1891 / 168 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jul 1891 18:00:01 GMT) scan diff

8. 15,

Jst eine Patentgebühr (F. 8 Absaß 2 des Patentgesetzes) nicht innerhalb sechs Wochen nah der Fälligkeit entrichtet, so benahridtigt das Patentamt hiervon den Patentinhaber.

Aus dem Umstande, daß der Patentinhaber eine Be- nachrihtigung nit erhält, Qwacien Rechtsfolgen nicht.

6

Die Orte außerhalb Berlins, an welchen cine Auslegung der Patentanmeldungen erfolgen soll, sowie die Art und Zeit- dauer dieser Auslegung werden vom Reichskanzler bezeichnet. Wenn eine Auslegung an diesen Orten unterbleibt, so wird dadurch ein Mangel des E nicht begründet.

Der Präsident verfügt im Einvernehmen mit der für die Anmeldung zuständigen Abtheilung über Modelle und Proben, deren Rückgabe uicht binnen sechs Monaten nah endgültiger Abweisung der Anmeldung oder nah der Bekanntmachung von der Ertheilung des Patents (F. 24 Absag 1 des Patentgesetzes) beantragt ift.

8. 48;

Soweit für Patentangelegenheiten aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1891 Uebergange bestimmungen erforderli sind, werden dieselben vom Reichskanzler erlassen.

IIL. Angelegenheiten des Gebrauhs3mustershußes. 8. 19. _Für Anträge in Sachen des Schußes von Gebrauhs- mustern wird in dem Patentamt eine besondere Anmeldestelle errichtet. Die Leitung dieser Stelle liegt einem von dem Reichs- kanzler bezeihneten rechtskundigen Mitgliede ob. Im Falle einer Verhinderung dieses Mitgliedes kann der

Präsident einem anderen rehtskundigen Mitgliede die Ver- tretung übertragen. Si 20;

i E Versügungen der Anmeldestelle erhalten die Unter- rift: Kaiserliches Patentamt, Anmeldestelle für eri iei

Ueber Vorstellungen gegen die Verfügung der Anmelde- stelle befindet der Präsident.

Aenderungen in der Person des Eingetragenen oder des nach §. 13 Abjat 2 des Geseyes vom 1. Juni 1891 bestellten Vertreters, welche in der Rolle vermerkt werden sollen, sind in beweisender Form zur S des Patentamts zu bringen.

Nach der Eintragung in ‘der Rolle erhält der Eingetragene eine Ausfertigung des S O A

Der Präsident verfügt über Modelle, deren Nückgabe nicht

Ai G vier Jahren nah Ablauf der Schußfrist beantragt wird,

III. Gemeinschaftliche Bestimmungen. C20 E D Die Einrichtung der Bureaux , die Verwaltung der Kasse, der Bibliothek und der Sammlungen werden durch den Prä- fidenten geordnet. “Der Präsident erläßt die erforderlichen Geschäftsanweisungen. g 260;

Die Leitung und Beaufsichtigung des gesammten Ge- schäftebetriebes steht dem Präsidenten zu. Er verfügt in allen Verwaltungsangelegenheiten.

. (,

Sämmtliche eingehende Geschäftssachen werden, ohne Nü- sicht auf ihren verschiedenen Jnhalt, nach der Zeit ihres Ein- gangs mit einer laufenden Nummer als Geschäftsnummer, und mit dem Datum bezeichnet.

__ Geschäftssachen, welche während der Dienststunden eingehen, sind alsbald, andere Geschästssachen bei dem Wiederbeginn der Diensistunden von dem dazu bestimmten Beamten hier- nach zu bezeihnen. Wenn die Reihe des Eingangs nicht fest- steht, so sind fie nach der Reihe, in welher sie von dem Be- amten übernommen werden, mii der Bezeihnung zu versehen.

Von zwei an demselben Tage an das Patentamt gelangten Geschäftssachen gilt diejenige als später eingegangen, welche die höhere Geshäftsnummer trägt.

8. 28,

Vertreter in Patentangelegenheiten und in Angelegen- heiten des SebralilaliltesOuket haben dem Patentamt gegenüber ihre Bevollmächtigung dur eine Vollmacht nahzu- weisen.

Die Vollma@ten müssen auf prozeßfähige, mit ihrem bürgerlichen Namen bezeichnete Personen lauten.

Sind mehrere Perjonen bevollmächtigt, so gelten dieselben für befugt, sowohl gemeinschaftlich als auch einzeln die Ver- tretung wahrzunehmen. Eine abweichende Bestimmung dürfen die Vollmachten nicht enthalten.

S 29 Das Patentamt fann nah seinem Ermessen von den bei ihm beruhenden Eingaben und Verhandlungen, soweit die Einsicht in dieselben geseßlich niht beshränkt ist, an Jeder- mann Abschriften und Auêzüge gegen Einzahlung der Kosten ertheilen,

8. 80.

Das Siegel des Patentamts enthält in der Mitte den Reichsadler und in der Umschrift die Worte „Kaiserliches Patenamt“.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Jnsiegel. Gegeben Bucckingham Palace London, den 11, Juli 1891. (L. S) Wilhelm. von Boetticher,

Dem zum Konsular-Agenten der Vereinigten Staaten von Amerika in Freiburg (Baden) ernannten Herrn Felix S. S. Johnson ist das Exequatur Namens des Reichs ertheilt worden.

Die Nummer 23 des Reichs-Geseyblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 1969 die Verordnung zur Ausführung des Patent- ge)eßes vom 7. April 1891 und des Geseßes, betreffend den Sc{uß von Gebrauchsmustern, vom 1, Juni 1891, Vom

liher Person-n. Vom 15. November 1889. Berlin W., den 20. Juli 1891. Kaiserliches Post-Zeitungsamt. Jn Vertretung: Bath.

Nr. 1970 das Uebereinkommen zwischen dem Deutschen Reih und den Niederlanden zum Schuze verkuppelter weib-

67) dem Maler P. Höcker (München),

68) dem Maler Gotthardt Kühl (München),

69) dem Maler A. Laupheimer (München),

70) dem Maler O. P eck (München), s

71) dem Bildhauer H. Waderé (München),

72) dem Maler Th. Hagen (Weimar),

73) dem Maler Otto Ras h (Weimar). Berlin, den 20. Juli 1891.

Königreich Preußen.

Salzwedel den Charakter als Sanitäts Rath, sowie dem Fabrikbesivger Rudolf Mau zu

zu verleihen.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Jury mittels Allerhöchster Ordre,

oldene Medaillen an diejenigen Künstler Allergnädig eihen geruht,

gezeihnet haben, nämlich I, die große goldene Medaille:

1) dem Maler W. Mac-Even (Amerika),

2) dem Maler A. Struys (Belgien),

3) dem Bildhauer L. Mignon (Belgien),

4) dem Maler Kro yer (Dänemark),

5) dem Maler L Forbes:-Stanhope (England), 6) dem Maler J. J. Shannon (England),

7) dem Architekten A. Waterhouse (England), 8) dem Maler J. P. Michetti (Jtalien),

as. R. A. er

9) dem Maler E. 10) dem Bildhauer 11) dem Bildhauer 12) dem Kupfersteh 13) dem Maler J.

München, 14) dem Maler L. Alvarez (Spanien), 15) dem Maler E. Sala (Spanien), 16) dem Maler von Bochmann (Düsseldorf), 17) dem Maler Ferd. Keller (Karlsruhe), 18) dem Maler Bruno Piglhein (München), 19) dem Maler Walther Firle (München);

IIL, die kleine goldene Medaille:

1) dem Maler Jul. Stewart (Amerika), 9) dem Maler F. A. Bridgmann (Amerika), 3) dem Maler S Stor y (Amerika), 4) dem Maler E. Clau s (Belgien), 5) dem Maler L. Frédéric (Belgien), 6) dem Maler G. Den Duyts (Belgien), 7) dem Maler H. van Leemputte (Belgien), 8) dem Bildhauer J. Willems (Belgien), 9) dem Bildhauer A. van Beurden (Belgien), 10) dem Bildhauer G. Charlier (Belgien), 11) dem Maler V. JFohansen (Dänemark), 12) dem Maler M. An cker (Dänemark), 13) dem Bildhauer V. Bissen (Dänemark), 14) dem Maler J. Pettie (England), 15) dem Maler M. Stone (England), 16) dem Maler Hunter Collin (England), 17) dem Bildhauer Ford Onslow (England), 18) dem Maler C. Bis\chop (Holland), 19) dem Maler Jan. Vrolyk (Holland), 20) dem Maler Th. de Bo ck (Holland), 21) dem Maler E. Tito (Ftalien), 22) dem Maler F. Carcano (Ftalien), 23) dem Maler dall’Orto (Jtalien), 24) dem Bildhauer d'Orsi (Ftalien), 25) dem Maler Fr. Simm (Oesterreich), 26) dem Maler C. Pohwalski (Oesterreich), 27) dem Maler Sigm. Ajdukiewicz (Oesterreich), 28) dem Bildhauer A. Strasser (Oesterreich), 29) dem Architekten O. Wagner (Desterreich), 30) dem Architekten Tomischko (Rußland), 31) dem Architekten Victor Schrödter (Rußland), 32) der Malerin Anna Bilinska (Rußland), 33) dem Maler Z. Fasinsfki (Rußland), 34) dem Maler J. Malczews ki (Rußland), 35) dem Bildhauer Th. Rygier (Rußland), 36) dem Bildhauer P. Welonski (Rußland), 37) dem Maler W. Holter (Norwegen), 38) dem Bildhauer A. Svor (Norwegen), 39) dem Maler F. Gallegos (Spanien), 40) dem Maler José Benlliure y Gill (Spanien), 41) dem Maler Ramon Casas (Spanien), 42) dem Maler Cusachs y Cusachs (Spanien), 43) dem Maler Luque y Rose1ilo (Spanien), 44) dem Maler A. Parladé (Spanien),

Schindler (Oesterreich), eyr (Oesterreich), Scharff (Oesterreich), W. Unger (Oesterreich),

46) dem (Spanien), 47) dem Maler Arpad von Feszty (Ungarn), 48) dem Maler L. Horowißt (Ungarn),

49) dem Maler A. Bihari (Ungarn),

50) dem Maler F. Skarbina (Berlin),

51) dem Maler C. Nöchling (Berlin),

52) dem Maler E. Körner (Berlin),

53) dem Maler O. Frenzel (Berlin),

54) dem Maler V. Freudemann (Berlin),

99) dem Bildhauer M, Lo ck (Berlin),

56) dem Bildhauer Baumbach (Berlin),

57) dem Bildhauer W. Schott (Berlin),

58) dem Architekten C. Hof facker (Berlin),

59) dem Kupfersteher Albert Krüger (Berlin), 60) dem Maler P. Kies ling (Dresden),

61) dem Kupferstecher H. Bürckner (Dresden), 62) dem Maler A. Kampf (Düsseldorf),

63) dem Maler L Brütt (Düsseldorf),

64) dem Maler O. A. A. Fernberg (Düsseldorf),

Bildhauer Mariano Benlliure y Gil

11, Juli 1891; und unter

65) dem Maler R. Haug (München), 66) dem Maler K. Marr (München)

/

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem praktishen Arzt, Stabsarzt a. D. Dr. JFacobick zu

Wüstewalter3dorf im Kreise Waldenburg den Charakter als Kommissions-Rath

Seine Majestät der Kaiser und König haben na Entgegennahme der Vorschläge der internationalen Preis- gegeben zu Windsor-Castle, den 8. Juli d. J., neunzehn große und bn eres kleine

st zu ver- welche sich auf der gegenwärtigen Jubiläums- Ausstelung des Vereins Berliner Künstler besonders aus-

von Brandt aus Warschau in

45) dem Maler F. Planella y Rar t g en ae

Dec Minister der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Graf von Zedlist.

Am Sgqullehrer-Seminar zu Habelschwerdt ist der Seminar-

Hülfslehrer Lange aus Ziegenhals als ordentlicher Lehrer angestellt worden. _ An dem neugegründeten Schullehrer-Seminar zu Genthin ist der kommissarishe Erste Lehrer, ordentiihe Seminarlehrer Brückner aus Berlin als Ecster Lehrer und der kommissa- rishe ordentliche Lehrer , Seminar - Hülfslehrer Schauer- hammer aus Erfurt als ordentlicher Lehrer definitiv an- gestellt worden.

_ Abgereist: Seine Exc:llenz der Staat3-Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Heyden, nah der Provinz Hannover.

Nichkamtkliches. Deutsches Rei.

Preußen. Berlin, 20 Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König sind bei herrlihem Wetter in bestem Wohlsein am Sonntag früh in Bodò eingetroffen und haben heute Vormittag die Reise nah Tromsöó fortgeseßt.

Im „W. T. B.“ find über die Reise Seiner Majestät des Kaisers noch folgende Meldungen eingegangen : -

Nachdem die „Hohenzollern“ am 17. d. M. Abends Bergen verlassen hatte, ging die Fahrt bei außergewöhnlih günstiger Witterung durch die Scheeren, über Alesund, ohne Trondhjem zu berühren, nah der Jnsel Torgen, woselbst die Ankunft um 9 Uhr 30 Minuten erfolgte. Seine Majestät der Kaiser erstieg den Torghatten und besuhte den auf balber Höhe gelegenen natürlihen Tunnel. Nach der Rückkehr Seiner Majestät an Bord wurde die Reise nach Bodö fortgeseßt, wo die „Hohenzollern“ Sonntag Nachts 1 Uhr bei \hönstem Wetter vor Anker ging, Um 3 Uhr früh unternahm Seine Majestät nebst Gefolge sowie einem Theil der Offiziere der „Hohenzollern“ und der „Prinzeß Wilhelm“ sammt den auf leßterer befindlihen See- fadetten eine Fußpartie nach Hoche Loebsäasen. Kurz nah 9 Uhr, bei bereits eintretender ziemli starker Hiße, kehrte Seine Majestät zurück, verbrahte den Sonntag an Bord der „Hohenzollern“ und hielt Mittags den Gottesdienst ab.

Der Auss\{chuß des Bundesraths für Handel und Ver- kehr hielt heute eine Sißung.

__ Behufs Herbeiführung eines gleihmäßigen Verfahrens bei künftigen Fällen hat der Finanz-Minister durch Rund- schreiben vom 8. Juli d. F. an die Provinzial-Steuer-Direktoren. bestimmt, daß, wenn eine Brennerei, welche bisher in einem Betriebsjahre nicht über 1500 b1 Bottihraum bemaischt hat und der Abfindung unterstellt gewesen ift, in Folge der Ver- r ihres Betriebes über den jährlihen Maischraum- betrag von 1500 bl hinaus, oder in Folge der Veränderung ihres Brenngeräths mithin dur in der freien Entschließung ihres Besizers begründete Thatsachen aus der Zahl der Abfindungsbrennereien _aussceidet, der Brennereibesizer alle Kosten der steuersiheren Herrihtung der Brennerei selbst zu tragen hat. :

Seine Hoheit der Herzog Ern st Günther zu Schleswig- Holstein, Hauptmann im Großen Generalstabe, is von England hierher zurügekehrt.

Dev Kaiserliche Gesandte am Königlih griechischen Hofe, Wirkliche Geheime Nath Graf von Wesdehlen hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben von Athen fungirt der Sekretär der Gesandtschaft, Legations-Rath Graf Hendckel von Donners- marck als Geschäftsträger.

Der Kaiserliche Minister-Risident in Tanger Graf von Tattenbach hat einen ihm Allerhöchst bewilligten längeren Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben , | von seinem Posten is mit der Leitung der Geschäfte der ( | Kaiserlichen Minister-Residentur der bisher im Auswärtigen Amt beschäftigte Legations-Sekretär Freiherr von Ketteler als interimistisher Geschäftsträger beauftragt.

Der Königlih dänische Gesandte am hiesigen Allerhöhsten Hofe von Vind hat Beclin mit Urlaub verlassen. Während der Abwesenheit desselben fungirt der Legations-Sekretär von Vedel als Geschäftsträger.

_Der General der Infanterie von Keßler, General- nspecteur des Militär: Erziehungs- und Bildungswesens, hat 0 uit mehrwöchigem Urlaub nah dem sächsischen Erzgebirge egeben.

Der Wirkliche Geheime Ober - Medizinal - Rath im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-An- gelegenheiten Dr. Kersandt ist nah Tepliß abgereist.

Das „Marine-Verordnungsblatt“ veröffentliht folgende Mittheilungen über Schiffsbewegungen (Datum vor dem e bedeutet Ankunst daselbst, nah dem Orte Abgang von dort):

S. M. Vermefsfhrig. „Albatroß“ 29./6. Wilhelmshaven 1 /7. Weser. 15./7. Wilhelmsbaven. (Postftation: Wilhelmshaven.) S. M. S. „Blücher“ 4./7. Arendal. (Poftftation: Arendal Norwegen —.) S. M. Pzfhr:g. „Bremse“ 30./6. Wilhelmshaven 5/7. (Poftstation: Wilhelmshaven.) S. M. Krzr. „Bufsard“, S. M. Av. „Greif“ (T Reserve) Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Av. „Grille“ 3./7. Kiel 7./7. 8./7. Danzig 14./7. Pillau 15/7. 16./7. Swinemüade 17./7. (Poftstation: vom 18./7. bis 93./7. Kiel, vom 24 /7. bis 27./7 Malmö [Schweden]} ) S. M. Krzr. „Hakicht“ 17./4. Kamerun 17./6. St. Thomé. Kamerun. (Poît- station: Kamerun.) S. M. Fhrzg. „Hay“ Wilhelmshaven. (Post- station: Wilhelmshaven.) S. M. Yatht „Hobenzollern“ 4/7. Port Victoria 5./7. 5 /7. Vlifsingen 6/7. 6./7. Felixrstowe 7./7. 7/7. Port Victoria 12 /7. 13./7. Leit . 16./7. Bergen 16./7. (Poststation: bis 8./8. Drontheim N vom 8/8. Abends ab Bergen [Norwegen].) S. M. Knbt. „Hyäne“ 8./7. Kapstadt. (Poststation: Kapstadt bis 17./7. Vorm, vom 17./7. Vorm ab Kamerun ) S. M. Av. „Jagd“ 5./7. Wilhelms8- baven 11./7. 16./7. Drortheim. (Poststation : bis 8./8. Nam. Drontheim [Norwegen], vom 8 /8. Abends ab Bergen (Norwegen].) S. M. Knbt. „Iltis“ 25 /6. Shanghai 12./7. 15./7, Chefoo. (Poststation: Hongkong.) S. M. Segelfhrzg. „Liebe“ Kiel 28./6. 929./6. Frideric:a 30./6. 13/7. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Fhrzg. „Loreley“ 6 /6. Konstantinopel. (Poststation : Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 12,/6. Travemünde 17 /6. 90 /6. Kiel 7./7. 9/7. Saßniß 14./7. 14./7. Swinemünde. (Poststation: bis 4./8. Swinemünde, vom 5 /8. ab Neufahrwafser.) S. M. Segelfhrzg. „Lust“ Kiel 28./6. 13 /7. Kiel. (Pofistation: Kiel) S. M. S. „Mars“ 30/6. Wilhelmshaven, (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Av. „Meteor“ Kiel. (Postfiation: B S. M. Krzr. „Möôwe“ 29,/5. Sansibar. (Poststation: Sansibar. S M. S. „Moltke“ 25 /6. Dartmouth 9./7. 15./7. Vigo. (Poft- station: bis 1./8. Mitiags Vigo, vom 1/8. Nahm. ab Madeira.) S. M. Pzfhrzg. „Mücke* 27./5. Wilhelmshaven 2 /7. 4 /7. Wil- belmshaven. (Posftstation : Wilkelmshaven.) S. - M. Brigg „Mugsquito*“ Kiel 6/7. 8/7. Saßnit. (Poststation: bis 4./8. Sroinemünde, vom 5 8. ab Neufahrwass- r.) S. M. Fhrzg. „Nachtigal“ Kamerun. (Poststation: Kamerun.) S. M. Vermessfhrzg. „Nau- tilus“ 24./6. Swinemünde. (Poststation : Swinemünde.) S. M. S. „Nixe* 17./5 Norfolk 23./6. Plymouth. (Postftation: Plymouth [England] bis 2./8, Mittags, vom 2/8. Mittags ab Arendal (Norwegen]) S. M. Fhrzg. „Otter“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Minenschulshiff „Rhein“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Schwalbe“ Sansibar 1/6. Seytellen 9./7. Sansibar. (Poststation : Sansibar.) S. M. Krzr. „Sperber“ Sydney 91 /3. Neu-Guinea Marschall-Inseln. 6./6. Apia. (Poststation : Apia.) S. M. S. „Stosch* Leith. (Poststation: bis 39./7. Bergen [Norwegen], vom 31./7. ab Val t S. M. Segelfhrzg. „Wille“ Wilhelmshaven. 9./7. 11.,/7. Kiel. ( oststation: Wilhelmshaven.) S. M. Knbt. „Wolf“ 22/6. Hankow. (Poststation: Hongkong.) S. M. Segeufhrzg. „Wuns“ Kiel. (Poststation : Kiel.) Kreuzer Geihwader: S. M. S. „Leipzig“ (Flaggschiff), S. M. S. „Alexandrine“, S. M. S. „Sophie“ Callao 1./7. Chile. (Poststation : Panama.) Manöverflotte: 1._ Divifion (Manöver - Geschwader) : (Poststation: Zoppot.) S. : ¿ „Baden (Flaggschiff) 26./6. Zoppot. S. M. S. „Bayern“ Kiel 27 /6, Zoxpot. _M. S. „Oldenburg“, S. M. Pzfbrzg. „Siegfried“, S. M, Av. „Zieten“ 26./6. Zoppot. J Division (Uebungs-Geschwader): S. M. S. „Kaiser“ (Flagg\chif), S. M. S. „Deutschland“, S._M. S. „Friedri Carl“, S. M. S. „Preußen“, 26 /6. Zoppot. (Poststation: Zoppot.) S. M. S. rinzeß Wilbelm* 9./7. Wilhelmshaven 12./7. Norwegen. (Postitation: bis 8./8. Dirontheim [Norweger], vom 8./8. Abends ab Bergen [Norwegen].) S. M. Av. „Pfeil“ 26 /6. Zoppot. (Poststation: Zoppot.) Torpedobootsflottille: S. M. Av. „Blißg“ (Flottillenfahrzeug) 17./6, Swinemünde 1/7, =— 2/7, Dänid eufahrwasser 13 /7. 14 /7. Memel 14/7. 15 /7. Pillau 15 /7. 15 /7, Neufahrwasser. S. M. Trpdodivboot „D. 6“, S. M. Trpdoboote „8. 50“, „8. 51°, „8. 52“, „S. 2 S 5E 18. D607 17./6. Swinemünde 1/7. 2./7. Danzig. Neufahrwasser 13 /7. 14 /7. Memel 14./7. 15./7, Pillau 15./7. 15/7. Neufahr- wasser. S. M. Tipdodivboot „D, 3“, S. M. Trpdoboote 18799) 8: 32 9, 3027-8: 38*, „8. 40°, „8.41“ 17,/6, Swine- münde 1./7. 2/7. Danzig Neufahrwasjer 13./7. 14./7. Memel 14/7. 15./7. Pillau 15/7. 15/7. Neufahrwafser (Poststation: 19./7. Neufahrwasser. vom 20/7. ab Kiel) Ablösungstransporte: 1) für S. M. Kbte. „Iltis“ und „Wolf“, Heimreise mit dem Reichs-Postdvfr. „Bayern“ : Shanghai 1/7. Bremerhaven. 2) für S. M. Krzr. „Sperber“, Ausreise mit dem Reichs-Postdpfr. „Nürnberg“: Bremerhaven 11.6. Sydney, 3) für das Kreuzer-Geshwader (S. M.S. „Alexandrine“ ganze Besaßung —, S. M. S. „Leipzig“ und „Sophie“ Be- sazungêtheile) Ausreise mit dem Dpfr. „Krimhild“ der Deutschen Dampfschiffsrhederei zu Wilh:lmshaven 27 /6.: Valparaiso.

Hamburg :

Bayern. Kissingen, 19, Juli, Der Fürst und die Fürstin Bismarck sind, wie „W. T, W.“ berichtet, zum Kurgebrauh

hier eingetroffen. Baden.

Karlsruhe, 18. Juli. Gestern Nahmittag traf, wie die „Karlsr. Ztg.“ meldet, Jhre Königliche Hoheit die Herzogin von Genua auf Schloß Mainau ein. Seine Königliche Hoheit der Großherzog war M Königlichen Hoheit bis Meersburg ev tgegengefahren und ge eitete Höchstdieselbe nach der Mainau. Heute Mittag empfingen die Höchsten Herrschaften den Besuch Zhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Luise von Preußen aus Schloß Montfort, Höchstwelhe Abends wieder dahin zurückehrte. Abends 7 Uhr traf der Staatssekretär Freiherr von Marschall mit Gemahlin auf Schloß Mainau ein, und werden dieselben einige Tage bei den Großherzoglichen Herrschaften verweilen,

Meckienburg-Schwerin. i

Schwerin, 19, Juli. Jhre Königliche Hoheit die Gro ß- herzogin Marie und Jhre Hoheit die Herzogin Elisabeth sind, den „Meckl., Nar.“ zufolge, heute von Rabensteinfeld auf einige Tage zu den Wagner-Vorstellungen nah Bayreuth abgereist.

Lippe.

(W) Detmold, 20. Juli, Seine Durchlaucht der Für st hat zur Linderung der ersten Noth der durch Hagelshlag am 1. und 2. Juli Betroffenen aus seiner Schatulle ein Gnaden- geshenk von 10 000 4 gespendet, und zwar haben das Amt Brake 6000, das Amt Schöimar 2000, die Stadi Lemgo 1000 und andere Bezirke ebenfalls 1000 M erhalten. Eine kürzli stattgehabte Privatversammlung der Mitglieder des Landtages sprach sich bei Besprehung der Hagelschaden- Kalamität im Lande dahin aus, daß in erster Linie der Privatwohlthätigkeit die Aufgabe erwachse, sich der Bedrängten anzunehmen, und erst dann, wenn die Sammlungen nicht aus- reichten, aus Landesmitteln Hülfe geschafft werden müßte, und zwar in Form einer Bewilligung von Darlehen.

Elsaß-Lothringeu.

Straßburg, 19. Zuli. - Heute Mittag 121/42 Uhr fand dem „W. T. B.“ zufolge vor dem Kaiserlichen Statthalter

Per sten zu Hohenlohe als dem beauftragten Vertreter einer Majestät des Kaisers in dem Palais des Statt- halters in Gemäßheit der geseßlichen Bestimmungen die feier- lihe Leistung des Eides dec Treue und des Geh_rsams Seitens des Bischofs Dr. Frißen und des Weihbischofs Dr. Marbach statt. Dem Akte wohnten der Staatssekretär von Puttkamer, der Unter-Staatssekretär von Köller und andere hohe Beamte bei. Nach vollzogener Eidesleistung bat sowohl der Bischof Dr. Frißen als auch der Weihbischof Dr. Marbach den Statthalter, Seiner Majestät dem Kaiser den unterthänigen Ausdruck ehrfürchtsvollster Gesinnung übermitteln zu wollen, auh dem Statthalter selbst, als dem Vertreter Seiner Majestät des Kaisers, gegen- über brahten die beiden Kirchenfürsten ihre voll- kfommenste, aufrihtigste Ergebenheit zum Ausdruck. Der Staitt- halter Fürst zu Hohenlohe sprach seine besondere Genug- thuung und Freude über die beiderseits fundgegebenen loyalen Versicherungen aus, die er zur Kenntniß Seiner Majestät des Kaisers bringen werde; er sei überzeugt, beide Bischöfe würden das ihnen übertragene Amt entsprechend ihrer an Verdiensten reihen Vergangenheit in Treue führen zum Heile Æ B zum Besten der Diözesanen und zum Wohle des andes.

Der Kriegs - Minister General-Lieutenant von Kalten- born-Stachau reist heute Naht nah der Schweiz ab, um daselbst seinen Urlaub zu verbringen.

Oesterreih-Ungarun.

Wien, 20. Juli. Die gestrige „Wiener Zeitung“ ver- öffentliht die Ministerial - Verordnungen, durch welche die Retorsionszölle und andere Beschränkungen des Verkehrs mit Rumänien, sowie das Verbot der Ein- fuhr und Durchfuhr von rumänishem Gemüse, Obst und Pflanzen und das Verbot der Durchfuhr von rumänishem Borstenvieh sowie rumänischen Schafen, Pferden und Eseln aufgehoben werden.

Zu Ehren der in Prag anwesenden Reichsrath s- Abgeordneten fand daselbst am Sonnabend ein von dem konservativen Adel veranstaltetes Bankett statt, an welchem u. A. auch Rieger theilnahm. Der Oberst-Landmarschall feierte die Abgeordneten als die wahren Vertreter des patriotishen nationalen Reichsgedankens und {loß mit einem begeistert aufgenommenen Hoh auf den Kaiser. Hn Carl Schwarzenberg erklärte, er erblide in dem

esuh den Ausdruck der Freundschaft gegenüber dem anzen Böhmerlande. Graf Buquoi hob die staatsmännischen Verdienste des Grafen Hohenwart hervor, Graf Deym gab der Huldigung für den autonomistischen Gedanken Ausdruck. Graf Hohenwart dankte und versicherte, er werde auf seinem Plaße ausharren; er habe den sehnlihsten Wunsch, dem Königreiche Böhmen dauernde Hülfe zu leisten. Böhmen werde endli erreihen, was ihm gebühre. Graf Stadnicki, Pole, toastete auf das gegenseitige rihtige Verhältniß, Kathrein (Tirol) auf die Stadt Prag. i s

Jn Budapest erfolgte am Sonnabend im Beisein des Hale Barosz die Uebergabe der ungarischen

inien der österreihish-ungarishen Staatse1]en- bahngesellschaft an den ungarischen Staat.

Jn der vorgestrigen Sißung des ungarischen Unter- hauses führte der Justiz-Minister Szilag bei der Vorlage des Geseßzentwurss über die Wahlgerichtsbarkeit aus, es sei das souveráne Recht der Legislative, über die Wahlen ihrer Mitglieder zu entscheiden. Deshalb fei nur ein Theil der durch Petitionen angegriffenen Reichstagswahlen der Kurie überwiesen worden und auch nur für die Dauer von aht Jahren, damit die Vorlage die Feuerprobe von zwei Reichstagswahlen bestehe. Nah Schluß der Be- rathung über die Verwaltungsvorlage motivirte der Abg. Wittmann seine angekündigte Jnterpellation. Der Inter- pellant fragte den Ackerbau- und den Handels-Minister, ob sie mit Rücksiht darauf, daß hinsichtlich des Hornviehes und Mastviehes die Maul- und Klauenseuche kon- statirtermaßen bereits seit längerer Zeit aufgehört U und daß das aus Dänemark und Holland nah

eutshland importirte Borstenvieh keinerlei Einshränkungen wollten, daß die bezüglih des ungarish:n Exportes noch immer bestehenden lästigen Ein- \{ränkungen vollkommen behoben würden. ‘Der Ackerbau- Minister Graf Bethlen beantwortete in seinem wie im Namen des Handels- Ministers die Jnterpellation sofort, indem er Folgendes ausführte: Er habe, gleih nahdem am 25. Mai d. J. am Steinbrucher Markte die Maul- und Klauenseuche auf- gehört habe, an den Minister des Aeußern das Ersuchen ge- rihtet, diese Thatsache sowohl der deutschen als auch der \hweizerishen Regierung zur Kenntniß zu bringen und die- selben zu ersuchen, die bis dahin bezüglih des Exports be- standenen Beschränkungen aufzuheben. Die schweizerische Regierung habe r ed verfügt, daß der Borstenviehexport unbehindert vor sih gehen könne, während Deutschland bisher noch keine Antwort ertheilt habe, weshalb der Minister eine solche in diesem Monate urgirt habe. Die Regierung thue in dieser Hinsicht ihr Möglichstes, und er hoffe, daß gelegentlih der mit Deutshland abzuschließenden Veterinär-Konvention diese wichtige volk2wirthshaftlihe Frage auf einer sicheren Grundlage werde geregelt werden können. Das Beispiel Dänemarks, welches der Jnterpellant berührt habe, sei nit zutreffend, denn dem ungarishen Export seien {hon vor 11/4 Jahren die Thore Deutschlands geöffnet worden. Der JInterpellant und das Haus nahmen von der Antwort Kenntniß.

unterliegt, dahin wirken

Großbritannien und Frland.

Die Königin hielt am Donnerstag eine Truppenschau im Lager von Aldershot ab. 9950 Mann waren auf dem Laffan-Felde in Parade aufgestellt. Die Reiterei war ziemlich zahlreih vertreten, da demnächst große Kavallerie-Uebungen stattfinden sollen. Die Parade wurde von General- Lieutenant Sir Evelin Wood befehligt. Die Königin traf um 4/7, Uhr in Begleitung _ der Prinze|sin Chriflian zu Schleswig-Holstein, der Prinzessin Victoria, des Prinzen Christian Victor }ow1e des Prinzen und der Prinzessin Aribert von Anhalt, in Aldershot ein und wurde vom Herzog von Cambridge und dessen Stabe empfangen. Jhre Majestät fuhr zuerst in ihrer von vier Schimmeln gezogenen Equipage die Front der Truppen enilang, worauf der Parademarsh begann. Die Truppenshau währte bis 61/2 Uhr Abends,

Zu Ehren des Besuchs des italienishen Thron- folgers, welher am nähsten Mittwoch in London eintreffen dürfte, ijt bereits ein umfangreihes Programm entworfen worden. Der Prinz von Neapel ist während der Dauer seines Aufenthalts in der englischen Hauptstadt der Gast des italieni- {hen Botschafters. Er wird den englischen Blättern zufolge das Arsenal in Woolwih besuchen, einer Truppenrevue in Aldershot beiwohnen, der Königin in Osborne seine Aufwartung machen und an der Segelregattia in Cowes theilnehmen. Der Premier Marquis von Salisbury wird dem italieni- schen Thronfolger zu Ehren eine Gartengescllschaft in Hatfield veranstalten, und auch die Londoner italienishe Kolonie hat Festlichkeiten für den hohen Gast in Aussiht genommen. Später will der Prinz eine Reise durch England und Schott- land unternehmen.

Bezüglich des chilenischen Dampfers „Presidente Errazuris“ wird dem „W. T. B.“ berichtet: Die Ver- trauensmänner der kongressistishen Partei hätten fh an das britishe Auswärtige Amt gewendet, um bei der Regierung durczuseßen, daß das chilenishe Schiff nicht in einem englischen Hafen seine Ausrüstung vollenden dürfé. Lord Salisbury habe geantwortet : es sei unmöglich, das Gesuch in Erwägung zu ziehen und den chilenishen Jnsurgenten die Eigenschaft einer friegführenden Macht zuzuerkennen.

Frankreich.

Paris, 20. Juli. Die Deputirtenkammer nahm vorgestern in ihrer Nahmittagssizung die Vorlage, welche be- zweckt, die Zahl der in den Landesgestüten Untrr en ees hengste allmählih von 2500 auf 3000 zu erhöhen, an. Ebenso mehrere Nactragskredite. Es folgte die Berathung eines Kredits von 600 000 Fr. für die Polytehnische S Hule. ‘Der Minister-Präsident de Freycinet trat mit Nachdruck für den Posten ein, da die Mehrheit jedo einer Verlegung der Polytech- nishen ShulenachSt. Cloud geneigt scheint, wurde der Kredit ver- worfen. Der Minister-Präsident de _Freycinet verließ darauf den Sißungssaal, um dem Präsidenten der Republik sein Entlassungsgesuch einzureichen. Die Sitzung wurde unter- brochen und trat der Ministerrath in einem Saale des Palais Bourbon zusammen. Um 51/2 Uhr wurde nah einem Berichte der „Köln. Ztg.“ die Sizung wieder aufgenommen. Der Vize-Präsident de Mahy verlas sodann den Erlaß, wona die Session für geschlossen erklärt wird und dbe- merkte dazu, der Erlaß sei vom Minister-Präsidenten de Frey- cinet gegengezeihnet. Jm Senat beantragte der Finanz- Minister einen Kredit von 1 400 000 Fr. für vom Kriegs- Minister als dringend erklärte Arbeiten. Der Handels- Minister legte den neuen Zolltarif vor. Der Senat nahm sodann den Gesetzentwurf, betreffend die Gründung eines Arbeitsamts an und erfolgte hierauf der Swhluß der Session. I

Ueber das Ergebniß des Ministerrathes verlautet

dem „W. T. B.“ zufolge, daselbe sei übereingekommen, daß der Minister-Präsident de Freycinet nah dem Wiederzusammen- tritt der Kammer neuerlih einen Kredit für die Polytech- nishe Schule fordern und hierbei die Vertrauensfrage stellen solle. i Der überrashende Umstand, daß der Minister- Präsident einen verhältnißmäßig geringfügigen Gegenstand zum Anlaß seiner Demission nehmen wollte, wird von unter- rihteter Seite damit zu erklären versucht, daß er in Folge seiner geshwächten Gesundheit {hon jeit längerer Zeit be- absihtigt habe, das an seine Arbeitskraft zu große An- forderungen fstellende Kriegsressort abzugeben und sich eventuel nur auf das Kabinets - Präsidium zu beshränken. Jn der Kammer rief der unerwartete Entschluß de at die größte Bewegung hervor. Zahl- reihe Mitglieder der Majorität vereinigten ihre Bemühungen mit denen der Minister, um Hrn. de Freycinet zum Bleiben zu bewegen. Man dahte sogar daran, etne Interpellation über die allgemeine Politik des Kabinets einzubringen, um eine Tagesordnung beschließen zu können, durch welche dem Ministerium das Vertrauen ausgesprochen wird.

Im Departement de l’Jndre wurde gestern Brun et (Repu- blikaner) zum Senator gewählt. E

Eine in Lyon eingetroffene Abordnung italienischer Schüßen wurde vorgestern Vormittag aus der Präfektur empfangen. Der Vertreter der italienishen Schüßen Lazzaroni und der Voisißende der Vereinigung der fran-

öfishen Schütengesellschaften Mérillon wechselten An- foradai, in welhen sie dem Wunsch nah der Pflege freundschaftliher Beziehungen zwischen Frankreich und Jtalien Ausdruck gaben. Ver italienische Botschafter hat im Namen des Königs von Ftalien dem Präfekten des Rhône-Departements telegraphish seinen Dank für den Empfang ausgesprochen, welcher den italienishen Shüßen von den Behörden und der Bevölkerung von Lyon bereitet worden sei; derselbe sei ein Unterpfand für die freundschaftlichen Be- ziehungen zwischen den beiden Nationen. Gesiern veranstaltete der Präsident der Abordnung der italienischen Schüßen ein Bankett, welhem auch der Präfekt Rivaud beiwohnte, Es wurden mehrere sehr herzlihe Toaste ausgebracht. Die italienishen Delegirten begaben sich darauf zum Empfange nah der Mairie. Der Verkehr zwischen den französischen und den auswärtigen Schüßen war ein sehr freundschaftlicher.

Jn Folge einer Anschuldigung Triponé’s wurde bei dem artilleristishen Direktor der Mittelmeer: Werftgesellshaft Canet eine Haussuchung gehalten. Canet übergab dem Unter- suhungsrichter freiwillig die bei ihm befindlihen Proben rauchlosen Pulvers und seine bezüglihe Korrespondenz mit dem Kriegs-Minister.

Rußland und Polen.

Der Kaiser und die Kaiserin sind mit ihren Kindern, Großfürstin Xenia, Großfürst Michael und Großfürstin Olga, am Sonnabend nah Peterhof zurüctgekehrt. Der Großfürst- Thronfolger is am Freitag in Tomsk eingetroffen.

General Annenkow wurde, unter Enthebung von seinem Amt als Direktor der transfaepischen Eisenbahn, zum Mitglied des Kriegsraths ernannt. L

Gestern ist eine Kaiserliche Verordnung veröffent- lit worden, nach welcher am 1. Januar 1892 im Bereich der Flottenmannschafts:- Division für das Schwarze Meer cine 7, Flotten-Equipage zu errichten ist. Die Flotten- Equipage entspricht als taktishe Einheit einem Regiment, Die genannte neue Abtheilung soll die Mannschaft liefern für das Panzershhif „Zwölf Apostel“, ein Schwimmdock, zwet Schooner, einen -Dampfer und ein noch in Bau bef:ndlihes Transport {if}.

Die „Now. Wr.“ schreibt: Die zahlr-ihen Juden, die seit

i vielen Jahren ungeseßzlicher Weise in St, Petersburg ge-