1891 / 172 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Jul 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Theodor Taube, mit \{ônem Erfolge zur ersten Aufführurg. Das neue Stück trägt im Ganzen den Charakter der modernen Ber- liner Posse, wie man fie au sonst wobl auf der Bühne des Adolf Ernsft- Theaters sieht; nur hier und da mat si Wienerishe Lokalfärbung bemerklih, während im Uebrigen die etwas verwickelte Handlung, welche hauptsählih Sportextravaganzen als Zielpunkte des Spottes seßt, aller Orten geschehen könnte. Diese neue Variation älterer Possen- Themata birgt aber einen Kern von ungebundener und doch zumeist barmloser Lustigkeit, die über alle Shwächen der Handlung, über ein endloses Wirrsal von Verwewselungen, über viele den Fortgang der Handlung unterbrechcnde Episoden und den Mangel allen scenishen Schmucks3 siegreich hinweghilft; allerdings gebührt ein aroßer, vielleidt der größere Theil des Verdienstes an dem Erfolg des Abends der Darstellung, die in allen Haupt- rollen eine ganz vortrefflihe war. Die Hauptpersonen der Handlung sind rämliG ein Wiäschefabrikant und seine Gattin, welche dem Schwimmsport fröhnt, __ein Wasser- sport treibender Bummler, der unvermeidliche eifersüchtige Ehemann aus der Provinz mit einer etwas leih!fertigen Frau, ein junger liebenswürdiger Ulanen-Lieutenant und andere üblihe Gestalten. Mit sehr fiiner Komik gestaltete Hr. Ewald den Bummler Steidler zu einer gern gesehenen Person, namentlich ift fein wirkungsvoller Goupletvo:trag zu rühmen Den Wäschefabrikanten Schüßwald gab Hr. Fr. Müller sehr natürli und mit fröblichster Laune, nicht nur in den kcmischen, sondern auch in den ernsteren Scenen; au diesem Darsteller gelangen die Couplets vortrefflih, besonders trug ihm ein Couplet im leßten Akt stürmischen Beifall ein; Frl. Schüß, welche die Frau Schüßwald darstellte, verfügt über ein #{chöônes dar- stellerishes und gesanzlihes Können, sodaß es auch ihr nicht an reihem Beifall fehlte.

Im Friedrich-Wilbelmstädtishen Theater gelangt morgen die Strauß'she Operette „Die Fledermaus“ zur Darstellung. Hr. Alexander Klein tritt darin zum ersten Male nah feinem Urlaub als „Eisenstein“ auf. : :

Mergen findet, wie hon gemeldet, im Kroll'schGen Theater die erste Aufführung von Franz von Holstein's „Hatideshacht* statt. Am Sonntag treten Heinrih Bötel und Ernestine Heink im „Troubadour“ auf. In dieser Aufführung wird avch Ottilie Collin, die aus ihrer früheren biesigen Wirksamkeit beliebte Dperettensängerin, nah mittlerweile in Wien vollendeten Opernstudien, als Leonore zum ersten Male hier fih hören laffen.

Die Concertsängerin Frl. Emma Hiller aus Stuttgart, welche in dem erften Concert des Stuttgarter Liederkranzes, am 27. Juli, in der Philharmonie mitwirken wird, hat folgerde Kowpo- sitionen zum Vortrag gewählt: Sopran: Arie aus der „Sch{öpfung“ von Haydn und Lieder von Taubert, Jensen und Klengel.

Mannigfaltiges.

Die Arkeit:n an der Potsdamer Bahn nehmen so guten Fortgang, daß die Eröffnung der neuen Wannseebahn, wie die „A, R.-C.* erfährt, in diesem Herbst und zwar am 30, September bereits werde erfolgen können. Augenblicklich wird auf dem Bahn- hofsterrain noch eifrig an der Mauerung des Bahnkörpers, welcher 1,70 m böber als derjenige der Ringbahn angelegt wird, gearbeitet, Die Arbeiten der Ringbahn werden jeßt besonders zwiscen Schöône- berg und Wilmersdorf-Friedenau gefördert.

Die auf dem Tempel!;ofer Felde vom Blitz getroffenen Mannschaften wurden, wie die „N. Pr. Z.* berichtet, in der Monatéversammlung des Vereins Berliner Militärärzte am Dienstag vorgestellt und dabei an dem am s{chwersten getroffenen Grenadier Baers vom Kaiser Franz-Regiment, der als unheilbar in den nächsten Tagen mit Pension entlassen werden wird, die furchtbare Wir- kung eines Blibschlages an einem Menschen, sowie die dem be- dauernswerthen ann zu Th«il gewordene ärztliche Behandlung dargelegt. Baers hat bekanntlich durch den Bliß am Hinter- kopf eine Wunde von der Größe eines Fünfmarkstücks erhalten; sie ift allerdings wieder vernarbt, aber er verliert in Folge der Ver- leßzung immer noch zeitweise das Bewußtsein; überdies sind Theile des Rückenmarks und das Schienbein des einen Fußes durch den elek- trishen S(lag stark in Mitleidensbaft gezogen. Von den ebenfalls in der Versammlung vorgezeigten Uniformstücken des Baers ift der Rock am Rüdckentheil mehrfach durchlöchert, die Helwsp'tze ist gelöst und das Seitengewehr ges{molzen.

Die über die Tegeler Straße sowie über den Schiffahrts- kanal und dessen Uferstraßen führenden Brücken der Ringeisenbahn werden nach Mittheilung der „Voss. Ztg.“ jeßt Behufs Verbreiterung des Bahnkörpers zur Anlage eines dritten und vierten Geleises erweitert.

Eine Ausstellung von Jagd- und Rassehunden, namentlich von Dachshunden, wird nach der „Tägl. R.“ am 26, 27. und 28, September im Garten der Schloßbrauerei zu Shöne- berg statlfinden. Mit der Ausstellung wird eine Prüfung von Vorsteh- und Teckelhunden verbunden, welche mit ersteren in freiem Felde, mit leßteren in künstlihen Dahs- und Fuchsbauten in dem Garten der Brauerei vorgenommen werden foll.

23, Juli, Die neue Kaserne des Lehr-

‘Potsdam, Ka]! welhe seit Kurzem bezogen ift,

íúInfanterie-Bataillons,

ea E D I R

befindet si rechts der Chaussee bei dem Dorf Eibe, eine Wegftrecke von etwa zehn Minuten vom Neuen Palais entfernt. Der Bau ift, wie die „A. R.-C.* mittheilt, in rothen Verblendsteinen aufgeführt und bildet ein Viereck, fodoß der geräumige Kasernenhof in der Mitte liegt, während vier lang gestreckte Einzelkasernen, für jede Compagnie ein Sonderbau, ibn umgeben. Bei Einrichtung der inneren Räume ist auf Luft und Libt, nit minder auf bequeme Verbindungen Be- dat gerommen. Nicht nur das Offizier-, sondern auch das Unter- offizier-Kasino ift sowohl im Büffetraum wie im Speisesaal recht einladend eingerihtet. In b-iden Sälen zieren zahlreiche altdeutshe Kern- und Trinkiprüche in kunstvoll von einem Angehörigen des Bataillons ausgeführter Malerei die Wände.

Potsdam. Dieser Tage sind, mie der „Tägl. R." mitgetheilt wird, die neuen Brücken über die Nuthe bei Nowawes- Neuendorf dem Ve:kehr übergeben worden. Der neue Weg von Potsdam nach Nowawes führt binter dem Güterbahnbof vorbei, ohne daß die Geleise der Bahn überschritten ¿zu werden brauchen, und über die neue Brücke bei der Iutespinnerei. Der Weg von Potsdam nah Neuendorf daçegen führt nach wie vor dur die Alte Königstraße und dann bei der Nutkbe über eine Brücke. Zwischen diesen beiden e f v liegt die viergeleisige, noch im Bau begriffene Eisenbahn- rüde.

Rathenow. Den Gedcnktag seines hundertundfünfzig- jährigen Bestebens beging, wie die „N. A. Z * beri(htet, geftern im engeren Kreise scincr Angehörigen und ohne äußere Feter das Zieten'sche Husaren-Regiment (Brandenburgisches) Nr. 3.

Danzia Am 9. August feiert das 1. Leib-Husaren- Regiment Nr. 1 das Fest scines 150 jährigen Bestehens. Aus diesem Anlaß sind nah der „Danz. Ztg.“ folgende Festlichkeiten ge- plart: Sonnabend, den 8. August, 12 Uhr Mittags: Einhclen der beiden in Stargard garnisonirenden Escadrons; 7 Uhr Abends: Reiterfest in der gedeckten Reitbahn des Leib- Husaren-Regiments; 9 Uhr Abends: gesellige Vereinigung mit Damen im Schütenhause. Sonntag, den 9., 11 Uhr Vormittags: Feldgottesdiens des Regiments auf dem kleinen Exerzierplaßze bei Langfuhr, nach Beendigung des- selben Parade des Regiments zu Pferde daselbst; Mittags: Festessen der Unteroffiziere und Mannschaften; 3 Uhr Nacbmittags: Herren- diner im großen Saale des Sbützenhauses; Abends: Feste der Mann- schaften, Tbeateraufführungen, Tanz

Goldap, 23. Juli. Vor einigen Tagen ift, wie der „N. A. Z." gemeldet wird, in der nahegelegenen Ortschaft Dzingellen ein \hrecklicher Unglücksfall vorgekommen. Zu einer im dortigen Gast- hause veranstalteten BaUfestlihkeit hatte sich eine größere Anzahl von Burschen und jungen Mädcken aus dem Dorfe und dem Nach- barorte Negellen eingefunden. Nachdem Leßtere sich beim Tanze stark erbitzt hatten, begaben sie fich zu einem Brunnen, vm ihren Durst zu stillen. Lider war das Wasser gesundheits\{@ädlich, und sämmt- lie Viädchen erkrarkten in Folge dessen chwer. Während mehrere pon ihren ncch krank darniederliegen, sind drei bereits verstorben.

Preßburg, 23. Juli. Bei dem Bau der Bahnlinie Preßburg— Steinamanger entgleiste, wie der „N. Pr. Z.* telegraphirt wird, in Fclge eines Dammruts®es ein Zug mit vierzehn Lowries und stürzte mit den darauf befindlihen Arbeitern 10 m tief hinab. Sieben Arbeiter wurden nit unezrbeblih verleßt.

Steinamanger (Ungarn), 23. Juli. Auf dem Mars zu einer Frühübung \cheute laut Meldung des „W. T. B.* heute das Pferd des Husarenmajors Grafen Rudolf Wallis. Der Graf wurde berabgeschleudert, blieb in den Steigbügeln bängen und wurde die Straße ent!ang geschleift. Den hierbei erhaltenen Verleßungen ift derselbe bald darauf erlegen.

London, 23. Juli. Wie aus Cherokee (Nord-Amerika) dem „D, B. H.* gemeldet wird, wurde gestern Iowa von einem furht- baren Unwetter heimgesucht, welches viele Orte gänzlich überfluthete und die Einwohner zwang, ihr Heil in der Flucht zu suhen. Eine große Anzabl Häufer und Brücken rourde gänzlich zerstört, die Ernte

vernichtet.

Madrid. Die Stadt Jadraque (Prov. Guadalajara) wurde, nach einem Telegramm der „N. Pr. Z.“, am 22. d. durch eine Feuersbrunst fast vollständig zerstört, Sechs Personen fanden

ihren Tod in den Flammen

Basel, 21. Iuli. Dem jetzt ershienenen amtlihen Bericht der Direktion der Jura-Bahn über das Eisenbabnunglück von Möncenstein it Folgendes entrommen: Der Schaden an Roll- material und am Bauwerk selbst beträgt rund 1 100 090 Fr. ; die Räumungsarbeiten kosteten ungefähr 30000 Fr. An der Hand einer genauen Aufzählung und Darstellung des im Zuge ein- gestellten Rollmaterials wird festgestellt, daß im ganzen Zuge un- gefähr 550 Reisende sich bfanden; davon verunglückten 203, und zwar erlitten 73 den Tod, 130 Verwundungen. Die fünf Wagen, die vom Unheil betroffen wurden, enthielten rund 260 Personen ; von diesen blieben etwa 60 unbeschädigt. Ueber die Ursachen des Unglücks giebt der Bericht keine Auskunft; die Aufklärung dieser Frage wird der amtlihen Untersuhung überlassen. Die Fahrgeschwindigkeit des Zuges betrug auf der Brücke selbst 35 km in der Stunde. Ucber

Ta

den Vorgang der Katastropke sagt der Bericht wörtlich: „Die eiserne Brüde bra, als die erste Lokomotive beim rechts\eitigen Widerlager anlangte. Der Hauptbruch erfolgte zwisben der ersten und zweiten Lokomotive, so wie sie racher lagen. Das auf Seite der Station Mönckenstein gelegene Drittel der Brücke stürzte flußaufwärts und die Vorspannmascbine {lug cäânzlich um. Der übrige Theil, un- aefähr zwei Drittel der ganzen Brücke, auf der Basler Seite, senkte si lothrecht, sammt der Zuglokomotive, dem Gepäckwagen und dem ersten Personenwagen, die sie umshloß. Von den nawtfolgen- den Fahrzeugen gelangten die vorderen auf die oberen Querverbin- dungen und Windfstreben ; diesclben rifsen, hemmten aber augenblicklich den Lauf der binteren Wagen. Hieraus erklärt es ih, daß die fünf vorderen Fabrzeuge dieses Zugtheiles sich aufeinander thürmten und daß die im Gepäckwagen befindliden Angestellten und viele Insassen des ersten Persoxerwagens ih retten konnten; sie waren für einen Augenblick durch den oberen Theil der Brücke ge\{chüßt.“

Luzern, 23. Juli. Die „Köln. Volksztg." meldet aus Luzern : Der siebzehnjährige Telegraphenbote Gehrig if auf der Alpe Fräk- münt am Fuß dzs Klimsenbornfelsens am Pilatus zershmettert aufgefunden worden.

_ Kairo, 23. Juli. Die Feuersbrunst im Abdin-Palast ist heute Nacmittag gelöscht worden. Es gelang der Feuerwehr, den Hauptfaal, - die Zimmer des Kbedive und den Harem zu retten, ebenfo auch das Mobiliar und die Silbergeräthe.

Nach Shluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Wien, 24. Juli. (W.T. B.) Das „Fremdenblatt“ und die „Presse“ wenden sich gegen die jungczechisch en Blätter, welch2 gegen Deutshland heßten und den Dr eibund, der bekanntlih ein rein defensiver Friedensbund sei, als ein zum Schaden Oesterreichs gewobenes Neg schilderten. Das „Fremdenblatt“ giebt der Hoffnung Ausdruck, daß dieses Treiben seinen Zweck verfehlen werde, und daß auch der von den Jungczehen irregeleitete Theil des czechishen Volkes die Weisheit der von dem Monarchen eingeschlagenen und von der weit überwiegenden Mehrheit beider Parla- mente freudig gebilligten Politik erkennen werde. Das Bündniß stehe felsenfest; doch solle kein Theil der österreihishen Völker demselben feindselig gegenüberstehen. Die Jungczechen, welche vollfländig isolirt seien, würden dur das Anstürmen gegen den Friedensbund si selbst politisch zu Grunde richten.

Pest, 24. Juli. (W. T. B) Das Unterhaus über- wies heute den Fall, betreffend die Herausforderung des Abg. Ugron durch den Haupimann Uselac, auf Antrag Beoethy's unter Zuslimmung des Minister-Präsidenten Grafen Szapary in Gemäßheit der Geschäftsordnung des Hauses an den e t Staate ls Derselbe soll prüfen, ob ein Fall der Verleßung der Fmmunität des Unterhauses vorliege.

London, 24. Juli, (W. T. B.) Jn Wisbech wurde der Kandidat der Gladstonianer Brand mit 3979 gegen 3719 Stimmen, welche auf den konservativen Kandidaten Duncan fielen, zum Deputirten gewählt, Die konservative Partei hat hiermit einen Siß verloren.

St. Petersburg, 24. Juli, (W. T. B.) An dem gestrigen Diner in der französishen Botschaft zu Ehren der Offiziere des französishen Geschwaders nahmen im Ganzen etwa 50 Personen Theil, darunter der General-Admiral Großfürst Alexis, der Admiral Gervais mit seinem Generalstab, die Kommandanten der französischen Schiffe, der Marine - Minister, Admiral Tschichatshew, sowie die Minister des Jnnern und der Finanzen, der Verkehrs-Minister, der Adjunkt des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Schishkin, mehrere Admirale, eine Anzahl russisher Marine - Offiziere und die Mitglieder der französishen Botschaft. Während der Tafel brachte der Botschafter de Laboulaye einen Trinkspruch auf den Kaiser von Rußland aus, der Großfürst Alexis einen solhen auf den Präsidenten Carnot und das tapfere französishe Geschwader. Heute wird der Botschafter mit den Mitgliedern der Botschast das Dejeuner an Bord des „Marengo“ einnehmen.

Konstantinopel, 24. Juli. (W. T. B.) Nachdem die Pforte eine Untersuchung zur Ermittelung der Thäter, welche das montenegrinische Mädchen mißhandelten, angeordnet hat, hob die Regierung von Montenegro das Verbot wieder auf, welhes den Malissoren den Eintritt in Karatoprak unterjagte.”

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 24. Juli, Morgens s Uhr.

Eine Zone

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p.

ced. in Millim.

Stationen.

Wind. | Weiter. |

Temperatur

fin ® Gelfius

Tiullaghmore | 764 Aberdeen . . | 758 Christiansund 763 |[WNW 1 Nebel Kopenhagen . | 759 |NW 2 bedeckt Stocktholm . | 758 till wolkig aparanda . | 757 |NO 2 halb bed. osfau. .. | 768 |S 1 wolkenlos

Cork, Queens- town .…. | 766 |WNW 2 wolkig Cherbourg . | 766 |WNW 4 wolkenlos

WNW 5 wolkig NW 2 Dunst

\chläâge.

1) Abends Gewitter, Nachts Regen. Regen. 3) Nachm. Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

niedrigen Luftdrucks mit Norden der Shetlands-Inseln ersheinenden Minimum unter 750 erstreckt sich über das nördliche Europa, während über dem fkontinentalen Europa der Luft- druck dauernd ein hoher ift. eine mäßige westlihe Luftströmung vor In Deutsch- land ist das Wetter meist wolkig und mit Aus- nabme des äußersten Ostens am Morgen kühl; an zahlreichen Orten fielen roieder sehr eratebige Nieder- Da die Depression ihren Einfluß auch auf Norddeutschland ausdehnen dürfte, so ist, besonders an der Küste, zunächst Fortdauer des unbeständigen Wetters zu erwarten, dagegen ist für das südliche Deutschland zunächst heiteres Wetter wahrscheinli.

Anfang des Concerts 6 Uhr.

2) Morgens ftellung 74 Ubr.

4) Nachts Regen,

Park: Großes Doppel-Concert.

einem im

Kroll's Theater.

Male: Der Haideschacht. Franz von Holstein.

Demzufolge herrscht

Täglich : Abends bei desselben.

Dienstag:

brillanter

Großes Concert

Anstalten, unter Leitung seines

Deutsche Seewarte.

761 |NW 1 wolkig 761 till wolkig 761 [WSW 3 heiter winemünde | 760 |WSW 1 |bededcki!) Neufahrwafser 760 |S 1 bedeckti2) Memel ... |_760 |SSO __3 wolkig?)

Der e 0D 2 Regen | ünster. .. | 761 3/bedeckt Karlsruhe. . | 764 5 halb bed. Wiesbaden . | 763 2 wolkig München .. | 764 ill Regen) Chemniy .. | 762 1/Dunst Berlin. . . . | 761 1\wolkig ie 62 2\bedeckt Breslau... |_762__ 2 Regen __ Fle d’Aix .. | 767 3|bedeckt E 2009

| till heitec E l 00

Neumann. cana.

E 28

stellung.

Sonnabend :

Ss Q S 88

S

o SÉESA

1 wolkig mentalkünstlern,

Triedrih- Wilhelmfstädtishes Theater. Neu einstudirt : Komische Operette in 3 Akten von Ioh. Strauß.

Im prachtvollen Park: Großer Doppel-Séöôn- | 7} Uhr. heits-Kongreß. Auftreten von Gesangs- und Instru-

ständigen Musik-Corps des 7. Nc. 125 (Königl Musikdirektor Hr. Prem).

Theater-Anzeigen. G

Lesfing-Theater. Artistishe Direktion: Angelo Sonnabend : Vorher: Der Varbier von Bagdad.

Sonntag, Montag und Dienstag: Anfang 7 Uhr.

Cavalleria rusti- | 58 Male: Tricoche uud

5 Aufzügen von Meilhac und

Dicselbe Vor- | E, Niedt.)

sämmtlicher Spezialitäten.

Die Fledermaus. | des ganzen Garten: Etablissements.

Voranzeige: Donnerstag: Zum

Anfang der Vor- Sonntag: Im Theater: Die Fledermaus. In Gesangs- und Inftrumentalkünstler.

Sonnabend: Zum ersten Oper in 3 Akten von (Helge: Ernestine Heink.)

Sonntaa: Gastspiel des Hrn. Heinrih Bötel und | L des Frl. Ottilie Collin: Der Troubadour.

„Großes Concert“ im Sommergarten, elekirischer Anfang 5t, der Vorstellung 7 Ubr.

Liederkcanzes, zum Besten der Berliner Hrn. Professor Wilhelm Förstler, sowie des voll-

Württ. „Kaiser Friedri König von Preußen“

Belle - Alliance - Theater. Sonnabend: Zum Cacolet.

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor- nehmstes und großartigstes Sommer-Etablifsement den Residenz): Großes Doppel - Concert. Auftreten Brillanie Illumination

Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfarg des Theaters

gänzlih neuer Ausftattung, Dekorationen, Kostümen,

Requisiten u. s. w.: Jung-Deutschland. Eroßes Ausstattungs-Zeitbild ia 4 Akten und 7 Bildern ron Ernft Niedt.

Auftreten erster

Urania, Aastalt für volksthümlicze Naturkunt e. Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof} Geöôffnet von 12—11 Uhr. Täglih Vorftellung im O Ra UGA Theater. Näheres die Anschiag- jettel.

Familien-Nachrichteu.

Verlobt: Frl. Ilse von Kausmann mit Hrn. Major von Goeckingk (Wiesbaden—Graudenz). Frl. Cilly Brockmann mit Hrn. Lieut. Meinrad von Lauchert (Ratibor).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Diakonus Micael (Chemnitz i. S ). Hrn. Landrath von Glafow (Stargard i. P.). Hrn. Syndikus Dr. jur. Bosberg - Rekow (Braunshweig). Eine A Hrn. Rittmeister Boto Sperber (Ham-

urg).

Gestorben: Fr. Marie von Keudell, geb, von Swc&öôn (Bonélack), Fr. Major Elconore Hübner, geb. Milde (Breslau).

Beleuchtung

des Stuttgarter Armen- Musikdirektors

öInf.-Reg.

Posse in

Halevy. (Regie:

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags8- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschlieflich Börsen - Beilage).

ersten Male mit

Erste B

cilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitaa, den 24. Juli

M 172.

Kunft und Wissenschaft.

8, Das Berliner Schulwesen vor 100 Jahren. Mit einer ansprichenden Schilderurg des Berliner Schulwesens

zftiate sib eia im Geselligen Lehrerverein vor vor 200 Jahren E Seminarlehrers

dem Nor age mit gros Fleiße ge

terial sind folgende Mittheilungen entnommen: ie lay A den betbeiligten Kreisen über eine erwartete erboffte Shulreform dachte, geht aus ¿zwei Programmen hervor, welche

gehaltener Vortrag des

einiger Zeit Vem von

Schaeffer.

aus den Fahren 1786 und 179? stammen. In dem

damalige Direktor der Realschule P d Neffe tes Gründers der Anstalt,

Regententugenden, unse:m Friedrich Wilhelm, Seinen Staaten zu vollenden. Und welche Königliche

vollkommnere

hat, dag Œœ dié no9

zweiten der ermähnten Sculprogramme \sprickt rektor des verei o Berlini Ober-Konsistorial-Rath Lüsch@i

wegen

F niemals vollendet, sondern erforderten von Saa s sie nicht als etwas Ver-

Veränderungen und Verbesserungen, wenn altetes und Unbraudbares ge\s&êßt werden follten.

brabte nun der Arfang der Regicrungs8zeii Friedrich Wilbelm's II.

eine croße Verbessecurg in der auf Inregung

it erticteten obersten Schulbehörde, welhe an 22. Fe- A | L „Ober-Schulkollegium*" cinge- Dieser neuen Behörde, in welSer man es thatsähli mit dem erstrebenswerthen Irstitute eines Unierrihts-Ministerium®? zu thun hatte, wurde die allgemeine Oberaufsicht über das gesammte Sghulwescn der preußisGen Monarchie, d. h. über alle Univerfitäten, und Landschulen,

bruar 1787 unter der Bezcihnung

seßt wurde.

Gymnasien, Ritter - Akademien, Stadt- häuser, alle Erziehungs- nahme und ohne Untershied der geshlossen allein blieben die die Schulen der franzöfischen

Religion,

Kolcnie und

Bevölkerung, welche auf eigeaen besonderen Verfassungen berubßten. Alle Befugnisse, welche Friedrih der Große tem von M Jahre verliehen

gingen nunmebr in erweitertem Maße auf das Ober-Schulkollegium cs sid bier um die Verfügung über Ein- ridtung, Unterricct, Lehrbücher, Methobten, die A Verroaltung

chrer ,

um flcißige Aussicht; sollten die

1750 eingesetzten Tutherischen Ober-Kornstistorium

über, und zwar handelte der Schulen, Prüfung und Arstelung der legtere der Regierung zukam, und nur die Magistraîe und Beamten

dieser obersten Schulbehörde pflictmäßig und

Ausführung bringen, fontern es wurde ihr auch die Befugniß

Andreas E s roßen Friedrichs, dem erkabenen Erben Seiner

aw Maas a RoRRA dem Vielgeliebten, ift es aufbehalten, das große Werk der allgemeinen SHulverbefserung in | sie Aufmerksamkeit

und Fürsorge können si die Sculanstalten niht von Ihm verspreden, der hon den Anfang Seiner Regierung mit so vieler Huld und Gnade b:zeihret und dadurch die Hoffnung von Sich E s zu Sei icblinc8geschäft machen werde ?“ Volkes zu Seinem Licblings8geschäf ch Le n und Köllnisßen Gymnasiums, dahin aus, Schulanftalten f ibrer Natur und wegen des Wachsthums der mens{chliWen

und Pensionéanstalten übertragen; militärishen Schulen,

1891.

beigelegt, an alle

Namen des Königs zu erlassen.

Kuno : vom 16, Dezember 1794 ersehen.

bezw.

ersteren äußert Jacob

der Grundwahrheiten auêwendig geübt fein, jede ihnen biblishen Büchern fozleih wendig gelernter gutec Leben Ecwetckangen zur eiweckt Seines In dem

seien

Zeit zu Zeit j tober 1738 und dos Genezral-Land- In der That | 1763

des Freibercn | nicht ohne Interesse.

Bucbstaben lernet und zählet, Lesen lernt, 1 Ge, rent, 2 Gr Fr

Waisen- Au8- auêÑe fowie der jüdischen | li

ohne

gzaeben tverden,

Sechs E foxt Einen

diejen'gen, wel(e dieser Proportion Sechs und welche Acht Pfennige geben sollen. cin méehreres an S@{@ul-Geld zum

hatte,

soweit t; nicht Verfügungen

\chleunig zur | ment von 1787 belafsen wurde.

Landesregierungen j an das ostpreußise Staats-Ministerium, Reskripte urd Befeble im Wie es um das ministerielle Unter- riht8wesen gegen Ende des vorigen Jahrhunderts bestellt war, möge man aus der „Anweisung für die Schullehrer in den Land- und niederen Stadtsculen zu zweckmäßiger Besorgung der ibnen anvertrauten Jugend“ In derfelben wird das Ziel des Unterrichts in folgender Weise spezialisizt: a. Fertigkeit im richtig und deutlich Lesen; b. hinlängliche Ueburg in dem kleinen Katetismus Lutheri, den die Schüler fertig au8wendig gelernt haben müsscn ; c Bekanntschaft mit den Hauptsäßen der Glaubens- und Lebenslehre, | bis so wie sie in dem allgemeinen Katebitmus® vorgetragen und aus der beiligen Schrift erroiesen sind; d. gehörige Bek2nntschaft mit der Bibel, sodaß fie die Hauptstelen zur Erklärung und zum Beweis anführen können.

aufzuschlagen; ein Lieder, Gottseligkeit, und Ermunterungen zum Guten im Gemüth bleiben.“ fünf Punkten müssen fie ferner : f. einige Fertigkeit, leserlih und ortho- graphisch zu schreiben, und g. einige Uebung in den gemeinsten zum Hauswcsen nöthigen Rechnungen erlangt haben. des Schulwesens kommen dann ferner no Besiimmungen des AUgemeinen Landrechtes, die Gymnasien- und Schul- ordnung von 24.Oktober 1713, das Reglement wegen der Teutscen Privat- Shulen in denen Städten und den Vor-Stätten Berlin vom 16. Ok- Schul: Reglement vom 12, August Im Hinblik auf die entspceéenden Verbältnisse der Gegen- wart sind einige Bestimmungen der beiden leßtgenannten Reglements Bzazüglih der Höbe des Schulgeldes wird rämlih im Jahre 1738 für die Berliner Privatschulen festgesetzt, daß insgemein wöhentlich gegeben werden solle; für ein Kind, so die bis 9 Pf, das Bu@®stabiren und das sMreibet, die SHulen auf in den Flecken und Dörfern, als auch in den Amts- und kleinen Land- Städten, bestimmt das 1763er Reglement: betrifft, so soll für jedes Kind, bis es zum Lesen gebracht wird, im Winter S:hs Pfennige, wenn es aber zum Lesen gckommen, Neun Pfennige und wenn es schreibet und rechnet, Ein Groschen wöHent- In den Sommer-Monaten dagegen wird nur Zrrey Drittheil von diesem angeseßten Schulgelde gerechnet, fodaß Pfennige welchÞe

Ist etwa an ein und dem anderen Orte

führet, so hat es dabei auÿ ins künftige sein Bewenden.“ Zu damaliger Zeit genofsen die Lehrer in Folge der äußerst dürftigen Einkommen Steuerfreiheit, welche ihnen auß in dem Accise-Regle- Während die fogen. „Parochial- \Lulen* Berlins vor hundert Jahren, und zwar hauptsählih in Folze

und Konsifstorien, auH stimmungen des

einen wahrhaft

7 1811+ Pabl in

1784 bis 1833; 1794, in

nabm; Michaelis

Au müfs:n Stelle in den Vorraih aus- ihnen im ganzen vom Böjen Außer diesen

aufgegebene damit von Berlin aus Abratbungen

wobei 6) Naturleßre, Für die Regelung | Allecrlei ; in Betracht die einschlägigen

heitslehre 1 Mal

Re cerbielten ihre

zuglei

1 Or G Ps das fowohl

dem Lande,

„Was das Schulgeld

in der Nôbe des

inspektoren und v:rminoW;tenu, denn,

gegeben, nad 1 S:. Petri, einer

gegeben, nunmeßro

im Winter ge Neun Pfennige Groschen gegeben,

Besten der Schulmeister einge-

machers und von

\chafen.

der Dorotheeustadt, 1756 bis 1805 ; Graeve der Aeltere, welchem

um dem Aberglauben zu steuern, 7) Brief- nah Heinsius 3 Mal wöchenilih ; 8) SHönschreiben 7 Mal wöchentlich{; 9) Rechnen nah Michaclis' Rechenbuthz nungen alle 14 Taxe 1 Mal; 11) Lesen, Bu(stabiren und Bu(bstaben- kenntniß so oft als nötbig; Hecker's Lesebuch 1. Theil; 13) Singen 3 Mal wöBentlich ; 14) Besund-

das neue Iahbrb

der unzureihenden Besoldung der Shulhalter, wel®e den Be-

unterstellt waren, \sich in befanden, wiesen die

1738 er traurtgen

Reglements Zustande

besseren Elementar- oder Parochial-Bürgershulen einen erfreulihen Blütbezuftand auf. Dutstein, Sc(üler Hccker's, Nikolaikir@bof 3, seit 1780, + 1828; Kotbike, eleihfalls ein S(üler

Leiter derartiger SWwulen waren zu jener Zeit :

Hecker's, Markgrafenstr. 83, seit 1784, der Bernauerstraße, 1778 bis 1827; Sévtvanz auf Kreush auf der Friedrichstadt, Scharrenstr. 14, von 1766 Sobn die Sg9hule über-

D) Z c. oder ODreédener Strafe

Jahre fein

in der Ridsdorfer

seit 1782. In der SHule des Leßtgenannten wurde nah einem aus dem Iaßre 1870 stammenden Plane in folgendea Fächern Unterricht ertheilt: 1) Religion und Moral wöhenili% 4 Mal nah biblishen Er¡ählungen; 2) Landesgefeze wöentlih 1 Mal nah Funk's Aus- zug; 3) Erdbeshreibung wochentlih 3 Mal.

Der Unaterriht geht

zu den brandenburgishen Provinzen, wobei das

Widchtigfte ous fremden Ländern berührt wird; 4) Geschichte des Vaterlandes 2 Mal wöventlih; 5) Naturgeschichte 2 Mal wöHentlich, nur Gegenstände des

betrachiet weiden; nach Gögzen's und deutshe Sprache

täglihen Lebers und Rechtsreiben 10) Anfertigung d:r Rech- 12) Franofisch{ 4 Mal wötentlich nach

wöHentli® nah Faust und Hufelandt, Ein noch

öheres Ziel ft:ckten sih die besseren Privatschulen jener Zeit, die etwa in dem Range unerer höheren Knaben- und Mädhenschulen standen und als die eigentlichen Bürgershulen Berlins anzusehen waren ;

Konzession unmittelbar von dem Magistrat. Die

bervorrazenderen unter ihnen waren die beiden Hartung’\{Wen Schulen ia der Brüdersiraße, die Maier’she Familienshule bei der Ger- traudtenbrüdcke, vie Schulen von Arendt in der Leipzigerstraße, von Bencdictus an der Eke der Brüderstraße und der Neumannsgasse, von Sehbse in der Poststraße, Hokenhbelz in der Vischoftftraße, Jähns

Spittelmarktes, Splittegarb in der Vreiten Straße.

Den Krebsschaden des damaligen Berliner S&ulwesens bild2ten aber die sogen. „Wink n Zahl n ärff e nungen, noch die doppelte Aufsicht Seitens der geistlichen Shul-

elshulen“, deren Zahl weder die \chärften Verord- Seitens der Polizei - Kommissare einzuschränken . r J ". A S Y Yo Y e wie Ober-Konsütorial-Nath Teller als Propst von der drei geistliczen und Schulinspektoren der Haudt-

statt, felbst bezeugt hat, gründete damals in Berlin eine Schule oder Pension, wér da wollte. baftians-Parochie Winkelsculen, die von einem alten Mädchen, von vier Wittwen, von der Frau des Visitators am Okerbaum, von der Frau eines Uhr-

Noc5 im Jahre 1798 gab es in der Ses

neben aht konzessioairten Schulen ecben'o viéle

einem Posamentiergesellen gehalten wurden, und erst undert hat bier den wünschenswerthen Wandel ge-

i525 A

1. UntersuGungs-Sahen.

2 G Buffellungei u. dergl.

3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Auzeiger.

OVDVDII-10D

Kommandit-Getells(aften auf Aktien u. Aktien-Gesfell\®. . Erwerbs- und Wirtßschafts-Genossen{chaften.

. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

. Bank-Ausweife.

Verschiedene Bekanntmachungen.

“{) Untersuhungs-Sathen.

[25443] Steckbrief.

Gegen den Arbeiter Meinhold Rosenau, am 27. Februar 1869 zu Gablone geboren, welcher sich verborgen bält, foll eine durch Urtbeil des Königlichen Sw{öffengerichts I. zu Berlin, Abtb, 92, vom 14, Juni 1890 erkannte Gefängnißstrafe von fünf Tagen volisireckt werden. Es wird ersu{t, denselben zu verbaften und in das nächste Strafgefängniß ab- zuliefern und zu den Akten 92 D. 469. 90. Rach- rit zu geben. :

Berlin, den 1s. Juli 1891,

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 92.

[25441] Steckbrief.

Gegen den Arbeiter Johann Ruzynski, am 1, November 1870 zu Rommen geboren, welcher si verborgen hält, soll eine durch Urtheil des König- lichen Sch{öffengerihts I. zu Berlin vom 19. August 1890 erkannte Gefängnißstrafe von zehn Tagen voll- streckt werden. Es wird ersuch{t, denselben zu ver- baften, in das nächste Strafgefängniß abzuliefern und zu den Akten 92 D, 638, 90 Nachricht zu geben.

Berlin, den 16. Juli 1891.

Königliches Amtsgerit I. Abtheilung 92.

[25442] Steckbrief.

Gegen den S{miedegesellen Dienstknecht August Wielaud alias Albert Mielke, am 3, Mai 1867 zu Dieck geboren, welcher sich verborgen bält, ist die Untersuchungshaft wegen vorfäßliher rechtswidriger Sawbeschädigung verhängt. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das nächste Gerihts- gefängniß abzuliefern. i

Kremmen, den 20. Jreli 1891.

Königliches Amisgericht.

[25445] Beschluf. / E In der Strafsache gegen den Bäcker Friedrich Wilhelm Kämmerer, geboren zu Brücken am 1, März 1863, wegen Wehrpflichtentziehung, wird da der Angeklagte wegen des Vergehens gegen 8. 140 Absag 1 Nr. 1 des Strafgeseßbuchs durch Urtheil der Strafkammer Königlichen Landgerichts zu Nordhausen vom 23. Februar 1887 zu einer Geldstrafe von 160 (einhundert und sechzig) #6 eventuel 32 Tagen Gefängniß und in die Kosten des Verfahrens (53,14 A) rechtskräftig verurtheili worden ift, das im Deutschen Reiche befindlide Vermögen des Angeklagten mit Beschlag belegt (§8. 495, 420, 326 der Straf-Prozeßordnung). Nordhausen, den 14. Juli 1891. Königliches Landgericht, Strafkmmer. v. Hassell. Weber.

Dennhardt. [25444] Beschluß. Auf Bericht des Landgerichts-Raths Walther auf Antrag ‘der Kaiserlihen Staatsanwaltschaft, wird

Fahnenflühtigen Serafin Jenuy, Sohn von Nikolaus und Marie Miesh, geboren zu Egisheim, Kreis Colmar, bis zur Höbe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. E Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver- fügung im Deutschen Reichs-Anzeiger sowie in Elsäfser Tagblatt verordnet. Colmar, den 9. Juli 1891. :

Kaiserliches Landgerit, Strafkammer,

gez. Isemann. Liebler. Walther.

Beglaubigt: i (L, 8.) Der Landgerichtssekretär: Diebels.

7

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[25465] Zwangsverfteigerung. i Im Wege der Zwangévollstrekung \oil das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 66 Blatt Nr. 2620 auf den Namen des Agenten jeßigen Rentiers Wilbelm Franke, eingetragene, in der Bandelstraße Nr. 16 belegene Grundstück am 15. Oktober 1891, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerit, an Gerictéstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C, Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden, Das Grundftück ift 6 a 4 qm groß und mit 7870 4 Nuzungswerth zur Ge- bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigie Abschrift des Grundbuÿblatts, etwaige Abschäßungen und andere das GSrundstücck be- treffende Na@weijungen, sowie besondere Kaufbedin- gungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda [lüzel D, Zimmer 42, cingesezen werden. Alle Real- erechtigten werden aufgefordert, die nit von selbft auf den Ersteher übergebenden Ansprüche, deren Vorhan- densein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versieigerungsvermer?s nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen , wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Seboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widersz rit, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksi{tigt werden und bei Ber- theilung des Kaufgeldes gegen die berüdsih- tigten Änsprücke im Range zurücktreten, Die- jenigen, welhe das Gigenthum des Grundstücis be» anfpruchen, werden aufgefordert, vor Shluß des Vere steigerungstermins die Einstellung des ersahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfoigtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 19, Oktober 1891, Nachmittags 12¿ Uhr, an obenbezeih- neter Gerichtsstelle, verkündet werden. Die Ter-

das im Deutshen Reiche befindli&e Vermögen des

mine zur Verste\ytrung am 21, September d. Is.

und zur Zuschlag8-erkündung am 24. desselben Monats werden aufgehoben.

Berlin, den 9. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 953,

[25603] Auszug aus der Versteigeruugsbvekannt- machung, offentliche Ladung und Zustellung.

In Satze: Sparkasse Parsberg (Beschlagnahme- gläubigerin) gegen Nigl Johann, Wirth in Willen- hofen, Beshlagnahmeschuldner, wegen Forderung, nun Subhastation, werde i als vom K. Aits8gerichte Pars8berg (Prozeßgerit) aufgeslellter Versteigerungs- beamter Samstag, den 21. Novcmbex 1891, Vormittags 9 Uhr, in einem dex oberen Zimmer des Ferstl’scheu Gasthauses zu Willen- hofen das beschlagnahmte Anwesen des genannten Sculdners Haus-Nummer 17 in Willenhofen, ge- legen in der Steuergemeinde Willenho*fen, getrennt nah folgenden vier Gruppen :

A.

0,068 Hekt, Gebäude, Plan-Nr. 24, Wohnkbaus mit Stallung, Backofen, Abtriit, Pflanzgäctl und Hofraum,

0,082 Hekt. Garten: Pl.-Nr. 25,

6,999 Hekt. Accker: Plan-Nr. 235 ab, 4421, 451, 188, 206, 229, 483 a,

0,644 Hekt. Wiese: Plan-Nr. 497, -

4,942 Hekt. Waldungen: Plan-Nr. 234, 511,

0,106 Hekt. Oedungen: Pian-Nr. 279 b, 433 b, nebst ganzem s aen ad

0,644 Hekt. Acker : Plan- Nr. 280 a, 0,133 Hekt. Waldung: Pian Nr. 280 b; C

1,513 Hekt. Aecker : Plan-Nr. 245 a b, 246 b, 0,072 Hekt. ODedung: E 246 a;

0,201 Hekt. Aecker: Plan-Nr. 183F, 185 a,

0,037 Hekt. Dedung : Plan-Nr. 185b, öfentlih im Zwangêwege an den Meistbietenden versteigern.

Bei der Gruppe A kommen mit zur Versteigerung die verhypothekirten Mobilien: 2 Ochsen, 2 Kühe, 1 Kalbe, 1 Pflug, 1 Wagen und dis sämmtliche Stadeleinrihtung, dann die geseßli®¿n Mobiliar- pertinenzien. i :

Der nähere Beschrieb der Str Hsobjekie und die vorläufig bekannten Versteigeru"», gsbedingungen, sowie die aus den Vollstreckungsakte, zu entnehmenden Auf- shlüsse über die Ansprüche, welhe im gerirgsten zu- lässigen Gebote Deckuno finden müssen, und über den Beirag der zu übervymenden Hypotheken können bei mir bis zum Ter“,nine erholt werden, :

Zu den zu Dk ¿rnehmenden Hypotheken auf Gruppe A gehören av Wohnungsrechte nebst Anspru auf Verpfleo\ng in Krankheitsfällen für die 3 Brüder des oigen Schuldners Namens: i

Alois Nigl, zur Zeit angebli in Ameazika, Andreas Nigl, zur Zeit angeblich bei Nürnberg

279 a c,

8D,

Anton Nigl, Dierstkneht, zuleßt in Königs- müßle, deren näherer Aufenthalt unbekannt ift.

Für diese Wobnungsrehte 2c., deren zu berechnen- der Kapitalswerth mit in das Mindeitgebot fällt, ist im HypotlekenbuGwe kein Werihsans{lag einge- tragen und erhebe ich den jährlihen Werth hiefür in einem Vortermine am Freitag, den 20. No- vember 1894, Vormittags 9 Uhr, in meinem Amtszimmer dur Einvernahme der für Willen- bofen aufgestellten Sätzer, gegen deren Wahl rebt- zeitig an ubringende Erinnerungen zulässig sind.

Zu diesem Termine find die 3 genannten Brüder hiermit êfentlih geladen und werden sie zugleich zur Wahrung ibrer sonstigen Rechte im Verstcigerung®- termine verständigt mit dem Beifügen, daß der An- trag auf Anwesensbeshlagnahme am 28. April 1591 gestellt wurde. E Parsberg in Bayern, den 10. Juli 1891, Alois Nürbauer, K. Notar. [25467] Vekauntmachung. e

Das Verfahren der Zwangsversteigerung, betref- fend das Granowsfky’she Grundstück, Srundbduch von der Königstadt Band 96 Nr. 4743 Linienstr. 63, und die Termine am 19. August 1891 werden aufgehoben.

Werlin, den 16. Juli 1891, | :

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 92, [13514] Aufgebot. : :

Auf Antrag des Dienstmädhens Caroline Vötel, früher in Kiel, wird der unbekannte Inbader des angeblich virloren gegangenen, auf den Namen der genannten Antragstellerin lautenden Sparkassenbuch8 Nr. 19 315 der Kieler Spar- und Leibkasse über ein Guthaben voa 49 4 24 » einschließli der Zinsen bis 1, April 1891 hiedurch aufgefordert, !pate]tens in dem auf Dieuftag, den 29. Dezember d. J-.- Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anve- raumten Termin seire Rechte anzum-lden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalis dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Kiel, den 26. Mai 1891, i

Königliches Amtsgericht. I. 0G Doe Veröffentlicht: Wiese, Gerichiss@reiber,

089 L i u A Antrag des Shulvorftandes der Gemeinde Siedlikow wird der Inhaber des angebli verloren gegangenen Sparkassenbuches der Sparkasse deF Kreises Kempen zu Kempen Nr. 310, ausgestellt für die Schulgemeinde Siedlikow (Kreis Scild%ecg) über noch 153 Æ, aufgefordert, fpätestens in Auf- gebotstermine am 16. Januar 189S, Vorm. 94 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Spzr- fassenbuch vorzulegen, widrigenfal& dasselbe auf Antrag für kraftlos erklärt werden wird,

Kempen (Pojen), den 17. Ju*l, 1891.

in Arbeit,

Königliches A” ragericht.