1891 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Jul 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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Königreich Preußen,

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : auf Grund des §. 28 des Landesverwaltungsgeseßes vom 30. Juli 1883 (G.-S. S. 195) den Regierungs-Rath von Haugwiß zu Wiesbaden zum Mitgliede des Bezirks- ausshuses in Berlin und zum Stellvertreter des Präsidenten desselben im Vorsig dieser Behörde mit dem Titel „Ver- waltungsgerihts-Direktor“ auf Lebenszeit zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt: dem Kreis: Physikus Dr. med. Staffhorst zu Dels, den Kreis-Wundärzten Dr. med, Benedix zu Neisse und Dr, med, Keßler zu Salzgitter, sowie dem praktishen Arzt Dr. med, Reinhardt zu Moriß- burg den Charakt:x als Sanitäts-Rath zu vez leihen,

inisterium für Handel und Gewerbe.

Der Berg-Assessor Siegemann bei dem Hüttenamt zu Clausthal ist zum Hütten-Jaspektor, und :

die Berg: Assessoren Szumski bei ter Berginspektion zu Grund, Salomon bei der Berginspektion zu Jbbenbüren, Dr. Schulz bei der Berginspektion zu Clausthal, Liebrecht bei dem Steinkohlenbergwerk Friedrichsthal sind zu Berg- Jnspektoren ernannt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der ordentlihe Professor an der Universität zu Breélau Dr. Adolf Gaspary ist in gleiher Eigenschaft in die philo- sophishe Fakultät der Üniversität zu Göttingen verseßt worden.

Den ordentlichen Lehrern Franz Westhofen am Real- Progymnafium zu Biebrich a./Rh., Julius Esau am Real- Progymnasium zu Biedenkopf, Richard Hauschild am städtishen Gymnasium zu Frankfurt a./M., Anton Lücken- bah am Gymnasium zu Montabaur und Dr. Foseph Bed am Realgymnasium zu Posen ist der Titel „Oberlehrer“ bei- gelegt worden.

Königliche Universitäts-Bibliothek. Bekanntmachung.

Die reglementemäßige Zurücklieferung aller aus der Universitäts-Bibliothek entliehenen Bücher findet in der Woche vom 3. bis 8. August statt.

Berlin, den 24. Juli 1891,

Der Direktor. Erman.

Angekommen: Seine Excellenz der kommandirende

Admiral Freiherr von dex Goltz.

Nichtamlliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 25. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen am 23, Juli Abends in Karlsö ein und gedachten heute die Reise füdlih fortzuseßen.

Für die Dur(führung der Schulreform auf Grund- lage der von der Dezember - Konferenz gefaßten und von Seiner Majestät dem Kaiser und König ge- billigten Beschlüsse ist die wichtigste Vorbedingung die Neuregelung des Berechtigungswesens der höheren Schulen. Ueber diese Vorbedingung ist theils durch Schrift- wesel zwischen den einzelnen Ministerien, theils in Sißungen des Staats-Ministeriums eingehend verhandelt und nunmehr eine Verständigung dahin erzielt worden, daß den Abiturienten der Ober - Realshulen in Preußen der Zugang zu dem Bau- und Maschinenbaufach, Bergfah und Forstfach, sowie zu dem Studium der Mathematik und Naturwissenshaften mit der Aussiht auf Anstellung als hrer eröffnet werden soll. Dasselbe wird im Dienstbereihe des Reichs für das Post- und Telegraphenwesen, für den Marineschiffbau und den Marineshiffsmaschinenbau geshehen, Die Ober- Realschulen werden also den Realgymnasien bezüglih der Berechtigungen im Wesentlichen gleichgestellt werden.

Was die höherenBürgerschulen betrifft, so wird das Neifezeugniß derselben in Zukunft zu dem gesammten Subalterndiens berehtigen, während dies bisher nur für den Justiz-Subalterndienst der Fall war. Damit wird die höhere Bürgershule auch in solhen Landestheilen Fuß fassen können, welche in industrieller und gewerblicher Hinsicht weniger entwidelt sind, .

Ueber einzelne Spezialfächer, z. B. die Landmesser, sind die Verhandlungen noch nicht abges{lossen.

Die Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Militärdienst wird so geordnet werden, daß für die Schüler der neunjährigen Vollanstalten sowie der bisher sieben- jährigen Anstalten der Vorzug aufhört, den Befähigungsschein durch bloße Versezung nach Ober:Sekunda ohne Prüfung zu erwerben Es wird fkünftig an allen Anstalten nach Abs{luß cines sehéjährigen Lehrkursus eine Prü- fung unter Vorsit eines Kommissars der Staatsbehörde abgehalten und die Ertheilung des Befähigungsscheins für den einjährigen Dienst von dem Bestehen derselben abhängig ge- macht werden. Hiermit wird eine Ungleichheit beseitigt, welche die Verbreitung der höheren Bürger]chulen hemmte, da deren Abiturienten bisher allein, um den Befähigungsschein zu er- langer, eine volle Prüfung bestehen mußten.

Der Kaiserliche Botschafter am Königlich spanischen Hofe, Freiherr von Stumm hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungirt der Legations-Rath Prinz von Thurn und Taxis

Der Königliche Gesandte beim päpsilihen Stuhle, Wirk- lihe Geheime Rath von Schlözer hat einen ihm Allerhöthst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungirt der Legations-Sekretär von Reichenau als Geschäftsträger.

Der Königlich {hwedisch norwegische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Lagerheim hat einen ihm be- willigten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit des- selben fungirt der Legations: Sekretär Gude als Geschäfts- träger.

Der General - Lieutenant John von Freyend, Com- mandeur der 2. Division, hat Berlin wieder verlassen.

Sachsen.

Dresden, 24. Juli. Seine Majestät der König hat nah dem „Dr. J.“ heute in einer im S{losse zu Pillniß dem Königlih spanischen Botschafter am Hofe zu Berlin Grafen von Bañuelos ertheilten Partifular-Audienz aus dessen Händen das Schreiben en!gegengenommen, durch welches derselbe als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am hiesigen Königlihen Hofe beglaubigt wird.

Württemberg.

Friedrihshafen, 24, Juli. Der gestrige Namenstag Zhrer Majestät der Königin wurde, wie der „St.-A. f. W.“ mittheilt, von Höchstderselben in der Stille gefeiert. Jhre Majestät empfing zahlreihe Glückwünsche von Nah und Fern und wurde durch prachtvolle Blumenspenden erfreut.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Gotha, 24. Juli, Dem Landtage für das Herzog- thum Gotha ist der „Goth. Ztg.“ zufolge gestern eine Vor- lage zugegangen, welche 21000 Æ Subvention für das Herzogliche Hoftheater fordert. Dieser Betrag stellt sieben Zehntel der vom Gemeinschafstlihen Landtage abgelehnten 30 000 M dar, d. i. der Antheil, welcher von jener Summe auf das Herzogthum Gotha entfällt.

Hamburg.

Hamburg, 24, Juli. Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich hat si, wie der „Hamb. Corr.“ mit- theilt, mit dem Prinzen Waldemar heute Vormittag auf dem Hamburger Dampfer „Delphin“ von Glüdckstadt nach dem bei Brunshausen ankernden Schnelldampfer „Columbia“ Gs is um mit diesem Schiff die Reise nach England zu machen.

Oesterreich-Ungarn.

_ Wien, 25. Juli, Gegenüber den Vermuthungen ver- schiedener Blätter über die Ursache der Reise des Minister- Präsidenten Grafen Taaffe an das Kaiserliche Hof- lager in JF\chl konstatirt das „Fremdenblatt“, es sei konstitutionelle Uebung, daß der Kabinets:Chef am Schlusse der Session über die Ergebnisse derselben dem Monarchen be- rihte, was niht ausschließe, daß auch die jüngsten Vor- kfommnisse in Prag zur Sprache kämen.

Demselben Blatt zufolge hat der Finanz-Minister Dr. Steinbach die Geheimrath?-Würde erhalten.

Der Reichsrath tritt, wie „W. T. B.“ meldet, im Oktober, die Landtage im Dezember zusammen.

Bei einem gestern in Prag zu Ehren der daselbst an- wesenden polnischen Gäste gegebenen Rout gab im Namen des Aftionscomités der Ausstellung Sedlak dem Wunscke Aus- druck, daß die Vertreter aller ösierreihishen Slaven während der Anwesenheit des Kaisers auf der Aus- stellung ihm auf dem der Friedensarbeit geweihten Boden ihre Huldigungen darbringen möchten. Die Aufforderung wurde von den Anwesenden mit stü:mishem Beifall auf- genommen.

Jn der gestrigen Sißung des ungarischen Unter- hauses spra bei der weiteren Debatte der Verwaltungs - vorlage Graf Apponyi für die Vorlage und führte aus, wenn Ungarn in dem tausendjährigen Kampfe um das natio- nale Dasein sih behauptet habe, so danke es dies dem Umstande, daß die Nation sihch stets den Anforderungen westlicher Civilisation angepaßt habe. Wie seit 15 Fahren, seien er und die Veitgliezer seiner Partei überzeugt, daß den Ucbel- ständen der Verwaltung nur durch eine Verstaatlihung abzu- helfen sei. Die legale Macht der Regierung zu stärken, sei für die an Zahl geringe ungarische Nation cin unabweisbares S Die Rede des Grafen Apponyi fand lebhaften

eifall.

Großbritannien und Frland.

Das Oberhaus nahm gestern die Fabrikbill und die Unterrichtsbill in dritter Lesung an. Jn Hull lief am Mittwoch in Gegenwart zahlreicher geladeuer Gäste der neue Kreuzer „Endymion“ vom Stapel. Der Kreuzer hat einen Tonnengehalt von 7350 t, Duplexmaschinen von 12 000 Pferdekräften und vermag bei vollem Dampf 20 Knoten in der Stunde zurückzulegen. Der „Endymion“ ist 360 Fuß lang, 60 Fuß breit und hat einen Tiefgang von 23 Fuß 9 Zoll. Den Taufakt vollzog Lady Salisbury.

Frankreich.

Paris, 25. Juli. Der Präsident Carnot empfing laut Meldung des „W. T. B.“ gestern Vormittag den Vor- sigenden der Vereinigung der französishen Schüßengesellshaften Merillon, welcher ihm den Vertreter der italienischen Schüßen Lazzaroni und drei andere Delegirte der zum Schüßenfest nah Lyon gekommenen Ftaliener vorstellte.

Der Minister des Auéwärtigen Ribot wird morgen dem Ministerrath das Verzeichniß der beim diplomatischen Corps beabsichtigten Veränderungen unterbreiten.

Trotz der Einwendungen des Marine-Ministers Barbey hat sih die Budgetkommission bezüglih des Marine- budgets mit 9 gegen 8 Stimmen im Prinzip für die Vorschläge Brisson's ausgesprochen. Dieser Bes{luß der Kommission wird als ein Protest gegen das Verhalten Barbey's aufgefaßt, der die Vorschläge Brisson's abgelehnt habe, ohne andere Vorschläge zu machen,

Während die Mehrzahl der Blätter die Begegnung der französischen und russishen Flotten in Kron- stadt sehr herzlich bespriht, warnt der „Temps“ vor

als Geschäftsträger.

Uebershwänglichkeit. Frankreich und Rußland be-

: gebundene Marshroute, keinen ge riebenen Vertrag. Rußland werde immer nur rein russishe Politik treiben. Die europäishe Konstellation habe jedoch die beiden Mächte zu einer stillschweigenden Verständigung gedrängt, welhe einen wirksamen Faktor des liner bilde. Der hiefige Munizipalrath hat einz timmig eine Tagesordnung angenommen, in welcher dent Munizipalrath von St. Petersburg anläßlih des dem franzöfischen Geschwader bereiteten Empfanges die herz= lihsien Sympathien ausgesprochen werden,

Wie aus Vi y gemeldet wird, hat die Konsultation der Aerzte ergeben, daß das Allgemeinbefinden des Kaisers Dom Pedro befriedigend set. Diz2 Wunde am Fuß fängt an zu heilen. Dom Pedro verläßt täglich das Bett und wird in nächster Zeit auch ausgehen können.

Rußland und Polen.

Das Ministerium des Jnnern hat, wie nach der „A. R.-C.“ verlautet, in Uebereinstimmung mit den Ministerien der Finanzen und der Justiz ein Projekt ausgearbeitet, wona die Thätigkeit und die Operationen der bestehenden sowie der in Zukunft zu begründenden Ver sicherungsgesellschaften einer gewissen Beaufsichtigung Seitens der Regierung unterworfen werden sollen. Kein neuer Beschluß dieser Gescllschaften darf zukünftig ohne Bestätigung und Gznehmigun der Regierung ausgeführt werden. Das ! erwähnte Projekt wird demnächst bei dem Reichsrath eingebraht werden.

Zur Städte-Reform wird dem „R. Westn.“ aus St. Petersburg geschrieben, daß, nahdem die wichtigsten Grundsätze in den Departements des Reichsraths durchgesehen. worden, das Geseßesprojeft an die Gouverneure versandt worden

[iben reine

sei, damit dieselben sich darüber äußerten, ob es nicht nöthig erscheine, irgend welche den lokalen Bedingun- gen entsprehende Ergänzungen zu mahen. Dabei

wird den Gouverneuren vorgeshlagen, Falls sie es für nöthig halten, zu diesem Zweck Konferenzen aus den Stadthäuptern des betreffenden Gouvernements zusammen- zuberufen. Die betreffenden Aeußerungen find zum Beginn der Legislatur-Periode nach St. Petersburg zu senden. Der Gouverneur von Lioland hat eine derartige Konferenz der Stadthäupter Livlands auf den 15. Juli (a. St.) cr. nah Riga zusammenberufen. Schweiz.

Das Gericht des Kantons Tessin hat den ftalienischer Anarchisten Malatesta wegen Bruchs der Landesverweisung (Malatesta ist im Jahre 1879 wegen Bedrohung des Lebens des Königs Humbert aus der Schweiz ausgewiesen) zu 45 Tagen Gefängniß verurtheilt. Gegen die von Ftalien verlangte Auslieferung hat Malatesta beim Bundesrath Einspruch erhoben.

Niederlande.

Die Wahlen zur Zweiten Kammer sind nunmehr beendet. Jn Almelo wurde der Katholik Schaepman gewählt. Die neue Kammer besteht somit, wie dem „W. T. B“ aus dem Haag gemeldet wird, endgültig aus 54 Liberalen, 1 Radikalen, 25 Katholiken und 20 Antirevolutionären.

Luxemburg.

Luxemburg, 24. Juli. Staats-Minister Eyschen gab heute zu Ehren des diplomatischen Corps einen Lunch, bei welchem der Gesandte Oesterreih:Ungarns einen Trink- \pruch auf das Wohl des Großherzogs ausbrachte. Minister Eyschen beantwortete denselben mit einem Toast auf die befreundeten Fürsten und Staatsoberhäupter, in welchem er nah dem Drahtberiht des „W. T. B.“ sagte: Luxemburg gehe aus der Uebergangs3zeit beruhigt und befestigt hervor: Der Großherzog halte die nationale Fahne hoh. Die An- wesenheit der Vertreter der Mächte beweise, daß dieselben die Van Gesinnungen des Großherzogs theilen. Luxem- burg werde alle Zeit den Mächten dankbar sein, welche das shwache Rohr unter hundertjährigen Eichen respektiren und- Ihügßen.

Türkei.

Der „Standard“ meldet aus Philippopel: Die formelle Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der Pforte und der englishen Regierung Behufs Herstellung eines Einvernehmens über die egyptischen Angelegenheiten würde, da Lord Salisbury demnächst seinen Sommerurlaub antrete, voraussihtlih bis zum Herbst vertagt werden.

Serbien.

Belgrad, 24. Zuli. Der König Alexander hat dem Könige Milan vor seiner Abreise mitgetheilt, er werde nach Paris kommen und alsdann mit seinem Vater ein Bad besuhen. Heute früh ist der König Alexander in Reni auf russishem Gebiet ein und wurde von der Bevöl- kerung und den Behörden fehr herzlih empfangen. Nach ein- stündigem Aufenthalte in Reni segte der König mit dem rus- sischen Hofzuge die Reise nah Kiew fort.

Afrikïa.

__ Die Londoner „Morning Post“ bringt einen längeren Artikel über die geplante Victoria Nyanza-Eisenbahn:

_ Der Beschluß der Regierung“, so heißt es darin, „den Bau einer Eisenbahn von der Küste nach dem Victoria Nyanza zu unterstüßen, ist das Resultat einer von G: okbritaynien auf der Brüsseler Konferenz abgegebenen und in der Brüsseler Acte bestätigten Zusaze. Die Nation hat dieselbe zu erfüllen. Wenn das Parlament nicht die Kosten und Verantwortlichkeit des Baues der Bahn übernehmen wil, fo muß eben ein anderer Ausweg gefunden werden. Zu diesem Zweck türfte sich wohl die britische Oft- Afrika-Gesellichaft sowohl in Hinsicht auf ihren ausgedehnten Ver- waltungsapparat wie auf die ihr im Freibrief zugestandenen Vorrechte am Beften eignen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Gesellschaft im Laufe der Zeit ihren Nutzen von dem Unternehmen ziehen und auch die sih aus demselben ergebende Ausdehnung des Handels Manchester und den anderen großen Industriccentren zu Gute kommen wird. Victoria Nyanza is von der Küste etwa 480 Meilen ent- fernt, doch würde die Route, welche eine Eisentahn einzuschlagen hätte, dicse Strecke auf wenigstens 530 Meilen verlängern. Der

Boden erhebt sich von der Küste aus alimäbhlich die ersten 300 Meilen hindurch bis zu einer Höhe von -7000 Fuß über dem Meeresspiegel, worauf wi:der eine allmählihe Abstufung

bis zu dem Spiegel des Sces eintritt, welher etwa 3850 Fuß über dem Meere liegt. Die Linie bietet in den ersten 300 Meilen feine ernstlichen tehnishen Schwierigkeiten und zudem ift das Land jeßt so genau bekannt, daß man eigentlich sofort mit dem Bau be- ginnen könnte, ohne das Ergebniß einer allgemeinen und nothgedrungen einen bedeutenden Aufschub verursahenden Vermessung abzuwarten. Die Hauptscwierigkeit bei dem Bau der Bahn ift in der plößlihen und jähen Bodensenkung zu suchen, welche sh etwa 309 Meilen von der Küste findet,“

Statistik und Volkswirthschaft,

Zur Lage der Gewerbe im Lüneburgifchen.

Aus dem Regierungsbezirk Lüneburg wird geschrieben: Im Kreise Winsen war_ die Lahsfischerei ebenso wie der Aal- fang im zweiten Quartal d. I. recht lohnend, insbefon- dere in dem der jährliden Sckonzeit niht unterliegenden, der Küstenfisherei angehörigen unteren Theil der Elbe. Im Kreise Soltau mat die bei Hügel gelegene, der Firma Reve und Söhne gehörige Anstalt zur Gewinnung von Infusorten- erde interessante Versude, aus dieser unter Beimengung von Wald- treu, Kork u. \. w. Steine und Steinplaitten herzustellen. Die im Kreise Gifhorn vorhandenen Fabriken machen gute Geschäfte.

Zur Arbeiterbewegung. E

Der internationale Arbeiterkongreß zu Brüssel wird einer Mittheilung des „Hamb. Corr. zufolge in den Tagen vom 16. bis 93. August in täglich zwei Sißungen

de elf Fragen erörtern: s

folg Stand 5 Ärbeits\Gugesezaetung in nationaler uxrd iater- nationaler Hinsicht; Mittel, um sie auszudebnen und wirksam zu ge- stalten. Koalitionsrecht, Ausftände, Bovkottiren und kooverative Bes- wegung in_internationaler Hinsicht. Stellung und Pflichten der Arbeiterklafse dem Mititzrismus gegenüber. Die Stellung der Arbeiter zur Iudenfrage. Parlamentarismus und allgemeines Stimm- ret im Interesse der sozialistisGen Arbeitersahe und der Emanzipa- tion des P-oletariats, Bündniß der Arbeiterparteien mit den Par- teien der Bourgeoisie. Unterdrückung der Arbeit auf Akkord und Stüdarbeit. Internationale Feier des 1. Mai zu Gunsten des Awt- itundentagz8, der Arbeitsregelung und der Kräftigung des Proleta- riats sowie für die Aufrechterhaltung des Friedens unter den Nationen. Arnahme einer allgemeinen glei(mäßigen Bezeihnung für die Arbeitergruppen der Welt. Schaffung von natio- nalen Syndikattausshüfsen und eines internationalen Syn- dikatsaus\{usses, um eine internationale Arkeiterftatistik, eine regelmäßige internationale Correspondenz, einen Arbeiterkalender in allen Sprachen und eine sozialistische Propaganda in allen Ländern in die Wege zu leiten. Vorschlag eines 1893 in Chicago abzuhaltenden Kongresses und einer daselbst zu veranftaltenden internationalen Kund-

gebung. Bestimmungen über den näbften internationalen Arbeiter- fongreß. Kein Redner darf länger als zekn Minuten das Wort führen.

Aus Braunschweig wird der „Mgdb. Ztg.“ unter dem 93. d. M. geschrieben: Unlängst sind auch die hiesigen Drechsler- gesellen in die Lohnbewegung eingetreten. Sie verlangten einen Mindestlohn (wöchhentlih 15 #4) und zehnitündige Arbeitszeit ; letztere ift ihnen bewilligt, die andere Forderung wurde abgewiesen. In einer Versammlung der Gesellen is Klage darüber geführt worden, daß auch die zehnstündige Arbeitszeit noch nit eingeführt sei. Es wurde erwogen, ob nicht eine Arbeitseinftellung zweckmäßig sei. Diese Frage ist indeß bis auf Weiteres verneint worden.

Wie dem „Vorwärts“ aus Kapfelberg bei Abbach beribtet wird, ist der Ausstand der Steinmeßen (vgl. Nr. 171 d. Bl.) durch gegenseitiges Uebereinkommen zu Gunsten der Arbeiter beendet; die Arbeiter haben, nachdem ihre Forderungen bewilligt und die versuhte Maßregelung eines Kollegen zurückgenommen worden, am 20. d. M. die Arbeit wieder aufgenommen

Aus Falkenstein (Sachsen) berichtet die „Sächs. Arbztg.“, daß 45 böhmische Arbeiter, welhe beim Bahnbau Falkenstein— Muldenberg bcshäftigt waren und sich den Abzug der von den Arbeitnehmern zu entrihtenden geschlichen Krankenkafsen- und Alters- und Invaliditätsversiherungs-Beiträge nicht gefallen lafsen wollten, am Sonnabend die Arbeit niedergelegt haben. 5 x

Die geplante Gründung einer Genossenshafts- bädckerei in Berlin wird vorläufig niht zu Stande kommen. Jn einer shwach besuchten Versammlung, welche fih vorgestern Abend mit diesem Gegenstande beschäftigte, machte sich nah den Berichten der Blätter eine heftige und A Opposition geltend; zu einem entscheidenden Ergebniß führten die Verhandlungen nicht; es wurde nur eine Kommission mit der Aufgabe betraut, eine neue Versammlung mit demselben Verhandlungsgegenstande anzuberaumen. :

us Paris meldet „D. B. H.“, daß unter dem Omnibus- Personal große Erregung herrshe, weil die Gesellshaft niht allen ibren Versprehungen nachkomme. Eine Pariser Correspondenz der „Köln. Ztg.“ berichtet über eine Versammlung der Parifer Dros(hkenkuischer, die vom Deputirten und ehemaligen Minifter de Hérédia geleitet wurde. Die Kuts@er sind in zwei Se gespalten, die sh sehr feindlid gegenüberstehen. ie Einen se gebören der Syndikatskammer an wollen zwölf- stündige Tage8arbeit und 7 Fr. festen Tageslobn, die Anderen die Leute von der „Syndikatsvereinigung“, die Geselishaften und die übrigen Dros(kenbesizer wollen als Tageslohn 33 %/s der Einnahme an- segen. Sgthließlih erhielt unter furchtbarem Lärm folgende Tages- ordnung die Mehrheit: „Die Versammlung verlançt gründliche Aenderung des gegenwärtigen Strafverfahrens, fordert die möglichst \chnlle Einführung der Kontrol-Uhr und verlangt eine Neuregelung der täglihen Bezahlung und die Prüfung der beiden Systeme (festen Lohn oder einen mit der Einnahme im Verhältniß stehenden Lohn) durch den Pariser Gemeinderath.“ Die Angestellten des Begräbnißamts scheinen sih jeßt au an der Arbeiterbewegung be- theiligen zu wollen. Zwei ihrer Kameraden find entlassen worden, weil sie sich auf der Straße und im Dienst geprügelt haiten, 280 sogenannte Croque-Morts versammelten fich aus diesem Grunde gestern und beschlossen, die Wiederanstellung ihrer Kameraden zu for- dern. Außerdem verlangen sie einen Lohn von 150 Fr. monatli.

Aus Roubaix theilt die „Köln. Zig.“ mit, daß in einer Bleicherei- in Halluin, welche 160 Arbeiter, größtentheils Belgier, beschäftigt, ein Ausstand ausgebrochen ist. Die Friernden verlaagen die Gchôhung des Mindestlohnes von 12 auf 13 Fr. die Woge, Abschaffung der Strafe der Entlassung für Fehlen bei der Arbeit, Bezahlung der Nebenarbeiten, Shluß der Arbeit an den Montagen um 4 Uhr Nahmittags. Außerdem behalten sich die Ausständigen vor, daß keiner von ihnen wegen der gegen wärtigen Arbeitseinstellung entlassen werde. Die Auëéständigen hatten mit den Arbeitgebern eine Unterredung, welche jedo zu keiner Verständigung führte. Die meisten belgishen Arbeiter kehren „nah ihrer Heimath zurück. Nach Halluin wurde eine Gendarmeriebrigade verlegt, doch herrscht vollständige Ruhe.

Ergebnisse der Volkszählung in Großbritannien und Irland.

Am 21. d. M. wurde, wie die „A. C.“ aus London meldet, der vorläufige Bericht über das Eraebniß der jüngsten Volkëzählung dem Parlament vorgelegt, soweit sich dasselbe auf die Zahl der Ein- wobner und Häuser bezieht. Die Bevölkerung ‘ist danah nicht in demselben Verhältniß wie in früheren Censusperioden gewahsen. Die Ursahe schreibt man dem Umstande zu, daß die Zahl der Geburten ni&t mehr so sehr wie früher die der Todesfälle übersteigt und es weit mehr Auswanderer als Einwanderer giebt, Während der Jahre 1881 bis 1891 wanderten aus England und Wales 1571 856 Bellquen aus, dagegen von 1871 bis 1881 nur 996 038. Die stärkste

ermehrung der Bevölkerung erfolgte in den Koßblendistrikten Glamorganshire, Monmouthshire, Durham und Northumberland, 14 Grafschaften zeigten eine Abnahme der Einwohnerzahl, nämlich Brecknockshire, Pembrokeshire, Radnorshire, Montgomeryshire, Cardigan]hire, Cornwall, Huntingdoneshire, Rutlandshire, Hereford- shire, Shropfhire, Carnarvonshire, Anglesey, Merionetshire und

Flintshire.

E Volkszählung in Frankrei. _ Die in Frankreich im April d. J. vorgenommene Volks- ¿ählung hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine Bevölke- rungsziffer von 38095 150 ergeben, also um 208 584 Seelen mehr

als 1886. Die Bevölkerung der Städte ist gestiegen, die ländliche Bevölkerung hat fich vermindert.

Kunft und Wissenschaft.

Dem hiesigen Comiié, welches sch unter dem Vorsiß des Königlich spanishen Botschafters Grafen Bañuelos zur Förderung der geshichtlicch amerifkanischen Ausftellung, die in Madrid bei Gelegenbeit der 400 jährigen Jubelfeier der Entdeckung Amerikas ftatifindet, gebildet hat, sind zu Händen des geschäftsführenden Mitgliedes, Hrn. General-Konsuls Eugen Landau, vershiedene Anmeldungen zugegangen. Es gehören dieser Vereinigung aufer den genannten Herren die Hrrn. Geheimer Medizinal-Rath, Prof:fsor Dr. Virchow, Professor Freiherr von Richt- bofen, Dr. Reiß, Vorsitzender der Gesellshaft für Erdkunde als Stell- vertreter des Vorsißenden, sowie die nachbenannten Herren: Dr. von Lushan, Dr Eduard Seler, Prof. Dr. Magnus, Konsul Walli, Konful Leonhardt (Breslau), General-Kensul Schönlank, Oberst Ferrer, Militär- Attaché, Fernando Osorio, Botschafts-Sckretär, Genir de los Rios, Chef der ipanishen Finanzdelegation, Barbie, Con- troleur derselben, als Mitglieder an. Das Sekretariat bilden die Herren: Dr. Eduardo Hahn-Ehenagucia und Luis de Abarca.

(F) Die Ausgrabungen in der Grotte „Stora Föôrvar“* auf der_ Insel Nya Carlss bei Gothland werden auch in diesem Sommer im Auftrage der Königlih s{chwedis{chen Akademie der Alterthümer von Dr. Stolpe und Dr. Kolmodin fort- geseßt. In dem jeßt in Angriff genommenen Theil der Grotte hat die Kulturschiht, hauptsählich aus Koble und Asche bestehend, eine Mähtigkeit von ca. 35 m. Wieder haben die Ausgrabungen sehr bemerken8werthe Funde ergeben, unter denen besonders eine Sha - oder Damenspielplatte große Aufmerksamkeit erregt. Diese Platte besteht aus einer glatten Kalksteinfliese von ca. vier Decimetern im Viereck, auf welcher mit Kohle die Quadrate (in zwölf Reihen je zwölf) aufgc- zeichnet find. Nur eine Schatfigur wurde gefunden, gefertigt aus einem Pferdezahn, dessen Kauflächhe glattgeshliffen und dessen Seiten abgerundet sind. Mehrere in derselben Schicht gefundene kleine, flache, runde Steine baben vielleiht zu dem Spiel gehört. Ein in der obersten Schicht gefundener Windeblock von ungebranntem Thon und mit einem Loch in der Mitte gleiht den auf der Insel Björkö zablreich gefundenen. Ferner wurden in größerer Tiefe entdecki: mehrere Steinärte, Nadeln und eine Harpune aus Knochen, eine Signalpfeife, aus einem Vogelknohen verfertigt, sowie eine dünne Knochenplatte mit zwei durch die Mitte gebohrten Löchern, Ueberreste von Menschen sind auch wieder gefunden worden, was zu bestätigen \cheint, daß die Grotte niht immer als Aufenthaltsort für Menschen gedient hat. In geringer Tiefe wurde der vordere Theil eines Kraniums mit einem großen Theil des Stirnknohens und der Gesihtsknohen in unbeshädigtem Zustande, sowie der obere Theil eines Oberscenkelknohens gefunden. In mehreren der tieferen Schichten sind Stücke vom Schädelknohen vorgekommen. Das Kranium ist von gewöhnlicher Form und gleiht demjenigen, welches Rae in gleicher Tiefe dit vor dem Eingange zur Grotte gefunden wurde,

Land- und Forstwirthschaft.

XX. Versammlung deutsGber Forstmänner.

Die zwanzigste Versammlung deutsher Forstmänner findet in Karlsruhe, und zwar vom 21, bis 24, September d. J. statt. Als Verhandlungsgegen stände stehen auf der Tagesordnung : 1) „Der gegenwärtige Stand der Durch{forstungsfrage“ ; Referent Profeftor Dr. von Baur in Münten, Korreferent Forstmeister Keller in Oberbach (Bayern). 2) „Bestimmungen des Entwurfs zum CGivilgeseßbuh über das Nawbarrecht zwishen Wald und Feld“ ; Referent Professor Graner in Tübingen, Korreferent Oberförster Hamm in Kenzingen (Baden). 3) „Unter welchen Verhältnifsen ersheint das Abweichen vom Verkauf des Holzes in ausgeformtem Zustand berechtigt ?* Referent Professor Dr. Weber in München, Korreferent Oberförster Dr, JIentsch in Neuhof (Kreis Fulda). 4) „Mittheilungen über Versuche, Beob- achtungen, Erfahrungen und beactenswerthe Vorkommnifse im Bereich des Forst-, Jagd- und Fischereiwesens.“

Die Nonne in Bayern. ; : Die Münchener „Allg. Ztg.“ schreibt: Da es im allgemeinen Interesse gelegen, wie im Vorjahre, fo au in diesem Iahre binsicht- lih der bayerishen nichtärarischen Waldungen Erhebungen so- wohl über das Auftreten der Nonnenraupe und die dur dieselbe im Laufe des Sommers 1891 veranlaßten Waldbeschädigungen als auch

über die Ausbreitung des Nonnens{metterlings während der heurigen Schwärmezeit zu pflegen, so hat das Minifterium des Innern im Einvernehmen mit dem Königlichen

Staats - Ministerium der Finanzen Folgendes bestimmt: Jede Gemeindebebörde hat für ihren Gemeindeb-zirk bezüglich der niht- ärarishen Waldungen das Auftreten der Nonnenraupe, die hier- dur bewirkten Shäden und die Autdehnung des Schmeiterlings- anflugs thunlichs| festzustellen. Jede Gemeindebehörde bat die aus- gefüllte Tabelle oder Feblanzeige bis längstens 20. August laufenden Jahres der Distriktspolizeibehörde in Vorlage zu bringen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs8- Maßregeln.

Marseille, 24. Juli. (W. T. B.) Das Padletboot „Niger“ überbrahte aus dem von der Cholera heimgesuhten Gebiet ¡wischen Haleb und Antiochia Natrichten, aus denen hervorgeht, daß die Seuthe dort keine Fortschritte mahe und wenig tödtlich ver- laufe. In der lezten Woche seien nicht mehr als drei oder vier Sterbefälle täglih vorgekommen.

Handel und Gewerbe.

Heute Vormittag 10 Uhr versammelte fich der Central- Aus\Huß der Reichsbank. Aus dem Vortrage des Reichs- bank-Präsidenten is hervorzuheben, daß die Anlagen in Wechseln und Lombard-Darlehnen, welche in der leßten Woche (7. bis 15.) um 53 Millionen (1890: 79 Millionen) abgenommen hatten, inzwischen noch weiter vermindert, aber noch immer um etwa 69 Millionen höher find als im Vorjahre. Die Noten seien war um ca. 21/2 Millionen über deckt; indessen sei zu berück- Éhtigen, daß wir ca. 519 Millionen fremde Gelder, zum großen Theil Regierungsgelder, besäßen. Das Geld an den deutschen Börsen fei ziemlich knapp, der Privatdiskont im Steigen (gestern hier 35/z Proz.) Da überdies die Ansprüche an die Reichsbank gegen Ende Juli wachsen und im Herbst weiter zunehmen würden, so beabsih- tige die Bankverwaltung dit M günstiger Wechsel- course keine Diskontherabseßzung. iderspruch gegen diese Ausführungen wurde nicht erhoben. Schließlich erklärte der Central-Ausshuß, um sein Gutachten befragt, sein Einver- ständniß mit der beabsichtigten Beleihung von drei Sorten Pfandbriefen und von Ludwigshafener Stadt-Obligationen im

Lombardverkehr der Reichsbank.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Obers{lesien. An der Ruhr sind am 24. d. M. gestellt 10 619, nit recht-

itig gestellt keine Wagen. zeitig e Peel Gbefien sind am 23, d. M. geftellt 3894, nickt

re@tzeitig gestellt keine Wagen. a Subhastationen.

Bauunternehmers Ferdinand Granowsky, in der Linienstraße 63 belegen, und die Termine am 19. August d. I. aufgehoben.

Berlin, 24. Juli. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof- und Genofjen- \chaftsbutter Ia. 95—97 M, Isa. 92—94 M, Isa. —, do. abfallende 89—85 F, Land-, Preußische 75—78 #, Neßbrücher 75—78 #, Pommershe 75—78 #, Polnishe T75—78 §, Bayer. Sennbutter H, do. Landbutter Æ, Slesische 75—78 Æ, Galizis6e 70—73 4A Margarine 45—75 Æ Käse: S{weizer, Emmenthaler 93—98 #, Bayerischer 75—78 Æ, do. Osft- und Westpreußischer Ta. 72—78 Æ, do. Ila, 60—65 A, Holländer 85—90 M, Limburger 38—44 Æ, Quadratmagerkäse Ta. 18—22 #, do Ia, 14—16 4 Schmalz: Prima Western 17 °/ Ta. 41,00 #, reines, in Deutschland raffinirt 44,00—46,00 #, Berliner Braten- {malz 45—49 A Fett, in Amerika raffinirt 38 #, in Deutsbland raffinirt 41—43 # Tendenz: Butter: Bei zeitigem Preisstand \{wächerer Konsum. S{hmalz: fest.

_— Vom oberschlesischen Eisen-‘und Metallmarkt berihtet die „S6les. Ztg.“ : Die Lage des obersclesishen Eisenmarkts hat sih nur unwesentlich verändert. Die von einzelnen Hochofenwerken in Aussiht genommene Vermindêëruñg der Robeisenproduktion wird bereits zum Theil ausgeführt, immerhin aber no in keinem dem Absatz und Selbstverbrauh entsprehenden Maß, sodaß auch jeßt noch auf meb- reren Hütten die Roheisenbestände erheblich anwahsen. Der Betrieb der Eisen- und Blechwalzwerke ist fortgeseßt ein starker, obne daß ein namhafter Gewinn hieraus resultirte, da die Walzeisenpreise in Rücksicht auf die Konkurrenz gar nicht, die Blechpreise nur um geringe Beträge erhöht worden sind. Nur Borjigwerk, dem ober- \(lesischen Walzwerkverbande nit angebörend, vermag für seine für Dampfkefsel und Schiffsbauer viel begehrten groben Blehsorten böhere Preise zu erzielen. Sämmtlihe Blechwalzwerke find noch für längere Zeit mit Aufträgen gedeckt; einzelne, wie Königs-Laurabütte, nehmen sogar neue Ordres nur gegen Zubilligung einer Lieferfrift von 6 bis 8 Wochen auf. Auch die Eisenwalzwerke sind noch mit Be- stellungen, besonders in Façoneisen und Trägern, versehen und ver- senden troß der seit dem 10. d. M. in Kraft getretenen russischen und rumänishen Zölle nit nur in obigen Sortimenten, sondern auch in Handel®eisen bedeutende Posten ins Ausland; immerhin aber fallen die neuen Auslandsordres, vermuthlih in Folge der er- wähnten Zollerbhöhungen, {hon erkennbar spärlider aus, Stahl und Stahblfabrikate erfreuen sih eines guten Absatzes, besonders diejenigen, welche zum Eisenbabn-Oberbau, zum Bau von Eisenbahn- waggons und zum Schiffbau Verwendung finden. Die Eisen- gießereien sind vorwiegend mit Maschinen- und Bauguß fowie mit Anfertigung von Röhren besäftigt, und ift deren Betrieb dur bereits vorliegende Aufträge auf mehrere Wochen hinaus gesichert. Dasselbe ist von den Maschinen- und Kefselfabriken zu berihten. —- Auf dem Zinkmarkt is die Tendenz bei geringem Anziehen der ate eine feste geblieben, Die Produktion gelangt frisch zur Ver- ladung.

Leipzig, 24. Iuli, (W. T. B) Kammzug - Termin- handel. La Plata. Grundm:ster B. per Juli 4,20 4, per August 4,20 Æ, per September 4,223 #, per Oktober 4,25 4, per No- vember 4,274 #, per Dezember 4,27} F, per Januar 4,25 #, per Februar 4,25 # Umsay 5b 000 kg. SchwaŸ. /

London, 25. Juli, (W. T. B.) Der „Times“ zufolge be- stätigt es (ih, daß die Nationalbank von Uruguay in Folge des Fallifsements der English Bank of River Plate niht im Stande ist, ihre im Umlauf befindlichen Kassenscheine einzulösen.

Nah einer Depesche desselben Blattes aus Philadelphia fommen morgen 325 000 Unzen Silber für Rothschild zur Ver- \ifung, : /

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

Manchester, 24. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5, 30r Water Tavlor 8, 20r Water Leigh 7, 30r Water Clavton 74, 32r Mock Brooke 74, 40r Mayoll 8, 40er Medio Wilkinson 94, 32r Warpcops Lees 7F, 36r Warpcop3 Rowland 7}, 40r Double Weston 9, 60r Double Courante Qualität 12, 32 * 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r 160. Ruhig.

Glasgow, 24. Iuli. (W. T. B.) Die Vorräthe von RNobeisen in den Stores belaufen sich auf 507 656 Tons, gegen 694 699 Tons im vorigen Jahre. | é E

Die Zahl der im Betriebe befindlihen Hochöfen beträgt 72 gegen 80 im vorigen Jahre.

New-York, 24. Juli. (W. T. B.) Baumwollen- Wotenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 9900 Ballen, Ausfubr na& Großbritannien 9000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 5000 Ballen. Vorrath 245 000 Ballen.

Submissionen im Auslande.

Belgien.

1) Am 8. Auguft, Vormittags 10 Uhr, Provinzialregierung zu Gent: Arbeiten beim Bau des Hauptabzugskanals von Berchem nach Audenarde.

Voranschlag: 163 994,00 Fres.,

Sicherheit; 16 000,00 , Lastenheft: O Pläne: 1866

Anträge mittels eingeschrievener Briefe bis spätestens 4. August,

2) Nächstens, Mittags, Brüsseler Börse: Lieferung von ungefähr 50 000 bucwenen S{hwellen von 2,60 m Länge.

Sicherheit: 0,40 Fr. für jede Shwelle

3) Nächstens, Mittags, Brüsseler Börse: Lieferung von ge- \{lossenen Waggons, in 6 Loosen, bestehend aus je 25 geschlossenen Waggons von großer Tragfähigkeit, mit Schraubenbrem)e und Brems bäushen. Lieferung8orte: Gentbrügge, Braine-le Comte, Mons (Cuesmes), Ans oder Luttre nah Wabl des Unternehmers.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 24. Iuli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Swnelldampfer „Trave“ traf heute Nat in Bremer aven, die Dampfer „Darmstadt“ und „Straßburg“ trafen heute in Antwerpen ein. Der Dampfer „Hohenzollern“ kam gestern in Port Said an. Der Dampfer „Danzig“, mit der Post von Australien , ist von Port Said gestern Nahmittag na Brindisi

abgegangen. E %. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Reihs-Postdampfer „Stettin“ ist am 24. Juli Morgens mit der für Australien bestimmten Post von Brindisi nah Port Said abgegangen. E Ham Lea, L Ali, (W. T. B.) Hamburg-Amerikanische Packetfahrt - Aktien - Gesellsaft. Der Postdampfer „Fürst Bismarck“ ist, von New-York kommend, heute Vor- mittag auf der Elbe, der Postdampfer „Teutonia“, von Ham- burg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen. l London, 24. Juli. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Grantully Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Cape- town angekommen. E Lina ton, 24. Juli. (W. T. B) Der General-Poftmeifier Wanamaker bat dem Chef des Postwesens von Neuseeland mitgetheilt: er beabsi4tige, einen zweimal monatli f|statt- findenden Postdien st „durh Schnell-Packetboote einzurichten zwischen San Francisco und Australien und unter abwechselndem An- laufen von Wellington und Auckland.

Theater und Musik.

Der Spielplan der Kroll’ \chen Oper bietet in der neuen Woche zunähst am Montag die erste Wiederholung von Franz von Holstein's „Haidesha%t" und am Mittwoch die Fortseßung des Bôötel’shen Gastspiels. Am Dièenstag verbindet si mit der Auf-

Beim Königliwben Amtsgeriht T Berlin wurde das

Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstück des

führung von Weber's „Abu Hassan“ und Offenbah's „Urlaub nach dem Zapfenstreich“ im Theater, das große Concert des Stutt-

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