1891 / 138 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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eingetreten. Aber in dem einen Punkte waren und sind sie | hat. Nichts von italienishen Arien, welche, ohne inneren fih ähnlich, daß fie mit welchem Reht auch immer eine | Gehalt, nur der Kehlfertigkeit einen Tribut bringen, aber das

außerordentlihe Wirkung auf die Geister ausüben und sie wie

im Fluge erobern. Jhre Wüikung i|ff niht auf künstliche !

Mittel zurückzuführen; diese ist vielmehr die Wirkung einer genialen fkfünstlerishen Kraft.

Mit der von der Gesells&aft Angelo Neumann's am Sonnabend im Lessing- Theater bewirkten ersten Auf- führung hat Berlin Mascagni's „Cavalleria rusticana“ erst verhältnißmäßig \pät kennen gelernt; die Oper beberrscht gegenwärtig die Bühnen FJtaliens und if auch {hon in mehreren deutschen Städten (Dreêden, Weimar) gegeben worden, überall mit dem gleihen Erfolg. Sie erfreut sich {on einer gewissen europäishen Berühmt:heit und ist au schon litterarisch verarbeitet worden; eine vor mehreren Mo-

naten erschienene, auch im „Reichs-Anzeiger“ (Nr. 66 vom i

17. März) besprochene Schrift von Heinrich Pudor hat den Werth zu ergründen und den Erfolg zu begründen gesucht und der Oper einen hohen Plaß unter den musikalischen Erzeugnissen der Gegenwart angewiesen. Nah dem Ruf, der ihr vorausgeht, und dem Erfolg, den fie überall gefunden, stehen wir dem neuen Werke niht mehr unbefangen gegen- über: cs genügt nit, es unter die kritishe Sonde zu legen ; man wird vielmehr auch mit der Thatsache seiner bisher er- zielten Wirkung rechnen und diese zu verstehen sehen müssen.

Mascagni ist ein Komponist von etwa 26 Jahren. Man erzählt, er hatte s{on vor einiger Zeit eine zweiaktige Oper geschrieben, als ein hoher Preis auf eine einaktige Oper ausgeschrieben wurde: da holte er sein Werk hervor und verband beide Akte durch ein musikalisches „JIntermezzo“, welhes, von dem Orchester bei offener Scene gespielt, die in dem ersten Akt hervorgerufenen leidenshaftlihen Empfindungen besänftigen und zuglei auf die in dem zweiten Akt folgende Katastrophe vorbereiten sollte. So ift die cinaktige Oper eutfstanden, deren Glanz: und zugleih Ruhepunkt das „Jntermezzo“ bildet. Der Zufall oder die Rücksficht auf einen äußerlihen Zwang hat jomit ein barmonisches Kunstwerk geschaffen, das aus einem einheitliben Guß ift und fi von nähster Wirkung Wirkung erweist, weil es dem Hörer keine Zeit läßt, seine durch den ersten Theil hervorgerufenen Empfindungen dur Foyergespräch?e abzukühlen und abzustumpfen.

Die „Caralleria rusticana“ ift eine einaktige Oper in großem Stil, dabei eine lebenêwahre Tragödie, deren Jnhalt von natürlicher Einfachheit ist. Etwas frei mit „Sicilianishe Bauernehre“ übersegt, führt fie uns am Ostersonntag in ein ficilianishes Bauerndorf, dessen Bewohner sh anschicken, dem Ruf der Glocken zu folgen und in die Messe zu gehen. Der Chor der Männer und Frauen giebt der Lebens- und Festesfreude Ausdruck: „Mild grüßt die Madonna den Heiland schon, der zu ihr zieht; Zeit ist für Jedermann, fröhlich zu singen das süße Lied, das uns mit Glück das Herz erfüllt.“ Rauh und düfter hebt fih von diesem Bilde der Schmerz ab, der quälend das Herz eines von ihrem Bräutigam (Turiddu) betrogenen Mädchens (Santuzza) durzieht. Noch ist es nur die Abnung, betrogen zu sein, welhe das Mädchen peinigt, als ein Wort des von der Reise zurü@kehrenden Alfio, der, im Besiße eines vermeintlich treuen Weibes (Lola) glücklih, ein fröhlihes Lied anstimmt, die Ahnung zur Gewißheit macht. Der Versuch der Santuzza, Turiddu zum Geständniß und zur Reue zu bewegen, wird dur das Er- scheinen der koketten Lola, welhe jznen an fi gefeFelt, gestört, zugleih aber auch die Eifersuht der Santuzza zu rasender Leidenschaft entflammt. Fn ihrer Verzweiflung ent- hüllt sie dem Alfio das Geheimniß, durch welches fie und er entehrt und geshändet worden. Die wilde Entschlossenheit Alfio's zur Rache läßt sie zu spät erkennen, welhes Unheil sie heraufbeshworen. Hier leitet das „Jntermezzo“ zu der Katastrophe über. Noh einmal breitet fh auf der Bühne Freude und Lebensglück aus: die Kirc- gänger kommen von der Messe befriedigt aus der Kirche und sammeln sich vor dem gegenüberliegenden Wirthëêhaus, um bei fröhlihem Gesang einen Beer Wein zu trinken; au Turidou und Lola glauben froh und beruhigt sein zu dürfen, aber da naht das Verhängniß: Alfio weist den ihm von Turiddu gebotenen Becher zurück und fordert ihn naŸ Landzs- sitte und gemäß der Bauernehre zum Kampf mit dem Messer. Erschreckt ziehen sich die Frauen zurück, Turiddu nimmt rührenden Abschied von der Mutter und büßt in dem Garten, wo ihn Alfio erwartet, seine Schuld mit dem Tode. Entsetzt eilen die Frauen und Männer wieder herbei und vernehmen den tragishen Ausgang, welcher so jäh und shnell an dem heiligen Tage über das friedlihe Dorf \{chreckliches Unheil gebracht hat.

__Die rasche Folge der Ereignisse mit ibrer natürlichen Ent- widckelung, welche dur keine entlegenen unv fremden Mittel gefördert zu werden braucht, das Widersviel ver Gegensäge, die aus den einfahen Elementen der Handlung hervortreten, der sonnige, friedlihe, lebensfrohe Hintergrund, von welchem sich die Leidenschaften und inneren Qualen der Hauptträger der Handlung s{harf und in ergreifenver Weise abheben, geben der „Carvalleria rusticana“ vor Allem einen hoh dramatischen Werth: es kann in der That in einem Einakter der dramatische Knoten niht \{chnell-r geschürzt und gelöst werden. Und doh hat dabei die Stimmungsmalerei, zu deren Wied?rgabe die Chöre verwandt werden, einen ziemlich breiten Raum inne. Muß so der Stoff, vom rein ästhetischen Gesichtspunkt aus betrachtet, für die dramatishe Entwiflung als sehr geeignet bezeihnet werden, so ist es flar, daß, wenn die Musik im Stande is, den Gefühlen einen entjprehenden Ausdruck zu geben und dem Wechsel der Empfindungen und Bilder, diesem Widerspiel der Gegensäße, der Stimmungen und Leiden)ch-ften gereht zu werden, fi die Wirkung erhöhen und vervollkommnen muß. ies Ut hier in der That der Fall. Mascagni findet die rehten Töne, um den Hörer für die Gegensäße, welche Stoff und Handlung bieten, nur noch empfängliher zu machen: während man die srôhliche, friedlihe Stimmung, die sih in einfacher Harmonie widerspiegelt, in vollen Zügen genießt, wrd man wahrhaft ers{üttert durch den oft vielleicht etwas zu starken musikalischen Ausdruck der Schmerzen und Wualen, welche zum Verhängniß treiben; während die Ruhe dis Feiertags mit Giockenton und Orgelklang ver- Dees und reinigend wirkt, wird man durch die Wildheit

er Leidenscasten erregt und ergriffen: Mascagni's Musik ist ein getreuer „Jnterpret der Stimmungen und ruft in dem i Hörer diese Stimmungen in Wahrheit von

Neuem hervor, Von besonderer Wirkung isstt der homophone Gefang der Chöre, der mit dem modernen uatienishen Stil auch niht das Geringste gemein

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! Herz kalt lassen, findet sih in dieser Musik; fie ist vielmehr

der lebendige Ausdruck der Gefühle, welche sich in Worten und Handlungen widerspiegeln; Wort und Ton sind eng mit ein- ander verbunden, die Musik ist wie bei Wagner au bei ihm Sprache. Es wäre läherlih, wollte man den

| SFtaliener für den Wagner*schen Stil reklamiren. Er is kein

Nachtreter oder Nachahmer; er entfaltet eine solhe Fülle eigner Kraft in Gedanken, in der Harmonik und in der Jn- strumentation, daß man ihn als einen völlig selbständigen Musiker behandeln muß; aber wenn er die Eigenarten des früheren italieniswen Stils abgelegt hat, so wird hieran dem Umschwung, welhen die Wagner'’she Richtung in der Musik hervorgerufen hat, ein niht geringer Antheil beizumessen sein.

Hierin dürfte die Bedeutung der Oper Mascagni’'s und zugleih au ihr Erfolg begründet sein.

Es érübrigen nur noch wenige Worte über die Auf- führung. Sie war nah jeder Richtung lobenswerth, wie es kaum anders bei einem Unternehmen zu erwarten ist, welches fast zu dem alleinigen Zweck, die „Cavalleria rusticana“ bier zur Aufführung zu bringen, in's Leben gerufen wurde. Die Trägerin der Hauptrolle (Santuzza) Frl. Katharina Rosen wurde namentli shauspielerish ihrer Aufgabegere{t; ihre Stimme ent- behrt etwas der Festigkeit und des Glanzes, weiche für einederartige Rolle unentbehrlih ersheinen. Hr. Werner Alberti (Turiddu) verfügt über einen wohllautenden, aber nicht fehr kräftigen Teno: ; leider sang er die „Siziliana“ hinter der Scene nit ganz rein; Hr. Demeter Popovici (Alfio) konnte nach Spiel und Gesang vollkommen befriedigen. Die Damen Anna Hof- mann (Mutter des Turiddu) und Sarolta von Rettich: Pirk (Lola) füllten ihren Plaß angemessen aus. Die Chöre, wie fie musikalisch zu den Glanzpunkten der Oper gehören, waren sehr gut einstudirt und erhielten oft wohl: verdienten Beifall. Die Scenerie und die ganze Einrihtung, welhe auf Rehnung des Regisseurs Johannes Elmblad zu seßen sind, zeugten von erwähltem Ges{mack. Der Kapell- meister Dr. Muck, wèlher das „Jntermezzo“ dacapo spielen mußte, bewährte fih als einen verständnißvollen Dirigenten des aus Bremer, Kölner und Prager Musikern gebildeten Orchesters. Die Aufnahme der Oper war in Bezug auf Jnhalt, Musik und Ausführung eine sehr warme, und man wird es dem Unternehmer Angelo Neumann, dem- selben, welher vor Jahren das Berliner Publikum zuerst mit der Wagner'schen Nibelungen-Trilogie bekannt ge- mat hat, Dank wissen, daß er uns jeßt die „Cavalleria rusticana“ in so ausêgezeihneter Form vorgeführt hat.

Das Lesfing: Theater ist, wie zum Schluß bemerkt werden mag, für die mächtige Musik wohl etwas zu klein. Wie erft müßte Mascagni's Oper in dem Königlihen Opernhause klingen! Doch wir werden diesen Komponisten bald auch hier zu hören bekommen. Der Bedeutung, welche der junge Jtaliener in so kurzer Zeit erlangte, hat die General - Fntendantur der Königlihen Schauspiele dadurch Rechnung getragen, daß fie foeben das Erstauf- führungsreht eines noch in der Bearbeitung begriffenen neuen Werkes von Pietro Mascagni („Freund Friß“, nah Erkman-Chatrian) in deutsher Sprahe erworben hat. Jm Herbst, voraussichtlich im November, soll die neue Oper im Opernhause zur Aufführung gelangen: hiermit wird der reihen Fnstrumentation der Mascagni'shen Musik ein Raum geboten, welher vorausfihtlich ihre Schönheiten in vollem Glanze zeigen wird. —,

Adolph Ernft- Theater.

Der ledige Hof“, Volkéshaufpiel von Ludwig Anzen- gruber, wurde geftern von den „Münchenern“ unter lebhaftem Beifall des lange vor Begirn der Vorftellung ausverkauften Hauses zum erften Male aufgeführt. Das bercits im Jahre 1877 ers@Sienene Werk ift bi#ber in Berlin noch nit gegeben worden. Es enthält ein anmutbiges, charafkteriftis{es Bild aus dem bayerischen Volks- leben. Agnes Bernhbofer, die Bäuerin vom „ledigen Hof*, hat zu dem seit zwei Monaten in ibrem Dient ftehenden GroßkneHt Leon- bard Trübner eine ernfte Neigung gefaßt, während er vom erften Angenklick, wo er fie gesehen bat, in beftige Leidenshaft für fie ert- brannt if. Dur sie ermutbigt, gesteht er ihr seine Liebe und sieht id schon im siheren Besit seiner Angebeteten und damit des reiten Bauernbofs îin der ganzen Gegend. Der glücklich liebenden Bâuerin offenbart nun aber der als Warner kommende Pfarrer Segner, daß der Großknecht ein anderes Mädchen, Therese, die Tochter der Kammleitnerin, der er die Ebe versprochen, treulos verlassen hat. Die Bâäuerin überzeugt sh soglei im Hause der Kammleitnerin von der Richtigkeit der Angabe des Pfarrers und beschließt danach, auf ihren Geliebten zu verzihten. Auf ihren Hof zurückgekehrt, empfängt sie den nihts Ahnenden mit Kälte und \{ickt ihn während eines furcht- baren Gewitters über einen See, um ihr Fische zu bolen, da sie den Pfarrer und den Schullehrer zum Abendessen erwartet. Bei tobendem Gewitter ersheinen die Gäste der Bäuerin, die um den immer noch geliebten Großkne@t, den sie in den Tod getrieben zu haben wähnt, in ängstlihster Sorge bekümmert ift. Der wider alles (Frwarten Gerettete betritt den Hof, nachdem die Gäste sih bereits entfernt haben, und wird von der durch die wunderbare Errettung glüseligen Läueriîn mit ltebevoller Umarmung empfangen. Danach gewinnt sie ihre Fassung wieder und bekennt dem Geliebten, daß sie bei der von ibm Verlafsenen geroesen set und daß sie niemals ihm angehören könne, worauf er, begleitet von ihren besten Wünschen, die Heimath verläßt, um in rechts{chaffener Arbeit in fernem Lande ein neues Leben anzu- fangen. Zu der verzroeifelnden Bäuerin kommt nun die verlassene Therese und bittet sie flehentlih, sie möchte doch ihr Kind, das Kind des von beiden geliebten Großfnechts, annehmen und thm dadurch eine glüdcklihe Zukunft sichern, zu der es bei ihr keine Anssicht habe. Die Bäuerin geht auf dieses Anerbieten ein und findet in dem Ge- danken, für das Kind des geliebten Mannes zu forgen, ihre verlorene Ruhe wieder. Das in einfaher Weise, ohne die sonst üblichen Kunst- griffe, wie Mißverständnisse und Verwechselungen, aufgebaute Stück ist von hoher dramatischer Wirkung.

Um die durchaus gelungene Darstellung machten sich die sämmt- lihen Mitwirkenden verdient. An erster Stelle ist jedoch das Spiel des Frl. Kathi Thaller zu ‘erwähnen, die ihre Rolle als die Bâäuerin vom „ledigen Hof® in unübertreffliher Weise dur{führte. Hr. Nobert Balaithy als Großkne{t wurde mit Reht durch den Beifall der Zuschauer aus3gezeihnet. Auch Betty Müller als Therese, Amalie Schönchen als die alte zänkische Oberdirn Crescenz, Max Hofpauer als Knecht Mathias, Amand Kolbe als Schullehrer Weldner und Karl Swoboda in der Rolle des Pfarrers Segner müssen lobend hervorgehoben werden.

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Für das Königlihe Opernhaus ift die einaktige Oper «Wem die Krone?“ von Alex. Ritter zur Annahme gelangt. Das Werk foll in dec nächbsten Spielzeit in Gemeinschaft mit dem Ballet „Prometheus“ (Musik von Beethoven) in Scene gehen. In der Mittwoch8vorstellung des „Freishüg*“ sind die Damen Leifinger und Her;og, die Hrrn. Rothmühl, Krolop und Stammer beschäftigt. In der Aufführung der Oper „Der fliegende Holländer“ am Donnerstag, der leßten Vorstellung vor den Ferien der Königlichen per, treten die Damen Pierson und Lammert, die Hrrn. Bulß,

Ernft und Mödlinger auf. Hr. Kapellmeister Weingartner wird das Werk leiten.

In Shakefpeare’s Drama „Romeo und Julia“, das am Freitag in neuer Einstudirung im Königlihen Schauspielhause gegeben wird, treten die Gäste Frl. Meyer und Frl. Felsegg als Amme und als Iulia auf. Verschiedene Rollen sind neu beseßt worden. Hr. Ludwig giebt den Prinzen, Hr. Plashke den Montague, Hr. Krause den Cavulet, Hr. Arndt den Mercutio, Hr. Keßler den Tybalt, Hr. Herms den Benvolio, Hr. Vollmer den Peter, Hr. Eibbolz den Bruder Markus, Die neue dekorative Einrichtung rührt vom Ober-Inspektor Brandt ber. Am Donnerstag gelangen die drei Einakter „Prüfung“, „Post festum“, „Kleine Mißverständnisse“ zur Darstellung, von denen der zweite und dritte auf Allerböcbsten Befehl am Sonnabend im Neuen Palais zu Potsdam in Scene gehen werden. i

Im Berliner Theater muß wegen plößlicher Heiserkeit des Hrn. Siegfried Jelenko die für morgen angefete Aufführung des eGraf Waldemar“ auf Sonnabend vers{choben werden Dafür wird morgen das S@&önthan-Kadelburg' sche Lustspiel „Goldfische" gegeben.

Im Kroll’shen Theater findet am Mittwoch, wie bereits angekündigt, die nächste Wiederbolung der vielverlangten Oper „Lakme“ mit Fr. Marcella Sembrich in der Titelrolle statt.

Die Direktion des Gastsviels der „Münchener“ im Adolph Ernst-Theater hat die Einrihtung getroffen, daß fernerhin für am Vormittag gelöste Villets ein Aufgeld niht mehr erboben wird.

Mannigfaltiges.

Königgräß. Das biesige Comité zur Erhaltung der Denkmale auf dem Königgräßer S{blachtfelde hat na vollständiger Instandseßung der denkwürdigen Wahlstatt vom 3. Juli 1886, wo es 270 Denkmale den gefallenen Helden errichtete und renovirte, seine Thätigkeit dur die Herausgabe eines „Führers über das Schlachtfeld bei Königgrät* becndigt. Der reich illuftrirte und \{ön ausgestattete „Fübrer®“ enthält neben ciner übersi(tli®en und getreuen VBes{reibung der SwWlacht vom 3. Juli 1866 cine präzise Beschreibung des Sw{lacht- feldes, einen Weaweiser für Besuber desselben sowie ein vollständiges Verzeichniß aller Denkmale mit Angabe Derjenigen, die unter ibnen den cwigen S{laf ruhen. Eine genau gearbeitete Karte erleihtert den Besu des Schlachtfeldes und die Verfolgung der Entwickelung der Schla#t Der Preis wurde für das brofcirte Eremblar auf 60 Kr. = 1 #Æ, für ein fein gebundenes Exemplar auf 80 Kr. = 1,50 M festzefeßt (franko 5 Kr. = 10 A mehr) und nimmt jede Buchhandlung sowie Herr Dr. jur. Tausig, Mitglied des Comités in Köniagräß, Bestellungen entgezen.

Troppau, 13, Juni. Es berrsch{t hier nah einer der „N. P zugegangenen telegraphishen Meldung eine abnorme Kälte. In Bösrn (Beraun) und Anderösdorf in Mähren bat es gestern geschneit.

Mürzstea, 13. Juni. Bei großer Kälte berrs{cht bier, wie . T. B.* mittbeilt, ein orkanartiger Sturm. In Hocveitsh und oLsweb, fowie in der gaazen Umgegend reiht der Schnee bis m Saum des Thales.

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Neapel, 13. Juni. Der Lavastrom zeigt, nach einer Mit- theilung des „W. T. B.“, die Tendenz gegen das Observatorium vor- ¿us@reiten; der Hauptkrater wirft kleine Aschenmengen aus.

Basel, 15. Juni. Gestern Na{#mittag 2 Ubr 15 Minuten stürzte, wie ,W. T. B.* beri@tet, die Eisenbahnbrüdcke der Jura-Simplonbabn vor Möncbenstein bei Basel einz in Folge dessen fielen zwei Lokomotiven, zwei vollbesetzte Personenwagen, ein Post - und ein Gepäckwagen in die gegenwärtig bocgebende Birs, Die Personenwagen sind zertrümmert. Der dritte Personenwagen blieb zwischen dem Brückenkopf und den Trümmern in der Shwebe. Die erste Hülfe wurde von der Feuerwehr von Mönwenstein geleistet. Von Basel eilten Aerzte, Sanitätstrupven und die Feuerwehr, von Lieftal cine Sappeur- und Pionier:-Abtheilung an die Unglücks3- stätte. Die Verwundeten wurden nach Basel befördert, wo Einige alsbald verstarben. Die Anzahl der Ver- wundeten wird auf etwa 150 angegeben, die Zahl der Todten ift noch nidt mit Sicherheit ermittelt. Bis jeßt sind 46 Todte unter den Trümmern hbervorgezogen worden. ie Anzahl der noch unter den Trümmern im Wasser Lieg?:nden wird von den an der Rettungsarbeit Betbeiligten auf 35 ges%äßt. Die Rettung®arbeiten, welche wegen der gegenwärtig hochgehenden BVirs einigermaßen ers{wert find, wurden die ganze Nacht fortgeseßt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen bewerk- ftelligt, der Güterverkehr ift über die Centralbahn via Olten geleitet Bis jett verlautet Ni§ts darüber, daß sich Deutsche unter - den Verunglückten befinden. (Vergl. das Telegramm nach S({luß der Redaktion.)

(F) Stockbholm. Na einer telegraphisGen Meldung aus Lul raste dort in der Nacht zum Mittwoch ein beftiger Sch nee- turm. Von Vegetation ist noch nichts zu feben.

Christiania, 12. Juni. Ein geftern in Troms\s ange- kommenes Fangfabrzeug berihtete, daß das Polareis nur wenige Meilen von der norwegischen Küste entfernt liegt. Die Umgegend von Troms\s ift bis zur Meeresküfte mit Schnee bedeckt.

New-York, 15. Juni. Während eines Sturmes erlitt nach einer Meldung des „W. T. B.“ der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Graf Bismarck* an dem Steuerruder und dem Propeller Havarie. Die Schäden sollen hier ausgebessert werden,

Kaiser Wilhelm: Gedächtnifßkirche.

Verzeichniß der bis zum 1. Juni 1891 eingegangenen Gaben.

Es wird herzlihst um Einsendung weiterer Gaben an den unter- zeihneten Schatzmeister des Evangelishen Kirchenbau-Vereins zu Berlin, W. Behrenstraße 43/44, gebeten.

Von der Königlichen Familie bis zum 1. April: 36 600 4 Seine Durchlaucht Fürst zu Stolberg-Wernigerode 3900 4.

Berlin-Charlottenkurg.

Bis 1. April (aus\{@ließlich 1000 A von Graf Guido Henckel von Donnersmarck, welhe der Provinz Schlesien zugeschrieben) 412 252,81 4. Seitdem: G. Demish 10 6. Generalkonsul a. D. Kreismann 50 Frau Generallieutenant v. Troshke 20 M Pfarrer Sulz 10 Geh. Ober-Regierungsrath Dr. Rösing 100 A O. 50 A Squlvorsteher R. Schobert 10 f Elisabeth 20 A Banquier Arthur Gwinner 500 # Kommerzienrath Otto Occhelhäuser 100 A R. S. 99 #. Universitäts-Tanzlehrer A. Freising 39 A Ungenannt 30 A Dr. Hugo Kunheim 1000 Geh. Hofrath Bork 50 Æ Hoflieferant Karl Rose 20 A Dr. Thayfsen 10 A General-Adjutant Graf vor der Gol 200 M Geh. Ober-Regierungsrath v. Woedtke 20 , Verwittwete Frau v. Rex 10 4 Generallieutenant Th. Graf v. Sclieffen 100 Major v. Westernhagen 20 # Lieutenant v. Eckartsberg 10 M Bankdirektor J. Freymark 60 A A. Becker 50 (4 Frau Staats- minister Gräfin Bernstorff 50 A E. Rhodius 250 A F. Freiherr v. Muzenbecver 1009 « James Saloschin 1000 A Kommerzien- rath und Major a. D. Kettner 1000 A Generallieutenant Sallbah 50 M. Fräulein E. und A. v. Le Coq 590 A Frau v. L. 20 M Ungenannt 3 Æ Sammlung Landrath Stubenrauch 3909,80 A Regierungs-Rath Müller 590 Æ Generalarzt Dr. Leuthold 100 4. Botho Graf v. Hochberg 150 A H. durch Expedition der Na- tional-Zeitung 30 Æ Sammlung der Beamten der Ministerial-

Militair- und Bau-Kommission 210 ## Frau Staatsminister

v. Pa!ow 300 # Heinri Keibel 500 #& Frau Kapitän- [ieutenant y, Heeringen 3 #4 Geh. Admiralitäts-Rath Klein 6 Æ Admiral Köster 6 A Kapitän z. S. Mensing 6 # Miß St. Aubyn 10 #4 Fräulein Emma v. Alvensleben 3 4 S. Speier 100 Æ Hugo Landau 1000 #4 Vize-Oberjägermeister vom Dienst Frhr. v. Heintze-Weißenrode 100 (A Oberstlieutenant z. D. v. Hertz- erg 50 6 Doflieferant A, Giuno 20 ( Frau Elizabeth San Martino Ertrag eines Konzerts 250 & General der Infanterie z. D. v. Lattre 50 Frau Julie Gerson, geb. Liebermann 100 #46 Hof- banquier Sommerfeld 500 # Ertrag eines von englischen Künst- lern veranstalteten Konzerts 828,50 46 Oberst Baron Korff 300 Professor Dr. Tobler 40 # Professor Dr. Goldshmidt 30 Professor Dr. Sahau 30 #& Professor Dr. Lucae 20 A Privat- dozent Dr. Marckwald 10 #4 Professor Dr. Sering 10 4 Pro- fessor Dr. Brugs% 10 A Professor Dr. Weinhold 10 A Geheimer Staatsarbivar Dr. Schiemann 10 G Professor Dr. Harnack 10 Professor Dr. Wattenbach 10 # Professor Dr. v. Treitshke 20 6 Stabsarzt Dr. Köhler 10 Æ Professor Dr. Bardeleben 10 Privatdozent Dr. Wesendonk 10 # Professor Dr. Schweiger 20 Æ rofessor Dr. Gerhardt 29 A Professor Dr. Wagner 20 4 Pro- essor Dr. Krause 20 4 Professor Dr. Vahlen 10 & Professor Dr. Landolt 10 Æ Privatdozent Dr. Rieß 10 Professor Dr. Kummer 20 \(& Professor Dr. Lossen 10 A Professor Dr. Ewald 10 A Professor Dr. EX 10 4 Markus Adler 50 (A F. Graf v. Pourtalès 100 \ Adolph Preuß 100 A F. C. Souchay 100 4 Ein Sterflein 0,50 # v. Kr. 100 (A Fräulein Melle 3 ( Ritt- meister a. D, und Fabriktesizer W. Ebart 50 A Geh. Kommerzien- rath E. Ebart 50 &. Fräulein von G. 25 4 Frau Echeimrath Sell 20 Carl Littauer 5 4A Fräulein E. und M. v. Pape 20 Æ A. v. Pape 50 4 Direktor A. Roesike 1000 4 Verleger und Eigenthümer des Berliner Lokalanzeiger August Sterl 1000 «A Berlin-Wilmersdorfer Terrain-Gesellshaft 300 Summa 430 210,61 M Der in der zweiten Gabenliste verzeihnete Beitrag des Bau- raths Kyllmann von 5000 Æ is von den Königlichen Bauräthen Kyllmann und Heyden gespendet worden. Provinz Bxeandenburg. j Bis 1. April: 8840,43 4 Seitdem: Zweigverein für freiwillige Krankenpflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger in Crossen 15 M Weitere Sammlung des Landraths Grafen Bernstorff in Kvriß 41 A Sammlung des Landrathsamts Prenzlau 19,20 M Sammlung des Landrathsamts Rathenow 383,50 #4 Weitere Sammlung im Kreise Ruppin 113 # Walter Quinke in Gr. Lichtirfelde 50 (A Frau v. Rohr in Trieplay 5 A Weitere Sammlung des Staatsanwalts Dr Borchert in Stegliß 150 M Sammlung des Magistrats in Frankfurt a. O. 315 A4 Sammlung der Amtsbezirke Rauen und Markgrafpieske 49,20 A Sammlung des Landrathsamts Drossen 108 # General v. Treskow in Wartenberg 100 # Kreis-Kommunalkasse Königsberg 50 M v. W. F. Neuwedell 30 Æ. Eemeinde Graby 9,80 # Gemeinde Schönwalde 19,76 # Gemeinde Albrehtsdorf 8 A Gemeinde Gurfau 4,50 #. Kammerherr v. Veltheim in S{önfließ 300 4 Sammlung Prediger Nielsen in Potsdam 900 # Sammlung in Garnison Potsdam 894,50 A Samr:lung Landrathsamt Lübben 95,43 (4 Frau v. Schaeffer - Voit in Schloß Blankenfelde 500 #4 Major a. D. Müller von S&sönaich in Werben 100 6 Sammlung Landrathsamt Lantsberg a. W. 250 A Sammlung Amtsvorsteher zu Sauen 23,60 A Sammlung Amtsvorsteher zu Amt Beeskow 4,80 4 Fräulein v. Rechenberg in Cabel 6 (A Rittergutsbesißer v. Benda in Rudow 109 # Summe: 13 485,72 M j Provinz Ostpreußen. Vis 1. April: 1000 &# Seitdem: Eraf v. Dönhoff in Quittainen 500 A Summe: 1500 4

_ Provinz Westpreußen.

Bis 1. April: 530 (A Seitdem: Sammlung Ober-Präsident

v. Leipziger in Danzig 10 874,35 A Summe: 11 404,35 i i Baal Pommern.

Bis 1. April (einschließlich 20 A von Graf v. Wachtmeister in Sand, bisher bei Schlefien geführt): 5 181 A Seitdem : H. R. in Demmin 10 4 Sammlung Graf v. Krafsow in Pansewiyz 285 Graf zu Solms-Rödelheim in Altenhagen 100 A Freiherr v. Secken- dorf in Brook 50 A Frau v. Hevden in Demmin 10 A Kammer- herr v. Heyden in Leistenow 50 # Handwerkerverein in Demmin 14 (6 A. Graf Blücher in Wießow 30 4 Freiherr v. Maltzahn in Roidin 10 4 Gräfin Cartlow in Cartlow 50 A v. Schwerin in Janow 10 4 v. Schwerin in Hohen-Brünzow 10 4 Land- \haftsrath v. Dewiß in Farbezin 20 A H. Schramm in Krusen- felde 10 6 Kühn in Damitzow 25 A v. Kruse in Neeßzow 20 M v. S@üt in O 10 Gutsbesiger Frenß in Tramstow 10 M Lehrer Renn in Treblin 1,80 A v. Below in Nerdin 5 A Ferno in Medow 10 4 Ober-Präsident a. D. v. Kleist-Retow in Kieckow 200 A Landrath a. D. Graf v. Shwerin in Shwerinsburg 10 Rittmeister a. D. v. Heyden-Linden in Stretensee 50 A Graf v. Schwerin in Sophienhof 20 (4 Rittergutsbesizer Gleß in Müggen- burg 30 A Summe: 6231,80

Provinz Sachsen.

Bis 1. April: 31450 A Seitdem: F. Behrens in Oschers- leben 10 A Amtsrath v. Zimmermann u. Frau in Benkendorf 500 (6 Frhr. v. d. Heyden-Rynsh in Halle 50 #( Kirchenkasse Roßbach 30A Sammlung Stadtrath Otto Hubbe in Magdeburg 11 571,56 4 Durch Frau v. Zimmermann in Benkendorf Ertrag eines Konzerts in Halle 1103,10 / Sammlung Superintendent Quandt in Witten- berg 253,65 #4 Sammlung in der Parochie Höwish 6 A Summe :

44 974,31 M Provinz Posen.

Bis 1, April (eins{ließlich 100 ( Freiherr v. Zedlitz und Neukirch in Sierakowo, bisher bei Swlesien geführt): 2609,35 M6 Seitdem: Müllermeister Cierpinsky in Puniß 1 # Bau-Unter- nehmer Sander in Puniß 1 (A Pfarrer Günther in Puniß 1 Sammlung Regierungshauptkafse in Posea 6423,20 M und 208,65 4 Summe : 9244,20 46

Provinz Schlesien.

Bis 1. April (einschließlich 1000 A Graf Guido Henckel v, Donnerêmarck in Neudeck, bisher bei Berlin-Charlottenburg ge- führt, und aus\{chließlich 20 Æ Graf v. Wattmeifter in Bafendorkf, 50 M Graf v. Wedel in Sandfort und 100 Æ( Freiherr v. Zedlitz u. Neukirch in Sierakowo, welhe den Provinzen Pommern, Westfalen und Posen zugeshrieben find): 30869 Seit- dem: Hofphotograph N. Rashkow jun. in Breslau 5 K Sammlung im Kreise Guhrau 300 A Weitere Sammlung Landrath v. Seydewitz in Görliß 1045 4 und 412,05 # Samm- lung v. Portatius in Schwarzwaldau 500 A Sammlung Pastor Aulich in Polkwiß 253 Æ Carl Scheibler in Dom. Blumerode 500 # Sammlung v. P.: Fräulein v. Czettrig 30 A Gräfin v. Püdler 20 A Gräfin v. Kalkrceuth 6 A Fräulein v. Thielau 20 A Fräulein v. Gellhorn 6 Æ. Fräulein E. v. Pape 3 M Frau v. Rieben 10 A Summe: 33 979,05 #4

Provinz We ftfalen.

Bis 1. April (eins{hließlih 50 4 Graf v. Wedel in Sandfort, bisher bei Swlesien geführt): 5937,88 A Seitdem: Weitere Samm- lung Landrathsamt gsoro 11235 A H. D. F. Sneider in Neunkirchen 50 M ammlung Landrath Harz in Schwelm 120 Frau Kommerzienrath F. W. Haniel in Ruhrort 500 A Samm- lung Amtsbezirk Pr. Oldendorf 72 # Sammlung im Kreise Steinfurt 7360 / Sammlung Landrath rhr. v. d. Heyden - Rynsch in Dortmund 64,85 4 Sammlung Stadt Lübbecke 53 (4 Sammlung Amt Alswede 38,50 4A Sammlung

Amt Hüllhorst 23 A Sammlung Amt Levern 22,70 4 Sammlung Dielingen-Wehdem 42 A Generalmajor v. Bomsdorf in Münster 20 #6 General der Kavallerie v. Albedyll in Münster 100 4 Summe: 7229,88 M

Rheinprovinz.

Bis 1. April: 39 466,50 A Seitdem: General der Infanterie y, Obernitz in Honnef 50 4 Landrath zur Nedden fn Saarbrücken 15 Æ Familie E. u. R. Vopelius in Salzbah 250 M v. S, in Cöln 20 # Eduard Herstatt in Cöln 300 A Wilhelm Leyendecker in Côln 300 6 Kommerzienrath Theodor Deichmann in Cöln 500 A Otto Deichmann in Cöln 300 # Durch Geheimrath Lautz in Bonn 10 4 Frhr. v. Rigal - Grunland in Grunland 100 M Summe: 41 311,50 : Provinz S{ble8wig-Holstein. Bis 1. April: 480 4 Seitdem: Sammlung Ober-Präsident v. Steinmann in S{le8wig 2470 A Graf Büloro in Kühren 50 M Durch Ober-Präsident v. Steinmann in Schleswig 50 A Baron v. Plessen in Sierhagen 500 A Geh. Kommerzienrath Sartort nebft Kindern in Kiel 1000 A Summe; 4550 M : Provinz Hannover. Bis 1. April: 820 A Seitdem: Aus tinem disponiblen Fonds von M. H. in Hannover 309 A Summe: 1120 M. L Provinz Hessen-Nassau. Bis 1. April: 22 879,70 Æ “Seitdem: Generallieutenant z. D. v. Memerty in Wiesbaden 100 4 Albert Metler in Frankfurt a. M. 100 A Kreiskasse in Schlüchtern 100 A ammlung Frhr. Heyl zu Herrnsheim in Worms 1352,50 # Sammlung Bürgermeister Obenauer in Heppenheim 36,50 4 Sammlung L. Pfeiffer in Cassel 927,54 (6 Weitere Sammlung Regierungspräsident v. Tepper-Laski in Wiesbaden 2347,15 (6 Sammlung Bürgermeister Schönherr in Lorsh 19 4 Dr. jur. A. Wilhelmj in Wiesbaden 100 A Summe :

27 962,39 : _ Hohenzollern sche Lande. Bis 1. April: 825,45 4 Seitdem: | i Elsaß-Lothringen.

Bis 1. April: 121,55 ( Seitdem: Präsident der Handelskammer Sengenwald in Straßburg 200 ( Geh. Ober - Regierungsrath Hosens in Straßburg 20 4 Bezirkspräsident v. Jordan in Colmar 20 A Seine Durchlaut Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst in Straßburg 900 A Jean Sw{lumberger in Straßburg 1000 Saminïung von Truppentheilen und Militärbehörden des XV. Armee- Corps 975,37 Präsident des Direktoriums der Kirhe Augs- burgis{er Konfession Petri in Straßburg 50 A Summe: 2886,92

/ : Anderweitige Gaben.

Bis 1. April: 3905450 #4 Seitdem: C. E. Lang in Ham- burg 100 # Seine Dur{lauht Heinrich XVIII. Prinz Reuß in Ludwigslust 109 General v. Stiehle in Baden-Baden 100 4 v. Kr. in Gotha 10 A Trillius aus Marokko 70 A Königlicher Gefandter Frhr. v. Thielmann in Hamburg 100 A H. W. in Coethen 5 M Geh. Kommerzienrath W. Duden in Forest 1000 # I. M. in St. Louis 30 # Kaiserl. Gesandter v. Bergen in Guatemala 300 A Sammlung Königl. Gesandter Graf v. d. Golg in Oldenburg 346 #4 Kaiserl. Gesandter Srhr. Shenck zu Schweinsberg in Teheran 100 A Legationssekretär v. Portatius in Teheran 50 # Konsul Th. W. Fox in Plymouth 102,29 A A, Bl. in Coldiß 5 ( E. und M. v. Lüßow in Büßow 7 46 Sammlung Kaiserl. Gesandter Frhr. v. Zedtwiß in Mexico 989,70 (4 Summe: 42 469,45 4

Gesammtsumme: 718985,63 M.

Gvangelischer Kirhenbau-Verein für Berlin.

Der Schatmeister : A. von Hansemann, Geheimer Kommerzienrath.

. Untersuhung8-Sachen.

. Aufgebote, Zustellungen u. es

Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. : Raue Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren

O Pa 00 D pk

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Ge ellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesfellsch. 7. Grwerbs- und Wirth\chafts-Genofsenschaften.

8, Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9, Bank-Ausweise.

10, Verschiedene Bekanntmachungen.

[17019] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen früheren Hülfs- zeihner im technischen Bureau des Eifenbahn-Be- trieb8amts Berlin—Sommerfeld, Julius Adolf Scholz, geboren 20. Dezember 1858 in Danzig, | [17033] welcher si verborgen hält, ift die Untersuhungshaft

A. 434 91 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs8gefängniß zu | Posen, Berlin, Alt-Moabit 12a. abzuliefern. Verlin, den 8. Juni 1891. Königlihe Staatsanwaltschaft beim Landgericht 1. Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1,68 m, | Posen, Statur s{chlank, Haare dunkelbraun, dunkelblonder

Augen braun, Nase und Mund gewöhnli, Kinn

\spiz, Gesi&t shmal und länglih, Gesichtsfarbe blaß, 7) Petrus

j __1. Auf Antrag der Königlichen Staatsanwalt- wegen wiederholten Betruges in den Akten T. IV. | haft wird gegen: 1) den Bäder

2) Adolf Aron, zuleßt in Posen aufbaltsam, in Pos 3) Titus Stefan Burchardt, zuleßt in Posen, | !" FO!en 4) Rudolf Paul Aloysius Burghardt, zuletzt in

52

Moriy Altmann, zuleyt in} i Kostshin aufhaltsam,

in Posen,

Thomas Steszynski, zuletzt in Posen, 48) Thaddaeus Sachs, zuleßt in Posen,

49) Theodor Sobaczewski, zuleßt in Posen, L e 50) Stanislaus Szymanski, zuleßt in Posen, Beschluß 5B Anton Trafaunkowski, zuleßt in Posen,

? Pa." Friedrih Adam Werk, zuleßt in Posen, | Angeschuldigten mögliherweise treffenden höchsten 53) Theofil Ludwig Wiecki, zuleßt in Posen, 54) Stanislaus Ladislaus Wentkowski, zuleßt | auf Höhe von 100 Æ in den für den Angeschuldigten

5) den Mütenmater Nicolaus Stefan Cza- P Au lel Spyralsfki, zuleßt in Chmielnik, Kreis | auf Aufhebung des vollzogenen

Swnurr- und Kinnbart, Augenbrauen dunkelbraun, | pinski, zuleßt in Posen aufbaltsam,

6) Petec Paul Czarnecki, zuleßt in Posen, 58) Augustin Apel, zuleßt in Posen aufhaltsam,

aulus Dzierzbicki, zuletzt in Posen, R Rataijczak, zuleßt in Rogalinek, Kreis

D Simon) Vöckemeyer, geb. am 6. August 1866 zu 45) Emil Reinhold Skupfke, zuleßt in Posen, 17022 1) Untersuhungs-Sachen. Escher, Kreis inteln, erlassene Steckbrief 46) Simon Schachne, zuleßt in R l ] (N. 72 679/89) ift erledigt. 47

Altona, den 12, Juni 1891. Der Erste Staatsanwalt.

In der Strafsache gegen den Sattler Christian Petersen aus Hadersleben wegen Verleßung der Webrpflicht wird, da der Angeshuldigte des Ver- geben8 gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Straf- geseßbuchs beschuldigt is, auf Grund der §8. 480, 325 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den

Geld|trafe und der Kosten des Verfahrens der Arrest im Hause seines Stiefvaters, des Malermeisters Kall-

55) Max Emil Ferdìnand August Wiese, zuleßt | bauge in Hadersleben belegten 100 4 angeordnet.

Durch Hinterlegung von 100 (in Bu(staben

56) Ladislaus Kasimir Wlodarczewski, zuletzt | hundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes

gebemmt und der PngelQuldigte zu dem Antrage rreftes beretigt. Flensburg, den 5, Juni 1891. Königliches Landgeriht, Strafkammer II. Mannhardt. Gottbuyrgsen. Mohr.

Sprate deutsch. Kleidung : dunkelgrauer Sommer- 8) Alfred Reinhold Friedrih Eggert, zuletzt in 60) den Sneidergesellen Ignaß Zachmann [17023] c ,

überzicher und grauer Schlapphut. Besondere Kenn- | Posen, zeihen: langsamer Gang.

[17034] Garnison Gmünd. Steckbrief Posen, gegen den 21 Jahre alten Musketier Karl Schoch aus Stuttgart, Steinbildhauer, welcher seit 22, April fahnerflüchtig ift. A 4 So, welcher jeßt jedenfalls Civilkleider trägt, ist 1,655 m groß, \chlank, hat ovales Kinn, Nase und Mund gewöhnli, \{chwarze Haare. Besondere

Mundwinkel, an der rechten Hand eine Narbe, am rechten Unterarm Muttermal. E Nen

S@&och wolle im Betretungsfalle der näthsten Mitlitärbehörde zugeliefert werden.

4, Württ. Infanterie-Regiment Nr. 122, os

[17018] Garnison Ludwigsburg. Steckbrief

Rekruten Johann FriedriG Reber aus Bartenbach, Gemeinde Sulzbach, Oberamt Backnang, Bäder, der seit dem 4, d. Mts. aus seiner Heimath ab-

über Antwerpen nah Amerika zu fliehen. J Neber wolle im Betretungsfalle der nächsten Militärbehörde zugeliefert werden. Den 10. Juni 1891. 52, Infanteriebrigade (2. K, W.).

[17020] EStebriefs:Erledigung.

Der gegen den Schlächtergesellen Carl Keßner wegen Untersblagung in den Akten I II D, 588. 91 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Verlin, den 9, Juni 1891.

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.

[17031] Ste{briefs-Erledigung. Der unterm 19. März 1890 hinter den Kellner

Posen, August Friedrih Wilhelm (auch Wilhelm Friedri | 44) Adolf Eduard Schacholke, zuleßt in Posen,

9) Roman Peter Ebert, zuleßt in Posen, 10) Michael Franke, zuleßt in Posen, 11) den Zigarrenmaher Gustav Goetz, zuleßt in Posen Oft

welche hinreichend verdächtig erscheinen,

12) Ae L Exfise QUEIE ju Plen, als Webrpflichtige in der Absicht, si dem

13) Adalbert Giese, zuleßt in Posen,

14) Stefan Gajewsfi, zuleßt in Posen,

15) Franz Grünberg, zuleßt in Posen,

13) Stanislaus Gelda, zuleßt in Posen,

g i Pnael be De mtb Waldemar Hoffmaun, zuleßt ennzeich n: eine 7 cm lange Rarbe am linken | in Posen aufbaltsam, G

18) Hugo Benjamin Richard Jung, zuleßt in Vergehen gegen §. 140 Ziffer 1

19) Ignaß Jakubowski, zuleßt in Posen, 20) Lorenz Jgnaszak, zuleßt in Posen, Den 12. Juni 1891, 29 Mar Kraemer, zuleßt in Posen,

ee in Posen, 6

Eintritt in den Dienst des

Posfeu, den 22,/30, Mai 1891,

ofen,

urg, den 5. Juni 1891.

) Mar Lewy, zuleßt in Posen, i ; 62) Anton Rauhut, zuleßt in Glinienko, Kreis | der Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte des

Königliches Landgericht. Strafkammer IV. Crome. Fraas. Wolffsohn. [17024]

In der Strafsache gegen den Dienstkneht Hans Peder Oleseu aus Baarslund, wegen Verleßung

Vergehens gegen S. 140 Absayt 1. Nr. 1 des Straf- geseßbuhs beschuldigt is, auf Grund der 88. 480, 329 der Strafprozeß-Ordnung zur Deckung der den

des stehenden Heeres | Angeschuldigten möglicherweise treffenden böcsten

oder der Flotte zu entziehen, obne Erlaubniß | Geldstrafe und der Kosten des Berabreng e

E da Die n Ln na | Arrest auf Höhe von 100 in den für den Ange-

erreihtem militärpflihtigen er außer- i i

atb ‘ved? Bitbebgediekes: aufuen alten, iu dabe \huldigten in dem Gewese des Parzelisten Mads trafgeleßbu8, | ordnet. Durch Hinterlegung von 100 4 (in Buch-

das Hauptverfahren vor der Strafkammer des König- : as ; Z

li ge 2 Landger b ta bierselb # eröffnet. A staben: Hundert Mark Pfennig) wird die Voll

. Gleichzeitig wird in Gemäßheit des §8. 326 der | di d Strafprozeßordnung das im Deutschen Reiche befind- Aa Rie E auf Aufhebung des vollzogenen

Martia Kaempfer, zuletzt in Posen, be, S der Angeschuldigten mit Beschlag

23) Marimilian Georg Kulawsfki, zuletzt in Posen, 24) Karl Friedrih Robert Loff, zuletzt in Posen, 25) Friedrich Rudolf Lieder, zuleßt in Posen, gegen den 21 Jahre alten, am 2. d. M. ausgehobenen 26) Raphael Lewin, zuleßt in Posen,

27) Theodor Lifiewicz, zuleßt in Posen, [17021] 28) Lorenz Lazewski, zuleßt in Posen,

29) den Maurer Max Berthold Menzel, geboren wesend ist, vermuthliG um mit feiner Geliebten | am 9. August 1868 in Posen, zuleßt in Warschau, 30) Wolff E zuletzt in Posen,

31) Adalbert Io)ef Merdas, zuleßt in Posen, 32) Stanislaus Matecki, zuleßt in Posen,

33) Felix Melerowicz, zuleßt in 34) Valentin Minikel, zuleßt in 35) Vincent Emil Nowaczyk, zuleßt in Posen, 36) Stanislaus Piasecki, zuletzt in Posen,

37) Robert Eduard Pech, zuleyt in Posen,

38) Franz Poficki, zuleßt in Posen, j

39) Withold Julius Josef Pilaski, zuleßt in Posen, 40) Boleslaus Rabiszynski, zuleßt in Posen, 41) Stanislaus Rutkowski, zuleßt in Posen, l 42) den Commis Aron Rothholz, zuletzt in Posen, Aeg des vollzogenen Arrestes berechtigt. 43) August Emil Ferdinand Röthke, zuletzt in Flens

Königliches Landgericht, Strafkammer I. Mannhardt. Gottburgsen. Mohr.

en, | Sörensen zu Tornumfeld stehenden 100 6 ange- ziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschul-

Fleusburg, den 5. Juni 1891. Königliches Landgericht, Strafkammer I. Mannhardt. Gottburgsen. Mohr.

In der Strafsache gegen den Handlungs8gehülfen

In der Strafsache gegen den Landmann Willaß | Hans Johannsen aus Lügumkloster wegen Ver- Peter Erichsen aus Hoirup T wegen Verlegung der | leßung der Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte des Ver- | des Vergehens gegen §. 140 Absatz 1, Nr. 1 des gehens gegen §. 140 Absaß 1 Nr. 1 des Strafgesetz- | Strafgeseßbuchs besuldigt ist, auf Grund der 88. 480, buchs_ beschuldigt ift, auf Grund der §8. 489, 325 | 325 der Strafprozeßordnung zur Deckung der dem der Strafprozeßordnung zur Deckung der den An- | Angeschuldigten möglicherweise treffenden böcsten F eshuldigten mögliherweise. treffenden höchsten Geld- | Geldsirafe und der Kosten des Verfahrens, der

ofen, ftrafe und der Koften des Verfahrens der Arrest auf | Arrest auf Höhe von 300 4 in den für den Ange- Höhe von 300 6 in dem für den Angeschuldigten auf | shuldigten im Gewese seines Bruders, des Hufners dem Besiß der Wittwe Damgard Ce HIVaTt) Mads Brodersen Johannsen zu Raabede stehenden Swla@terstraße, in Hadersleben protokollirt stehen- | 4800 46 angeordnet. Dur Hinterlegung von 300 4 Den Kapital ya 3090 “i M Be ei egung von M (in Buchstaben: Dreihundert | ziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschul- Mark) wird die Vollziehung dieses Arreftes ge- | digte zu dem Antrage auf Aufbebung des vollzogenen bemmt und der Angeshhuldigte zu dem Antrage auf | Arrestes berechtigt. e dres 7 E

Dur Hinter- | (in Buchstaben Dreihundert Mark) wird die Voll-

Flensburg, den 5. Juni 1891. Königliches Landgeriht, Strafkammer Il. Mannhardt. ottburgsen. Mohr.

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