1891 / 179 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

do. abfallende 80—85 #, Land-, Preußische 75—78 #, Neßbrücher 75—78 M, Pommershe 75—78 8, Polnishe 75—(8 , Bayer. Sennbutter 4, do. Landbutter #, Shlesische 75—78 Æ, Galizisde 70—73 # Margarine 45—75 H Käíe: S{weizer, Emmenthaler 93—98 Æ, Bayerischer 75—78 #4, do. Osft- und Westpreußisher Ia. 72—78 4, do. Ila. 60—65 #, Holländer 85—90 M, Limburger 38—44 #4, Quadratmagerkäse Ia. 18—22 M, do IIa. 14—16 A Schmalz: Prima Western 17 %/o Ta. 41,00 #, reines, in Deutshland raffinirt 44,00—46,00 #4, Berliner Braten- \chmalz 45—49 A Fett, in Amerika raffinirt 38 #, in Deutscland raffinirt 41—43 # Tendenz: Butter: Bet stillem Geschäft blieben Preise unverändert. Schmalz: steigend.

Leipzig, 31. Juli. (W. T. B) Kammzug - Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per August 4,1254, per Sep- tember 4,177 #, per Oktober 4,20 4, per November ' 4,225 A, per Dezember 4,225 #, per Januar 4,20 #, per Februar 4,20 , per März 4,20 A4 Umsay 155 000 kg. Fest.

London, 31. Iuli, (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen-

ladung angeboten.

PYtanchester, 31. Iuli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5k, 30r Water Taylor 8, Wr Water Leigh 7, 30r Wate! Clayton 74, 32r Mock Brooke 75, 40r Mayoll 8, 40er Medio Wilkinson 94, 32r Warpcops Lees 7}, 36r Warpcops Rowland 78, 4or Double Weston 9, 69r Double Courante Qualität 12}, 32“ 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r 160. Stetig.

Glasgow, 31. Juli. (W. T. B.) Die Vorxrräxhe oon Robeisen in den Stores bvelaufen si auf 504 952 Tons, gegen 687 570 Tons im vorigen Iahre.

Die Zahl der im Betriebe befindlihen Hochöfen beträgt 73 gegen 80 im vorigen Jahre.

Rom, 831. Juli. (W. T. B) In dem Prozeß des „Crédit mobilier“ gegen die Ligurishe Eisenbahngesellscbaft wegen Forderungen im Betrage von circa 3 Millionen, der am 28. d. vor dem Appellhofe von Modena zur zweitinstanzlihen Ver- bandlung gelangte, hat der „Crédit mobilier“ wie berihtigend mitgetheilt wird ein obsiegendes Urtheil eritritten.

New-York, 31. Jali. (W. T. B) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 8900 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 18 090 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 2000 Ballen. Vorrath 228 000 Ballen.

Verkehrs-Ansftalten.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist die erste englische Post über Ostende vom 31. Juli ausgeblieben. Grund: Verspätete Abfahrt des Schiffes von Dover und Zug- verspätung auf belgisher Strecke.

Bremen, 31. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Nürnberg“ ist heute in Adelaide angekommen. Der Damvfer „Bay ern“ ist auf der Reise nah Ost-Asien heute in Suez argefomnien. Der Dampfer „Sachsen“ ist heute in Hongkong angekommen.

1. August, (W. T. B.) Der Postdampfer „München“, nach Baltimore bestimmt, hat am 31. Juli Nahm. Dover pasfirt.

Hamburg, 31. Juli. (W. T. B) Hamburg -Amerika- nis@e Pacetfahrt - Aktien - Gesellshaft. Der Schnell- dampfer „Augusta Victoria“ ist, von New-York kommend, heute Abend auf der Elbe eingetroffen.

London, 31. Juli. (W. T. B) Der Castle-Dampfer „Garth-Caftle*“ ist heute auf der Ausreise von London ab- gegangen.

_ Kopenhagen, 80. Juli. Die große nordische Telegraphen- gesellschaft bat, wie die „A R. C.“ mittheilt, neben ihrer seit 1873 bestehenden Leitung zwishen Dänemark und Frankreich ein neues Kabel legen-lassen, bas eine Länge von ungefähr 370 englischen Meilen hat. Die Kabellegung ift gestern glücklih vollendet worden.

Mannigfaltiges.

Die eigentlichen Bauarbeiten der Kaiser Wilhelm- Gedächtnißfkirhe sind am Dienstag begonnen worden, nachdem die nothwendigen Ausshachtunzen durh die Berhandlungen mit den Ndjazenten unerwarteten Aufenthalt gefunden hatten. Neuerdings sind indes, wie die „Voss. Ztz.“ hervorhebt , alle Betheiligten dem Unternehmen in opferwilligster Weise entgegengekommen , sodaß nun- mehr eine ununterbrochene Förderung der Fundirung und des Mauer- werks tn Aussicht steht. Die Stadt Berlin insbesondere ist sowohl binsihtlih der Kanalisation wie der Wosserleitung in jeder Art bemüht gewesen, durch ihre Organe alle Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. In Folge dessen ist die endgültige Regulirung des bier zu \chafenden großartigen Platzes in vollkommenster Weise ge- lungen, so daß die Kirche in seiner Mitte eine durchaus würdige Stelle finden wird.

Der Polizei-Oberst Paris hat angeordnet, daß fortan der Nachmittag eines jeden zweiten Sonntags den Polizei-ODffi- zieren als dienstfrei gerehnet werde.

Ein neues Heim hat, wie der „N. A. Z.*" mitgetheilt wird, der Verein für die Geschichte Berlins sich in seinen alten Vereinéräumen im Deutschen Dom am Gendarmenmarkt einge- rihtet. Hier sollen fortan die regelmäßigen Sonnabend-Bersamm- lungen abgehalten werden, Der Magistrat stellte den Raum un- entgeltlich zur Verfügung. Professor Hildebrandt hat für malerische Auss{mückung des Raumes durch Anfertigung von Skizzen gesorgt, die vom Maler Ho(lehner ausgeführt worden find. Der Decken|chmuck bestebt in der Mitte aus dem Reichsadler mit der Vereinsmedaille, in den Eten aus dem preußischen, brandenburgischen, hohenzollernshen ur.d Berliner Woppen. Im Frics wechselt der Berliner Bär mit älteren Wavpen der Stadt und einzeiner Stadttheile ab. Der Ofen zeigt das Scherzwappen des Vereins oder der „Domherren“, wie die Mitglieder fich zu nennen pflegen: drei Schilder, enthaltend eine Ur- funde mir Siegeln, eine wendis®e Graburne mit zwei gekreuzten Knochen und cinen alterthümlihen Bierkrug, von Salzpräßeln um- geben. Auf dem Ofen steht das Modell des Bären vom Faberhause in der Friedrichstraße, das Steinmetmeister Schilling ges{enkt hat. Es zeigt auf dem Schilde die Worte Louis Schneider's, mit welchen dieser das Sitzungszimmer zu betreten pflegte: „Na, seid Ihr Ale da2* Sein Bild hängt dem Eingang gegenüber, Weiteren Shmuck des Zimmers bilden die Bildnisse der Hochseligen Kaiser Wilhelm I. und Friedri III.

Der Erweiterungs8bau der Central-Markthalle, wel&cm das ganze von der Stadtbahn, Kaiser Wilhelmstraße, Neue Friedrichstraße und Rochstraße ums{lossene Häuser-Viereck hat weichen müssen, wird nad dem „B. Fr.-Bl im Laufe des August ange- fangen werden, Die Bauzeit dürfte über ein Jahr dauern.

Das vom städtischen Rieselgute Hellersdorf abgetrennte, am nördlichen Rande der Ostbahn und am westlihen Ufer der Wuhle belegene Territorium von 87 ha Größe, auf dem die Stadtgemeinde Berlin eine auf tausend Pfleglinge berehnete, etwa zwanzig Gebäude umfafsende Heil- und Pflegeanstalt für Epileptische errihtet, hat nach der Bekanntmachung des Regierungs-Präsidenten zu Potsdam die Ortsbenennung „Wuhlgarten“ erhalten; die Anstalt wird künftig dzn Namen „Wuhlgarten, Heil- und Pflegeanstalt für Epileptische* führen.

__ Während im Jahre 1877 die Xöpenicker freiwillige Feuerwehr die einzige des Teltower Kreises war, ist, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt die Zahl der freiwilligen Feuerwehren augenblick- [ich auf zwanzig gestiegen, welhe zusammen rund 700 Mann aktive Mannschaften zählen. Die Wehren, deren an Kopfzahl \{wächste die freiwillige Feuerwehr in Grünau mit fünfzehn Mann und deren

stärkste die freiwillige Feuerwehr in Stegliß mit achtundsiebzig

Mann if}, haben unter ihren Mitgliedern Männer aus allen Berufskreisen. An allen Orten wird dec Feuerlöschdienst fleißig geübt, und die zahlreichen Brände in ‘den Vororten Berlins geben den Wehren oft Gelegenheit, manchmal gemeinsckaftlich mit der Berliner Berufäfeuerwehr, erfolgreih Lschhülfe zu leisten. Alle Vereine sind im Besiß vorzügliher Lösch- geräthe. Die Mittel zur Beschaffung bezw. Unterhaltung des ‘Ma- terials fließen zum Theil aus Beiträgen der aktiven und inaktiven Mitglieder, zum Theil aus Zuwendungen der betreffenden Orts- gemeinden, des Teltower Kreisvereins, einiger Versicherung8gesell- {chaften und der Feuersozietät. Außerdem werden einige Ortsfeuer- wehren, j. Groß-Lichterfelde, Zeblendorf, Scchmargendorf u. a. durch woh!wollende Grundbesitzer und Ortsvereine wirksam unterstüßt. So ift die freiwillige Feuerwehr Sbmargendorf, die jüngste im Kreise, auf Veranlassung des dortigen Gcundbesizer-Vereins ins Leben gerufen worden.

Den Besuchern des Grunewalds wird die Nachriht hiesiger Blätter willkommen sein, daß einer der beliebtefsten Wege, nämlih der von Hundekehle nach dem Jagdshloß Grunewald führende. eine Verbesserung erfahren und aus einem Sandweg in eine feste Straße umgewandelt werden soll.

Ende September begeht der Verein ehemaliger Ein- jährig-Freiwilliger der Kavallerie fein diesjähriges Stiftungéfest, welhes besonders glänzend mit einem Abendessen und Ball gefeiert werden foll. Für die Unterholtung der Gäste roerden ein Theaterstück, sowie einige hervorragende Komiker Berlins Sorge tragen. Auch von Vereinsmitgliedern und deren Angekbörigen sind Borträge musikalishen und komischen Inhalts zugesagt. Die Kapelle eines Garde-Kavallerie- Regiments ist für die Ausführung der Tafel- und Tanzmusik dez Abends gewonnen. Als Gäste find willkommen aftive und ehemalige Einjährig-Freiwillig?z der Kavallerie sowie auch anderer Truppengattungen und deren Angehörige. Meldungen nehmen entgegen Hr. Verlagebuchhändler Victor Laverrenz, Berlin W., Steinmebstr. 33 T. und Hr. Zahnarzt Labaschin, Berlin C, Span- dauerbrüde la I

Im „Nordland-Panorama“, Wilhelmstraße 10, fesselt gegenwärtig außer dem Nordcap, welhes Seine Majestät der Kaiser am 22. d. M. erstieg, auch die Stadt Hammerfest das Interesse der Besucher. Hammerfest, die nördlihite Stadt der Erde, ist bekfanntlich als großes Dioramen-Gemälde im Panorama zu sehen. Morgen Sonntag joll der Eintrittspreis nur 30 S betragen.

Dem Zoologischen Garten hat die Großfirma Rex u. Co. zwei prachtvolle Kraniche aus Japan zum Geschenk gemacht. Mand- \{urei- oder Grünschnabelkranich nennt man diese Art ; sie lebt außer in Iapan auch in den nordöstlichen Theilen Chinas.

Potsdam, 31. Juli. Ein Preis\{chwimmen wird nah der „A. R C.“ demnähst in der Schwimm-Anstalt des Leib-Garde- Husaren-Regiments hinter der Kaserne an der Neuen Königsstraße veranstaltet werden. Die Anregung dazu geht von Seiner Hoheit dem Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg- Schwerin, Major und etatsmäßigem Stabsoffizier des MRegi- ments, aus, der, felbst ein vorzügliher Shwimmer, bereits im vorigen Jahre, als er noch Rittmeister und Chef der Leib-Escadron war, eine derartige Veranstaltung im engeren Kreise seiner Schwadron getroffen hatte. Für die besten Schwimmer sind diesmal drei Geldpreise in Höhe von 30, 20 und.10 M ausgeseßt worden. Es ist aus-

«gemacht, daß die ganze Breite der Havel zwischen der Kaserne hinter

der Neuen Königsstraße und Babelsberg fünfmal hin und zurück durchs{chwommen werden muß, d. i. eine Strecke von einigen Tausend Metern, die ein wirklich guter S{chwimmer wohl in etwa zwanzig Minuten zurückzulegen vermag. Im vorigen Jahr betheiligte ih der Herzog selbst an dem Wettshwimmen seiner Husaren, wie Seine Doe M für den Shwimmsport sh in hohem Grade intere]nirt.

Creisau, 31. Juli, Der N-ffe des verstorbenen General- Feldmarshalls Grafen Moltke, Major à la suite des Dragoner- Regiments König Friedrih II1. (2. Sthlesishes) Nt. 8, Graf Moltke, hat an dem Portal der Gruftkapelle in Creisau eine \{chmiedeeiserne Gitterthür anbringen lassen, welche, obwohl ver- {chlofsen, den Einblick in die Gruft gestattet. Die Aufstellung dieser Thür, deren Ornamentik von dem Architekten Rhenius in Breslau en!1worfen ist, hat, wie die Schweidnißer „Täglihe Nundschau“ be- rihtet, dieser Tage stattgefunden; der Einblick in die Gruft ist Vormittags von 10 Uhr bis Nathmittags zwischen 5 und 6 Uhr gestattet.

Mühlhausen, 30, Juli. In Mühlhausen wurde, wie der N. Pr. Z.“ berichtet wird, am Hause des Fabrikanten Riebel am Untertaarkt eine Gedächtnißtafel mit folgender öInschrift ange- braht: „Königin Luise weilte hier am Tage der verhängniß- vollen S(lacht bei Jena am 14. Oktober 1806,“

Oberhausen, 20. Juli. Heute fubr, wie ter „Köln. Z.“ mitgetheilt wird, ein Sonderzug von 42 Achsen hier dar, dessen Ladung aus zwei Krupp’\ch{en 32 cm'Geschühßen sammt Zu- bebör und einer bedeutenden Menge Murnition bestand. Die ge- waltigen Geschüße befanden sich auf den für solze Transporte cigens hergestellten Wagen von 75 t Tragfähigkeit. Die Sendung war für China bestimmt und geht über Rheinhausen und Krefeld nah Antwerpen, von wo sie auf dem Seewege nah dem Bestimmungs- orte gelangen wird. E E

Meiningen. Am 29. Juli wurde, wie die „Werra-Ztg.“ meldet, auf Veranlassung Seiner Hoheit des Herzogs in den An- lagen des Herrenbergs zu Meiningen ein Denkmal für den Dichter Otto Ludwig errichtet. Die aus Bronze hergestelie Büste des Dichters trägt die Inschrift: Otto Ludwig,

Wien. In Florenz, Triest und Pavia gingen dem „Wien. Frdbl.“ zufolge furchtbare Gewitter nieder, welche die Anpflanzungen stundenweit vernichteten. Ein Bliß \{wmolz einen Theil der Kuppel des Domes in Pavia; im Pfarrhause der Kirhe San Lorenzo wurde cine Frau, in der Strafanstalt Sigue zwei Gefangene, in Panzano zwei Maurer vom Blitz getödtet. Bei Pavia wurden drei Personen auf freiem Felde durch den Blitz verkohlt aufgefunden.

Wien, 28. Juli, Seit der im Vorjahre durch den deutschen und öfterreihishen Alpenverein erfolgten Herstellung eines Reitsteges von Ha llstatt bis zum Karl-Eisfeld hat sich, wie der ,Mgdb. Z,“ mitgetheilt wird, der Zuzug an Touristen, die den Anblick der majestätishen Gletscherfelder des Dach steins, sowie die prachtvolle Fernsit in das Sal;kammergut genießen wollen, so bedeutend ver- mehrt, daß die auf dem Karl-Eisfelde befindlihe Simony-Hütte den jeßigen Bedürfnissen niht entspricht. Die Leitung des deutschen und österreihishen Alpenvereins hat nun den Beschluß gefaßt, die er- wähnte Hütte durch cin großes Berghotel zu erseßen. Das Hotel Lo zu Beginn des nähsten Sommers dem Verkehr übergeben werden.

Wien, 31. Juli. Andauernde Regengüsse haben, wie das „D, B. H.“ meldet, ein bedenklihes Steigen der Alpenflüsse verursacht, Die Salzach, Mur und Drau sind bedeutend ange- \{chwollen; Passau meldet bereits Hochwasser.

London, 30, Juli. Sch{were Stürme haben, wie das „H. T. B." meldet, gestern die Ernte mehrerer Grafschaften zerstört und E Schaden an der Küste angerichtet; mehrere Schiffe werden vermißt.

. London, 30. Juli. ‘Der gestern von New-York in Queens8- town eingetroffene Inman-Dampfer „City of Pacis* bringt nach der „A. C.* die Nachricht von einem Schiffsbrand an Bord der britis&en Bark „Olive Mount“. Die Bark befand sih auf dem Wege von Boston nah Sapelon, als sich aus bisher unaufgeklärten Gründen eine Lampe entzündete. Die Flammen griffen gierig um si und bald stand das ganze Schiff in Feuer. Das Matrosenlogis, das Vorte-deck, der Fockmast und auch einige Raaen wurden von den Flammen sehr beshädigt. Bei dem Verlafsen des Schiffs ertrank der zweite Steurrmann Crowley, während es der übrigen Mannschaft gelang, si zu retten. Die Bark wurde später von einem Dampfer ins Schlepptau genommen und in arg zugerihtelem Zustande nach Boston zurückgebracht.

Paris, 29. Juli. Der Zudrang nach Saint Mandé, wo heute auf Kosten der Gemeinde die Opfer der Katastrophe vom leßten Sonntag feierli nach ihrer lezten Ruhestätte gebraht wurden, war nah einem Bericht der „Köln. Z.* ungeheuer. Man {äßt die Menge, welche ihnen das leßte Geleit gab, auf 60000 Menschen. Der Zug seßte |\ch um 3 Uhr von der Bürgermeisterei aus, deren Fahnen halbmast gehißt und in Flor gehüllt waren, in Bewegung. Der Anblick war ein ergreifender ; siebzehn Leichenwagen trugen die Opfer dcs Unfalls, und hinter ihnen schritten deren Verwandte und Freunde. Die Kirche, in welcher die Särge eingesegnet wurden, war überfüllt. Nah der Messe verlas ein Abgesandter ein Schreiben des Cardinal-Erzbischofs vvn Paris, worin die Gläubigen zu- einem gottgefälligen Lebenswandel ermahnt werden, da sie jeden Augenblick, wie die \hrecklihe Katastrophe beweise, vor den bhôhsten Richter berufen werden fönnten. Die kir@lihe Feier endete erst um 5+ Uhr. Obgleiß der Kirchhof nur eine Viertelstunde von der Kirche entfernt liegt, traf der Leichenzug erft um 6 Uhr an der für die Opfer bestimmten Gruft cin. Bei der Ankunft auf dem Kirchof spielten die verschiedenen Musikkapellen, bis die Särge in die Gruft hinabgesenkt waren. Hierauf ergriff der Bürgermeister von Saint Mandé das Wort zu einer Rede, in der er mittheilte, daß die Stadt zum Andenken an die Opfer ein Denkmal zu errichten gedenke. Nah dem Bürgermeister sprah Minister Guyot im Namen der Regierung. Er versprah ernste Maßregeln, um in Zukunft dergleichen \chrecklihe Unglücksfälle zu verhüten, und endete mit einem Dank an Alle, die an dem Rettungs werk mitget olfen. Demselben Blatt wird vom 30. Juli berihtet: Unter den in Saint Manté {wer Verwundeten befindet sich auch ein Offizier, Marcel Vrofset, Lieutenant an der Artillerieshule von Fontainebleau, dem beide Beine zershmettert wurden. , Sein Bruder, ebenfalls Artillerie-Dffizier, saß im gleichen Zuge und blieb unversehrt. Wieder wurde eine Frau, die nur einige leite Quetschungen erlitten batte, wahrsinnig. Die Todtenliste darf noch nicht als abgeschlossen betracktet werden. Abgesehen davon, daß der Zustand mehrerer Verwundeten \ich vers{hlimmert bat, werden bis jeßt noch zwölf Personen vermißt, welhe sich in dem verunglückien Zuge befanden. Die Aerzte sind beauftragt worden, die menschlichen Ueberreste, die auf dem Bahnhof gefunden und nah der Morgue gebracht wurden, einer genauen Untersuchung zu unterwerfen.

Toulon, 29, Juli, Das Panzerschiff „Friedland“, welch:8 heute Morgen ausgelaufen war, um seine Maschine zu probiren, gerieth, wie der „N. Pr. Z." gemeldet wird, zu nahe an die Küste und strandete auf Unt1iefen des „großen Thurmes".

Neapel, 31. Juli. Am Vesuv is laut Meldung des „W. L. B.“ ein neuer Lavastrom au®kg-cbrochen und ergießt sich bis zum Atrio del cavallo.

Madrid. In den von Jrun nah San Sebastian gebenden P erfsonenzug s{chlug. wie der „Tägl. R.* telegraphirt wird, am 30, v. Mts. der Bli. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden erschlagen, die Lokomotive vollständig zertrümmert.

Alpnach. In einem Berit, welwen ein Verwandter Dr. von Kalkstein?s an die Vuiter und an die. Wittwe des Verunglückten gerichtet hat, sind die näheren Umstände angegeben, - unter denen das Auffinden der Leiche erfolgte. Danach engagirte genannter Herr am 24. Juli Abends, um noch einen leßten Versuh zu machen, drei bescnders zuverlässige Männer, die am Sonnabend (d. 25) ihre Arbeit begannen, jedoch ebenfalls nichts zu fioden s{ienen. Am Montag (d. 27.) erschienen fie plößlich Nacmiitags drei Uhr und meldeten, daß sie den Leihnam gefunden hätten. Sofort wurde der s{chweizerischen Polizeibehörde telegraphisch Mittheilung kbiervon gemaht. Schon um fünf Uhr Nachmittags erschien der Polizei- Direktor Seidel aus Sarnen, sein Protokollführer, der Alpnacher Arzt Imfeld, und mit diesen Herren sowie mit dem Major Britschgi und dem Verwandten des Verunglückten begaben sich die drei Sucher an Ort und Stelle. Zuerst ging's eine kleine Stunde auf dem ge- wöhnlichen Touristenweg aufwärts, dann auf einem Holzwege, welchen v. K. aus Irrthum, sei es beim Aus- oder Abstiege, einges{lagen haben mrß, sehr steil abwärts, doch nicht bis in den Grund, fondern in der Mitte dieses steilen, unkenntiichen Pfades ging es links ab, woravf man nah ciner halben Stunde, mühsam flimmend, die Unglücksftelle erreihte. Man befand sich hier in einem auf drei Seiten durh völlig senkrehte Felsen von etwa 15 m Höhe eingeschlossenen Kessel. Dort lag der Verunglückte mit dem Kopfe diht unter einer der Fels- wände, mit dem Kopf nach der Felsseite, die Beine nach der entgegengeseßten Seite, in ungezwungener Lage auf dem Rücken, den Hut noch auf dem Kopfe, fast völlig in Verwesung über- gegangen, fodaß alle Weichtheile verschwunden waren. Er trug zwei Nôcke, die Feldflashe umgehängt, den Beer derselben auf der Brust liegend, ohne Brille und ohne Opernglas, dessen Futteral neben ihm lag. Verleßunaen konnte der Arzt nicht fest- stellen. Merkwürdigerweise war die Uhr gänzlich unverleßt. Nachdem der Leiche die Werthsaben und Papiere abgenommen, begab man sih na Alpnach zurü, während die Leiche, welche ohne Sarg oder dergl. niht befördert werden konnte, unter Bewachung einstweilen liegen blieb. Eine Beraubung der Leiche hat keinenfalls stattgefunden, da deutshes und französisches Papiergeld, Depositensche.ne 2c. si unversehrt vorfanden. Am Dienstag, 28. Juli, früh, gingen die drei Sucher nebst einem vierten Manne und dem inzwischen fertig ge- wordenen Sarg wieder an die Fundstelle des Leihnams, um ihn berunter zu bringenz sie langten um zwei Uhr Nachmittags wieder in Alpnach an, der einfache, \chwarz ladckirte Sarg wurde in der dortigen Kapelle einstweilen beigeseßt. Um 43 Uhr fard das Begräbniß ftatt. Auf dem dort üblichen Handwagen wurde der Sarg gezogen, der mit Blumen völlig bedeckr war, und zwar waren es die drei Finder, welche den Wagen fortbewegten. Ein Knabe mit einem schwarzen meterlargen Kruzifix ging voran. Kurz vor dem für beide Glaubensbekenntnisse dienenden Kirchhofe empfing der Küster den Zug, der Sarg wurde auf eine Tragbahre mit s{chwarzem Tuch gestellt und nach dem Kirchhofe ge- tragen. Dort empfing ihn vor dem Grabe der evangelische Lehrer Haas, welcher in Alpnah für die sehr kleine evangelische Gemeinde (etwa 160 Seelen), die zwar eine kleine Kirche, aber keinen Geistlichen besißt, die Amtshandlungen des Geistlichen versieht. Vor dem gesammten Leichengefolge, welches über hundert Personen um- faßte, hielt Hr. Haas Leichenpredigt und Gebet. Nachdem sich die Menge zerstreut hatte, wurde der Grabhügel aufgeworfen und das Kruzifix, wels der Knabe dem Sarge rocangetragen hat'e auf- gepflanzt. Auf diesem Kruzifix wird in den nächsten Tagen eine latirte Blehtafel angebracht werden, auf welcher Name und Todes- tag verzeinet sein werden. Daëéselbe dient nah dortiger Sitte als provisorishes Merkzeihen bis zur endgültigen Aufstellung eines Denksteins,

Me 179.

Dritte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 1. August

1891.

1. Vntersuchungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloojung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Getellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefell\ch. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10 Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

427096] Steckbrief.

Gegen den zuleßt zu Berlin, Emdenerstraße 44, wohnhaft gewesenen Arbeiter Thomas Sikora, am 6. März 1866 zu Daniszyn, Kreis Adelnau, geboren, welcher \ih verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlihen Schöffengerichts T. zu Berlin vom 5, Mai 1891 erfannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersut, denselben zu verhaften und in das nächste Strafgefängniß ah- zuliefern und zu den Akten 92 D. 287/9. 91. Nach- riht zu geben.

Berlin, den 20. Juli 1891. j

Königliches Amtsgericht L. Abtheilung 92.

[27094] Steckbrief.

Gegen den Sqreiber Albert Kiesow, geboren am 19. Dezember 1863 zu Loiß, Kreis Grimmen, zuleßt in Potsdam aufhältlih, welcher flüchtig ift, ist die Untersuhungshaft wegen Diebstahls in den Akten I. 807/91 verhängt. Es wird ersucht, den- felben zu verhaften und in das Gerihts-Gefängniß zu Potsdam abzuliefern.

Potsdam, d:n 25. Juli 1891.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Beschreibung. Alter 27 Jahre, _ Größe 1,72 m, Statur \{lank, Haare blond, Stirn frei, Bart blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Nase gee bogen, Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Kinn rund, Gésiht oval, Gesihtsfarbe gesund, Sprache deuts. Kleidung : dunkler Rock, Hofe und Weste, grauer Sommecrüberzieher, {warzer Hut. Besondere Kennzeichen; Trägt eine Brille.

[27031]

In der Strafsa®e gegen das Dienstmädchen, un- verehelihte Marie Rozek aus Hobenlohehütte, jeßt in Kattowiß, geboren am 5. April 1874 zu Laura- hütte, katholis, wegen Diebstahls, hat das König- lihe Schöffengericht zu Kattowitz am 4, Juli 1891 für Recht erkannt:

Das Urtheil des Königlien Schöffengerichts zu Kattowiy vom 8. November 1890 wird auf-

gejoben. PisGgode. Brathuhn.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

{26501] Zwangsversteigerung.

Auf den Antrag des im Konkursverfahren über das Vermögen des Schmiedemeisters Jacob Krakau zu Dobbeln in der Perfon des Gerichts\creiber- aspiranten Weibe hieselbst bestellten Konkursver- walters wird Termin zur Zwangsversteigerung des dem 2c. Krakau gehörigen sub No ass. 25 zu Dob- beln belegenen Hausgrundstücks nebst dazu gehöriger Schmiede und Garten auf den 31. Oktober 1891, Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeih- neten Gerichte im Gerecke'schen Gasthause zu Dobbeln angeseßt.

O LupotbekarisWen Gläubiger haben die Hypo- thekenbriefe im Termine zu überreichen.

Die Versteigerungs-Bedingungen, laut wel{cher jeder Bieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicher- heit bis zu 10 Prozent seines Gebotes durh Baar- zahlung, Niederlegung coursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchauszug fönnen innerhalb der letzten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grund- \tüde selbst besihtigt werden.

Schöuiugen, den 26. Juli 1891.

Herzogliches Amtsgericht.

26908]

[ In Sachen des Kaufmanns W. Schilling hier, Klägers, wider den Maurermeister Gottlieb Föhre, in Leipzig - Plagwiß, Beklagten, wegen Hypothek- zinsen, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, Nr. 71 VII[. Blatt T des Feldr:}es Alteroiek an der Hrisarenstraße belegenen Grundstücks zu 2a, 86 qm, sammt Wohnhause Nr. 5228 zum Zwette der Zwangéversteigerung durch Beschluß vom 21, Juli 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 22. Juli 1591 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 5. November d. J., Morgens 11 Uÿr, vor Herzoglichem Amts- gerichte hierselbst, Zimmer Nr. 37, angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 24. Juli 1891, Herzogliches Amtsgericht. VIII. C. von Münchhausen.

[27110] :

In der Zwangsvollstrcckungssahe des Rentners Emil Sperber, als Verwalters im Konkurse des Sägemühlenbesißers Adolf Sommer zu Blankenburg, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forde- rungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier an- zumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 17. September 1891, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vor- geladen werden.

Tas E u 1891,

erzogliwes Amtsgericht. Ribbentr ov. N

[26625] Aufgebot.

Der Friedrich Hönow, Obergärtner zu Wannsee, vertreten durch Recbtsanwaglt Dr. Berthold zu Elber- feld, hat das Aufgebot behufs Kraftloserklärung der Prioritäts-Obligation dec Bergish-Märkisen Eisenbahn-Gesell|haft VI. Serie Nr. 098357 be- antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor- dert. spätestens in dem auf Donuerftag, den 19. November 1891, Nachmittags 45 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Königsftraße 71, Zimmer 24, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. G

Elberfeld, den 23. März 1891.

Königliches Amtsaeriht. Abtheilung III.

(L. 8) gez. O’ Daniel. i

Beglaubigt: Heßler, Gerichtsschreiber.

[6589] Aufgebot. Nücksi{Gtli® der nahbenannten Urkunden:

I. der von der Deutshen Lebens-Versicherungs- Gesellshaft in Lübeck General-Agentur Hannover, Agentur Sottrum ausgestellten Prämien-Quittung Nr. 20 338 über für die Zeit vom 15, Februar 1891 bis 14. Mai 1891 bezahlte Prämie von 15 A 31 für die auf das Leben des Lehrers J. H. K. L. A. Bosshage in Gr. Heere laut Police Nr. 90 763 der Deutschen Lebens-Versicherungs-Gesellshaft in Lübeck ge\chloïsene Versicherung, ;

II. der von derselben GesellsGaft am 9. Dezember 1879 über das Leben des Königl. Gewerberaths Dr. phil. Friedrich Adolph Bernoulli in Oppeln ausgestellten auf Inhaber lautenden Police Nr. 76 520 groß 10000 Æ,

ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und zwar: ad I. von dem Kotsaß Ludwig Vosshage in

Sack, Kreis Alfeld,

ad II. von der Frau Gewerberath Dr. Adele Bernoulli, geb. Bothmer, in Aacen, ; Beide vertreten durch den Rehtsanwalt Dr. Fehling in Lübe. x

Diesem Antrage gemäß werden Alle, welche an die bezeihneten Urkunden Ansprüche zu haben ver- meinen, aufgefordert, solhe Ansprüche spätestens in dem auf Freitag, den 8. Januar 1892, Vor- mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß die gedahten Urkunden für kraftlos erklärt werden ollen. | Lübeck, den 21. April 1891.

Das Amtsgericht. Abtheilung T. Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Pr opp, Gerichtsschreiber.

[12433] Aufgebot.

Der Ober-Pofstsckretair a. D. Julius Ottomar Zenker zu Ober-Posterwitß bei Potschappel, als Vor- mund des minderjährigen Fräuleins Frieda Katha- rina Auguste Hoffmann, hat das Aufgebot der dem Rentier Herrn Hermann Porst in Dresden vom Komtor der Reichs: Havptbank für Werthpapiere er- theilten Depotscheine Nr. 212650 d. d, Berlin, den 11. Oktober 1882 und Nr. 315906 d 4. Berlin, den 10. Juni 1885, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, \pätestens in dem auf den 12. Dezember 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Neue Friedrihstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Verlin, den 7. Mai 1891, ]

Das Königliche Amtsgericht T. Abtheilung 48.

[26918] Aufgebot. i

Das Sparkassenbuch r. 6771 der Kreis-Sparkasse zu Gumbinnen über 290 ##, ausgefertigt am 19. Oktober 1888 füc den Müllergesellen Christoph Mickoleit in Gumbinren is angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigenthümers zum Zwecke der neuen Ausfertigung aufgeboten werden.

Es wird daher der unbekannte Besißer des ge- nannten Buches und ein Ieder, der irgend ein Anrecht an demselben zu haben vermeint, spätestens in dem auf den 14. März 1892, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmer Nr, 6, anberaumten Ter- mine seine Rechte anzumelden und das Sparkafsen- buch vorzulegen aufgefordert, widrigenfalls die Kraftloserkflärung deéselben erfolgen wird,

Gumbinnen, den 27. Juni 1891,

Königliches Amtsgericht.

[65591] Aufgebot.

Der Papiermacedrucker Johann Schmidt in Meilschnit hat als letzter Inhaber der ursprünglich über 260 #Æ# auf den Eduard Schaller in Meilshniß als Gläubiger lautenden Empfangs- besheinigung der städtisben Sparkasse zu Coburg vom 1. August 1884 Nr. 9579 b. das Aufgebot dieses Syarkassesheins beantragt. /

Der Inhaber dieses Sparkassesheius wird auf- gefordert, spätestens in dem auf Montag, den 31. August 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots- termin seine Rechte anzumelden und den betreffenden Sein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftlos- erklärung erfolgen wird.

Coburg, d:n 12. Februar 1891,

Herzogl. Sächs. Amtsgericht. (L. 8.) Sciegnißt.

Abth. V.

[74447] Aufgebot... Der aufgeheirathete Halbhöfner Johann Heinri Friedrih Heuer in Swostorf hat das Aufgebot des bei dem in S{hostorf am 15. Dezember 1890 statt- gehabten Brande angeblich verbrannten Sparkassen- buches der Spar- und Leibkasse für das ehemalige Amt Oidenstadt, Nr. 11730 Fol. 47 pp., ausgestellt auf den Vollhöfner Friedri Heuer in Schostorf und lautend auf ein Guthaben von 1555 A 27 4, zum Zweck der neuen Ausfertigung beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuhes wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 16. Oktober 1891, Vormittags 10F Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerihte anberaumten Aufgebotstermine seine Rehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. i

Nelzen, den 24. März 1891.

Königliches Amtsgericht. TL.

[20781] Aufgebot.

I. Nachstehende Hypothekenposten :

a. die im Grundbuhe des dem Stellmacher Eduard Dauter in Miswalde gehörigen Grundstücks Miswalde Nr. 26 Abtheilung 111. Nr. 8 auf Grund des Anna Elisabeth Wehrwein'shen Erbrezesses vom 22. November 1858 gemäß Verfügung vom 14. De- zember 1858 eingetragene Muttererbtheilsforderung der Christine Bähr,

b. die im Grundbuhe des dem Besitzer Adolf Krebs in Najettken gehörigen Grundstücks Najettken Nr. 4 Abtheilung 111 Nr. 3 auf Grund des Wil- helm Kasper'\{hen Erbrezesses vom 20. Juli 1843 gemäß Verfügung vom 25. Oktober 1843 ein- getragenen, mit 5 9% verzinslichen Vatererbtheile der Gottfried, Marie Louise, Wilhelmine, Caroline und Eleonore Kasper’\{en Geschwister,

c. die im Grundbuche des dem Besitzer ad b. ge- börigen Grundstücks Najettken Nr. 5 Abtheilung II. Nr. 2 auf Grund der Requisition des Prozeßrichters vom 2. Februar 1849 und deren Beilagen in Sachen Taube ‘/. Taube T 527 rep. gemäß Verfügung vom 30, August 1851 für den Shmied Gottfried Taube in Hintersee eingetragene rechtskräftige Forderung von 49 Thlr., sind angebli getilgt und sollen im Grundbuche gelö\{cht werden.

Auf Antrag der Grundstükseigenthümer werden deshalb die Hypothekengläubiger resp. deren Nechts- nafolger aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Posten spätestens im Aufgebotstermine den 31. Oktober 1891, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht anzumelden, widrigenfalls se mit ihren Ansprüchen auf die Posten werden aus- ges{lossen werden. ,

II. Das Hypotheken-Stammdokument über die in dem Grundbuche des dem Besißer Johann Rafalski in Miswalde gehörigen Grundstückes Miswalde Nr. 55 Abtheilung III. Nr. 6 aus den notariellen Urkunden vom 20. April und 7. Oktober 1874 ein- getragenen 4 flegekapitals resp. Abfindungsantheile des Altsitzers Christoph Zeclau in Miswalde und der Postschafinerfrau Heinriette Paproth, geborene Zechlau, in Elbing von zusammen 400 Thlr, ge- bildet aus dem Hypothekenbriefe vom 10. Januar 1876 und den notariellen Schuldurkunden vom 90. April und 7. Oktober 1874 ist durch Zufall verloren gegangen und soll auf den Antrag des Grundstückteigenthümers zum Zwecke der Löschung des Antheils des Christoph Zechlau neu ausgefertigt werden. |

Es wird deshalb der Inhaber des Hypotheken- dokumecnts aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termin den 31. Oktober 1891, Vorm. 11 Uhr, bei: dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls Kraftloserklärung des alten und Ausfertigung des neven erfolgen wird.

Saalfeld, den 26, Juni 1891.

Königliches Amtsgericht. Gramberg I.

[26903] Aufgebot. :

Der Tischler Heinrih Vorjohann zu Harsewinkel hat das Aufgebot der im Grundbu von PHarfewinkel Band 10 Blatt 3552 auf den Namen des Johann Chcistoph Zurbrüggen zu 4/5 und des Heinrich e Zurbrüggen zu 1/5 eingetragenen Grund- \stüde: T

1) der Steuergemeinde Stadt Harsewinkel

Flur 14 Nr. 694/33, in der Stadt, Hofraum mit Wohnhaus Nr. 37 mit Stall, groß 1 a 34 qm, Flur 14 Ne. 376/34 Goren, Hausgarten, groß 10 a 68 qm, 9) der Steuergemeinde Kspl. Harfewinkel Flur 11 Nr. 430 in Siecbenbüshen, Weide, groß 97 a 48 qm i zwecks Besißttitelberichtigung, sowie ferner der daselbst Abth. 111 Nr. 1 für die Geshwister Heinrich Otto, Christoph, Johann Christoph und Bernhard Zur- brüggen eingetragenen Abfindung von 90 Thlr. 124 Sgr. aus dem gerihtlihen Vertrage vom 29, April 1818 zwecks Löschung beantragt.

Alle Eigenthumsprätendenten werden daher auf- gefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die vor- bezeihneten Grundstücke spätestens in dem auf den 30. Dezember d. Js., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an der Gerichtsftelle, Zimmer Nr. 4, anberaumten Aufgebotstermine an- zumelden und ihr Widerspruchsreht zu bescheinigen, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüches aus- geshlossen und der Antragsteller als Eigenthümer eingetragen wird.

Ferner werden die eingetragenen Berechtigten der vorbezeihneten Post oder deren Rechtsnachfolger ‘auf-- gefordert, ihre Ansprüche auf die Post spätestens in

dem vorbezeihneten Termine geltend zu machen,

widrigenfalls sie mit ihren AnsprüGen ausgeschlossen werden und die Post im Grundbuch gelöscht wird. Warendorf, den 20. Juli 1891.

Königliches Amtsgericht.

[26901] Oeffentliche Ladung. Der unter Artikel ‘363 verzeihnete Grundbesiß des Gemeindebezirks Elmpt Flur 9 Nummer 287 und 307, belegen in der Rurheide, groß 14 a, ift in der Grundsteuer-Mutterrolle auf Heinri Reiners zu Elmpt eingetragen. Als Erben und Re&tsnachfolger des Heinri Reiners baben ih dessen Enkel Befen- binder Heinri Reiners zu Elmpt und Stukateur Martin Reiners zu M.-Gladbach legitimirt. Nach den biéberigen behufs Anlegung des Grundbuchs8 an- gestellten Ermittelungen sollen noch weitere Erben des Reiners vorhanden sein, nämli die Kinder einer verstorbenen Schwester desfelben, welche der Person und dem Aufenthalte nach unbekannt sind.

In Gemäßheit des §. 58 des Gesetzes über das Grundbuchwesen im Geltungs8bereih des Rheinischen Rechts werden alle diejenigen Personen, welche Mit- eigenthumsansprüche auf die vorbezeihneten Grund- stücke zu haben vermeinen, behufs Anmeldung und Nachweises ihrer Ansprücbe zu dem auf Montag, den 16. November 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht im hiesigen Amts- gerihtsgebäude anberaumten Termine öffentlich ge- laden. Sollten zu diesem Termine weitere Cigen- thumsansprüche nicht angemeldet werden, so werden die beiden vorbenannten Erben als Alleineigenthümer der beiden Parzellen 287 und 307 Flur 9 im Grundbuch eingetragen werden.

Wegberg, den 20. Juli 1891.

Königliches Amtsgericht. gez. Fuchs, Beglaubigt: Fleckner, Actuar,

als Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[27115] Bekanntmachung.

In der Siedersleben's{chen Aufgebotssahe von Naumburg a/S. F. 6/90 ist der auf den 17. September 1891, Vormittags 11 Uhr, an- beraumte Termin aufgehoben und anderweit auf der 22. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, verlegt worden. Jm Uebrigen wird auf unsere Bekanntmachung vom 21. November 1890 verwiesen.

Naumburg a./S., den 28. Juli 1891.

Königliches Amtsgericht. 1V.

[27024]

Auf den Antrag:

a. des Privatsekretärs Ignaz Gertler,

b. des Schuhmachers Joseph Steinberg,

c, des Bäckers Christoph Holzapfel,

d, der Wittwe Weinrich, Eleonore, geb. Dunkelberg,

sämmtlih zu Worbis, werden die Mündel der Antragsteller zu a, bis e. bez. der Sohn der Antragstellerin zu d., nämlich:

a. Anna Margarethe Hartleb, Tochter des Privatsekretärs Heinri Hartleb und dessen Ehefrau Apollonia, geb. Iffland, zu Worbis, geboren den 21. Januar 1851, welche im Jahre 1866 nah Nord- amerika ausgewandert is und seit dem Jahre 1871 keine Nachricht von ih gegeben hat,

b Friederike Busch, Tochter des verstorbenen Handarbeiters Joseph Buich und dessen Chefrau Katharine, geb. Hellwig, zu Worbis, geboren den 12. April 1835, welche in der Mitte der sech8ziger Jahre nach Berlin verzogen is und seit dem Jahre 1869 keine Nachricht von fich gegeben hat,

c. Friedrich Ludwig Gaf;maun, Sohn des ver- storbenen Kutshers Iacob Gaßmann und dessen Ehefrau Karoline, geb, Sternheim, geboren den 30. April 1839, welher im Jahre 1856 als Musikus nach Rußland gezogen ift und seit seiner Abreise keine Nachricht voa sih gegeben hat,

d. Johann Georg Alois Weinrich, Sohn des verstorbenen Kutschers Joseph Weinrih vnd dessen Ehefrau Eleonore, geb. Dunkelberg, aus Worbis, geboren den 23, Januar 1853, welcher sich vor etwa 24 Sgahren von Worbis entfernt hat und seit März 1881 keine Nachricht mehr von sch gegeben hat,

bierdurch aufgefordert, si spätestens in dem auf Mittwoch, den 15. Juni 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzei chneten Gericht, Zimmer Nr. 2, anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird.

Worbis, den 19. Juli 1891,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

Aufgebot.

[26920] :

Lage. Die Vormünder der Kerkhof's{en Mündel hier. haben die Erb)\chaft des verst. Arbeiters August Wienbröker von bier, Großvaters der Mündel mütterliczerseits, nur mit der Wohlthat des In- ventars angetreten und das Aufgebot auch rüdcksiht- lih anderer Erbberechtigten beantragt. Aufgebots- termin ist auf Mittwoch, 4. November 1891, Morgens 10 Uhr, angeseßt. Spätestens in dem- selben haben Alle, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht, wie die Kerkhof’ schen Mündel und Alle, welche Anspruch auf Befriedigung aus der Erbschaft zu haben vermeinen, ihre Rehte und An- sprüche hier anzumelden und klarzustellen, widrigen- falls die in §. 77 unter Nr. 3 und 4 des Lipp. Prozeßgeseßes von 1859 vorgeschriebenen Wirkungen der Versäumniß eintreten sollen.

Lage, 24. Juli 1891,

Fürstlich Lippisches Amtsgericht.

Nieländer.