ch. Zur preußischen Universitätsstatiftik.
Im laufenden Sommer-Semester beläuft \sih die Zahl der im- matrifkulirten Studirenden auf den 9 preußischen Universitäten und der theologischen und philosophischen Akademie zu Münster auf 13 138. Von diesen gehören 2531 oder 19,3% der evangelisch-theologisden, 595 oder 4,5 9% der fatholisch-theologishen, 2578 oder 19,6 9/0 der ju- ristisen, 3659 oder 27,9 9/9 der medizinishen und 3775 oder 28,7 % der vbilosopbishen Fakultät an. Unter den der phbilosophischen Fa- Fultät angehörenden Studirenden befinden si 1054 oder 27,9 °/o Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatrikulirten Studirenden sind noch 2609 zum Hören der Vorlesungen be- rehtiat, sodaß die Gesammtzahl der Berechtigten si ouf 15 741 ftellt. Im. Vergleich mit dem vorjährigen Sommer-Semester ist die Anzahl der immatrikulirten Studirenden um 560 oder 4,1 %o zurückgegangen. Jedoch tritt nit bei allen Fakultäten ein Rückgang in die Erscheinung ; denn die katholish-theologishe und die juristishe Fakultät zählen 20 oder 4,4% bezw. 23 oder 0,9% Studirende mehr, während die evangelish-theologische, die medizinishe und die philosophische Fakultät gegen das vorjährige Sommer-Semester ein Weniger von 256 oder 9,2 9% bezw. von 87 oder 2,3 9% und von 265 oder 6,6 °/9 Immatri- kulirten aufweisen. 5 : : :
Für die einzelnen Universitäten und die Akademie zu Münster ergeben si folgende Daten: i i 5
Berlin. Die Zahl der immatrikulirten Studirenden beträgt 4611, von welWen 607 oder 13,2% der theologishen, 1194 oder 25,9 9/0 der juristishen, 1257 oder 27,2 9/0 der medizinishen und 1553 oder 33,7 9/6 der philosophishen Fakultät angehören. Unter den der philosophischen Fakultät angehörenden Studirenden befinden sich 350 oder 22,5 9/0 Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatri- fulirten Studirenden sind noch 2367 zum Hören der Vorlesungen be- rechtigt, sodaß die Gesammtzabl der Berechtigten sh auf 6978 stellt. — Im Verglei mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegen- wärtig 170 oder 3,6 9% Studirende weniger immatrikulirt. :
Bonn. Die Zahl der immatrikulirten Studirenden beziffert si auf 1386, von welchen 125 oder 9 °/0 der evangelish-tbeologishen, 180 oder 13 %/ der fatholisch-theologishen, 344 oder 24,8 0%/9 der juriftishen, 323 oder 23,3 9/9 der medizinischen und 369 oder 29,9 °/0 der philosophischen Fakultät angehören. Unter den der philosophischen Fakultät angehörenden Studirenden befinden \sich 172 oder 41,5 °%/ Preußen obne Zeugniß der Reife. Außer den immatrikulirten Studi- renden sind noch 31 zum Hören der Vorlesungen berechtigt, sodaß die Gesammtzahl der Berechtigten sih auf 1417 stellt. — Im Ver- gleih mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegenwärtig 38 oder 2,7 9/0 Studirende weniger immatrikulirt. ;
Breslau. Die Zahl der immatrikulirten Studirenden beläuft fi auf 1342, von welchen 204 oder 15,2 9/6 der evangelisch-theologishen, 169 oder 12,6% der fatholisch-theologishen, 256 oder 19,1 9/0 der juristischen, 344 oder 25,6 9/0 der medizinischen und 369 oder 27,5 %/o der pbilosopbiscen Fakultät angehören. Unter den der philosophisben Fakultät angehörenden Studirenden befinden sich 151 oder 40,9 %/o Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatrikulirten Studirenden sind noch 23 zum Hören der Vorlesungen berechtigt, sodaß die Gesammtzahl der Berechtigten sich auf 1365 stellt. — Im Ver- gleich mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegenwärtig 34 oder 2,6 9% Studirende mehr immatrikulirt.
Göttingen. Die Zahl der immatrikulirten Studirenden be- trägt 831, von welchen 210 oder 25,3 %/o der theologishen, 162 oder 19,5% der juristishen, 219 oder 26,3% der medizinischen und 240 oder 289% der phbilosophischen Fakultät ange- bôren. Unter den der philosophishen Fakultät angehörenden Studirenden befinden sich 28 oder 11,7 %/ Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatrikulirten Studirenden sind noch 19 zum Hören der Vorlesungen berechtigt, sodaß die Gesammtzahl der Be- rehtigten sich auf 850 stellt. — Im Vergleich mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegenwärtig 97 oder 10,5 % Studirende weniger immatrifulirt.
Greifswald. Die Zabl der immatrikulirten Studirenden beträgt 834, von welchen 281 oder 33,6 °/o der theologtschen, 90 oder 10,8 9% der juristischen, 390 oder 46,8 °/6 der medizinischen und 73 oder 8,8 9/0 der philosophischen Fakultät angehören. Unter den der philo- sophishen Fakultät angehörenden Studirenden befinden sich 26 oder 35,6 9/9 Preußen ohne Zeugniß der Reife. Zum Hören der Vor- lesungen sind außer den immatrikalirten Studirenden noch 15 zum Hören der Vorlesungen berechtigt, sodaß ih die Gesammtzahl der Berechtigten auf 849 stellt. — Im Vergleih mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegenwärtig 44 oder 5/9 Studirende we- niger immatrikulirt,
Halle-Wittenberg. Die Zahl der immatrikulirten Stu- direnden beläuft sh auf 1483, von welhen 650 oder 43,8 9% der theologischen, 143 oder 9,7 9/9 der juriftischen, 270 oder 18,2 9% der medizinischen und 420 oder 28,3%/0 der philosophishen Fakultät an- gehören. Unter den der philosophischen Fakultät angehörenden Stu- direnden befinden sch 118 oder 28,1 °/, Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatrikulirten Studirenden sind noch 43 zum Hören der Vorlesungen berechtigt, sodaß die Gesammtzahl dec Be- rehtigten sih auf 1526 stellt. — Im Vergleih mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegenwärtig 143 oder 8,8 %/0 Studirende weniger immatrikulirt :
Kiel. Die Zahl der immatrikulirten Studirenden beziffert si auf 605, von welchen 93 oder 15,4 °%/% der evangelischen, 83 oder 13,7 9/9 der juristishen, 319 oder 52,7 9/0 der medizinishen und 110 oder 18,2 9% der philofophishen Fakultät angehören. Unter den der philosophischen Fakultät angehörenden Studirenden befinden sih 40 oder 36,4 9/0 Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatri- kulirten Studirenden sind noch 14 zum Hören der Vorlesungen berech- tigt, sodaß die Gesammtzahl der Berechtigten fh auf 619 stellt. — Im Vergleih mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegen- wärtig 29 oder 4,6 9% Studirende weniger immatrikulirt,
Königsberg. Die Zahl der immatrikulicten Studirenden be- trägt 717, von welchen 176 oder 24,6 9/0 der theologishen, 138 oder 19,2 %%% der juristischen, 261 oder 36,4%/9 der medizinishen und 142 oder 19,8 %/ der philosophischen Fakultät angehören. Unter den der pbilosophishen Fakultät an1ehörenden Studirenden befinden sich 44 oder 31 9% Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatri- fulirten Studirenden find noch 20 zum Hören der Vorlesungen berech- tigt, sodaß die Gesammtzahl der Berechtigten sich auf 737 stellt. — Im Vergleih mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegen- wärtig 65 oder 8,3 9%/ Studirende weniger immatrikulirt.
Marburg. Die Zahl der immatrikulirten Studirenden beläuft ih auf 952, von welchen 185 oder 19,4 9/6 der theologishen, 168 oder 17,7 9% der juristischen, 276 oder 2909/0 der medizinishen und 323 oder 33,9 9/ der philosophischen Fakultät angehören. Unter den der philosophischen Fakultät angehörenden Studirenden befinden \ich 78 oder 24,1% Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den im- mazrikulirten Studirenden sind noch 18 zum Hören der Vorlesungen berechtigt, sodaß die Gesammtzahl der Berechtigten sich auf 970 stellt. — Im Vergleich mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegen- wärtig 11 oder 1,2 9% Studirende mehr immatrikulirt. 7
Münster, Die Zahl der immatrikulirten Studirenden beläuft sch auf 377, von welchen 246 oder 65,3 9/o der katholish-theologishen und 131 oder 34,7 9% der philosophishen Fakultät angehören. Unter den der philosophischen Fakultät angehörenden Studirenden befinden h 47 oder 35,9 9/0 Preußen ohne Zeugniß der Reife. Außer den immatrikulirten Studirenden find noch 16 zum Hören der Vorlesungen berechtigt, sodaß sich die Gesammtzahl der Berechtigten auf 393 stellt. — Im Vergleich mit dem vorjährigen Sommer-Semester sind gegen- wärtig 19 oder 4,8% Studirende weniger immatrikulirt.
Im Vergleih mit dem vorjährigen Sommer-Semester weisen nur die Universitäten Breslau und Marburg eine vermehrte, die übrigen dagegen eine mehr oder weniger verringerte Frequenz auf.
An der Gesammtfrequenz sind în absteigender Reihenfolge be- theiligt: Berlin mit 35,1 9/9 oder mit über einem Drittel, Halle mit 11,3 9%, Bonn mit 10,5 °%/, Breslau mit 10,2 9%/, Marburg mit 7,3 9%, Göttingen und Greifswald mit je 6,3 °%/, Königsberg mit 5,5 9/0, Kiel mit 4,6 °/9 und Münster mit 2,9 %%/.
Von den jungen evangelisGen Theologen werden unter den Universitäten Halle und Berlin bemerkenswerth bevorzugt; denn es entfallen auf diese beiden Universitäten von jenen 25,7 bezw. 24 °/ oder fast die Hälfte, während sch Greifswald mit 11,1 °/o, Göttingen mit 8,3 9%, Breslau mit 8,1 9%, Marburg mit 7,3 °/o, Königsberg mit 6,9 9/0, Bonn mit 4,9 %/o, Kiel mit 3,7 °/% anschließen.
Von den jungen Juristen besuhen 46,3 9% oder über neun Zwanzigstel die Berliner alma mater. Für die übrigen Universitäten berechnen ib folgende Verbältnißzahlen: für Bonn 13,3, für Breslau 9,9, für Marburg 6,5, für Göttingen 6,3, für Halle 5,6, für Königs- berg 5,4, für Greifswald 3,5 und für Kiel 3,2. A
Die jungen Mediziner vertheilen sh mit 34,4 %/ oder mit über einem Drittel auf Berlin, mit 10,7 0/0 auf Greifswald, mit 9,4 %/o auf Breslau, mit 8,8 % auf Bonn, mit 8,7 9% auf Kiel, mit 7,5 °/o auf Marburg, mit 7,4 °/9 auf Halle, mit 7,1 °%/ auf Königsberg und mit 6 9% auf Göttingen. - : E
Von den bei der philosophischen Fakultät Immatrikulirten kommen 41,1 °%/9 oder über zwei Fünftel auf Berlin, 11,1 9% auf Halle, 11% auf Bonn, 9,8% auf Breslau, 8,5 °/o auf Marburg, 6,4 9% auf Göttingen, 3,8 9% auf Königsberg, 3,5 %/o auf Münster, 2,9 9/9 auf Kiel und 1,9 %/% auf Greifswald. 2
Auf den einzelnen Universitäten zählen folgende Fakultäten die verbältnifimäßig meisten bezw. wenigsten Studirenden: in Berlin die philosophische bezw. die theologische, in Bonn die philosophische bezw. die evangelisch-theologische, in Breslan die philosophische bezw. die katholisch-theologishe, in Göttingen die philosophishe bezw. die juristishe, in Greifswald die medizinishe bezw. die philosophische, in Halle die theologishe bezw. die juristische, in Kiel die medizinische bezw. die juristishe, in Königsberg die medizinische bezw. die juristische und in Marburg die philosophische bezw. die juristische.
Die immatrikulirten Studirenden vertheilen sich der Staats- angehörigkcit nah mit 81,4 9/0 auf Preußen, mit 11,6 °/o auf die übrigen deutshen Staaten und mit 7/0 auf das Reichsausland. Auf den einzelnen Universitäten ist die Zusammenseßung der Univer- sitätsbevölkerung binsihtlih der Staatsangehörigkeit sehr verschieden ; der vorstehende Staatsdur{schnitt findet sich auf keiner einzigen rein wieder. Die Studentenschaften von Königsberg, Breslau und Münster sind am Wenigsten von außerpreußischen Elementen durchseßt, 96,5 9/0 bezw. 96 9% und 92,1 9/6 derselben sind preußishe Staatsangehörige. Bonn, Greifswald und Marburg folgen mit 89,8 9% bezw. 87,5 °/o und 80,5% Diese Universitäten sind, im Ganzen genommen, (in den einzelnen Fakultäten treten Abweichungen ein) überwiegend auf den Zufluß von Studenten aus der Provinz des Universitätssißes angewiesen. Berücksichtigt man aber weiter no6 die näher belegenen nit preußischen, aber deutschen Landschaften, fo tritt die vorherrschend örtlihe Bedeutung auh noch bei Ktel in den Vordergrund. Es haben von den preußishen Universitäten nur Berlin mit 12,5 °/9, Halle mit 7,7% und Göttingen mit 5,8 9% Reichsausländern eine mehr oder weniger gemischte Studentenshaft. In Berlin stammt {on jeder achte Student aus dem Reichsausland, in Halle jeder dreizehnte, in Göttingen erst fast jeder siebzehnte; gleihwohl tritt wegen der Größe der Universität der fremdländishe Student in Berlin kaum fo stark hervor wie in Halle und Göttingen. Jm Einzelnen befinden sh unter je 100 immatrikulirten Studirenden: 7 : 2
in Preußen andere Deuts&e Reictausländer
Berlin 73,4 1 12,
Do 89,8
Breslau 96,0
Göttingen . . 75,8
Greifswald . 87,5
ale 78,4
Sil 74,1
Königsberg 96,5
Marburg . . 80,5
Münster . . 92,1
zusammen 81,4 16 7,0
In den einzelnen Fakultäten ist der Antheil der Nichtpreußen bezw. der Reihsausländer verschieden groß, am Hervorragendsten in a Ie am Geringsten in der fkatholisch-theologischen
atultät.
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Statiftik und Volkswirthschaft.
Spielkarten - Fabriken und Verkehr mit Spielkarten 1890/91,
Nach einer im Maihßeft zur Statistik des Deutshen Reichs ver- öffentlihten Uebersicht über die Spielkarten-Fabriken und den Verkehr mit Spielkarten waren während des Etatjahres 1890/91 innerhalb des Deutschen Reis 50 Spielkarten Fabriken im Betrieb (gegen 52 im Vorjahr). Diese Fabriken haben am Schluß des Vorjahres 994 514 Kartenspiele von 36 oder weniger Karten und 256 401 Spiele von über 36 Karten im Bestand gehabt und am Schluß des Etats- jahres 1890/91 907 441 Spiele der einen und 242 476 Spiele der anderen Art. Der Zugang während des Jahres hat betragen 459135 und 961546 Spiele, und biervon wurden versteuert 3919 856 Spiele mit je 0,30 A und 179 806 mit je 0,50 A Jn das Ausland wurden ausgeführt 757 563 Spiele mit 36 Karten oder darunter und 790114 andere Spiele, während vom Ausland ein- gegangen und in den freien Verkehr getreten sind 20168 und 8296 Spiele.
Zur Arbeiterbewegung.
Jn Erfurt fand, wie der „Magdeb. Ztg.“ geschrieben wird, am 6. d. M. die Gründung eines Verbandes evan- gelisher Arbeitervereine für die thüringischen Staaten, Anhalt und die Provinz Sachsen statt. Vertreten waren die Städte Eilenburg, Ellrih a. E., Erfurt, Halle a. d. S., Gera, Gardelegen, Cöthen, Ober- lockwiz, Suhl, Rudolstadt, ferner die Landgemeinden Walschleben und Umgebung und Windischholzhausen. Die von dem Vorsißenden des Erfurter evangelischen Arbeiter- vereins geleitete Versammlung beschloß, statutarish die Wirk- samkeit des Verbandes im Allgemeinen wie folgt zu regeln: Unterstüßung der einzelnen Vereine dur geeignete Redner bei vorkommenden Gelegenheiten, Zuweisung der in einen anderen Ort übersiedelnden Mitglieder und Anregung zu weiteren Gründungen von evangelishen Arbeitervereinen.
In Leipzig ist in der Schuhfabrik von Grever und Sauer am 4. d. M. der Ausstand sämmtlicher Arbeiter und Arbeiterinnen eingetreten Die Zahl der Ausftändigen beträgt 27.
Jn Plauen haben, wie wir dem „Chemn. Tgbl.“ ent- nehmen, die Steinmeß gehülfen am 6. Juli die Arbeit eingestellt, Vormittags erschien bei den Meistern die Lohn- kommission der Gehülfen und verlangte die Anerkennung eines Lohntarifs, gültig für die nächsten beiden Jahre. Die Mei- ster lehnten sämmtlich das Ansinnen rundweg ab, umsomehr, als die Cementarbeiten schon jeßt den Sandsteinarbeiten empfindliche Konkurrenz bereiten, was noch s{limmer werden könnte. Darauf legten die Gehülfen die Arbeit nieder bezw. erklärten, nur noch die angefangenen Stücke fertigstellen zu wollen. Die Plauenshen Steinmetgehülfen haben in den Monaten Mai und Juni d. J. wöchentlich im Durchschnitt 18 bis 44 M verdient. — Auch im Steinmeßgeshäft der Firma Beyer's Wittwe u. Co. in Haselbrunn hat ein Theil der Gehülfen wegen Verweigerung des von der Lohnkommission der Ge- hülfen gestellten Verlangens, den zweijährigen Lohntarif anzu- erkennen, die Arbeit eingestellt.
Hier in Berlin fand gestern Abend eine neue \ozial- demokratishe Volksversammlung zur Wahl der Delegirten
für den internationalen Arbeiterkongreß in Brüssel ftatt. Die Verhandlungen, welche sofort mit der Diskussion be- gannen, erwiesen aufs Neue das Uebergewiht der Bebel’shen Rich- tung Die „Jungen“ hatten nur eine verhältnißmäßig un- bedeutende Minderheit auf ihrer Seite. Dementsprehend wurde auch, womit die von den „Jungen“ beantragte Gegenresolution gefallen war, die von der am vergangenen Freitag abgehaltenen Ver- fammlung bereits genehmigte Resolution von Neuem mit großer Majorität angenommen. Die Versammlung beschloß, drei Delegirte zu wählen. Die Wahl fiel auf den sozialdemokratishen Stadtverord- neten Zu beil, Klavierarbeiter Robert Shmidt und Fräulein Ottilie Bader. 4
Ueber die Lage des Ausstandes im Becken von Charleroi wurde der „Köln. Ztg.“ unter dem 8. d. M. ge- schrieben : Die Wiederaufnahme der Arbeit zu Anfang diejer Woche fand noch nicht in dem Umfang statt, wie man erwartet hatte. Jnzwishen ist der Strike, wie in der gestrigen Nummer bereits unter den „nah S@hluß der Redaktion“ eingegangenen Telegrammen mitgetheilt wurde, beendigt worden. Die Wiederaufnahme der Arbeit wurde am Dienstag von dem Rathe der „Ritter der Arbeit“ beshlossen. Am Mittwoh haben 4500 Arbeiter die Arbeit aufgenommen ; von den übrigen erwartete man, daß fie gestern dasselbe thun würden. Der Ausstand dauerte 70 Tage.
Aus Mons wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 8. d. M. geschrieben: Im Volkshause zu Paturages hielten an 500 Bergleute, welche bisher zu den Rittern der Arbeit gehörten, eine Versammlung ab, um eine Vereinigung auf Grund neuer Satzungen zu bilden. Die Versammelten beschlossen eine entscbiedene Be- kämpfung der sozialistishen Syndikate und die Errihtung von Schiedsgerihten zur Verhinderung weiterer Ausfiände. Die bis- berigen „ritterlihen“ Geschäftsführer wurden zur Rechnungsablage aufgefordert. Ueberhaupt zeigt sich unter den Bergleuten das Bes streben, ich dem Einfluß der geheimen Gesellshaften zu entziehen. Von den 1200 dem sfozialistisben Verbande von Hornu angehörigen Arbeitern erklärten 600 ihren Austritt
Nah Meldungen aus Dublin, welche dem „Wolff schen Bureau“ zugingen, malt si unter den dortigen strikenden Dock- arbeitern eine größere Erregtheit bemerkbar. Gestern durchzogen mehrere Gruppen derselben lärmend die Straßen der Stadt.
Väder-Statistik.
Aawen bis eins{chl. 5. Juli 21 250 Personen.
Ablbeck (Seebad) bis eins{chl, 1. Juli 1048 Personen.
Altefähr bis einschl. 1. Juli 57 Personen.
Altheide f bis einschl. 1. Juli 146 Kurgäste und 257 DurWe- reisende.
Bad Elster (Königreih Sachsen) bis eins{chl. 2. Juli 2057 Kurgäste und 551 vorübergehende Fremde. /
Baden-Baden bis eins{chl. 3, Juli 22209 Personen.
Binz bis cein\{l. 1, Juli 492 Personen.
Breege bis eins{l 1. Juli 60 Personen.
Bukowine bis ein\chl. 2. Juli 36 Kurgäste.
Burtscheid (Bez. Aachen) bis eins{chl. 30. Juni 682 Kurgäste.
Carlshagen bis einfchl. 1, Juli 18 Personen. :
Charlottenbrunn in Schlesien bis einshließlich 1. Juli 381 Kurgäste und 379 Vergnügungsreisende.
Colberg bis einshl. 30. Juni 1446 Badegäste und 69 Pafsanten.
Crampas bis ein\{l. 1. Juli 357 Personen,
Cranz (Oftpr.) bis ein\{ch1. 15, Juni 580 Personen.
Cudowa bis einschl. 1. Juli 736 Kurgäste und 353 Dur{hhreisende
Deep (Bez. Stettin) bis eins{l. 1. Juli 73 Personen.
Dievenow bis eins{l. 1. Juli 370 Personen.
Driburg (Westfalen) bis eins{l. 30. Juni 512 Kurgäste.
Eilsen bis einschl. 30. Juni 669 Kurgäste.
Eldena (Pom.) bis einschl. 1, Juli 23 Personen.
Glückêburg bis eins{chl. 1. Juli 381 Perfonen. _
Göhren (Rügen) bis eins{chl. 1. Juli 310 Kurgäste.
Görberódorf bis eins{chl. 1. Juli 514 Personen.
E (Bad) bis einschl. 25. Juni 310 Kurgäste und 241 Dur- reisende.
Eravenstein bis eins{ließlich 3. Juli 105 Personen.
Griesbach (Baden) bis einschl. 1. Juli 133 Badegäste und 254- Durchreisende L
Großmöllen (Bez. Köslin) und Umgegend bis eins{chl. 30, Juni 117 Badegäste. :
Heidebrink bis einschl. 1. Juli 18 Personen.
Horst (Groß- und Klein-) bis eins{l. 1. Juli 103 Personen. Kösen (Bad) bis einschl. 7. Juli 1225 Kurgäste und 878 Pafsanten. | / Landeck bis einschl. 1. Juli 909 Kurgäste und 665 Durgtreifende. Langenau bis eins{l. 1. Juli 272 Kurgäste und 225 Dur(reisende..
Lauterbah (Rügen) bis eins{l. 1. Juli 23 Personen.
Lippspringe bis eins{l. 30, Juni 1100 Kurgäste.
Lohme (Rügen) bis eins{l. 1. Juli 250 Personen.
Lubmin bis eins{l. 1. Juli 52 Personen. _
Meinberg bis eins{chl. 30. Juni 164 Kurgäste.
Misdroy bis ein\{l. 1. Zuli 1700 Personen
Nenndorf (Bad) bis eins{chl. 30. Juni 690 Kurgäste.
Neuenahr (Bad) bis einschl. 4. Juli 2736 Personen.
Neuendorf bei Kolzow bis einschl. 1. Juli 76 Personen.
Neuendorf bei Lauterbach (Rügen) bis einshl. 1. Juli 6 Personen.
Neubäuser bis einschl. 15. Juni 160 Perfonen.
Neukuhren bis eins. 15. Juni 150 Personen.
Oeynhausen (Bad) bis eins{chl. 3. Juli 3383 Badegäste und 625& Durhreisende. 5
Osternothhafen bis eins{hl. 1, Juli 35 Personen.
Petersthal (Baden) bis einschl. 30, Juni 101 Badegäste und 105 Durhreisende. :
Polzin bis eins{chl. 30. Juni 311 Badegäste und 278 Paffsanten.
Prerow bis einschl. 1. Juli 81 Personen.
Putbus bis einschl. 1. Juli 542 Perfonen.
Pyrmont bis ein\chl. 30. Juni 5446 Kurgäste.
Rauschen bis ein\chl. 15. Juni 65 Personen.
Rehburg (Bad) bis einschl, 1. Juli 514 Kurgäste.
Reinerz (Bad) bis einschl. 3. Juli 1531 Kurgäste und 1248 Er- bolung8gäste und Durchreisende.
Rewahl bis einschl. 1. Juli 19 Personen.
Rügenwalde bis eins{chl. 30 Juni 45 Badegäste.
Salzbrunn bis einschl. 1. Juli 1318 Kurgäste und 949 Dur(hreisende.
Salzdetfurth bis einschl. 1. Juli 257 Kurgäste.
Salzbemmendorf bis eins{l, 1. Juli 92 Kurgäste.
Salzschlirf bis einschl. 23. Juni 250 Kurgäste.
Saßnitz bis einschl. 1. Juli 750 Personen.
Scchwarzort bis ein\{l. 15, Juni 115 Personen.
Seebad Heringsdorf bis einschl. 1. Juli 1442 Personen.
Sellin (Rügen) bis eins{chl. 1, Juli 90 Personen.
Sooden a. d. Werra bis einschl. 26. Juni 232 Parteien mit 422 Kurgästen. : 2
Stolpmünde bis eins{chl. 30, Juni 119 Badegäste.
Stubbenkammer bis ein\{chl. 1. Juli 318 Personen,
Swinemünde bis eins{chl 1, Juli 402 Personen.
Sylt bis eins{chl. 1, Juli 609 Badegäste und Pafsanten.
Thiessow bis eins{chl. 1. Juli 40 Personen. Î
Werne (Bez. Münster) bis einschl. 30. Juni 258 Kurgäfte.
Wieck bei Eldena (Pomm.) bis eins{l. 1. Juli 33 Personen,
Wiesenbad bis ein\{chl. 30. Juni 85 Badegäste. :
Wildungen (Bad) bis einschl. 24. Juni 1069 Parteien mit 1385 Kur-=
âsten. Zingst bis eins{l. 1. Juli 105 Personen. Zinnowißz bis eins{l. 1. Juli 1270 Personen.
E A E E E E E E S E M E p E E
¿ 160.
: Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 10. Juli
. Untersuchungs-Sachen.
. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren.
x Anzeiger.
1891.
6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-G sells. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. E 8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.
9. Bank-Ausweije.
10, Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs-Sachen.
22567]
[ Gegen den Kellner und Händler (al. Geschäfts- reisenden) Robert Scholz, 55 Jahre alt, wohnhaft im Sommer 1890 zu Stettin, Langebrückenstraße Nr. 64, jeßt unbekannten Aufenthalts, foll eine rechtéfräftig vom hiesigen Scchöffengeriht am 3. April d. J wegen Gewerbesteuercontravention ausgesprochene Geldstrafe von 190 #4 (Einhundert Mark) volistreckt werden, aushülflih eine Haftstrafe von 11 Tagen.
Es werden alle Behörden ersucht den R. Stolz anzuhalten und wenn er niht sofort die Geldstrafe zahlt zur Verbüßung ter 11tägigen Haftstrafe an das nächste Amtégericht einzuliefern und davon hierher Mittbeilung zu machen,
Hagenow, dea 7. Juli 1891,
Großherzogl. Mecklenb. Schwerinsches Amtsgericht.
[22573] Erledigung des Strafvollstreckungs®sersuchens.
Das hinter dem Auszüglersobn Sylvester Gem- balla aus Piossek unterm 15. November 1890 er- lassene Strafvollstreckungsersuchen ift erledigt. IV. D. 51/90,
Lubliuitz, den 6. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht.
[22563j Nr. 2549. In A.-S. gegen Robert Hugenschmidt von Bamlach u. Gen. wegen Verleßung der Wehr-
pflicht. __ Vescchluß. Das im Deutschen Reich befindliGße Vermögen des 1) Robert Hugenschmidt von Bamlaw, 2) Johann Friedri Schmidt von Oberweiler, 3) Hermann Arnold von Zienken E 8. 326 R. St. P. O. mit Bes{hlag elegt. Freiburg, den 2. Juli 1891. Großherzoalich Badiiches Landgeriht Freiburg,
Strafkammer I1. (gez.) Baumstark. Fleuchaus. Courtin. Die Uebereinstimmung mit der Urschrift be-
urkundet Freiburg, den 2. Juli 1891.
Der Gerichtsschreiber Gr. Landgerichts. (L. S.) Hornung. Nr. 20599, Dies wird andurch sffentlich bekannt gemacht. GLEORrA, 7. Juli 1891. er Gr. Bad. Staatsanwalt: Geiler.
9) Aufgebote, Zustellungen und dergl. {22581]
In Sachen des Leibzüchters Wilhelm Bellersen in Hobenbüchen, Gläubigers, vertreten dur den Rechtéanwalt v. Harlessem zu Alfeld, wider den Ziegeleibesißer Heinrih Lübbers in Hohenbücben, Schuldner, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Gläubigers die Beschlagnahme der dem Schuldner gehörigen Grundstücke, als:
1) des an den Weg grenzenden Theiles des
Planes Nr 67, über der Laufewiese und im Dorfe zu 26 a 76 qm mit den darauf er- rihteten Ziegeleigebäuden,
2) eines Stüdes zu 63 qm von dem Plane
Nr. 66 über der Lausewiese, 3) der südlihen Spitze von dem Plane Nr. 73 an der Steinhufe zu 67 a 97 qm, zum Zwecke der Zwangéversteigerung durch Be- \chluß- vom 24. Suni 1891 verfügt, auch die Ein- tragung dieses Beschlusses im Grundbuwe am nâmlicen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsver- steigerung auf Donnerstag, den 29. Oktober 1891, Nachmittags 2è Uhr, vor dem Herzog- lihen Amtsgerihte in der Wecke’|hen Gastwirth- schaft zu Hohbenbüchen angeseßt, in welhem die
Ita ger die Hypothekenbriefe zu Überreichen aben.
Eschershausen, der 30. Juni 1891.
Herzoglih Braunschweigishes Amtsgericht. Ribbentrop.
[22605]
Naw heute erlassenem, feinem ganzen Inhalte nah durch Ans(lag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem wailand Hauszimmerge}ellen Johann Martin Fried- ri Schmidt zugeschriebenen, hierselbst an der Frishen Grube sub Nr. 1305 A. belegenen Hauses mit Zubehör Termine :
1) zum Verkaufe na zuvoriger endliher Regu- lirung der Verkaufsbedingungen, fowie nah zuvoriger Anmeldung dingliher Rechte an das Grundftück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Don- nerstag, den 1. Oktober 1891, Vor-
2) S bot arb zum Ueberbot am Donnerstag, den 22. Of: Tun A 87 ves En 8 11 Uhr, im
mer Nr. es hiesige erihts-
Í „ebäudes fa t L gen Amtsgerihts
uslage der Verkaufsbedingungen vom 16. Sept-
uber 1891 an auf der Gerihts\{reiberei. Der Feauester, Rechtsanwalt Aug. Witt hier, wird A G TA N pardängiger Anmeldung die ng des Grundftücks mit Zubehör ge ismar, den 6. Juli 1891. N Mes Großherzogli®%es Amtsgericht.
| [22604
Deffentliche
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zu 5: der Gebrüder Ernst Eduard Pießsch, Schub- | [22607 |
Na beute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nah | macher, und Karl Wilhelm Pießsh, Schl-fer, ron
dur Anslag an die Gerichtstafel bekannt gemachten |
Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem wailand Hauszimmergetellen Johann Martin Friedrich Schmidt zugeschriebenen, hieselbst an der Frischen Grube sub Nr. 1305 B belegenen Hauses und des dazu gehörigen Durchaangs Nr, 11904 an der Breitenstraße mit Zubehör Termine
1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Re- gulirung der Verkaufsbedingungen, sowie nach zuvoriger Anmeldung dinglier Rechte an das Grundftück und an die zur Immo- biliarmafse desselben gehörenden Gegenstände am Donnerftag, den 1. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr,
2) zum Ueberbot am Donuerstag, den 22. Ofk- tober 1891, Vormittags 11 Uhr, im Ziwmer Nr. §8 des hiesigen Amtsgerichts- gebäudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 16. Scy- tember 1891 an auf der Geribts\{reiberei. Der Sequester, Rechtsanwalt Aug. Witt hier, wird Kauf- liebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichti- gung des Grundstücks mit Zubehör gestatten.
Wisrnar, den 6, Juli 1891,
Großberzoglihes Amtsgericht.
_ Horn. Auf Antrag eines ingrossirten Gläubigers ist im Wege der Zwangsvollstreckung durch Beschluß vom beutigen Tage die öffen!lihe Versteigerung des der Wittwe Colona Siesenop gehörenden Colonats Nr. 13 zu Bellenberg, zu weldem nah der Grund- steuermutterrolle Grundstücke in der Größe von 14 ha 06 a 91 qm gehören, erfannt und Verkaufs- termin auf Donuerftag, den 17. September d. JF.- Morgens 10 Uhr, angeseßt, zu welhem Kauflustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß Taxe und Verkaufsbedingungen drei Wochen vor dem Termine auf hiesiger Gerichtsschreiberei ein- gesehen werden Tönnen, und daß der Zuschlag ertheilt werden wird, wenn ein F des Tarats übersteigendes Gebot erfolgt.
In dem anberaumten Termine haben Diejenigen, welche Anspruch auf Befriediaung aus den Kauf- geldern erheben und welche dinglihe Rechte an dem zu verkaufenden Colonate zu haben vermeinen, ihre Ansprüche sogewiß anzumelden und zu begründen, als fie font damit ausgeschlofsen werden sollen und die nit angemeldeten Rechte dem neuen Erwerber gegenüber verloren gehen. [22612]
Horn, dey 3. Juli 1891.
Fürstlich Lippis®es Amtsgericht. Cordemann.
[22606] Aufgebot. Navgedachte,
1) der Rath zu Dreéden, in Vertretung der Stadt- gemeinde Dresden,
2) der Staatsfisf18 im Königreiwe Sa(sen,
3) Herr Gasthofsbesißer Louis Theodor Tögel in Moritz,
4) Herr Heinrich August Dito Pohlenz in Zittau,
5) Frau Iohanne Emilie, verehel. Breitfeld, geb. Pießsch, in Lockwiy u. Gen.,
6) Herr Buchkalter Iohann Ferdinand Philipp bier,
7) Herr Alfred Moriß Theodor Böttcher, Maler und Lackirer, in Lockwit,
8) Frau Therese Emilie, verehel. Frank, geb. Stlieben, in Ratibor,
9) Herr Gustav Richard Strobel, Zimmermann, in Swneeberg, i
16) Herr Johann Carl Wilbelm Nibßs(e, Handels- mann hier,
haben das Aufgebot beantragt und zwar:
zu 1: der auf dem der Stadtgemeinde Dreéden eigenthünmlich gebörigen Grundstück Fol. 1096 des Grundbuc{s des vormaligen biefigen Munizipalstadt- gerihts lt. Eintrags vou: 19. November 1855 Ru- brik TI1. Nr. 10/VIIb. haftenden Hypothek von 38 Thlr. Vegräbnißgeld für Rahel, verw. Klinkigt, geb, Lemmais hier,
zu 2: natftehenter unter a und b aufgeführter gerihtlißer Deposita, als:
a 2509 A 36 A Werthpapier und Sparkafsen- einlage, jetziger Bestand der in dem Sculden- arrangement des pens. Majors Karl Adolph Valentin von Lindt in den von dem K. S. Stabs- kriegs8geriht zu Dresden in den Jahren 1838, 1841, 1844 und 1846 abgefaßten Vertheilungéplänen aus- geworfenen, bis jeßt unerhoben gebliebenen Per- ceptionsraten von zusammen 28 Thlr. 4 Gr. 2 Pf. für den Friseur Conrad A Kniep bier bezw. dessen Erben, als welche dessen Chefrau Margarethe Sophie Johanne, nachGmals verehel. Kaufmann Wakbl, geb. Pfeifer, in Leipzig, später unbekannten Aufenthalts, ermittelt worden iît, : f:
b. eine goldene Uhr mit blauer Emaille, im Schäßungswerthe von 30 , welche fih seit dem 1. September 1846 im hiesigen Depositum befindet und aus einer angefochtenen Schenkung aus dem Nah- lasse der Dorothea Wilhelmine Charlotte Kanne- gießer herrührt, : L E
zu 3: des bezw. der auf dem ihm eigenthümlich gehörigen Gasthofsgrundftück Fol. 2 des Grund- und Hypothekenbuchs für Mockrit lt, Eintrags in Ru- brik IIT. Nr. 1a und b vom 23. Oktober 1823 lastenden Naturalauszugs für Johanne Friederike, verw. Schönberg, geb. Ende, in Kleinborthen und Herberge für deren Enkelin Florentine Auguste Friedri,
zu 4: der etwa vorhandenen unbekannten Erben der angeblich am 25. Oktober 1849 in Leutersdorf geborenen, am 1. Dezember 1890 in Niederlößnißz gestorbenen Pfarrerstochter Olga Emilie Leontine Gühler, deren in 800 # Werthpapieren und
denen der Erstere im Johre 1870 oder 1871 von Lockwiß aus na Paris sih gewendet und der Leßtere ungefähr um das Jahr 1860 herum nah Amerika ausgewandert fein soll, und von deren Leben seit über 20 Jahren keine Naricht vorhanden ift,
zu 6: seines Bruders, des Kaufmanns Johann Emil Robert Philipp, angebliG geboren am 23. August 1834, welcher im Jahre 1865 nah Amerika ausgewandert, zuleßt im Jahre 1869 in Cincinnati in den vereinigten Staaten von Nordamerika gesehen worden fein foll und von dessen Leben seit über 20 Jahren keine Nachricht vorhanden ift,
zu 7: seiner Mutter Ida Rosalie, verehel. Spaar- mann, geb. Schäfer, welche im Jabre 1838 nah Amerika ausgewandert, urd mit sammt dem Swiffffe, auf weldem sie sh befunden, untergegangen sein soll, von deren Leben gleichfalls seit länger als 20 Jahren keine Nachricht vorhanden ift,
zu §8: ihres Bruders Georg Bernhard Wilbelm S{lieben, geboren hier am 13. April 1850, wel{er 1864 oder 1865 von hier weg nach Amerika ausge- wandert sein und mittelst eines vom 18, August 1866 aus St. Louis datirten Briefs die legte Nachricht von seinem Leben gegeben haben soll,
zu 9: seines Bruders Carl Eduard Strobel, an- gebli geboren am 7. Juni 1848, welcher als Soldat an dem deutsch-französischen Kriege 1879/71 Theil genommen hat und aus demseiben nit zurückgekehrt ist, von welchem vi?lmehr nur ermittelt worden, daß derselbe am 30. November 1870 {wer verwundet und in ein Lazareth gebracht worden ift,
zu 10: seines Stiefbruders Friedrich Moritz oder Moriß Hermann Scbuster, geboren am 15. März 1847 in Bühlau, welcher ungefähr 1868 oder 1869 nach Amerika ausgewandert sein soll und von dessen I über 20 Jahren keine Nahricht vorhan- en ift,
zu 1, 2 u. 3: die etwa vorhandenen Interef enten, welDe auf die unter 1 und 3 aufgeführten Hypo- theken, deren jeßige Inbaber unbekannt sind und seit deren lehten die Hypotheken betr. Eintragung 30 Iabre verstrichen sind, sowie auf die unter 2 ver- zeichneten Deposita Ansprüche erheben könnten,
zu 4: die etwa vorhandenen unbekannten Erben der unter 4 genannten ledigen Gühler,
zu 5: Ernft Eduard und Karl Wilhelm Gebrü- der Pietsch, für-welch&e hier je ungefähr 70 4 Erb- theil aus dem Nawhlasse ihrer am 25. Januar 1875 in Lockwiy verstorbenen Mutter Johanne Chriftiane verw. Pießsh verwaltet werden,
zu 6: Iohann Emil Robert Philipp, welchem a:s8 dem NaHlasse seines Vaters, des am 14. Sep- tember 1862 hier verstorbenen Kaufmanns Johann Gottlob Philipp, 12 000 Æ, und aus dem Nachlasse seines am 14. Oktober 1867 in St. Louis, Staat Missouri, in den vereinigten Staaten von Nord- Amerika, gestorbenen Halbbruders Johann Rickard Philipp, 50 Æ 06 & als Erbtheil zugefallen sind, zu 7: Ida Rosalie verehel. Spaarmann, für welche bier ein in der Sparkasse eingelegter Ver- mögensbestand von gegen 330 Æ verwaltet wird,
zu 8: Georg Bernhard Wilhelm Swlieben, für welchen bier ein ihm aus dem Nathlasse seiner | Mutter, der am 15. Juni 1886 heer verstorbenen
Erbtheil von gegen 500 4 verwaltet wird, __zu 9: Carl Eduard Strobel, für welhen 215 (6 s elterlißes Erbtheil vorhanden sind,
zu 10; Friedrich Moritz oder Moriy Hermann Schuster, für welchen, aus dem Nachlasse seiner Mutter, der am 13, Mai 1884 gestorbenen Eva Rosine verw. Schuster, herrührend, 91 A 40 Vermögen vorhanden find,
bez. der Gedachten etwaige unbekannte Abkömm- linge, Erben oder Recbtsnachfolger werden hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf
zu 1 bis 4: den 11. Januar 1892, Nach- mittags ¿1 Uhr,
zu 5 bis 10: den 22. März 1892, Nach- mittags ¿31 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerite Aufgebotstermine
zu 1 bis 4: ihre Rehte und Ansprüche auf die unter 1 und 3 aufgeführten Hypotheken, die unter 2 verzeiGneten Deposita und den unter 4 gedachten Nawllaß bier anzumelden, zu 5 bis 10: persönlich oder durch einen mit Vollmacht versehenen Vertreter hier zu erscheinen bez. ißre Ansprüche hier anzumelden,
widrigenfalls auf weitercn Untrag zu 1 bis 4: die etwa vorhandenen unbekannten Erben der unter 4 genannten Erblasserin und die unbekannten Interessenten, welhe auf die unter 1 und 3 aufgeführten Hypotheken und die unter 2 verzeihneten Deposita Ansprüche erheben könnten, für ausges{lossen werden erahtet und ihre Rechte
anberaumten
Aufgebot.
Die Dierstmagd Anna Dahl zu Neheim hat das Aufgebot des auf ih:en Namen auszestellten Quittungëebuchs Nr. 7702 der Sparkasse der Stadt Neheim zu Neheim, welbes zur Zeit des angeblichen Verlustes über eine Einlage von 92 M 31 lautete, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Fe- bruar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerihte anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Neheim, den 27. Juni 1891,
Königliches Amtsgericht.
22583] Aufgebot.
Der Tagelöhner Wilbelm Gellings zu Krefeld hat das Aufgebot eines ibm am 18. September 1890 angebli geitohlenen Sparkassenbuhhes der städtischen Sparkasse zu Krefeld RII Nr. 16 019, lautend auf den Namen „Wilhelm Gellings“ mit cinem Gut- baben zur Zeit des Verlustes von 51 4 52 4 bean- tragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Februar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, 1m Geschäftslokale, Blumenstraße 30, Zimmer Nr. 1, bierselbst anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Krefeld, den 3. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht. P. gez, Fusbahn. Ausgefertigt : Wilke,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amts8geri{hts.
[69740] Aufgebot.
Der Bahnwärter Friß Sudbhoff zu Dortmund hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Sparkafssenbußes der Sparkasse der Stadt Werl Nr. 7541 über 6671 Æ 39 &, ausgestellt für Friß Sudhoff in Sceidingen, behufs neuer Ausfertigung beantragt. Der Inhaber des bezeiwneten Spar- fassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. September 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rehte anzumelden und das Buh vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird,
Werl, den 3. März 1891.
Königliches Amtsgericht.
[22501] Aufgebot.
Ernestine verw. Schlieben, geb. Birkizt, zugefallenes |
Von dem unterzeihneten Köziglihen Amts- gerichte ift:
1) auf Antrag der Frau Erneftine Wilhelmine, verebelihten Lohberger, geborenen Kupfer, in Krotten- dorf das Aufgebot behufs Aushändigung eines bei dem hiesigen Amts8geribtsdevositum Nr. 557 ver- wahrten, auf Christian Friedrih Kupfer lautenden Sceibenberger Sparkassenbuchs Nr. 6384 mit 207 Æ 91 A Einlage, sammt Zinsen vom 1. Dezem- ber 1886 ab und zwecks Todeserklärung pp. Kupfer's sowie Avsmittelung seiner etwaigen Erben unter Bezugnahme darauf, daß der am 28. Februar 1835 zu Krottendorf geborene Christian Friedrih Kupfer in die Fremde gegangen und nur einmal im Jahre 1857 von Wien aus, seitdem aber keine Nachri®t mehr von si gegeben,
2) auf Antrag des Wirthschaftsbesizers Friedrich Adolf Lang in S({lettau behufs Löschung der auf Fol. 390 des Grund: und Hypotbekenbubs für Sélettau in Rubr. IIIl. unter Nr. 1/1 eingetragenen Hypothek an:
Zwei und Siebzig Thaler Conv.-Münze oder Vier und Siebzig Thaler im 14-Thalerfuße sammt Zinsen zu 4 v. H. unbezahltes Kaufgeld an Anna Rosine verwittwete Bürgermeister Mitte in Buchholz, vom 25, Oktober 1823 Rubr. III. Nr. 1/1 die Erlafsung des Aufgebots bes{lofsen worden. Es werden nun zu 1) genannter Kupfer sowie, falls derselbe verstorben sein follte, gleichzeitig au die- jenigen, welche als Erben oder deren Rehts- na{bfolger Ansprüche an das Vermögen des- selben zu baben glauben, zu 2) alle diejenigen, welche aus irgend einem Grunde an die gedahte Hypothek Ansprüche zu baben glauben, aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Oktober 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- zeihneten Königlihen Amtsgerihte anberaumten Aufgebotêtermin persönli oder durch einen gehörig legitimirten Bevollmäctigten zu ersheinen und ihre Ansprücbe anzumelden, widrigenfalls
und Ansprüche für verluftig werden erklärt, :
zu 5 bis 10: Ernst Eduard Pietsch, Karl Wil- belm Pietßsch, Johann Emil Robert Philipp, Ida Rosalie, verehel Spaarmann, geb. Schäfer, Georg Bernhard Wilhelm Schlieben, Carl Eduard Strobel und Friedri Moriß oder Moriß
Hermann Schufter 7 für todt werden erklärt und deren Verlafsensaften
an die hier bekannten Erben derselben bez. deren RechtsnaGfolger werden verabfolgt werden. Zuglei werden alle Diejenigen, welche über das Leben und den Aufenthalt der unter 5 bis 10 als abwesend aufgeführten Personen Auskunft zu ertheilen vermögen, ersucht, das ihnen hierüber Bekannt- gewordene dem unterzeichneten Gericht anzuzeigen. Dresden, den 3. Juli 1891. | Königliches Amtsgericht. Abtbeilung T þ. Landhausftraße 25 IL. Heßler.
457 4 22 S Sparkafseneinlagen beftehender Nachlaß hiergerichts verwaltet wird,
zu 1) auf weiteren Antrag Christian Friedrich Kupfer für todt erklärt und dessen Vermögen an feine bekannt gewordenen Erben ausgeant- wortet werden wird, bezüglich nihterscienener Grben beziehentliÞ deren Rechtsna{folger aber auf deren Aus\{luß von der Erbschaft vorerwähnten Kupfers wird erkannt, zu 2) die Hypothek für ungiltig erklärt und in dem bezeihnetea Grund- und Hypothekenbuche wird gelö\ch{cht werden. Scheibenberg, am 1. Iuli 18931. Das Ksnigliche Amtsgericht. Dr. Kühlmorgen.
[22592] Aufgebot.
_ Behufs Todeserklärung des am 21. März 1839 in Schönau a. d. Eigen gebornen Karl Auguît Winutrich, welcher im Laufe des Jahres 1870 seine Mutter in Schönau das leßte Mal besucht und bald
darauf in demselben Jahre an dieselbe einen Brief