1891 / 138 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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wesentlide Befestigung ein; allein diese machte bald einer erneuten Abschnmächung in Folge von Weizenabs{chlüssen Folas und ging ließli in eine überstürzte Flaue über, als sich in Folge einer für inspirirt gehaltenen Notiz der „Nat -Zeitung“ der bestimmte Glauben an eine Zollermäßigung verbreitete. Mit dem ersten Tage des Juni wurde dieser Glauben endgültig beseitigt und damit ein Theil des Verlustes zurückgeholt. Für den Juni-Juli-Termin be- steten am Plaße noch vmfangreihe Hausse-Engagements, auf deren

bwickelung man gespannt ist. An starken Zufubren fremder Waare wird es nit fehlen, es wird dabei aber immer mit den s{charfen An- sprüchen der Berliner Schlußscheine zu rechnen sein, sodaß ih leicht mancberlei Ueberrashungen ergeben fönnen.

Roggen batte wesentli stetigen Handel, und, abgesehen von den Abwärts\{chwankungen zum Beainn des Monats und der irrigen und bald wieder wett gemachten Zollflaue zum Schlufse des Mai, blieben Preise in allmähliher Steigerung. Im Allgemeinen übte für dicfen Artikel die Spekulation wenig Einfluß; es war der Bedarf, welcher zur Annäherung der Berliner Preise an die russis{hen Forderungen zwang und denn auß vermehrte Abschlüsse gestattete, zumal Nordrußland in diesem Monat zum er sten Male wieder mit größeren An- stellung:n unseren Markt aufsuhte und auch Südrußland in Folge des gesättigten Bedarfs Hollands wie West- und Süddeutschlands theils aus erster, theils aus zweiter Hand Abgeber war. Auch die in die neue Ernte fallenden Termine näherten sich im Werthstande dem der vorderen Morate mehr und mehr, da man arf stark geräumte Bestände zum Beginn der neuen Ernte rechnete und letztere selbft in Folge der starken Umpflügungen für eine mangelhafte hielt.

Gesundheitswesen, Dhierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Bordeaux, 13, Juni. (W. T. B.) Das von den Antillen kommende Padetboot „Labradoc“ hatte während der Ueberfahrt an Bord einen Todesfall an gelbem Fieber und wurde deshalb einer Quarantäne unterzogen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellvng für Koblen und Koks an der Ruhr und in OberschHlesien. An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 11 033, nit rechtzeitig gestellt 97 Magen In ODöverschblesien sind am 12. d. M. geftellt 3941, nit! rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 13 d. M. gestellt 3139, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Subhafstations-Resultate.

Beim Königlichen Amts3gerihi I Berlin standen am 13. Juni 1891 die nacverzeihneten Grundstücke zur Versteicerung : Hochstraße 46, dem Maurermeister Hermann Paul und dem Architekten Franz Reseck gehörig, mit 11290 # Nußzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt Das gerirgste Gebot wurde auf 124200 festgeseßt. Für das M-istgebot von 151 000 4 wurde der Kauf- mann Siegfried Seeliger hier Ersteher. Stephanstraße 60, dem Tischlermeister Heinrih En gelhard gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 237 480 Æ festgeseßt. Ersteher wurde der Maurer- meister Franz Hermann Meier bier für das Meistgebot von 237500 # Beide Zuschläge wurden sofort ertheilt.

Cingestellt wurde das Verfahren der Zwangéversteigerung, be- treffend das Grundftück in der Urbanstraße 118, der Fr. Maurer- meister A. M. Riege und dem Bauunternehmer Friß Vergils gehörig.

Berlin, 13 SQUNE (Wochenbericht für Stärkc! Stärke sabrikate und Hülsenfrüc@te von Max Sabers ky.) Ia. Kar coffelmehl 245 —25 Æ, Ia. Kartoffelstärke 24 25 M, Ila. Kartoffelmehl und - Stärke 223—23 , gelber Syrup 291—30 4, Capillair - Export 313—32 #, Capillair - Syrup 30§—314 4, Kartoficlzucker Capillair 30§3—31 H, do. gelber 29{—30 „#6, Rum-G ouleurx 36—37 #Æ, Bier - Couleur 36—37 #4 Dextrin gelb und "weiß, Ia 3233 Æ, do, sekunda 27—29 Á, Weizen tärke (kleinst.) 43—44 , Weizenstärke (großst.) 483—49L 4, Hallescze und Schlesische 4953—50 4, Schabe-Stärke 33—35 4, Neais- Stärke 32¿—33 H, Reisftärke (Strahlen) 483—49 6, do. (Stüten) 46—á47 6, Bictoria-Erbsen 19—21 #, Koterbsen 18—21 4, grüne Erbsen 18—21 Æ, Futtererbsen 17—177 #, Leinsaat 26—27 Æ, Linsen, große 34—46, do. mittel 26— 34, do, leine 20—26., gelb.Senf 24—32 #6, Kümmel 36—40 „#, Mait loco 15—16 M, Pferde- bohnen 15—16 #, Buchweizen 18—22 4%, inländische weiße Bohnen 21—23 M, weiße Fiawbohnen 23— 26 Æ, ungarise Bohnen 20— 223 Æ, galiziswe und rusfische Bohnen 18—20 #, Widcken 13—14 4, Hanfkörner 22—23 #, Leinkuchen 16}7—17} #4, Weizenschale 11}—12,, Roggenkleie 12—13 Æ, NRapskucen 13¿—145 4, Mohn, weißer 60—74 #, do. blaucr 48-—54 M, Hirse, weiße 20—23 A Alles pe: 100 kg ab Bahn bei Partier von mindestens 10 000 kg.

Berliner Gußstahlfabrik und Eisengießerei Hugo Hartung Aktiengesell\schaft. Nah dem Geschäftsberichte belief fih der Gesammtumsatg in 1890/91 auf 801 604 M gegen 788 839 M, im Vorjahr. Der erzielte Reingewinn beträgt ab des Gewinn- vorirag«s von 16 9659 M. 97962 Æ, nahdem für Absreibungen inêgesammt 34 £43 M gekürzt sind. Das Debitorenkonto, aus welchem zweifelhafte Forderungen dur Abschreibung ausgeschieden sind, beziffert sich auf 308 903 # Beantragt wird die Dotirung des Reservefonds mit 4898 Æ und nach Zahlung der Tantièmen die Vertheilung von 89% = 88000 M Dividende; ferner 9874 M auf neue Rechnung vorzutragen.

_— Galizishe Karl-Ludwigsbahn. Die Einnahme des gesammtiin Netes betrug vom 1. bis 10, Juni 258591 Fl, Mehr- einnahme 31119 Fl. die Cinnahmen des alten Netes betrugen in derselben Zeit 200577 Fl, Mehreinnahme 25 090 Fl _ Warschau-Wiener Eisenbahn-Gesellschaft. Die Einnahmen im Mai cr. betrugen 24 £00 Rbl. weniger als in dem- jelben Vonat des Vorjahres.

Vereinigte Shweizerbahnen. Nach tem Jahres- beriht betrugen der „Frantf. Ztg * zufolge die Einnahmen Total 5 993 990 Hr, die Auspaben © 298 345 Fr., wovon abgehen die Ver- gutungen für den Betrieb der Tosgenburgerbahn und der Wald-Rüti- Bahn 237 212 Fr. Utbershuß der Einnahmen 3892 217 Fr, gegen +178 371 Fr. im Vorjahre, dazu Ertrag der verfügbaren Kapitalien 100 199 Fr, Reineinnahmen zuzügli dir Beträge aus Bau- und Reservcfor ds 4 (08 792 Fr., dagegen Kontokorrentzinsen und Provi- lonen (4 292 Fr, Anleihezinsen 1625 207 Fr., gesetzliche Amottisg- Tionen 491 400 Fr, für Oberbaufonds und Reserve, für Hasftpflicht- fälle 436 945 Fr. 1owt!e zu versMiedcnen Zwecken 85 371 Fr , zusammen 2673 775 Fr Zur Bersügung der Aktionäre bleiben 2034 976 Fr.

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Vie Vioidende kiträgt 44 0 03 der Gewinnvortrag 334 976 Fr, E Königsberg i, Pr., 15. Juni, (W. T. B) Wollmarkt. vufuhren noch gering, Kauflust rege, für gutgeroaschene Mittelwollen

wurden höchste Votjahrspreife erzielt.

Landéberg a. d. W,, 14. Juni. (W. T. B) Für den heute hier stattcehabten Wollmarkt waren 3500 Centner meist Dominial- wollen angesadren. Vie Wäsche ist sehr befriedigend ausgefallen, das S@urgewicht Ut zurücgegangen, die Tendenz war fest. Die Preise stellten sih theilweise jo hoch, wie im Vorjahre, theilweise höher. Es wurden bezahlt für beste Wolle 155 bis 157 M, für gute 145 bis 147 Æ, für Mittelwolen 130 bis 140 e, für Landwollen 100 bis 120 MÆ, für Shmutwolle 57 M ] geräumt.

Thorn, 15. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Gesammt-

zuTunr 2etrug 900 Str. gewaschene, 150 Ctr. ungewashene Wolle.

15 Se!cœast war s{lepperd, jedoch wurden vorjährige Preise erzielt

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Der Markt wurde vollständig |

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Essen a. d. Ruhr, 15, Juni. Die Besserung auf dem Eisenmarkt dauert dem Wochenberichte der „Rheinish- Westfälischen Zeitung“ zufolge an. Die Nachfrage in Walzeisen und Eisenerzen war lebhaft, die Tendenz der Preise fester; in Roheisen war dieselbe weniger günstig, doch ift gegenwärtig die Nachfrage besser. Einzelne Hochöfen haben die Produktion bis Ende September verschlossen. a Kesselbleche und Grobbleche sind die Aussihten günstig und eine

rhôöhung der Preise demnäthst zu erwarten; auch Feinbleche sind besser gefragt.

Köln, 13, Juni. Bei der sehr großen Nachfrage nach Kohlen hat, wie die „Kölnishe Volkszeitung“ meldet, das Bergamt Saar- brücken angeordnet, daß Veriragskohlen einstweilen von Händlern außerbalb des Zollgebiets niht ausgeführt werden dürfen.

Leipzig, 13. Juni. (W. T. B.) Kammzug - Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,32} i, pr. Juli 4,323 #4, pr. August 4,377 4, pr. September 4,40 A, pr. Oktober 4,425 #. pr. November 4,42] 4, pr. Dezember 4,423 4, pr. JIa- nuar 4,40 4, per Februar 4,40 A4 Umsatz 55 000 kg. Ruhig.

London, 13. Juni. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen- ladungen angeboten.

15, Juni. (W,. T. B.) Die Getreidezufuhrer betrugen in der Wote vom 6. bis 12. Juni: englis@er Weizen 1457, fremder 39 377, englishe Gerfte 447, fremde 9688, englishe Malzgerste 20 275, englisher Hafer 861, fremder 105 263, englisches Mehl 15155, fremdes 28 645 Sad. :

Paris, 14. Juni. Die von dem Gouverneur des Crédit Foncier, Christoffle, in Verbindung mit dem Liquidator der Panama-Gesellshaft Monchicourt, eingeleitete Aktion bezüglich der Korstituirung von Finanz-Inftituten zur Weiterführung der Panama-Kanalarbeiten nimmt angeblich einen günstigen Verlauf. Es verlautet, die Konstituirung sei gesichert, werde jedoch erst nach der am 20. d. M stattfindenden Kammerdebatte über die Panama-Affaire

erfolgen.

Mailand, 13. Juni. In dem Prozeß, welhen das hiesige Bankbaus Vonwiller u. Co. in Gemeinschaft mit zwei Livorneser Banquiers gegen die Aufsichtsräthe der falliten Zuckerraffinerie in Ancona angestrengt hat wegen der Haftbarkeitserkläcung derselben in Höhe von 2 Millionen, welhe Summe diese Firmen in Folge Verlegung gefälshter Bilanzen der Zuerraffinerie als Vorschuß ge- währt haben, wurde gestern in erster Instanz zu Gunsten der kläge- ris&en Häuser extschieden.

14, Juni (W. T. B.) Die Einnahmen des italienischen Mittelmeerbahnneßzes während der ersten Dekade des Monats Juni 1891 betrugen nach provisorisher Ermittelung im Personenver- kehr 1300542 Lire, im Güterveckehr 1844090 Lire, zusammen 3 144 632 Lire, gegen 3 093 306 Lire in der gleiben Neriode des Vorjahres, mithin mehr 51 326 Lire.

Belgrad, 14. Juni. (W. T. B) Es betrugen die Ein- nahmen der serbischen Taback-Regie vom 1. Januar bis 31, Mai 1891 3 035 545,57 Fr.. gegen 1. Januar bis 31. Mai 1890 2 569 482,98 Fr, mithin pro 1891 Plus 466 062,59 Fr. ; der ser- bishen Salz- Regie vom 1. Januar bis 31. Mai 1891 1148 343,24 Fr, gegen 1. Januar bis 31. Mai 18960 961 460,32 Fr., mitbin pro 1891 Plus 186 882,92 Fr.; der Stempelkasse vom 1. Januar bis 31. Mai 1891 994 967,— Fr., gegen 1, Januar bis 31, Mai 1890 869 117,52 Fr., mithin pro 1891 Plus 125 849,48 Fr.

New-York, 13. Juni. (W. T. B.) Der Wertb der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8081 804 Dollars geaen 7965 157 Dollars in der Vorwoe, davon für Stoffe 1192 695 Dollars gegen 1 314 724 Dollars in der Vorwode.

Submisfionen im Auslande.

Dänemark.

9. Juli d. I. Kontor des Kriegs-Ministeriums für die Militär- Tuchfabrik Kopenhagen. Lieferung von: 18 000 Pfund Elains!,

S000 L OD 45900 Waid; 4000 Weizenkleie, E s 600 Gelbholz, 400, SE 400 Kalliatur (rothes Sandel-) Holz, 400 Leim,

r rw 300 Cotghenille, 300 Weirstein (Cremor tartari), Blaustein, 10 Tonxen Petroleum,

E russicem Maschinenöl,

PMaschinenöl Nr. 1,

Malaga-Baumöl, ine grünem Cylinderöl,

Ü Lampenösöl.

Zu liefern nach Bedarf der Fabrik. Angebote mit Avfs{rift: „Leverance af Farvestofer m. f Materialier“ und PreiSangabe müssen von Proben begleitet sin.

Desterreiw-Ungarn.

18. Juli 1891, 12 Uhr, niederöfterreibis{ches ecinnehmeramt (Wien, Stadt, Herrengafse 13 IT).

Für die n. 09. Landes - Irrerxanstalt in Wien circa Mrtr.-Ctr.,

für die n. ô. Landes-Icrenanstalt in Ybks circa 7000 Mtr ¿(Ttr.,

füc die n. ô. Landes - Irrenanstalt Klosterneuburg circa 5000 Mtr.-Ctr.,

für die n, ô. Landes-Jerenanstalt Kierling Gugging circa 5000 Mtr.-Ctr.,

für das Irrenanstalts-Filiale in Langenlois circa 1500 Mtr.-Ctr.,

für die n. ô. Landes-Findelanstalt in Wien circa 1000 Mtr -Ctr

für die n. d. Landes-Siechenanstalt in Mistelbah circa 1100 Mtr.- Ctr.,

für die n. d. Landes-Siechenanstalt in St. Andrä circa 800 Mtr -Ctr.,

E De n D 1000 Vêtr.-Ctr,

E De N, D 500 Mtr -Ctr.,

für die n, s. Landes. Taubstummenschule in Ober-Döbling circa 700 Mir. Cir.,

für das n. 6s. 350 Mtr.- Ctr.,

E N D: 1000 Mtr.-Ctr.,

für die n. ô. Acker-, Obst- und WeinbausHule in Feldsberg circa 500 Mic.-Ctr.

preußishe oder Ostrauer SteinkoL!e, aut\&liefilih Stückohble bester Qualität (eventuell für Kierling-Sugging staubfreie Nußkohle) und für das n. s. Landhaus 1200 Mtr.: Ctr. reine Würfelkohle von obiger Qualität, dann

für die n, ó. Landes-Irrenanstalt in Wien „_ ¡CiÉCa 820780, s Klosierneuburg „, 200 , » » Gebätaistalt Wi X 900 L Sat Wn, ¿E DDD meterlange weihe Shwemmscheite, endlich für die n. ö. Landes-Findel- anstalt in Wien circa 90 rm meterlanger harter S{wemmaus\{uß.

Lieferungsbedingungen und nähere Auskunft bei obiger Behörde oder in den Kanzleien der betreffenden Landesanstalten.

Niederlande. Le _23. Juni, 11 Uhr, im Bureau der Gemeente Gasfabrieken, Vost-Zeedyk, zu Rotterdam. Gemeindeverwaltung* von Rottberdam: (93 939 kg gußeiserne Röhren nebst Hülfsstüken. Näheres an Ort und Stele.

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13 000

Landes - Siechenanstalt in Allentsteig circa

Landes - Blindenschule in Purkersdorf circa

Lantes- Lehrerseminar in Wr. Neustadt circa

Landes -: Lehrerseminar in St. Pôsölten circa

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Verkehrs-Anstalten.

Jin Interesse unserer Leser bringen wir in Erinnerung, daß die Frist sür den Umtausch der in den Händen des Publikums verbliebenen, seit dem 31. Januar zur Frankirung von Postsendungen nicht mehr verwendbaren Postwerth- zeihen älterer Art mit dem 30. Juni abläuft.

Laut einer Bekanntmahung der Königlichen Eisenbahn-Direktion in Köln (re{chtsrhcinishen) wird am 1. Juli d. I. der neue Haupt- bahnhof in Düsseldorf für den Personen-, Geväck- und Privat- depescenverkehr, insoweit derselbe bisher auf dem Köln-Mindener Bahnhof daselbst zur Abfertigung gelangt, eröffnet und an demselben Tage der Bahnhof Düsseldorf (Köln Minden) für den gesammten öffentlihen Verkehr ges{hlof}sen.

Am Soëntag, den 21. Juni d. I., kommt ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreifen von Berlin nah Coswig i. Anhalt (Park von Wörlit)und Dessau zur Beförderung. Er fährt 6 Uhr 30 Min. Vorm. vom Bahnhof am Askanishen Platz ab und trifft in Coswig 9 Uhr 15 Min, in Dessau 9 Uhr 46 Min. Vorm. ein. Die Rück- fahrt ift am 21. Juni d. J. nur mit dem Sonterzuge 10 Uhr Abends aus Deffau, 1 Uhr 17 Min. Nachts ia Berlin, zulässig, dieselbe kann aber auch erst am 22. Juni d. J. mit sämmtlihen Personenzügen an- getreten werden. Der leßte am 22. zur Benußung mit Sonderzugfahr- karten gültige Personenzug Nr. 95 von Dessau, welcher in Wittenberg um 6 Uhr ?5 Min. Nachm . eintrifft und Anschluß an den 7 Uhr 33 Min. Nahm. von Wittenberg abgehenden Personenzug Nr. 21 na Berl in hat, fährt von Dessau 5 Uhr 23 Min. Nam. von Coswig 6 Ukr 5 Min. Nahm. ab. Die Benußung von Scnellzügen ist auch nicht unter Na(löôsung von Zuschlagfahrkarten gestattet. Fahr- karten zu 5 M für die IT. und 3 Æ für die III. Klasse, für Hin- und Nückfahrt gültig, rerden am Sonntag früh von den Bahnhofs- Fabhrkartenausgabestellen hier, Aékanis{ec Play und in Gr, Lichter- felde, sowie au {on vorher im Bureau des Jnvalidendank, Wark- grafenstraße 51a verausgabt. ;

Die Passagepreise für das Zwishendeck sind nah der „H. B. H.“ für die Fahrt von europäiï{en Häfen nah New - Yo rk durch die Konvention der an diesem Verkehr be- theiligten europäischen Dampferlinien um 10 4 berab- gefeßt worden. Die Hamburz- Amerikanische Packetfahrt-Gesellschaft und ebenso der Norddeutsche Lloyd in Bremen gehören zur _Kon- vention, Diesen Mittheilungen gegenüber wird versichert, daß der „Norddeutsche Lloyd“ bis zur Stunde keine Preisberabsezung vor- genommen babe, wenngleich derselbe durch die Verhältnisse gezwungen werden dürfte, in kurzer Zeit den andern GescllsGaften zu folgen.

Bremen, 13. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Liopyd. Der Schnelldampfer „Fulda“, am 3, Juni von Bremen und am 4. Juni von Southampton abgegangen, ift am 13, Juni 8 Uhr Morgens in New-York argekommen. Der Reis - Postdampfer „Hobenstaufen“ nach Australien bestimmt, ist am 13, Juni Nachmittags in Colombo angekommen. Der Swnelldampfer „Kaiser Wilhelm I[.“, von New-York kommend, ist am 13. Juni, Uhr Nachmittags, auf der Weser angekommen, Der Postdampfer „Köln“ hat gestern auf der Heimreise von Brasilien Las Palmas passirt. Der Postdamvfer „Braunschweig“, von Australien kommend, ift gestern in Bremerhaven cingetiroffen. Der Postdampfer „Sachsen“, nach Ost-Asien bestimmt, ist beute in Port Said an- gekommen.

14, Juni. (V. T. B) Norddeutscher Llovd. Der Postdampfer „Nürnberg“ ift am 13, Juni auf der Ausreise nach Auftralien von Antwerpen abgegangen. Der Postdampfer Fran k- furt“ ift am 12. Juni von Buenos: Aires abgegangen. Der Post- dampfer „Straßburg“ is vor 4 Tagen in Buenos-Aires an- gekommen.

Hamburg, 13. Juni. (W. T. B) Hamburg - Ameri- kanis@e Patcketfahrt- Aktien -Gefsellswaft. Der Post: dampfer „RNugia“ ift, von Hamkurg kommend, heute Morgen 2 Uhr in New-York angekommen. Der Postdampfer „Fürs Bis- mardck“ ist, von Hamburg kommend, heute Mittag 12 Uh: in New- York eingetroffen. :

Triest, 15, Juni. (W, T. B) Der Lloyddampfer „Orion“ ist, von Konstantinopel kommend. hier eingetroffen.

London, 13, Juni (W. T. B) Der Union-Damvpfer „Arab“ ift beute auf der Heimreise von Madcira abgegangen.

Rennen zu Charlottenburg. Sonnabend, 13, Juni.

I. Rekruten-Hürden-Rennen. Lt. Bar. Blome's br. W., „Grof S egfried“ 1., Frhrn. v. Schrader's „Caro Aß“ 2, Mr. R. Gore's „Mieze“ 3. Mit vier Längen gewonnen; „Mieze“ \echs Längen hinter „Caro Az“ Dritte. Werth: 2140 A dem Sieger, 360 Æ der Zweiten, 160 4 der Dritten. „Graf Siegfried“ wurde für 4000 M zurüdckgefauft

IT, Pasewalker Jagd- Renner. Majcr v. S{midt-Pauli's \{wbr. „Kardinal Wolsey“, Lt. Frhr. v. Reitenstein I. 1., Lt. Dulon's Bacchus*", Lt, v. Waldow 2, Lt. v. d. Knesebed's „Aztec“, Bes. 3, Lt. v. Eynard's „Farmley“, Bes 4.,, Lt. Wangemann's 11. „New- bridge", Bes. 5, Lt. Gr. Westphalen's „Plot“, Lt v. Graevenit 6. Siegte, stark verhalten, mit drittehalb Längen: zwei Längen trennten „Aztec" von „Bachus* und eine halbe Linge weiter zurück „,Farm!ey“ Fünfter vor „Plot“ und, „Roza“. Werth: 1300 A dem Sieger, 5980 J dem Zweiten, 480 4 dem Dritten, 330 4 dem Vierten, 280 dem Fünfter, 150 M der Sewsten

TI. Landéberg-Jagd-Rennen. Hrn. Herber1's br. W. „St. Pierre“ 1, Hrn. L. Meyer's „Viguier“ 2, Hrn. Kapt. Jeë's „Vivacious*“ 3, Nach Gegenwehr mit einer Länge gelandet; \echs8 Längen zwischen dem Zweiten und der Dritten. Werth: 4603 M dem Sieger, 900 #4 dem Zweiten, 500 4 dem Dritten.

1V. Preis von Ruhleben. Hrn. v. Tepper-Laski's br, W. „Strelißze“, Lt. Frkbr. von RNeitzenstein L. 1, Hrn, I, Salowin's „Actreß“, Hr. Hanson 2., Lt. Gr. Schulerburg's „Fine Lame“, Bes. 3., Hrn. C. G. Schilling's „Aramis“, Lt. v. d. Lühe 4, Leicht mit anderthalt Längen gewonnen; „Fine Lame“ drei Längen hinter „Actreß" und eine halbe Länge vor „Aramis*“ Dritte. Werth: 2360 #4 dem Sieger, 560 A der Zweiten, 260 M der Dritten, 160 dem Vierten.

V. Preis vom Hippodrom. Ritim, v. Koeller's F, -S. „Tiny“ 1, Lt. Frhrn. v. Kap-herr's I1. „Atlantic“ 2.,, Lt. v. Elbe's „Alfred“ 3.,, Hrn. R. Haniel's „Dunkelmann“ 4. Siegte nah Ge- fallen mit treiviertel Längen zwischen dem Zweiten und Dritten. „Dunkelmann“ eine halbe Länge hinter „Alfred* Viertec., Werth : 2750 Æ der Siegerin, 950 A dem Zweiten, 450 A dem Dritten, 250 „4 dem Vierten.

V1. Preis von Shlachtensee. Major v. Shmidt-Pauli's br. W. „Sancoins*, Rittm. v. Boddien 1., Pr, Fr. K Hobenlohe's „Tonmy“, Lt. Frhr. v. Reitenstein L. 2., Lt. v. d. Wense's 1, „Lord Lumley*, Gr. Reventlow s. Mükelos mit drittehalb Längen ge- wonnen ; „Lord Lumley" drei Längen hinter „Tommy“ Dritter, etne halbe Länge vor „Economy*. Werth : 2400 4 dem Sieger, 540 dem Zweiten, 240 dem Dritten. „Sancoins“ wurde nit

gefordert,

VII. Havel-Hürden-Rennen, Hrn. B. Limburger's F H. eAntrim“ 1, Hrn. G. Groos’ „Cider*, 2, Hrn, W. v. Tresfow's eHongrois“ 3. Nah scharfem Kampf um einen knappen Kopf heraus- geritten; eine Länge zwis@en dem Zweiten und Dritten. Werth: 1980 dem Sieger, 560 4 dem Zweiten, 260 6 dem QDritten.

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Trachenberg. Bei einer am 11. d. M. in dem Revier Elensteih der Herrschaft Trachenberg auf cinem rund 200 ha großen Gewäfser abgehaltenen Jagd wurden, wie die „Schles. Ztg.“ berichtet, von zehn Schüßen insgesammt 941 Gänse zur Strecke gebracht.

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Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Ursache der Erbitterung, welche zu dem Zusammenstoß zwischen den ausständigen Heizern und Kohlenziehern des Norddeutschen Lloyd in Bremerhaven geführt hat, fieht die „Köln. Ztg.“ darin, daß durch das Eintreffen zahl- reiher Ersaßleute aus Stettin, die anscheinend dort weniger verdienen, der Erfolg des Ausstandes immer fragliher wird. Die Behaupiung, daß diese Leute minderwerthig und deshalb für den Dienst in Bremerhaven nicht brauchbar seien, hat sich nicht bestätigt, da es bei der von ihnen zu verrichtenden Arbeit weniger auf großes Verständniß als auf Pphysishe Körperkraft ankommt. Die Hoffnung der Ausständi-

en, daß viele der Ersazleute die Arbeit nicht lange aus-

alten würden und für sie dann die Stunde des Sieges ge- Tommen sei, wird sih also voraussihtlich nicht erfüllen. Alle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen worden, um die Ausständigen von den Dampfern und den auf diesen verbleibenden Ersatz- leuten abzuhalten. :

Wie die „Ofts.-Z.“ hört, haben mebrere von den Stettiner Ersatleuten, etwa zwölf, troßdem sie für die betreffenden Schiffe bereits angemustert waren und eine halbe Monatsheuer als Vorschuß empfangen hatten, sih bei der Ankunft in Bremerhaven von den Strikenden überreden lassen, ihren Dienst nicht anzutreten. Die be- treffenden Leute, welche zum Theil wieder in Stettin eingetroffen find, werden sich demnächst wegen Konkraktbruchs und Hinterziehung der empfangenen Heuer vor dem Strafrihter zu verantworten haben.

Der Hamburger Heizer- und Trimmerverein hat die Ausftändigen bewogen, ihre Lohnforderungen auf siebzig bis ahtzig Mark, den in Hamburg üblichen Lohn, berabzumindern. Man glaubt deshalb, daß der Ausstand bald beendet sein wird.

Ueber die Herbeiführung der Beendigung des Aus- standes der Omnibusbediensteten in London wird unter dem 13. Juni von dort berichtet :

Die Intervention des Lord Mayors im Omnibusausstand ist ein geshickter Kniff, um der Nachgiebigkeit der Ausständigen ein passendes Aushängeschild zu geben, da sie sonst wegen Geld- mangels und Zwietracht hätten zu Kreuze kriehen müssen. Anderer- seits ist die General Omnibus Company ni&t tadelfrei. Sie Hâtte längst die Zwölfftundenarbeit zugestehen sollen und dadurch den eigenen Geldverlust und die Verkehrsstörung vermieden, und zu- gleih würden die Bedienfteten niht die gefährlihe Lehre des erfolg- reihen Ausstandes gehabt haben.

Nach einem Wolff'\{hen Telegramm fand gestern Nachmittag in London eine Kundgebung Seitens der Arbeiterinnenvereine im Hyde- Park stati, zu Gunsten der Forderungen der Waschfrauen von London, welche bessere gesundheitlihe Verhältnisse in den Wash- anstalten, Verkürzung der Arbeitszeit und höheren Lohn beanspruchen.

Die Eisenbahnbediecnsteten hielten zu gleiher Zeit eine Ver- fammlung im Hyde-Park ab. Es sollen gegen 80 000 Personen im

yde-Park anwesend gewesen sein, Es wurden Resolutionen zu unsten des ahtstündigen Arbeitstages bes{chlofsen,

Der Blechindustrie in Süd-Wales steht, wie der eN, Pr. Z.* telegraphish gemeldet wird, eine ernste Krisis bevor in Folge des hohen Blechzolls, den Nord: Amerika, wohin der größte Flag stattfindet, am 1. Juli in Kraft treten läßt. In Folge dessen be- \ch(lossen die Besitzer von 43 Ble&fabriken in Süd-Wales, einen Monat lang den Betrieb einzustellen, wodurch 25 000 Arbeiter brotlos werden.

Demselben Blatt wird aus Paris vom 13. d. M. mitgetheilt, daß die Cisenbahnbeamten der Orleans-Gesellschaft fstriken wollen, Falls ihre gemaßregelten Genossen nit innerhalb fünf Tagen wieder angestellt werden.

Aus Lyon wird gemeldet, daß die Pferdebahnbediensteten am Sonnabend den Ausstand beschlossen haben. Infolgedefsen ist

estern der gesammte Pferdebahnverkehr eingestellt worden. Kein agen hat die Depots verlassen.

Die sächsische Textilindustrie im Jahre 1890. Aus den Jahresberihten der Königlih sächsishen Gewerbe- Inspektoren für das Jahr 1890 stellen wir folgende Angaben über den wichtigsten Industriezweig des Landes, die Textilindustrie, zu-

sammen, Es waren vorhanden i in den Betriebe davon beschäftigten Inspektions- über- jugendlihe Arbeiter bezirken haupt und Kinder Chemni . 00s 702 S 570 446 Dan A 465 387 E S 320 195 O S 160 105 M A 77 50 De x 58 27 im Staat. 2554 1912

Darnach wurden in rund 75 9/0 (genauer 74,9 9/0) aller Betriebe der Textilindustrie jugendlihe Arbeiter von 14 bis 16 Jahren und Kinder von 12 bis 14 Jahren beschäftigt. Wie sich dieselben auf die sieben Inspektionsbezirke vertheilten, lehrt folgende Uebersicht der be- schäftigten Arbeiter. Es waren thätig:

in den AMteltong- Erwachsene Jugendlite Kinder zusammen ezirken Chemnig .., 33634 4121 1 627 39 382 Zwidau . . 27 208 3477 1610 32 299 B e 24797 2 269 1225 28 291 Plae 92066 2 395 1 062 25 522 Sd « 11 129 965 342 12 436 Meißen . 4 876 307 353 5 536 Dresden . . 2775 194 53 3 022 im Staat. 126 484 13 728 6 272 146 484 davon weiblich . 67 343 8 822 3 065 79 230,

Während im Königreih Sachsen insgesammt 4,3 °/0 der in der Textilindustrie beshäftigten Personen Kinder von 12 bis 14 Jahren waren, belief sich der Antheil der leßteren im Inspektionsbezirk Meißen auf 6,4, im Zwickauer Bezirk auf 5,0, dagegen im Dresdner Bezirk nur auf 1,75 %/%. Aehnliche Verschiedenheiten finden si au bezüglih der Beschäftiguug der jug ndlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren, die im ganzen Königreich 9,4 % aller in der Textilindustrie Erwerbsthätigen ausmachten gegen 10,8 % im wickauer, 10,5 %/o im Chemnigzer, aber nur 5,5 9%/% im Meißner Inspektionsbezirk,

__Nicht weniger als 54,1% aller in diesem Industriezweige be- \{chäftigten Personen gehörten dem weiblihen Geshleht an; bei den eZUgendlihen“ waren sogar fast zwei Drittel (64,3 9/0), bei den eKindern* dagegen noch nicht ganz die Hälfte (48,9 9/0) Mädchen, während unter den „Erwachsenen“ si 53,2 % Arbeiterinnen befanden.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern inder Woche vom 31. Mai bis inkl. 6, Juni cr. zur Anmeldung gekommen: 193 Ehe- {hließungen, 959 Lebendgeborene, 26 Todtgeborene, 440 Sterbefälle.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montao, den 15. Juni

Land- und Forstwirthschaft.

Der Ernteertrag des Jahres 1890 in Preußen.

In der zweiten Hälfte des Monats Februar d. Ï. hat in Preußen wiederum die dem Bundesrathsbeshlusse vom 8 November 1877 entsprechende jährlihe Erhebung über den Grnteausfall des Vorjahres für die einzelnen Gemeinden und Gutsbezirfe stattgefunden. In Ge- mäßheit der höheren Orts ergangenen Bestimmungen wurden hierbei, wie auch \chon im Vorjahre, die Anbauflähzn der wichtigsten Getreide- gattungen Hülsen- und Hackfrüchte, der Handelsgewähse und Futter- pflanzen, sowie des Wiesenheus und des Weins in thunlichst zuver- läfsiger Weise besonders ermittelt. Nah den solchergestalt über die An- bauflähe und den Ernteertrag gewonnenen Unterlagen waren im preu-

1890 gegen 1890 1889 mehr (+)

ßishen Staat angebaut:

a. mit Getreide und Hülsen- 1839 früchten : od.w ha ha

Winterweizen i 1025 801 1035115 + Sommerweizen . . ., 95 367 86 741 Winterspelz und -Emer . 17 486 17496 + Sommerspelz und -Emer 45 109 + Wintereinkorn 586 660 + Sommereinkorn . 23 1 Winterroggen 4 309 060 4332139 + Sommerroggen . 90 047 84 620 Wintergerste . E 17 688 16 509 Sommergerste 881910 863767

e ., 2549891 2566150 + Buchweizen 181685 174773 G 332 991 334 622 —+ Ackwerbohnen . . ., 103014 105746 + Wien . A 125540 133070 + N 141124 142933 —--

_b. mit Hackfrüchten:

G N E 1991209 1980460 Futterrüben 202092 204110 + Mohrrüben 26 894 27422 —+ Weißrüben . 130514 129148 Kohlrüben . D E 86 516 88 029 —+

c. mit Handels8gewäwhsen :

Winterraps u. dgl. . S 71 555 73162 + Sonmmerraps u. dgl. , 3216 3027 D 3 905 3649

d. mit Futterpflanzen:

G E 1119074 1121937 + Luzerne . 74 038 73 321 Ga; 37 100 36812 andere Futterpflanzen . 210 027 301915

e. als Wiesen. . 3293224 3291870

f. als Weinberge. 17182 17312 +

Der N

wichtigsten Früchten gün

der endgültigen Ermittelung gewonnen:

bei | a, den Getreide- und 1889 1890

Hülsenfrüchten: 100 kg | 100 kg | dem Winterweizen . . 12 200 480) 13 961 742) Sommerweizen . 1031 885| 1062 546)

- Winterspelz und | -Emer . E28 249/ 161 575 Sommerspelz und | | -Emer . 303 732| «„ Wintereinkorn . 6 521) 7 404| Sommereinkorn . 266] 5) « Winterroggen . 36 364 373| 38 646 045 «x Sommerroggen 399879) 42067 der Wintergerste 260 593| 244 212|

« Sommergerste . dem Hafer . Ï « Buchweizen . den Erbsen .. «„ Ackerbohnen Wien U A b. den Hackfrüchten : den Kartoffeln davon krank « Futterrüben «„ Möhren « Weißrüben «„ Kohlrüben c. den Handels- gewächsen: dem Winterraps 2c. « Sommerraps 2c. ¿i D L d. den Futterpflanzen :

: 94 994 937| 29 207 487

8 960 270| 10 171 375)

1104878) 976782 2182731| 2924095 1233968, 1419939 730444| 1128 927 735 058| L 046 657]

. 169 364 398/141 778 372

9 509 802] 10 476 727

30 249 195| 31 835 168|

dem Klee als Futter 26 060 534| 28 928 959|

« Klee als Samen der Luzerne . «. , Esparsette . . den anderen Futter- pflanzen e, dem Wiesenheu .

f. dem Wein

nommen werden.

a, an Frucht : bei Winterweizen Winterroggen | 4143 919 Sommergerste | 1108 312 Hafer . . .| 2888 111 Kartoffeln. . [16 245 143 Sutterrüben .| 2731 187 Winterraps 93 562 b, an Stroh: bei Winterweizen Winterroggen | 7 145 868 Sommergerste | 1 304 434 Da. ¿18705042 c. an Heu: von e

Wiesen.

1886 1 373 064

2 059 525

2 444 835 6 647 163

3 326 314| 3 260 380| 6 563 165) 6 204 317 8786423 9659972 638 385| 890 283 16423) 18029 15833) 15315 79915) 60461) 2 464 816| 2 6286 656| 907 573 995 499) 5 526524| 6072 431/ 68 744 608! 74 138 437 bl bl 281 313 348772

1887 1888

des Jahres 1890 war bei den meisten und tiger als im Vorjahre ; denn es wurden nah

1890 gege mehr oder weni

in 100 kg sin Proz. +1 760 962| +14,4 +30 661 +-3,0

+33 32 +42

+883| +13/5 N

-+2 281 672| +6,3 +20 736 —+-5,2 —16 381! —6,3

+1211 105| +13'5 +4212 550| +186/9 —128 096| —11'6 +741 364| +34/0 +185 971| +151 +398 483| +546 +291 599| +386 —27 586 026! E

—-966 92% +-10,2 +1586 043 +52

—-65 934| —2,0 —398 048| —5,5 14-873 549| +9,9

+251 898| +39,5 +1 606| +9,8 —918| —3,3

1

+2 868 425| +11,0 —19 454| —24/3

+161. 840| 4-66

+87 926| +9,7 +545 907| 49,9 4 +9 398 819| +78

+67 459| +24,0

Ein NRücblick darauf, wie für die lezten fünf Jahre die Körner- erträge, sowie die Stroh- und Heuernten der wihtigsten Kultur- pflanzen ges{äßt wurden, mag nachstehender Zusammenstellung ent- Es wurden geerntet :

1889

Tonnen zu 1000 kg

1 485 428| 2 314 416 4 369 007| 3 832 373 1 074 106| 1 066 592 2 664 377| 2740536 16 164 892/14 004 845 2 566 546| 2 495 772 98 993 84 474|

2 297 117] 1 945 339 8 320124| 6 545 621 1283 5223| 1 215 992 3 424164| 3 525 156

2 364 827| 2 412 732 6 233569] 6 117 943

1 220 078 3 636 437 896 027

2 499 494/ 16 936 4401 3 024 913 63 839

1 754 972 998 897 1 007 499 3 143 545

2 606 053 6 874 461

eniger (—) ha 9 314 8 626 10 64 74 22 23 079 5 427 1 179 18 143 16 259 6 912 1 631 2732 7 530 1 809

10 749 2018 528

1 366 1513

1 607 189 296

2 863 717 288

8112

1354 130,

n 1889

(+) ger (—)

26| +26,0 29 +141,6

1890

1 396 174 3 864 605 1017138 2 920 749 4177 837 3183517

89 028

2 254 821 7 806 063 1 212 606 3 840 054

2 892 896 7 413 843

1891.

Ernte-Ertrag des Jahres 1890 in Bayern.

Das Körigliche Statistishe Bureau in Bayern hat soeben Bericht über die Ergebuisse der Ernte in Bayern im Jahre 1890 erstattet. Hiernach wurden unter Zugrundelegung der Anbauverhältnisse des Jahres shätzungsweise geerntet an Winterweizen 8558271 Ctr. (90 kg), an Sommerwei en 1232429; an Spelz 2740533; an Roggen 15646599; an Gerste 1098227; an Hafer 12769736; an Kartoffeln 60321 658 Cte.

Der Durchschnittsertrag an Körnern ‘vom Hektar war bei Weizen 30,4, bei Spelz 29,6, bei Roggen 28,8, bei Gerste 31,3, bei Hafer 28,3 Centner. Jn den voraufgezangeaen zehn Jahren war bei Weizen, Roggen, Gerste und Häfer niemals ein fo bober Ertrag geerntet worden, während bei Spelz der Ertrag im Jahre 1890 nur um ein Geringes hinter dem höchsten Dur(schnittsertrag der leßten zehn Jahre zurückblieb.

Die Kartoffelernte war in den Jahren 1881 (wo sie 61 847 913 betrug), 1889 (65 328 138), 1884 (65 844 630), 1883 (69 886 737) und 1885 (71 602 045) größer, während se in den Jahren 1880, 1882, 1886, 1887 und 1888 geringer war.

Hagelshäden in Bayern.

Nach der „Zeitschrift des Königlich bayerishen Statistischen Bureaus“ wurden im Jahre 1890 1116 = 13,9 % aller Ge- meinden des Königreichs Bayern von Hagelshäden betroffen, was den Jahresdur{shnitt der leßten zehn Jahre, der 928,3 Gemeinden beträgt, nicht unerheblich übersteigt. Die ver- hagelte landwirthschaftlihe Fläche belief fih auf 109 908 ha, der Anschlag des Schadens in Geld auf 6065528 4; diese Summe bleibt hinter dem jährlihen Dur&\chnittss{haden der leßten zehn Jahre, der si auf 7103944 4 belief, zurück; ganz erheblich wurde er in den Jahren 1882, 1885 und 1889 übertroffen. Pro Hektar der verhagelten landwirthschaftliß bebauten Flähe betrug der Schaden im Jahre 1889; 55,2 46

In der am Sonnabend abgehaltenen Sitzung des Landwirth - \chaftsraths von Elsaß-Lothringen beantwortete dieser dic von dem Unter-Staatssekretär von Schraut gestellte Frage, be- treffend die Behandlung gezuckerter Weine, dahin, daß der Zusaß von reinem Zucker von dem Deklarationszwang befreit sein solle; dagegen solle der Zusaß von Wasser und Zucker nur bei einem bestimmten Mindestgehalt an Säuren und Ertrakten zulässig und innerhalb dieser Grenzen dem Deklarationszwang unterworfen fein.

Ernte-Aussichten.

In Russish-Polen wird nah dem Stande der dortigen Saaten zu Ende vorigen Monats im Allgemeinen eine mittlere Ernte erwartet,

Wie uns mitgetheilt wird, sind die Frühjahrsfaaten in Mähren und österreihisch. Shlesien bei den gün\tigen Witterungs- verhältnissen des vorigen Monats durchgängig gut aufgegangen. Winterweizen, Gerste und Hafer stehen überall gut; Winterroggen und Winterraps haben größtentheils umgeackert werden müssen und zeigen nur einen mittelmäßigen Stand.

Aus Budapest, 13, d. M,, wird nah den beim Ackerbau-Ministe- rium eingelangten Berichten über den Stand der Saaten in Ungarn in der Zeit vom 6, bis 12. Juni Folgendes gemeldet: Weizen und Roggen sind in den leßten Tagen s{chöôn vorgeschritten. Daß Gerste und Hafer im Allgemeinen keine rihtige Entwicklung zeigen, ist dur das in großer Menge erfolgte Aufireten der Lema melapona verursaht, welche stellenweise die Saaten zu verni{ten droht. Der Weizen ist in Folge von Elementarshäden an manten Orten im Rück- gange begriffen. Troßdem is der Stand desselben im Allgemeinen günstiger als in der Vorwoche. Die Saaten sind meistens in die Aehren geschossen, ja dieselben blühen sogar hon stellenweise. Die Halme sind schöôn groß und gesund. Hie und da ist der Weizen jedoch brandig und rostig. Von 5,2% mit Weizen angebauten Katastcaljioß {ind 22,94 9/0 unter mittel, 68,89 9%, mittel und 8,17 °%/ über mittel. Die Roggen saaten sind, ob zwar sie günstiger stehen, noch immer \{chwach mittel und darunter. Die Saaten haben s{öne Aehren angeseßt und

auch die Kornbildung entwickelt sh \{ön. Vom angebauten Areale sind 54,60% unter mittel, 41,66% mittel und 38% über mittel. Auch Herbstgerste entwikelt si \chôn, hat Aehren angeseßt und blüht. Frühjahrs-

gerfte leidet viel durch Insekten, ob zwar der Stand dieser Frucht- gattung im Allgemeinen noch als zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Die von Insekten niht angegriffenen Saaten wahsen \{chön und steben tadellos. Von dem gesammten mit Gerste angebauten Areal sind 6,5% unter mittel, 65,6 9/6 mittel und 27,9 0/6 über mittel. Der Hafer litt viel durch Insekten, an manchen Stellen ist die Vershlehterung sogar ziemlih bedeutend. Die nihtbeschädigten Saaten stehen überwiegend gut. Von dem gesammten mitHafer angebauten Areal sind 6,7 9% unter mittel, 69,2%/0 mittel und 24,1% über mittel. Die Raps ernte hat zwischen der Theiß und der Maros und am rechten Ufer der Donau begonnen. Das Resultat ist verscieden. Nur an einzelnen Orten wird dasselbe sowohl quantitativ als qualitativ zufriedenstellend sein. Mais macht meistens gute Fort- schritte, hat aber au stellenweise gelitten. Die HülsenfrüGte und Gartengewächse blühen und zeigen Mittelstand. Kar- toffeln stehen allgemein ziemlich mittel. Zucker- und Futter- rübe werden dur Insekten bedeutend verwüstet, Der Weinstock wird ein sehr vershiedenes Resultat liefern.

Aus Schweden wird berihtet: Die starken Nahtfröfste, besonders in der Nacht zum 5. d. M,, scheinen glückliherweise nur in einzelnen Landestheilen größeren Schaden angerichtet zu haben. Jn der Gegend von Lund fteht das Getceide vorzüglih, der Roggen ver- spricht eine volle Dur&schnittsernte, Wiesen und Kleefelder stehen üppig ; die Kartoffeln haben aber vom Frost gelitten. Im südlichen Ostgothland hat der Roggen keinen Schaden genommen, die Garten- gewächse sind aber total vernihtet. Jm Stängäthal is die Hoff- nung der Landwirthe auf eine Roggenernte auf vielen Stellen dahin, ganze Felder sind weiß, selbst fsolche, die bis 1000 Fuß über der Meeresfläche liegen.

Theater und Musik.

„Cavalleria rusticana,“

Aus der Hochfluth der Erzeugnisse auf dem Gebiete der Kunst tauchen von Zeit zu Zeit freilih niht sehr häufig Werke auf, welche mit bestricknder Gewalt die Aufmerk- samkeit der gebildeten Welt auf sich lenken und den Brenn- punkt des gesammten künstlerishen Interesses bilden. Vor Jahren war es Herkomer's „Miß Grant“, die alles Andere in den Schatten stellte. Îm vergangenen Jahre drehte sich Alles um „Rembrandt als Erzieher“, und seit Kurzem ift es des Jtalieners Pietro Mascagni's Oper „Cavalleria rusticana“, welhe überall, wo sie ihren Einzug hält, Herzen und Sinne der kunstliebenden Welt für sih einnimmt und gefangen hält. Die drei angeführten Beispiele sollen niht in Vergleih gestellt werden sind fie doch von sehr verschiedenem Werth, und insbesondere über „Rembrandt als Erzieher“ ist allmählih wohl eine gewisse Ernüchterung

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