1891 / 147 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Duelle zu studiren, im vergangenen Sommer selbst unter die Fabrik- arbeiter gegangen if und als solher in einer Chemnitzer Fabrik drei Monate lang unerkannt zugebracht hat. Man wird dem Unternehmen elbst, da es auf anerkennenswerthen ehrlihen Motiven beruht, seinen

eifall niht versagen können, wenn auch die Täuschung, die damit verbunden war, immerhin etwas Anstößiges haben - mag; indeß ent- deckte sich Paul Göhre, um endlich nach längerem Suchen sein Ziel zu erreichen und eine e E als Fabrikarbeiter zu erhalten, den Direktoren einer großen Maschinenfabrik, welhe strengste Ver- \{wiegenheit bewahrten und ihm die für seine Zwecke ctforderlihe Beschäftigung als gewöhnlicher Handarbeiter gaben.

Die Beobachtungen, welche der unerkanrte in madhte, und die Erfahrungen, die er soeben in einer bei Fr. Wilh. Grunow in Leipzig ershienenen Schrift („Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksburs{e, eine praktishe Studie von Paul Göhre, Kandidaten der Theologie, General-Sekretär des evangelish-sozialen Kongresses in

Berlin“) niedergelegt hat, werden von Niemandem, der \ih mit Sozialpolitik beschäftigt und der Besserung dez Looses der arbeitenden Klassen seine Theilnahme entgegenbringt, ungelesen gelassen werden dürfen; denn wir erhalten hier eine völlig ungeshminkte Darstellung seiner Erlebnisse. Freilich dürfen die Verhältnisse, über welche der Verfasser berichtet dies hebt er mit Recht selbst nachdrücklich hervor nicht ohne Weiteres verallgemeinert werden; immerhin kann man seinem Bericht einen gewissen typishen Charckter niht abspre{en.

__ BZur Orientirung über die materiellen Verhältnisse der Arbeiter, über Lebensweise, Familienleben, Wohnungen, Schlafstellenwesen, Ernährungsweise, über die Thätigkeit in der Fabrik bringt die S{rift reihes Material, das freilich- den Anspruh auf Neuheit nicht erheben kann ; aber die vielen Einzelheiten, welche das Arbeiterleben von den verschiedensten Gesichtspunkten aus novellenartig \{childern, lassen doch einen tieferen Einblick in ihre Verhältnisse erkennen und werden mit Nutzen von Allen gelesen werden, welhe diese näher kennen lernen wollen, Worauf indessen das Augenmerk besonders ih richten wird, das sind die Betrachtungen über die geistigen und sitt- lihen Zustände der Arbeiter, welhe in vier Kapiteln erörtert werden. Der Verfasser berichtet au hier nur über die eigenen Be- obachtungen, zieht aber hieraus auch seine Schlüsse und stellt. Forde- rungen für die Zukunft auf.

Nath seiner Erfahrung, und diese dürfte sich auch für weitere Kreise als die richtige erweisen, ist das Verhältniß der Arbeiter zur Sozialdemokratie ein derartiges, daß die gesammte Arbeiterschaft, mit vereinzelten Ausnahmen, in irgend einer Weise mit der sozialdemo- kratischen Partei verknüpft ist und sie in dieser ihre berufene Repräsen- tation sicht, nicht sowohl weil jeder Arbeiter ein zielbewußter, über das Prinzip und Programm der Partei klar orientirter Sozialdemokrat ist das sind überhaupt nach der Ansihi des Verfassers höchstens drei oder vier Prozent der Gesammtheit —, als vielmehr weil jeder Arbeiter von dem Gegensay seiner eigenen Interessen und der der Unternehmer durchdrungen ist, und bis jeßt sih Niemand anders ohne Rückhalt und Eigennuß bereit gezeigt hat, sein Streben zu be- friedigen als eben die sozialdemokratishe Partei. Daher kommt es au, daß die gesammte Arbeiterschaft sozial demokratisch wählt, weil sie ih in der Verfolgung ihrer Interessen eins fühlt, mögen die Ansichten über einzelne Puukte noch so weit auseinandergehen, und daß sie sid in allen Arbeiisangelegenheiten so willig den vom Verfasser so genannten „Elite - Sozialdemokraten“ unterordnet. Jn religiöser und sittliGer Beziehung Hält der Verfasser das Gros * der Arbeiter für tief verwahrlost und deren „religiöses Leben fast auf nichts reduzirt. Der materialistische Zug ift nach ihm die Signatur för die ganze sittlihe Entwickelung der Arbeiter, und der JIdealiêmus, der sie erfüllt, ist der Jdealismus niht um des Guten, sondern um des Nüßlichen willen. Als nothwendige Folge hiervon zeigt sich der sittlihe Charakter immer weniger fest und twiderstandsfähig, und die Agitation der sozialdemokratishen Führer findet gerade auf diesem Gebiet einen noch leihteren Wirkungskreis als auf dem politischen. Hierin erblickt au der Verfasser die eigentlihe Gefahr für die Zukunft.

Was die Schlußfolgerungen und Forderungen für die Zukunft anbetrifft, so hält der Verfasser es nicht für möglich, ja niht einmal für wünschenswerth, daß die Sozialdemokratie aus der Welt geschafft werde. Aber möglich, wünschenswerth und nothwendig ist es nah seiner Auffassung, daß sie „erzogen, geadelt und geheiligt“ werde. Dazu soll einmal eine kraftvolle, tiefgehende Reformarbeit helfen, durch die Erfüllung der berechtigten Wünsche der Arbeiter, durch deren Organisation zu einem besonderen Stande und dessen Ein- pflanzung in den Rehtsboden des modernen Staates. Dieser Theil der Aufgabe würde der Regierung und der gesammten im Parlament vertretenen bürgerlihen Gesellschaft, der weitere Theil, die Ausein- anderseßung mit der widerristlihen Anschauung des sozialdemo- kratischen Materialismus, der Kirche zufallen. Die Aufgabe der [eßteren würde vor Allem sein: die falshe Wissenschaft, wie sie sich in der Volksliteratur der Sozialdemokraten breit macht, zu entlarven und ihr die unparteiishe, reine Wissenschaft gegenüber zu stellen, und zwar in Verbindung mit der ewigen Wahrheit des Christenthums, diese leßtere aber nicht in der alten dogmatischen, sondern in einer neuen, der modernen Wissenschaft an- gepaßten Form. Neben dieser apologetish-wissenshaftlihen Arbeit hält der Verfasser auch die Einwirkung frommer Persönlichkeiten, welche den Thatbeweis für die Wahrheit des Christenthums führen, für nöthig, da die Arbeiter erst diesen fordern würden, bevor sie wieder zum Glauben gebracht werden könnten. Nur wenn diese Machtmittel zusammenwirken, wird "es nah Ansicht des Verfassers möglih sein, das anzustrebende Ziel zu erreihen: „die Erziehung, Veredelung und Christianisirung der heute noG wilden, heidnishen Sozialdemokratie und die Vernihtung ihrer modernchristlihen materialistishen Welt- anshauung“.

/ Biographie. :

„Josef Joahim.“ Ein Lebens- und Künstlerbild. Fests{rift zu seinem 60. Geburtstage. Von Dr. Adolph Kohut. Mit einem Bildniß Josef Joachim's, Berlin 1891; A. Glas, Musßkalien- bandlung, Französischestr. 38/39 und Potsdamerstr. 26 b. Prof-ssor Ioahhim's 60. Geburtstag, der 28. d. M,, ist Anlaß zur Heraus- gabe dieser Schrift, die, als erster Versu einer eingehenderen Wür- digung des Künstlers, in dem knappen Rahmen einer Festschrift über seine Jugend, Bildung, künstlerishen Entwickelungsgang und. Künstler- und Lehrerwirken das Wichtigste und Bedeutsamste mittheilt. Ge- \{chmüdckt mit dem Bildniß des Gefeierten, dürfte der Schrift gleich- zeitig die Bedeutung einer Huldigung der Kunst zukommen. Gewiß wird diese literarische Festgabe den zahlreihen Verehrern des großen Meisters willkommen sein.

Emil Braun 8 Briefwechsel mit den Brüdern Grimm und Ioseph von Lafberg. Herausgegeben von R. Ehwald. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1891, (Preis 3 (4) Emil Braun (geboren 1809 in Gotha, gestorben in Rom 1856) ist als Arhäolog und Kunst- forscher eigentlich bekannter, denn als Föcderer germanistisher Studien. Dbiger Briefwechsel mit den Begrüudern der Thieren giebt nun auch über die Thätigkeit des vielseitigen Gelehrten nach dieser Richtung hin dankenswerthen Aufschluß. Zuglei tritt darin seine liebens- würdige Persönli{hkeit, sein troß großen und tiefen Wissens be- \scheidenes, dienstbereites Wesen deutlih hervor. Dem durch An- merkungen erläuterten Briefwechsel vorangeschickt ist ein ven ihm selbst verfaßter Lebensabriß, der einer seiner Eingaben an den Herzog Ernst T. von Sachsen-Coburg-Gotha entnommen wurde.

Prachtwerke.

Indien in Wort und Bild von Emil Sghlagint- weit. Mit 417 Jllustrationen. Zweite bis auf die Neuzeit fort- geführte billige Ausgabe, In 45 Lieferungen à 50 .. 22.—24. Liefe- rung. Verlag von Schmidt & Günther in Leipzig. Diese Hefte \childern die Volksbildung, das Detingeoela! und den Buchhandel in Indien. Buchhandlungen in unserem Sinne sind nur die Ge- \chäâfte, die von Europäern geleitet sind; der Handel in Werken indi- fden Verlags i} ein Wander- und Hausirgewerbe. Das westliche Indien kennzeichnet aag große Rührigkeit im Buchdruckgewerbe ; die erste Dru@presse wurde Mitte des sechzehnten Jahrhunderts dur Jesuiten in Goa aufgestellt. Von den vortrefflich ausgeführten

vorhebung: Indigo - Pflanzung, Indigo - Faktorei, Betriebsanlagen, Gangesboote und Sciffsvolk, Mausoleum eines mohamedanishen Heiligen, mohamedanishe Koranshule in Allahabad, Prinzen des Kaiserlihen Hauses der Moguls, Wandfresken in Radsch{garh, Garten auf der Insel Dshag Newas.

i Verschiedenes. ____— Zur Reisesaison erschien soeben Dr. Karl Ploey's „Voyage à Paris“, Sprachfübrer für Deutsche in Frankrei und praktisches Handbuh der französischen Umgangssprabe, bereits in zwölfter Auflage. (Geh. 1 Æ, geb. 1 4 40 Z.) Nah dem Muster dieses bekannten und bewährten Vademecums hat die Verlagsbuhhandlung von F. A. Herbig hierselb ähnlihe vortrefflihe kleine Hand- bücher für Touristen, welche Spanien, Enaland oder Italien zu ihrem Reiseziel wählen, abfassen lassen. Die „Viajs por España“ ist erst vor Kurzem an dieser Stelle besprohen worden. Heute liegen uns ferner vor: „The Travellers Companion“, Spra{hfübhrer für Deutshe in England, nebst einer kurzgefaßten Grammatik ohne Regeln von Richard Ploeß, A M. A., vierte verbesserte und vermehrte Auflage (geh. 1 20 S, geb. 1 A 60 S) und „Viaggio a Roma“, Sprabführer für Deutshe in Italien 2c. von Dr. Fassano in Rom, dritte verbesserte und ver- mehrte Auflage (geh. 1 4 30 S, geb. 1 46 70 9). Die kleinen Büchelchen bieten, eine übersihtlih geordnete Sammlung aller solcher Redensarten, deren Kenntniß für den Reisenden im mündlihen Ver- kehr nothwendig ist. Dabei sind stets die praktishen Bedürfnisse des Touristen berüdLsihtigt, der in gefälliger Gesprähsform (nebst er- läuternden Anmerkungen) Belehrung echält über Lebensweise, Sitten, Theater, Einkäufe, über die Einrichtungen der Eisenbahn, Post 2c. Die „Spracchführer“ eignen sich auch zum Selbstunterriht für solche Personen, denen die Zeit zu einem gründlichen Studium der Grammatik gebriht. Diese finden darin Alles, was die Umgangs- sprache des alltäglihen Lebens an Kenntnissen von dem Touristen im fremden Lande erfordert.

4 Unterhaltung.

Als gewählte Lektüre für Reise- und Bade-Aufenthalt em- pfehlen sich die neu ershienenen Bändchen von Engel horn's „All- gemeiner Roman-Bibliothek*. Jn Band 19 des VIL. Jahr- gangs bietet sie unter dem Titel „Der Mönch von Berchtesgaden und andere Erzählungen“ eine Kollektioa Novellen, die ih hoch über das Mittelmaß der sonstigen erzählenden Literatur unserer Tage er- hebt. Richard Voß erweist sich auch in diesen neuesten Kindern seiner Muse als ein echter Dihter yon wunderbarer Gestaltungs' kraft. In dem dann folgenden zweibändigen Roman aus dem Englischen „Oberst Quarith*, von H. Rider Haggard, weiß der beliebte Ver- fasser seine Leser durch eine reihgegliederte Handlung und tiefe seelishe Konflikte zu fesseln. Band 22 betitelt fih „Nora’'s Roman“ und ist von Emil Peschkau. Der wohlaufgebauten ershütternden Handlung dieses Romans verleiht das Hereinwirken der sozialen Gäh- rung unserer Tage ein ausgesprohenes Zeitgepräge und damit ein erhöhtes Interesse. Das neueste Bändchen stammt aus dem Ita- lienishen, „Auf Vorposten und andere Geschichten“ von F. de Renzis bilden seinen Inhalt. Es sind keck und flott erzählte Novellen im Plauderton, die sich durch eite echt künstlerishe knappe Darstellung und wohlgetroffenes Lokalkolorit auszeichnen.

Auw auf die leihte und unterhaltende Reiselektüre, welche schon seit Jahren bet Carl Krabbe in Stuttgart ersheint und von Künstlern wie Schlittgen, Albrecht Bergen u. A. interessant und charafkteristisch illustrirt wird, sei nochma!s hingewiesen. Ein neues Bändchen enthält „Die Königin der Luft und andere Erzählungen“ von Paul von Scönthan, illustrirt von H. Albrecht. (Preis 1 #6)

Die den Touristen und Badereisenden wohlbekannten „Illustrirten europäishen Wanderbilder“, welhe das Artistishe Institut Orell Füßli in Zürich verlegt, sind soeben um ein neues Bändchen (Nrn. 186—188) vermehrt worden. Dasselbe enthält eine ausführliche Beschreibung von Karlsbad, verfaßt von J. Hardmeyer, mit 57 Illustrationen von I. Weber und einer Karte. (Preis 1,50 46) Das kleine Buch giebt dem Kurgast an der Hand eines reichen und gefälligen JUustrations\chmucks ein Bild von der \{önen Lage des weltberühmten Kurorts, dem dortigen Leben und Treiben während der Saison, dem Volk, der Gegend und seinen Sitten und Gebräuchen. Als Vorbereitung auf den Küraufenthalt und als An- denken an denselben dürfte es ihm eine gleih willkommene Gabe sein.

Zeitsch riften.

„Der Chorgesang.“ Centralblatt für Chor- und Solo- gesang mit Berücksichtigung der Instrumentalmusik, Herausgegeben vom Großherzoglichen Hofcrganisten A. W. Gottschalg in Weimar, Chefredacteur, Dome-Kapellmeister I. G. E. Stehle in St. Gallen, Redacteur für die Schweiz, und Günther Kiesewetter in New- York, Redacteur für Amerika Preis pro Semester mit ailen Musikbeilagen 4 4, bei direkter Zusendung 5,60 6 —, erscheint im Verlage von Hans Licht's Hof-Musikalienhandlung in Leipzig seit November 1890 im VI. Jahrgang und hat ausweislih des uns vor- liegenden zweiten Semesters des abgeschlossenen V. Jahrganes, wie

seines Bestehens cine solhe Verbreitung erlangt, daß ihm von Seiten der Fahkritik bereits der Cinfluß eines verbindenden Weltblattes zu- gestanden, dessea Nothwendigkeit von der Fach- und Tagespresse, sowte von einer grozen Reihe hochangesehener musikalischer Fahmänner ein- hellig betont wird. Was das aber sagen will, das wird erst recht klar, wenn man das Heer aller jener Schriften überblickt, welhe heutigen Tages im Dienste der Musik stehen und dem Fah- mann die Wahl des rechten Fahblaites nicht leickt mahen. Der große Erfolg, welchen diese Zeitschrift sobald erzielt hat, ist wohl namentlich dem Umstande zuzuschreiben, daf sie erfüllt, was sie be: ihrem Beginn _bersprohen:; unparteiish, vielseitig, belehrend unh unterhaltend, wird sie allcnu Richtungen der Kunst, insoweit deren Be: strebungen nur dem Guten, Wahren und S{hsnen dienen und allem Cliquentreiben fern bleiben, gerecht. Daß diesem Centralorgan kein anderes an Reichhaltigkeit gleich kommt, ist aus dem Inhalt zu er- sehen, welhen der „Chorgesang* in seinem leßten Jahrgançe geboten. Textlich : 22 Biographien hervorragender Komponisten und Dirigenten mit Porträts in vorzüalihstem Holzschnitt, 9 theoretishe Aufsäße größeren Umfangs, 23 (Gedichte und Dichtungen zum Komponiren, ca. 90 Berichte über größere Festlihkeiten, Concertaufführungen, Analysen von hervorragenden Kompositionen und zahllose vermischte Artikel, aus ca. 80 Städten gegen 200 kleinere Concertberihte; in der Buch- und Kunst-Mappe wurden besprohen: ca. 75 Männerchor- Kompositionen a capella, 9 mit Instrumentalbegleitung, ca. 40 Kom- positionen für gemishie Chöre a capella oder mit Instrumental- begleitung, Knaben- und Frauenchöre, ca. 30 Kompositionen für Pianoforte und andere Instrumente, ca, 40 hervorragende mus.-lite- rarische Werke, hieran \{ließen sih zahlreihe Notizen über Perso- nalien, Briefwechsel, Preisräthselaufgaben und Humoristika. An Musikbeiträgen: 29 _Männerchor-Kompositionen, 26 gemischte und Frauenhor-Kompositionen, sowie 5 Extra-Musikbeilagen, welhe um so werthvoller, als sie fast nur Originalkompositionen enthalten. Ni@t minder reihhaltig is der in seinem I. Semester vorliegende laufende Jahrgang: das ganze musikalische Leben und Weben der Gegenwart spiegelt sich darin ab, wird von berufener Seite durch- mustert und in seinen beflen Ergebnissen gewürdigt. Mit allen seinen in eleganter Ausstattung dargebotenen Musikbeilagen kostet der am 1, und 15. des Monats erscheinende „Chorgesang“ rur 8 4 jährli, wobei jedem Jahresabonnenten das Recht zusteht, aus den im „Shor- gesang* enthaltenen Musikbeilagen nah freier Wahl für 4 M Stimmenmaterial gratis abzuverlangen.

__— Die Nr. 25 der „Gefiederten Welt“, Zeitschrift für Vogel- liebhaber, -Züchter und -Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creuß'she Verlagsbuchhandlung, R. u. M. A L enthält: Vom zweiten Internationalen Ornithologen-Kongreß (Fort- seßung), Ueber Bastard- oder Mischlingszuht. Hinweise auf die naturgemäße Verpflegung unserer infeténiresenben Vögel (Schluß). Neue und seltene Erscheinungen des Vogelmarkts. —- KBriefliche

größeren Holzschnitten und Text-Jllustrationen verdienen folgende Her-

des ersten Semesters des VI. Jahrgangs, während der kurzen Zeit -

Nr. 2503 der „Jllustrirten Zeitung® (vom 20. Juni) enthält u. A. folgende Abbildungen: Die leopoldstädter Basilika in Budapest. Der Räuberhauptmann Athanasios. Der Zugführer Dionys Yorgy. Der Ueberfall auf den Orientzug bei Tscherkeskiöi in der Nacht zum 1. Juni, nah einer Skizze von I. Gerlach, Führer der Stangen'’shen Orient-Reisegesellshaft Ankunft der Kaiseriact „Meteor“ im Kieler Hafen am Nachmittag des 1. Juni, Original- zeihnung von Ferdinand Lindner. Kaiser Friedrih's III. lebte Heerschau zu Charlottenburg am 29. Mai 1888, nach dem im Besitz des Kaisers Wilhelm 11. befindlihen Gemälde voa Georg Koch. ae, Aus den westtiroler Alpen, 2 Abbildunaen, nach photographischen Aufnahmen. Die Darmstädter Hütte im Moosthal. Vlick unterhalb der Darmstädter Hütte gegen Küchelspiße und Küchel- ferner. Aus der Internationalen Kunstausstellung in Berlin. 12 M diiigen, Die neue St. RoHusz-Kapelle bei Bingen a. Rh. Moden.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 24, d. M. gestellt 10 940, ni i vefteli talne Bagen. ; 2 : niht rechtzeitig n er esten sind am 23. d. M. gestellt 3671, rechtzeitig gestelt keine Wagen. n E

Subhastations-Resultate.

Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin Kanden am 23, und 24. Juni 1891 die nachverzeihneten Grundstücke zur Ver- steigerung : L iegnißerstraße20, dem Tischlermeister Emil Kaselow hierselbst gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 635,13 4 fest- geseßt. Für das M-istgebot von 125500 A wurde der Kaufmann Franz Rugen zu Friedenau Ersteher. Alte Leipzigerstraße 6, dem Bautehniker Julius Ditges gehörig. Gebäudesteuer - Nuzungswerth 8500 Das geringste Gebot wurde auf 800 M festgeseßt. Für das Meistgebot von 140000 4A wurde der Kaufmann Julius Sachs zu Charlottenburg, Ahornstraße, Ersteher. Tresckowstraße, Eke der Straße 35, Abtheilung XII, des Bebauungsplanes (Rykestraße), dem Artitekten Johannes Eppen und dem Maurermeister Georg Wiechert hier: felbst zu gleihen Rehten uud Antheilen gehörig. Gebäude- steuer-Nußungswerth 19 170 M Das geringste Gebot wurde auf 246 317 M festgeseßt. Für das Meistgebot von 280 100 4 wurde der Maurermeister Gustav Wiechert zu Oderberg Ersteher. —- Schulstraße 37, dem Malermeister Franz Hahn hierselbst gehörig, Gebäudesteuer-Nußungswerth 10 000 4 Das geringste Gebot wurde auf 420 #6 festgesezt. Ersteher wurde der Zimmermeister Julius Czeika, Fennstraße 59 für das Meistgebot von 147 000 4

Der Einlö sungscours der ungarcisden Goldrente - Coupons ist auf 20,44 für 1 Pfo. Sterl. festgeseßt.

_— In _ der gestrigen Sigung des Aufsichtsraths der Ver- einigten Königs- und Laurahütte berihtete die Direktion über die Resultate des IIT. Quartals des laufenden Geschäftsjahres im Vergleich mit den ent]prehenden Zahlen des vorjährigen korrespon- direnden Quartals. Die Förderung, der Absaß und die Verkaufs- preise für Steinkohlen sind nit unerheblich gestiegen, dagegen war die Produktion in Roheisen sowie in Walzeisen geringer, des- gleichen der Absay in dem leßteren Artikel ; inzwishen hat si{ au die Nachfrage nah den Produkten der Walzwerke gesteigert, sodaß die Werke der Gesellschaft ausreichend heschäftigt sind. Die Preise für Eisen und Stahl sind immer noch als knapp zu bezeihnen, das Geschäft verläuft jedoh in einem ruhigen Tempo und zeigt Neigung zu weiterer Aufbesserung. Die Brutto-Einnahme für verkaufte Pro- dukte beträgt 7276 038 #, der Brutto-Ertrag nah Abzug sämmt- licher General-Verwaltungskosten und Verzinsung der Obligationen 1103648 Æ d. i, um 834820 A\Z weniger als im

IIL, Quartal des Vorjahres. Am Stlusse des Berichts- quartals lagen an Aufträgen in Eisen- und Stahlwaaren vor insgesammt 38927 t mit einem Werthe von circa

5 650 000 M Der Bruttogewinn für die verflossenen neun Monate des laufenden Geschäftsjahres stellt sih auf 3 689 786 M, d. i. 68 268 M“. weniger als in dem gleicwen Zeitraum des Vorjahres. Der finan- zielle Status ist ein durhaus befriedigender; es waren ult. April an liquiden Werthen vorhanden 11 242 000 A Demgegenüber stehen rückständige Zahlungen und sonstige Verbindlichkeiten im Gesammt- betrage von 3 092000 Æ, sodaß nah Tilgung sämmtlicher Verpflich- tungen die Summe von 81509 000 / verbleibt. Hieraus erhellt, daß die Gesellschaft keineswegs vor der Nothwendigkeit steht, cine Geld- operation zur Deckung ihrer Bedürfnisse vorzunehmen.

Hildesheim, 24 Zuni. (W. T. B) Wollmarkt. An- gefahren waren 2700 Ctr. gegen 3300 Ctr, im vergangenen Jahre. Bis zum Nachmittag war AUes verkauft. Feine Wollen erzielten 136 bis 145 per Centner, Mittelwollen 125 bis 135 4, ordinäre 115 bis 124 M, für feine Wollen wurden somit dieselben Preise, wie im Vorjahre gezahlt, „während \sih die Preise für Mittelwollen um 10 bis 20 6 und für ordinäre Wollen um 15 bis 25 46 höher stellten, als im Vorjahre, Die Wäsche ist ausgezeichnet.

Leipzig, 24. Juni. (W. T. B.) Kammzug - Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Juli 4,324 46, per August 4,39 M, per September 4,37} X, per Oktober 4,40 46, per No- vember 4,40 4, per Dezember 4,40 #4, per Januar 4,40 4, per Februar 4,40 # Umsay 150 000 kg. Behauptet.

Wismar, 24. Juni. (W. T. B,) Die Zufuhren zum Wol l'- markt betrugen 2100 Ctr. Die Wäschea waren befriedigend, das Geschäft lebhaft. Die Käufer waren zahlreih. Der Markt wurde Vormittags geräumi. Der Durchschnittspreis für feine Wolle betrug s 4 einzelne Posten bis 150 46, für Halbblutwollen 128 bis

Wien, 24. Juni. (W. T. B.) Wie die „Presse“ meldet, wird der Betrieb der Carl-Ludwtgs-Bahn bereits vom 1. Juli ab {ür Rechnung des Staates erfolgen.

London, 24, Juni, (W. T. B.) Wollauktion. Preise stetig, Betheiligung lebhaft.

An der Küste 12 Weizenladungen angeboten.

Mailand, 24. Juni. (W. T. B) Die Einnahmen des italienischen Mittelmeerbahnneßes während der zweiten Dekade des Monats Juni 1891 betrugen nah provisorisher Er- mittelung im Personenverkehr 1212 187 Lire, im Güterverkehr 1835 792 Lire, zusammen 3 047 980 Lire, gegen dieselbe Periode des Vorjahres weniger 66 292 Lire.

Basel, 24. Juni. (W. T. B.) Jn der heutigen Generalver- sammlung der schweizerischen Centralbahn wurde na

Genehmigung des mit dem Bundesrath abgeschlossenen Vertrages,

betreffend den Verkauf der Bahn an den Bund, die eventuelle Liquidation einstimmig beshlossen, Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrehnung wurden genehmigt und die Dividende auf 32 Fr. festgeseßt. In den Verwaltungsrath wurden die Hrrn. Pl. Wissen- bah (Basel), General-Direktor von Graffenried (Bern), Dr. Georg Siemens, General-Konsul Goldberger, Staats-Minister von Hofmann und Geheimer Regierungs-Rath von Dulong (Leßtere vier in Berlin), sowie zum Präsidenten des Verwaltungsraths Dr. J. I. Vischer (Basel) gewählt,

Washington, 24. Juni. (W. T B.) Der Nettobetrag des Goldes im Shaßamt am 20. d. M. in Münzen und Barren betrug 1215 Millionen Dollars. Die Abnahme seit dem 1. d. M. 11F Millionen, die Abnahme seit 1. Juni 1890 687 Millionen Dollars. New-York, 24. Juni. (W. T. B.) Heute sind 500 000 Doll. Gold besteut worden, welche der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ nach Europa bringen soll.

Mittheilungen. Anf io Aut u fiche Briefwethsel, nsragen und Auskunf Berichtigung

L UntersuGungs-Sachen.

2. ge ote, Zustellun en u. deer

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch.

6. Deffentlicher Anzeiger. | | ätte e fti

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs- Sachen.

[19256] Beschluß.

Auf Antrag der Kaiserlihen Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Fahnenflühtigen Wilhelm Wey, geboren den 7. Dezember 1863 zu Kestenholz, Kreis Schlettstadt, e jur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag

elegt.

Gleichzeitig wird die Veröffentlihung dieser Ver- fügung im Deutschen Reichs-Anzeiger sowie in den Clsässishen Nachrichten verordnet.

Colmar, den 8. Juni 1891.

Kaiserliches Landgeriht, Strafkammer. gez, Schneider. Isemann. Dr. Weber. Beglaubigt ; i (L. §8.) Der Landgerichtssekretär: Diebels.

[17257] K. Staats8auwaltschaft Tübingen.

In der Strafsache gegen den flüchtigen 26 Jahre alten ledigen Bauern Karl Digel von Mähringen, O.-A. Tübingen, wegen Körperverlepung, ist dur Beschluß der Strafkammer des K.Landgerihts hier vom 20. d. M. dessen im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt worden.

Den 22. Juni 1891.

Staatétanwalt Schanz.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

[19297] Zwangsverfteigerung. i

Im Wege der Zwangévolistrecktung foll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Wein- bergen Band 28 Nr. 9:9, auf den Namen des Sghlossermeisters Emil Korge hierselbst eingetragene, in der Heimstraße Nr. 13, belegene Grundstück am 3, September 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erd- geschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 7 a 20 qm groß und für das Rech- nungsjahr 1892/1893 mit 14590 A Nugzungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblattv, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 42, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag «us dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kebrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- teigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls / der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls r bei Feststellung des senen Gebots nit berüsihtigt werden und ei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüct- sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- jenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruhhen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Sep- tember 1891, Nachmittags 123 Uhr, an oben- bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 16. Juni 1891,

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 53.

[19298] Zwangsversteigerung.

cim Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 97 Nr. 4779 auf den Namen der verehelihten Gutsbesißer Amalie SMmiedel, geborenen Reinsh, hierselbst eingetragene, in der Mühlenstraße, angeblich Nr. 50a belegene Grund- tück am 9. Okt ober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., Parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundftück ist mit 10 000 / Ruhungswerth für das Etatsjahr 1893/94 zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbucblatts, etwaige Abshäßungen unb andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowte besondere Kauf- bedingungen können in “der Gerichtsschreiberei ebenba, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden, Alle Realberehtigten werden agusgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, derer Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbu@e zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks niht hervorging, ins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Bexrsteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab- gabe von Geboten anzumelden und, falls der be- treibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte laubhaft ¿u machen, widrigenfalls dieselben hel

eststellung des geringsten Gebots nicht berüdlsichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdLsichtigten Ansprüche im Range zurück- treten. Diejenigen , welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruhen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein- stellung des Verfahrens herbeizusühren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuslag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu- \chlags wird am 9, Oktober 1891, Nach- mittags 1{ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 17. Juni 1891,

Königlihes Amtsgericht 1. Abtheilung d1.

[19300] In Sawen, betr. Zwangsversteigerung der dem

Schmied Mal{how in Lüttow gehörigen Büdnerei

Nr. 6 zu Lüttow, wird der auf Mittwoch, den

26. Augvft 1891 angeseßte Termin auf Dienstag, den 18. August 1891, Mittags 1S Uhr, und der auf Donnerstag, den 17. September d J. angeseßte Termin auf Dienstag, den 29. Sep- tember 1891, Vormittags 11 Uhr, hiermit von Amtswegen verlegt. Beide Termine finden im Gerichtsgebäude zu Zarrentin statt. Wittenburg, den 20. Juni 1891. Großherzoglihes Amtsgericht.

[19299)_ Beschluf.

In Sathen, betr. Zwangsversteigerung der dem Erbpäckter Hannemann zu Kogel gehörigen Erbpacht- hufe Nr. 6 daselbst, ist die Einberufung einer Gläubigerversammlung zweck8 Besprechung von Wirthschaftsangelegenheiten und Fortseßung von Bauten beantragt. Zu diesem Zwecke wird ein Termin auf Sonnabend, den 4. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, bestimmt, zu welchcm die Betheiligten hierdurch geladen werden.

Wittenburg, den 20. Juni 1891.

Großherzogiihes Amtsgericht.

[40991] Aufgebot.

Es ift das Aufgebot folgender angebli gestohlener Rentenbriefe der Provinz Brandenburg, nämli:

Litt. B. Nr. 5289 5499 über je 500 M,

Litt, C. Nr. 3938 3974 12725 12726 16573

17540 17541 über je 300 Æ, :

Litt. D. Nr. 13449 13450 13451 14292 über fe

75 M, von dem Pfarrer Sauvrage als Vorsißendem des Gemeinde-Kirchenratls der Parochie Waltzrsdorf, beantragt worden.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Dezember 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigerfal!s die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird,

Berlin, den 20, Oktober 1890,

Das Königliche Amtsgericht T. Abtheilung 49.

[19273] Aufgebot.

1) Der Hauptmann a. D. Clemens von Bönning- hausen zu Münster i. /W.

2) Der Kaufmann Heinri Preuß zu Perver bei Salzwedel, dieser vertreten durch die Pommersche Hypotheken-Aktienbank zu Berlin W., Taubenstr. 21, haben das Aufgebot folgender Prioritäts-Obliga- tionen der Köln-Mindener:Eisenbahngesellshaft be- antragt, nämlich

zu 1) 1IV. Emission Litt. A. Nr. 27185 über 100 Thaler = 396 M,

zu 2) IV. Emission Litt. A. Nr. 34249 über 100 Thaler = 300 „4 beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 15. März 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte an ordertliher Gerih!sftelle anberaumten Aufgebots» termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der U:kunden erfolgen wird.

Köln, den 20. Juni 1891.

Das Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.

[19271] Aufgebot.

Der Schäfer Heinrih Schulze aus Barmke hat das Aufgebot der von hiesiger Herzoglicher Leihhaus- Administration ausgestellten 2F 9/0 tigen Leihhaus- Obligation Lätt. F. Nr. 4386 über 300 # vom 5. Juni 1886 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Nuf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- Tunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Helmstedt, den 20. Juni 1891.

: Herzogliches Amtsgeri®t. (gez.) Kruse. Beglaubigt: Zimmermann, Gerichtsschreiber H. Armtsgerichts.

[19279] Aufgebot.

Die Wittwe Sophie Julie Henriette Schrader, geb. Hermes, aus Schwerin, zur Zeit in Riga, hat das Aufgebot der von der Mecklenburgischen Lebens- versicherungs- und Sparbaak in S{ch{werin i./M. unter dem 23. Juli 1855 auf ihren Namen aus- gestellten, nach ihrer Angabe nicht aufzufindenden Lebenêversiherungspolice Nr. 96 Litt, A. über zwei Hundert Thaler Courant beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. September 1891, Mittags 122 Uhr, vor dem unteczeihneten Gerichte, Zimmer 7, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Schwerin, den 19. Juni 1891. , Großherzogl. Mecklenburg-Schwerins{ches Amtsgericht. Zur Beglaudigung :

(L, S) Fr. Heitmann, Gerichtsschreiber.

[19275] Aufgebot. 1) Der Adterer Bernard Schütte zu Spelle (Prov. Hannover),

2) der Arbeiter Ern Springer zu Groß- Mochbern, felbt dessen Ehefrau Johanna, geb. Muschner, da- evi, 4) der Gastwirth Ernst Simon zu Neukirh,

sämmtlich vertreten dur den Rechtsanwalt Justiz rath Engels zu Potsdam,

haben das Aufgebot folgender Policen der Deutschen Lebens-Versicherung Potsdam:

zu 1: Nr. 31738 vom 5. September 1888, lautend über die von dem Adckersmann Bernard Schütte zu Spelle auf das Leben seiner am 6b. Sep- tember 1886 gebornen Tochter Theresia genommenen Versicherung von 600 #,

zu 2: Nr. 5165 vom 2, Dezember 1876, lautend über die von dem Arbeiter Ernst Spriuger zu Groß-Mochbern auf seinen Tod genommene Ver- fiherung von 300 4,

zu 3: Nr. 5166 vom 2. Dezember 1876, lautend über die von der Frau Johanna Springer, geb. Muschner, zu Groß-Mochbern, auf ihren Tod ge- nommene Versicherung von 300 #,

zu 4: Nr. 423 vom 1. Februar 1873, lautend über die von dem Gastwirth Ernst Simon zu Neu- kirch auf seinen Tod zu Gunsten seiner Ehefrau ge- nommene Versicherung von 100 Thalern (300 4) beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf den 30. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerichte (Abtheilung I., Zimmer Nr. 10) anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Potsdam, den 11, Juni 1891.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. Veröffentl.: Kokkot, als Gerichts\chreiber.

[19280] Bekanntmachung.

Die von dem pensionirten Gerichtsvollzieher Goldapsfki, früher hier, jeßt in Berlin, in seiner früheren Eigenschaft als Gerichtsvollzieher bei dem hiesigen Königlichen Amtsgeriht bestellte Amts- kaution von 600. G in Werthpapieren foll an dén p. Goldapski herausgegeben werden und ist zu diesem Zwecke von dem Herrn Präsidenten des Königlichen Oberlandesgerihts zu Marienwerder das förmlihe Aufgebot der betreffenden Kaution be- antragt worden. Demgemäß werden alle diejenigen unbekannten Gläubiger des p. Goldapski, welche an die Kaution Ansprüche zu macer: haben, aufgefordert, solche spätestens im Aufgebotstermine den 10. Ok- tober 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte an Gerichtsftelle, Zimmer Nr. 9, anzumelden, widrigenfalls sie ihrer etwaigen Rechte und Ansprüche an die gedachte Kaution ver- lustig gehen, mit denselben lediglich an den pensionirten Gerichtsvollzieher Goldapski verwiesen werden und die Auszahlung der Kaution an den p. Goldapski erfolgen wird.

Neustadt W./Pr., den 18. Juni 1891.

Königliches Amtsgericht.

[7112] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Waldenburg, Conto Nr, 21 730 über 714 ÆA 8 s, ausgefertigt für den Bergmann Traugott Kirchner in Weißstein, ist angeblih verloren gegangen und soll auf Antrag des Eigenthümers, nämlich des Bergmann Traugott Kirchner, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es werden daher die Inhaber dieses Bu(es aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 9. November 1891, Vormitiags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 22, ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung desselben erfolgen wird.

Waldenburg, den 16, April 1891.

Königliches Amtsgericht.

[17934] Aufgebot.

Der Schmiedemeister Heinrich Carl Jacob Fey in Wielen hat die Kraftloserklärung des auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuches der Plöôner Spar- und Leihkasse Nr. 9321, lautend auf 5433 01 , welches ihm im März 1887, wie glaubhaft gemacht, verloren gegangen ist, beantragt.

Es werden daher Alle und Jede, welche sich im Besitz des obenbezeichneter Sparka} enbuches Nr. 9321 vefinden, hiecrdurch aufgefordert, sh spätestens in bem auf Monutaa, den 25. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, im Lokale des unterzeih- neten Geri®ts angeseßten Aufgebotstermin unter Vorlegung des Contobuchs Nr. 9321 zu melden, widrigenfalls dasselbe auf desfälligen Antrag für kraftlos erklärt werden wird.

Königlibes Amtsgeribt Plön, den 8. Juni 1891. Fischer.

[19270] Aufgebot

behuf Kraftloserklärung einer Urkunde.

Auf zulässig befundenen Antrag der Wittwe des Stwiffskapitäns Bernhard Lucas Sammann, Adelheid, geb, Hashagen, in Vegesack, wird der unbekannte Inhaber des Einlegebu{s der Sparkasse zu Vegesack Nr. 29187, am 24. Mai 1887 auf den Namen B. L. Sammann mit einer Einlage von 1012,77 M erôffner und gegenwärtig ein Guthaben von 391109 #& nachweisend, hiermit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Freitag, den 11. März 1892, Mittags 12 Uhr, anberaumten, unten im Stadthause hier- selbst, Zimmer Nr. 5, stattfindenden Termine unter Anmeldung seiner Rechte bie gedachte Urkunde hier vorzulegen, widrigenfalls leßtere für kraftlos erklärt werden soll.

Bremen, den 18. Juni 1891.

Das Amtsgericht.

(gez.) Ulex. : Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber. [12430] Aufgebot.

Auf Antrag des Kothsassen Heinrich Ziemann in Velpke, als Vormund der minorennen Kinder des weiland Halbspänners Carl Winter daselbst, welcher den Verlust der nachstehend näher bezeihneten Ur- kunde, nämlih der Ausfertigung des am 24. April 1877 von dem verstorbenen Halbspänner Carl Winter, als Verkäufer, und dem Böttichermeister Schulze in Danndorf, als Käufer, abgeschlossenen

erihtlihen Kaufvertrages, auf Grund dessen für den

albspänner Carl Winter eine Hypothekforderung von 600 #4 nebst 4 9% Zinsen am 2. Juli 1877 auf dem Plane Nr. 113 der Karte Vorsfelder Feldmark, Drömlingstheil neuer Vertheilung, und Band Il. Fol. 1132/33 eingetragen ift, glaubhaft gemacht hat, werden die unbekannten Inhaber damit auf Grund der 88. 823, 837 Absay 2, 841, 842 der Civil- prozeßordnung und des §. 7 Nr. 5 des Braunschweit- gischen Gesehes Nr. 12, die Ausführung der deutschen Prozeßordnungen betreffend, vom 1, April 1879, auf- gefordert, spätestens in dem auf deu 10. Dezember 1891, Morgens 10 Uhr, anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe dem Eigenthümer des Planes

Nr. 113 der Karte Vorsfelder Feldmäik, Drömlings- theil neuer Vertheilung, resp dem Schuldner und dessen Rehtsnacbfolgern gegenüber für kraftlos erklärt werden soll, Vorsfelde, den 15, Mai 1891. Herzogliche Agen, e.

[19278] Aufgebot.

Die nachstehend benannten Personen haben das Aufgebot der bei ibren Namen verzei Hneten angeblih verloren gegangenen Urkunden beantragt, als:

1) der Hofbesißer Claus Brandt în Heisterende hinsihtlih der im Grundbuch von Horst Band 6 Artikel Nr. 293 in Abtheilung II1. unter Nr. L eingetragenen Obligation für Jasper Brandt in Horst, lautend auf 120 M,

2) der Gastwirth Christian Hamann in Horst hin- sihtlich dcr im Grundbuch von Horst Band 5 Artikel Nr. 213 in Abtheilung II[. unter Nr. 5 eingetragenen Abtheilungs- Akte vom 13. März 1866 für Gesche Borchert, gebor. Rieck in Horst, lautend auf 120 M

Die Inhaber der aufgeführten Dokumente sowie Alle, welche sonst Ansprüche aus demselben machen zu können vermeinen, werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf Freitag, den 18. Sep- tember 1891, Vormittags 11 Uhr, von dem unterzeihneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin anzume!den und die Urkunde vorzulegen, widrigen- e die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Krempe, den 16. Juni 1891,

Königliches Amtsgerit. A. Sch ow.

[19438] Aufgebot.

Die nalstehend bezeihneten Grundstücke werden auf Antrag der Besitzer behufs Besißtitelberihtigung im Grundbuche für die Antragsteller aufgeboten :

A. in der Gemeinde Halleuberg auf Antrag des Kaufmanrs F. W. Alberti in Hallenberg die Parzelle Flur XI1V. Nr. 90, unterste Steinbach, Wiese, 34 a 82 qm, eingetragen im Grundbuch von Hallenberg Band 7 Bl. 34 für die Wittwe Iohann Bonnacker, Elisabeth, geborne Wahle, in Hallenberg B, in der Gemeinde Berge:

auf Antrag des Ackerers Franz Michael Sauerwald, genannt Frasen, in Berge die Parzellen Flur I. Nr. 529/39, an der Mühlenseite, Acker, 28 a 54 qm, Nr. 531/99, dafelbst, Acker, 12 a 84 qm, Nr. 532/100, daselbst, Wiese, 9 a 96 qm, alle 3 eingetragen Band I. Blatt 11 des Grundbuchs von Dreislar für den Anton Sauerwald in Berge. L

Die eingetragenen Eigenthümer sind seit länger als einem Jahre todt. l

Alle Diejenigen, welche auf eins der vorbezeichneten Grundstücke Cigenthumsansprüle erheben wollen, werden aufgefordert, sh spätestens im Aufgebots- termine am 27. Oktober 1891, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 9 des unterzeichneten Gerichts zu melden, widrigenfalls die Ansprüche ausgeschlossen, die Grundstücke aber für die Antragsteller im Grund- buhe werden berichtigt werden.

Medebach, den 12. Juni 1891.

Königliches Amtsgericht.

[19276] Todeserkiärungsverfahren.

Auf Antrag der Ehefrau Christine Hoffmann, geb. Wienhold zu Frankfurt a /Oder wird deren Ehe- mann der Trimmer Hermann Friedri Adolf Hoff- mann, welcher, zuleßt in Altona wohnhaft, am 2. Februar 1882 mit dem Hamburger Dampf\chiff „Amerika“, für welches er am 28, Dezember 1881 als Trimmer angemustert worden, von New-York nach Hamburg in See gegangen if und den ange- stellten Ermittelungen nach bei dem auf dieser Reise erfolgten Untergange des bezeihneten Schiffes, wie ) solcher durch den am 23. November 1882 verkündeten Beschluß des Seramts zu Hamburg angenommen worden ist, muthmaßlich feinen Tod gefunden hat, hierdurch gerihtlich aufgefordert, si spätestens in dem auf den 19. August 1891, Mittags 12 Uher „, anberaumten Aufgebots1ermin im unter- zeichneten Amtsgericht zu melden, widrigenfalls deec- selle auf Antrag seiner oben genannten Ghefrau für todt erklärt werden wird.

Altona, den 15. Juni 1891.

Königliches Amtêgericht, Abtheilung V.

[19272] Aufgebot.

Die nachbenannten Personen, über deren Leben seit mehr als zehn Jahren keine Nachricht vorhanden, sollen für todt erklärt werden:

a, Mayer, Elisabeth, geb. 28. Mai 1855 in Unterwiesenadtter, im Jahre 1872 nah Amerika ausgewandert, auf Antrag ihres Bruders, Gütlers Josef Mayer von Unterwiesenacker,

b. Sierl, Anna Margaretha trägt auch die Geschlehtsnamen Gehr oder Gradl unehelich geboren am 10. Juli 1823 in Umelsdorf, voc ca. 25 Jahren nah Amerika ausgewandert auf Antrag ihres Hypothekshuldners, Gütlers Christof Hollweck in Günching,

c. Geitner, Anna Maria, geb. 12. Dezember 1814 in Mitterstall, Gütlerstohter von Waldhausen, im Jahre 1849 nah Amerika ausgewandert, auf Antrag ihres Kurators, Bauern Xaver Strobl von Bayhausen,

d, Oftermanun, Anna Maria, geb. 8, Januar 1826 in Daßwang, Gütlerstohter won See, im Jahre 1848 nah Amerika ausgewandert, und

6. Klügl, Maria Anna, trägt auch den Ge- \{lechtsnamen Pfeiffer oder Ostermann un- ehelih geb. 27. August 1822 in Daßwana, im Jahre 1848 nach Amerika ausgewandert, Beide auf Antrag ihres Kurators, Gütlers Johann Ostermann von See,

f. Ruidl, Iosef, geb. 9. Juli 1814, Müllers\sohn von Bienmühle, vor ca. 40 Jahren nach Amerika ausgewandert, auf Antrag seines Ku- rators, Schmieds Johann Dilling in Parsberg,

g. Preindl, Iosef, geb. 25, April 1816, Kufners- sohn von Parsberg, im Jahre 1846 nah Amerika ausgewandert, auf Antrag seines Kurators, Nagelshmieds Georg Mühl in Parsberg.

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