1891 / 133 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

behoben, der Vorredner müsse also daraus einen Anlaß nehmen, für L R zu stimmen. Mit Recht habe der Minister darauf hin- ewiesen, daß die Einwände bezüglih der Unablösbarkeit der Rente ch nit gegen diese Vorlage ri@teten, sondern gegen die Vorlage aus dem vorigen Jahre. Innerhalb der Grenzen, innerhalb deren in vorigen Jahre die Ablösbarkeit zugelassen worden sei, könne sie ih auch jeßt nur bewegen. Man fkönne nicht behaupten , daß bier den Rentengutsbesißern irgend welGe Abhängigkeit geschaffen werde. Der Besitzer könne jederzeit sein Gut verkaufen, also von Leibeigenschaft fei keine Rede. Auf Grund der Vorlage würden ih vermuthlih keine Handroerker ansässig machen, fondern Land- arbeiter. und das sei gerade das, was seine Partei anstrebe: die Schaffung selbständiger Bauern. In der Praxis werde die Kon- stituirung einer ewig unablösbaren Rente nur schr selten vor- fommen. Der Abg. Rickert lobe die Agrargeseßgebung vom Anfang des Jahrhunderts so sehr, aber unter der S-!tung dieser Geseßgebung hätten sib eben so ungünstige Zustände für die Landwirthschaft er- geben, daß Abänderungen derselben Eo nöthig seien, und diese follten eben mit der Vorlage ins Werk geseßt werden, Es han- dele sich also durhaus niht um die Schaffung von Leibeigenen, sondern um das Eingehen eines freien Vertrages, und deshalb bitte er, die Vorlage anzunehmen,

Abg. Dr. Sattler: Wenn der Abg. Rickert der Vorlage den Vorwurf der hannövershen Färbung mache, fo frage er ihn, ob er die hannöverschen Landverhältnisse, wo nur wenige Großgrund- besißer und viele kleine Grundbesißer seien, denen in den östlichen Pro- vinzen, wo das Gegentheil der Fall sei, vorziehe, und er erinnere ihn daran, daß in Biigedue der liberale Gedanke weit mchr Boden gefunden habe als im Osten der Monarchie, darum follte eine Ausdehnung dieser Grundsäße ihm nur sympathish sein. Er wundere sich, daß der Abg. Rickert alle seine Einwendungen aus der ersten Lesung wiederholt habe. Alle seine Einwände würden im vorigen Jahre am Plage gewesen sein. Jett handele es A nicht um die Einführung der Unablssbarkeit, noch um deren Be- förderung, sondern um die Art, wie die Ablösung der Renten zur Durchführung gebraht werden solle. Er fei überzeugt, im Innern erkenne Abg. Rickert die Vorzüge der Vorlage an. Dieses Gese sei gerade nöthig zur Beförderung des fozialen Ausgleihs, und deshal bitte er, den Bes&lüssen zweiter Lesung zuzustimmen.

Abg. von Tzs\choppe: Die Gründe gegen die Unaklötbarkeit der Rente hätten im vorigen Jahre vorgebraht werden sollen, niht jeßt. Man spreche hier immer von der Abhängigkeit der Renten- gutsbesiger, aber die Gutsbesißer, deren Güter mit stets Éündbaren Hypotheken belastet seien, seien do noch viel abbängiger. Er glaube niht, daß Jemand ein Rentengut durch einen Vertrag konstituiren werde, der ihn wirthschaftlid zu sehr abbängig made, und wo der Betreffende niht die Einficht haben follte, die Verhältnisse klar zu erkennen, dürften die mitwirkenden Generalkommissionen Sorge tragen, daß er niht ahnungslos fi in Abhängigkeit begebe, Es sei ja fehr erfreulih, daß auf diesem Gebicte die Privattbätigkeit ibren Einfluß äußere, aber leider thue sie cs noch ni@t in solhem Umfang, daß man dabei der Staatshülfe entrathen könne.

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Meine Herren! Jch will eingehend auf die Diskussion nit wieder zurückkommen; id möhte nur cine Thatsache erwähnen, die mehr spricht, als alle Gegendeduktionen gegen die Ausführungen des Hern. Abg. Rickert. |

Er sagt: warum überlassen wir nicht diese ganze Frage der Bildung kleinerer und mittlerer Bauernstellen der Privatthätigkeit ? und beruft sich dabei auf den sehr bemerkenswerthen Vorgang in dem pommerschen Kreise, von dem hier viclfah die Rede gewesen is. Nun, der Landrath dieses Kreises ih glaube, er ist hier im Hause anwesend hat mit denjenigen Unternehmern, welche die 40 000 Morgen fkolonisirt haben, ein ausführlihes Protokoll aufgenommen, in welchem Protokoll die Herren ganz sacgemäß und bis ins Einzelne darlegen, auf welche Weise sie bei diesem ganzen Unternehmen vore gegangen sind, und am Schlusse dieses Protokolls beißt cs, wenn i niht irre, wörtlich -— denn es fiel mir dies sehr auf; leider habe ih das Protokoll niht zur Hand —: Hätten wir das Renten- geseß, welches jeßt vorgelegt ist, {on gehabt, so würde uns dieses Unternehmen viel leihter geworden sein. (Hört! Hört!) Sie fügen weiter hinzu, daß sie noch eine Reihe derartiger Par- zellirungen im Auge hätten, aber davon hätten abstehen müssen, weil sie die nothwendigen Kapitalien dazu nicht hätten bekommen können, was alles wegfallen würde, wenn das vorliegende Nentengeseß bereits erlassen wäre. (Hört! Hört !)

Meine Herren, hieraus geht die Verkehrtheit des Widerstandes gegen dies Geselz, vom Standpunkt auf Grund des Vorwurfes einer Verhinderung der Privatthätigkeit aus, hervor; im Gegentheil, es kann keine stärkere Förderung der Privatthätigkeit nah dieser Rihtung erfunden werden, als in diesem Gesetze.

Meine Herren, es i} ja {on durch meinen Herrn Kollegen, den Herrn Minister der Landwirthschaft darauf hingewiesen, daß wir es zur Zeit niht mit einer Debatte über das vorjährige Gesetz, sondern mit einer Debatte über ein Gese, welches den Zweck hat, das sonst vielleicht wesentlih todt bleibende Gesey vom vorigen Jahre lebendig zu machen, zu thun haben, Wenn der Hr. Abg. Rickert denno aber auf das vorjährige Gese eingegangen ist, wesentlih aus dem Gesichtspunkt, um den altpreußishen Partikularismus gegen das Hannoverthum anzurufen, so möchte ih doch daran erinnern, daß die Jnitiative zu diesem Gesetz, wie er ja selber zugiebt, keineswegs von haunövershen Abgeorgneten, sondern von altpreußishen Abgeordneten ausgegangen ist, JIch möcbte ferner daran erinnern, daß es niht der hannövershe Provinziallandtag gewesen ist, welcher dieses Geseh ver- langt hat denn für Hannover war es überhaupt gar nicht in dem Grade erforderlich —, sondern der preußische Landtag, und zwar beide Häuser des Landtages. Also von einer hannöverschen Farbe dieses Gesetzes kann unter keinen Umständen die Rede fein.

Meine Herren, was nun die Frage der Ablösbarkeit betrifft, so möchte ih nah dieser Richtung den Hrn. Abg. Rickert bitten, si noch einmal genau den Satz, den ih das vorige Mal aus- gesprochen habe, und den er selb verlesen hat, anzusehen und in Er- wägung zu ziehen. Er muß doch damit rehnen, daß das Gesey von 1890 in Kraft ist, und daß er zur Zeit niht in der Lage sein wird, dieses Geseg wieder zu be- seitigen. An diesem Gese is ihm vorzugsweise anstößig die Möglichkeit der Konstituirung einer unablösbaren Rente. Ich habe nun das vorige Mal ausgeführt, daß die Möglichkeit der Einführung der ablösbaren Mente und das Eintreten der Rentenbank dabin

führen würde, daß beide Theile, sowobl der Gutdbesitzer, der das Rentengut konstituirt, als Derjenige, der das Rentengut «mpfängt, cin größeres Interesse für die Zukunft haben, ablösbare Renten zu konstituiren als bisher, und daß also die Summe derjenigen Fälle, wo ablösbare Renten konstituirt werden, dur das Gesetz im aller- höchsten Grade vermehrt werden würde. Ist dies aber richtig, fo ist

von welchem sie selbst zugeben, daß es die Zahl der Fälle, wo ab- [ösbare Renten konstituirt werden, in erhebliher Weise vermehren wird. Nah meiner Meinung ist die Frage der Ablösbarkeit oder Unablöskar- keit, wenn ih mi fo ausdrücken darf, nicht cine Frage der Dauer, sondern des Anfangs, niht eine innewohnende, ewige Eigenschaft dieses Nechts- verkältnisses, sondern die Förderurg der Begründung des Rechts- verbältnisses überhaupt. Es kann kaum Jemand bestreiten, daß dur das Rentenprinzip die Konstituirung kleinerer und mittlerer Be- fißungen außerordentlich erleichtert wird im Vergleich zu der dur Kapitalzahlung und Hypothekenbelastung, Giebt man das zu, fo wird man auch zugeben müssen, daß es Fälle geben kann, too die Konstituirung des Rentenguts unterbleiben würde, wenn nit die Unablösbarkeit wenigstens zugelassen wird. Andererseits werden sehr viele Fälle vorliegen, wo beide Theile ein großes Interesse haben, die Ablösbarkeit von vornherein zu konstituiren. Wer die Geschite unseres Grund und Bodens kennt, wird wissen, daß auch der erstere Fall nit von ewiger Dauer sein dürfte. Auf ewige Zeiten unablösbare Renten festzuhalten, wird nah meiner Meinung der Gesetzgebung überhaupt niht wohl m3glich sein; fie aber im Anfang zu konstituiren, wird in vielen Fällen nicht zu umgehen sein, weil man sonst von der Rentenbildung überhaupt absehen würde. Das ist genau der Fall mit einer Brücke: kann ih eine Brücke nit bekommen obne Brückengeld, so ist mir die Brücke mit Brückengeld immer noch lieber als gar keine Brücke. (Heiterkeit.) So liegt die Frage.

Wenn nun aker Ausdrücke gebrauht werden, als wenn die Konstituirung einer unablösbaren Rente cine gewisse persönliche Ab- bängigkeit bedinge, so ist das {on genügend widerlegt. In dem Falle der Konstituirung ciner ablösbaren Rente hat der Mann das Ret, zu verkaufen, er bat das Ret, hinter der Rente jederzeit neue Hypotheken aufzunehmen, er hat das Ret, nach 10 Jahren abzulösen, er hat das Ret, diese Ablösung zu verstärken durch jederzeitige Kapital;ahlung. Meine Herren, wo ist da irgend eine größere Bee f{ränkung als in dem Falle, wenn auf diesem Gut eine jederzeit kündbare Hypothek haftet? (Schr richtig! rets.) Den römisch- re{tlihen Juristen ist diese Form der auss{ließlihen Be- lastung und der Kapitalbeschaffung durch Hypothekarverschuldung fo cingewurzelt, daß Fe sh garniht mehr in ein anderes Prinzip hinein- denken können, und daher kommt, ich möchte sagen, dieser instinktive, unbewuüßte, aber in fch durch die Natur der Sa®e unbegründete Miderwille gegen das Prinzip der Rente. Nun fagen doch die Herren gerade von der freisinnigen Partei immer: bevormundet die Mensen doch nicht zu viel, gebt ihnen do Freiheit. Der einzelne Mensch wird in dubio felber am besten wissen, was ihm frommt. Nun, hier geben wir Freiheit; wir geben dem Kontrahenten die Freiheit, ablös8- bare oder unablösbare Renten zu konstituiren, und da auf einmal foll das BevormundungsreW{t eingeführt werden, man will verbieten, daß jemand die freie Wahl hat zwischen ablösbarer und unablösbarer Rente.

Wenn nun der Hr. Abg. Rickert der heutigen Regierung vor- wirft, sie hätte ganz widersprehende Prinzipien, sie begünstige die Bildung der Fideikommisse, so möchte ih den Hrn. Abg. Rickert bitten, cinen einzigen Fall zu nennen, wo die jetzige Regierung die Bildung von Fideikommissen begünstigt bätte. Sie hat die Thatsache der CEristenz der Fidei- kfommisse und die geseßliche Zulassung ihrer“ Bildung vorgefunden, und irgendwelce weitere Stellung hat die Staatsregierung bisher zu der Frage nit genommen. Wenn der Hr. Abg. Rickert aber der jettgen Regierung vorwirft, sie wolle den Kornzoll aufrecht erhalten, so könnte die Regierung fich ja damit vollständig beruhigen, wenn dies von der cinen Seite behauptet und von der anderen Seite der Regierung der entgegengeseßte Vorwurf gemadt wird. Wir würden wobl unsere Gegner unter einander kämpfen lassen können und ruhig dabei zusehen.

Meine Herren! Dies Geseg beruht nit bloß auf den Bes{lüssen dieses Hoben Hauses, sondern au auf den biftorishen Erfahrungen. Gewiß bat die preußishe Agrargesctgebung aber nicht bloß sie, fondern die Agrargeseßgebung aller deutschen Länder den unge- heueren Segen dadur verbreitet, daß sie die Freibeit der Bewegung gegeben hat, daß sie die Möglichkeit der Absioßung der die freie Bewegung hindernden Schranken und der alten Lasten ge- währte. Es hat si nun aber gezeigt, daß damit do% noch nit alles gethan ist. Jn manchen Kindern is man gleichzeitig, indem ma” die Güter trennte von den Hintersassen, no% cinen Schritt weitergegangen als die preußishe Agrargeseßgebung. Man hat in einem größeren Grade die Ansäße dazu find in der preußischen Agrargesetzgebung auch vorhanden dafür Sorge getragen, daß nicht bloß der Hintersasse vollständig vom Gute getrennt, scparirt wurde, fondern man hat die Vortheile, die in der Zusammengehörigkeit bisher für ihn lagen, auszugleihen gesut, indem man Sorge getragen hat, ihm einen bestimmten Grundbeßß zu eigenem, selbständigen Besiß zu überweisen,

Sodann haben wir die Erfahrung gemacht, daß die Entwickelung namentlich in denjenigen Bezirken, wo auf der einen Seite große Besißungen f\tark entwickelt, auf der anderen Seite aber \{wächere Glemente und kleine Grundbesißungen neben ihnen vorhanden waren, daß da der letztere Besiß {h in ungünstigen Zeiten {wer halten konnte, Wir haben ferner die Erfahrung und die Statistik beweist dies, daß diejenigen größeren Grundbesißungen, die nicht wesenilih auf der persönlihen Mitarbeit und Thätigkeit des Besitzers ruhen, in dem bäuerlihen Besi vorzugsweise gefährdet sind, daß die größeren Bauernstellen allmählich zu verschwinden drohen und an Stelle derselben kleinere Bauernstellen treten. Endlich aber hat auf Grund diefer Erfahrungen die Wissenschaft vielfa diese Form gefordert, die in dem Gesciz enthalten ist. Jh kann in dieser Beziehung Autoritäten der Nationalökonomie und der Volksrwirth\{chaft anführen; ih kann namentlich die Verhandlungen und Beschlüsse des sfozialpolitishen Kongresses anführen, wo Männer der Wissenshaft und der Praxis zusammenwirkten, die genau in derselben Richtung die Entwicklung gefordert haben. Man kann alfo diesem Geseße nicht den Charakter eines reaktionären Vorgehens, eines Rückfalls in die Vergangenheit, eines Aufgebens der liberalen Prinzipien der preußischen Agrargesehze, und wie sonst die \{öônen Worte lauten mögen, anhängen. Jch bin überzeugt, daß es cine Wohlthat für das Land is, wenn das Abgeordnetenhaus dieses Geseß annimmt. (Bravo!)

Abg. Rickert: Er bestreite dem Finanz-Minister, daß die Wissenschaft als solche si für die Rentengüter eudaültig entschieden

Kollegium mit großem Zögern an die Sache herangegangen. Die von ‘bein Finanz - Minister gegebene Erklärung dessen, was Freißeit sei, könne er nit billigen, denn bier werde die Freiheit durch die Rente auf Generationen hinaus gebunden. Keine Dialektik der Welt werde dies hinwegräumen können. Ihm sei ferner ein reines Räthsel, wie der Abg. Freiherr von Huene für ein Geseh stimmen könne, von dem er selbst keine Kräftigung des Bauernstandes erwarte. Eine erheblihe Wirkung werde es allerdings {on deshalb nit haben, weil die Gutsbesißer sich vermuthlich hüten würden, an die Periphcrie ihrer Befißungen kleine Besißer zu sehen, die auf Grund der Landgerreindeordnung Anlaß geben könnten, den Guts- bezirk in eine Landgemeinde zu verwandeln. i: :

Abg. Freiherr von Loë weist darauf bin, daß viele Kreditgesuche von Bauern wegen Ueberschreitang der Beleihungsgrenze von der rheinishen Landesbank hätten abgelehnt werden müssen Bat: vor

Hierauf wird die Generaldiskussion geschlossen. Gr möchte einzig und allein zu §. 1 dem

Spezialberathung bemerkt

Abg. Sombart: i landwirth\caftlihen Ministerium und dem Abg. Freiherrn von Huene bemerken, daß seine Auffassung dahin gehe, daß im vorjährigen Gefeß absolut von keiner theilweisen Ablösung einer ablösbaren Rente die Rede sei, sondern nur ablösbare und una»xösbare Renten beständen. In 8 1 des vorliegenden Geseßes werde aber ein Fall fonstruirt, worin ein Theil der aklôs- baren Rente nun- für unablösbar erklärt werde, Das wider- spreche gänzlich der preußischen Geseßgebung. Nach §. 25 der Ab- lösungsordnung vom Jahre 1850 müsse, wenn der Berechtigte roe vozire, er dic Ablösung sämmtlicher Renten, die er aus dem Gemeinde- bezirk zu beziehen habe, mögen es Eier, Butter, Speck, Brot, Getreide 2c. sein, beantragen, und wenn der Verpflichtete provozire, müsse er alle Renten zur Ablösung bringen. In diesem Gese werde gestaitet. daß wiederum ein Theil der Renten unablöëbar sei, und zwar, wie es in den Motiven beiße, etwa ein Zehntel, Dazu müsse wohl ein Grund vorgelegen haben. Er halte den Landwirths{afts- Minister und den Finanz-Minister hier für verantwortlich.

Abg. Lerche konstatirt, daß ein Bedürfniß zu der ganzen Gefeh- gebung in der Praxis nit hervorgetreten sei, und mit Experimenten solle fi) die Gesetzgebung nicht befassen, sie solle vielmehr nur das Recht, welches si in der Volksanshauung als solches beraus- gebildet habe, zur verfassungsmäßigen Geliung bringen. Die Parzellirungen im Kolberger Kreise bewicsen, daß das Gesey nicht nöthig sei.

Minister für Landwirthschast 2c. von Heyden: :

Ih kann mich darauf beschränken zu bemerken, daß ih die Aus- führungen des Herrn Vorredners als zutreffend gegenüber dem Jnhalt des Gesetzes niht anzuerkennen vermag.

Akg. von Hol y konstatirt demgegenüber, daß die Parzellirungen im Kolberger Kreise T S worden fein würden, wenn das Gese schon bestanden bätte.

Hierauf wird §. 1 und darauf ohne Debatte der Rest des Gesetzes sowie das Gesey im Ganzen angenommen. :

Jn dritter Berathung werden der Geseßentwurf, betr. die Eintragungen in die Höferolle und Land- güterrolle auf Ersuchen der Geyeralkommission, und der Vertrag zwischen Preußen, Oldenburg und Bremen, betr. die rge einer neuen Fahr- bahn in der Außenweser, ohne Debatte angenommen.

“Die Gesezentwürfe, betreffend die Heranziehnng der Fabriken u. st. w. mit Vorausleistungen für den Wegebau in der Provinz Brandenburg, in der Provinz Schleswig-Hol stein, mit Ausnahme des Kreises Herzogthum Lauenburg, und in. der Rheinprovinz werden in zweiter Berathung ohne Debatte unverändert ange-

nommen. Schluß 31/4 Uhr.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Meliorationen in Oberschlesien.

Die Drainagen sind auch während der leyten Monate stetig ge- fördert worden. ‘Es kann nur mit Genugthuung begrüßt werden, daß diese unter den dortigen Verhältnissen höchst wihtige Melioration unter den bäuerlihen Besißern mehr und mehr Verständniß und Anerken- nung findet. Die Folge hiervon ist, daß die Bildung der Drainage- aenossenshaften rüstig fortshreitt und zwar in einem Umfange, daß ein Mangel an Mt Technikern sich bemerkbar zu machen beginnt. Daneben sind Flußregulirungs-Projekte in größerer Anzahl im Gange. An Bedeutung voran steht hierbei das Projekt zur Durckstechung des sogenannten Wollsackes, einer ge- waltigen Oderschlinge oberbalb Kosel, deren Geradelegung die Vor- fluthsverbältnisse der dortigen Gegend wesentli verbessern wird. Das Zustandekommen dieser überaus wichtigen Regulirung ift in nahe Zusfidt gerückt. Eine bereits im vorigen Jahre begonnene weitere be- deutende Regulirung an der Oder bei Buckau-Cworkau ift na Eintritt milderer Witterung wieder in Angriff genommen worden, und dasselbe ift mit einzelnen kleineren Flußregulirungen, insbesondere an der Neisse, geschehen. Eine Meltoration von voraussichtlich großem Erfolge, die Trockenlegung des ungefähr 1600 Morgen umfassenden Kalichteihes im Kreise Oppeln und die Umwandlung desselben in Wiesen, ist in ihrem Haupttheile vollendet. Mit derselben ist cin Werk zu Stande gebraht worden, auf dessen Verwirklihung bereits seit Jahrzehnten hingearbeitet worden ift.

Zur Sacsengängerei. :

us dem Regierungsbezirk Oppeln wird geschrieben: Der Mancil an Arbeitskräften macht sih wieder fühlbar, wenngleih es den Anschein gewinnt, als ob die, fog. Sachsengängerei ihren Höhe- punkt überschritten hat und eine rückläufige Bewegung einzutreten be- ginnt. Die Erleichterungen in H auf die Zulassung polnischer Arbeiter sind mit großem Dank entgegengenommen worden. In einem Theile der Grenzkreise fehlt es allerdings niht an Klagen, daß diese Erleichterungen niht dur@weg den er- wünschten Erfolg gehabt haben, weil die aus Rußland hberan- gezogenen Arbeitskräfte dem Beispiel der heimishen Arbeiter gefolgt sind und zum größeren Theile ebenfalls in den westlichen Provinzen

Arbeit ge}ucht haben.

Getreidezufuhren, J

Wie der „Berl. Börsen-Courier“ mittheilt, sind ganz neuerdings bereits größere Posten Roggen aus Rußland autgeführt worden. Nach dem jüngsten Ausweise der russischen Zollämter wurden in der Woche vom 17. bis 23. Mai (neuen Stils!) 3127000 Pub Roggen ausgeführt gegen 16106 000 Pud in der gleichen Woche des Vorjahres und 1 687 000 Pud in der entsprehenden Woche des Jahres 1889. Die in der leßten Woche eingetretene bedeutende Steigerung der Ausfuhr ist, wie das genannte Blatt \{reibt, um so mehr hervorzuheben, als bis dabin der russis@e Roggen-Export faît ununterbrohen hinter den Beträgen der beiden Borjahre zurüdck- geblieben war. Gr hat in der Zeit vom 1./13. Januar bis 4./16. Mai d. J. nur 21,2 Millionen Pud umfaßt gegen 24,2 und 28,3 Millionen im gleichen Zeitabschnitt der beiden Vorjahre. Von den in Der leßten Woche ausgeführten 3 127 000 Pud Roggen sind 1218 0999 Pud über Rostow versandt, 703 000 Pud über St. Petersburg, 381 000 Pud über Libau, 275 000 Pud über Odessa, 193 000 Pud über Riga u. \. f.

Arbeitsnachweis, e Die Central-Arbeitsnahweisefstelle in eld orf varf wiederum

do kaum verständlich, warum diejenigen Herren, die die Ablösbarkeit der Rente verlangen, gegen das vorliegende Geseß Opposition machen,

habe. Das möge der eine oder andere Professor der Nationalökonomie gethan haben, die Mehrzahl nicht, wohl aber sei das Landesöl'onomie-

mit Befriedigung auf den lezten Monatsabschluß zurücklsehen. Wüh- rend im Monat April nit ganz 190 Personen Arbeit nachgewiesen

wurde, erhielten im Mai 116 Personen Arbeit. umfang der Central-Arbeitsnahweisestelle ersieht man aus folgenden

Zahlen:

Arbeiter und Aus|äufer .

Dane Gte Diener, Wärter, Pfleger und Portiers 51 uts{her, Acker- und Fuhrknechte, Landarbeiter . 28 20

Handwerker

Sreiber, Kommis, Reisende, Buchhalter... 98

Dienst- und Fabrikmädchen .

Der steigende Verkehr hat die -erfreulihe Folge, Eins(reibegebühren sind für Arbeitnehmer 50 F, für Arbeitgeber 1--3 #, ganzes Jahres-Abonnement 5 „4 —, ih daraus auch Ein- nabmen ergeben, welche das gemeinnüßige Unternehmen zu kräftigen

im Stande sind.

Die Wanderarbeitsstätte in Düsseldorf gewährte im Laufe des Monats Mai 286 Wanderern Arbeit; 41 arbeiteten mehrere

halbe Tage. Außer diesen 327 Perso dortige Arbeitsleute längere Zeit besch

zerkleinertes Holz verkauft, und eine große Partie Teppiche gereinigt.

Deutscher Drogisten-Verband. Am Sonntag, 7, Juni, fand im Hotel „Kaiserhof“ zu Dresden die 10, ordentlihe Generalversaminlung des seit 18 Jahren bestehen-

den Deutschen Drogisten-Verbandes un

gliedern aus ollen Theilen des Reichs und 21 Gästen statt.

Genehmigung des Geschäfts- und

eines Betrags an die Unterstüzungskasse des Verbandes wurden

die seitherigea Vorstandsmitglieder (d

Leipzig als Vorsißender, Aumann - Leipzig , Hoffschildt - Breslau, Dden - Braunschweig, Simonis - Düsseldorf) wiedergewählt Vorstand gehören außer denselben die Hrrn. Buchheister-Hamburg,

Howbaum-Berlin und Rothe-Deesder

die Einführung ciner Geh ülfenprüfung und die Herstellung eines Lehrbuchs für Drogisten.

Katechismus bez. Debatte wurden sämmtlihe Anträge und eine Resolution gefaßt, dahin gehe gehalten sein folle, vorzugsweise nur sol engagiren, welchze über ein bestanbencs erbracht haben oder sich verpflichten, d noch abzulegen.

Zur Arbeiterbewegung.

„Die für gestern erwartete Wiederaufnahme der Arbeit Seitens der Ausständigen in Charleroi ist nicht erfolgt. Die ausständigen Bergarbeiter sollen entschlossen sein, bis zum

Aeußersten auszuhalten.

Versuche der Brüsseler Metallindustriellen, ein Syndikat zum Schuß gegen Ausstände zu Stande zu bringen, sind, wie

dem „Hamb. C.“ mitgetheilt wird,

e 17. Auaust d. J. tagt in Brüssel der internationale der Tischler,

Kongreß der Holzarbeiter, Ebenisten, Drechsler u. Punkte beschließen : Solidarität bei Ausständen ; einer internationalen Zeitung.

s. w. Der Acht

Demselben Blatt wird aus Bochum geschrieben:

Die nächste Generalversammlung verbandes findet am 18. und 19. Juli

Leiter des Verbandes handelt es sich um die ret für die große Zahl der Unbeschäftigten und Abgelohnten nach Kräften zu forgen, denn die Unterstüßungskasse ist vollständig leer; die Sozial- Zeit über keine Mittel, in der leßten Mai-

demokratie verfügt zur woche hatte die Unterstüßungskasse nur

darunter angeblich 12 4 von Studenten

leßten Tagen haben die Gewerkvereine d

viele Kopf\hmerzen gemat; die ersteren haben eine recht lebhafte Agitation in den rheinish-westfälishen Kohblenrevieren entfaltet, und, wie es scheint, nicht ohne Erfolg. Der Gewerkvereinsführer, Redacteur Goldshmidt,

ein niht unbegabter Redner, \prach Lüdenscheid und fand viel Beifall, Die

der leßten Zeit die Gewerlvereine viel rühriger geworden sind und den offenen Kampf mit der Sozialdemokratie aufgenommen haben; und

es hat den Ansein, als hätten sie der wieder Terrain abgewonnen, jedenfalls

diesem Jahre eine recht bemerkenswerthe Entwickelung gehabt, die zum Theil wohl au darauf zurüczuführen sein dürfte, daß die So- zialdemokraten durch die ziellosen Strikes viele «Genossen“ stutig

gemat und umgestimmt haben dürften.

In Dortmund fand am Sonntag das erste Verbandsfest der

evangelischen Arbeitervereine d

statt in Verbindung mit dem neunten Stiftungsfest des Dortmunder Der Postor Brockhaus hielt nach der vor einer naw Tausenden zählenden,

evangelischen Arbeitervereins.

„Rh.-W, Z.* die Festpredigt vor seinem Hause versammelten aufm Redner führte aus, die Arbeit wegen, dem Arbeiter dürfe nicht zu viel werden, doch sei jeder Arbeiter, ibm zugewiesenen Plaß auszufüllen ; in er den Segen der Arbeit gegenüber demokratishen Rezept zujubeln, welche ftündige Arbeitszeit vorshreibe. Gegen

der Festzug durch die im Flaggenshmuck prangenden Straßen der | Hier hielt der Pfarrer Niemeyer- die er mit einem jubelnd aufgenommenen Hoc auf Seine Majestät den Kaiser \{chloß. Der folgende

Stadt nach dem Fredenbaum. Eichlinghofen die Festrede,

Redner, Hr. Sopp-Bohum, f\cildert die Bedeutung der Kreisverbände

ersten Festfeier des Redner fuhr dann etwa folgendermaßen

der Kirhe sei auch die Sozialdemokratie,

buldige und das Familienleben zu zerstör

und einem echten ristlihen Familienleben beruhe aber der Friede und

die Glüseligkeit niht nur des Einzelnen, der Völker.

Arbeiter nihts gemein haben. Die evan

au die Pflege eines guten Einvernehmens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in ihr Programm aufgenommen, nicht unter Preisgebung, sondern unter Wahrung der Ixuteressen der

Stücken, allerdings niht nach dem RNezept der “Endlich aber pflegen die evangelishen Arbeitervereine die Licbe und Treuæzu Kaiser und Reih, Das Lettere habe seine starken Wurzelu glüdlihen Familienleben, das geshaffen werde dur treue redlihe;Arbeit und Einschränkung der Zuchtlosigkeit unserer Jugend. Hieran mitzuarbeiten möge man als ernste Mahnung vom h In das schließlihe Hoh auf den Kreisverband Dortmund-Hörde stimmte die Festversammlun

in einem gesunden,

Feste mit nach Hause nehmen.

ein. Nach einigen Gesangvorträgen der und weiteren Ansprachen {loß bas anr

wesenden in {dner Erinnerung bleiben wird. „Köln, Ztg.“ vom 7. Junt be-

__ Aus Nordenham wird der rihtet; Der Ausstand der Hetzer

Norddeutschen Lloyd nimmt größeren Umfang an, da die Ver«

hehungen der Rädelsführer nur zu sehr Leuten die versprochenen ünterftülkung wirkli zu Theil geworden zu sein, denn ihnen etwa dur die S kämen sie aus der all einige Schiffe sind die Ausständigen gebracht worden, da ihr Fernbleiben die

Jnternationaler Verband; internationale

müsse sich ob hoh oder niedrig, berufen, den

jenen Thoren, die dem sozial-

Kreisverbandes

Mit den gottlosen Elementen wolle der

Seemanndsordnung werdende Geldstrafen be ge meinen Gewerkschaftskasse vergütet. Auf

Den Ges(äfts-

suchten und fanden Stellen:

24 15 9 49

2 1 18 | I daß, so gering die

nen wurden noch 11 steQerlose äftigt. Es wurden 2782 Ctr.

ter Anwesenheit von 106 Mit- Nach assenberihts und Ueberweisung

ie Hrrn. Stadrath Meißner-

Zum 1, Das Hauptthema bildete

Nach längerer des Vorstands angenommen nd, daß jedes Verbandsmitglied e junge Leute als Gehülfen zu Gehülfenexamen den Nachweis asfelbe beim nächsten Termin

scheitert. Vom 15. bis Zimmerleute, Kongreß soll über folgende

stundentag und Gründung

des deutschen Bergarbeiter- in Bohum ftatt. Für die {were Aufgabe,

eine Einnahme von 300 A, aus Straßburg. In den em Bergarbeiter-Verband recht

in Boele, Altena, Rahmeda, Thatsache steht fest, daß in

Sozialdemokratie hier und da baben die Gewerkvereine in

es Kreises Dortmund - Hörde

erkfsamen Volksmenge. Der in geordneten Grenzen be-

oder Unmögliches zugemuthet überzeugender Sprache pries

8s eine sechs8- oder gar drei- ein Uhr Mittags marschirte

e mit begeisterten Worten und die Bedeutung der

Dortmund-Hörde. Der fort: Ein schlimmer Feind welhe der Gottlofigkeit en tra%te. Auf dem Glauben

sondern auch der Staaten und evangelische gelishen Arbeitervereine haben

Arbeiter in allen Sozialdemokratie.

ng begeistert einzelnen gemischten Chöre egende Fest, das allen An-

und Kohlenzieher des frubten. Es seinen den

en anderer Gewerkschaften etnige prahlten damit herum,

durch die Polizei zurück-

die Leute aber fest angemustert waren,

n p niht durch Krankheit entschulbigt sind. u

Danach gelangten die folgenden beiden . »Der in Frankfurt a. M. vom 1, bis Kongreß der deutshen Metallarbeiter erhebt gegen jene Organisationen der Unternehmer, und Recht es sich zur Aufgabe stellen, Koalitionsrecht unmöglih zu machen

beitern die Existenz zu erschweren.

zweifelhaft ungeseßlihen Unternehmen.“ spriht sich abfällig über das Arbeitershugßgeseßz wurde beschlossen, zu dem in Aussicht Gewerkschaftskongreß drei Delegirte zu

Die

Natur anzuknüpfen.

ausgeschrieben worden ijt.

Dasselbe Blatt erfährt aus Pe f, besißer gestern den gesammten Omnibus- Verkehr

der Polizei definitive Licenzen ausgestellt werden.

ist der „Voss. Z.“ folgende Mittheilung zugegangen : Troß der Behauptung der Leiter der

der Ausstand ein allgemeiner zu sämmtlihe Kutsher, Schaffner Omnibusgesellshaften, der der London - Roadcar - Company, 12 000 Leute geshäyt wird.

sein.

standsfonds beisteuern.

alle Versuche, Omnibusse auszusenden. Vor war cine starke Schußmannschaft zur der Ordnung aufgestellt. Gleichwohl

verlief der ohne ernste Ausschreitungen und

Ruhestörungen.

Kronland.

Maul- und Klauenseube Sid. Maul- und Klauenseuche Zu E

Nieder-Oesterreih ( Ober-Oesterreih .. Salzburg . L S Küstenland . E J l

Tirol-Vorarlberg i Bukowina . , ,

Böhmen Mähren . S(blesien Galizien

Maul- und Klauenseuche i

Maul- und Klauenseuche Lungenseuße. .., Maul- und Klauenseuche Lungenseuhe. . , ,, Maul- und Klauenseuche Lungenseuhe. . . ,, Maul- und Klauenseuche Lungenseuche , E

Maul- und Klauenseuche Lungenseue. .

Nufßland.

Im Februar 1891, Rinderpest.

Gouvernements : Zahl

Viehs : Stawropol (Kaukasus) . . . 63 Gebiete : e 299 —— Kubän (Kautasu) 74 1 Terek (Kaukaf\ls) 391 2

Schweiz. Maul- und Klauenseuqche. 15. bis 30. April. Zahl der verseuchten Orte: Ställe: Orte:

Kantone :

Zürich . Bern Luzern .

n R Freiburg . Solothurn . Basel-Stadt . Basel-Land . Schaffhausen . Appenzell a. Rh. Appenzell i. Rh, St, Gallen . Graubünden . Thurgau . Waadt .

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Velgien. : Im Monat Mai 1891, Lungenseuhe: in 7 Provinzen 33 Gemeinden Spanien. für das Gesundheitswesen vom 2%. Mai 1891 sind

Quarantänemaßregeln angeordnet rvorden.

Dex Gesundheitsstand in Berlin blieb in dec

je 1000 Lebenden starben, aufs Jahr berehnei 17,1).

Weiterfahrt hindern konnte,

und. nahmen meist einen milden Verlauf.

aus,

des des getödteten gefallenen

Woche 24. bis 30. Mai cr. ein guter und die Sterblichkeit eine günstige (vou ] Insbesondere amen akute Entzündungen der Athmungsorgane seltener zum Vorschein |

also die Verpflihtung zum Antritt des Dienstes während der ganzen Anmusterungszeit haben,

dem- am Sonnabend geschlossenen Metallarbeiter-Kon-

greß in Hrankfurt a. M. wurde, wie der „Borwärtz“ die „Metallarbeiter-Zeitung“ für die Union obligatorisch eingeführt. Resolutionen zur Annahme : 6, Junt abgehaltene entschieden Protest welche gegen den Arbeitern das und durch ¡Verbreitung von \{chwarzen Listen und gekennzeihneten Zeugnissen den organisirten Ar- e Insbesondere protestirt der Kongreß

gegen den Geheimbund der Berliner Metallindustriellen und \pricht sein Bedauern aus über die Theilnahme der Behörden an diesem un- zweite Refolulion Ferner genommenen deutschen : f entsenden, und dem neu- gewählten Vorstande überlassen, nah seinem Befinden wegen des bevor- stehenden internationalen Kongresses in Brüssel Beziehungen privater

berichtet,

Gesetz

Dex ¿N Px. wird aus Wien telegraphisch gemeldet, daß der Parteitag der österreihishen Sozialdemokraten auf den 28. und 29. Juni nah Znaim aus\{chließlih für namentli Geladene

daß die dortigen Fuhrroerks-

eingestellt

haben und ihn niht eher wieder aufnehmen wollen, als bis ihaen von

Ueber den Ausstand der Omnibusbediensteten in London

¡ Allgemeinen Omnibus- Gesellschaft, daß hinreihende Ersaßkräfte geworben seien, und daß die Mehrheit ihrer Angestellten die Arbeit nicht einstellen würde, \cheint Thatsächlich und Stallknechte der Allgemeinen Omunibus-Gesellshaft und deren Gesammtpersonal au 1 Einigen Privatomnibussen haben die L des Ausstandes im Interesse des Publikums den Verkehr ge- tattet unter der Bedingung, daß sie tägli fünf Shhillinge zum Aus-

feiern beiden

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Schon in früher Morgenstunde am Sonntag versammelten si die Ausständigen vor ihren Depots und unterdrückten

jedem Depot Aufrehterhaltung Tag nicht

Mehrere

Omnibusse wurden angegriffen, das Dienstpersonal wurde mifhandelt, Omnibusse wurden zertrümmert, wobei die Polizei, wîe s\chon ge- meldet, mehrere Verhaftungen vornahm. In den Vorstädten fe wältigten die Pferdebahnen den lebhaften Sonntagsverkehr, im Weich- bilde der Niesenstadt war das Publikum auf Droscken und die unterirdische Gürtelbahn angewiesen, die wenigen in Thôtigkeit ge- seßten Omnibusse forderten doppelte und dreifache Fahrpreise. Gestern hat sih der Mangel an Omnibussen bei Weitem fühlbarer gemacht, als am Sonntag, wo alle Geschäfte ruhen.

Der Präsident des Verbandes der Omnibusbediensteten Suthurst hatte, wie eW. T. B,“ meldet, gestern eine Unterredung mit den Direktoren der beiden Omnibusgesellschaften, in welcher er die For- derungen der Strikenden angab. Die Entscheidung der Direktoreyr ist noch niht bekannt. Man glaubt, daß bder Zwölfftundenta- den Strikenden bewilligt werden wird, doch soll ersr mit dem 13. Juli beginnen. Die Forderung, day ein freler Tag alle vierzehn Tage gewährt werde, dürfte nicht bewilligt werden. Die Kutscher werden 6 sh. und 6 4 täglih und die Conducteure d sh. erhalten. Die ausftändigen Omnibusbediensteten verhalten sich den Vergleihsvorschlägen dér Gesellsbaftsdirektion gegen- über ablehnend und sind gewillt, den Strike fortzuseßen. Nach einem Telegramm des „D, B. H.“ verhindern die Ausständigen die Fütte- rung der Pferde det Gesellfehaft gewalisam.

Aus Edinburg is der „Voss. Z.* vom gestrigen Tage ge- meldet worden, daß, tretdem die Arbeitgeber die Lohnermäßigung von T4 auf 5% berabsetzten, weitere 7000 Schiffsbauarbetiter am Clyde ausftändig geworden sind.

an Roubaix fetten sämmtlihe dem Arbeiter-Syndikat an- geNarige Tuchwalker den Strike fort. Zwischen den zur rbeit „wieder bereiten Arbeitern und ihren Gegnern fanden Naufereien ftatt, wobei Verwundungen vorkamen und auch Ner- haftungen vorgenommen wurden, Am Sonntag Abend fanden mehrere Zusammenstöß2 mit der Gendarmerte statt, bei denen von

t Gebrau gemacht wurde und mehrere {were Verletzungen vorkamen,

Auswanderung und Auslandshandel Norwegens.

(F) Nah den „Mitth. des Stat. Centralbureaus“ in Christiania war die Auswanderung aus Norwegen im vergangenen Jahre geringer als während der legten vier Jahre. Jm Jahre 1886 wanderten 15 158 Personen aus, die Anzahl auf 20741 und 1888 fogar auf 21 451, ging dann aber 1889 auf 12 642 und im Vorjahre auf 10991 Personen zurück. Außerdem sind 2182 Schweden über Norwegen ausgewandert.

Nach dem vorläufigen Bericht über Norwegens Auslandshandel im Jahre 1890 betrug das Gesammtgewiht der Einfuhr 1 730 531 t im Werthe von 208 658 900 Kronen und das Gesammtgewicht der Ausfuhr 2167681 t im Werthe von 131 096509 Kronen. Der Werth der Ausfuhr im vergangenen Fahre ist der höhste, den Nors- wegen bisher gehabt hat.

1887 ftieg

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs-Maßregeln.

Nachrihten

über Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande im Fahre 1891.

Oesterreich.

30, April.

Orte: Höfe:

69 3 33 1 28 + 3 12 1 100 26 98 25 9

6 110 3

7. Mai. 14, Maîi. Zahl der verseuchten Orte: Hôsfe: Orte: 72 83 214 109 27

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Ungarn.

16. April.

Komitate: Orte:

33 T

1. bis 15. Mai.

Ställe:

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34 Ställe.

Durch Bekanntmachung der Königlich spanischen Generaldirektion cen . s gegen dite Provenienzen von der Insel Kamaran, Westküste von Arabien, |

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Akute Dax wmlTraulheiten

23, Avril. 30, April, 7 Zahl der verseuchten Komitate: Orte: Komitate: Orte: Komitate: 144 32 139 T 125 26 19 E E 8 21 3

Mai.

Orte : 110 19

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zeigten sih in ähnliher Zahl wie in der Vorwote, auch blieb die Zahl der an diesen Krankheitsformen gestorbenen Personen faft die nämliche wie in der Vorwoche. Der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblihkeit war nur wenig gesteigert, von ie 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berehnet, 60 Säuglinge. Die Infektionskrankheiten zeigten sh meist in ähnlicher Ver- breitung wie_ in der vorhergegangenen Woche. Erftrankungen an Masern, Scharlah und Diphtherie zeigten keine wesentlihe Ver- änderung in ihrem Vorkommen und traten in keinem Stadttheile ia nennenswerther Zahl auf; auch Erkrankungen an Unterleibstyybhus blieben felten. Erkrankungen an Kindbettfieber gelangten 2 zur Anz zeige, rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben selten. Aus der der Berichtswohe vorangegangenen Woche werden 2 Todesfälle an Influenza berihtet. Erkrankungen an Keuchhusten gelangten etwas weniger zur ärztlichen Behandlung, der Verlauf blieb im Allgemeiuen ein milder. Das Vorkommen von rheumatischen Beschwerden der Muskeln sowohl wie der Gelenke zeigten im Allge- meinen ein ähnlihes Vorkommen wie in der Vorwote.

Wien, 8. Juni. Wie dem K. u. K, Telegraphen-Correspondenz- bureau aus Kairo von authentisher Seite gemeldet wird, foll bisher weder im Delta noch im übrigen Egypten ein Fall von Cholera vorgekommen fein,

Literatur.

Erdkunde.

Die im Verlage von J. Engelhorn in Stuttgart erscheinenden „Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde“, herausgegeben im Auftrage der Centralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland vom Professor der Erdkunde an der Universität Halle Dr. A. Kirchhoff, find neuestens soweit gefördert worden, daß bereits vom fünften Bande vorliegen: Heft 5: „Zur Kenntniß des Taunus“. Von Dr. W. Sievers“ in Gießen und Heft 6; „Der Thüringer Wald und seine nächste Umgebung.“ Von Dr. Hermann Pröscholdt. In welcher

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| 7) Wasser|cheide,

Weise und in welhem Maße diese beiden Arbeiten in Semäßbeit der Bestimmung der ganzen Sammlung „dazu mithelfen wollen, die heimischen landes- und volkskundlihen Studien zu fördern“, das lehrt ein atjamer Blick äuf den Inhalt derselben. In Heft 5 bietet Dr. W. Sievers als Crgebniß feines ¡üngsten Forshungsfleißes „Zur Kenntniß des Taunus* 11 Stüde: 1) Literatur über den Taunus, 2) Abgren- zung des Gebiets, 3) geologishe Uebersicht, 4) Bau und Gntftehung des Sebirges, 5) Gintheilung des Taunus, 6) Oberflächenformen, 3) Anorduung der Wasserläuse und Thalbildung, 9) Berehnuag der Kammhöhe, 10) Bemerkungen zur Höhbenschichten- karie, 11) Waldbedeckung. Jn Heft 6 legt Dr. Hermann Pröscholdt die bestersors@te Kunde des Thüringer Waldes und feiner nächsten

1) Grenzen und Orometrie des

Umgebung in 5 Abschnitten dar: Thüringer Waldes, 2) die geologischen Verhältnisse des Thüringer