1891 / 192 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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In Wald bei Solingen haben, wie der „Vorwärts" be- richtet, in der Gießerei von Berg u. Komp. die Former wegen Lobn- und sonstiger Differen:en die Arbeit niedergelegt.

Aus Braunschweig shreibt man der „Magdb. Ztg urter dem 14. d. M.: Es ist bekannt, daß man den Sozialdemokraten in einigen Oiten des Herzogthums Räume zu Versammlungen 2c. ver- weigert. Diese Maßregel treibt die „Genoffen“ ins Freie. Dies ist z. B. in Langelsheim# cinem braunschweigishen Ort an der preußishen Grenze, der Fall gewesen. Dort erbaute man für dic Tazang urter freäicm Himmel eige Rednerbühne. Wegen dieser Uebertretung wurde den be- treffenden Arbeitern eine Geldftrafe zudiktirt. Um der „Herberge ¡ur Heimath“, sowie den geplanten Bauten eines Ecangelis(en Ber- einsbauses und eines Vereinsbhauses für den Arbeiterverein ein Paroli zu biegen, erwägt man in hiesigen sozialdemokratischen Kreisen ernst- baft die Frage, ob nicht eine große Centralherberge hier zu errihten sei. Wakhrscbeinlißh wird die Angelegenheit der nächsten sozialdemofratiswen Volkêversammlung unterbreitet werden.

Wie der „Stles. Ztg.“ aus Waldenburg beriGtet wird, begt der so;ialdemokratiihe Bergarbeiterführer Siegel die Atsivt, in nâäbister Zeit dem dortigen Revier einen Besuch abzustatten, um in Bergarbeiter-Versammlungen eine energische Agitation für den Deuts@en Bergarbeiter-Verband zu eröffnen.

Aus Harburg wird dem „Hann. Cour.“ berichtet, daß die Arbeiter der dortigen staatlicen Eisenbahnwerkstatt seit einigen Tagen durch ançges{&lagene Plakate aufgefordert werden, soweit sig einem sozialdemokratischen Verein angehören, dort ibreñ Austritt zu erklären, anderenfalls sie entlassen werden. Gleiczeitig wird auf die bekannten Kaiserlihen Erlafie bingewiesen und gesagt, daß Seine Majestät der Kaiser es übernommen habe, für das Wokl der Arbeiter zu forgen.

Aus Paris wird der „Köln. Ztg.“ telegraphisch gemeldet, daß die Karrenfübrer in ciner Versammlung am Sonnabend in der Arbeiterbôörse beschlossen haben, den Ausftand zu ecrilären. Sie ver- langen eine Lohnerhöhung und weigern f, selbst ibre Karren zu laden. Abordnungen wurden ernannt, welche mit den Fuhbrherren ver- bandeln sollen. Die Erdarbeiter verharren im Ausftand.

Kunfi und Wifscnschaft.

10. bis 12, Aaguft hat in Freiberg i S. die esversammlung der Deutichen geologischen a

haft getagt. Unter den Mitgliedern und Gâätten, die h

Zahl eingéfunden katten, nennt das „Dreéd. Journ.“ die

rof. Dr. H. Bücking-Straßburg i. E, Prof. Dr. W. Dames-

erlin, Prof. Dr. K. von Frits{-Halle a. S., Prof. Dr. E. Geinit- Rostock, Prof. Geh. Hofrath Dr H. B. Geiniß - Dresden, Geh. Ober - Bergrath Dr. Hau@ecorre - Berlin, Staats8geclog Dr. E. Husfsak - St. Paulo (Brasilien), Prof. Dr. A. von Koenen - Göttingen, Prof. Dr. G. Laube - Prag, Prof. Dr. Th. Licbisb-Göttingen, Lande8geolog Prof. Dr. K. A. Lofsen- Berlin, Pc-cof, Dr, A. Molengraff-Amsterdam, Geheimer Bergrath drof. Dr. F. Römer-Breëlau, Prof. Dr. H. Vater-Tharand, Prof. . H. L. Vogt-Christiania, Gebeimer Bcrgrath Pcof. Dr F. Zirfel- Leipzig, Prof. von Calker - Groningen, Prof. Dr, Holz- apfel-Aacen, Prof. Dr. Wihmann-Utrecht und Prof. Dr. Haas- Kiel, Bei der feierlihen Eröffnung, wel%e am Montag, Morgens 9 Uhr, in der Aula der Berg- Akademie stattfard, begrüfte zunächst Hr. Berg- rath Prof. Dr. Stelzner die von Nab und Fern erscien-nen Theils nehmer mit warmen Worten, in welen er die Wahl Freibergs zum Orte der dieëzmaligen Iabresversaminklung dadur als begründet erklärte, daß die Stadt gewissermaßen die Wiege der Geologie sei und die Verbinturg des Bergbaues mit der géeo!ogishen Wissens chaft berstelle, Im weiteren Verlaufe legte der Redrer Bericht Über die Geshäftéfübrung ab urd s\pra§ den Bebörden des Staates und der Stadt seinen Dank aus für deren freundlihes Ent- gegenkommen. Nachdzem man die im Laufe des vergangenen Jahres verstorbenen Mitglieder, darunter auch den Mitbegründer der Deut'chen geologisden Gefselisck&aft, Freißerrn von Beust, dur Erheben von den Sigtzen geehrt batte, wurde Hr. Gebeimer Hofrath Eeiniß zum Vor- fißenden der Montagsversammlung gewählt. Es folgte alsdanv eine Begrüßungsansprahe Seitens des Hrn. Bergratks Prof. Dr. Weistach im Namen der säcksis{hen Regierung vnd des Berg- männis&en Vereins, weiter ein herzli&er Wilikommen®gruß des Hrn. Vürgermeisters Dr. Böhme sowie eine Ansprate des Hrn. Prof. Dr. Siegert im Namen der geologishen Landeëuntersu{chung ; endlich wurde einstimmig Straßburg i E. zum Versammlunagsort für tas nächste Jahr gewäklt und zuglei bes(lossen, bei dieser Stadt sofort telezraphisch an:afragen, selbiger tie Ausführung dieses Beschlusses genehm ci. Den Schluz der Eröffnungssitßung der Versammlung bildete der , Borirag des Landesgeologen Hrn. Dr. Leck über „das Rottliegende des Plauerschen Grundes bei Dreéden, des sogenannten Dahlener Veckens.“ Nah dieser Darstellung sollen u. a. die Koblenflöße des Plauenscen Grundes nit, mas man früber allgemein annahm, der Steir ftoblen- formation, sondern dem Rotbliegenden angebören , eine Ansicht, gegen die Hr. Geh. Hofrath Geiniß sh ausfprach. Gegen 12 Uhr Mittags wurde die Versammlung durch den Vorsitzenden ges{lossen. Am Tage vor dér Erêffnuna1 der Versammlung war gewissermaßen als Vor- bereitung für die Darlegungen des Hrn. Dr Beck— cine Exkursion nah Tharandt und Plaven unternommen worden, gelegentlih welcher die Theil- nehmer die Porpbyre, Basalte und cenoinanen Sandf\teine, ferner die inter- essanten Pechsteirvorpbyce und versteinerungéäreihen Quadersandfteine, die filuristen Thonschiefer und Diabasgänge, sowie endlih das Rotbliegende, die Syenitbrüe und den Plänerkalk bei Plauen in Augzenschcin nahmen. Im Laufe des Nachmittaas des ersten Sitßungêtages besihtigte die Deutsche geologishe Geselisbaft zunächst die Schaltanlage und die Auftereitung der Grube „Himmelfahrt“ unter Führung der Hern. Ober-Bergrath Vilkarz und Direktor Hoffmann. Später wurde noch den Muldener Hütten und den Quarzporphyrgängen ein Besuch abgestattet. Am Abend fard eine gesellicze Vereinigung im Freiberger Stadtpark statt. Am Dienstag, 11. d. M., dem zweiten Sizungstage, fanden fh zunähst diejenigen Herren, die sich an der nach Böhmen ina Aússihc genommenen Erkursion zu be- tbeiligen beabsihtigten, in der Aula der Königlichen Bergakademie ein, woselbst Hr. Berg rath Stelzner einige Mittheilungen über die Tour veröffertliGte; auch waren dort vierzig aroße Photograpkien ausgestellt, welche die geologiscen und landsckhaftiihen S{önheiteu der Gegend verarshauli&ten, Gegen 9 Uhr Vormittags stattete eine große Anzahl Mitglieder dem Dom und insbesondere der Kurfürsten- arufît, der Eoldenen Pforte und dem Grabe Werner's einen Besuch ab. Die cigentlihe Situng fand um 9F Ubr ftatt und wurde durch Hrn. Geheimen Rath Professor Dr. Römer-Breélau eröffnet. Zunächst kamen verschiedene geschäfilide und interne An- gelegenbeiten zur Besprewung und Erledigung ; alédann folgten einige kurze Borträge von verschiedenen Theilnebhmern der Jahresversammlung; Hr. Professor von Koenen- Göttingen spra über Sandsteinhügel im no:ddeutshen Diluvium, Hr. Professor von Calker-(Sroningen über nordisce Géeschiebde aus SHhwreden und Esthland dem Cambrium und Silur angebörig, und endli Hr. Professor Dr. Dames-Berlin über Nummulitenfunde in der Umgegend von Berlin. Der Nathmittag des zweiten Sißungétages war zurähst dur ein im engeren Kceise veranftaltetes Festessen ausgefüllt, welches durch Hrn. Geheimen Ober-Bergrath Dr. Hautecorne-Berlin mit einem Toast auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König von Sawhsen eröffnet wurde. Am Abend leisteten die Mitglieder der eologischen Versammlung einer Einladung des Bergwännischen Vereins Folge und wohnten dem von der Iäzeckapelle ausgeführten, im Brau- bofíaale veranstalteten Concerte bei, welches dur zablreihe Trink- sprüche und Kommerslieder eine freundlihe Abwechélung erhielt und die Fesitheilnehmer bis in die frühen Morgenstunden vereinizte. Die am Mittwoch abgebaltene dritte Sizung wurde durch den Vor- sitzenden Hrn Professor von Koenen - Göttingen Morgens 9 Ubr er- bfret, Zu Beginn derselben rictete Hr. Ober-Finanz-Rath Förster, als Vertreter des Königlich säck{sis{chen Finanz - Minifteriums, Worte

der Begrüßung an die Versammlung; bierauf _- Hr. Lande®geolog Dr. Sauer einige Erläuterungen zu der für den Nabmittag in Aussit gencmmenen Erxfkursion rad dem Fiöbathale und der Augustusburg. So- dann folate eine Reihe wissenshaftliher Voriräge: H-:. Dr. Oppezn- beim - Berlin fprachd über die „fossile brackishe Fauna des nordwestlihen Ungarn“, Hr. Seftion8geologe Dr. Hazard-Leipziz über „die Geologie und ihre Beziehungen zur Lzndwirthschaft.* Aus den weiteren Vorträaen seien noch bervorgebodben die Darlegungen des Hrn. Professors Dr, Vogt-Christiania über „die Erzlazerstätten, gebildet durch maanetis{che Differentiation in basisben Ecuptivgefteinen“, und des Hrn. Professors Dr Ublig-Prag über , Kaukasise Juraformation“ ; ferner sprach Hr. Berameister a. D. Dr. Koßmann-Berlin über „Aufgaben und Ziele der Mineral&emie“ und Hr. Privatdezent Dr. Poblich-Vonn unter Vorzeigung einiger Photographien und feltener Mineralien über scine neuen „UrtersuLungen auf dem réeinischen Vulkangebiete.* Hiermit farden die Verhandlungen der 38, JFahresversammlung der Deutsck@en geologischen Gesellschaft in Freiberg ibren Abschluß. Vei der am Nachmittag unternommenen Exfkursion wurde das Grneië- und Ttonschiefergebiet bei Hennersdorf, auf dem S@&loß Augustusburg der Porpbyr mit seiner Fluidalftrufktur, scroie die in jener Gegend vorkommenden, mit Quarz und grünem oder bläulihem Flufßspat azmengten Porpkbyrbreccien besihtigt. Am Donnerstag fcüh verließen die Mitgliederdie Stadt Freiberg, um eine Teur nach Böhmen und der sähsiichen SHweiz anzutreten.

Land- und Forstwirthschaft. Ernte-Auss\ichten.

(F) Vom 23, Juli bis 11. August find naH den meteorologis{en Beobacßtungen in Jütland 113 mm und auf den Inseln 78 mm Regen gefallen, während resp. 46 und 40 mm normal sind. Daß die Auéfihten für die Ernte unter diesen Umständen nit günstige sind, ift selbstverständlich Das Ackerbeu ist mit vereinzelten Ausnahmen eingebracht, von Wieferheu liegt aber noch außerordentlih viel im Freien, end ift es in fo hoben Grade ausgewaÏsen, daß es bedeutend on Werth verloren hat. Die Rogaenernte ift in vollem Gange. Wegen der urgürstigen Witterungsverbältnisse ist auf vielen Stellen das Mähen auégeseßt worden, da aber der stark niederges{chlagene Roggen sehr ron Unkcaut überwuhert wurde und theilweise au aus8zuwachsen be- gann, fo hat man doch mit der Ecnte beginnen müssen. Die Be- nußung von Mähmaschinen ift richt nur aus dem angegebenen Grunde, sfondern au wegen des durGweihten Bodens unmöglich. Außer Roggen i|ff auch sch{on etwas Weizen und ‘sechs;eiline Gerste gemätt, aber aud diese Getreide- arten liegen star niedergeschlagen. Das Land aber, als Ganzes genommen, erwartet eine gute Ernte, wenn es mögli wird, fie gut unter Dach und Fah zu bekommen. In der Regel stehen die Saaten gut, und giebt es au richt so viel Stroh wie im vorigen Iabr, fo dürfte es um so mehr Korn geben, denn die Aehren sind groß und voll. Die Wurzelfrüchte steben sehr kräftig, die Weiden baben üppigen Graëwuchs, über die Kartoffeln aber wird geklagt.

Gesundheit8wesen, Thierkrankheiten und Absperrung®- Maßregeln.

Egypten. Der internationale Quarantänerath zu Alexandrien bat am 29, Juli 1891 beschblossen, auf die Ankünfte aus den Häfen Mersina und Tripolis das Cholera:Quarantäne-Reglement nicht mehr in An- wendung zu bringen, dieselben vielmehr nur eincr ärztlißhen Besihhti- gung zu unterwerfen. (Vergl. „Reichs-Anzeiger“ Nr. 183 vom 6, August 1891.) Sch{weden.

Laut Bekanntmachung des Königlih \{Gwedisen Kommerz- Kollegiums vom 6, August 1891 gelten folgende Gebiete als von der Cholera befallen: Die asiatis@e Türkei, die Häfen am Rothen Meere, die Hâfen im britishen Ostirdien, Cbalon in Cocindbina. Tongaking, die Philippinen, China und Japan, Wladiwosiok in Oftsibirien sowie Saltra in der Argentinishen Republik.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks

an der Rubr und in ObersGlestien.

An der Nuhr sind am 15. d. M. gestellt 10369, niht re§t- zeitig gestellt keine Wagen.

In Obers@lesien sind am 14 d. M. geftellt 4174, ni&t reÂtzeitig gestellt keine Wagen; am 15. d. M. find gestellt 3508, riht rechtzeitig geftellt keine Wagen.

Berlin, 15, Auguft. (Wochenberi®@ßt für Stärke, Stärke fabrikate und Hülsenfrücwte von Marx Sabersty.) Ia. Kartoffelmeßil 24}—26 #, Ia. Kartcffelstärïe 24—26 #, IIa. Rartoffelmeÿl und - Stärke 22—24 „#6, gelber Syrup 29—39I „46 Capillair : Export 31—315 #, Capillair - Syrup 30;—31 S, Kartofelzucker Caviüair 39—31 #, do. gelber 29—30 „4, Rum-Couleur 26—37 Æ#, Bier - Couleur 36—37 F, Dextrin, gelb und weiß, Ta. 312—325 S, do, setunda 27—29 &, Seizenstärke (Lleinst.) 44—46 #4, Weizenstäcke (großft.) 48—49 „5, Hallesze und ShhlesisDe 48—50 Æ#, Reisftärke (Strablen) 48— 49 e, do. (Stüdten) 46—47 #, Mais-Stärte 33—32 6, Schadbe- tärke 33—35 #, Victoria-Erbsen 20—23 46, Kocherbsen 19—22 #4, arúne Erbsen 19—22 #, Futtererbsen 18—19 #, Leinsaat 27—28, Linsen, große 38—%0, do. mittel 30 —38, do. fleine 24—30 ., gelb. Senf 24—32#, Kümmel 34—40,4, Mais loco 16—17 #4, Pferde- bobnen 16—17 #, Buchweizen 17—20 #, inländische weiße Bohnen 29—24 M, weiße Flahbohnen 24—27 4, ungarisße Bohnen 21— 23 #, galizis: und rusfishe Bohnen 19—21 4, Widen 135—144 4, Hanfkörner 23—254, Leinkuheu 1/5—183 4, Weizenschale 135—14{4, Noggenkicie 14—15 #, Rapsfuchzn 14—15 #, Mohn, blauer 48—54 , do. weißer 60—74 M, Dire, weiße 21—24 A Alles per 196 kg ab Baba bei Partien von mindeitens 10 099 kg.

Unter dera 3. d. M. is zwischen der Kaiserlichen Re- gierung und ter Deutsh-ODftafrikanishen Gesellschaft ein Vertrag abgeitlofsen worden, wonach die genannte Gesellschaft die Verpflichtung übernimmt, bis zum 1. November d J. die Kon- stitauirung einer Eisenbahn - Gesellichaft herbeizuführen, deren Gegenstand der Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Tanga nachÿ Korogwe (unter 50 9' 40‘ #\, Br. und 389 26‘ ó.. L. cm Pangani-Fluß gelegen) sein soll. Diese Gesell- haft bat sid in¡wishen, wie bereits in Nr. 184 d. Bl. vom 7. d. M. „na St&luß der Redaktion“ mitgetheilt wurde, konstiiuirt. Sie trägt den Namen „Eisenbahn-Gesellschaft für Deuts ch- Ostafrika (Usambara-Linie)* und hat den Zweck; in Deutsch- Ostafrika Eisenbahnen und etwa dazu dierlie Hafenanlagen zu bauen, auszurüsten, zu erwerben und zu betreiben oder betreiben zu lassen, bei anderen Eisenbahn - Unter- nehmungen sih zu betheiligen, Lagerbäuser zu errihten und über die in Verwahrung genommenen Güter Lagerscheine auszu- stellen, sowie Ländereizn zu verwerthen. Zunächst wird die Gesell- \chaft die gedachte Eisenbahn Tanga—Korozwe bauen. Das Grund- kapital ift vorläufig auf 2 Millionen Matf, eingetheilt in 1509 An- theile zu je 1000 #4 und 2590 Anihzile zu je 200 #4 festgesett. Die Hauptversammlung kann über die Erhöhung des Grund- fapitals bis z1 15 Millionen Mark beschließen, Zum Vor- stand ist dec Direktor ter Deutsh-Dftafrikanishen Gesellschaft, Lucas, zum Vorsitzenden des Verwaitungêrathes Bankier Karl von derHeydt undzum stillvertretenden Vorsigenden des Verwaltungs- raths Geheimer Kommerzien-Rath W. Oewvelhäuser gewählt. Die Gesellschaft beabsichtigt, auf Grund des §. 8 des Reichsgesetzes vom 15. März 1888 Korporationsrechte zu erwerben.

Am Freitag Nachmittag traten hier in Berlin eine Anzahl Bank- und Maklerfirmen zu ciner freien Konferenz zusam- men, um die von verschiedenen Seiten gemachten Vorschläge zur A b - änderung des z. Zt. beim Austaush von Schlußsheinen über Zeitgeschäfte beobahteten Verfahrens zu erörtern. Man war darüber einig, daß die bisherige Praxis reformbedücftig sei, und daß als wirksamstes Mittel zur Verhütung von Mißbräuchen

si die Erri&tung einer Central-Sammelstelle für die Eirlieferung und den Austausch sämmiliter S{lufinoten bei der Bank des Ber- liner Kafenverein3 empfehle. Der Kassenverein erbot sh bereit- willigt zu jeder Unterstüßung, welche man von ihm würs{en würde, was allseitig dankbar angenommen wurde. Einverstanden war man über die Nothwendigkeit, daß alle Stblufsheine in solcher Form unterschrieben werden müßten, daß der S@&lußschein- Austaus® zuglei eine s\Hrifilißhe Geschäftsbestätigung ent- balte, sorie darüber, daß der Austausch in verschlo5fsenen Couverts zu erfolgen habe, damit die einzelnen Geschäfte niht bekannt rürden. Dagegen gingen die Ansitten darüber auseinander, ob ein solder Austaus® obligatorisch zu maten, und dem zufolge eine Aenderung der Börsenbedingungen in das Auge zu fassen fei, ebenso darüber, bis zu welchem Zeitpunkt der Austau\ch beendet sein müsse. Zur noËmaligen Erörterung dieser Frage und eventuellen Arsarbeitung der Details wurde eine aus der Bank des Berliner Kassenvereins, dem Berliner Börsen-Handels8- verein, tem Berliner Maklerverein, der Deutshen Bank, der Direk- tion der Diskonto-Gesellichaft, sowie den Firmen S. Bleichröder und Kopebky u. Co. bestehende Kommission niedergeseßt, welhe die Er- aebnisse ihrer Berathungen der Sachverständigen-Kommission der Berliner Fondsbörse und einer zu diesem Zwecke später einzuberufenden Versammlung aller am biesigen Fondsgeschäft Betheiligten unter- breiten wird.

Der „Köln. 2tg.* zufolge erzielte der Barmer Banks verein im ersten Halbjahr des neuen Geschäftsjahres einen Rein- gewinn von 310899 #6, welcher nach den saßungsmäßigen Abzügen einer Jahresdividende von 5 °/g entsprit. Die Zeitung8meldung, ta5 das Westfälische Kokessyndikat eine zehnprozentige Be- triebSeins@ränkfung beschlossen babe, wird derselben Zeitung von zu- ständiger Seite als unrichtig bezeichnet.

Bei der voa dé¿r Köriglichen Eisenbahndirektion ([linksrßeinisch{en) zu Köln auf Sonnabend ausgesch{riebenen Sub- misssion von 12200 t Stablschienen und 17000 t Quer- \chwellen für einen iweijährizen Bedarf waren, wie „W. T. B.“ nach der „Köln. Volks;tg.* meidet, von deutshen Werken Mindest- fordernde für Schienen : der „Aathener Hüttenactienverein* zu 115,50 , Gebrüder Stumm in Neunkirchen und die „Burbacher Hütte“, welHe zum ersten Male StHienen anbot, zu 116 Æ pro Tonne. Englishe Werke forderten 121 Æ frei Ruhrort. Füc Sch{wellen waren Mindest- fordernde: Neether in Mannheim, Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb „Phönix“, der „Aachener Hüttenverein“ und die „Gute Hoffnungsbütte* zu 115 4 pro Tonne ab Werk. Ein englishes Werk bot einen Theil der au2geshriebenen Schwellen zu 114 Æ pro Tonne frachtfrei und ¿zollfrei Herbesthal an.

Bei der Submission in Erfurt waren auf 16 330 t Stahl- schienen und 2323 t flußeiserne Schwellen Mindestfordernde für Schienen: die „Dortmunder Union“, der „Hörder Bergwerks- und Hüttenverein“ und das Stahlwerk „Hoes{ch“ in Dortmund mit 115 #, die Rkeiniswen Stahlwerke in Meiderich mit 114,89 #4, die Aktien- gesellschaft „Phöanix* in Laar mit 114,75 #z; ferner für Schwellen: die Oberschlesisve Eisenbabn-Bedarfs-Aktiengeselshaft mit 110 4, sämmtli pro Tonne ab. Werk.

Essen a. d. Ruhr, 15. August. (W. T. B.) In einer Ver- sammlung des Steele-Müblbheimer Koblenverkaufsvereins mate, wie die „Nbeinish-Wesifälishe Zeitung“ meldet, der Verstand die Mittbeilung, daß von der gesammten Förderung bis zum 1. Juli 1892 faft 90 %/o verkauft seien. Die Na®{frage sei dauernd rege, fodaßÿ au) die noh verbleibenden 10/9 bald vergriffen sein würden.

Leipzig, 15. August. (W. T. B) Kammzug-Termin- bandel. La Plata. Erunrdmuster B. per August 4,900 Æ, per Seps- tember 4,00 #, per Oktober 4,00 #, per November 4,05 , per Dezember 4,05 #6, per Januar 4,05 4, ver Februar 4,05 , pec März 4,05 #4, per April 4,05 46 Umsay 465 009 kg. Behauptet.

Wien, 17. August (W. T B.) Ausweis der Südbahn in der Wowbe voin s. August bis 12. Auguit 793 822 Fl., Mindereinnabme 141012 F. /

London, 15. Auauft. (W. T. B.) An der Küste 11 Weizen- ladungen angeboten.

17. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- tcugen in der Woche vom 8, bis 14, August: englisGer Weizen 443, fremder 72 670, englise Gerste 233, fremde 28 406, englische Malz- gersie 20 088, fremde —, englis@er Hafer 484, fremder 109 329 Qrts., englis@es Mebl 13 563, fremdes 49 432 Sadckd.

Belgrad, 15. August. (W T. B.) Es betrugen die Ein- nabmen der Serbishen Tabackregie im Monat Juli 1891 679 431,95 Fr. und für die Zeit vom 1. Januar bis 31, Juli 1891 4 316 2380,22 Fr., gegen die entsprehende Zeit des Vorjahres 3 662 101,73 Fr., mitbin mebr 654 188,49 Fr.

Es betrugen die Einrahmen der Serbischen Salzregie im Monat Juli 1891 268 164,04 Fr. und für die Zeit vom 1. Januar bis 31, Juli 1831 1697 €61,82 Fr., gegen die entspredende Zeit des Vorjahres 1 519 449,95 Fr., mitbin mehr 178 211,87 Fre.

New“ York, 15. August. (W. T. B.) Der Börsenverkehr war mäßig belebt bei sehr fester Tendenz. Der Umsay von Aktien betrug A Stück. Der Silbecvorrath wird auf 5 Millionen Unzen ge! Mas,

Der Werth der in der vergangenen Woge eingeführten Waaren betrug 9947 423 Dollar gegen 9 835 689 Dollar in der Borwodwe; davon für Stoffe 2637 163 Dollar gegen 2 541 729 Dollar in der Vorwohe.

Der gestrige Getreidemarkt war üteraus aufgeregt, die P-eise stiegen außerordentli§, hauptsählih in Folge des Gerüchtes, daß Deutschland die Aufhebung der Getreide-Cinfuhrzölle beabsihtige und das Bedürfniß F-ankreihs an Getreide größer sei, als man bisher erwartete. Am Schluß war die Börse fest, 45 bis 54 höher als beim Beginn. Roggen ruhiger, jedoch etwas gestiezen. Der Chicaagoer Getreidemarki war ebenfalls sehr lebhaft, die Preise s{wankten, T aber fest, 6# bis böber; Mais am Sw{luffe fest, 22 bis

öher.

Verkehrs-Anftalten.

Laut Telegramm aus Köln is die erste englische Post über Dsiende vom 15. d. M. ausgeblieben. Grund: Berspätung des Schiffes.

Bremen, 15. August. (W.T. B.) Norddeutsber Lloyd. Die Dampfer „Bayern“ und „Berlin“ sind beute von Ant- werpen abgegangen. Der Dampfer „Hobenstaufen“ ist gestern in Aden argekommen. Der Dampfer „Leipzig®* ift keute von Lissabon abgegangen. Der Dampfer „Hannover“ ift gestern von Vigo abgegangen. Der Dampfer , Weimar“ hat gestern Dover palnrt.

16. August. (W. T. B.) Der St{relldawpfer „Elbe“, am d. August ron Bremen und am 6. August von Southampton abgegangen, ift am 15. August Morgens in New-York angekommen.

Hamburg, 15. August. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- nisde Padletfahrt - Aktien - Gejellschaft. Die Poft- dampfer „Rugia®" und „Gothia“ sind keute, ersterer Morgens in New-York, leßterer Nackmittags bei den St. Gathlinen- Inseln ancikommen.

16. August. (W. T B) Der S{nelldampfer „Augusta Victoria* ist, von Hamburg kowmwend, gestern Nachmittag in New-York eingetroffen. Der Postdampfer „Slavonia“ ift, von as kommend, gestern Nachmittag in New-York ein- getroffen.

London, 15. Augrst. (W. T. B.) Der Uniondampfer „German* ift heute auf der Heimreise in Southampton an-

ekommen. Der Castle-Dampfer ,„Dunbar Castle“ hat am

Freitag auf der Ausreise die Kanarishen Inseln passirt. Der Castle-Damtfer „Methven Castle“ ift beute auf der Heimreise in London angekommen. Der Castle-Dampfer „Roslin Castle“ ift heute auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Castle-Dampfer „Dunottar Castle“ ift heute auf der Heimreise in London angekommen.

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Theater und Musik.

Lessing-Theater.

Am Sonnabend fand die erste Auffükrunz des Schauspiels „Gleiches Recht“ von Reinhold Ling unter Anerkennung von Seiten des Publikums ftatt, für cinen bisßer vnbekannten Bübnen- dichter ein Erfolg, der aber nit in allen Stüken die Zustimmung Urtheilsfäbiaer finden kann. E i

Der Titel „Gleibes Ret“ weist {on einiaermaßen auf den Inztalt des Stückes hin, in weldem der Verfasser den Gegensaß moderner sozialer und wirthschaftlider Ansckauungen mit den altber- gebrahten Meinungen und Grundsäßen darzustellen unternimmt. Das in leßter Zit von den Bühnendihtern mit Vorliebe bebandelte Thema, das Verhältniß zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeit- nebmern, wird hier in cinem eng zusammengefügten Zeitbilde von

zuem erörtert E E Fn dem Berg- und Hüttenwerk des Freiherrn von Hellborn ifi ein Ausstand aus8gebrocken, bei wel&em der edle und bowgesinnte Arbeiterfreund Karl Fels die undankbare Vermittlerrolle über- nimmt. Als Fels für seine mensbenfreundlihen Zwecke die Hülfe und au die persönli®e Zuneigung der einzigen Tochter des Freiherrn Julie gewinnt, keimt im Herzen der Arbeiter gegen ihren Freund und Helfer die glftige Blütbe des Mißtrauens empor, die eine tôdtlibe Frudbt, eine s{chwcre Bluttkat, zeitigt. Der Märtyrertod des Arbeiterapoîtele stimmt die erbitten Gemüther der kämpfenden Parteien verföhrlih und fükrt den bis dabin ver- gebens erscbnten und erftrcbten Frieden herbei L :

Die Personen, welche bei dieser Ausftandsbewegung in den Vordergrund treten, sind carakteristis® nit von denen untersieden, die bei der Erörterung deéselben Problems {on öfter auf der Bühne erschienen sind, wie z. B. der reiche, ftarrsinnice Fabriftesiger und seine einzige ToHter, welbe zu dem idealen Arbeiterfreund in Liebe entbrennt. Für den S&luß hat der Verfasser der Novität jedo eine neue Variante gefunden ; anstatt der Hoczeitsfackel, die sonst der Vereinigung des Arbeiteravostels mit der vornehmen Fabrifkarterto@ter mild und vers3bnlich voranleubtet und auch den bitzigen streitenden Parteien Rube bringt, winkt Bier dem Helden Karl Fels die Todes- dämmerung. Eine eingehende, [iebevolle Charafterzzihnung, wel{e den \pringenden Quell des Stelenlebens zur Anschauung bräwte. ist kaum einer der vielen Personen des Schauspiels gewidmet; die Perfönli- feit verschwindet zumeist unter der ans{chwellenden Redcfluth und ersHeint dann nur als Spratrohr weitläufixer fozial- politisher Auseinandersezungen des Verfassers; diese „Wahr- nehmung drängte H besonders im ersten und vierten Atte auf, wäßrend in den beiden Mitteiakten das ftärkfer pulsirende dramatische Leben die Sbwäte der Charakterzeihnung mebr verdeckte, In den beiden leßtgenannten Akten, in denen eine Arbeiterversammlung und das Leben und Treiben in dem armselizen Heim einer ausftändigen Arbeiterfamilie Gestalt gewinnt, giebt der Verfasser einige Proben scharfer Beobahtung8gabe; man muß überhaupt hervorheben, daß der Verfasser in den Scenen Tüttiges leistete, in welchen der fluge Verstand und geistige Ueberiegung die bewegenden Kräfte bilden; während immer, wenn feinere Seelenregungen oder tiefes leidenschaftlihes Emvfinden gezeichnet werden foll, die poctische Kraft dem Verfasser vollständig versagt ist. Na dér Krone des ächten Dichters hat der Berfasser war die Hand auêgestreckt, aber er fat sie nit z1 erfassen vermocht, denn fie wird nur dem zu Theil, der die Blütben reiner und tiefer mensblicher Empfindung in folgerichtiger Entwickelung vor die Seele zaubern kann. :

Die Einheitlibkeit der Handlung kommt zuweilen der Größe des gewählten Stoffes gegenüber ins Schwanken. Man ist geneigt, die vier Akte des S8 als vier scenishe Bilder nebeneinander zu betraëËten ; erst die Phantasie des Zuschauers karn fie in eine innigere Verbindung bringen. Der Kampf zwishen dem ÄArbeitgeber und den Arbeitern seßt zuerft als springender Purkt ein, erleidet aber später eine Ver- \{tebung, und dann tritt einerseits der Widerstreit zwischen dem Slrbeiteravostel und den Arbeitern, andererseits das leidvolle Séwanken der ToŸter zwischen der Liebe zu ihrem Vater und zu dem edlen Kämpfer Karl Fels in den Vordergrund. Die Theil- nabme der Zuschauer wird dadur unterbrochen und zum Theil auf- gehoben, doch fand der Verfasser dur ein gewisses 1heatralisches Geshick in seinen beweglihen Auseinandersezungen sozialer Natur immer wieder fesselnde und anregende Wendungen

Die Einstudirung des Stüccks zeugte von großer Sorgfalt, welGe in besonders kobem Srade in der Bewegung der Massenscenen des zweiten und dritien Aktes in die Augen fiel. Die Arbeiterrersamm- lung mate in ihren durhaus charafteristischen EirzelerfGeinungen wie in ibrer bewegten grollenden Gesammtheit cinen überrasend natürlicen urd lebendigen Eindruck; eine düstere Stimmung lagerte über dem ärmlibLen Htim des Arbeiters, in welches} bei bereinbre(en- der Abenddämmerung die cmrörten feiernden Arbeitermaÿsen dringen, bis die ho%gehenden Wogen des Aufruhrs tur vergossenes Blut ge- dâmvft werden, Die Hauptcolle des Stüts, den Arb:-iterfreund Karl Fels, spielte ein hier {on bekannter Gast, Hr. v. d. Dsten, natürlich und \bli&t; in der s{nellen Rede manchmal zu natür’, sodaß dem dahinströmenden Fluß der Worte einige Male &rver zu folgen war; in seinem ganzen Wesen trat mit besonzerer Betonung der Kämpfer für Ideale hervor; den feurigen L.ebhaber vermoLte er weniger überzeugend zu gestaiten. Frl. Sauer gab die anmutbige Julia liebenewürdig und mit zarter Zurückhaltung; weniger gelang der Darstellerin das Hineinwachfen des jungen verzärtelten Edelfräuleins in ein Heldenmädcen, das dem Klärhen in Goethe's „Egmont“ ähnlich sein würde. Ganz vertreffli@ dcharafterisirten Fr. von Pöllnig und Fr. Petri in Manieren und Mienenspiel die stets versöhnliG zwischen dem ungerathenen Sohn und dem fleißigen Mann stehende einfache Arbeiterfrau Pelzing und die junge Tochter, die Fabrifarbeiterin Marie, welde mit ihrem farcen Wocbenlohn dec ganzen Familie durGhelfen muß. Die ver- schiedenen Arbeitertyvzn fanten tüchtige Darsteller; so_der alte, ehr- lie Pelzing, der ron Hrn. Höckter wit rübrender Schlictheit ge- svielt wurde ; der ungératbere, dur Arbeitélofigkeit verlott:rte Stief- sohn wurde von Hrn. Schönfeld sehr gut, wenn auch in stark naturalistischer Manier wiedergegeben. Eine Leistung erften Ranges, obne Künstelei, \{li{cht und ergreifend, bot Hr. Klein in der Epifoden- rolle des Metallarbeiters Finke; er stellte in der- ungelenken Rede in rührenden Worten ein ganzes Menschenleben greifbar dar. Auch Hr. Kober als aufrührerisher Arbeiterführer Talke konnte gerechten An- forderungen genügen. Die trotz ihrer Bedeutsamkeit für die Handlung wenig hervortreter.de Rolle des Freiherrn von Hellborn gab Hr. Molenar mit vornetmer Ruhe und würdtevocllem Anstand. Der Verfasser, Hr. Ling ein hiesiger Nech1s8arwalt Namens Grelling, welcher in den Wahlbewegungen als freisinniger Politiker bervor- getreten ist —, wurde nebst den Darstellern nah jedem Akte mehrfach hervorgerufen.

Friedrih-Wilhelmstädtishes Theater.

Die mit großer Sorgfalt einstudirte und in jeder Beziehung vor- trefflich ausgestattete neue Operette „Der alte Dessauer“ ge- langte am Sornabend mit autem Erfolg zur ersten Aufführung. Der von Max Hensel geshickt verfoßte Text giebt unter Anlebnurg an das Schauspiel „Die Arna-Lise“ ron Herrmann Hersh die be- k:nnte Heirathégeshite des Fürsten Leopold von Ankalt-Dessau mit der Tochter dea Apothekers Föse mit unbedeutenden Ab- änderungen geschichtlich treu wieder. Die von Otto Find- eisen fkomporirte Mußk zeigt durchweg gefällige Me- lotien, die allerdings zumeist LTarzweisen mit vorherrschendem Walzer- und Miarschtakt, also sehr leiter Art sind. Metrere bübshe, natürli die Ichtzeit bebandelnde Couplets wurden sehr beifällig auf- genommen. Dén größten Erfolg hatten die beiden Vertriter der Genen! Hr. Steiner, der die schrofe Soldatennatur des

ürsten von Anhalt-Dessau, scwie seine unbeugsame Liebe zur ein- fahen Vürgerstochter und sein cnergish:s, aber abtungêvolles Be- nehmen der widerstrebenden Mutter gegenüber treffer.d zum Ausdrr. ck brahhte, und Fri. Lejo, die, stimmlich gut aufgelegt, mit vielem Humor die die Licbe wie die mili:ärishen Leidenschaften ihres Fürstlihen An-

beters theilende Anna-Lise wirksam darstellte. Ferner wurden Hr Hanno als Apotheker Gottlieb Föôse, Hr. Schulz als einfältiger Avotheker- gebülfe Georg, Frl. Offeney als Apotkbekerlehrling Heinz, Fel. Haftert als die Mutter des Fürsten, Hr. Broda als Korporal Stummel vrd Hr. Klein als Hofmarshall von Salberg dur wobl- verdienten Beifall au2ge;cihnet. Am Meiften Anerkennung fand der erste Akt, dos bielt die gute Stimmung der angeregten Zubörer für die beiden anderen Akte, wo die Lebendigkeit der Handlung si ein wenig abs{wäbt, au noch ror, sodaß zum SHluß mit den Dar- stellern au Hr. Direktor Frie wiederbolt vor dem Publikum er-

scheinen mußte. Kroll's Theater

Vergéstern Aberd eröffnete Hr. Friedrich Herrmann, jurger Tenorist, sein Gasifpiel als Arnold in Rossini’'s Der Sänger verfüat, wie sein jüngst bespro&vener Vor aleiden Rolle, Hr. Nordal Brun (val. Nr. 188 d. Bl.), übe kräftige und in der Hökenlage nit unsvmpvatbishe Stimme, der es au wokl rit an Avsdrvckt fähigkeit und Wärme gebriht ; aber die Partie des jurgenMel@tkal crfordert eine besonders feinsinnige Behandlung und einen sideren Vortrag, wenn sie in den entsckeiderden Metmnerten die rechte Wirkung nit verfehlen soll. Auch Hr. Herrmann zeigte s der Aufgabe noch nit völlig gewachsen; der Sänger hat die Neigung. von einem leidens(aftlihken Piaro ganz unvermittelt in ein stürmishes Fortissimo überzugehen, was auf den Hörer beunrubigend wirkt; au die Sprabe ließ eine technise Durchbildung vermisten. In s\chauspieleris@er Hinf@t zeigte fh der Sänger frisch und beweglid, ohne toch in den leiden- \caftliien Scenen ergreifend zu wirken. Auch vorgestern gelarg die Duett-Scene mit Mathilde (Frl. Proëky) dem Arnold-Darsteller am Besten. Im Uebrigen konute die Vorstellung wieder den Beifall der Zubörer verdientermaßen gewinren, da die Hauvtrollen Hrn. Büttner (Tell), Frau Heink (Hedwig) und Frl. S@©- (Gewmmy) in der früher bereits ges(ilderten beifallswürdigen gesungen und gespielt wurden.

Das Wallner- Tbeater eröffnet am 29, August die Winter- saison mit dem Volksstück von Stinde und Engels: „Ihre Familie“, welches den beutigen Zeitverbältnifsen entsprebend geändert ist. Die Preise der Pläße find die bisher im Sommer üblichen I. Parquet 3 M 2c. —, jede Vorverkauf8cebühr fällt fort.

Am Mittwoch singt Francesco d'Andrade im Kroll’sch{en Theater nohmals den „Don Juan“, „Esmeralda“, die interessante enclise Opern: Novität, welbe, namentli mit RuckniDt auf die darin enthaltenen sehr \&wierigen Chöre, die um?assendten Studien und Vor- bereitungen beansprucht, wird im Beginn der nächsten Wothe zum ersten Male in Scene gehen. Hr. Emil Göte singt darin die männ- lie Haupipartie,

Das Belle-Alliance-Theater war gestern wiederum völlig ausverkauft.

Die neue Kren'sche Posse „Im siebenten L im Thomas8- Theater wurde am Sonntag wieder usverfauftem Hause ge- gehen. Ihr bedeutender Erfolg kat eine große Anzabl von Direktoren hierher geführt, die der Vorstellung beigewohnt und sämmtli die Posse erworben haben. Direktor Maurice in Hamburg eröffnet seine Saifon am Thalia-Theater mit dem „Siebenten Himmel“.

Mannigfaltiges.

Vom Königlichen Eisenbahnbetciebsamt Berlin An- alter Bahnhof wird nabstehende Mittheilong veröffentlicht: onnabend Namittag 3 Uhr 54 Minuten entgle iste auf der Halte- telle WendisG-Drehna der von Berlin um 1 Uhr 45 Minuten tahmittags nad Dresden abachende Personenzug, indem er auf in todtes Geleis infolge einer falswen Weicenstellunz fuhr. Der )relibock wurde umaefabren, die Maschine fiel um, der darauf olgende Eilgut - Gepädl- und Personenwagen sind be- \ckâdigt. Bon den \seck3 in dem Letteren bifindliSen Fahrgästen sind einem Kinde drei Finger gequetiht. Von den Beamten bat si nur der Lokomotivführer den Fuß verstau&t. Das Geleis war bereits um 6 Ubr wieder frei gema&t. Der entgleiste Zug wurde dur cine Rejervemashine nach Dreéden weitergefahren. Ob ein Verschulden eines Veamten vorcliect, wird die we

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na Saatwinkel geplant. Abends findet im Wintergartea des Centralkotels das Kunstfahren statt.

Im großen Vogelhause des Zoologishen Gartens befinden s in einem besonderen Dovpelkäfig zwei interessante Erwerbungen, nämli ein Paar sogenannter Fledermau®8papageien und ein Cotinga. Die zu den kleinsten Mitgliedern ihrer zablrei@en Familie gebörigen Fledermauêpapageien, deren Verbreitungsbezirk sib auf Neuguinea, die Surdainseln, Ceylon und Indien erstreckt, baben ihren Namen von der für cinen Vogel böbft seltsamen, fledermausartigen Gewohn- zeit, sib mit den Füßen an einem Zweig aufzubängen, sodaß abwärts gerichbtet iff, eine Stellung, in der

nicht nur \{lafen, sondern au oft fresen. Das hier

Pärchen gehört einer von Ceylon stammenden Art an und Gefangenschaft ebenso selten wie der oben genannte Hals- ideotinga, jener farbenprähtige Bewohner der brasilianishen Ur- älder, der im unsHeinbaren, düster gefärbten Jugendkleid im biesigen Garten angekommen, jeßt sein herrlich fobaltblaues Pratgefieder mit violeiter, von einer blauen Halëbiude unterbrohener Unterseite und \{warzen Flü: angelegt hat, wodurÿ er zu einec Hauptzierde

des großen Vogelh geworden ist.

De richtet, dieser Tage Ma E38 wurde dabei die S@&wimmanftalt in Herzog Iohann Albre§t, Lieutenant von Mokßner und gleiteten die S{bwimmer in mehreren

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den dritten Preis.

Nüders8dorf. Rüdersdorf begi zugleih die Erinnerungsfeie Ereignisse. Im Iabre 1491 wurd Kalkberge betreffende Vertrag zwiscen d dem Zinna, dessen Rechbtsnawfolaer jeßt d abgeschlofsen, und im YAugustmonat des Jahres besuhte König Friedri Wilbelm 1F. die Knavps{aft und verarlafte durch cin Gnadenges@enk von zwanzig Fciedrichsd'or die Veranstaltung des ersten Bergfeites, dessen funfzigste Wiederkebr somit gestern gefeiert werden konnte. Das schöne Wetter hatte einen großen Ändrang ven Starlustigen bewirkt. Das Fest war bereits am Abend vorber durch einen Zavferstrei, der von Musik- meister Kühne geleiteten Bergmusik, eingeleitet worden. Als Vertreter der

nit seinem Bergfest ; enfwürdige historische e ste die Besitzverbältnisse der rlin und dem Kloster

re bezw. gerihtlicWze Untersuchung ergeben,

Stuckateur Gericke mit seiner wenig jüngeren Frau, Beide in voll- ständigster Rüstigkeit, umgeben von Kindern, Enkeln und Urenkeln,

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einem Kabinetschreiben eine Jubiläuwsbibel und die ron Seiner Majestät dem Kaiser gestiftete Chejubiläums-Medaille überreickt. 1891, Seine Majestät der Kaiser und König baben ver- nommen, daß Sie mit Ihrer Ehezattin am 14. Auguît dieses Iahres die diamantne Hochzeit feiern werden. Zur Erinnerung an dieses frohe Familienereigniß, zu dem Seine Majestät dem Iubelpaare die besten Glückwünsche autspre@en lasen,

Medaille mit dem Wunsche, daß es Ihnen und Ihrer Gattin ver- gôrint sein möge, unter Gottes gnädigem Beistande in treuer Gemein- \chaft mit cinander sich noch recht lange eines glúdcklicen und zufriedene Leben8wandels zu erfreuen. Der Geheime Kabinets-Rath. I. V.: S(whneider.“ Die Ehbejubiläums-Medaille bat die doppelte Größe eine Fünfmarkstückes und beinake die doppelte Stärke. Auf der Vorderseite zeig fie die Brustbilder des Kaiserpaares in schr \chöner Reliefprägung, daru befindet sich die Inichrift: „Wilbclm Deutscher Kaiser König von Preußen. Auguste Victoria Deutsche Kaiserin Königin von Preußen.“ Die Rückseite trägt die Insbrift: „Zum Ehejubiläum. Seid frêbli® in Hoffnung Geduldig in Trübsal Haltet an am Gebet. Römer. K. 12 B. 12,° Namens der Stadt wobnte der Bezirksvorsteher Hr. Voß der Feier in Amtstracht bei und überreichte als Ehrengeschenk eine Geldsumme, auch die Firma Dammrid, bei weler der greife Jubilar noch in Arbeit steht, hatte ein Geschenk von 200 #4 gema. Die festliGen Veranstaltungen cus Anlaz des sehsten Kongresses der Allgemeinen Radfahrer -Union begannen am Sonnabend mit dem Festcommers und der Bannerweihe des „Konsulats“ Berlin, Den Toast auf Seine Majestät den Kaiser brachte in ge- bundener Rede Alexander Hönig-Berlin aus, der dann au Namens der Stister das Banner dem Konsulat Berlin überreihte. Gestern früß um 8 Ubr begann vom Lustgarten aus der Korso. Um die bier- für auëgeseßten drei Preise bewarben sich zehn Vireine. Die erste Gruppe, die Dresdener „Germanen“, errang den zweiten Preis Die zweite Gruppe, die Münchener „Wanderer“ wurden mit dem ersten Preise bedacht, der Brandenburger Klub holte si den dritten Preis. Der Zug ging durch die Linden, den Thiergarten und den Kurfürstendamm nah Halensee. Na dem in Halensee mitgetheilten Geschäftsberi&t hat die Union z. 6300 Mitglieder. Der Umsaß betrug 36 656 S gegen 25 609 im Vorjahr. Der Kongreß beshloß sodann, für Damen eigene Louren- preise zu stiften. Beschlossen wurde ferner, bei Gelegenbeit der Kon- aresse au eine Meisterschaft im Rover-Kunstfahren auszus{reiben, Als Festort des râhsten Kongresses wurde Coburg erwählt Stäfer-Nürnberg wurde zum Bundetpräses wiedergewählt. Nach 4 Uhr begann auf der Bahn am Kurfürstendamm das große Wetifahren. Im erften Rennen, Recordfabren für Hocbräder, 3090 m, erbilt Naumann- Halle den ersten Preis. Im zweiten, um die Niederrad-Meisterschaft, 7500 m, Tb. Saide-Frankfurt a. M. die goldene Medaille, Im dritten, Dreirad - Meiftershaft, 5000 m, Stumpf - Berlin die goldene Medaille. Im vierten , * der Hocrad - Meisterschaft, 10000 m, Naumarn - Halle den Wanderpreis Seiner Majestät des Kaisers. Bei den übrigen Rennen errangen die erften Preise: Wälinitz - Berlin, Leinert - Berlin, Bevschlag - Frankfurt (890 m), Stumpf und Brambor-Berlin. Dic Rennen fanden erit

spät gegen Abend ihren S{luß. Für heute früh war eine Fahrt

Wie die „Nat -Z.“ berichtet, feierte am Freitag der aGtzigjäbrige |

das Fest der tiamantenen Hochzeit, Dem Jubelpaare wurde Seitens des | Geiftliben bei der Einsegnung in der überfüilten Georgenkirhe mit |

Das Schreiben batte folgenden Wortlaut: „Berlin, den 13. Augufît |

übersenden Allerhöbstdieselben Ihnen die beifolzende Cbejubiläums- ;

Stadt Berlin ersien gestern Stadtrath Friedel mit seckchs Herren der Stadtverordneten-Versammlung, Am Vormittag fand zunächst in der Kirche der Kalkberge Fest- und Dankgot!eSdienst statt. Vor dem Altar stand die Fabne der Knappschaft, die vom Heinißbruh mit klingendem Spiel zur Kirche gezogen war. Pastor Molsen spra über das Wort „Danket dem Herrn, denn er ist freundlih“. Die \chönen liturgis&en Gesänce leitete Kantor Kandler. Na dem Golteêdienst nahm Bergrath v. d Decken im Alten Grunde die Parade ab, die vom Obersteiger Dietrib kommandirt wurde. Die Knappschaft ift zur Zeit ziemlich stark, fie zählt 9890 Mann. Die Beamten und Ehrengäfste bestiegen nunmebr den großen mit Lamvions ges{chmüdckten Festk der vom Damvfer „Glückauf“ dur den mit Magneftumfackeln magisch er- leuchteten Tunnel nab dem Redenbruh geführt wurde, wo im alten Z:chenkause die Festtafel gedeckt war. s hier auf Seine Majestät

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Friedel auf diz Beraverwaltung, S Knappschaft. Obersteiger Dietrich e risde Vedeutung des gestrigen Tages un Staat und Stadt den Dank der Knappicaf Chamier feierte das gute Cinvernebmen ergbebôörde, Stadtverordneter Deter „das zwis@e eder und denen vom Leder“. Um Uhr trat

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Die Uit) na daß die Leiche des Afssistenzarztes Dr. Prießni Avoijo „Zieten“, jowie

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hat entdeckt ôn en Fischer e Spur des unter der Oberfl ' reibenden eFenterten Vootes gefunden zu haben, als der Aviso „Zieten“ aber auf iese Mittheilung bin die be:eiHnete Stelle absuhte, war nicht das Geringste zu entdecken. Diez Nacbforswungen wurden nun bei Auf- nabme der für die bisherigen Geschwaderübungen gelegten Minen fortgesetzt, erwiesen sich aber ebenfalls als erfolglos. Vermutbli§ sind bei dem zur Zeit des Unglücksfalles berrsbenden heftigen West- winde Boot und Leichzn weit in das ofexe Meer hinausgetrieben worden.

Frankfurt a. M., 15, August. Dem Vorstande der elektro- techGnishen Auétstellung siad, laut Meldunz der „Frkf. Ztg.“, heute, als an dem bierfür festgeseßten Termin, Seitens der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellhaft zu Berlin und der Maschinenfabrik zu Oerlikon die Masbinen, Transformatoren und Elektromotoren über- geben worden, welhe zur Kraftübertragung von Lauffen nah Frankfurt erfordcrlih sind, Die nöthige Leitung ist von der MNeichs - Postverwaltung und der Württem- bergishen Telegraphen-Direktion bis auf einige noch nothwendige Schutzvorrichtungen ebenfalls fertig gestellt. Die Maschinen in Lauffen waren bereits im Betriebe. In der nähsten Woche finden die von der Regierung vorgeschriebenen Mefsungen und Abnahme- versuche statt, sodaß voraussihtlich Ende nächster Woche der Betrieb beginnen kann.

Hirsch{chborn, 12. August. Heute fand in unserem festlih ge- \{müdckten Städthen die Grundsteinlegung zu der Guftav Adolf-Kirche statt. Die Festpredigt hielt, nah der „Köln. Ztg“, der Ortsgeistlite Scheid, die Weiherede Superintendent Dr. Köttlin-