1891 / 203 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

des Vortrags, der Sinn für feingestimmte Farben- stellung find eben so viele Wahrzeichen seinec Kunst wie feiner Nationalität. Wir hören gewissermaßen den slavischen Accent und Dialekt seiner Formensprache heraus. Nur diesen ahmen seine Nachtreter, wie Wywiorski, Kozakiewicz und

endziersfki nah, ohne daß sie uns etwas wirklih Be- deutendes zu sagen hätten. Man vergleihe nur einmal Brandt's „Siegeslied“, dessen unverwüstlihe Kosaken- [ustigkeit aus jedem Auge der halbverthierten Physiognomien mit leidenschaftlihem Feuer hervorblißt, mit dem besten Bilde Wywiorski's, „dem Tscherkessentanz“, das troy alles auf- gebotenen Apparates doch nur als ethnographische Schilderung einiges Preise zu wecken vermag.

. Auch Siemiradzki, der der slavishen Sinnlichkeit durch feine antiken Scenen zu \{meiheln weiß, aber in unserer Ausstellung nicht sonderlich gut vertreten ist, der „Kloster- frieden“, mit seinem in glühende Farben getauchten Ausblick in die bergige Ferne, und das liebenswürdige „Nah dem Vor- bilde der Götter“ in der russishen Abtheilung sind wohl die bedeutendsten unter den ausgestellten Bildern hat in Polen Schule gemacht. Wiesolowski und Batowski- Kaczor versuchen sih auf demselben Gebiete antiker Genre- malerei, wenn auch nicht mit dem Ecfolg ihres Meisters. Die polnishe Historienmalerei zählt Fan Matejko zu ihren Altmeistern, sein au3gestelltes großes Bild „Skargas Predigt vor dem polnishen Landtage und Sigis- mund ITI.“ zu ihren bedeutendsten und befkfann- testen Schöpfungen. Jn seinen neueren Bildern verfällt der Meister in eine unerfreulihe Manier, welche die Formen und Farben gewissermaßen verwittert ersheinen läßt und dadur die Ruhe des Gesammteindruckes beeinträhtigt. Das Porträt des Grafen Tarnowski und die „Urtheilspublikation“ sind besonders charakteristishe Beispiele dafür, zugleih aber auch für die Virtuosfität der Stoffmalerei Matejko’s, welche selbft in dieser manierirten Malweise uns Bewunderung ab: nöthigt. Auch seinen Bildern dient die schwache Leistung eines Nachahmers, Stanislaw Bergmanns, als wirkungs- volle Folie.

Eine polnische Malerin, die ihre Ausbildung durchaus in Paris genossen hat, Anna Bilinska führt sh durch vier meisterhafte Porträts in vortheilhaftester Weise ein. Eine vor nihts zurückshreckende Wahrheitsliebe, absolute Treff- sicherheit, vortrefflihe Charafkterisirung nnd hohe technische Vollendung zeichnen die beiden Damenporträts, von denen das eine die feineswegs anziehenden Züge der Malerin selbst wiedergiebt, aus. Gerade in diesem Selbstporträt überrascht neben einer bei solchen Aufgaben seltenen Ungezwungenheit der Haltung die geradezu verblüffende Lebhaftigkeit des Aus- drucks in Auge und Mund, während die gewählte Farben- zusammenstellung, grün auf grün, sowie eine überaus carakteristishe Behandlung der etwas mürben Kar- nation besonders das Porträt einer Gräfin A. de V. auszeihnen. Die nach Pariser Geschmack in kleinen Dimensionen gemalten beiden Herrenporträts ver- meiden jede besondere foloristishe Betonung, arbeiten dafür aber den Charakter der Dargestellten * in Haltung und Mienenspiel um so schärfer heraus. Der Verzicht auf die Dur@Gführung nebensählihen Details, zu welcher die kleinen Maßverhältnisse der Bildhen beson- ders auffordern, zeugt von dem souveränen Stilgefühl der Künstlerin, die auch in einigen Aquarellen bemerkens- werthe Proben ihrer Kunst ausgestellt hat. Neben dieser Nachbarin haben die anderen polnishen Künstler jüngerer Generation einen {weren Stand, zumal ih die Unsicherheit und Unreife der Mehrzahl derselben nur s{chlecht verbergen läßt. Namentlih in ihren Plein-air-Versuhen hat die polnishe Schule wenig Glück, Wenn wir auch von den Leistungen, die überhaupt nur durch Augenzwinkern dem Beschauer versiändlih und erträglich werden können, wie Joseph Pankiewicz's „Blumenverkauf auf dem Madeleine-Plaze in Paris“ oder Wyczolkowski's „Krebsfang“ und „Rübenernte“, absehen, bleibt noch genug Wunderlihes und vor Allem Unbedeutendes von diesen Versuhen übrig. Eine das Auge ver- legende Härte der Farben und Plumpheit der Formen tritt in den Schilderungen des polnishen Landlebens von Tetmajer hervor; wenig besser sind die auf demselben Stoffgebiet sih bewegenden Arbeiten von Lasinski und L und auch Piechowski scheint die Formen ür seinen Christus in dem anspruchsvollen Gemälde der

in Krakau studirt zu haben und s{welgt in einer grellen und unharmonischen Ma, Selbst ein tüchtiger Künstler wie Piotrowski, der in seinen Nymphen und Satyrn in abendlih gestimmter Herbsilandschaft ein so gün- stiges Vorurtheil für sein Können zu erwecken weiß, geräth in schreiende Farben und fkindishe Formen, wenn er ein Plein-air zu forciren sucht, das thatsählih gar feines mehr ist, wie in dem „Gange zur Trauung“. Die im- pressionistische Richtung der modernen Malerei ist so kräftig und gesund, daß man. mit Einwänden gegen solhe Excentricitäten niht zurückhalten darf, welche, lediglich durch individuelles Ungeshick verschuldet, die ganze Bewegung zu diskreditiren geeignet find. Wenn dies das Endziel des Fmpressionismus wäre, dann thäte man allerdings gut, lieber heute als morgen wieder von vorne anzufangen.

Jn der polnischen Abtheilung tritt solhe Schroffheit um so mehr hervor, als fie neben einer weihlihen empfindsamen Richtung einhergeht, die namentlih in den Landschaftsbildern eines Chelmonsfi und Ryszkiewicz mit ihren ph1n- tastishen Beleuchtungseffekten sich deutlich ausspriht. Die weiche Stimmung, welhe über diese weltvergessenen Wald- weiher und Steppenhütten ausgegossen is, weckt unwill: fürlih die Erinnerung an die Tonwelt eines Chopin mit ihrer tiefen und doch nicht ganz ursprünglichen Sentimentalität Auch an Mystikern fehlt es nit in der polnishen Kunst, wie Piatkowski's „Heilige Verkündi- gung“ und Grocholski’s phantastishe Graumalerei „Morgen- gebet im Eisenbahncoupé““ darthun. Hierhin gehören auch die Träumereien Malczewski's, dessen größtes Bild uns einen jungen Stubenraffael im Schatten eines Baumes in Sinnen versunken zeigt, während im Hintergrunde des saftigen Wiesenplanes abenteuerlihe Schatten auftauhen. Für die kolossalen Dimensionen des Bildes is dasselbe fast zu ängstlih durchgeführt, man beate z. B. die Modellirung der Hände des Knaben. Ein kleineres allegorishes Bild „Aus dem Lebcn des Künstlers“ (Traum und Wirklichkeit) schildert denselben Kunfijünger mit seinen Farbentöpfen auf der herbstlih un- wirthlihen Landstraße seiner Heimath, von drei weiblichen allegorishen Gestalten begleitet, wie er einem grimmig drein- blickenden Büttel begegnet.

So sind die Tône in dem Gesammtbilde der polnischen Malerei aus wunderlichen Tae ne gemischt; erst die Zu- funft wird derselben einheitlihe Züge einprägen, falls der reihe Schaffensdrang, der sich augenblicklich im polnischen Kunstleben kundgiebt, nicht erslaft.

Wollte man die heutigen Kunstzustände Rußlands nah den in unserer Ausstellung vorhandenen Bildern beurtheilen, so würde man annehmen müssen, daß si dieselben in einer gewissen Stagnation befinden. Die Mehrzahl der aus den Privatsammlungen des Kaisers von Rußland hergeliehenen Bilder, wieAiwasowski'sSintfluth, Bogulobow s Marine- und Städtebilder, Kowalews kis an die Zeiten der Münchner Adams erinnernde Schlachtenbilder oder Swert\{chkow's Jagd JFohann's des Grausamen sind in den sehziger und siebziger Jahren unseres Jahrhunderts entstanden und deshalb für die Beurtheilung der heutigen russishen Malerei von verhält- nißmäßig geringem Jnteresse. Unter den neueren Arbeiten fallen besonders die Bilder Repin’'s und Ssawißki’'s durch die derbe Formengebung und das grelle Kolorit auf, mit dem die trefflich charakterisirten Volkstypen in leiden- schaftlich beregten Momenten dargestellt find. Das entgegengeseßte Extrem, eine subtile Feinmalerei und eine französisch-elegante Formengebung, tritt uns aus den antiken Scenen eines Bakalowitsch und Ernest von Liphart entgegen, welch Leßterer auch die Züge seines unlängst verstorbenen greisen Vaters in einem etwas sehr hart modellirten Porträt verewigt hat, das einen Ver- gleich mit Lenbah's Bildniß desselben Kunstforschers kaum aushalten dürfte. Einige Landschaften und Marinen sowie die Leistungen einiger russisher Damen, wie der in Brüfßsel lebenden Sophie Bourzow und der ganz pariserish geshulten Marie Baschkirgew und Olga Boz- nansfa, zählen zu den erfreulihsten der russischen Abtheilung, in der die grell-sensationellen Schlachtenbilder Wereschagin's, welhe in Deutshland lange Zeit als Aus- gangëpunkt für die Beurtheilung der gegenwärtigen Malerei in Rußland galten, fehlen. Ungern vermissen wir auch - die russishen Radirer, unter welchen z. B. Massaloff eine weit über sein Vaterland hinausreihende Bedeutung für sich in Anspruch nehmen darf. Gleichwohl bietet die russishe Abthei- lung eine erwünschte Ergänzung zu dem Bilde, das uns Polen

Kreuzigung an den harten Holzschnizereien eines Veit Stoß

und Ungarn von dem künstlerishen Vermögen der ösilihen Nationen entrollt.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 28. August. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof- und Genosien- \schaftsbutter Ta. 103—105 Æ, Ila. 100—102 A, —, do. abfallende 90—95 Æ, Land-, Preußische 75—85 4, Nebrücher

75—80 M, Pommershe 75—78 s, Polnishe 75—78 #4, Bayer. Sennbutter #, do. Landbutter 4, S@lesische 80—85 #, Galizis6e 70—73 A Margarine 45—75 Æ Käse: Schweizer, Emmenthaler 93—98 H, Bayerischer 75—78 #4, do. Oft- und Westpreußischer Ia. 72—78 #, do. Ta. 60—65 Æ, Holländer 85—90 M, Limburger 38—44 Æ, Quadratmagerkäse Ia. 20—28 #, do Ia, 18—24 ,% Swmalz: Prima Western 17 9% Ta. 42,50 4, reines, in Deutschland raffinirt 45,50—47,50 #, Berliner Braten- schmalz 46—50 A Fett, in Amerika raffinirt 38,50 4, in Deutsbland raffinirt 42—44 4 Tendenz: Butter: In Er- wartung eines besseren Geschäfis blieben Preise unverändert. Schmalz: Fest. :

In der Generalversammlung der Aktionäre der Rathenower optishen Industrie-Anstalt vormals Emil Bus wurden sämmtliche auf der Tagesordnung stehende Vorlagen genehmigt und die beiden ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder wiedergewählt. Die auf 24 # pro Aktie festgeseßte Dividende gelangt \ofort zur Auszaÿylung. 5

_— Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt berihtet die „S1. Ztg.“ : Der geringere Eingang von Spezifikationen, die theueren Kohlenpreise und die zu denselben in keinem gesunden Verhältniß stehenden niedrigen Eisen- und Blechpreise lassen die Hoffnung auf eine baldige Besserung der gegenwärtigen Lage nit aufkommen, zumal der geringe Verbrau}h im Inlande, der in Folge der hohen Zölle und des gewaltig gesunkenen Rubelcourses geschwundene Export nah Rußland, sowie das Unterbieten der Preise von Seiten der ausländischen Konkurrenz nur geeignet sind, die oberschlesishen Werke von einer etwaigen Erböhung der Eisenpreise abzuhalten. Unter diesen Um- ständen und bei der Nähe des Winters sehen sih die Eisenhändler auch gar nit veranlaßt, ihre bisherige Zurückhaltung aufzugeben und die Läger durch größere Anschaffungen zu vervollständigen, sie be- \chränken sich vielmehr lediglih auf die Uebertragung solher Ordres an die Werke, die bei ihnen zur baldigen Lieferung eingehen. Das RNobeisengeschäft erstrekt #sich nur auf den oberschlesishen Bezirk. Da die Produktion gegen früher erheblich vermindert worden ift, so hält der Verbrauch an Roheisen aller Art mit der Her- stellung so ziemlich gleihen Schritt. Der Betrieb der Walz- werke ist Angesihts der vorliegenden Aufträze bisher noch unge- \chwät geblieben ; die Stahlwerke sind sogar mit Anfertigung von Eisen- bahn-Baumaterialien 2c. stark beschäftigt. Auch die Ei sengießereien, besonders diejenigen, welche für eigene Werke thätig sind, sind voll im Betriebe und dürften noch mehrere Monate in diesem Zustand ver- barren. Bau- und Maschinenguß, Röhren aller Art, Platten 2c. sind die Hauptgegenstände, welche gegenwärtig angefertigt werden. Ebenso ist die Lage der Maschinen- und Kesselfabriken sowie der Eijen- konstrukftions-Werkstätten eine unverändert günstige. Auf dem in- ländisen Zinkmarkte ift die Tendenz bei unveränderten Preisen eine feste geblieben, während sich in London in der Berichtswoche eine fleine Preisermäßigung bemerkbar mate. In Blei und Blei- fabrikaten ift die Nachfrage gegenwärtig eine regere bei unveränderten

Preisen.

Leipzig, 28. August, (W. T. B) Kammzug- Termin- bandel. La Plata. Grundmuster B. per September 3,95 Æ, per Oktober 3,95 4, per November 4,00 4, per Dezember 4,00 4, per Januar 4,00 4, per Februar 4.00 4, per März 4,00 #4, per April 4,00 4, per Mai 4,00 4, per Juni 4,00 4 Umsay 245 000 kg. Swat.

Wien, 28. August. (W. T. B) Die Gesammteinnahmen der Orientbahnen betrugen in der Woche vom 30. Juli bis 5, August cr. 230 573,39 Fr., vom 1. Januar bis 29, Juli cr. 5761 114,84 Fr., zusammen seit Beginn des Betriebsjahres 5 991 688,23 Fr.

Manchester, 28. August. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5F, 30r Water Taylor 8, 20x Water Leigh 7, 30r Water Clayton 74, 32r Mock Brooke 77, 40r Mayoll 8, 40er Medio Wilkinson 9, 32r Warpcops Lees 7F, 36r Warpcops Rowland 7#, 40r Double Weston 83, 69 Double Courante Qualität 12}, 32* 116 yards 16 K 16 grev Printers aus 32r/46r 160. Fest,

Glasgow, 28, August. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen ih auf 501 310 Tons gegen 669 675 Tons im vorigen Jahre.

Die Zahl der im Betriebe befindlihen Hochöfen beträgt 73 gegen 78 im vorigen Jahre.

New-York, 28. August. (W. T. B.) Die Börse war Anfangs behauptet, später befestigte si die Tendenz nah vorüber- gehender theilweiser Abshwähung. Der Schluß zeigte bei leb- haftestem Geschäft höchste Tageëcourse. Der Umsatz der Aktien betrug 356 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 4900 009 Unzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 123 000 Unzen. _ Baumwollen-Wowenbericht. Zufuhren in allen Unions- bäfen 31 000 Ballen, Ausfuhr na Großbritannien 11 0090 Ballen, Ausfubr nah dew Kontinent 1000 Ballen. Vorrath 216 000 Ballen.

1, ”ntersuhungs-Sachen.

2, Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. ; R Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Gejellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

8. Niederlaffung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10 Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen. | 12 [31459]

In der Strafsache gegen

1) Johann Clemens Moormann aus Augusten-

2) Iokann Nicolaus Friedri Peter Moor- mann daber,

K. Staatsanwaltschaft Ellwangen.

Die am 31. Juli 1890 gegen Auguft Rudolf JImmenudörfer von Laubah O.-A. Aalen angeordnete Vermögensbeslagnahme (§. 326 St. P. O.) ist am feld 30, Auguft 1891 aufaechoben worden. gabe von

! Den 26. August 1891. Staatsanwalt Mezler.

aus dem Grundbuche des Versteigerungsvermerks nicht

wiederkehrenden He

treibende Gläubiger

widerspricht, zlaubhaft zu maten,

zur Zeit der hervorging, ins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen,

L ungen oder Kosten, späteftens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abe | rolle, eboten anzumelden und, falls der be-

widrigenfalls dieselben bei

Eintragung | Hof, Flügel C, parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 9 a 61 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- , beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grund- ftüdck betreffende Nahweisungen, sowie besondere Kauf-

dem Gerite 3 l bedingungen können in der Gerihts\{reiberei, ebenda,

131467]

Angeklagte und Verurtheilte, wegen Militärdienst- entziebung, hier Wiederaufnahme des Verfahrens betreffend,

wird hierdurch bekannt gemacht, daß das gegen Iohann Clemens Moormann aus Augustenfeld unter dem 28. Februar 1885 und gegen Johann Nicolaus Friedrih Peter Moormann ebendaher unter dem 25. Februar 1888 wegen Vergehens gegen 8. 140 des Strafgeseßbuchs von der Strafkammer 11. des Landgerihts Oldenburg erlassene Erkenntniß wieder aufgehoben is und die Verurtheilten von Strafe und Kosten freigesprochen sind (8. 411 Sirafprozeß- ordnung).

Oldenburg, 1891, August 20.

Großherzogliches Landgericht. Ferienstrafkammer I.

: gez. v.‘ Ba. Beglaubigt: Rüdebusch, Gerichtsschreiber.

A K. Staatsanwaltschaft Ellwangen. j Die am 17. November 1886 gegen Ernft Friedrih

Halm, Bâäâcker, von Baltmannéweiler, O.-A. Schorndorf, angeordnete Vermösgensbeschlagnahme (§. 326 St. P. D) ift am 21, Juli 1891 aufge- boben worden. Den 26, Auguft 1891. Staatsanwalt Mez ler.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[31466] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstrefung soll das im Grundbuche von der Friedrihftadt Band 22 Nr. 1551 auf den Namen des Rittergutébesitzers Alexander Eshwe zu Groß-Lichterfelde eingetragene, in der Kodbstraße 53 belegene Grundstück am 18, November 1891, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht an Gerichts- tele Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ift mit 26 010 A Nuzungswerth zur Gebäudefteuer E Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Absbäßungen und andere das Grundftück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- rihts[chreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, einge- sehen werden, Alle Realberechtigten werden aufge- fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über- gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag

Feststellung des geringsten Gebots nicht berückfichtigt erden und bei Vertheilung des Kaufgeldes geger die berü{si{tigten Ansprühe im Range zurüd- treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Srundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, oor Schluß des Versteigerungstermins die Ein- stellung des Verfahrens Ferbetzuiüibren widrigenfalls aach erfolgtem Zushlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundftücks tritt. Das Urtheil, über die Ertheilung des Zu- schlags wird am 18. November 1891, Nach- mittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verfündet werden.

Berlin, den 19. August 1891,

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 52.

[31657] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangévollstreckung sokl das im Grundbu{e von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 90 Nr. 3690 auf den Namen des Maurermeisters Wilhelm Sommer zu Char- lottenburg und des Destillateurs Johann Schroeter zu Berlin zu gleichen Antheilen und Rechten einge- tragene, in der Thurmstraße angeblich Nr. 47 be- legene Grundftüd am 4. November 1891, Vormittags 10# Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- riht, an Gerichtéstelle, Neue Friedrichstraße 13,

[lügel D, Zimmer 41, eingesezen werden. Alle Real- erechtigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhan- densein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen oon Kapital, Zinsen , wiederkehrenden Hebungen oder Koften, spätestens im Verfteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten znzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte aft zu maden, vidrigenfalls dieselben bei Feststellung des englien Gebots nicht berückfichtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die age tigten Ansprüche im Range zurücktreten. es jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be- anspruchen, werden aufgefordert, vor A des Ver- S die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Daus auf den Anspruch an die Stelle des Grundstüc*s tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. November 1891, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Verlin, den 22. August 1891.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

[31500 beute erlafsenem, seinem ganzen Inhalte nah

Anschlag an die Gerichtstafel und durch Ab- vas in den Meklenburgischen Anzeigen bekannt ge- mactem Proklam firden zur Zwangsversteigerung des dem Fleish waarenbändler Fr. Behrends hierselbft

ehörigen Wohnhauses ATII. Nr 149 des Stadt- atasters, . belegen an der Hageböckerftraße Nr. 47, mit Zubehör Termine - i

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endliber Regu-

lirung der Verkaufsbedingungen am Soun-

abend, den 14. November 1891, Vor- mittags 11 Uhr,

9) zum Ueberbot am Sonnabend, den 5. De-

zember 1891, Vormittags 11 Uhr, ftatt. :

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 1. No- vember d. J. an auf dzr Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Ober- controleur a. D. Höppner zu Güstrow, welcher Kaufliebhabern nach rorgängiger Anmeldung die Be- sichtigung des Grundftücks mit Zubehör gestatten wird.

Güstrow, den 24. August 1891,

Der Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

[31465] | L Fn Saten des Kommissionärs Carl Herlemann zu Goëtlar, Klägers, wider den Hüttenmann Carl Stellbach II. zu Oker, Beklagten, wegen Darlehns nebst Zinsen, wird, naSdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gebörigen Wohnhauses No. ass 164 zu Oker zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur% Beschbluß von heute ver- fügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche heute erfolgt ift, Termin zur Zwangs- versteigerung auf Freitag, den 4. Dezember d. J., Nachmittags 27 Uhr, vor Herzoglichem Amtegerichte bieselbst in Lüer's Hôtel zu Oker an- gesetzt, in welhem die Hypotbekgläubiger die Hypo- theken briefe zu überreichen haben. Harzburg, am 16. August 1891. Herzoalihes Amtsgerit. (Unterschrift.)

In Sadthen, betreffend die Zwangsversteigerung der Peters’[chen Büdnerei Nr. 230 zu Wustrow wird zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungéplan, sowie zur Vor- nabme der Vertheilung Termin vor dem unterzeih- neten Gerihte auf den 23. September d. Js., Vorm. 11 Uhr, bestimmt.

Ribnitz, den 26. August 1891.

Grofherzoglihes Amtsgericht.

[31474] Aufgebot. L Die Fanny Siegel, Lehrerin zu Strafburg, Pariserstaden 4, vertreten durch Rechts8anwalt Alfred Meyer in Straßburg, hat das Aufgebot eines über 300 M lautenden 4 °/oigen Pfandbriefs der Aktien- gesellshaft für Boden- und Communalkredit in Elsaß- Lothringen der Anleihe von 1883 Serie III. Litt. B. Nr. 209 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätesteas in dem auf Dounuersftag, den 10. Januar 1895, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeineten Gerichte, Civilsißungsfaal, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Straßburg, den 20. August 1891. Kaiserlihes Amtsgericht.

| 31468] Aufgebot. Der Webermeister Bernard Hatton aus Werl als Vormund der minorennen Gertrud Wegemann das. hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs der Sparkafje der Stadt Werl Nr. 9728, lautend über eine zu Gunsten seines Mündels am 7. März 1879 gemachte Einlage von 90 4, beantragt. Der In- haber des Sparkafsenbus wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 1. März 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unrterzeihneten Gerichte an- beraumten Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserflärung der Urkunde erfolgen wird. Werl, den 12. August 1891. Königliches Amtsgericht. [26536] Aufgebot. Auf Antrag: : 1) der QDierstmagd Katharine Gernrode, i: : 2) der Gemeinde Deuna, Kreis Worbis, 3) nafolgender Erben des verstorbenen- Amts- raths, früheren Oberamtmanns Gustav Felber zu Teistungenburg, nämlich : i a. der Ebegattin des Premier-Lieutenants a. D. Müller, Auguste, geb. Felber, zu Sawsa a./H, i . des Oberamtmanns Wilhelm Felber zu Dietenborn, : . der Wittwe des Geheimen Regierungs- und Landraths Frantz, Anna, geb. Felber, zu Halle a./S., d. der Wittwe des Generalmajors von Western- hagen, Sophie, geb. Felber, zu Berlin, werden die unbekannten Inhaber der nachfolgenden, angeblih verlorenen Sparkafsenbücher der Sparkasse des Kreises Worbis zu Worbis : S 1) Nr. 7713 über 59,81 F, ausgefertigt für Katharine Sickeurodt, i: h 2) Nr. 6555 über 172,35 Æ, ausgefertigt für die Gemeinde Deuna(Jagdinteressenten), 3) Nr. 226 über 1404,00 4, ausgefertigt für den Oberamtmann Felber zu Ten neues, hierdurch aufgefordert. spätestens in dem auf Mitt- woch, den 24. Februar 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 2, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Sparkafsenbücher vorzulegen, o NLIOTOANO die Kraftloserklärung derselben erfelgen wird. Worbis, den 22. Juni 1891. : Königliches Amtsgeriht. Abtheilung I.

[31473] __ Veschluf. L Auf dem Anwesen des Michael Grünwald, Haus Nr. 12 in Possenhofen, ist im Hypothekenbuche für ôcking für den Gütlerssohn Valentin Oettl von ofsenhofen ein bei Versorgung zahlbares Erbtheil von 100 Gulden, ein Anshlag für Kircbenkleidung u 15 Gulden und der Anspruh auf Abnährung im alle der Erwerbsunfähigkeit seit dem 6. Februar

Sickenrodt zu

Die nah dem rechtmäßigen Inhaber dieser Forde- n angestellten Nackforshungen sind erfolglos ge- lieben. Z

Nuf Antrag des Michael Grünwald werden daher diejenigen, welche auf die Forderung ein Recht zu baben glauben, zur Anmeldung bei dem unterfertigten Gerichte innerhalb sech8 Monaten unter dem Rewtsnachtheile aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderung für er- loshen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde; zuglei wird Aufgebotstermin anberaumt Ae TE E den 18. März 1892, Vormittags 9

Starnberg, am 25. August 1891, Königliches Amtsgericht. (L. 8.) JIehle, K. O.-A.-R. Für die Ausfertigung: Der K. Gerichtsschreiber :

(L S8) Séúleussinger, Secr.

[31476] Bekanntmachung. / 4 Die verwittwete Schmiedemeister Louise Kaeifel hierselb hat zum Zwedcke der Besißtitelberiwtigung das Aufgebot der hierselbst in der Rodemachergafse belegenen Grundftücke Bojanowo Statt Nr. 238, bestehend aus Hofraum mit cinem Fläen- inhalt von 3 a 30 qm, und Nr. 257, bestehend aus Hofraum mit einem Flächeninhalt eon 2 a 60 qm, als deren Eigenthümer der Seifensiedermeister Gottlob David Langner und dessen Ghefrau Io- hanna Helene, geb. Stefan, bezw der Tuchmadcer- meister Wilhelm Springer und dessen Ehefrau Jo- hanna Dorothea, verw. gewesene Galle, geb. Stolpe, eingetragen stehen, beantragt. Alle Eigenthuméprätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Grundstüde spätestens in dem Aufgebotstermine am 7. No- vember 1891, Vormittags 10 Uhr, kei dem biesigen Gerichte anzumelden, anderenfalls ihr Aus- \{luß und die Eintragung der Antragstellerin als Eigenthümerin erfolgen wird. Bojanowo, den 22. August 1891,

Königliches Amtsgericht.

[31470] Aufgebot. SE d aa 24. Juri d J Miitelst Recesses Nr. 22696 vom 57 Zuli Juli d Is.,

bestätigt am 31. Juli d. Is., ist: zwischen Herzoglicher Kammer, Direktion der Forsten zu Braunschweig und dem Halbspänner Andreas Theuerkauf in Vertretung seiner Ehefrau, Wilhelmine, geb. Diekmann, zu Astfeld, die Ablösung der dem Gehöfte No. ass, 80 zu Astfeld zustehenden Berechtigung zum Bezuge forstzinsfreien Bauholzes aus den Herzoglichen Forsten gegen eine Kapitalentshädigung von 2551 # nebft 4 9% Zinsen seit 17. Iuni cr. vereinbart. Auf Antrag der Herzoglihen Kammer werden alle bekannten und nit bekannten Realberechtigten, welche auf die fraglide Bauholzberechtigung oder das an deren Stelle tretende Kapital Ansprüche geltend machen zu können vermeinen, aufgefordert, fsolhe spätestens in dem auf den 13. Oktober 1891, Morgens 11 Uhr, anberaumten Termine, bei Strafe des Aus\{lusses anzumelden. Lutter a. /Bge., den 17. August 1891.

Herzogliches Amtsgericht.

Huch.

[31469] Aufgebot. Auf Antrag des Aufktionators Friedri Foth zu Graudenz wird dessen Sohn, der Seeschiffer Franz Hugo Foth, welcher im Jahre 1875 die preußischen Lande verlassen und seit dem Jahre 1880 nichts von sich hat hören lafsen, aufgefordert, sih \pätestens im Aufgebotstermine den 28. Mai 1892, Vornmit- tags 11 Uhr, bei dem unterzei(neten Gericht, Zimmer Nr. 13, zu melden, widrigenfalls seine Todes- erflärung erfolgen wird. / Graudenz, den 22. Auguft 1891.

Königliches Amtsgericht.

[31477] Aufgebot. : Auf den Antrag des Fräulein Natalie Alexander aus Podgorz wird deren Bruder, der Brauer Theodor Alexander aus Gilgenburg, welcher im Jahre 1880 nach Amerika gegangen ift, aufgefordert, fi spätestens im Aufgebotstermin den 8. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung

erfolgen wird i Gilgenburg, den 25. August 1891. Königliches Amtsgericht.

[31475] Bekanntmachung. z Auf Antrag des Rentiers Henning Schade - in Beidenfleth als Vormundes des abwesenden Johann Peter Dohrn, geb. am 27. Juli 1821 in Beiden- fleth, wird der Leßtere, welher verschollen ift, auf- gefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 8. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, zu melden, widrigenfalls er für todt erflärt werden wird. Gleichzeitig werden etwaige unbekannte Erben aufgefordert, ihre Erbansprüche an den Nawlaß desselben hierselbst spätestens im obigen Termin nachzuweisen, widrigenfalls der Nachlaß den hier bekannten Erben wird verabfolgt werden. Wilster, den 20. August 1891. Königliches Amtsgericht.

[31472] Aufgebot. / Es if diesamts der Antrag gestellt worden, die Brüder Adam Binder, geb. 28. Oktober 1820, und Michael Vinder, geb. 18. November 1830, Beide Bauers\öhne von Weidelbach, ingleihen Johann Christian Lechler, geb. 24. Dezember 1818, Bauers- sohn von Seidelsdorf, für todt zu erklären. Es ergeht demna die Aufforderunz 1) an die Verscollenen, spätestens im Aufgebots- termine persönlih oder \ch{riftlich bei Gericht si anzumelden, widrigenfalls sie für todt erflärt würden, : 2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, 3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Ber Ggr Mane E ann, Mit- theilung hierüber bei Ge zu machen. Als Aufgebotstermin S der 12. Juli 1892, Vorm. 10 Uhr, bestimmt. Dinkelsbühl, den 18. Auguft 1891,

[31471]

Aufgebot.

Auf Antrag der Wittwe Ida Korte, geb. Doering, zu Havelberg werden alle Na(laßgläubiger und Ver- mächtnißnehmer des am 6 Juli 1891 verstorbenen Glasermeifters Adolf Julius Korte zu Havelberg aufgefordert, ihre Ansprüche an den Natlaß des- selben beim Amtsgericht zu Havelberg, spätestens im Aufgebotstermin am 13. Oktober 1891, Vor- mittags 11 Uhr, im dortigen Gerichtsgebäude an- zumelden, widrigenfakls diejenigen von ihnen, welche ibre Ansprüche niht anmelden, dieselben gegen die Erbin Wittwe Korte nur insofern geltend ma@en können, als der Nablaß mit Auéschluß aller feit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nuzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüthe nicht erschöôpft wird. Ï

Die Einsicht des behufs Erbaltung der Relts- woblthat niedergelegten Nachlaßverzeichnifsses ift Federmann gestattet. In der Anmeldung eines An-

selben angegeben werden ; die urkundlihen Beweisftücke oder eine Abs{rift derselben sollen beigefügt werden. Die bereits erfolgten Anmeldungen find in der Ge- rihts\{reiberei zur Einsicht der Betheiligten nieder- gelegt. f Havelberg, den 24. August 1891,

Königliches Amtsgericht.

[31481] Vekanntmachung. _ L Der Uhrmacher Aron Peter Manasse und dessen Ehefrau Ida, geb. Ehrhardt, baben in ihrem am 30. Juni 1891 publicirten Testamente vom 21. Fe- bruar 1888 die Frau Emilie Alexander, geb. Manafse, zu VYerfey bedacht. Berliu, den 24. Auguft 1891.

KönigliHes Amtsgericht I, Abtheilung 61.

[31480] L / Dur Aus\@luf-Urtheil von heute sind folgende Hypotheken: Dokumente : E a. über 28 Thaler 19 Sgr. 1 Pfennig rückständige Kaufgelder mit fünf Prozent Zinsen und allen Koften, eingetragen auf Grund des Kaufkontrakts vom 31. Oktober, 16. November, 12. Dezember 1860, 17. August und 17. Oktober 1861 für die Johanne Magdalene Auguste Haun, geboren am 23. Juni 1854, zufolge Verfügung vom 29. Oktober 1861 im Grundbuche von Schwerstedt auf der dem Müller Bernhard Wilhelm Gustav Dorffmann und Ebefrau, Karoline, geborezen Schaeffner, gehörigen Häus[ler- stelle Nr. 37 (früher 197) daselbst und Plan 968 der Karte von Shwerstedt (Artikel 364 Ab- theilung III. sub Nr. 1) sowie auf anderen, dem Heinrih Wilhelm Dorffmann resp. der verehelichten Herrling, Friederike, geborenen Heinze, gebörigen, im Grundbuhe von S{hwerstedt Fol. 194 und Artikel 319 verzeichneten Grundstücken Abtheilung III. sub 3 resv. 1, E b. über 125 Thaler Darlehn nebst fünf Prozent Zinsen aus der Verschreibung vom 10. Mai 1869 für den Oekonomen Robert Bernhard Brauer in S(werstedt, cingetragen ex decreto vom 13. Mai 1869 im Grundbuhe von Swerstedt Fol. 177 Ab- theilung III. sub 4, Fol. 264 Abtheilung III. sub 1, Fol. 449 Abtheilung III. sub 1, Fol. 391 Ab- theilung TIT. sub 2, art. 376 Abtbeilung III. sub1 auf verschiedenen, dem Franz Bernhard Pennewiß resp. der Marie Sopbie Haun, geborenen Keller- mann, resp. der Marie Rosine Fleishhauer, ge- borenen Kraemer, resp dem Hetinrich Ferdinand Salzmann, resp. dem Bernhard Christoph Schäfer gehörigen Grundstücken,

für kraftlos erflärt. .

Weißensee, den 19. August 1891. Königliches Amtsgericht. 1. Abtheilung. Im Namen des Königs!

(31479] j Verkündet am 22. August 1891. Stange, Aktuar f. d. Gerichtsschreiber. Auf den Antrag der Eigenthümer des Grundftüdcks Fastrowo Blatt Nr. 10 Anton und Franziska Fedrzejczak'schen Eheleute vertreten durch den Rectsanwalt Glady3z zu Samter erkennt das Königliche Amtsgericht zu Samter dur® den Amts- geridtérath Maßalien für Ret: î : Das Hypothekendokument, welches über die auf Jaftrowo Nr. 10 Abtbeilung TI1. Nr. 1 für die Franciéka Brzuska eingetragenen 57 Thlr, 15 Sgr. 5 Pf. mit 5 °/ verzinslihes Vater- erbe gebildet worden und welches aus einer Ausfertigung des Lorenz Brzuska’shen Erb- rezesses vom 2. April 1850, sowie dem Hypo- thekenbuhsaus;zuge und dem Ingrofsations- vermerke vom 8. Februar 1851 bestand, wird für kraftlos erflärt. Die Kosten des Verfahrens werden den Antrag- stellern auferlegt. E: Samter, den 23, August 1891, Königliches Amtsgericht.

31478 l Durs Aut s{lußurtheil vom 24. August c. find auf Antrag der Gheleute Tabackfabrikant Dtto v. d. Linden zu Essen der Bauunternehmer Anton Buthe zu Effen als eingetragener Gläubiger und seine unbe- fannten Rechtsnachfolger mit ihren Ansprüchen an der dem Buthe verbliebenen Restsumme von 300 Thlr. = 200 Æ von der Post Grundbu von Essen Bd. 20 Bl. 6 Abtb. 3 Nr. 4, früher Bd, 3 Bl. 104 Abth. 3 Nr. 4, ausgeschlofsen. Essen, den 25. August 1891. Könialiches Amtsgericht. Laarmann.

31491] Oeffentliche Zuftellung. l Die Ebefrau des Tagelöhners Johann Bona, Wilhelmine, geb. Blümer, zu Duisburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. S{mits zu Duisburg, flagt gegen ibren vorgenannten Ehemann, früber in Duisburg, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen GEbe- scheidung mit dem Antrage: das zwischen den Par- teien bestehende Band der Ebe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechléstreits vor die Il. Civilkammer des Könialihen Landgerichts zu Duisburg auf den 25. November 1891, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Gerichte zugelafjenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Duisburg, den 25. August 1891, _

Lehner, Recnungsrats,

Königlides Amtsgericht. (L. S.) Correliï.

1825 eingetragen.

[31490]

Oeffentliche Zustellung. In Sachen von Hagen c /a. von Hagen R. 58.

90 wird der Klägerin, Luise, geb. Hohenstein,

auf Antrag die öffentlihe Zustellung unter Bezeich- nung der Sache als , Feriensahe“ bewilligt.

(gez.) Haeckel. Sperber. Albrecht. Die verebelichte Zimmermann von Hagen, geb. Hobenstein, zu Brandenburg a /H., vertreten durh den Rebtéanwalt Jonas zu Potsdam, klagt gegen ibren Ebemann, den Zimmermann Heinrih von Hagen, früher zu Potsdam wohnhaft gewesen, jeßt unbekannten Aufenthalts, auf Ehescheidung mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu trennen urd den Beklagten für den allein s{uldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlicen Verbandlung des Rechtsstreits vor die IT. Civilkammer des Königliben Landgerichts zu Potsdam auf den 16. November 1891, Vor- mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei

spruchs muß der Gegenftand und der Grund des- | dem gedachten Gerichte zugelaffenen Anwalt zu be-

stellen. Zum Zwèécke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage kekannt gemacht. Potsdam, den 24, August 1891.

" e Krua, als Geri(tsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[31485] Oeffentliche Zuftellung.

Die Ehefrau des Vâckers, späteren Kaufmanns August Carl Stirm, Sophie, geb. Ritter, zu Groß- Quenstedt, vertreten durch die Rebtsanwalte Justiz- rath Kreis urd Dr. Franke zu Halberstadt, klagt gegen ibren Ebemann, den Bäcker, fpäter-n Kauf- mann August Carl Schirm aus Groß-Querstedt, zur Zeit in unbekannter Abwesenheit, wegen böslicher Verlaffung, mit dem Antrage auf Ebetrennung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verbandlung des Rechtsstreits vor die Ill. Civilkammer des König- lien Landgerichts zu Halberstadt auf den 30. Novemver 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelafsenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwede der ôffentliden Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemaht.

Halberstadt, den 22, Auguft 1891,

Hauftein, Assistent, als Gerihts\ch{reiber des Königlichen Landgerichts.

[31497] Oeffentliche Zuftellung.

Die Ebefrau des Gärtners Heinrich Heister, Katba- rira, geb. Wendt, zu Frankfurt a./M., Goldfed:r- gasse 9, vertreten dur den Rechtsanwalt Julius Wolff zu Frankfurt a./M,, klagt gezen ibren Ebe- mann, den Gärtner Heinrih SHeifter, früher zu Frankfurt a./M., jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen bosliher Verlassung, mit dem Antrage auf Trennung der Ebe der Streittbeile dem Bande nach und Er- klärung des Beklagten für den \{uldigen Theil und ladet den Beklagten ¿ur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerihts zu Frankfurt a./M. auf den 24. November 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedabten Gerichte zugelassenen Anwalt zu beftellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt aemadt. L

Frankfurt a./M., den 20. August 1891.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[31496] Oeffentliche Zuftellung. i

Die Ebefrau des Kaufmanns Christooh Leichter, Magdalene Friedericke, geb. Rehm, vormals verwitt- wete de Nestle, zu Niederrad, Forfthauéstraße 77, vertreten dur Rechtsanwalt Kunreuther zu Frank- furt a./M, klagt gegen ihren Ebemann den Kauf- mann Christovh Leichter, früher zu Niederrad, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böëlider Verlassung, mit dem Antrage: die Ebe der Streittheile dem Bande na zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, ibm auc die Kosten des Verfahrens arfzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erte Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Franffurt a/M. auf den 24. November 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem geda@ten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Frankfurt a./M., den 21. August 1891, Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

{31495] Oeffentliche Zuftellung.

Die Arbeiterfrau Auguste Teste, geborene Faroszewicz, ¿u Steinau bei Lipin, vertreten durh den Rechtsanwalt Dr. Glaß zu Schneidemübl, klagt gegen ihren Ehemann, den Ziegler Gustav Eduard Teske, früher in Lipin, jet unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteien geschloffene Che zu trennen und den Beklagten für den allein s{uldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Schneidemübl auf den 16. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Gerichte zugelaffenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. : N

Schneidemühl, den 25. August 1891.

Kickbusc, Assistent, i. V. des Gerichts\chreibers des Königl, Landgerichts.

[31483] Oeffentliche Bekanntmachung. J

Die ledige großjährige Köchin Margaretha Pröls von Vilseck, i. Z in Nürnberg, untere Baustraße Nr. 8a/I, und der Vormund über deren außerehe- lies Kind „Anna Louise“, der pensionirte Lokomotiv- führer Johann Wiesent, Sofienstraße Nr. 4 dahier, begehren mit Klage vom 21. August 1891 die kosten- fällige, vorläufig vollstreckbare Verurtheilung des Flashners Karl Maier von Freiburg im Breisgau, z. Z. unbekannten Aufenthalts: Ï

1) Zur Anerkennung der Vaterschaft zu dem von der Mitklägerin Margaretha Pröls am 25. März cr. außerehelich gebornen, außerhalb der Ringmauern der Stadt Nürnberg gezeugten Kinde, Namens

„Anna Louise“;

2) zur Einräumung des geseßlih beschränkten Erbrechts in seinen dereinstigen Nachlaß nah den Beftimmungen des preutishea Landrechts ;

3) zur Zahlung: i

a. eines wöhentliben, vorauszahlbaren Unterhalts- beitrages von 3 Æ- für die Zeit von der Geburt des Kindes bis zu dessen zurücgelegtem 14, Lebensjahre ;

Geri@ts\{reiber des Königlichen Landgerichts.

b, des tereinstigen Schulgeldês ;

S

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C

P L R ER T E; EOGR T rá0 r (r E Ra e