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L K U R Le D WAS. ari C S RGRA r rtider R, ©
Litt. N. 34% auf 2. Januar 1873 gekündigt: Nr. 4163 über 100 Thlr. Gold, auf 1. Dezember 1874 gekündigt: Nr. 4162 über 100 Tblr. Gold. Ï ? z
Litt, E I. 4% auf 1. Dezember 1874 gekündigt: Nr. 2880 über 100 Thlr. Courant. A /
Litt. F I. 4% auf 1. Dezember 1874 gekündigt: Ne. 14110 über 500 Tblr. Gold, Nr. 13934 über 100 Tblr. Courant
Litt G1. 49% auf 1. Dezember 1874 gekündigt: Nr. 1464 1465 5421 über je 100 Thlr. Courant. d
Litt, H I. 49% auf 1. Dezember 1874 gekündigt: Nr. 4580 über 900 Thlr. Courant, Nr. 1320 über 100 Thlr. Courant.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
YBreußemn. Berlin, 13. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König erledigten im Laufe des gestrigen Tages im Neuen Palais Regierungs- geschäfte. Abends um 7 Uhr sahen Beide Majestäten die Mitglieder des Bundesraths bei Sich zur Tafel.
Heute Vormittag arbeiteten Seine Majestät allein, hörten um 10 Uhr den Vortrag des Obersten von Lippe vom Militär- fabinet und präsidirten alsdann einer Sißung der Landes- Vertheidigungs-Kommission.
Heute tagten die vereinigten Ausshüsse des Bundes- raths für Zoll- und Steuerwesen und für Nehnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, fowie die ver- einigten Ausschüsse sür Zoll: und Steuerwesen und für Handel und Verkehr.
Das Ergebniß der vorjährigen Ernte im Deutshen Reich stellt sich nach einer übershlägigen Be- rehnung des jeßt vorliegenden Materials:
beim Weizen auf etwa 2839 000 t (zu 1000 kg beim Roggen „ „ 9877000 t 4
bei Kartoffeln „, ,„ 23320000 t L j
Nach dem Durchschnitt der zehn Vorjahre 1880/89 bezifferte sih der Ertrag i
beim Weizen auf etwa 2479000 t (zu 1000 kg), beim Roggen „ „ 9702000 t p bei Kartoffeln „, „ 23884 000 t L
Am Schlusse der ersten fünf Monate seit dem Fnkrast- treten des Jnvaliditäts- und Altersversicherungs8- geseßzes (Januar bis einshließli*ch Mai 1891) betrug nah den im Neichs - Versicherungsamt angefertigten Zu- fsammenstellungen die Zahl der Altersrenten, welhe bei den 31 Juvaliditäts- und Altersversicherungsanstalten und den acht zugelassenen Kasseneinrichtungen angemeldet worden sind, 121 657, Von diesen wurden 74624 Rentenansprüche an- erkannt, 12084 zurückgewiesen und 1556 auf andere Weise erledigt, sodaß 33393 Ansprüche unerledigt auf den Monat Juni übergegangen find. :
Die höchste Zahl der Anmeldungen in den verflossenen fünf Monaten entfällt auf Schlesien, nämlich 13 621, dann folgen Ostpreußen mit 10367, Brandenburg mit 9523, Rheinprovinz mit 7692, Hannover mit 7244, Sachsen- Anhalt mit 7097, Schleswig - Hol stein mit 5088, Pommern mit 4958, Westfalen mit 4372, Posen mit 4339, Westpreußen mit 4187, Hessen-Nassau mit 3216 und Berlin mit 1289,
Auf die aht Anstalten des Königreihs Bayern kommen 12 149 Anmeldungen, auf Sachsen 5358, Württemberg 2620, Baden 2506, Hessen 2577, Mecklenburg 2818, Thüringen 2995, Oldenburg 434, Braunschweig 930, Hansestadte 776, Elsaß-Lothringen 3870 und auf die acht zugelassenen Kasseneinrihtungen insgesammt 1631,
Der Minister der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten hat kürzliÞh den General-Superinten- denten je ein Exemplar des Kreuzes zugehen lassen, das Seine Majestät der Kaiser und König für die General-Superintendenten, sowohl der älteren, wie der neueren Provinzen, als Abzeichen ihrer Würde gestiftet hat. Nach den Bestimmungen des Allerhöchsten Erlasses vom 12, August v. J. sollen die Jnhaber zur Anlegung dieses Kreuzes, welches an einem s{chwarzen Moiré-Bande um den Hals auf die Brust herabhängend zu tragen ist, be- retigt sein, wenn sie in Amtstracht erscheinen, oder auch ohne Talar ihr Amt zu repräsentiren haben; sie haben es stets anzulegen, sobald sie bei Hofe erscheinen oder in Gegen- wart Seiner Majestät des Kaisers und Königs oder eines Mitgliedes des Königlichen Hauses Amtshandlungen verrichten. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt soll das Kreuz auf den Amtsnachfolger übergehen.
von der leßten Nummer des „Militär-Wochenblatts“ widmet Vize-Admiral Batsch z. D. dem am 27. Februar d. J. verstorbenen Vize-Admiral Karl Eduard Heusner einen ehrenden Nachruf.
Der Chef des Ingenieur- und Pionier-Corps, General- 5Znspecteur der Festungen, General: Lieutenant Golz ist von Dienstreisen hierher zurückgekehrt.
S. M. Kanonenboot „JFlt is“, Kommandant Korvetten- Kapitän Ascher, ist am 11. Jani in Hankow eingetroffen.
__ Helgoland, 11. Juli. Ein Detahement der Lusft- schifserabtheilung ist, wie das „Helg. Wochenbl.“ mit- theilt, am 6, d, M. hier eingetroffen. Dasselbe steht unter
Führung des Hauptmanns von Förster und wird mehrere Wochen hier verweilen. Das Fahrzeug „Otter“ und das Scul-Torpedoboot & 2 sind dem Kommando zur Verfügung gestellt worden. — Jn Verbindung mit der geplanten biol o- gishen Station wird beabsichtigt, auch ein Labcratorium für die praktische Erforshung der Nordsee im Dienste der Seefischerei zu errihten und gleichzeitig auf Helgoland einen Fishereidampfer zu stationiren.
Bayern.
München, 13. Juni. Der Commandeur der 1. Bayerischen Kavallerie-Brigade, General - Major von Nagel-Aichberg ist, wie „W. T. B.“ meldet, zum General: Lieutenant befördert worden. Derselbe wird bei dem diesjährigen Kaisermanöver die 1. Division kommandiren. Seine Königliche Hoheit der Prinz Arnulph, gegenwärtig Commandeur der 1. Division, wird das erste Armee-Corps führen, dessen Commandeur, Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold die Gesammt: leitung des Manövers übernimmt.
Württemberg.
Stuttgart, 12. Juni. Das „Regierungsblatt für das Königreih Württemberg“ veröffentliht das Finanzgeseß für die Finanzperiode 1. April 1891/93, Danach is der Staatsbedarf für den ordentlichen Dienst festgeseßt: für 1. April 1891/92 auf 65 252280 A. 92 53, für 1. April 1892/93 auf 66 193 646 A6 T2 S, zusammen für die Finanz- periode auf 131 445937 4 64 F. Zur Deckung diefes Auf- wandes sind bestimmt: 1) der Reinertrag des Kammerguts, welcher nah dem Voranschlag für die Finanzperiode 1, April 1891/93 angenommen ist zu 49 750406 M. 40 F, 2) die im Etat namentlich bezeihneten Steuern, welche sich für dieselbe Zeit mit Einrehnung der hiernach bestimmten Zuschläge an direkten Abgaben auf 25357 536 (6, an indirekten Abgaben auf 55 481 740 M, zusammen auf 80 839276 A. berehnen, und 3) ein Zus&uß aus der Restverwaltung im Betrage von 856 295 M. 24 S, zusammen 131 445937 M 64 S.
Sachsen - Meiningen.
Meiningen, 11. Juni. Dem Landtage sind nah der „Weim, Ztg.“ gestern noch zwei Vorlagen, die Verwendung des Reingewinns der Landeskreditanstalt und den Ersaß für Uebershwemmungsschäden betreffend, zugegangen. Zu den Staatsrechnungen beschloß der Landtag, von dem Kapitel „Innere Landesverwaltung“ 26 000 6 abzuseßen.
Sachsen-Coburg-Gotha.
Coburg, 12. Juni. Die Sitzungen des Landtages des Herzogthums Coburg wurden gestern eröffnet. Unter den Vorlagen befindet sih nach der „Goth. Ztg.“ eine solche, betr. den Domänen-Etat für die Zeit vom 1. Juli 1891 bis 30. Juni 1897, deren Berathung der Finanzkommission überwiesen wurde; ferner eine Vorlage, betr. anderweite Regelung der Gnadenbezüge und Pensionen der Hinterbliebenen von Staatsdienern im H?rzogthum Coburg, da dieselben im Herzogthum Gotha ganz bedeutend besser gestellt sind; eine
Vorlage, betr. Erhöhung der Schulgelder im Herzog--
lihen Gymnasium vom Beginn des Schuljahres 1892/93 an; und eine Vorlage, betr. Aufbringung der Mittel für die Bejoldung der Geistlichen und für die Stolgebühren dur die Gemeinden felbst.
Oefterreich-Ungarn.
Gegenüber einigen dem serbishen Handels - Minister Tauschanowitsch von verschiedenen Blättern in den Mund gelegten Aeußerungen bezüglih der Handelsvertrags- Verhandlungen zwishen Serbien und ODesterreich- Ungarn erklärt das „Fremdenblatt“ auf Grund einer Jn- formation an kompetenter Stelle, eine Verschiebung der öster- reihisch-serbischen Verhandlungen auf den Herbst sei öster- reichischerseits niemals angeregt worden. Es habe sich vorerst darum gehandelt, daß Serbien den auf Grund des bestehen- den Handelsvertrages von Desterreih-Ungarn erhobenen Ein- wendungen und Bedenken gegen einzelne Bestimmungen des neuen serbishen Konsumsteuer-Geseßes Rechnung trage, was erst in neuester Zeit geshehen sei. Sobald diese Vorfrage gelöst sei, stehe einer baldigen F#kangriffnahme der Handels- vertrags: Verhandlungen von Seiten Desterreih-Ungarns nichts im Wege. |
Im Abgeordnetenhause legte gestern einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge der Handel2-Minister Marquis Bacquehem das Berner Uebereinkommen, betreffend den Eisenbahnfrachtenverkehr, mit dem bezüglichen Durchführungsgeseß vor. Haase interpellirte im Sinne eines Abschlusses mit England Behufs Schußes des geistigen Eigenthums. Jm weiteren Verlaufe der Sißung nahm das Haus den Gesetzentwurf, betreffend die Einbeziehung von Triest in das allgemeine Zollgebiet vom 1. Juli d. J. ab, sowie, betreffend die Zustimmung zur Einbeziehung von Fiume Seitens der ungarischen Negierung, unverändert in zweiter und dritter Lesung an. Der Handels - Minister Marquis Bacquehem und der Finanz-Minister Dr. Steinbach sagten die thunlichste Rück- shtnahme auf den Handel von Triest zu, dem ein schonender Uebergang gewährt werden solle. Der Handels-Minister er- wartet von den neuen Differentialzölen eine segensvoll e Wirkung für den Handel, namentlich werde Triest ein Delplaßtz ersten Nanges und gleih den ausländischen Seeplägen ein wichtiger Jndustrieplaÿ werden.
Großbritannien und Frland.
Wie die gestrige amtliche „London Gazette“ meldet, ist Oberst-Lieutenant Sir William Gordon-Cumming aus der Armee entlassen, da die Königin keine weitere Verwendung für seine Dienste habe. j :
Einige radikale Para enes hielten am Donnerstag Abend eine Berathung bezüglich des Baccarat- Prozesses ab, in der beschlossen wurde, eine Reihe von Fragen über die Straffälligkeit des Aktes, dessen Sir William Gordon-Cumming
praktisch schuldig befunden wurde, an die Regierung in |
Unterhause zu richten. i
Da Zweifel darüber aufgetauht sind, ob die Kapitäne der Schiffe und besonders der ausländischen, welche in briti- schen Häfen mit ausländishen Passagieren an Bord ankommen, in allen Fällen die richtige Zahl derselben, wie geseßlich vorgeschrieben, angegeben, so haben, wie die „A. C.“ mittheilt, die Zol!behörden ihre Beamten inftruirt, bei dem Betreten jedes Schiffes Acht zu geben, ob die Zahl der von dem Kapitän angegebenen Passagiere mit ihren eigenen
Beobachtungen übereinstimmt. Die Beamten haben außerdem die Weisung erhalten, auf jedem zehnten Schiff die genaue Zahl der ausländishen Passagiere zu ermitteln und jofort einen Bericht einzureichen, falls die angegebene Zahl zu ni.drig sein sollte. Die Strafe für falsche Angaben über die Zahl der ausländishen Passagiere an Bord eines Schiffes ift auf 100 Pfd. Sterl. festgeseßt.
Frankreich.
Paris, 13, Juni. Der Minister des Aeußeren Ribot unterzeichnete gestern nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine Konvention mit der schweizer Bundesregierung, durch welche die Grenzlinie zwishen dem Dollentberg und dem Genfersee neu festgesezt wird.
Der Marine-Minister Barbey ermächtigte den Vertreter des chilenishen Präsidenten Balmaceda, mit Rücksicht auf die Sequestirung der chilenishen Schiffe, das für den „Presidente Pinto“ bestimmte Pulver in dem Pulverdepot des Arsenals aufzubewahren. ;
Die Untersuhung in der Panama-Angelegenheit soll sich dem Vernehmen nah auf Ferdinand de Lesseps, dessen Sohn Victor, ferner auf Cossu-Fontane und Baron Poisson erstrecken.
Das gegenwärtig in den chilenishen Gewässern befindliche französishe Geshwader erhielt Befehl, nah der Mün- dung des Yangt)je abzugehen. Die Christenverfolgungen geben immer noch zu ernsten Bedenken Veranlassung. (Vgl. die Meldung unter Asien.)
Nuß: land und Polen.
Das „Journal de St. Pétersbourg“ theilt mit, daß der in Angelegenheiten der Fuden-Emigration von Baron Hirsch nach St. Petersburg gesandte Arnold White wieder abgereist ist. Das Blatt fügt hinzu, White habe bei den oberen Verwaltungsbehörden eine ebenso günstige als wohlwollende Aufnahme gefunden; die russische Regierung würde es mit Befriedigung begrüßen, wenn die Misfion White's von Erfolg begleitet wäre.
Ftalien.
Jn der gestrigen Senatssizung gab der Schaß- Minmiter Luzzatti dem festen Willen des Kabinets Ausdruck, das Gleichgewicht im Staatshaushalt durch wirkliche und unverzüglich wirksame Ersparnisse herbeizuführen. Das Gleichgewicht — so führte der Minister einem Wolff'’shen Telegramm zufolge aus — sei bis auf 5 oder 6 Millionen bereits erreiht. Es sei keine Uebertreibung, daß es der Regie- rung gelingen werde, diese leßteren, und zwar noch vor Schluß des laufenden Etatsjahres, zu finden. Es sei unmögli, alle Arten Uebel in nur fünf Monaten wieder gut zu machen; er wünsche, daß man mit dem, was bereits ge- schehen sei, rechne. Das Kabinet werde das Werk der Revision fort)eßen; ein Beweis hierfür sei das Gesetz, betreffend die Herabminderung der Ausgaben sür neue Eisenbahnbauten auf 50 Millionen. . ;
Der Pap. empfing gestern 16 Bischöfe aus der Um- gebung Roms zu einer Diözesankonferenz. i
Wie die „Germania“ meldet, laufen im Vatikan jeßt täglih Dankschreiben für die päpstliche Encyclica über die Arbeiterfrage ein. Der Bischof von Castellaneta in Ftalien, der Verein des Schußes der jugendlihen Arbeiter in Paris, die katholishe Universität in Lyon u. A. haben Dank- schreiben eingeshickt. Jn Spanien hat die Regierung die Encyclica als Programm ihrex sozialen Politik angenom- men. Auf eine FJnterpellation des Abg. Nocedal in der Sißung vom 30, Mai erklärte der Minister des Janern Francesco Silvela in den Cortes, daß im Falle der Einbringung neuer Geseßesvorshläge die Regierung sih in keiner Weise von den ‘ sozialen und politishen Prinzipien entfernen werde, welhe in der leßten Encyclica über die Arbeitersrage enthalten sind. Und in Beantwortung der Entgegnung des vorgenannten Abgeordneten, welcher genauere Erklärungen von der Regierung verlangte, erklärte derselbe Minister, daß die Prinzipien, von denen die Regierung sih in den sozialen Fragen leiten lasse, mit den Lehren der päpstlihen Encyclica vollkommen übereinstimmen; er versicherte im Namen des Kabinets, welchem er angehört, daß innerhalb der Grenzen der gesezgebenden Sphäre die vorerwähnten Lehren Seiner Heilig- keit 1n Betraht gezogen und befolgt werden scllen. Drei Tage darauf gab der Minister-Präsident Canovas im Senat die gleihen Erklärungen ab.
Schweiz.
Die Kommission des Ständeraths für die Vor- lage, betreffend den Ankauf von 50000 Aktien der Centralbahn, ist, wie „W. T. B.“ aus Bern meldet, gestern mit vier gegen drei Stimmen den Beschlüssen des Nationalraths beigetreten, hat also den Ankauf der Aktien sowie die Aufhebung der Bestimmungen über die Be- shränkungen des Stimmrechts der Groß-Aktionäre in den Generalversammlungen, an denen der Bund oder ein Kanton als Aktionär theilnehmen, genehmigt. Dagegen beschloß die Kommission, auf den Ankauf der ganzen C?ntralbahn nicht einzugehen. Die Minderheit der Kommission will auch dem Ankauf der Aktien nicht zustimmen.
Tessiner Blätter hatten aus Bern gemeldet, die Schw:iz hätte die Auslieferung Livraghi's bewilligt, Diese Nach- riht ist dem „Bund“ zufolge unrichtig, Der Fall sei noch beim Bundesgeriht anhängig. Letzteres habe kürzlich weitere Aufklärungen von Seiten der italienishen Regierung verlangt und diese Vieh eingetroffen.
Belgien.
Gemwaltiges Aufsehen rufen, wie man dem „Hamb. Corr.“ aus Brüssel \hreibt, die Enthüllungen hervor, welche Oberst Willems von der Armee der Vereinigten Staaten in einem an den König gerichteten Brief und in einem an den Präsidenten der Vereinigten Staaten erstatteten Bericht über den Congostaat veröffentliht. Unter Anführung zahlreicher Einzelheiten entrollt er ein düsteres Bild der Lage und be- hauptet, der König werde systematish über die Sachlage ge- täuscht. Die belgishe Presse fordert mit Rücksicht auf die Ehre Belgiens Aufklärung von der Congo- Regierung.
Türkei.
Ueber die Antwort des Sultans an den Botschafter Grafen von Montebello in der Angelegenheit betreffend den Streit in Bethlehem verlautet, dem „W. T. B.“ zu- folge, abweihend von der französischen Version: der Sultan. habe erklärt, die Frage sei ihm nicht geläufig, er werde ein-
gehende Berichte einholen ; jedenfalls wünsche er die Aufrecht- erhaltung des vertragsmä ßigen Status quo und werde in dieser Beziehung Befehle ertheilen. f
Der „Standard“ erfährt aus Konstantinopel vom 10. Juni, die Pforte mache alle möglichen Anstrengungen, um den Räuberhaup!mann Athanas und seine Bande ein: zufangen. Jn den Gefängnissen werde nah früheren Räubern gesucht. Etliche 50 seien ausfindig gemacht und bereits nah Adrianopel gefandt, um bei der Verfolgung der Bande benußt zu werden.
Bulgarien.
Sofia, 13. Juni. Die serbische Regierung hat nunmehr laut Meldung des „W. T. B.“ der bulgarischen die Ernennung eines serbischen Militär -Attachés in Sofia angezeigt, nahdem die gegenseitig hierfür gestellten Bedingungen, daß der Attaché sih in Uniform dem Prinzen Ferdinand als dem Chef der bulgarischen Armee vorstelle und Bulgarien seinerseits einen Militär-Attahé nah Belgrad ent- sende, von Serbien angenommen worden sind.
Schweden und Norwegen.
Dem gestrigen Bulletin zufolge ist der Gesundheitszustand d¿s Kronprinzen ein ganz befriedigender.
Amerika.
Vereinigte Staaten. Der Staatssekretär Foster konferirte laut Meldung des „R. B.“ aus Washington am 11. d. M. mit dem Präsidenten Harrison bezüglih der Robbenfang-Frage. Es heißt, daß man sich dahin ent- schieden habe, den Robbenfang in dieser Saison, in Ueber- einstimmung mit dem mit Großbritannien getroffenen Ab- kommen, zu verbieten und mit Gewalt zu verhindern. Zu diesem Zweck werden englishe und amerikanische Kriegsschiffe zusammengehen und eine Kontrole in den betreffenden Gebieten ausüben. Der Dampfer „Corwin“ werde in diesen Tagen mit Ordres für die Schiffe „Rust“ und „Bear“ abgehen, die vor einem Fang in dem Berings- Meer warnen sollen. Alle Fahrzeuge, die nach Robben jagen sollten, follen mit Beschlag belegt werden. Dem in der Nähe von Esquimault sih aufhaltenden britishen Geschwader dürsten ähnliche Jastruktionen ertheilt werden.
Chile, Präsident Balmaceda hat dem RNeuter'’schen Bureau nachstehende telegraphische Meldung zugehen lassen:
Die von den Rebellen in der europäischen Presse veröffentlichten falshen Berichte über die Vorgänge in Chile haben Ueberrashung und Unwillen hervorgerufen. Der Kongreß der Revolutionspartei wurde am 1. Juni geschlossen. Der jüngst gewählte Kongreß tagt dahingegen regelmäßig und hat dem Vorgehen der Regierung zuge- stimmt, welcher gewisse außerordentliße Rechte zugestanden wurden, Außerdem erhielt die Regierung Erlaubniß, Anlehen“ aufzunehmen. Die Ordnung im Lande ist eine vorzügliche. In der Armee „errs{cht gute Disziplin und die Soldaten find sämmtlich gegen die Rebellen. Die Regierung kann nit von der Gegenpartei zu Grunde gerihtet werden, die den Kampf möglicherweise verlängern und sch pekuniäre Vortheile dur die Nitrat-Vorräthe sichern wird. Die beiden Kriegs\{hife „Almirante Lynch“ und „Almirante Condell“ haben cine Expedition nach dem Norden vnternommen. General Stephan's Division traf in Santiago ein. Dieselbe übers{hritt zwei- mal die s{neebedeckten Anden. Die Hinausziehung des Streites hat einen sehr nachtheiligen Einflaß Der Geschäftsverkehr mit England, Deutschland und Frankreich ist und wird stark beeinträchtigt werden, so lanae die Rebellen in Tarapaca bleiben,“
Mit Bezug auf das aus Fquique vom 8, Juni datirte Telegramm (vgl. Nr. 133 d. Bl.), das von der Kongreß- partei herrührte und in dem es hieß, die Kriegsschiffe der Regierung hätten ein Bombardement Pisagua's versucht, seien indessen von den Schiffen der Rebellen verfolgt worden, empfing die chilenishe Botschaft in Washington nachstehende Mit- theilungen: „Die Schiffe der Regierung verfolgten die Flottille der Rebellen und trieben dieselbe nah Tarapaca. Der „Almirante Condell“ und „Almirante Lynch“ bombar- dirten hierauf Pisagua und Jquique, do gelang es nicht, die Schiffe der Kongreßpartei aus dem Hafen zu treiben. Die- selben suchten hinter den in dem Hafen befindlihen aus- ländishen Fahrzeugen Schuß, aus welchem Grunde man ihnen niht mit Torpedos beikommen konnte. Die Schiffe der Jnsur- genten sollen sich in einem sehr traurigen Zustande befinden. Ein Theil der Bemannung desertirte.“
Asien.
China. Nach einer Meldung des „R. B.“ aus Shanghai vom 12. d. M. ist das Besißthum der katho- lishen und protestantishen Gemeinden in Wuchen am Poyangsee niedergebrannt worden. Auch in Takutang haben Unruhen stattgefunden. Die zur Unterdrückung der- felben entsandten Truppen sollen mit den Unruhestörern ge- meinsame Sache gemacht haben.
Parlamentarische Nachrichten.
Jn der heutigen (22.) Sißung des Herrenhauses, welcher der Präsident des Staats-Ministeriums, Reichskanzler von Caprivi, der Minister des Jnnern Herrfsurth, der Justiz- Minister Dr. von Schelling und der Finanz-Minister Dr. Miquel beiwohnten, stand auf der Tagesordnung als erster Gegenstand die Beschlußfassung über die geschäftliche Be- handlung der Vorlage, betreffend die Beförderung der Einrichtung von Nentengütern. E
_ Der Präsident Herzog von Ratibor {lug die Ueber- weisung an die Agrarkommission vor. 6, i
Freiherr von Manteuffel beantragte die einmalige Sglußberathung, welhen Antrag der Finanz-Minister Dr. Miquel befürwortete, weil nur auf diese Weise das ra in dieser Session zu Stande kommen könne. Auch Gra Brühl widersprah diesem Antrage in Anbetracht der vor- gerückten Jahreszeit nicht. aan Die Vorlage wurde zur einmaligen Schlußberathung ge-
e
Jn einmaliger Schlußberathung erledigte das Haus darauf die Vorlage wegen Abänderung einiger Bestim- mungen bezüglich e Pensionirung der Beamten der rheinishen Landgemeinden und den Vertrag mit Bremen und Oldenburg, wegen Herstellung einer neuen Fahrbahn in der Außenweser. j
Dann folgte der mündliche Bericht über die vom Ab- getan e verändert zurückgekommene Land gemeinde- ordnung.
Von den Aenderungen in den 88. 48 und 109 hat die Kommission die erstere (betreff-nd das Stimmrecht) Quigebeißen, die zweite aber (beshränkté Oeffentlichkeit dez Gemeindever- tretungen) wieder abgeändert; die Kommisfion beantragt, nicht
allen steuerpflihtigen, sondern nur den mit dem Gemeinderecht ausgestatteten Personen die Anwesenheit zu gestatten. Berichterstatter war Herr von Wedell-Piesdor f. Bei Schluß des Blattes erhielt Graf Mirbach das Wort zu §. 2.
— Fn der heutigen (103.) Sißung des Hauses der Ab- geordneten, welcher der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden beiwohnte, theilte der Präsident mit, daß der Abg. Bachem (Mülheim) sein Mandat niedergelegt habe.
Auf der Tagesordnung stand die Berathung des vom Herrenhause in abgeänderter Fassung zurückgelangten Ent - wurfs eines Wildschadenge}eßes.
Jn der Generaldiskussion wünschte Abg. Francke (Ton- dern) die so wesentlih abgeänderte Vorlage mit sämmtlichen dazu eingebrachten Anträgen an die Kommission verwiesen zu sehen, da es unmöglih sei, über alle die Einzelheiten im Plenum zur vollen Klarheit zu kommen. Die Beschlüsse des Herrenhauses bezeichnete er als unannehmbar, sie würden die vom Wildschaden Betroffenen keineswegs zufrieden stellen. Vielleicht sei es das Beste, die Erledigung des Gesecßes bis zur nähsten Session zu vertagen. :
Abg. von Rauchhaupt hielt es für nothwendig, daß das Abgeordnetenhaus jedenfalls zu den Beschlüssen des Herrenhauses Stellung nehme, um Élarzulegen, in welcher Richtung seine Wünsche sih bewegten.
Abg. Dramwe befürwortete einen Antrag, welcher für die regreßpflihtigen Forstbesizger die Errichtung von Ent- s{hädigungsverbänden nah Provinzen beziehungsweise Re- B vorschlägt.
Abg. von Benda wünschte, daß alle Parteien sich ver- einigen möchten, um das Gesey noch in dieser Sesfion zu Stande zu bringen. :
Abg. Brandenburg wandte sich gegen die von den Abgg. Freiherrn von Huene, von Rauchhaupt, Struß Ae von Wacerbarth eingebrahten Kompromiß- vorschläge.
Abg. Strut trat für die Herrenhausbeschlüsse mit den Kompromißanträgen ein. ;
Der Minister für Landwirlhschaft 2c. von Heyden er- klärte, daß er Namens der Staatsregierung zu sprechen nicht in der Lage sei, da eine Beshlußfa)sung derselben noch nicht vorliege. Jedenfalls würde die Festseßung einer Regreßpfliht von YJagdbezirk zu FJagdbezik auf keine Zustimmung der Staatsregierung zu rehnen haben. Die Herrenhaus-Beschlüsse enthielten gegenüber dem bisherigen Zustand insofern unter allen Umständen eine Verbesserung, als darin ein Anspruch auf Wildschaden-Entschädigung ausge- sprohen sei. Diese in Verbindung mit den Anträgen von Huene und von Rauchhaupt seien gewiß annehmbar. Die eventuelle Aufhebung der Schonzeit für Roth- und Damwild bedeute einen so großen Fortschritt auf dem Gebiet der Beschränkung des Wildschadens, daß man ver- pflichtet sei, sie anzunehmen, wenn nicht mehr zu errreichen sei.
Abg. Conrad (Pleß) hielt die Herrenhausbeschlüsse troß des Verbesserungsantrages von Huene für absolut unbrauchbar. Dem Herrenhause sei es nicht um den Schuß des armen, fleinen Bauern, sondern um den Shuy des Wildes, nament- lih des Hochwildes zu thun.
Abg. Freiherr von Huene trat dieser Anschauung ent- gegen, wies auf die Schwierigkeiten hin, die Regreßpflicht zu regeln, und warnte davor, das Erreichbare abzulehnen. Die Schuld an dem Fortbestehen der jeßigen unerträglihen Zu- stände fiele dann auf die Gegner diejer Vorlage.
Damit {loß die Generaldiskussion.
Der Antrag des Abg. Fran cke auf Kommissionsberathung wurde verworfen und sofort in die Spezialdiskussion ein- getreten. (Schluß des Blattes.)
— Im Herrenhause iff von Hrn. von Woyprscch nah- stehender Antrag eingebracht worden:
Das Herrenhaus wolle beschließen: die Kömuliche Staatsregierung zu ersuhen, Einrichtungen dahin zu treffen:
daß den Referendarien, wenn sie die große Staatsprüfung be- standen haben, die BLeftallung als Assessor um diejenige Zeit voraus- datirt wird, welche sie als Studenten bezügli Referendarien durch den Militärdienst verhindert worden sind, die Referendariats- bezüglich die große Staatsprüfung früher abzulegen.
Die Begründung dazu lautet :
Zur Zeit sind Diejenigen, welche ihrer MilitärpfliGßt genügt haben, doppelt geschädigt gegen Diejenigen, welhe Militärdienste nicht geleistet haben: 1) fie tragen die Kosten des Militärdienstes; 2) sie gelangen 12 bis 16 Monate später zur Prüfung und um ebensoviel später zu Gehalt und zum ferneren Avancement. Wird dem Antrage aber genügt, so werden die jungen Männer, welche in den Staatsdienst treten wollen, sich zum Militärdienst mehr drängen; es kann aber keinem Zweifel unterliegen, daß bei cinem jungen Manne, dere gern der Militärpfliht genügen will, der Militärarzt eher über kleine Körperfehler hinwegsieht; das beweisen die jungen Leute, welche Behufs Beförderung Soldat werden.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Ebensowenig wie dem Redacteur einer politischen Zeitung ist, nach einem Urtbeil des Reichsgerihts, 11. Strafsenats, vom 3, März 1891, dem Redacteur einer Fachzeitshrift der Schuß des §. 193 des Strafges.-B. (Straflosigkeit von ehrverleßenden Aeußerungen in Wahrnehmung berechtigter Interessen) allgemein, \o- weit die în der Fachzeitschrift behandelten Ängelegenheiten die Fah- genossen interessiren, einzuräumen.
Laund- und Forftwirthschaft.
Ernte-Aussichhten.
Im Regierungsbezirk Gumbinnen hat \sich das Aussehen der Wintersaaten, nachdem warmer Regen und mildere Temperatur ein- getreten war, fast überall gebessert. Auch ist die Sommerung, wenn- gleih in der Vegetation noch etwas zurück, gleihmäßig und kräftig eingegrünt; die Kleefelder stehen fast ausnahmêlos gut. Man darf daher hoffen, daß, sofern das Wetter nunmehr günstig bleibt, die diesjährige Ernte an Getreide im Allgemeinen noch eine gute Mittel- ernte sein wird, während die Futterernte eine besonders reiche zu werden verspricht. E
Der Landwirthschaftsrath von Elsaß-Lothringen ist gestern in Gegenwart des Statthalters Fürsten Hohenlohe durch Baron Zorn von Bulach in Straßburg eröffnet worden. Der Unter-Staatssekretär von Schraut theilte mit, nach den an-
estellten Ermittelungen sei für Winterfrüchte im Elsaß eine
ittelernte, in einzelnen Kreisen sogar eine noch bessere Ernte zu erwarten. In Lothringen seien die Aussichten weniger befriedigend. Für Sommergetreide, Futter, Kartoffeln und Obst seien die Aussichten überall sehr gut.
Handel und Gewerbe.
Posen, 13. Iuni. (W. T. B) Dem nunmehr beendeten Wollmarkt waren im Ganzen 12 017 Ctr., gegen 12 460 Ctr. im vorigen Jahre zugeführt. Der Markt behielt seine feste Tendenz bis zum Scchluß; nur einige Posten \{chlecht behandelter Wollen, darunter au ein Posten sonst howlhfeiner Wolle, blieben unverkauft. Die Kauflust blieb rege bis zum Schluß, manche Käufer verließen den Markt ohne ihren Bedarf gedeckt zu haben. Bezahlt wurden für feine Wollen 155—169 #, für mittelfeine Wollen 135—147 4, für Mittelwollen 123—130 Æ, Rustikalwollen 110—120 M, ungewashene Wolle 5900—57 #4 Hoh- feine Dominialwollen feblten.
Verkehrs-Anstalten.
Seitens der Reichs-Postverwaltung wird fortan in gleicher Weise wie für die Richtung n ach außereuropäishen Ländern auch eine Uebersicht der Post-Dampfschiffverbin- dungen aus überseeischen Ländern am 1. eines jeden Monats herausgegeben werden. E :
Die neue Uebersicht wird in den Shaltervorräumen der Postanstalten in Berlin zur Einsicht ausgehängt und vom 1, Juli ab dem Publikum aüh im Wege des Abonnements zugänglich gemacht werden. Der Bezugspreis ist auf 60 Z für das Exemplar und das Halbjahr festgeseßt. Bestellungen nehmen die Postanstalten entgegen.
— Deutsche Ost-Afrika-Linie. Küstendampfer „Wisf- mann“ ift auf der Rundreise am 9. Juni cr. von Sansibar ab- gegangen. — Reichs-Postdampfer „Bundesrath“ ist auf der Aus- reise am 10, Juni cr. von Sansibar abgegangen. -— Reich8-Posft- dampfer „Kaiser“ ist auf der Ausreise am 10. Juni cr, von Neapel abgegangen. — Küstendampfer „Peters“ ist auf der Ausreise am 11, Juni cr. von Sansibar abgegangen.
Bremen, 12. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Werra“, nah New-York bestimmt, ist gestern Nachmittag 5 Uhr von Southampton abgegangen. Der Swhnell- dampfer „Kaiser Wilhelm Il“, auf der Heimreise nach Bremer- haven, ift heute Morgen 12 Uhr in Southampton eingetroffen, Der Postdampfer „Weser“ ist heute in Bremerhaven eingetroffen. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ hat gestern Las Palmas passirt, Der Postdampfer „Braunschweig“ ift beute von Antwerpen abgegangen. Der Postdampfer „Ohio“ und der Post- dampfer „Nürnberg“ sind beute in Antwerpen eingetroffen.
— 13 Un L. B) MorddeutsQer Lloyd Der S(hnelldampfer „Trave“, am 2. Juni von Bremen und am 3, Juni von Southampton abgegangen, ist am 11. Juni, 4 Uhr Nach- mittags, in New- York angekommen. Der Swhnelldampfer „Werra“ hat am 11. Juni, 5 Uhr Nachmittags, die Reise von Southamptor. nach New-York fortgeseßt. Der Reichépost-Dampfer „Danzig“ ift am 12. Juni, 2 Uhr Morgens, mit der für Ost-Asien bestimmten Post von Brindifi nach Port Said abgegangen. Der Postdampfer „Oldenburg“, nah Baltimore bestimmt, hat am 12. Juni, 2 Uhr Nachmittags, Dover passirt. Der Swchnelldampfer „Kaiser Wil- belm II* hat am 12. Juni, 24 Uhr Nachmittags, die Reise von Southampton nach Bremen fortgeseßt. Derselbe überbringt 386 Passagiere und volle Ladung L
DVambura, 12, Zuni, (W. T. B) Hamburg -Ameri- kanische Padetfahrt- Aktien-Ge})ell\ haft. Der Post- dampfer „Holsatia* hat, von New-York kommend, beute Morgen 7 Uhr Lizard pasfirt.
— 13. Juni. (W. T. B.) Hamburg-AmerikanishePacket- fahrt-Aktien- Gesellschafi. Der Postdampfer „Galicia“ ist, von Hamburg kommend, gestern in St., Thomas eingetroffen. Der SŸHYnelidampfer „Normannia“ ist heute 6 Uhr Morgens auf der Elbe eingetroffen.
London, 12. Juni. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Arab®" ist gestern auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen. Der Castle-Dampfer „Dunkeld“ ist gestern auf der Heimreise in London angekommen. Der Castle-Dampfer „Drummond Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Union-Dampfer „Spartan* ift heute auf der Ausreise von Southampton abgegangen.
Theater und Musik.
In der morgigen Vorstellung des „Lobengrin" im Königlichen Opernhause sind die Damen Pierfon und Staudigl, die Hrrn. Bulß, Mödlinger und Oberhauser beschäftigt. Den „Lohengrin“ fingt Le: Rothmühl. Im „Oberon“ am Dienstag treten die Damen
tedler, Herzog, Weiß und de Jonge, die Hrrn. Stammer und Lieban auf; Hr. Ernst wird den Hüon, Frl. Kopka die Roschana singen.
Im Königlichen Schauspielhause beginnen die Damen Marie Mayer und Gertrud Felsegg in Shakespeare's „Romeo und Julia“ ein Gastspiel; das neu einstudirte Drama wird am Freitag A N gehen Frl. Mayer giebt die Amme, Frl. Felsegg die Julia.
Der Spielplan der Königlihen Oper für die Zeit vom 14, bis 21. Juni lautet: Sonntag: „Lohengrin“. Montag: Ge- \chlossen. Dienstag: „Oberon“. Mittwoh: „Der Freishüt“. A „Der fliegende Holländer“ (leßte Vorstellung vor den
erien).
Für das Schauspiel: Sonntag: „Der neue Herr“. Montag: Geschlossen. Dienstag: „Der reue Herr“. Mittwoh: „Die „Anna- Lise“. Donnerstag: „Die Prüfung“. „Post festum“. „Kleine Miß- verständnisse“. Freitag: Neu einstudirt: „Romeo und Julia“. Sonnabend: „Don Carlos“,
Im Deutschen Theater findet morgen die erste Wieder- holung des Lustspiels „Der Attaché“ von Henry Meilhac ftatt, welches außerdem noch am Mittrooch und Sonnabend nähster Woche gegeben wird. Am Montag kommt „Faust“, I. Theil, zur Auf- führung. Am Dienstag gehen- „Die Kinder der Ercellenz* in Scene. Für Donnerstag ist „Der Pfarrer von Kirchfeld® und für Freitag „Die Welt, in der man fih langweilt“ angesetzt.
Der Wochen-Spielplan des Berliner Theaters weist für den morgigen Sonntag-Nachmittag eine Wiederholung des Schau- \piels „Der Hüttenbesißer“ auf, mit Nuscha Buye und Friedrich Mitterwurzer in den Hauptrollen; dasfelbe Stück wird auch am Mittwoch und Freitag gegeben. Die morgige Abendvorstellung bildet „Kean“, der auch am Donnerstag in Scene geht und zwar voraus- fihtlid zum leßten Male in dieser Saison. Am Montag kommt „Richard der Dritte“, am Dienstag „Graf Waldemar“ und am Sonnabend „Kabale und Liebe“ zur Aufführung. In den lett- genannten beiden Vorstellungen werden Friecdrich Mitterwurzer und Ludwig Barnay wieder zusammen wirken.
In der Montagsaufführung von „Cayalleria rusticana“ im Lessing-Theater wird die K. K. Hof-Opernsängerin Antonie Swläger die Partie der Santuzza zur Darstellung bringen. Hr. Kammersänger Eugen Gura, welcher den Barbier von Bagdad singen wird, ist gestern in Berlin eingetroffen.
Die vorleßte Vorstellung der Oper „Lakme* im Kroll'\chen Theater mit Fr. Marcella Sembrih wurde dur den Besuch Seiner Hoheit des Herzogs Günther zu Schleswig-Holstein, die leßte Vorstellung durch den Besuch Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs von Baden und Seiner Durchlauht des Prinzen Aribert von Anhalt beehrt, Morgen tritt Fr. Sembrich noch einmal als Rosine im „Barbier von Sevilla“ auf; am Mitt- woch wird „Lakme“ wiederholt. Lola Beeth, die jeßige Wiener Hof- opernsängerin, welche am Dienstag als „Frau Fluth“ ihr Gastspiel beginnt, tritt nach langer Zeit wieder zum ersten Male in Berlin auf, wo sie bekanntlih Mitglied der Königlihen Oper gewesen ift.
, Die Hauptrollen in dem Anzengruber'’shen Schauspiel „Der ledige Hof*, dessen Erstaufführung durch die „Münchener“ morgen, Sonntag, im Adolph Ernst-Theater stattfindet, werden von -den