Verpflihtungen groß werden, fagen: jest ireten wir wieder cin. Ih glaube, es ift kein Zwang gegen die cinzelnen Eemeinden auëzuüben, entgegen dem Gesetz bier den Auêsnahméfall ferrer beizubehalten, sondern fie würden ihrer- seits sagen : wir haben die Berechtigung des Aus\cidens, wir machen von diesér Berechtigung in Zukunft aber keinen Gebrau mehr, weil es uns zu tbener wird, sondern wir treten wieder in die Gemeirschaft ein. Deswegen glaube ih, daß es richtig ist, den Antcag Wruermeling abzulehnen.

Abg. Dr. Freiherr von Heereman: Er glaube, daß cine fol@e Gefahr durch den Antrag Würmeling schon deswegen aus- ges{lofsen fei, weil die Ertscheidung des Ober - Präsidenten ciner fjol@en vorbeugen werde. - Aber er sche nit ein, warum man ciner Gemeinde verwehren wolle, in einer gut eingerihtcten Anftalt einer anderen Gemeinde ihre Kranken unterzubringen, und bitte deshalb, den Antrag Würmeling anzunehmen.

Abg. Dr. Langerhans: Na srinen Erfahrungen in der Kom- mune Berlin müsse er bitten, den Antrag Würmeling abzulebnen.

Nachdem Abg. von Jagow fich noch gegen den Antrag Würmeling ausgesprochen hat, wird Art. 31d mit dem An- trage Würmeling genehmigt.

Art. 4 bestimmt, daß das Gescy am 1. April 1893 in Kraft treten soll, das Herrenhaus hatte den 1. April 1892

vorgeschlagen. 16 nt S

Aba. Freiherr von Zedlitz: Mit Rücksicht darauf, daß in dieser kurzen Zeit die nöthigen Gebäude von den Provinzialbehörden nicht erbaut werden könnten, bitte er, den Termin noch ctwas Hinaut- zuschieben. i Hes d

Abg. Dr. Langerhans: Die Nothwendigkeit, bis zur definitiven Errihtung der nöthigen Gebäude die betreffenden Armen in Privat- pflege zu nehmen, werde nie ganz schwinden ; im Intcresse der Erlei(te- rungen, die das Geseß dcn kleincren Verbänden gebe, bitte er, es beim 1. April 1893 zu belassen.

Aba. von RauGhhbaupt: Er trete diesen Ausführungen wvoll- ständig bei; die Kommission babe ftatt des Jahres 1892 das Jahr

1893 nicht ctwa mit Rücksit auf die zu errichtenden Neubauten

- (Mahnruf eines deutschen Arkbeiters an seine Genossen.

eseßt, sondern weil die Provinzial: Landtage nur alle zwei Jahre ei pati ea rail also alle  bis zum Jahre 1893 die Materie dur{- gearbeitet haben könnten. s

Der Artikel wird dana unverändert genehmigt.

Es folgt die Berathung des Gesezentwurfs, betref- fend die Eblinderung einiger Bestimmungen wegen der Pensionirung der Gemeindebeamten in den Landgemeinden der Rheinprovinz. /

Aba. Freiherr von Eynatten: Er bätte für das Geseh rück- wirkende Kraft gewünscht; da das niht möglich ci, so möge man cinen Pensionsfonds bilden, um die ungenügenden Penfionen der früher pensionirten Gemeindebeamten zu erhöhen. i

Der Gesezentwurf wird unverändert angenommen, womit die Tagesordnung erledigt ist.

Schluß 1 Uhr.

Statistik und Volkswirthschaftz

Der deutsche Arbeiter und die Sozialdemokratie.

Von

Georg Hansen. Berlin 1891, Puttkammer und Müblbrecht, Buchhandlung für Staats- und Rehtswissenshaft; Preis 1 4).

In der vorliegenden Shrift spri{t ein Arbeiter zu Arbeitern, belehrend und aufflärend, klar und deutli, in schlidtem Deutsch, in cinem Tone, der für alle Arbeiter verständli% sein dürfte. Er will vornehmlich denjenigen Arbeitern die Augen öffnen, welhe noch nicht ganz von den Neten der Sozialdemokratie umgarnt sind. Sein Ziel ift, den Arbeitern ans Herz zu legen, fest an dem zu halten, was sie haben, und daëselbe nach Kräften zu verbessern, stait auf die Versprehungen der Sozialdemokratie zu bören, dîie ihnen in Wahrheit nur rauben, was sie E nesiben, nämli bie Ersparnisse, die Freiheit, die Familie, den Glauben.

Diese im beflen Sinne populäre Schrift ist ni@t nur für Arbeiter, fondern au für Arbeitgeber beherzigen3werth und zeiGnet si dadur aus, daß sie die Theorien der Sozialdemokratie durch die Sprache und Beispiele des praktishen Lebens, niht aber wieder durch theo- retishe Betrachtungen, welhe sich nur zu oft als cin S@lag ins Wasser erwiesen haben, widerlegt.

Die Uebelftände, über welcke die Arbeiter zu klagen pflegen, sucht der Verfasser, der es wissen muß, hauptsählih in dem Leben und Treiben der Arbeiter selbst, nit aber in den Unvollfommenheiten des gesellshaftlihen Lebens. Eine Hauptquelle der üblen Lage ist nach der Ueberzeugung des Verfassers der unmäßige Branntwein- rerbrauch, der ten Arbeitern jährlich mehr Geld koste, als der Militär-Etat an Ausgaven nöthig maht. Weiter führt er aus, wie die Arbeiter bei einem Strike in der Regel von den Führern, die von deren Gelde herrlich und in Freuden leben, geprellt werden, wie die Sozialdemokraten es bei cinem Strike niht auf das Woh! ter von ihnen geleiteten Arbeiter, fondern nur auf deren Unzufriedenheit absehen, unnd daß sie nur fseltfisüchtige Zwecke damit verfolgen. Tref- fend wird der Shmut der sozialdemokratischen Literatur, welche den Arbeitern die Herzen und Sinne verwirrt, harafterisirt, das Handwerk der Agitatoren in ihrer , verderbliWen Wirkung flargelegt und vor Allem ihre Prahlerei, als ob es ihnen um das Wohl der Arbeiter zu thun sei, „aufgedeck. „Vor der Wakl so beißt es da rufen diese Leute immer: Nur, wir baben in Wakbrhbeit ein Herz für die Arbeiter! Haben dann ließli die Arbeiter st{ch von folhem Volksbeglücker bethören lassen und ihm Sit und Stimme im Reibstage vershaft, dann hört man außer einizen großartigen Reden über Volksarmuth und Volksbeglückung auß gar nichts. Alle unsere sozialpolitishen Gesfeße, _als Krankenkafsengeseßh, Unfallverücherung, Alters- und Invaliden versorgung (man fkarn bier das neue Arbeitershutgesey binzufügen. D, Red.) haben wir nit den Sozial- demokraten, sondern den bürgerliben Reicbstagsparteien zu verdanken. Wo nun die Sozialdemokraten über diese Gesetze zu den Arbeitern {\prehen müssen, da thun sie es nur mit größter Geringshäßung, fie suchen dieselben dem Arbeiter zu verleiden. Warum? Weil die Sozialdemokraten nur durch die unzufriedenen Volksklassen ibre Zwecke erreihen können.“ Ju cinfaher und vernünftiger Weise werden alsdann die Forderungen der Sozialdemokratie in ibrer Ungereimtbeit und in ihren Folgen dargelegt. Sehr wenig Zutrauen hat der Verfasser zu ciner Iünftigen sozialdemokratischen Regierung : denn die neucn „Beamten“ würden das Volk shinden und plagen und fi bereichern; zum Beweise dessen __ führt er Beispiele aus der Gescihte, wie manqherlei Erfabrungen aus dem Fabrikleben und den Strikes an. Des „aleihen Loha“ für Alle führt er treffend auf fcine Absurdität zurück und fragt, warum ni@t Hr. Singer sein ganzes Vermögen der „guten Sache opfc:ec. Der Verfasser sucht dann auf dieselbe praktiscze Art darzu- legen, warum obne Kapital die Welt gar nicht cxistiren kTönre, und daß die Arbeiter in dem Zukunftsftaat ein elendes Leben führen würden: fie würden nihis mehr sparen können, ihre Vater- und Familienreck@te verlicren, zu Sklaven werden, und die ländlichen Arbeiter würden al8dann Tagelöhner auf den Staatsdomänen ! Der Verfasser mat au dem Märchen, daß die bei den lehten MReicbstagêwahlen für Sozialdemokraten abgegebenen 12 Milionen Stimmen von Sozial- demokraten herrühren, ein Ende: die wüste Agitation nebst alicrhand Bedrohung und Wahlbeeinflussung hab: viele Arbeiter, obwohl sie noch ni@t zur Sozialdemokratie gehören, dazu v.rleitet, für Arbeiter- kandidaten zu stimmen. i A

Zum Sgluß f\pri{t der Verfasser die Ueberzeugung aus, daß die jeßige Sozialpolitik auf einen großen Theil des Arbeiterstandes von heilsamem Einfluß scin werde und daß für das revolutionâre Programm der Sozialdemokratie in den breiten Schichten des Volks ber;li wenig Neigung vorhanden sei. Von hundert Arbeitern, die für die Sozial- demokratic stimmen, wisse kaum einer, was deren Programm enthalte. „Die große Masse bemerkt er gewiß mit Reht— begeiftert sich weder für cinen sozialdemokratif{ organisirten Voiksstaat, noch hat sie Verständniß sür die dokirinären Sätze, auf denen sih die sozialdemokratishen Irr- lehren aufbauen. . . die Massen wenden si stets derjenigen Partei zu, welche die treffendste Kritik an vorbandenen Mißftänden zu üben weiß. Aber gerade in der Kritik an vorhandenen Mißständen suchen einige bürgerlihe Parteien die Sozialdemokratcn noch ¿u überbieten, und bedenken nicht, daß ste dabei den Sozialdemokraten geradezu in die Hände arbeiten... . Es ift dringend nothwendig, daß aile Parteien, welche auf dem Boden der heutigen Gefelischafts- ordnung ftehen, zusammenhalten in der Bekämpfung der Irrlehren der Sozialdemokratie.“ Wenn nebenbei gegen die landwirthschaftlihe Schußzollpolitik polemisirt wird, so verkennt der Verfasser offenbar den Zweck derselben, der mit in erster Linie auf dic Erhaltung der nationalen Arbeit, also auch der Arbeiter, gerichtet ist. Für das, was die Sozialdemokratie in dem «Zukunsftsftaat“ den Arbeitern nehme Religion, Familie, Eltern- und Kinderkiebe biete fie keinen Ersaß, für die persönliche Freiheit Sfklavenketten ; in der ganzen Lebensweise werde man sich nach den Befehlen von Vorgesetzten einrihten, wie es heutzutage do§ nur Zuchthausfträfling tbun. Können folche Versprechungen den Arbeiter locken und Ne

Die falschen Apostel müffen so fordert er zurückgewiesen werden. „Sdwließt Eu so ruft er den Arbeitern zu that- kräftig an Kaiser und Reih an! An Euren Kaiser {ließt Euch an, der versprochen hat, EuG- gerecht zu twoerden. Hat der Kaiscr Eu, den deutshen Arbeitern, nit unzweidveutige Beweise gegeben, daß Er Euch helfen œil? Wird Ec auf dem einmal betretenen Wege fortshreiten können oder nicht? Ih bin der festen Ueberzeugung, daß, wenn unser Kaiser auf halbem Wege stehen bleibt, die Schuld daran einzig und allein an uns Ar-

beitern liegt. Wir müfsen unsern Kaiser in seinem Werke unter-

Æüßzen. Ni@t gegen, sondern mit dem Kaiser vorwärts, das sei

unsere Losung.“

. Möchte die Strift namentlich in Arbeiterkceisen die weiteste

Verbreitung finden!

Invaliditäts- und Altersversiherung, der Landes - Versicherungsanst alt

abgewiesen und weitere 110 Anträge erledigten sich auf andere Weise, sodaß bis zu gedachtem eitpunkt überhaupt 3205 Anträge zur Ver- abschiedung gelangten. Der jährlihe Betrag der 2576 Renten be- ziert si auf rund 363 200 Von diesem Betrag zahlt das Reich als seinen Antheil 128 800 A; die übrigèn 234400 hat die Landes-Versicherungsanstalt zu decken.

Die Meliorationen in der Eifel.

Die auf die Hebung der Land- und Forftwirthschaft im Eifel- gebiet geriteten, durch Bewilligung außerordentliher Mittel des Staates und der Provinz unterstüyten Bestrebungen haben auch wäh- rend der jüngsten Zeit in der bisherigen Weise guten Fortgang ge- nommen. In dem Rechnungsjahre 1890/91 sind, abgesehen von den mit einem Zusammenlegungsverfahren verbundenen Melio- rations-Unternehmungen, für welche innerhalb des Regierungs- bezirks Trier 32400 M zu Händen der Generalkommission bewilligt und verwendet worden sind, 22 Meliorationen in den 4 Eifelkreisen Daun, Prüm, Wittlich und Bitburg mit einem Koftenaufwande von 48 442 c theils begonnen , theils fortgeführt oder beendet worden. Dieselben erftrecken {ih über eine Gesammt- flähe von 652,36 ha, welde theils durch Thonröhrenzüge entwässert, theils, soweit es Wiesengelände betrifft, mit Eat- und Bewässerungs- Einrichtungen planmäßig versehen worden sind. Seit der zum 1. April 1884 erfolgten Einstellung des sogenannten Gifelfonds in den Haus: haltêplan des Staates und der Provinz sind im Regierungsbezirk Trier 124 Meliorationen dieser Art zur Ausführung gelangt, nämli 46 Wiesenmeliorationen, welwe si über 1190 ka erstrecken und

# ihrer Herstellung cinen Kostenaufwand von 345 892 4 erfordert aben, und 78 Drainagen von Genossenshaften und Gemeinden, welche bei einem Flächenbereih von 1658 ha ¡usammen 362 403 6 gekostet haben. Bei Gelegenheit der Berathungen über die Ver- theilung der Eifelgelder für das Jahr 1891/92 find für den bier in Rede stehenden Zweck weitere 74 757 F zu Gunsten des gedachten Regierungsbezirks ausgeworfen- worden, mit deren Hülfe fünf mit der wirths{aftlihen Zusammenlegung der betreffenden Gemarkung verbundene Meliorationsanlagen bergestelit, elf bereits im Bau be- griffene genossenshaftlihe Meliorationen weitergeführt uad weitere vierzehn in Anariff genommen werden sollen.

Hand in Hand hiermit gehen die Bestrebungen zur Ausdehnung und Verbesserung der Waldwirthschaft, _zur Beförderung des Futter- baues dur Unterstüßung von Feldgratsaaten, sowie zur Hebung des Flahs- und Hanfbaues, für welhe Zwecke au neuerdings wiederum ansehnlidere Geldbeträge zur Verfügung gestellt worden sind. Es3 ist nit zu verkennen, daß die seit nunmebr sieben Jahren planmäßig geübte Meliorationethätigkeit zu einer Verbesserung der wirth\c{aftlihen Lage der Bevölkerung bereits geführt hat. Auß nimmt die Erkenntniß des wohlwollenden Verkbaltens der Behörden und der Zweckmäßigkeit der getroffenen Maßnahmen erfreuliher Weise fort- geseßt zu, was sich. insbesondere au darin auê8prägt, daß die Be- theiligten si in immer ftärkerem Verhältniß zu eigenen Leistungen bereit finden lassen und oftmals ihrerseits auf Unternehmungen zurüdk- kommen, die früber iroß des Angebots höherer Beihülfen wegen mangelnder Willfährigkeit haben zurückgestellt werden müfsen.

ZUr Arbeiterbewegung.

Ueber den belgishen Bergarbeiter-Ausstand wird der „Köln. Z.“ aus Brüssel vom 2. Juni berichtet :

Die fünfte Woche des Ausstandes in Charleroî findet voŸ über 20 000 Feiernde. Die Aeußerungen, welhe der Leiter der eArbeitsritter*, Callewaert, einem Berichterstatter in die M ge- sprochen, dürften zur Kennzeichnung der Stimmung dienen. ach dem „siegreihen“ politishen Ausftand der wirtb\&aftliGe Auésland! Der Tagelohn des Bergarbeiters beträgt gegenwärtig 4,86 Fr.; vor Jahresfrist war er 3,50 Fr. Tas wäre ja sehr \@Sôn, aber der Preis der Magerkohle hat sich inzwischen verdoppelt. Die Berg- leute sind jedo bescheiden und verlangen niht doppelten Lohn, sondern eine mäßige Erböhung, weil sie au eine Schichtkürzung beanspruchen. Callewaert erging \sih nun des Längeren über die Grubenordnungen, an denen er in erster Linie auszusegen hat, daß sie einseitig von den Arbeitgebern aufgeftelt werden. Callewaert verlangt die Erri®@tung von Grubeneinigungsämtern, deren einziges in Belgien bestehendes ih bestens bewährt. Er klagt über die Vor- frift des Wahlrechts zu den amtkliGen Gewerbe- und Arbeits- kammern, wona eine vierjährige Anfässigkeit am Arbeitsorte gefor- dert wird; bei dem Nomadenleben der Bergleute cheint nur ein geringer Theil der Belegschaften diese Bedingung zu erfüllen, Von feinen „Rittern der Arbeit“ sagt Callewaert, sie feten 28000. Die Arbeitsritter bilden 53 Bergarbeiter-Gewerkvereine und 10 Gewerk- vereine von Glas- vnd Eisenhüttenarbeitern im Bezirk Charleroi ; dazu kommen noch 43 Vereine im Mittelbecken und im Borinage. In [leßtern Bezirken wird wieder gearbeitet, um, wie Callewaert selbst sagt, mit der Mehrheit der dortigen Arbeiterschaften zu geben. Ieder Ritter zablt_ monailich 1 Fr. in die Vereinskafse, wel {e vor- nehmlih zur Entschädigung eutlafsener Arbeiter herangezogen wird. Der Ausstand t sih nah seiner Ansicht so lange aushalten, weil die Arbeiter die Wirtbshäuser nit besuhen und weil die 1,eben den Gewerks- vereinen der Arbeitsritter gebenden Krämervereine fih für Kredit- bewilligung entschieden haben. In den gewerblihen Kreisen von Charleroi ist man überzeugt, daß viele Ausständige zur Arbeit zurück- zufkehren bereit sind, wenn ihnen der nötbige Schuy vor den Auf- wieglern zu Theil wird. Der nicht ausftändige Maurermeister der Grube Blanchisserie wurde cm Dienstag von Ausftändigen überfallen und S 9 Frie

e der „N, Pr. Z.* geschrieben wird, genügt der geringste Anlafi, um neue Äussitnde hervorzurufen, So ftriken im Centre {on wieter 1800 Bergleute aus verschiedenen, zum Theil gering- fügigen Ursachen. Die Arbeitermitglieder der Industrie- und Arbeits- räthe des Borinage haben, wie der „Voss. Z.* vom 3. d. M. aus Brüssel mitgetheilt wird, beschlossen, drei Vertreter an den König zu entfenden, um ikn zu ersuhen, für die Annahme der Verfafsungs- durchsicht und für das allgemeine Stimmrecht einzutreten. Im Mittelbecken des Hennegau sind jeßt tausende vlämische Arbeiter aus Grammont, Enghien und aus anderen Dörfern în den Dienst der Zechen eingetreten und haben Löhne zwischen 2,75 und 3,50 Fr. an- genommen, : ;

Der Dudweiler Austräger der Warken's{hen Zeitung „Shlägel und Eisen“, Math. Klein, hat an den Verl er Es, in der „Saarbr, 3,“ veröffentlihtes Schreiben gerichtet :

„Da ich nah reisliher tericquna zu der Einsicht gelangt bin, daß ih auf dem bis jegt gewandelten Wege immer mehr zur Sozialdemokratie kommen würde, so erkläre ih hiermit, daß

mi entschlossen habe, die Zeitung «S{lägel und Eisen“ blos mehr bis böhftens zum 1. Juli zu behalten; follte sich aber noch eher Jemand finden, welcher dieselbe übernehmen will, so kann er sie sofort haben. Ih habe jeyt vollständig er- kannt, daß ih dadur nicht allein in finduzteller und politisher Hin- sicht, sondern auch in religiöser und \ittlicher insiht immer mehr zu Grunde ginge, wenn ih so weiter arbeite. Jch bin ein Ghrist ; und der will ih bleiben und sollte es kosten was 78 will ! Es wird daher hiermit agr erl- daß derjenige, welcher die Agentur,

e Elsaß- Lothringen sind bis zum Schluß des Monats Mai 2576 Alters - renten angewiesen worden. Als niht begründet wurden 519 Anträge

klärung der Berliner Delegirten ab: In Erwä

Produktion am \chärfsen zum Ausdruck gelangt, wägung, da

unqualifizirten Arbeiter seßt, in fernerer Erwägung,

form sein foll, erklären die Berliner Delegirten si Maa geher gegen die Branthencentralisation und die Metalarbeiter-Union. Der letzteren selbs beiz wir uns zur Zeit außer Stande, da die gegenwärti

now Zeit zur Kräftigung bedarf. dem Fall, daß der Kongreß die Union beschließen joll der leßteren stets anerkennen und ihr jede fonstige gedeihen lassen werden,“

Wie die , Presse“ drudckerstrikes Nr. 3 der

erscheinen.

Meldung der „Köln, Z.*, zu einem Zusammenstoß zw und den ausfständigen Shneidern. sammelten si vor dem Geschäft cines der ver aßten

Polizei gelang es, nach einem kleinen Scarmüzel, vertreiben und die Ordnung wieder herzustellen.

sammlungen der Angestellten der Londoner Gene E

berihtet die „A. C“: Wie der Vorsitzende, T. T

thre Forderungen bis heute nit bewilligt find, an

zwölfstündigen Arbeitstag einführen wolle Falls die ral-Omnibus-Gesellshaft das Glciche thue. Sekretär der leßteren Gesellschaft

ersucht, eine Abo estellten zur Erörterung der

Sa(hlage zu emp Tag, 7täzige Kündigungsfrist, 8

Anwesenden verpflichteten {ih sodann, der rung zum Strike Folge

Ì zu leisten und ihn zusehen, bis sie den

12stündigen Arbeitstog e

eneigt, den zwölfftündigen Arbeitstag zu bewilligen, w

erklärte gestern im Unterbause in Beantwortung einer

die Regierung könne sch unmögli in die Streiti Kapital urd Arbeit mischen. Hauptstadt fordern die Autoritäten auf,

Maßregeln z nicht He

Vorgänge ähnli wie in Paris eintreten,

das Fahren der O RAN zu verhindern. Die Ursa ist, wie bekaunt, die Ein

Der englishe Minister des Jnnern und- Angestellten michrerer Wäscher eien, welche spraHen, daß das Fabrik- und Werkstättengeseß auch dehnt werden möge. Der Vertreter des Londoner Ge

seien, au) auf die Wäsberinnen angewendet würden. selben sei eine entfeplice,

äschereien nehmen würden.

zum S@hute ihrer Gesundheit. Aufsicht über die Waschanstalten wäre Aufgabe der Was die allgemeine Frage anbeträfe, so habe er

lihen Parlamentéabgeordneten unmittelbar zu wenden.

versammelien 17 000 Mitglieder ibrer Berufsgenossenschaft vertreten,

nach Veérminderung der Arbeitszeit, Drohung mat einftweilen wenig Eindruck, weil 1/20 der Berufsgenossenschaft angehört. In F Arbeiter-Abordnung und dem gesellschaft \@eint die Gefakr eines Ausstandes beseitig

angenommen, indem auch die Arbeiter in den Masch auf den Werften und im Hafen die Arbeit einstellten.

nah Gefle abzugeher, um die dortige Polizei bei der fang der Ordnung zu unterstüßen. ändig.

Die bremischen Krankenkassen.

E is s z g es iet in Wirksamkeit und batten ihren

shriebene Hülfskassen, eingeschriebener Hülfskafsen. Im Landgebiet B Krankenkasse, 1 Baukrankenkasse, 15 eingeschriebene Bremerhaven: Betriebskrankenkassen, 2 10 cingeshriebene Hülfskafsen. kasse, rtskrankenkasse.

um 24, März 1891 d Brüderfaftskrankenka e (eingeshr. Hül den 25 Dil oenseste en auswärts dom

ilirte bener-Dülfota è llen Jak

ülfsk'assen

aben zwei eingeshriebene Hülfs orderungen niht oran nth

n Bremen eine örtliche Arbeiter Deutschlands, Siß: Hamburg) andere (die Central-Kranken- und Sterbekasse der

sowie das Umtragen der Zeitun übernehmen will, sich sofort bei mir zu melden hat, damit ich demlofbèn die Sache über eben kann.“

«Vulkan“, Siy: Hamburg) seit Februar 1890. Eine

| Auf dem Métallarbeiter-Kongreß in Frankfurt a. M. legte, wie wir einem Bericht des „Vorwärts“ vom 3. Iuni ent- nehmen, Körsten die Berliner Verhältnisse dar und gab folgende Er- ) gung, daß in einer Stadt wie Berlin mit ihren Riesenbetcieben die moderne Form der

dieser moderne Betrieb den eigentlichen berufsmäßigen Arbeiter mehr und mehr verdrängt und an seine Stelle den fogenannten

sation nur das getreue Spiegelbild der jeweilig berrs{enden Produktions-

unter dem Druck der Verhältnisse neugeschaffene Organisation erft Wir erklären jedoch, daß wir in

miltbeilt, konnte in Folge des Bu - e Medizinis-Pharmazeutishen Rund- \fchau“ (Herausgeber Dr. med. Desider Fodor) am 1. d, M. nicht

In Prinzeß Street in London kam es am Montag, na einer Leßtere, etwa 1000, ver-

dessen Arbeiter ihm treu geblieben find, und versuchten diese, nah Ab- lauf der Eßstunde, an der Rückebr zur Arbeit zu verhindern. Der

Ueber die gestern an dieser Stelle kurz gemeldeten Massenver- und der Road Car-Gesellschaft und über ihre

ist es die Absicht des Gewerkvereins, einen allgemeinen Ausftand zu verfügen, sobald drei Viertel der Londoner Kutscher und Schaffner ih dem Verein anges{lossen baben. In allen Theilen Londons find Mectings ge- Tire Zott es heißt, daß die Angestellten der beiden Gefellschaften, Falls

Arbeit einstellen werden. Der Vorsitzende theilte ferner mit, daß die Road Car Gesellschaft ihn davon verständigt habe,

Er kabe deshalb den

orderungen seien diese: 12stünbige Arbeitszeit, alle 14 Tage ein freier j Schillinge für den Tag für die Kutscher, 6 Stillinge für die Conducteure und 5 Stillirge für die mit dem Waschen und Halten der Pferde betrauten Männer, Die etwaigen Aufforde-

Die Direktoren der General-Omnibus-Company wollen, wie der Voss. Ztg.“ telegraphisch gemeldet wird, die Forderungen der Leute heute in Erwägung ziehen, und die London-Road-Car:Cowmpary ift

mnibus- Company ein Gleiches thut. Der Lord des Schaßamts Smith

Regierung nach dem Vorbilde kontinentaler Regierungen Sthritte thun würde, um den Ausstand der Omnibusbediensteten abzuwenden,

Auch fast alle Blätter der englischen

: Falls der große Omnibusstrike wirkli ausbriGt. Die Strikenden beschlossen, gewaltsam

ührung et.ier Markenkontrole.

] empfing vorgestern im Unterhause eine Abordnung des Gewerkschaftsraths sowie die Besitzer die Bitte aus-

Shipton erklärte, es wäre dessen Wunsch, daß dieselben Bestimmungen des Gefeßes, welche für die Frauenarbeit in der Textilindustrie gültig

| i und er boffe, daß die dem De lept vorliegenden Amendements au Nücksiht auf die Ange Dann sprachen vier Wäscherinnen von

e ihren langen Arbeitsstunden und von dem Mangel an Vorkehrungen

Der Minister erwiderte, die sanitäre

Amendements-Bill Stellung genommen und müsse den Erschienenen deshalb anheimgeben, {i mit ihrem Anliegen an die denselben freund-

Nah Meldungen der „Voss. Z.* aus Paris vom gestrigen Tage si gegen 2000 Eisenbahnbedienstete,

und beschlossen den Ausstand, wenn ihre Forderungen, namentlich nit bewilligt werden. Die

Eisenbahnleute im Ganzen 350 000 beträgt und von diesen kaum olge einer Unter- redung des Ministers der öffentlichen Arbeiten Yves Guyot mit der Direktor der Orleans-Eisenbahn-

Wie uns aus Gefle berichtet wird, hat der von den Arbeitern bei den Sägewerken begonnene Ausstand größere Ausdehnung

Arbeitgebern und Arbeitern verhandelten vor dem Landeshauptmann. ier Compagnien vom Regiment Helsinge haben den Befehl erhalten,

s sind über 1500 Arbeiter aus-

An Krankenkassen waren am 1. Mai 1891 im bremischen

men: 12 Junungekrankenkassen, 16 Betriebs- (Fabrik-) Krankenkassen, 3 Baukrankenkassen, 1 Ortskrankenkasse, . 22 einge- 25 Verwaltungsftellen auswärts remen: 1 Fabrik- ülfskassen. In rtéfrartenfafsen, In Vegesack: 1 Betriebskranken-

1 _ Die vorbemerkten im bremischen Staatsgebiet domi- zilirten Krankenkassen insgesammt 87 waren fämmtlih au \{on während des pen Jahres 1890 in Betrieb, Außerdem war bis e mit diesem Tage behördlicerseits geschlofsene fdrasse) in Thätigkeit, Von

sen waren 23 während des vollen Jahres 1 trieb, während eine erst im August 1890, und cine erst im Februar 1891 er- rihtet ist. Außer diesen 25 als den Anforderungen des 8.75 des Kranken- ver e rungsgelepes enbg auswärts tuge afsenen eingeschriebenen

assen, welche diesen An-

elle und zwar die eine (die Central-Kraxnken- und Sterbekasse aller seit November 1890, die

in weiterer Er-

daß die Organi-

im Namen ihrer im Prinzip für utreten, erklären 1 beftebende und

te, die Beschlüsse Förderung an-

isen der Polizei

eMittelmänner*, den Haufen zu

al-Omnibu s- Forderungen utherît, erklärte,

diesem Tage die

daß sie den Londoner Gene-

rdnung der An- fangen. Ihre

so lange fort- rrungen hätten.

enn die General- Anfrage, ob die

gkeiten zwischen

u treffen, damit che des Strikes auf sie ausge- werkschaftsratbs Die Lage der-

tellten der

L-kalbebörden. bereits zu der

welche am Mittwoch

die Zahl der

L

inenwerkftätten, Vertreter von

Aufrecterhal-

Siß: In der

domtzilirter

eng Prio 90 in Be-

Verwaltungs-

Metallarbeiter

die „A. C Bevölkerung leßten 10 Fahren mit.

London Liverpool , Manchester . Birmingham Leeds . , Sheffield Bristol , Bradford , Nottingham Salford . Newcastle U s Portsmouth Letcefster Oldham . . Sunderland. Cardiff , Blackburn Brighton Bolton . Preston , INorwih . . Birkenhead . Ouddersfield Derb

W24, Plymouth Halifax . . , Wolverhampton

*) Abnahme 6,2 9%.

der Bericht vor:

guten

Urtheil zuließen.

Markt, zum Mus, zum

10. Oktober statt.

men.

wurde gezeigt.

S{weine werden noch

pflügt, unbefriedigend, ih gebessert. Wacwsthum fort. Obftkulturen gut.

deen,

gestellt keine Wagen,

mann u. Co.), Die 85 127 A im Vorjahre.

Die Lage des Marktes

Tonnen,

Abschluß die jährlich duftriewerke zeigen verlangen von den

Ausnahmen, Gaskohlen {ind

Bunkerkohlen.

erzielt: auf §8 F für

Gemeinde-

Bevölkerung zu verzeichne

Unterweisu

Ueber den von dem Kr berg im Jahre 1890 abgehalten Obstbaumzugct für Volks\chulleh Köntgsberg liegt im „Centralbl. für die Unterrichtsverwaltung“ folgen-

inte und

Der 1. Theil begann am 28.

Bei sämmtlichen Theilnehmer kenntniß in dem Fathe vorhanden, d führungen waren jedoch nit so bek Bäumen durchaus erforderli Aufmerksamkeit und ihren Eifer in an wirklichen Obstbäumen gelernt über die Fertigkeit eines

Der 2. Theil umfaßte Bäumchen im Sommer; die Baumes bis zum Fruchtectrage ;

von Zaun- und Shußz-Hecken: K Der 3. und leßte Theil des Es wurde die Verwert Wein, zu Mus und Gelee, das Dörren des Obsftes theils yr Die Behandlung des Most

Das Shhneiden dcs Wein Pflanzen cines Baumcs, Ausf\ä wurde praktis vorgeno Da zum Verwerthen der G eigene Bedarf im Hause drängt, # trägen und Ausführungen eine ga

Wie aus dem Regierun durch den starken Verbrau die Vorräthe desselben seh sich die Preise des Rindvieh

Saate: j Zan elen Berich getretde in ganz Bayern im Laufe des Monats Mai dur{gehends bestens entwickelt. Die Wintecsaaten sind, 74 Der Klee hat gelitten; Der Hovfen ift gut.

te

Mäusefraß herbeigeführt worden. so wird das Sommergetreide den

an der Nuhr und

steigend. Von den unlängst Eisenbahn Kölnrechtsrheinisch 457 00 Frankfurt 168 000 Tonn dabei hat die Bahn den einzelnen Zeche eboten hatten, 105 6 bewilligt. übliche Kauflust für Zechen ziht auf höhere Preise. Die zu geschlossenen

992 508 462 303 400 774 309 119 284 508 206 874 194 495 139 575 176 235 145 359 165 690 127 989 122 376 111 343 116 542 82 761 104 014 107 546 105 414 96 537 87 842 84 006 86 502 81 168 73 794 73 630 75 766

hri folgende vergleichende in den großen

en

krankenversiheruüiüg war währeitd bes Jahres 1890 und {i no in Thätigkeit für das bremische Landg-biet und für Bremerhaven.

Ergebnisse der Vol

f8zählung in England. Aus den Resultaten der diesjä

gen Volkszählung in England theilt

Tabelle über die Z Ben englischen Städten Die einzige Stadt, in der etn Rückgang der n E Liverpool.

3315544

unahme der in den

1891, Zunahme 9%. 4 211 056 104 518 000 505 300 429 200 367 500 324 200 221 700 216 300 212 000 198 800 186 390 183 800 159 205 142 100 131 500 130 000 128 900 120 100 115 400 115 000 107 600 100 900 99 200 95 400 94 100 84 200 82 900 82 600

Land- undo Forsttoirthschaft,

ng in der ObftbaumzuGHt.

Handelsgärtner Stepe in Brauns9- dreigliedrigen Kursus in der

rer des Regierungsbezirkes

Mai und endete am 7. Juni. n war eine gewisse theoretishe Vor- le Handgriffe und praktishen Aus- r g sie zur Erzichung von nd, hohem Grade, daß alle Arbeiten . und ausgeführt wurden und ein Jeden am S@lusse des Kursus

wiederum die Beredelung der jungen Anpflanzung und Beh

r die Sorten für die Tafel, für den Dörren sowie zur Obstroeinbereitung ; Anlage rankheit und Heilung der Obstbäume. F Kursus fand vom 6. bis einsbließlich"

Es erregte daher ihre

andlung des

hung der Wald- und Gartenbeeren zu

der Aepfel und Birnen zu Wein, sowie

mmen.

akti

, s. theils Seis durchgenom- ) ev bis zum Gerusse sowie die Fest- stellung des Sâäure- und Zuckergebhaltes vor und nah der Gäbrung

stcckes, das Nagolen, das recelrechte gen der Aeste an großen Obftibäume:4

arten- und Waldfrüte on der o war die Theilnahme an den Vor- nz besonders rege.

Viehzucht.

asbezirk Trier geschrieben ch von

zusam es auf ( in : immer qu lunge S@weine im Sinken begriffe

wird, find

Futter während des langen Winters menge\{chmolzen.

Gleihwokbl balten

ihrer bisherigen Höhe. Aut fette t egauth während die Preise für n sind.

stand in Bayer au.

Die Weinaus sichten Meherfache Schäden find dur Hagel, Frost und Sollte das Wetter günstig bleiben, Ausfall des Winters genügend

In Oberschlesien sind am re@tzeitig gestellt keine Wagen,

Berliner ferde-Eisenbahngefellschaft (I. Lest- innahme vom Mai cr. beträgt 87 559 Æ gegen Stettiner Mashinenbgu- bauwerft Aktiengesellschaft v In der Aufsihhtsrathssißung am Dividende von 79/0 auf die Pric Stammaktien in Vorschlag zu bri Vom Ruhrkohlenmarkt berichtet die „Kölnische Zeitung": stff unverändert feft,

vers{chlo

zufolge

ssenen Lokomotivkoblen er 0 Tonnen, linksrheinis{ch 170 000 Elberfeld n, die früher zu 103 M an» Ju Saarbrücken erreichte der Menge. Die ß längere als Entgelt Eisenindustrie Verhandlungen, im Inlande mit zu annähernd demselben Preise vers{chlo Gewaschene Nußkoble ge Durch die Besprehungen innerhalb der Kohlen- und der industrie am Ende vorigen Monats Förderkohle ohne bei 15 bis 30 %/%-Stüden, und sür Ko Werke haben Abschlüsse zu 8 bis 82 zu 13, in Schmelzkokes zu 16—18

en,

hat sih das Sommer- soweit niht umge- der Wiesenstand Der Tabak schreitet im nnd ungleichmäßig, die

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für KohTken und Koks in Obershlesfen. An der Ruhr sind am 4. Juni gestellt 10 436, nit reGtzeitig

3, Juni gestellt 3744, nit

Anstalt und Shiffg- orm. Moller u. Holberg. Mittwoch wurde beschlossen, eine ritâtsaktien und von 6 % auf die ngen.

die eung leicht vâlt die

170000 Tonnen;

_ großen Jus Lieferfristen und dafür einen 'Ver« neigt, mit einigen

280 000 Tonnen M, nah dem Auslande

en. Hamburg kauft stark ht troß des Sommers gut,

Eifen-

ist vorläufig eine Einigung Rückgewähr, auf 82 big 9 testob

Á in Koblen gemacht, in Kokez

le auf 9 4 Große