S tar n n etr nr renn A L E S n R P N

in jeder Angelegenheit, in der seine Ehre leiden könne, eine Untersuhung zu verlangen. Die Verhandlungen sollten öffentlih sein. Der Kriegs-Minister de Freycinet erklärte, die Mannszucht im Heere sei nie besser gewesen als jeßt. Nie- mals habe ein größerer Patriotismus das Heer beseelt. Er müsse laut und deutlich sein volles Vertrauen in seine militä- rishen Mitarbeiter ausdrücken. Der Antrag sei sehr wichtig

Türkei. stadt. Der Vorsißende Rösicke spra in seinem Geschäfts-

Der Sultan empfing, wie dem „W. T. B.“ aus | bericht die Hoffnung aus, daß die Berufsgenossen- Konstantinopel berichtet wird, gestern nah dem Selamlik | schaften auch fernerhin rege Pflichterfüllung gegen- den deutschen Botschaster von Radowit, welcher das Groß- | Über ihren Mitgliedern und Arbeitnehmern beweifen kreuz des Großherzoglih sächsishen Ordens vom Weißen | werden. Gerhardt- Elberfeld berichtete über die Ecrihtung Falken sowie zwei eigenhändige Briefe des Groß- | von Rekonvalescentenhäusern. Direktor Sghlesinger - Berlin

Erste Beilage | zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

- gânzlih

und müsse deshalb an die parlamentarische Armeekommission verwiesen werden. Millevoye stimmte dem. zu, ebenso Déroulède, welcher den Antrag mitunterzeihnet hatte und dem Minister dafür dankte, daß er so energish für seine Offiziere eingetreten sei. Der Antrag wurde darauf an die Kommission verwiesen.

Der Bischof von Grenoble, Fava, hat dem „W. T. B.“ zufolge gestern an den Klerus seiner Diözese einen Hirtenbrief gerichtet, in dem erx die Republik als Regierungsform Frankreichs anerkennt.

Jtalien.

Die Deputirtenkammer lehnte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in geheimer Abstimmung mit 154 gegen 136 Stimmen den Geseßentwurf, betreffend die Vereinigung der Bahnhöfe Roms, ab. Das Votum hat keinerlei poli- tische Bedeutung.

Spanien.

Der Senat verwarf in seiner gestrigen Sißung den Gesegentwurf der Liberalen gegen die Bankvorlage der Regierung, betreffend die Verlängerung des Privilegs der Bank von Spanien.

Die Handelskonvention mit den Vereinigten Staaten wird am 1. August veröffentliht und am 1. Sep- tember in Kraft treten.

Portugal.

Ueber einen Unfall, der sich am 18, d. M. auf der Yacht „Amelia“ zugetragen, wird dem „Wiener Fremden- blatl“ aus Lissabon berichtet: „Die Yacht, welche den König und die Königin von Portugal nah Setubal bringen sollte, hatte den Hafen von Lissabon soeben verlassen, als plöglih im Maschinenroum der kleine Kessel explodirte und die beiden Heizer, denen seine Bedienung oblag, buch- stäblih in Stücke riß. Wunderbarer Weise erlitt die Yat selbst nur geringen Schaden. Vom Strande aus, auf welchem \ih anläßlich der Abreise des Königspaares eine große Volksmenge versammelt hatte, war der Vorgang bemerkt worden und es wurde schleunigst ein Boot ausgesandt, welhes sämmtliche Znsassen der Yatht in den Hafen zurückbrahte. König Dom Carlos, welcher seine Reise nah Setubal Tags darauf allein unternahm, hat für die Familien der beiden verunglücten Heizer eine namhafte Summe als lebenslängliche Pension ausgesetzt.“

Nah Jnformationen von ganz zuverlässiger Seite, die dem „W. T. B.“ aus Lissabon zugehen, is der in den Cortes eingebrahte Antrag des Deputirten Ferreira d'Almeida, betreffend den Verkauf n Kolonien, lediglih der Ausdruck einer rein persönlichen Ansicht.

Schweiz.

Der Ständerath hat in seiner gestrigen Abendsißung die Vorlage, betreffend das Banknotenmonopol, mit 22 gegen 19 Stimmen verworfen, da über die Betheiligung de: Kantone am Reingewinn der Bundesbank keine Einigung mit dem Nationalrath erzielt werden konnte.

herzogs von Sachsen-Weimar und des Herzogs

von Sachsen-Altenburg überbrachte.

wird dem Sultan für seine hohherzige Gabe für die Ueber-

shwemmten des Saalegebietes gedankt.

L sih darauf vom Sultan und reiste Abends nah erlin ab.

Ministerraths in Washington gab gestern der Sekretär des Schatzes Foster die Erklärung ab, daß er auf Grund des Geseßes vom März 1891 vorhandene prägen Dollars münzen, wegen des ständigen Mangels an kleiner Münze, reservirt. von 5037795 Dollars in Dollarmünzen zum Werthe von 9 148 281 Dollars umprägen. Die Operation soll vier Monate in Anspru nehmen.

stehenden Brief aus Jquique vom 1. d. M.:

Rechnung des PräsidentenBalmaceda in Frankrei erbauten Kreuzer unter strenger Ueberwachung und werden, wenn man den diesbezüglichen Mittheilungen trauen darf, vor Friedens\{luß nicht ausgeliefert werden. Solite Präsident Balmaceda in ihren Besiß gelangen, so giebt Señor Crrazuriz zu, daß die Kongreßpartei ihre leßte Karte auf einen kühnen Landangriff wagen müßte. Andererseits würde die Konareßpartei den Tag gewinnen, Falls es ‘ihr gelänge, Waffen früher als Balmaceda seine Schiffe zu erhalten. In kurzer Frist ucuß die Krisis eintreten.

In den Briefen Der Botschafter ver-

Amerika.

Vereinigte Staaten. Nah einer Sizung des

: sobald als möglich das

Barrensilber in Dollarstücke um- müsse. Barren im Betrage von 150000 seien dabei für Umgestaltung der Scheide-

er Schaßsekretär wird Silber im Kaufwezrthe

Chile. Die „New York Times“ veröffentlicht den nah-

U

Den leyten Nachrichten zufolge befinden {ih die beiden für

Beamter, welcher vermöge seines Amtes bei Ausübung der Straf- gewalt oder bei Vollitreküng dec Strafe mitzuwirken hat, wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren bestraft, wenn er in der Absicht, Jemand der gejeßlihen Strafe rechtswidrig zu entziehen, bie Verfol- gung einer strafbaren Handlung unterläßt 2c.*) findet, nah einem Urtheil des Reich8gerichts, Il. Strafsenats, vom 24. April 1891, auch Anwendung bei einer beabsichtigten zeitweiligen, niht dauernden Strafentziehung des Verurtheilten.

Entscheidungen des Reichsgerichts. — Die Bestimmung des §, 346 des Strafgesezbuchs (,Ein

Wetterbericht vom 27. Juni, Morgens 8 Uhr.

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f0Gr. red. in Millim

eeres

Stationen. , Wind. | Wetter. Der

u. d. M

Bar. au

Mullaghmore SO 4/bedeckt Aberdeen SM 1\wolfig Christiansund NNO 2hbedeckt Kopenhagen . SSW 3\wolkig Stodcktholm . W 2\wolkenlos aparanda . N 4 heiter etersburg SW 1|wolkenlos osfau. .. | 758 |W 1\wolkenlos

Cork, Queens-

t ...| 752 |SW 5!halb bed. 760 'SW 1\wolkig 757 [WSW 1/Dunst Hamburg .. | 759 |WNW 4lbedeck11) Swinemünde | 7599 |SSW l hheiter Neufahrwasser| 759 D ]\wolkenl,2) Memel .…. | 759 |[NNO 2wolkenlos

aris... | 763 |NW 2\bedeckt

ünster. .. | 761 |N 2|wolkig Karlsruhe. . | 762 |SW 4|Dunst Wiesbaden . | 761 ftill|wolkenl.3) Münden .. | 764 |SW 3/bedeckt Chemnig . . | 760 |S 1|/bededckt Berlin... . | 759 |WNW Z/heiter Wien .….. | 760 |W 4\wolkig Breslau... |_760_|W 1\wolkenlos Ile d'Aix .… | 762 |W 4 wolkig Nizza .…..| 763 |SW 1Nebel Set... 761 still|heiter

a ——————

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=I=chJ=—J=I N NN D m D G0

Anfang 7ck Vhr.

Richard IUx.

ahm. Gewitter.

Uebersicht dec Witterung.

Die Luftdruckvertheilung über Europa hat #ich verändert. liegen über dem Botnishen Busen und westlich von

rland, während der Luftdruck über Frankreih und

üdwest-Deutshland am höchsten is. Bei {wachen, meist südwestlihen bis westliGen Winden ist in Deutschland das Wetter warm und vielfach heiter,

Margot.

27, Wilhelmshaven 37 mm Regen. Da das baro-

Ne s ags e es Ian, ih A Miche eil, jo dursle Fortdauer der warmen, vielfa s

heiteren Witterung wahrscheinlich sein. vielfach | Concert

Deutsche Seewarte.

von G. Cohnit.

| | Schlegel. In Scene Grube. Anfang 7

Montag: Schau!ptelhaus. Emilia Galotti.

Theater-Anzeigen.

: E : | Böniglihe Schauspiele. Die Königlihe Oper | 74 Uhr | hat Ferien, Sonntag: Swausp!elhaus.

Kaufmann vou 5 Aufzügen vcn Shakespeare, überseßt von A. W. Sonntag: gelept vom Dber-Regisseur Max r.

U

Trauerspiel in 5 Aufzügen von G. E, Lessing. (Claudia: Frl. Marie Meyer, als e E 7 e

î ¿\pi s, T2: j : Wilhelm wel E, (2 s A Grofies Doppel-Concert. Auftreten erster Gesangs-

T ner: (Leßte Vorstellung vor den Frien.) Anfang und Jastr.-Künstler. r.

Deutsches Theater. Sonriag: Der Attaché.

Montag: Der Sohn der Wilduiß.

vie U La otltelluao in di:ser Saison e Kinder der Excellenz. ; - In den Monaten ESuli ab August bleibt das wiesenen, Foseph in Egypten. Zum Schluß:

Deutsche Theater ges{lofen.

Minna von Varahelm. Abends 74 Uhr : König

Diens! ere ch elan S ; tenslag: Leßte Borstellung vor den Ferien und ¿Uu

legtes Auftreten von Friedrich Mitterwurz:er. Der S Kaufmaun vou Venedig. E

Wallner-Theater. in westliden Gebietstheilen, / sowie in Oesterrei Male : Der E e Sohn fanden zahlreihe Gewitter statt. Borkum meldet Shauspiel — obne Worte — in 3

Carré Sohn. Der junge Pierrot: lg

sißenden Rösicke-Berlin eröffnet. Unter den neunzig Theilnehmern, die sih eingefunden haben, befindet sih der Präsident des Reichs- | 5 versiherungsamts Dr. Boediker, welcher die Grüße des am Er- scheinen verhinderten Staatssekretärs des Innern von Boetticher Uberbrachte. Regierungs-Rath Nasp bewillkommnete die Ver- sammlung Namens der Königlich bayerischen Regierung, der Bürgermeister Dr. von Widenmayer im Namen der Haupt-

Anfang 7 Uhr.

Helene Doiton al Gast | Auffüh D b ne i s N : v e! von C. Becftein, Borbet L ufführung.) Der Protzeenbauer vo

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

München, 27. Juni. (W. T. B.) Der 5. Deutsche

Großes Garten-Concert.

Triedrih - Wilhelmlädtisch:s Der Vogelhänd!er,

170, Vorstellung. Venedig. Komödie in

Dirigent: Kapellmeister Karpa. 171, Vorstellung.

ftelung 7# Uhr. Montag : Der Vogelhändler.

Dienstag im Park: Gr. Rosenfest.

Kroll's Theater. Sonntag: Vo

Regimentstochter. (Marie: Fr. Se Montag: Zum Besten der aus R

Loreley-Finale von Mendelssohn. Dienstag! Lehtes Gastspiel von Frl, Auf Verlargen. Die Jüdin.

Berliner Theater. Sonntag, Nahm. 24 Uhr: | Sig ro! Lgtes Gastspiel von Fr. Marcella Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten,

Abends bei brillanter elekirisher desselben Anfang Sonntag, 4, an den

Belle-Alliance-Theater.

Avfang des Concerts 4 Uhr. Anfan 74 Ubr y :

Auftreten sämmtl. Spezialitäten, Sonntag: Zum lezten E Musikalishes

3 Akten von.

Wormser. | Gastspiel der Münchener. (Leßte

Vorher: Zum | see. Bauernposse mit

3, Akt: Schuhplattl-Tanz. Anfang 74

veröffentlichtes Geseg bestimmt, daß Ehen zwi orthodoxer und katholischer Konfession auh nur in den orthodoxen Kirchen allein proklamirt werden können, wenn der katholische Theil anstatt der Beschzinigung seines Geistlichen ein polizeilihes Attest über Ledigkeit und die Berechtigung zur

_ Anfang des Concerts 64 Uke, der Vorstellung

3 Akten von West und Hely. Musik von Zeller.

Im prachtvollen Park; Großes Doppel-Corcert. Auftreten von Gesangs- und Enürumentalkünstlern,

Anfang des Concerts 43 Ubr. Anfang der Vor- Beôöffnet von 12—11 Uher, Täglich Vorstellung îm

spiel von Fr. Marcella Sembrich. Marie, die

7 N 2. Male: Das elfte Gebot. Schwark in 3 Akten | c en i ; Lesfing Theater. Krtiftische Direktion: Angeïo nah F. F. Sh. ron A. Teller. Eintritt 50 A, Geboren: EinSohn: Hrn.Re

1) Abends Gewitter und Rezenguß. 2 au, | Neumann. Sonntag: Cavalleria rusticana. 3) d zenguß. ) Thau Oper in 1 Aufzug Vou Pietro Mascagni. Vorher : Der Varbier von Bagdad. Oper in 2 Aufzügen der Residenz) : von Peter Cernelius.

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor- nehmstes und großartigstes Sommer-Etablifsement Großes Militär-Doppel-Concert.

Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illu- Montag; Cavalleria rusticana. Vorher: | mination des ganzen Garten - Etablissements.

Der Varbier von Bagdad. Anfang 7 Uhr. Barometrische Depressionen Dienstag : Cavallería rusticana. Hierauf: : Montag : Dieselbe Vorstellung. Jm prätigen Sommergarten: Großes Militär-Doppel-Concert.

Adolph Ernst-Theater. Sonntag: Ensemble-

Gesang "nd Tanz in 4 Akten leßten Male: Das Modell. Lustspiel in 1 Akt | von Hartl-Mitius. Musik von H. Müller. Im

theilte mit, daß mit der Errichtung einer solchen Anstalt in Berlin demnächst vorgegangen werden würde. Baumeister Felish-Berlin berichtete über die Einrichtung von Pensions- kassen für Berufsgenossenschafts-:Beamte.

Paris, 27. Juni. (W. T. B.) Der Natioralökonom Leroy- Beaulieu vergleicht im „Journal des Débats“ den Gesegentwurf über die staatliche Arbeiter-Pensions- kasse mit der deutshen Arbeiter- und Alters- versicherung, welch' leßtere sich in besceide- neren aber realisirbaren Ziffern bewege und die finanzielle Kraft des modernen e: taats rihtiger beurtheile, als der französische Gesegentwurf. Der Staat stürze ih in eine unberechenbare Ausgabe, welche jährli 600 Millionen, selbst eine Milliarde betragen könne. — Dem „Echo de Paris“ zufolge beabsichtigt der Kriegs- Minister de Freycinet die Nevision und Klassifizirung der vertraulichen Schriftstücke der Artillerie, Genie: und Generalstabs-Direktion vornehmen zu lassen, um dieselben vor jeder Fndiskretion zu fichern.

Peters burg, 27. Juni. (W. T. B.) Der Groß-

fürst-Thronfolger ist gestern in Nertsch ins k einge- A und von der Bevölkerung enthusiastisch empfangen rden.

St. Petersburg, 27. Juni. Ein heute

(W. T. B. en Personen

Eheschließung vorweise.

Bern, 27. Juni. (W. T, B.) Die Juni-Session

der Bundesversammlung ist geshlossen worden. Vierzi Mitglieder des Nationalraths verlangen in cinr Se

abe an den Bundesrath für den Fall, daß die Ver- assungsrevision, betreffend Einführung einer Jnitia-

tive, in der am 5. Zuli stattfindenden Volksabstimmung S e j | ordentltchen Bundesversammlung für Ende Zuli, damit dem Ergebniß der Abstimmung nachgekomnien u die Verfassungsrevision baldig|t in Kraft ge ‘gt werden könne. Der Zwidck dieses Antrages ist, nachher sofort auf dem Wege der Jnitiative das Vanknotenmonopol cinzuführen. Dem Ver- langen der oben erwihnten vierzig Mitglieder des Nationalraths muß der Verfassung gemäß entsprochen werden.

werde, die Einberufung einer außer-

Konstantinopel, 27, Juni, (W. T. B) Seine

Majestät der Deutsche Katser hat an den Sultan ein in sehr warmen Ausdrücken

i Shreiben mit dem Ausdruck des Allerhöchse i

Kiel, 27, Zuni. (W. T. B.) Seine Majestät der | für das n E Kaiser wohnte heute Vormittag der Binnen-Regatta des | der Gefangenen von Kaiserlichen Yachtklubs, welhe um 11 Uhr begann, bei.

gehaltenes eigenhändiges

Entgegenkommen zur \chnellen

Befreiun T\cherkeßköi ô

gerihtet und

zugleih den Sultan gebeten, im Namen Seiner Majestät

: des Kaisers auch der Hohen Pforte, insbesondere dem Groß- Berufsgenossen\chaftstag wurde heute von dem Vor- | vezier und dem Minister des Nu B nen, für ihre Glad

in dieser Angelegenheit zu danken. Der Sultan, hoh erfreut,

at den deutshen Botjchafter Hrn. von Radowiß beauf-

tragt, dem Kaijer den Ausdruck seiner herzli artei i A 3 \ herzlihen Dankbarkeit

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.) 9

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Mittwoch: Ensemble-Gafispiel der Wiener vom K. K. priv. Theater i, d, Josefstadt. Zum E De erin As Posse mit

etana in 4 Akten von F. inmer. Mu j

Theater. Carl Kleiber, 7 E

Operette in

Urania, Anftalt für volksthümliche Naturkurde Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Babnhofk.

wifsensGaftlihen Theater.

Näheres die ArfŸlaz- Im Park: | zettel. : N

[18801] Natioual-Pauorauta.

Herwartbstraße 4. in unmittelbarer Nähe der Ausftelung.

Das alte Nom

mit dem Triumphzuge Kaiser Corstantins. Geöffnet v. Morg. 9 Uher bis zur Dunkelheit.

rleßtes Gast-

mbrich.) ußland Vzer- [13891]

Lola Beeth, „Nordland- y Wilhelmstr. 10, ]

Für fämimtlich zanorama, ur sammtliche ) v Ausstellungen heute 30 Wf

Beleachtung E Woentagen ; E

Familien-Nachrichten.

Sonntag: Zum A ebeli Ÿt: Hr. Hauptmann von Glasenapp mit

rl, Margarethe Calandrelli O @

t ] gierungs-Rath Ecnft von Philipsborn (Koblenz). — Eine Tochter: Hrn. Divisionspfarrer Friedri) (Gumbinnen). — Hrn. Strafanstalts-Direktor R. Gollert (Brieg). estorben: Hr. Kammerherr Carl Fchr. von O e War 66 — S R fdie nand von Krogh ann.-Vitnden). — Fr. Amts- des Theaters | richter Anna Véringu'er, geb. Steffens (Berlin). — Hr. Oberst Carl Frese (Dömitz).

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Sonntags- | Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags#- u Te C T Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 3A

Sieben Beilagen Vhr. (einschließlih Böcsen - Beilaze),

¿ 149.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die vierte Delegirten-Versammlung des Deutschen

Pharmazeuten-Vereins i beschäftigte sich gestern zunähst mit einem Antrage des Bezirks S(hlesien, welcher dahin ging, die Delegirten-Versammlung wolle beschließen, unmittelbar nah der näch{sten Einberufung des Reichs- tages demselben folgende Petition zu unterbreiten: „Nahdem der geseßgebende Körper des Deutschen Reichs, das Parlament, die Noth- wendigkeit einer Aenderung in der Handhabung der Sonntagsarbeit in gewissen Berufsklassen durch Annahme der Gewerbeordnungsnovelle anerkannt, dabei jedo ohne jede weitere Begründung die konditionirenden Apotheker ausgeschlossen hat, biiten die dem Deutschen Pharmazeuten- Verein angehörenden Apotheker das hohe Haus um hochgeneigte Be- rücksihtigung, Berathung und Annahme einer Petition, die dahin geht, auch hinsihtlih des Sonntagsdienstes in den Apotheken geseßlihe Bestimmungen zu treffen, wonach sämmtlihe Apotheken an Sonn- und Festtagen von Mittags 12 Uhr an zu s{ließen und nur für Rezeptur und den nothwendigsten Handverkauf durch das Apothekenpersonal zu bedienen sind.“ Nach längerer Diskussion, welhe sich im Wesentlichen in den Ausführungen des Referenten

zustimmender Richtung bewegte, gelangte der Antrag zur Annahme.

Die weiteren Berathungen betrafen u. A. die Pensionskasse des Devtschen Pharmazeuten-Vereins und die Frage einer Aenderung der über Vor- und Ausbildung der Apotheker bestchenden geseß- lihen Bestimmungen, Der Vorsißende D örrien - Berlin befürwortete Namens des Vorstandes einen Antcag, welcher dahin ging, eine die Aenderung der Bestimmungen über Vor- und Ausbildung der Apotheker betreffende Petition in der Richtung eines gleichzeitig unterbreiteten Entwurfes dur eine Deputation dem Reichzamt des Innern üder- reihen zu lassen. Die Ausführungen des Antragstellers fanden den allseitigen Beifall der Versammlung, welche einmüthig ihre Zustimmung ertheilte, In dem der bezeihneten Behörde einzureihenden Entwurfe wird als Bedingung für den Zu- tritt zu dem pharmazeutishen Fache die Ablegung des Abiturienten-Examens als erforderli bezeihnet und fernec cine die wissenshaftli@e und die praktishe Ausbildung ins Auge fassende zweijährige Lehrzeit, sodann der sofort nah zurückgelegter Prüfung erfolgende viersemestrige Besuch einer Hochschule und endli nah darauf bestandener Staatsprüfung eine weitere praktishe Ausbildung während einer dreijährigen Servirzeit in Vorschlag gebracht, deren amtlih beglaubigte Be- scheinigung allein das Recht auf Approbation zum selbständigen Betriebe ciner Apotheke gewähren foll.

Volkszählung. : Bei der lehten Volkszählung betrug die Zahl der Einwohner in Reuß älterer Linie 62754, gegen 55904 im Jahre 1885, Die Zunahme beläuft sich auf 6850 oder 12,25 %. In Reuß jüngerer Linie ist die Bevölkerungs8zahl von 110 598 auf 119 811 gestiegen, also um 9213 oder 8,33 9%. Gera hat sich in fünf Jahren um 5147 Seelen vermehrt.

Kunft und Wissenschaft.

ie weiten Wettbewerb für das Kaiser-Wil- t L ai in Berlin aufgeforderten Künstler — Bildhauer und Architekten — haben der „Nordd, Allg. Ztg.“ zu- folge ein Schreiben erhalten, woria ihnen mitgetheilt wird, daß der 15. August d. J. der e Pn dem ihre Entwürfe im Lichthofe es Zeughaufes aufgestellt sein sollen t e Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbe- Museums, Königgräßerstraße 120, wird in diesem Sommer der Lesesaal auch während der Monate Juli und August ¡nicht nur Vor- mittags von 10 bis 3 Uhr, sondern auch Abends von 4 bis 9 Uhr geöffnet seiv. Es is zu wünschen, daß diese zunähst versuhsweise eingerichtete Erweiterung der Besuchsstunden von den betreffenden Kreisen zahlreich benutzt werde, damit sie vom nächsten Jahre ab dauernd eingeführt

werden fann. :

Land- und Forstwirthschaft.

Eo V B t, der strenge Winter Im europäis@en R ußland hat, wie bekannk, der sirenge e in Verbindung e der ungünstigen Witterung des Srühjahrs die Wintersaaten nit unerheblih geschädigt. Indessen ‘haben die seit Ende Mai allenthalben niedergegangenen reichlichen MRegengüsse auf die Wintersaaten, soweit dieselben noch erhalten geblieben sind, wohl- thuend eingewirkt. Au das Wachsthum der Sommersaaten hat der Regen sehr gefördert ; Men scheinen bisher durchweg Aussichten ine gute Ernte zu bietea. M Jm iden ist der Stand der Wintersaaten etwa folgender: Im Süden, mit Ausnahme gewisser Distrikte von Bessarabien, Taurien, JIekaterinoslaw und der Krim, fowie im mittleren und nördlichen Schwarzerdegebiet haben die Saaten vielfach umgepflügt und mit Sommwcrung (Hafer, Hirse und Sommerweizen) übersäet en. , i A ist der Schaden an Winterkorn in den südwestlichen Gouvernements, Podolien, Kijew, Poltawa und Wolhynien, wo die Saaten eine befriedigende, zum Theil sogar gute Ernte versprechen. Gleichfalls befriedigend ist der Saatenstand im Nordwesten und in den baltishen Provinzen, während im Minskler und Mohilewschen Gubernium nur {wache Mittelernten erzielt werden dürften, Anlangend das östlihe und südöstlihe Rußland, so sind die Ernteaussichten im Uralschen Bergtwerksbezirk, im mittleren und unteren Wolga- sowie im oberen Dongebiet (Gouvernement Worones) als gut zu bezeichnen. Ungünstig oder nur chwach mittel- mäßig steht dagegen das Wintergetreide in den westlich der mittleren, bezw. an der oberen Wolga gelegenen Gouvernements Tambow, Pensa, Simbirsk und Kasan. — Jn Cisfaukasien (Gouvernement Stawropol, Kubanscher und Tersher Landstri)) sowie in den süd- lihen Bezirken der Provinz der Donschen Kosaken, wo die Saaten gut überwintert, aber unter der trockenen Witterung im Mai gelitten hatten, ist in Gage e S eingetretenen Regens auf eine im Allgemeinen günstige Ernte zu renn. L Wie ns. mitgetheilt wird, sind die diesjährigen Ernteaussichten in der Türkei im Allgemeinen durhaus günstig. Besonders gut lauten die Nachrichten aus ' Ostrumelien, Salonik, Monastir und Kossewo sowie aus den an das Schwarze Meer angrenzenden Theilen der kleinasiatishen Hochebene. Man nimmt an, daß das diesjährige Gesammt-Ernteergebniß in der Türkei dasjenige des Jahres 1889, welches als besonders- fruhtbar galt, noch übertreffen werde.

Aus stellung8nachrichten.

Ia der Zeit vom L bis 11. Oktober d. J. wird unter Leitung des landwirth|chaftlicen Vereins in Montevideo auf dem Grund- stück der Ackerbaushule zu Toledo, einem 23 km von Montevideo entfernten und mit diesem durch Eisenbahn verbundenen Orte, eine landwirthschaftliche Ausstellung, verbunden mit Vieh- markt, stattfiriden.

lassen: 1) Zur Zut bestimmite Pferde, Rinder, Schafe, Schweine,

Hausthiere und Geflügel, sowohl im Inlande wie im Auslände ge- züchtete,

Berlin, Sonnabend, den 27. Juni

_ 2 Züge von im Inlande geborenen Wagenpferden und ebensolhe éitpferde. i

3) Maschinen und - Geräthe für Ackerbau, Bewässerung und Molkerei, welche im Inlande oder Auslande hergestellt sind.

4) Inländishe Erzeugnisse der Viehzucht oder des Ackerbaues.

Im Uebrigen ist noch Folgendes bemerkenswerth:

Die landwirthschaftlihe Gesellshaft übernimmt in keinem Falle Line Verantwortung für Unfälle, welche den ausgestellten Thieren zu- toßen.

Außer den Kosten für Unterhalt und Pflege der Thiere in den A wo dies nia,t die Eigenthümer selbst besorgen, sind von den

usftellern keine Gebühren zu zahlen. i: i

Preise werden nicht vertheilt, da ein Wett5ewerb nicht stattfindet, sondern es fich um eine einfache Ausstellung mit Markt handelt. Jeder Aussteller erhält ein Diplom über seine Theilnahme.

Die ausgestellten Thiere und Gegenstände können unter der Hand oder in Auktion verkauft werden, dürfen aber erst nach dem Schlusse der Ausstellung zurückgezogen werden.

Gesuche um Räumlichkeiten sind vor dem 10. September d. J. an die landwirthschaftlihe Gesellshaft von Uruguay zu rihten, und C O8 muß am Tage vor Eröffnung des Marktes ge-

ehen sein.

Die Einfuhr von Zuchtvieh und Maschinen für industrielle und landwirthschaftlihe Zwecke in Urugay ist zollfrei.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 27. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd, Der Reichs-Postdampfer „Stettin“ ist am 26. Juni, 2 Uhr Morgens, mit der für Australien bestimmten Post von Brindisi nah Port Said akgegangen. i

Hamburg, 26. Juni. (W. T. B.)Hamburg-Amerikanische

adetfahrt-Aktien-Gesellschaft. Der Postdampfer „Für st

ismarck*“ ist, von New-York kommend, heute Mittag auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer „Wieland“ ist, von New- York kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen. Der Post- dampfer „Dania“ ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New-York eingetroffen.

London, 26. Juni. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Nubian“ ist heute auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.

Theater und Musik.

Das Deutsche Theater beschließt am Dienstag seine achte Saison. Es finden bis dahin noch folgende Aufführungen statt: Morgen: „Der Attacé“, am Montag: „Der Sohn der Wildniß* und am Dienstag: „Die Kinder der Excellenz“.

Im Berliner Theater, in welhem morgen Nachmittags „Minna von Barnhelm“, Abends „Richard der Dritte“ und am Montag das Lustspiel „Goldfishe“ in Scene gehen, {ließt am Dienstag das dritte Spieljahr mit einer Aufführung des „Kaufmann von Venedig“ mit Friedrich Mitterwurzer als Shylock. — Das neue Spieljahr des Berliner Theater beginnt am Sonnabend, 29. August; an diesem Abend wird neu einstudirt „Julius Cäsar“ in Scene gehen und einer Anzahl neu verpflichteter Mitglieder Gelegen- heit geben, vor dem Berliner Publikum zu debütiren,

Morgen findet im Wallner-Theater der Shluß der laufenden Saison mit den zum leßten Male ia Scéène gel enden Stücken: „Das Modell“ und „Der verlorene Sohn“ statt Gleichzeitig verabschiedet fich in dieser Vorstellung Frl. Helene Odilon, welhe {hon in den nächsten Tagen nah Wien übersiedelt. : i

Als Einlage singt morgen Fr. Marcella Sembrih bei ihrem vorleßten Auftreten als „MNegimentstochter“ im Kroll’ \chen Theater nochmals den Arditi’s{en Parla-Walzer. Lola Beeth!s Abschiedsrolle am Dienstag ist auf vielfahes Verlangen die Recha in der e Jüdin“. Aus Mascagni's Oper „Cavalleria rusticana“ bringt das aus 85 Musikern bestehende Doppel-Orchester nach der Vorstellung im Theaterpark sowohl dcs Vorspiel wie auch das Intermezzo zum S Das Ständen im Vorspiel wird von Hrn. Reusche ge- ungen.

Mannigfaltiges.

Die Generalverwaltung der Königlihen Museen hat sich dem Magistrat gegenüber damit einverstanden erklärt, daß die neu zu erbauende Fußgängercbrüdcke oberhalb der Friedri cs- brüde ihren Zugang von der die National-Galerie umgebenden Säulenhalle . erhält und zu diesem Behufe die zwischen den bezüglihen Säulen befindlichen Brüstungen für die Dauer des Brückenbaues beseitigt und die Brückenwandshwelle auf die Gesimsplatte der die National-Galerie gegen den Strom abgrenzenden Ufercinfassung gelagert werde. Die drei der Fußgängerbrücke zunächst belegenen Säulen müssen durch eine 2 m hohe Ummantelung vor Beschädiguag geschüßt und nach Beendigung des Baues der neuen Friedrihshrüccke die Säulenhalle in ihren früheren Zustand zurück- verseßt werden.

Im Einvernehmen mit der Königlichen Ministerial-Baukommissioa hat der Polizei-Präsident von Berlin nunmehr die landespolizeiliche Genehmigung zum Neubau der Waisenhaus-Brüdcke ertheilt und dabei u. A. die Bedingung gestellt, daß der Schiffahrts- verkehr durch den Brückenbau nit behindert oder ungebührlih gestört werde. Es muß deshalb während der ganzen Bauzeit eine DurWfahrts- öffnung von mindestens 3 m Höhe und 10 m Breite für die Schiffahrt benugbar bleiben. Nach . Fertigstellung der neuen Brücke ist die alte Waisenbrücke sofort zu beseitigen. Gleichzeitig hebt der Polizei- Präsident hervor, "daß in Rücksicht auf die weitere Entwickelung der Personendampf\ch{ifahrt auf der Spree die Höherlegung der Mittel- durchfahrt der Brücke auf 4 m über dem Wasserspiegel niht nur er- wünscht, sondern fast als geboten erscheine, da die Berliner Personen- dampfer zu ihrer sihern Durchfahrt eine solhe Höhe erfordern.

Bei der Etaisberathung der Vereinigten Kreissynoden Berlins, welhe am Donnerstag und Freitag im Reichstagsgebäude getagt haben, wurden, wie die „Nat.-Ztg." berichtet, folgende Beträge zu Kirchenbauten bewilligt: Für die neue Kirhe in Nazareth, leßte Rate, 105000 4; für die neue Kirche in. Zion (Gethsemane), legte Rate, 90000 4; für die Emmaus - Kirhe, leßte Rate, 40 000 M, für die neue Kirche in St. Johannes (Moabit), zweite Rate, 50 000 46 Für die Heiligkreuz-Gemeinde beantragte Syn. Kraus die Bereitwilligkeit auszusprehen, die Mittel zum Bau einer zweiten Kirche in der dortigen Gemeinde bis zur Höhe bon 300 000 M auf den Etat der Vereinigten Kreissynoden zu übernehmen. Auf den Antrag der Syn. von der Goly und Dr, Irmer wurde dieser An- trag dem ges{chäftsführenden Aus\chusse zur Prüfung überwiesen. — Die übrigen Titel des Etats, weleher in Einnahme und Ausgabe mit 907846 M 56 S abschließt, wurden ohne Debatte genehmigt. Als Ertrag der Umlagen in Höhe von 10 9/6 des Veranlagungssolls der klassifizirten Einkommen- und Klassensteuer (mit Ausnahme der \echs8

untersten Stufen der leßteren) wurde die Summe von 800000 # in

Einnahme gestellt.

189%.

Im „Nordland-Panorama“, Wilhelmstraße 10, beträgt der Eintrittspreis am morgigen Sonntag nur 30 Z für alle Aus- stellungen.

„Magdeburg, 25. Juni. Vergangenen Sonnag wurden, wie die „Magdb, Ztg.“ berichtet, zu einem Wettfluge hier sieben Brieftauben aufgelassen, deren Heimathsort Rotterdam ift. Bei klarem Himmel und sharfem Ostwind verließen sie um 5 Uhr den Korb und s{lugen fofort die Richtung nach Holland ein. Nur eine der Tauben kehrte bereits nah einigen hundert Metern um und umflog den Plat, wo sie herausgelassen war. Wie si heraus- stellte, hatte die Taube in der Naht gelegt und war deshalb zu \chwach, sofort eine Reise anzutreten. Nah den aus Rotterdam er- haltenen Nahhrichten sind am ersten Tage vier Tauben angekommen, und zwar zur größten Zufriedenheit der Besißer in sehr kurzer Zeit. Die erste Taube traf ein Vormittags 11 Uhr 40 Min., die zweite 12 Uhr 45 Min., die dritte 1 Uhr 3 Min. und die vîierte 1 Uhr 3 Min. 30 Sekunden Mittags. Die beiden anderen Tauben werden verloren sein.

Mannheim, 26. Juni. Ein furchtbarer Wolkenbr uch suchte laut Meldung des „W. T. B.“ in der vergangenen Nacht einen Theil der bayerishen Pfalz heim. Bei Gersheim zerstörte das Wasser die Eisenbahnbrüdcke, in Folge dessen mußten die Rei- senden umsteigen. Jn Niedergeilbah ist ein Haus eingestürzt; zwei Bewohner ertranken.

Met, 26. Juni. Dur den gestern Abend niedergegangenen Wolkenbruch ist, wie ,„W. T. B." meldet, der Eisenbahndamm zwischen Courcelles und Pange unterwashen. Bei Teterchen ist der Tunnel zugeschwemmt. Beide Strecken {ind unfahrbar.

Wien, 25, Juni. In den Parkanlagen vor der Akademie der bildenden Künste wurde nah einem Bericht der W. „Presse“ vorgestern Mittags die Aufstellung der Denkmale für die Dihter Grün und Lenau vollzogen. Die Büste Anastasius Grün's hat ihren Plaß in dem rechtss\eitigen, gegen die Gauermanngasse gelegenen Boëquet erhalten, jene Lenau's ist in dem links befindlichen, gegen die Schiller- gasse zu, aufgestellt. Die überlebens8großen, von Kränzen umwundenen Dichterbüsten ruhen auf Marmorsockeln, die von Engelsgestalten um- ringt sind. Auf jedem Postament befindet sih in Goldlettern die Jn- schrift: „Von seinen Verehrern, 1891." Heute Vormittag hat die Enthüllung stattgefunden.

London, 26. Juni. Der Kanaldampfer „Normandy“, welcher sich mit 150 Reisenden auf der Fabrt von Dieppe nah Newhaven befand, stieß, nah einer Mittheilung des „W. T. B.*, hei dihtem Nebel in der Nähe von Beachy Head auf einen Felsen. Aus Newhaven wurden Dampfer zur Hülfeleistung entsandt. Nach fünfstündigem Festsißen ist der Dampfer wieder flott gemaht worden. Die Reisenden waren an Bord des Schiffes geblieben und werden in Newhaven landen,

Bern, 26. Juni. Ueber die gestern na SchGluß der Redaktion gemeldete infolge von Hohwasser eingetretene Bahnunter- brechung auf der Linie Bern-Luzern bei Langenan wird dem „W. T. B,* weiter gemeldet, daß der Bahndamm auf etwa 30—40 m in die Ilfis gestürzt ist. Die Verkehrsftörung wird voraus- sihtlih mehrere Tage währen.

üri, 25. Juni. Nach langen, vergeblihen Bemühungen ist es, N N Münch. „Alg. Z.“ beribtet, endlih heute gelungen, die Leiche des einen der beiden jungen Leute aufzufinden, welche im leßten Herbst am Säntis anläßlih eines gewaltigen Schneesturmes ver- unglückdt waren. Der Aufgefundene ist der junge Paganini ; man fand ihn unterhalb der Säntis-Spiße in einer tiefen Schneegrube. Um den Leih war noch das Seil ges{lungen. Es wird nun sofort eine neue Epedition von Appenzell aus nach dem Säntis aufbrehen, um die Leiche zu Thal zu fördern und den mitverunglückten Leuh auf- zusuhen und ihn ebenfalls aus seinem Schneegrabe zu erlösen, in welchem die beiden den langen Winter über gelegen kaben.

Brugg, 26, Juni. Wie nunmehr dem „W, T. B." mit- getheilt wird, erfolgte der Zusammenstoß im Boeßbergtunnel, weil der heftige Nordwind den Rauh nah Süden blies und dadur die rothe Signallaterne nicht sihtbar war.

New-York, 2%. Juni. Ein shreckliher Sturm hat nah einem Ln des „B. R.* das nordwestlihe Jowa heimgesuht und verheerende Uebershwemmungen im Gefolge gehabt. Am Meisten hatte Cherokee zu leiden, wo der Fluß, zu einer frühe: nie erreichten Höhe angeschwollen, 75 Häuser mit sich fortgeschwemmt hat. Av eine Anzahl Menscherleben sind dabei verloren gegangen. Eine aroße Eisenbahnbrücke der Jllinois-Central-Bahn ist zusammen mit einem 400 Fuß langen Vorbau, auf welchem sih die Züge dem Fluß näherten, zerstört und die Onaroa-Zweiglinie auf Meilen unterwaschen worden. Au sonstige Brücken haben beträhtliGen Schaden ge- nommen. Da die Telegraphen- und Eisenbahnverbindung unter- brochen ist, fehlen noch einstweilen die näheren Einzelheiten. In Correctionvi!le sollen vier Personen ums Leben gekommen sein. Aus Sioux City wird berichtet, daß jener Theil des Staats durch die Fluthen völlig verheert worden ist. Das Thal des ‘Kloyd-Flusses steht auf eine Strecke von 35 Meilen nördli von der Stadt unter Wasser und die Städte Merril, Hinton und James befinden fh in großer Gefahr. Das Eisenbahnsystem der Illinois Central, der Chicago, St. Paul, Minneapolis und Omaha und der Sioux City und Northern Bahnen ist auf 35 Meilen über- \{wemmt. Der reißende Strom wälhzt sich durch das Thal des Floyd-Flusses nach Sioux City, auf seinem Wege die Ernte auf Hunderte von Meilen Landes vernihtend, Die in dem Thal wohnen- den Familien fliehen von ihren Häusern und suchen in ‘den höher ge- legenen Gegenden Schuß. Der Sturm hat sich bis Minnesota, Nebraska und Süddakota erstreckt.

Sydney, 16. Juni. Der „Frkf, Z.“ wird geschrieben: Ein wahres Veatrenbile ciner Perle ist vor einigen Monaten in der Nähe von Cossack an der westauslralishen Küste aus der Tiefe holt und jeßt von den glücklihen Findern Hrrn. Robison und ‘corman nah Sydney gebraht worden. Die Perle, aus zwei wunder- vollen Augen bestehend, wiegt 28 Karat. Ihr Wert wird auf min- destens 20000 # ge|\chäut. Die Hrrn. Robison und Norman betreiben das Tauterge])chäft an der westaustralischen Küste \{hon seit ungefähr fünf Jahren und haben auf ihrec aus sieben Fahrzeugen hestehenden Taucherflottile allein während der legtjährigen Saison — vom April bis zum November — an Perlen ein Geschäft von 38 000 H erzielt, während sie das auf- gefundene Perlmutter gar zu über 140000 „G verwerthen konnten. Aus den überraschend günstigen Erfolgen, welche die Genannten erzielt haben, läßt sih aber au erkennen, daß die westausträlishen Taucher- gründe niht nur ausgedehnter, sondern vor Allem auch viel reich, haltiger sind, als man das im Allgemeinen anzunehmen pflegte.

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