1891 / 132 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Der Prinz von Wales hielt am Freitag auf Be- fehl der na einen Said (den vierten in dieser Saison) ab, zu dem Lord Salisbury und andere Minister,

owie die Botschafter erschienen. : | Glase eat sich von dem Jnfluenza - Anfall ¿edt vollsiändig wieder erholt is wollte shon heute seinen Siß im Unterhause wieder einnehmen. :

Der bilde Premier-Minister Sir John Macdonald ist laut Telegramm aus Ottawa am 6. Juni Abends ver-

n. , ,

E a dem Vorsiß des Marquis von Hartington fand am 4, d. M. eine weitere vorberathende Sißung der Arbeits- komission statt. Die für die Sekretäre der Gewerkvereine be- stimmten Fragebogen gelangten zur Vorlage und wurden mit ge- rivgen Aenderungen gutgeheißen. Darauf folgte eine Erörterung der Abtheilungen 7 und 8 des in der vorvergangenen Woche nicht änzli L Berichts des Verhandlungsaus- gänzlih zu Ende gelesenen Berichts i [1 usses. Die wichligere von beiden ist Abtheilung 7, welche den folgenden Wortlaut hat: „Wir sind der Ansicht, daß die anderen Fragen, mit welchen die Kommission si, abge)ehen von der bereits definirten Thätigkeit der drei Unterausshüsse, zu befassen hat, entweder von der gesammten Kommission oder von zu diesem Zweckx ernannten Sonderaus- \hüssen behandelt werden sollten.“ _Zu diesen Fragen gehören : (a) das Geseg in Hinsicht auf die Berbindung (Kombination) von Arbeitgebern und Arbeitnehmern; (b) die Zweckmäßigkeit der Regelung der Arbeitsstunden durch den Staat; (ec) die Folgen staatlicher oder städtisher Beschäftiaung von Arbeitern. Die Kommission Ls ferner, daß die Unterausschüsse jede weite Woche tagen sollten. : Ee y Mehrere Parlamentsmitglieder hielten am Freitag Ahend unter dem Vorsiß Chamberlain’s eine Berathung darüber, ob es sih empfehlen würde, ein Kranken- und Alters- versiherungs-Geseß einzuführen. Es wurde beschlossen, die Ausarbeitung einer Altersversiherungs-Bill vorzunehmen. Einen Versiherungszwang beabsichtigt man indeß nicht einzu: führen. i E Die Aufhebung der Ausnahmegeseßve in Frland, die der irische Ober-Sekretär Balfour in seiner jüngsten Rede in Ausficht stellte, soll fih, wie die „A. C.“ vernimmt, auf aanz Jrland, mit Aus\{luß der Grafschaft Clare und einzelner Distrikte der Grafschaften Tipperary und Kerry, erftrecken.

Die Delegirten Neufundlands haben sich nun- mehr mit der englishen Regierung dahin geeinigt, das von dem Parlament der Kolonie für drei Jahre angenommene Abkommen durch ein dauerndes Arrangement zu ersegen. Die Arbeiten der Abgesandten dürften in wenigen Tagen

llendet sein. s | _ # Jn Form eines Blaubuchs ist der Bericht der indi- \chen Regierung über den „moralishen und materiellen Fortschritt und die Lage in Jndien“ während des Jahres 1889/90 erschienen. Der Bericht erweckt, wie die „Alg. Corr. schreibt, den Eindruck, daß das große indische Kaiserreich, die Perle Englands, auf dem besten Wege einer gedeihlihen und zufriedenstellenden Ss begriffen ist, Dem Blaubuch i ende Mittheilungen entnommen: : : s B E Ps va starke Band aiebt erschöpfendcn Auff{chluß über alle dos große indif@e Reich betreffenden Fragen, über Verwaltung und Geseßgebung, städtis®e Angelegenheiten und Sanitätswesen, Justiz, Verbrehen und Polizei, Finanzen, Lantwirthsckaft und Bergbau, Postwesen, Erziehung, Literatur, Handel und Industrien und viele andere Gegenftände. Unter diesen befinden fi au die Gingeborenen-Staaten, über welche in kurzer Frift eine große Debatte im englishen Parlament zu erwarten fteht. Au Manipur ift in dem Blaubuch aufgeführt. Es ift, so lesen wir, der cinzige organisirte Eingeborenen-Staat unter der Regierung von Affsam und enthält eine Bevölkerung von etwa 220 000 Seelen. Seine Bruttocinnabmen werden auf etwa 80 000—100 0009 Rupien verarsSlagt. Gegen Gnde des Jahres 1889/99 gab es in Indien 775 Städte mit eigener Ver- waltung, welche im Umfarg zwishen dem großen Bombay mit seiner Bevölkerung von nahezu 800 000 Perfonen und kleinen Fleden mit weniger denn 5000 Bewohnern variiren. Die fstädtiswe Verwaltung liegt in der Hand von Ausschüssen, welch{e im Einklang mit den Provinzialgesezen Steuern erheben und über die Einnahmen verfügen können. Die Sanktion der Lokalregierung ift jedo zu allen neuen Steuern erforderli. In allen größeren Städten und in vielen kleineren wird die Mebrhcit der Auss{ußmitglieder von den Steuerzablern erwäblt. Viele Aus\chüsse sind auss@ließlih aus Ein- geborenen zusammengeseßt. Die Thätigkeit der Post erfuhr während des Jahres eine autgedebnte Erweiterung. Die Poftämter und Brief- kästen wurden um 10 %/% vermehrt, desgleichen die Länge der Post- linien um 45 °/0. Die Zahl der Briefe, Zeitungen und Padete, welche die Poft beförderte, überstieg die des Vorjahres um 6 0. Auch die Erziehung macht gedeiblide Fortschritte, „obwohl der Tbeil der Bevölkerung, welcher zu lesen und zu {reiben vermag, und die Zahl der Kinder, welche zur Schule gehen, in jeder Provinz, Birma allein ausgenommen, sehr unbedeutend it“, Während des Jahres 1889/90 erschienen in Indien 558 Zeitungen in 16 verschiedenen Sprachen. Zwei in bengalisher Sprawe veröffentlichte Zeitungen rühmen sch der größten Verbreitung, eine Tagesßzeitung mit 1500 und ein Wotenkblatt mit 20 000 Exemplaren. Die Zahl der in der bengalischen Bibliothek eingegangenen Publikationen betrug 2603 oder 75 mebr als die Dur{scnittszahl der leßten fünf Jahre. Von einer Abnahme des Sklavenhandels ist leider wenig zu merken. Er joll vielmehr im Süden des Rothen Meeres in voller Blüthe stehen, und es heißt, daß sowohl auf dem Land- wie auf dem Wasfserwege an- dauernd ganze Karawanen asfrikanischer Sklaven den Nordküsten Arabiens zugeführt werden. Der Bau der Eisenbahn nach Man- dalay bat viel zur Beruhigung der östlichen Distrikte und der Shan- Staaten beigetragen, eine Verminderung des Polizeibestandes ermöôg- lit und sich außerdem so einträglih erwiesen, daß die birmanischen Eisenbabnen im Stande sind, eine Dividende von 4% zu zahlen. Die Gesammteinnahmen in Unter- und Ober-Birma „vabmen im vergangenen Jahre bedeutend zu. Nab der Voliszäblung vom 26. Februar 1891 beläuft sich die Bevölkerurg von Britisch-Indien auf über 220 Millionen, gegen 198 Millionen im Iabre 1881. Die Gesammt - Bevölkerung der Eingeborenen-Staaten beträgt etwa 654 Millionen in 1881, E 7 5

Aus Kalkutta vom 5. Juni wird über den Prozeß in Manipur berichtet : y

Die Untersuchung bat ergeben, daß ter Senaputtv den Befehl zur Hinrichtung der Öffiziere nur mit Widerstreben und auf beson- deres Drängen des Tongal-Generals ertheilte. Dieser versiwerte

ibn, daß er zu weit gegangen sei, um auf Verzeibung tenen zu dürfen, und daß es deshalb besser sei, die Sabibs zu tôdten, fo [ange sie noch in seiner Hard wären. Der Beri&t tes Henkers stimmt mit den früheren Angaben überein. Nath dem Tode der unglüdcklihen Opfer wurden ihre Küße abgebauen, vm die Fefelin von ihnen zu entfernen. Mr. Grimwood, wel&er tur& einen Speerwurf getödtet war, wurde später noh enthauptet, chne de jede feine Füße abgehauen wurden. Aus den weiteren Verbantlungen ging hervcr, daß der Senaputty in bervorragender Weise persönli arm Kampfe theilnahm, das Kommando „Feuer“ ertbeilte und aub ju gegen war, als der Mob die Offiziere angriff. Er licß sie darauf ins Gefängniß führen, obwohl er mit leiter Mübe ibre Flucht hâtte bewerkstelligen können. Während der winrihtung bielt er fi in der in näcbster Nähe gel egenen Wawhe auf. Eestern wurde der Schluß der Anklage verlesen, auf wel&e der Angellagte si „nit

\ckuldig* erfl?.te. Die Besckultioungen wider ibn lauten 1) auf Artist eines Krieges gegen die Königin- Kaiserin und 2) auf Ver- übung von Mord. Frankreich. S 4 aris, 8. Juni. Der Minister-Präfident de Freycine gab F dem am Sonnabend abgehaltenen Ministerrath die erfolgte Konstituirung einer Centralkommission für geographische Arbeiten bekannt, Dieselbe besteht aus Beamten der Ministerien des Krieges, der Marine, der öffent- lihen Arbeiten und des Jnnern. Der Justiz-Minister Fallières machte die Mittheilung, daß die Vorunter- suchung in der Melinitangelegenheit abgeschlossen sei. Es wird nur gegen U Triponé, Fasseler und Feuvrier weiter vorgegangen werden. e Der Obere Kolonialrath hat endgültig einen Geseß- entwurf betreffend die Kolonialgesellshaften, fest- gestellt, nah welchem die Regierung dringend zur s{hleunigen Organisation von Kolonialgesellshaften aufgefordert werden joll.

Der portugiesishe Finanz-Minister Carvalho ist vor- gestern Nachmittag nah Lissabon zurückgereift. L

Jn der Sigzung - der Deputirtenkammer vom Sonn- abend brachte der “Minister des Jnnern Constans den Geseßentwurf, betreffend die Errichtung einerRenten- kasse für die Arbeiter ein Nach dem Bericht der „Köln. Ztg.“ erklärte Déroulède, der Minister müsse sih anheijhig machen, für diese Angelegenheit die Kabinets- frage zu stellen, wofern er si nicht dem Vorwurf des Charlatanièmus ausseßen wolle. (Lärm.) Redner bean- tragte die Dringli(hkeit und fügte hinzu, man beschuldige ihn, der Schleppträger Boulanger's zu sein. Dieser Vorwurf gehe indessen von der „infamen Mehrheit“ aus. Der Präsident erwiderte, er habe die erwähnte Shmähung nit gehört, aber Déroulède beleidige selbst die Kammer und sege sih dadurG dem Tadel aus. Déroulède entgegnete in beleidigender Form und der Präsident erklärte, Déroulède vershärfe seine Beleidigung noc, anstatt sie zurückzunehmen. (Unterbrehungen.) Der Präsident unterwarf sodann die Frage der Verwarnung mit zeitweiliger Ausschließung aus dem Hause der geheimen Ab: stimmung der Kammer. Dreimal nacheinander fiel das Er- gebniß zweifelhaft aus, und damit war der Vorfall erledigt, da für die Verwarnung eine öffentlihe Abstimmung nicht zu- lässig ist. Der Antrag auf Dringlichkeit wurde darauf mit 347 gegen 87 Stimmen genehmigt. Beim Zolltarif be- kämpfte Jamais den Vorschlag, ungezwirnte Seide aus- zunehmen, da man dadurch einen ganzen landwirthschaftlihen Jndustriezweig vernichten werde. Schließlih nahm die Kammer einen Antrag an, E Mittwochsfißzung dem Studium der Arbeiterfrage zu widmen. E

Die Zollkommission bes{loß, Unshlitt und Fette zu Jndustriezwecke zollfrei einzulassen, dieselben müssen jedo vor der Verzollung denaturirt werden. Ee

Das unter dem Befehl des Admirals Gervais für eine Fahrt nah der Nord- und Ostsee bestimmte Geshwader wird si zusammenseßzen aus den Panzerschiffen „Marengo“, „Requin“, „Marceau“, „Furieux“, dem Kreuzer „Surcouf“, dem Torpedo-Aviso „Lance“ und den beiden Torpedoschiffen 128 und 129, Das Geschwader wird Cherbourg gegen den 20. d. M. verlassen, Bergen, Kopenhagen und tockholm be- rühren und Kronstadt Ende Juli erreihen. Seinen Rückweg nimmt das Geshwader über Christiania, Edinburg, Ports- mouth und Plymouth und trifft Anfang September in Brest wieder ein. i /

Ueber die Schiffe, welche das Geshwader bilden, wird der N. P. Z.“ berichtet : 2 T a: N ra find drei neueren Typ8, wäßrend das erstgenannte (,„Marengo*) bereits über 20 Jahre alt ift. Das größte Interesse bictet das Thurmschiff „Marceau“, cin Schwestershiff des „Holhe*, „Magenta“ und „Neptune* dar. Diese vier Schiffe baben ein Deplacement von je 10581 t, sind mithin von un- gefähr derselben Größe wie die im Bau befindlichen deutschen Panzer- schiffe A bis D. Der , Marceau* licf im Jahre 1887 vom Stapel yund bat eine Lnge von 100,6 m, eine Breite von 20 m, eine Tiefe von 13,1 m und einen Tiefcang von 8 m. Die Panzerdicke beträgt vorn 40 cm, mitishiffs 45 cm und binten 39 cm, während die Panzerstärke der Thürme gleiWfalls 40 ecm beträgt. Die artilleristisbe Armirung kbefteht aus vier 34 cm- Geschüßen, welde in den beiden Thürmên, und a&t 14 cm-Gesüyen, die in den Schanzen placirt find; außerdem befinden fih no 12 Revolver-Kanonen am Bord. Das Sw@ifff bat ¿wölf Kessel mit 36 Feuerftellen; die Mascinen indiziren 8900 Pferdekräste, die dem Schiffe bei 78 Umdrehurgen eine Maximalges{windigkeit von 15,17 Knoten verleihen. Der „Regquin“ ift ein Breitseitenpanzer mit einem Deplacement von 7168 x, also kaum so groß als die deutschen Panzersciffe der „Sawjen“-Klasie (7400 t). Er ift im Jahre 1885 vom Stapel gelassen und ist 85,3 m lang, 18 m breit, 9,5 m tief, bei einem Tiefgang ron 7,2 m Die Panzerftärke beträgt vorn und hinten 30 ecm, mittsckifffs aber 50 em. Die Armirung in den Schanzen besteht aus zwei 65 cm-, elf 47 em- und vier 10 cm- Geschützen, sowie zwei Revolver- Kanonen. Bei einer Masinenkrast von 39500 Pferdekräften entwickelt das Si cine Fabroeschwindiakeit von 14—15 Knoten, Der .Furieux*, 1883 vom Stapel gelassen, hat ein Deplacement von 5560 t, ist mitbin ctwas größer als unsere „Oldenburg“ (5200 t). Er hat eine Länge von 72,5 m, eine Breite von 17,7 m und eine Tiefe von 7,3 m, bei einem „Tief- gang von 65 m, Die Panzerung hat vorn eine Dicke von 32 em, mitishi}s von 50 cm und hinten von 40 ecm; die Panzerstärke der Thürme beträgt 45 cm, Das Scwiff ift mit zwei 47 cm- und vier 10 ecm-Geschütßen, sowie 16 Revolver-Kanonen bestückt. Die Maschinen indiziren 4107 Pferdekräfte und verleiben dem Stiffe eine Fahrges{chwindigkeit von 13,92 Knoten. Der « Marengo ift ein altes, 1869 vom Stapel gelassenes Holzshif von geringem Gefechts- werth. Er hat ein Deplacement von 7187 t, ist 86,2 m lang, 17,4 m breit, 10,5 m tief, bei cinem Tiefgang von 8 m. Die Panzerung ist am Bug und Mittschiff 20 ecm, hinten 18 em und am Reduite 16 cm dick. Die Bestückung besteht aus vier 27 em-, vier 24 cm-e und siebzehn 14 em-Gesbüßen, sowie zehn MRevolver- Kanonen. Mit Masthinen von 83647 Pferdekräften läuft das Scif 13,49 Knoten. Der Torpedojäger „Surcouf ist 1888 vom Stapel gelassen und ganz aus Stahl erbaut. Die französische Flotte zähit fünf Schiffe dieses Typs, die je ein De- placement von 1848 t haben, mithin etwas kleiner sind, als der deutshe Torpedojäger „Greif“ (2000 t). Der „Surcouf ist 95 -m lang, 9,3 m breit und 6,6 m tief und hat eine Segelfläche von 675 qw. Die Armirung besteht aus zwei 14 em-, vier 47 cm- und vier 37 cm-Geschüßen sowie vier Torpedo-Lancirrohren. Das Swiff läuft 15 bis 16 Kroten die Stunde. Die genannten Schiffe haben eine Besaßung von 2107 Mann, wovon auf den »Marceau 665, den „Requin“ 373, den „Furieux“ 248, den „Marengo*® 670 und den „Surcouf“ 151 Kövfe entfallen. s Z

Der Oberst Lebel, der Erfinder des Lebelgewehrs, is geftern gestorben. :

Bei dem gestrigen Jahresbankett der monarchischen Presse hielt, wie „W. T. B.“ meldet, Graf d\Haussonville eine Rede, in welcher er seiner Zustimmung zu der Haltung der Deputirten der monarchischen Partei Ausdruck gab, welche alle ihre Anstrengungen auf die Vertheidigung der religiösen und

konservativen FJnteressen rihteten. Graf d'Haussonville A sodann „J die der konservativen Presse zufallende Auf- abe hin, welche darin bestehe, das Land aufzurütteln ; der Redner appellirte an die Hingebung der E ischen Jugend und \{loß, Frankreih müsse nah der Rückehr eines Königs streben, der dem Vaterlande den ihm gebührenden Rang in Europa wieder verschaffen werde.

Gestern Nachmittag hatten einige hundert Personen vor der Montmartre-Kirche eine antiklerikale Kundgebun veranstaltet, wobei es zu einem ziemlih ernsten Zusammensto mit der Polizei kam. Sechs Personen wurden verhaftet. :

Der „Soir“ meldet aus Havre, da befürchtet werde, die Agenten Balmaceda's könnten troy des Sequesters den Kreuzer „Presidente Errazuris“ entführen, habe die Seebehörde das Schiff in ein tiefer gelegenes Bassin bringen assen, welches es nur nach Passiren mehrerer Schleusen verlassen könnte.

Rußland und Polen. u

Das Kais erlihe Manifest, welches die Auflösung des beim Staatssekretariat für das Großfürstenthum Finland eingesezten Comités für finischGe Angelegenheiten anordnet, ift aus E E e 2e datirt und hat nah

St. Pet. Ztg.“ folgenden Wortlaut: : 5 «Wir Meaatere E von Gottes Gnaden Kaiser und Selbst- berrscker aller Reufsen, Zar von Polen, Großfürst von Finland 2c. 2c. thun kund und zu wissen: Jn Anbetracht der Veränderung in den Ordnungen für Erledigung dec Angelegenbeiten „im Staatsfekretariat für das Großfürftenthum Finland, haben Wir für gut befunden, vom 1. nädfikommenden Oktober n. St. das beim Staattfekretariat ein- geseßte, durd das anäbiae Manifest vom 8. April (27. März) 1857 eingerichtete Comité für finische Angelegenbeiten einzuziehen. Welches Allen, die es betrifft, zur unterthänigen Nachatung gereiche. Zur größeren Gewißheit haben Wir dieses Eigenbändig unters{rieben. Gatscina, den 1. (13) Mai 1891. Alexander.“ 4 N

Der Großfürst: Thronfolger ging, wie aus Sibirien nach St. Petersburg gemeldet wird, am Sonnabend auf der Station Ssungatschinskaja an Bord eines Dampfers, um den Ssungatschi und Ussuri abwärts zu fahren.

Ftalien.

Anläßlih des National-Festtages war die Stadt Rom gestern festlich beflaggt. Der König hielt, von der Bevölkerung enthusiastish begrüßt, eine Revue über die Garnison ab und überreihte, dem „W. T. B.“ zufolge, per- sönlih dem Kapitän Spaccamela und dem Korporal Cattaneo für ihr heldenmüthiges Benehmen bei der Explosion des Pulverthurmes vor der Porta Portefe die militärishe Tapferkeits-Medaille. Auch in Neapel fand geftern eine Truppenschau statt, bei welcher die Königin und der Kronprinz enthusiastish begrüßt wurden. i

In der Deputirtenkammer gab am Sonnabend bei der Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Einstellung einer außerordentlihen Ausgabe von 8 600 000 Fr. in das Budget des Kriegs: Ministeriums, der Shag-Minister Luzzatti einen kurzen Ueberblick über die finanzielle Lage des Landes, Der Minister hob hervor, daß Dank den im Vor- anschlage - sür 1891/92 vorgesehenen Ersparungen in der Höhe von 46 Millionen und Dank der Herabseßung der Ausgaben für Eisenbahnbauten auf 50 Millionen jährlih der S sich auf 5 Millionen reduzire. Dieses Ergebniß sei erzielt worden, troydem in dem Vor- anshlage die Einnahmen um 37 Millionen niedriger angeseßt und die neuen Forderungen für außerordentliche militärische Zwede sowie für Amortisationen vorgesehen worden seien. Bei der Neuaufstellung des Budget sür 1891/92 habe die Regierung die VerpfliGßtung übernommen, dur Ersparungen und organishe Reformen den _noch vorhandenen unbedeutenden Fehlbetrag zu beseitigen. SchließliÞh betonte der Minister, daß für jede neue Ausgabe neue Einnahmen vorgesehen werden müßten. Auf eine Anfrage des Deputirten Minitcalchi erklärte der Minister des Fnnern Nicotera, daß das Erdbeben in Oberitalien sehr heftig gewesen sei und lange angedauert habe. Jn Verona habe große Besorgniß geherrs{t, doch sei der verursahte Schaden gering. Jn Tregnago, Badia-:Cala- vena, Margenizzo seien die Wohnhäuser stark beschädigt, in Margenizzo sei ein Menschenleben zum Opfer gefallen. Die Regierung Ae L ENs e um der Noth abzu-

elfen (vgl. a. „Mannigfaltiges),

° De cis Stefani“ veröffentliht folgende Note: „Verschiedene Blätter haben ein Schreiben des französischen Deputirten Millevoye über die english-italienishen Beziehungen veröffentlicht, in welhem Mittheilungen wieder- gegeben wurden, welche Millevoye durch den Prinzen Napoléon gemalt sein sollen. Wir find ermäthtigt, zu erklären, daß diese Mittheilungen, insofern sie genau ver- standen sein sollten, nur willkürliche persönlihe Muth- maßungen des Prinzen, dem sie zugeschrieben werden, dar:

stellen würden,“ Portugal.

Die Deputirtenkammer hat in ihrer vorgestrigen Sizßung mit 105 gegen 6 Stimmen das Uebereinkommen mit England genehmigt. Jm Senat soll die Berathung morgen, Dienstag, beginnen, Die Lissaboner Blätter drücken ihre Freude über das Votum der Deputirtenkammer aus.

Türkei.

Der Sultan empfing, wie „W. T. B.“ aus Konstan - tinopel meldet, am Freitag nah dem Selamlik den Staats- sekretär Dr. von Stephan und überreichte ihm den Groß- kordon des Dêmanié-Ordens. Nah dem Empfange gewährte der Sultan dem Botschafter von Radowig eine Privat- audienz, in welcher er seinem Schmerz über den Vorfall bei Tscherkeßköi und der Hoffnung auf baldige Befreiung der Gefangenen Ausdruck gab, sowie Maßregeln in Ausficht stellte, welhe die Wiederholung derartiger Ereignisse unmögli machen sollen. Der Bolschafter dankte dem Sultan für seine Theilnahme und Bereitwilligkeit, das Leben und die Befreiung der Gefangenen zu sichern, deren Geschick nicht nur von Deutschland, sondern von ganz Euxopa mit banger Tung me verfolgt werde. Er (der Botschafter) hoffe gleih- falls, daß der Sultan in seinem anerkannten Bestreben, die Türkei auf die Höhe der übrigen Kulturftaaten zu erheben, die ege s ide von Ereignissen solcher Art verhindern werde. Dem Selamlik hatte der Botschafter von Radowiß nicht bei-

ewohnt. Nah dem deutschen Botschafter wurde der russische otshafter Nelidoff empfangen, der dem Sultan seinen Dank für die ihm L N Brillanten zum Osmanié- Orden, welche der deutsche Botschafter von Radowiy und der österreichish-ungarishe Botschaster Freiherr von Calice seit längerer Zeit besigen, abzustatten.

Griechenland.

gin und die Prinzessin Maria sind einem lge gestern an Bord gereist, von wo sich die begeben werden.

Abg. Freiherr von Lo ë das Gese Ausdruck, das theilung des Grundbesißes hi des Großgrundbesißes entgegenzuarbeiten. Ridckert bezweifelte, shuldung des Grundbesitzes ruhmvollen Grundsäße

geseßgebung

allerdings wüns. Rentenguts.

gab seiner lebhaften Freude über geeignet sei, auf eine

essere Ver- nzuwirken und der Ue

bershuldung daß dieses Gesetz der Ver-

alten preußischen Agrar- aufrechterhalten w g arzellirung aber niht auf dem Wege e Grundbesiger würden niht geschaffen werden. e die Einführung der Unablös- troßdem für das Gesetz stimmen, ng des vorjährigen Gesetzes

ster für Landwirthschaft 2c.

stand gegen das Renteng die Staatsregierung hab glih einen von der über es Hauses gefaßten Beshluß ausgeführt.

raht feien, richteten fih gegen jenes gegen die gegenwärtige Vorlage. zug auf die Parzellirung werde n keiner Weise eingeschränkt.

Die Köni Wolff’ schen Telegramm aus Athen der „Sphakteria“ nah der Krim

Herrschaften nah St. Petersburg

Belgrad, 8. Juni. Jn der dem ö Gesandten Freiherrn von Thömmel gebenen Note der serbishen Re Einwendungen Oester Konsumsteuern wird, fährt, anerkannt,

sterreihish:-ungarischen 4, d. M. über- gtlerungen bezüglih der

reich-Ungarns gegen die Zufriedene klein

Institution der Rentengüter Sombart bedauert barkeit der Rente, wird aber weil es manche Verbesseru

Der Mini den Wider stehen zu können ; jenes Gesetzes ledi

daß jene Einwendungen hinsichtlich 2 | bishe Standpunkt serbischen Kreisen hofft m Differenzen und nimmt an, lungen wegen des Handelsvertr serbischen Delegirten dürften \{ zu den Verhandlun land in Wien eintre

Der Minister für Volkswirt genehmigte dem „W. T. B auf die Aktien der serbische ungenügendes Ergebniß hatte, zwischen dem 1, und 16. Zuni

Ein gestern im Negotiner Parteitag sprah seine Mi weisungsbefehl gegen die bezeichnete die Durchführung diese Regierung als

in mehreren

festgehalten.

auf eine baldige Beilegung daß alsdann die Unterhand- innen werden. | aufe dieser Woche gen mit DOesterreih:Ungarn und Deutsch-

hshaft, Tauschanowits, zufolge, da die erste Zeich! 1 Dampfschiffahrts-Gesellschaft ein eine zweite Subskription, die a. St. statizufinden hätte. Kreise abgehaltener liberaler ßbilligung über den Aus- Ö in Natalie aus und j eschlusses Seitens der Verfassungsverlezun Der vormalige griechishe Minister-

ist hier eingetroffen.

von Heyden er- utgesey niht ver- e mit der Vorlage wiegenden Mehrheit Alle Bedenken, die vom vorigen Die Privat- durch das Der Minister iderte Annahme der Beschlüsse zweiter

thätigkeit in Be Rentengutgeseß i bat um die unverär

Aba. von Czarlinsfki wies au die die Regierung der Parzellirung Die Abgg. Freiherr vo von Tzsho ppe sprachen Bei Schluß des Blattes Dr, Miquel das Wort.

Dem Hause der Ab über die zeitlihe B

f die Shwierigkeiten hin, Seitens Privater biete. n Huene, Dr, Sattler und ir das Geseg.

Präsident Trikupis nahm der Finanz - Minister

Bulgarien.

Die „Agence balcanique“ erklärt anderen Zeitungs meldungen, daß der Aufenthalt des hierselbst nur ein gelegentliher ge- habe hier, auf der Dur(hfahrt nah gleih anderen Fremden die Shlacht- en Krieges besucht.

Schweden und Norwegen.

uni. Das Storthing begann ungen über den Zolltarif für Von dem Abg. Hals wurde ein nah eiteter Zolltarif eingebraht. Nach 105 gegen 4 Stimmen beschlossen, vorgelegte Entwurf den egt werden solle. gestern zwei Sißungen in Anspruch; es wurde ch die Wirkung in Erwägung gezoge Herabsezung des Zuckerzolles auf die e und dadurh wieder auf die

rung von direkten Steuern ausüben wer Steen spra sich dem die dur die Zollherab aus dem Bestande der aus. Die Abgg. Schweig

geordneten is ein Geseßentwurf egrenzung der geseßlihen Voraus- Kosten der Unterhaltung oder des und die Verjährungs-

Sofia, 6. Juni. gegenüber General wesen sei.

Neubaues öffentli

s Brialmont fristen bei diesen Leistungen zuge

Der General Konstantinopel begriffen, felder des russisch:türkish

Kunft und Wissenschaft.

stellung im Königlichen ihkabinet. chäße unseres Kupferstichkabinets stellungen weiteren Kreisen des hat lebhaften An- drei Versuche auf estellt, daß der zu n dem Studiensaal und die Anregung, welche : geshlossenen Rembrandt- darf mit Recht als eine bleibende angesehen ch hier mehr als bei jeder anderen fünst- chstt viele auf Unkenntniß gegründete Aufkommen und Ver- der Kupferstich- Ist durch ein

(F) Christiania, 6. am Donnerstag die Verhan das nächste dem Schutzzo

4 Chodowiecki-Aus Kupferst Das Bestreben, die S periodische Einzelaus Publikums be klang gefunde diesem Gebiet bewies. diesem Zweck eingerichte durchaus seine Bestimmung erfüllt, besonders von der vor Kurzem erst Ausstellung ausging, Gilt es do lerishen Erziehung, z zu beseitig bisherige Abgeschlossenheit r Vorschub geleistet hatte. tgegenkommen die Selbstithätigkeit des Laien- mal angeregt, so bedarf es nur no un wirklih ein intimeres Verhältn regenden Schöpfungen des Kunstdruckes ch bedeutet die am 6. Mai eröffnete erken Daniel Chodowiecki’s n Fortschritt auf dieser Bahn. Wenn ch die zwingende Macht seiner ch verblüffende Ueberrashung same Berliner Sittenschilderer en alltäglihen, oft au Masse einen bedeutenden gen aus dem kleinbürgerlichen Leben i ge und satirishe Behandlung ein seine Anekdoten aus fridericianischer jeden weiteren Kommentar von Mehrzahl der Beschauer vers! feinsinnige Kunst- Die unter französi

inanzjahr. system ausgearb langer Berathung wurde mit daß der von dem Zoll:Aus\ch handlungen zu Grunde gel debatte nahm hauptsähli bedeutende Staatska}

quem zugänglih zu magen, der Erfolg der ersten Es hat si herausg te Oberlichtsaal nebe

Die General-

n, welche die Stellung der rage wegen Einfüh- Staats-Minister Antrage des Zollaus\{chusses gegenüber : sezungen entstehenden Einnahmeausfälle taatskasse zu decken, sehr reservirt aard, Danielsen, der frühere Staats-

Herabsezun

breitung die

sammlungen nu bereitwilliges En publikums aber der Leitung desselben, zu den so vielseitig an

i sehr mäßige die Abgg. Aretander, Lavik, N ge des Zollaus\husses vertheidigten. fen heute die Anträge wegen Ei f Fleish und Speck hervor. te Zoll von

olberg die An- Lebhafte Verhand- nführung von Ein- Schließlih wurde Oere per Kilogramm auf ge- isher zollfrei) mit 94 gegen ntrag wegen eines Zolles von gramm auf gesalzene Schinken und Lenden- gegen 49 Stimmen abgelehnt.

Amerika.

ch aus Washington gemeldet wird, „JFtata“ in Tocopilla außer lihen Kziegsbedarf den ameri- ausgeliefert.

Paris eingetroffenen Meldungen | Freitag hat die Kammer eine , in welcher die Regierung aufgefor- uungen von fiskalischen Geldern

ungen rie

lung von W einen weiteren bedeutende Rembrandt sein Publiku genialen Persönlichkeit, of zu fesseln wußte, kommt der ehr des ahtzehnten Jahrhunderts d liströfen Neigungen der breiten entgegen. Seine Darstellun seiner Zeit, seine launi

der beantrag j räuchertes Fleish und Speck (b 17 Stimmen und ein Eventuala 10 Oere per Kilo stüde mit 62

Chile. Wie nacträgli hat der Jnsurgentendampfe den 5000 Gewehren auch sämmt kanishen Kriegsschiffen

Argentinien. Nach in aus Buenos-Aires vom Fr Resolution angenommen dert wird, alle Veruntre streng zu verfolgen.

Guatemala. eingelaufenen Telegramm des Meriko hätten in den nördli geheime revolutionäre in welchen eine Reso! Barillas angenomm trennung gehalten worden wären. sollen bereit sein, sich den Anhängern zuschließen, und reiche Planta Begründung einer neuen Repub

eit werden sicherlich er überwiegenden Aber au der t nit leer aus. ierlihkeit der Be- ige Beobachtungs- der Geistreichthum auf dem Platten- st genug gerühmt worden, es Künstlers weitverbreitete und Sammlerhiße“, sammenbringen n Abdruckgattungen richtete, ständniß seiner künstlerishen paganda bedarf. der alten Hansestadt hohen Alter von fünf or der Kunst-Akademie e reiches Leben endete, irator gewürdigt werden, als geradezu eine führende Rolle ein: {hen Jllustratoren Gravelot, gnettes““, die Taschenbüer, er mit ihren zierlihen Titel- erzählen von seinem Ruhme. hat er selten gearbeitet. Wer Bürger's, Jffland's, Klop- the’'s und Wieland’s Dich- wird die Rührigkeit und unseres Meisters en sih seine Darsiellungen xten eines Basedow, Lavater, abeln, die Jdyllen Geßner's, 's Neue Heloije, die empfind- nes Goldsmith, Yorik und nur felten über das ern und Radirung und Macbeth, scher Begeisterung,

des Berliner

anden werden. und Literaturkenner ge schem Einfluß stehende

der NRadirtecnik, die \carfsinn seelisher Afffekte, gentlihen Darstellung Ein fälle“ sind o

gabe für den Ausdruck seiner neben der ei rande angebrachten und die schon zu Lebzeiten d selbst nicht selten welche fih auf das möglichst vo seines Kupferstihwerkes in alle beweist, daß es für das Ver ge keiner besonderen Pro Jahre 1726 Danzig geboren wurde und in dem siebzig Jahren in Berlin als Direkt nissen niht gerad

St. Louis am 6. d. r’'\chen Bureaus“ en Theilen von Guatemala Versammlungen stattgefunden, ution zur Absezung des Präsidenten en und Reden zu Gunsten einer Los8- Mehrere Garnisonen der Trennung an- genbesißer die Geldmittel zur lik offerirt haben.

Na einem in

bespöttelte [lständige Zu

an äußeren Erei muß vor Allem als welcher er in Deutschland nmmmt, ähnlih den franz Cochin, Eisen 2c. Die „livres à Almanache, genealogishen Kalend gen und culs de lawpe 3 ohne literarische Anregung die älteren Ausgaben von stod's, Lessing's, Schiller's, Goe zur Hand gemüthvolle lernen, Am Vollkommensten deck mit den aufklärerish-nühternen Te Nicolai, Gleim u. A. die Satiren Lichtenberg samen Schwärmereien ei werden in seinen hinausgehenden Kupf Shakespeare's Hamlet Quelle literari Auffassung

Aus der Kapstadt vom 20. Mai meldet ein Telegramm des „Bureau Reuter“: „Der geplante Boerentre Maschonaland hat in ganz

Süd-Afrika die wildeste Auf- regung herorgerufen.

den Thoren von Prä- Gesellschaften welche. angeblich ein Theil eines 6000 aufgeschlagen. t Haushaltungs- und land- sowie große Viehheerden mit Boeren sprach bei General um ihn zu bewegen, Waffen und Munition für Der General {lug ihr Gesuh jedoch rund-

dem Freistaat, Mann starken Sie führen über 100 Wagen mi wirthschaftlihen Gegenständen, sich, Eine Deputation dieser «„Foubert vor, fie zu kaufen.

Empfinden

Gellert's F s, Rousseau

: Richardson zierlihe Duodezformat igen vor uns lebendig. die damals neu erschlos}sene wirken allerdings in der Stechers etwas altväteris

Freiheitsdrang

Chodowiecki'

Dokument Jahrhunderts ihren felbständigen en Aeußerungen seinex großen igsten wirkt die Schilderung

Parlamentarische Nachrichten.

en (98,) Sißung des Hauses der Ab- ster des Jnnern Miquel und der yden beiwohnten, stand als erster rdnung die dritte Berathung des ffend die Beförderung der ngütern. i ssion äußerte Abg. Szuman Zweifel Rentengutgesebes.

In der heuti geordneten, wel Finanz: Minister Dr, Landwirthschast 2c. von He stand auf der Tageso entwurfs, betre tung von Nente

In der Generaldisku an dem Erfolg des

er der Mini errfurth, ch auf uns; inister für

zwängen, aber die Auffassung

geschichte des 18. neben den literaris Am Liebenswür

s von all diesen

Zeitgenossen. einer eigenen

Zeit und Umgebung, sei es, daß er die Beschäftigungen und rahten der modishen Damenwelt, sei es, daß er die Türken aus dem Gefolge Ahmed Effendi's, der 1765 in Berlin seinen Einzug hielt, oder den Ausflug seiner Familie nah Franzöfisch- Buchholz uns vorführt. Leider ist das (vor einigen Fahren au in Lichtdruck reproduzirte) Tagebu seiner Reise in seine Vaterstadt Danzig mit den köstlichen Zeichnungen aus dem Bürgerleben der Hansestadt niht im Besiß des Kupferstih- kabinets; es würde eine werthvolle Bereicherung der Aus- stellung La dieser Seite hin ermögliht haben. Aber auch ohne dasselbe darf man den Reichthum an künstlerischer und kulturgeshihtliher Anregung, welchen die für die Ausstellung getroffene Auswahl seiner Radirungen birgt, als einen außer- gewöhnlichen bezeichnen.

/

4+ Die Königliche National-Galeriebeabsichtigt, zum Gedächtniß an den unlängst Men Leiter des Maler- aktsaales unserer Akademie , Prof. Max Michael, eine Sonder-Ausstellung von Werken seiner Hand zu veranstalten.

H. W. Die Königlihe-Gemüälde-Galerie hat seit Aufstellung der leßten werthvollen Erwerbungen, von welchen Um vergangenen Vonat an dieser Stelle berihtet worden ift, wiederum cinen wichtigen Zuwachs zu verzeihnen. Es handelt sich diesmal um ein Meisterwerk der venezianischen Schule vom Beginn des 16. Jahrhunderts, das Brustbild eines jungen Mannes, als dessen Urheber mit Recht der aus Castelfranco gebürtige Giorgio Barbarelli , genannt Gior- gtione, namhaft gemacht wird. 5

, Die Züge des Dargestellten nehmen sich durch ihre vor- wiegend idealisirende Behandlung fajt wie eine poetishe Um- bildung seiner Persönlithkeit durch die Hand des Künstlers aus und erinnern darin an die traumhaften Historien, in welchen die romantische Richtung des Meisters von Castel- franco mehr als einmal ihren sprehenden Ausdruck gefunden hat. Ebenso fommt in den brillanten Tönen des krapprosa gehaltenen Gewandes und des südlichen Fncarnats die außerordentliche Intensität der Farbengebung lebhaft zur Geltung, welche diesen Künstler auszeihnet. Nur der ungefähr gleichaltrige Tizian hält ihm unter den Malern derselben Squle in leßterer Hinsicht die Waage.

Die Berliner Galerie hatte bereits in ihrem bisherigen Bestande eine ansehnliche Reihe hervorragender venezianischer Bildnisse und Porträtstudien in den Werken eines Antonello da Messina, Sebastiano del Piombo, Palma und Tizian auf-

zuweisen. Zu dieser Gruppe bildet das neuerworbene Werk des Giorgione eine willkommene Ergänzung.

Wie dem „W. T. B,“ aus New-York berichtet wird, ift

am 6. d. M. der Damvfer „Kite* mit der von dem Sciffsingenieur Peary organisirten Nordpol-Erxpedition abgegangen. Die Expedition besteht aus 16 Personen, unter denen sihch auch Fr. Peary befindet, und wird si zunäbft na Grönland begeben, dort et d verlaffen und versuhen, den Nordpol mittelst Schlitten zu erreihen.

Theater und Musik.

XI. Swtlesishes Musikfe st. Aus Görlitz wird uns unter dem 7, Juni d. J. berichtet :

f

Das R1, Sthlesishe Musikfest hat heute in Görlitz, der s{hönen Stadt am Neifssestrand, feinen Anfang genommen. Aus allen Theilen Schlesiens und darüber hinaus sind zahlreihe Kunst- freunde Je, um theils mitzuwirken, theils fich an den dargebotenen

malige Musikfest nicht begangen werden, ohne eines Mannes zu gedenken, dessen Name mit der Geschichte der \{lefishen Musikfeste eng verbunden. Ludwig Deppe's Tod hatte eine Lüde gerissen, deren Ausfüllung niht so leiht war. Dem Begründer und Förderer der \{lesishen Musikfeste, General- Jntendanten der Königlichen Schauspiele Grafen Hochberg gelang es aber, in Professor Franz Wüllner aus Köln am Rhein die rüstige Kraft zu finden, die berufen sein wird, das von Deppe sc erfolgreich in die Bahnen geleitete bedeut- same Werk immer vollendeter zu gestalten. Wie der glänzende Verlauf des ersten Festtages, der übrigens vom Wetter nicht fonderlih begünstigt war, beweist, hat sih Professor Wüllner als Festdirigent ausgezeihnet eingeführt.

enüssen zu erfreuen. Freilich fann das dies-

Eine weihevolle Einleitung erfuhr das Fest durch den

wirksamen und präcis ausgeführten Doppelchor von Seb. Bach „Nun ist das Heil“. Jm pietätvollen Gedenken an Ludwig Deppe war als zweite Nummer des Programms die von ihm komponirte Ouverture zu „Don Carlos“ aufgenommen worden. Das aus dem Philharmonischen Orchester und den Görlitzer Kapellen gebildete, 139 Kräfte starke Orchester wies in a auf seine instrumentale Zusammenseßung eine an- gemesser

ausgezeihnet geshult. Die vollendete Interpretation dieser Deppe'’schen Komposition rief in dem die leßten U füllenden Auditorium lebhafte Begeisterung und rauschende Be

heutigen Festtages stand J. Haydn's Oratorium „Die Jahres- zeiten“. Seit 90 Jahren ist diese hervorragende Ton- )chöpfung mit gleihmäßigem Erfolge fast ununterbrochen in Deutschland aufgeführt worden, fie hat wegen ihrer Ein- fahheit und Natürlichkeit überall dankbare Zuhörer gefunden. Die vortrefflihe Shulung der Chöre und die Sicherheit des Orchesters ließen erkennen, welche Sorgfalt der Festdirigent auf die Einstudirung dieses Werkes verwendet hatte. Frl. Lei - singer vom Königlichen Opernhause in Berlin (Sopran) sang die Hanne und fand dabei Gelegenheit, ihre herr- lihen Stimmmittel zu s{öner Entfaltung zu bringen. Hr. Wulff aus Frankfurt a. M. nos), der an Stelle des erkrankten Hrn. Birren

leßter Stunde eingetreten war, gab den Lukas mit Verständniß wieder. Seine Tenorstimme ist zwar niht allzu umfangreich, aber sie ist von reinem und gefälligem Klang, sodaß Hrn. Wulff's Leistungen sih als werthvolle Ergebnisse künstlerischer Befähigung darstellen. Hr. Rolle, Königlicher Domsänger in Berlin (Baß), sang den Simon mit ische und wirkungsvoell. Besondere Anerkennung verdienen noch d

flüssig machende deutliche Aussprache und das sichere Ton- alten. Der gewaltige Eindruck, den das Haydn'she Werk in einer gediegenen Ausführung auf die uhörer machte, gab lh in wiederholten, überaus lebhaften Beifallsspenden kund. Es sei noch bemerkt, daß neben den sechs Solisten 817 Personen und 139 Personen im Orchester mit- wirken. Dur Mitwirkende vertreten sind die Städte Landes- hut, Görli, - Schweidnig, Jauer, Oppeln, Liegniß, Glogau, Waldenburg, Lauban, Hirschberg, Neisse, Greiturg und Grün- berg, Die Zahl der P Mtiehter

4000 Personen betragen

le Beseßung der einzelnen Kräfte auf und war &Festhalle bis auf den ifallskundgebungen hervor. Jm Mittelpunkt des

oven noch in

ie jedes Textbuh über-

ürfte heute über aben.