1891 / 222 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Sep 1891 18:00:01 GMT) scan diff

26 ne La “U BEHRA V B Rui S: i E B Aa M S Ui c d Tris Biere D BA Ei. DEMER E nre R r e R ae

Sammlungen für die so hart betroffenen Unglücklichen ge- stellt. Au der hiesige spanische Botschafter hat zu diesem Zweck eine Subskription eröffnet, und werden milde Gaben während der Bureaustunden im hiesigen spanischen General- Konsulat, Wilhelmstraße 70 b, entgegengenommen.

Die Stadtverordneten Siebmann und Genossen haben die Stadtverordneten-Versammlung ersucht, an den Magistrat folgende Anfrage zu rihten: „Is dem Magistrat bekannt, daß mehr als zwei Drittel der Gesuhe um Aufnahme in die Baugewerk- \chule wegen Raummangels zurückgewiesen werden mußten, und beab- sichtigt der Magistrat niht, dem von den Betreffenden \{wer empfundenen Uebelstande durch Erweiterung der genannten Anstalt

abzuhelfen ?“

Das Königlihe Domänen-Amt Mühlenhof hat dem Magistrat die Genehmigung zur Errichtung von \echs Ladebühnen in der Spree längs des städtishen Steindepot-Playes bei Treptow zum Zwecke des Ausladens von Steinmaterialien gegen Erlegung cines jährlihen Wasserzinses von 50 # ertheilt.

Die in diesem Frühjahre versuchsweise angeordnete Maßregel, dur welche das Aufziehen der Gertraudtenbrüdcke und der Potsdamerbrüdcke für beladene wie für leere Schiffe auf die Zeit zwishen 1 und 6 Uhr Morgens beschränkt wurde, hat sich nach den bisher gemachten Erfahrungen als durchführbar und praktisch erwiesen, jedo hält es der Magistrat für ausreichend, daß das Ziehen dieser beiden Brücken auf die Zeit von 4 bis 6 Uhr früh abgekürzt werde, da die Schiffer es vorziehen, die Nachtstunden bis zum Anbruch des Tages zum S(hlafen zu benußen. Die Gertraudtenbrüdcke ift in der Zeit vom 20. April bis 1. September cr. 38 Mal, die Potsdamer- brüde in derselben Zeit 41 Mal gezogen worden.

Der 56. Stadtbezirk hat nah der leßten Volkszählung circa 6600 Seelen. Inzwischen ist jedoch die Kaßlerstraße niht nur voll- ständig bebaut (zum Theil mit mehreren Hinterhäusern), sondern auch überreich bevölkert, sodaß die Einwohnerzahl des 56. Stadtbezirks jeßt auf 10600 zu veranschlagen ist. Mit Rücksiht auf die hohe Einwohnerzahl, namentli aber in Anbetracht der großen räumlichen Ausdehnung des genannten Stadtbezirks, welhe eine Folge der durch den Bezirk gehenden Eisenbahnen ist, scheint eine Theilung desselben erforderlich. Der Magistrat hat daher beschlossen, den fsüdlihen Theil des 56. Stadt- bezirks, bestehend aus Yorkstraße 25 bis 42 und 49 bis 64, Kaßler- straße 30a (III.) und Großgör|chenstraße von der Potédanmer bis An- baltischen Eisenbahn, abzutrennen und aus ihm einen neuen Stadt- bezirk zu bilden. Dieser südlihe Theil würde circa 5600, dec nöôrd- lide Theil, bei welchem eine wesentlihe Vermehrung der Einwohnerzahl niht zu erwarten ist, circa 6000 Seelen haben. Der nördlihe Theil des genannten Stadtbezirks soll alsdann mit der Nummer 5ba und der südlihe Theil mit der Nummer stb bezeihnet werden. Der Magistrat hat der Stadtverordneten-Versammlung zur Kenntnifinahme event. Aeußerung hiervon Mittheilung gemacht.

Die „Kaufmännishen Fortbildungsschulen“, deren Vorsitzender Hr. Rechtsanwalt Dr. Haase ist, haben wieder zreei wichtige Neuerungen eingeführt. Dem ohnehin sehr reihhaltigen Lehrplane is jeyt der Unterriht im Spanischen eingefügt. Außerdem follen durch eine Reihe von wissenschaftlihen Vorträgen, welche der Bildungsstufe eines jungen Kaufmanns angepaßt sind, die Schüler der beiden Anstalten (im Köllnishen Gymnasium C. Inselstraße 2—5 und im Friedrihs- Werderschen Gywnasium, Dorotheenstraße 13/4) weiter herangebildet werden, als dies bisher im Rahmen des Schulunterrihts mög- lich war. Auf diese Weise wird jeßt allen An\prüchen genügt, der junge Mann, der eine niht ausreihende Schulbildung hat, lernt Schönschrift, Rechnen, Deutsch; die Lücken, welche die kaufmännische Lehre gelassen hat, werden ausgefüllt durch die Kurse in Buchführung, Correspondenz, kaufmännishem Rehnen. Es findet si für das Stu- dium der französishen, englishen und spanischen Sprache die besie Gelegenheit, da sowohl für Anfänger als für Fortgeshrittene und

Wetterbericht vom 21. September, Morgens 8 Uhr.

Geübte gleich aut gesorgt ist. Der Unterriht in der Stenograpbie, Handelsgeographie und Waarenkunde vervollständigt den Lehr- plan. Das Unterrihtshonorar is überaus bescheiden, da das Kuratorium in der Aufbringung der Mittel sowobl vom Handels- stande als auch vom Ministerium für Handel und Gewerbe und vom Magistrat unters\ütt wird. Die Prämienvertheilung und Shulfeier findet am 1. Oktober, Abends um 8+ Uhr, im Friedrichs-Werderschen Gymnasium für beide Schulen statt. Anmeldungen können bei den beiden Leitern der Schulen und sämmtlichen Mitgliedern des Kura- toriums. sowie im Sculbureau, C Alexanderstraße 16, bei Hrn. Rechtsanwalt Dr. Haase bewirkt werden und sind dort ausführliche

Prospekte zu haben.

Der Circus Renz hat am Sonnabend seine Thore eröffnet und war an diesem Abend bis auf den leßten Play beseßt. Der Zeit- und Geshmacksrihtung Rechnung tragend, wurde der zweite Theil des Abends dur eine Was ser- Pantomime ausgefüllt, welhe \ich „Auf Helgoland oder Ebbe und Fluth“ nennt. In dieser Pantomime werden Anfangs auf festem Boden einige Tänze und Gruppirungen aus- geführt, welhe geschmackvoll und farbenprähtig waren; insbesondere der Aufzug von Matrosen und von Vertretern der verschiedenen Heere europäisher Staaten bot ein anmuthiges Bild, das au den patrio- tischen Gefühlen Nahrung gab, als zuleßt deutsche, österreihishe und italienishe Offiziere in brüderliher Vereinigung auf einem Podium im Triumphe einhergetragen wurden. Hierauf trat das Wasser in seine Rechte, das, von bengalishem Licht bestrahlt, über Cascaden in die zu diesem Zweck hergerihtete Manege floß und von Booten, ja sogar von einem kleinen Dampfschiff befahren wurde und nit nur den Insassen der Fahrzeuge, sondern auch den Schwimmerinnen, die aus dem cDamenbade* herauskamen, Gelegenheit gab, Kunststücke im Wasser zu produziren; zum S{luß erhoben sih aus der Mitte die Strahlen einer gewaltigen Fontäne, die sih [mit an der Decke angebrachten Raketen und Feuerwerkskörpern zu einem zwar alänzenden, aber auch mit viel Dampf und Rauch verbundenen Knalleffckt vereinigten. Es wird Leute geben, die in dieser außerordentlihen Produktion, die viel Mühe und Kosten verursaht, ihre volle Befriedigung finden. Aber übertroffen wurde sie doch durch die künstlerishen Leistangen des ersten Theils, die in der That viel Neues und Vor- züglihes brahten. Frl. Clotilde Hager zeigte sich als eine vor- treflihe Scbulreiterin, und nicht minder ausgezeihnet war die von Hrn. Gabeel gerittene Hohe Schule. Die von Hrn. Franz Renz vor-

eführten sechs Trakehner Rapphengste erregten nicht nur dur ihr Aussehen , sondern auch dur die Dréessur Bewunderung. Die Gebrüder Briatore präsentirten sich als unübertrefflihe Akcokaten, ebenso war dies der Fall mit den sogenaunten Alaskas, welche Chinesen imitirten. Der Parforcereiter Pierre und der Jockey: reiter Chiarini können es in ihren Leisturgen mit jedem Anderen auf- nehmen. Neu und eigenartig waren die Leistungen des Frl. Teresina, die auf einem Drahtseil mit außerordentliher Sicherheit und Ruhe die \{hwierigsten Stücke ausführte; auch die Ges.4wister Lawrence wußten am fliegenden Trapez manche neue, bisher noch niht gesehene Produktion zum Besten zu geben. Der Beifall war stellenweise dröhnend und sciea zu bekunden, daß die Berliner Hrn. Ernst Renz doch vor allen seinen Konkurrenten die Palme zuerkennen. Wie er zum Beginn der Vorstellung lebhaft begrüßt wurde, so war die Aufnahme aller an dem Abcnd gebotenen Leistungen ein Beweis dafür, daß „Circus Renz“ in Berlin auch diesmal wieder eine gute Stätte finden wird.

Die Oitsgruppe Berlin des Allgemeinen Deutschen Verbandes veranstaltet am Mittwoch, 23. d. M., Abends 8 Uhr, in den Victoria-Sälen, Leipzigerstr. 134, gegenüber dem Herrenhause, eine Körnerfeier. Die Festrede hat Hr. Otto von Leixner übernommen; ein Gesangverein wird Körner'she Lieder zum Vortrag bringen, au hat die Concertsängerin Frau Hermann Praetorius ihre Betheiligung zugesagt. Felix Dahn und Victor Blüthgen haben dem Allgemeinen Deutschen Verband für diese Feier Körner Lieder gewidmet. Der Zutritt ist nur den Mitgliedern und deren Damen, sowie von Mit-

liedern eingeführten Gästen gestattet. Anmeldungen Jahres- A 1 M nimmt die Geschäftsstelle des Allgemeinen Deutschen Verbandes W. Gexthinerstr. 32 I. entgegen.

Die Termine für die Kirhenwahlen in Berlin sind bisher ers in wenigen Gemeinden kundgegeben. In der Jerusalems- Gemeinde, in der 5 Aelteste und 18 Vertreter zu wählen sind, findet die Wablhondlung am 25. Oktober rah dem Haup?gottesdienst, von 114 bis 2 Uhr, ftatt. D'e Wählerlifte liegt seit dem 17. d. M. öff.ntlih aus. Reklamationen sind bis zum 30, September zulässig. Gleichfalls am 25. Oktober wird in der Gemeinde der Heiligen- Kreuz;kirhe gewählt, und ebenso hat die Gemeinde der Zwölf-Apostel- Kirce den leßten Sonntag des Oktober für die Kirhenwahl be- stimmt. Am 18. Oktober werden die Gemeindeglieder der Lukas3- Parochie zur Wahlurne gerufen werden.

Die nä{ste Harptversammlung des „Vereins ehewaliger Einjährig-Freiwilliger der Kavallerie“ findet am 22. Sep- tember, Abends 8 Uhr, bei Jacob Knoop, Potsdamerstr. Nr. 136/137, statt. Gäste sind willkommen. Anfragen und Meldungen sind zu ridten an den Vorsigenden Hrn. Verlagsbuhhändler Victor Laverrenz,

Berlin W., Steinmétstraße 33.

Nach S@&luß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Halle a, S,, 21. September. (W. T. B.) Die erste allgemeine Versammlung der Naturforsher und Aerzte wurde heute unter dem Vorsit' des Professors His (Leipzig) eröffnet und im Namen des Lokalcomités vom Professor Knoblauch bewillklommnet. Nach einem u Seine Majestät den Kaiser ausgebrahten Hoh beschlo

die Versammlung die Absendung eines Huldigungs- telegramms an Allerhöchstdenselben. Hierauf begrüßte Namens des Kultus - Ministers der Kurator der

Universität, Geheime Ober: Regierungs-Rath D. Dr. Schrader die Versammlung und verlas ein Glückwunschtelegramm des Ministers. Nach weiteren Begrüßungsansprachen hielt dann den ersten Vortrag Geheimer Rath Nothnagel (Wien) über „Die Grenzen der Heilkunst“. Es sind bisher 935 Mitglieder mit 9280 Damen zur Versammlung eingetroffen.

Hannover, 21. September. (W. T. B.) Der Reihs- tags: Abgeordnete für den 10. hannovershen Wahlkreis (Hildesheim) Freiherr von Hake ist gestorben.

London, 21. September. (W. T. B.) Der Unter- Staatssekretär des Auswärtigen Sir James Fergusson hat den Posten als General-Postmeister angenommen.

Paris, 21. September. (W. T. B.) Der Senator Mestreau und der Deputirte Werquin sind gestorben.

Marseille, 21. September. (W. T. B.) Das Packèt- boot „Amazone“ bringt aus Tamatave die Meldung, die Regierung von Madagascar habe die Anerkennung des von Frankrei dem amerikanischen Konsul Campbell ertheilten Exequaturs verweigert. Die Regierung der Vereinigten Staaten habe darauf Wähler, Campbell's Nachfolger, beauftragt, das Exequatur direkt bci der Howas-Regierung nachzusuchen.

Rouen, 21. September. (W. T. B.) Das „Journal de Rouen“ veröffentlicht einen Beriht Nebout's, des ehemaligen Karawanen-Chefs Crampel's, welcher jeden Zweijel an der Ermordung Crampel's und der Aufreibung seiner Expedition beseitigt. Aus dem Berichte geht hervor daß der kriegerische Charakter der zwishen dem Ubangi - Flu und dem Tsad-See wohnenden Völkerschaften alle Versuche, sich mit beschränkten Mitteln friedlich den Weg zu bahnen, aus sihtslos erscheinen lasse.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

M 222.

| Erste Beilage. zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 21. September

1891.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Der Käufer einer Waare, welcher einen Deckungskauf vornehmen muß, weil der säumige Verkäufer nicht geliefert hat, ift nach einem Urtheil des Reichsgerihts, L. Civildenats, vom 1. Juli 1891 berecktiot, die wirklihen und redliher Weise von ihm bezahlten Preise des Deckungskaufes als seinen Schadensersaß zu fordern; er hat nicht nôthig vor dem Deckungskauf eingehende Unter- \uGungen anzustellen, wo und wie er die Waare am Vortheilhaftesten einzukaufen habe. Der Vorwurf, daß er zu theuer gekauft habe, würde ihm nur dann gemacht werden können, wenn er die Grundsäße von Treue und Glauben verleßt und aus grobem Verschulden eine Ge- legenheit, billiger zu kaufen, welche kein verständiger Mann unbeachtet gelassen haben würde, versäumt hätte.

Land- und Forstwirthschaft.

Die Roggenernte in Preußen.

Jn Nr. 214 des „R.- u. St.-A.“ haben wir die Schluß- zahlen der nah den Schäßungen der landwirthschaftlihen Ver- eine zu Ende August 1891 ermittelten Roggenernte mitgetheilt. L der „Statistishen Correspondenz“ werden nun die

inzelheiten mitgetheilt, aus welhen sich jenes Ergebniß zu enleds. Wir lassen daher den betreffenden Artikel olgen:

__ Damit Handel und Verkehr über den Auétfall der Ernte thun- lis schnell unterrihtet würden, batten die landwirthschaftlichen Vereine in Preußen bisher jährli dem Minister für Landwirth\chaft, Domänen und Forsten für die wichtigsten Feldfrühte Ende Juli Schäßungszahlen in Prozenten einer Mittelernte, sowie auf Grund einer weiteren Erhebung nach dem bis Mitte Oktober ausgeführten theilweisen Erdrusch (bezw. nah beendetem Swhnitte für die Futter- kräuter) Angaben darüber zu liefern, wie ih die Ernte vom Hektar in Kilogramm stellen werde. Die Aufbereitung des so gewonnenen Materials lag dem Königlichen Statistishen Bureau ob.

Die außergewöhnlihen Witterungsverkbältnisse des verflossenen Winters, welche insbesondere das Wintergetreide in vielen Gegenden stark schädigten, sodaß große hiermit bestellte Flähen umgeackert werden mußten, gaben nun im leßten Frühjahre dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forc\ten Veranlassung, durch die Ver- waltungsbehörden besondere Erhebungen vornehmen zu lassen, deren Ergebnisse bereits unter dem 29 Juni d. I. im „Deutschen Reichs- Anzeiger“ veröffentliht werden konnten. Auf dieser Grundlage sowie unter Berücksichtigung der inzwischen eingetretenen Berichtigungen stellte sich die in Folge der Wintershäden umgepflügte, mit Winter- roagen besäete Fläcbe in Preußen auf 421 734 ha, die hiervon sowie sonst mit Sommerroggen angesäete Fläche aber auf 55425 ha *). In weldem Umfange die einzelnen Provinzen hieran betheiligt waren, mag nachstehender Zusammenstellung, in welcher gleichzeitig die in den Jahren 1888 und 1889 ermittelte Anbaufläche verzeihnet ift, entnommen werden.

Mérimée. Tanz von Emil Graeb. geseßt vom Ober-Regisseur Tetlaff. Dirigent : Kapell- meister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 194. Vorstellung. Miuna von Barnhelm, oder: Das Soldateuglück. Lustspiel

In Scene

von G. E. Lessing. Regie: Hr.

Mit1twoch: Opernhaus. 187. Vorstellung. Die

per in 4 Akten Text von Beaumarchais. KAnfang

r. Schauspielhaus. 195. Vorstellung. Zur Feier des hundertjährigen Geburtstages Theodor _Körner's: Scenischer Prolog von Emil Taubert. Hierauf, neu

Trauerspiel in 5 Aufzügen von In Scene gescßt vom Ober- Grube. Anfang 7 Uhr.

Dienstag: Der blaue

Die nächste Aufführung von Das Winter-

am Freitag statt.

Dienstag: Die Neuver-

mählten. Jugendliebe. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Prolog. Zum 1. Male: Väter und

ÔE = 28 SES ZES i 2 i 120 in 5 Aufzügen Stationen. ESS Wind. | Wetter S 2 Plashke. Anfang 7 Uhr. BA 2 S E: EZ Hochzeit des Figaro. Komische Christiansund | 761 |[SO 1/halb bed. 7 | von Mozart. Kopenhagen . | 755 SSO 2Dunst 16 | 7 Uh Stockholm . | 759 still /bedeckt 9 aparanda . | 752 |W 2/halb bed. 5 Moskau... _ 761 |WSW 1bedeckt 7 | cnstudirt: Zrin Gherburg 761 |WNW »d\wolkig 12 M gr E elder . 753 \SW 2halb bed. 14 [F ais di Marx | E 752 |[SW 2halb bed.) 15 | Negiljeur Zar d: | fe B Inf | 1 e winemünde [Dun Neufahrwasser| 758 |S 1/Nebel 14 | Deutsches Theater. Memel …. . |_ 759 SO _ 2hedeck |__14_| Brief. aris .... | 760 |WSW 2 halb bed. | 11 Mittwoch: Faust. ünster... | 755 4 Regen 15 Donnecstag: Der blaue Brief. Karlsruhe .. | 7588 |SW 4sbedeckt 16 - Wiesbaden . | 757 |SO 1|Regen 16 | märchen findet E 6 emniyg …. [wolkig 2 Berlin. . | 756 |SSW 3)\heiter 16 | Berliner Theater. Wien .….. | 759 till wolkenlos 14 Breslau... | 758 |SO 2 wolkenlos 15 le d'Aix .. | 763 |N 4 heiter 14 | Söhne. Ki za .... | 760 |¡NO 1 wolkig 14 Donnerstag: Wilhelm Tell. Triest ... . | 761 |OSO dölhalb bed. 20 E E

1) Abends Wetterleuchten. Tessing

Uebersicht der Witterung. Ein Minimum unter 752 mm liegt über der

Blumenthal.

-Theater. Dienstag: Falsche Heilige. Lustspiel in 4 Akten nah A. W. Pinero von Oskar

Mittwoch: Der Fall Clémenceau. Schauspiel

Nordsee, seinen Wirkungskreis über aanz West- | in 5 Akten von A. Dumas und A. d’Artois.

Europa ausbreitend und auf seiner Südseite in West-Deutschland trübes Wetter mit Regenfall und {inkender Temperatur bervorrufend. Jn Ost-Deutsch-

land her: \{t noch trockene, vielfa heitere Witterung, | Der Mann mit hundert Köpfen.

In Vorbereitung: Der Präfideut. Wallner-Theater. Dienstag: Zum 13. Male:

Posse in

wel{e aber nit länger Bestand haben dürfte. Die ; Temperatur liegt in Deutschland allenthalben über A P E U oeiRa Mbeaae

dcm Mittelwerthe, im Osten bis zu 5 Grad; in-

dessin ist beim weiteren Fortschreiten des Deprssions- E gebietes nah Osten eine weitere Abkühlung demnät| Anfang 71 Uhr wahrscheinlih. Keitum und Helgoland hatten Wetter-

[leuchten. Deutsche Seewarte.

tai Theater-Anzeigen. in h Bildern F. Offenbach.

Königliche Schauspiele. haus. 186. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac

a nd Ludovic Halévy, nah einer Novelle bes Prosper | theater in Budapest. Viit

Pariser Leben.

Gesangs - Burleeke in 1 Akt von Neu bearbeitet von H. Graef.

Mittwoch u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Wilhelmftädtishes Theater. Komische Operette von Carl Treumann. Musik von Regie: Hr. Binder. Dirigent: Hr.

Dienstag: Opern- | Kapellmeister Karpa. Mittwoch: Pariser Leben. Sonnabend: Debüt des Frl. Seredy vom Volks-

neuer Ausftattung.

um ersten Male: Onkel Cypriau. Vaudeville- perette in 3 Akten von Maurice Ordonneau und Henry Kéroul. Deutsch von Richard Genée. Musik von Edmond Audran. In Scene geseßt von Julius Frißshe. Die neuen Dekorationen von Gebr. Falk. ie neuen Kostüme vom Ober- Garderobier Venßky und der Ober:Garderobiere Fcl. Springer.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten-

burg. Dienstag: Zum 4. Male. Georgette.

Schauspiel in 4 Akten von Victorien Sardou.

Deuts von Hermann von Löhner. Anfang 7} Uhr. Mittwoch u. folg. Tage : Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Zum 54, Male mit durchweg neuer glänzender Ausstattung an Dekorationen, Kostümen, Ballets, Waffen-Requi- siten, Beleuhhtungseffecten 2c. Sufir a 4 Atien zur See. Großes Ausftattungs-Zeitbild in 4 Akten (7 Bildern) von Ernst Niedt. Im 6. Bilde: Zum ersten Male in Deutschland: Großes Pferderennen auf der Bühne von lebenden Pferden.

Im prachtvollen Sommergarten: Vor der Bor- stellung: Großes Promenaden-Concert. Anfang des Goncerts 6 Uhr. Antang des Theaters

74 Ubr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernsl-Theater. Dienstag: Zum 22, Male: Der große Prophet. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffens. Mit voll- ständig neuen Kostümen. Die neuen Dekorationen sind aus dem Atelier der Herren Wagner und Bukacz. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 75 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30.

Direktion: Emil Thomas. Dienstag: Zum 54 Male: Jm fiebenten Himmel. Posse mit Gesang in 3 Akten (4 Bildern) von Jean Kren. Musik von Johannes Doebber. In Scene gesey!t vom Direktor Emil Thomas. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Freitag: Zum 1. Male: Mädchenschule. (Novität.) Vaudeville-Posse in 3 Akten (4 Bildern) von Alexander Bisson. Mußk von Louis Gregh. Deutsch von Richard Genée.

Concerte.

Concert-Haus. Dienstag: Karl Meyder- Concert. Ouv. „Die lustigen Weiber von Windsor“

von Nicolai. „Leichte Kavallerie“ von Suppé.

Valse caprice von Rubinstein. Fant. a. „Carmen“ von Bizet. Serenade f. Violine, Harfe und Violoncello von Oelschläger. „Souvenir de Peters- bourg“ f. Piston von Böhme, vorgelragen von Hrn. Böhme.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im L EGRIRGEN Theater. Näheres die Anschlag- zettel.

Circus Renz. Dienstag, Abends 7# Uhr. Große Fest - Vorstellung. „Auf Helgoland, oder: Ebbe und Fluth“, gr. hydrologishe Aus- stattungs-Pantomime in 2 Abtheilungen mit National- Tänzen (60 Damen), Aufzügen 2c. Dampfschis{- und Segelbootfahrten, Wasserfällen, Riesenfontänen mit allerlei Lichteffekten 2c., arrangirt und inscenirt vom Dir. E. Renz, Debut der berühmten Kunst- \{chwimmerinnen drei Geschwister Janson. S{hluß- Tableau: Grande Fontaine Lumineuse, in einer Höhe von mehr denn 80 Fuß ausstrahlend.

Mittwoch : „Auf Helgoland“.

L

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else Seyfried mit Hrn. Friedrih- Ferdinand von Leveßow (Flensburg).

Verehelicht: Hr. Prem -Lieut. Georg Graf Finck von Finckenstein mit Else Gräfin von der Schulen- burg (Schloß Lieberose). Hr. Rehtsanwalt und Syndikus der Geestemünder Handelskammer Arthur Mayer mit Frl. Annette Jaeger (Breslau— Geestemünde).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrath von Sydow (Beuthen O.-S.). Hrn. Regierungs-Rath Dr. Ecnst (Posen). Hrn. Ober-Regierungs-Rath von Pawel (Kassel).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags8- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen : (einschließlich Börsen - Beilage), (1518)

und die Winter - Fahrpläne für die Bezirke der Königlichen Eisenbahn - Direktionen zu Frankfurt a. M. und Hannover.

Nat den Juni- | S S

Es betrugen die Anbau- | Saatenstands- | 2 E

flähen für beriten wurden S8

Staat. / E52 122 Winter- und Sommerroggen E S8 E E 2f E 28A R = = B82 zusammen A LES SÉE Provinzen, 25 2 ZSS 1888 1889 | 1890 |S= [5e #| #22 BZE5 259 Z3S ÉS 2 BEE in Hektar A 20 T 2

ha ha ha

Staat... .|4416 340 4 399 107 4 416 760] 421 734| 55 425/4 050 451

Provinzen :

Ostpreußen . | 409 191| 405 486| 409 537] 45 509| 9197| 373 025 Westpreußen | 355 797| 353 779| 356 623] 47 941| 12 736] 321 418 Stadtkreis *

Berlin . 179 160 16001 160 Brandenburg | 605 026| 601 998} 603 843] 4697| 2596] 601 742 Pommern . .| 412 866| 408 576| 410253] 35 859| 8610| 383 004 Posen .… . .| 521 092| 523 623| 527 701 7731| 1862| 521 832 Schlesien . .| 613 347| 608 095| 610 737] 134 573| 10 595] 486 759 Sachsen . .| 335541| 335 931| 336 056] 21311| 1941} 316 686 Shleswig-

Holstein .| 146 308| 144 078| 144 535 543 232] 144 224 Hannover . .} 414419| 414 479| 413598] 23712| 2021} 391 907 r N 1 233 944| 233 739| 233 805] 18573| 1002| 216 234

essen-

Nassau . .| 137 396| 136 567| 136 773] 13960| 1585| 124398 Rheinland .| 230 203| 231 567| 232 306] 67 270| 3032] 168 068 Hohenzollern 1031 1 029 1 033 55 16 994

In der zweiten Hälfte des Monats August 1891 wurden sodann Seitens der landwirthschaftlihen Centralstele von den landwirth- \chaftlihen Vereinen die \chleunige Feststellung der Ernteergebnifse für Winter- und Sommerroggen, nachdem die Ernte der betreffenden Früchte weit genug fortgeschritten wäre und Probedrüsche genügend stattgefunden hätten, für jeden landräthlichen Kreis nah Befragung einer möglichst großen Anzahl sahkundiger Personen in Kilogramm vom Hektar spätestens bis zum 1. September d. J. erfordert. Die fraglichen Angaben gingen mit Ausnahme von fünf Stadt- und elf Landkceisen der Provinzen Hessen-Nassau und Rheinland rechtzeitig ein. Bei Berechnung der diesjährigen Roggenernte leßterer Kreise wurden die für den betreffenden Regierungsbezirk ermittelten Dur- \cnittserträge zu Grunde gelegt, für sämmtliche übrigen Kreise aber die voraussihtlihe Roggenernte nah den von den landwirthschaft- lihen Vereinen mitgetheilten Durchschnitts-Hektarerträgen und_ der 1890 nachweislich mit Winter- und Sommerroggen bebaut gewesenen Fläche für 1891 liegen hierüber noch keine Angaben vor berechnet, Das Gesammtergebniß dieser Aufnahme ist nachstehend tabellarisch zusammengefaßt. Wir heben dabei noh besonders hervor, daß in den Kreisen Peine und Hildesheim ein Drittel der mit Roggen angebauten Fläche wegen etnes die Ernte total s{ädigenden Hagelfalls außer Ansay blieb. Hierbei sind auch noch die ebenfalls nach den Schäßungen der landwirthschaftlichen Vereine im Oktober 1890 festgestellten Ernteerträge des Winterroggens sowie die besonders berechneten des Sommerroggens berüsihtigt. Für beide Früchte lagen damals nur. die für das Vorjahr ermittelten Anbauflähen vor, und wurden, da die Ofktoberermittelung für 1890 sich nur auf Winterroggen erstreckte, die Erträge für Sommerroggen unter Be- nußung der Schäßungsziffern für Pt eaaon abzüglich 25 %/o ein- gefeßt, eine Berehnung, die \sich wohl kaum zu Ungunsten des Gesammtertrages der Oftoberermittelung des Vorjahres stellen dürfte,

*) Anstatt 58 198 ha nah dem „Reichs-Anzeiger “.

da nach den jeßt vorliegenden Ergebnissen der definitiven Ermittelung für 1890 im Staat vom Hektar Winterroggen 882, Sommerroggen dagegen nur 497 kg geerntet worden sind. Wir lassen nunmehr die Tabelle für den Staat und dessen Provinzen, sowie eine andere für die Regierungsbezirke folgen :

Sommerroggen Winter- | wurde | inter u roggen f 2, [imOktober wurde nah| S [1899 unter Sommerroggen _— „den =*S | Zugrunde- 1891, Staat. S@âgun- | S S [legung des nah den gen der | Z 2 fürWinter-| 1890, |Schäßun- landwirth-| SS |[roggen er-|wie er fih| gen der U S= | mittelten| aus [andwirth- P rov i nzen. it Oktober s p Hektar- Spalte 2 schaftlichen 1899 S2,S | ertrages u. 4 Vereine S abz. 25 %/o] ergiebt: | Ende geerntet: | geerntet: August : S Doppel- Doppel- | Doppel- | Doppel- centner ha centner centner | centner l 2 3 4 9 6 Gla 49 640 427] 90 047| 729 207150 369 634 46 673 806 Provinzen: I. Ostpreußen | 4575 852/16 185| 143 035} 4718 887| 4172 788 IT.Westpreußen | 3 256 464] 14 467 104 653] 3 361 117| 2 596 491 IIL. Stadtkreis Berlin. . 1 650 10 83 1 733 1 925 IV. Brandenbg. | 5 260 117113972 94 226] 5 354 343| 7 033 457 V, Pommern .| 3777588| 15815 112 223} 3 889 811| 4127 703 VI. Posen ..… .| 4545 977] 5752 38415] 4584 392| 5 565 643 VII. Sélesien .| 6334 611| 8041 63938] 6 398 549| 4511540 VIIÌ. Sadfen . .| 5819553] 4273) 53601} 5 873 154| 5 109 932 IX. Sleswig- | Holstein ..1 2076 495f 1853| 20290} 2 096 785| 2538 609 X. Hannover . | 5 564 787] 4243) 41082] 5 605 869| 5 223 597 Fr S 1/3190 3791 2387| 26183] 3 216 562| 2 321 300 . Hessen-

Nassau... 1964015] 1 667) 18 087] 1 982 102] 1 497 443 XTII. Rheinland . | 3 260 927} 1 348 13 083] 3 274 010| 1 960 196 XIV. Hohenzollen| 12014 34 8308| 12320| 13182

Regierungs- bezirke. 1. Königsberg. . | 2907 203/10 879| 97 748} 3 004 951/| 2 461 979 2, Gumbinnen . 1 1668 649] 5 306 45 2871 1 713 936| 1 710 809 3. Danzig S 859 7391 5 197 38743} 898482 494911 4, Marienwerder | 2 396 725] 9270| 65910] 2 462 635| 2101 580 5, Stadtkreis | Berlin .. 1 650 10 83 1733 1925 6. Potsdam. . . | 2766 798] 8 156 56 582] 2 823 380| 3 693 735 7. Frankfurt . .| 2493 319} 5816 37 644] 2 530 963| 3 339 722 8. Stettin .. .] 1727 406! 5 844 46 1091 1 773 515) 2059 139 9. Köslin ... .} 1490 902] 8 363 50 303] 1 541 205| 1 387 303 10, Stralsund. . | 559 260 1608) 15811| 575091 681 261 11. Posen ... .1 2778777 2812| 17 842] 2796 619| 3 549 249 12. Bromberg . . | 1767 200| 2940| 20573] 1 787 773| 2 016 394 13. Breslau . . .| 2245 047| 2556) 21049] 2266 096| 1 645 678 14, Liegniß... .1 2116 511f 4587 36 019] 2 152 530| 1 943 053 15. Oppeln. .. .| 1973 053} 898 6 870] 1 979 923| 922 809 16, Magdeburg . | 2373 520| 1449| 17768] 2391 288| 2 190 942 17, Merseburg. . | 2985 769] 1 360 19 604] 3 005 373| 2 633 999 18, Erfurt .……. 460 264] 1 464 16 2291 476493| 284991 19. S(leswig . . | 2076495] 1853| 20290] 2 096 785| 2538 609 20, Hannover . .| 1258 641] 247 2 805} 1 261 446| 1 012 735 21, Hildesheim .| 6854491 93 1197| 855 688| 473 322 22. Lüneburg. . .| 1580 030j 2 389 23 454] 1 603 484| 1 546 133 23. Stade ..…. .}| 747818] 408 3537| 751355) 818 684 24. Osnabrück . .| 872 007| 786 7428| 879435| 983 798 25. Aurich ..…. 251 800} 320 2661| 254461 388925 26. Münster . . .| 1178 646] 8303 2718| 1 181 364| 801 442 27. Minden .. .| 1134709| 821 9 569] 1 144278| 853171 28. Arnsberg. . .| 877024] 1263) 13896] 890920| 666 687 29. Kassel ... .1 1364624] 1477 15 963] 1380587| 988 641 30. Wiesbaden. . 599 391] 190 2124] 601515| 508802 31. Koblenz ... 593 4981 234 25131 596 011| 365 562 32, Düsseldorf . .| 1116 700} 236 2788] 1119 488| 600138 33, Koln... 596 289 59 6391| 596 928| 341 662 34. Wet... 500 313} 714 6 0301 506 343| 418 769 35, Aalen . 454 1271 105 11131 455240 234065 36, Sigmaringen 12 012 34 308 12320 13182

Es würde fh hiernach für den preußishen Staat bei der Roggenernte des laufenden Jahres gegen 1890 ein Ausfall von rund 3 695 800 D.-Ctr. (zu 100 kg) oder von 7 9/6 ergeben. Ein erheb- lih anderes Bild gewinnt man indeß, wenn man die Erträge beider Jahre in den einzelnen Provinzen oder gar in den einzelnen Regie-

rungsbezirken vergleiht. Hier zeigen \sich zunäthst bei den Provinzen

Mindererträge von 40 bezw. 29, 28, 24 und 23 % in Rheinland bezw. S(hlesien, Westfalen, Hessen-Nassau und Westpreußen, fecner solhe von noch 13 bezw. 12 und 7 % für Sachsen, Ostpreußen und Hannover, während Mehrerträge von 31 und je 21 % für Branden- burg, Posen und S(leswig-Holstein, solhe von 7 und 6 9% für Hohenzollern und Pommern zu verzeihnen sind. Noch weit bedeuten- der sind diese Abweichungen in den einzelnen Regierungsbezirken. Hier treten 1891 gegen. das Vorjahr Mindererträge von 0,2 bis 53 % und Mehrerträge von 7 bis 53 9/0 zu Tage, und zwar betrugen die Mindererträge

für Oppeln , . . . 53% für Arnsberg... . 25 % ¿An 49 Hannover. . . , 20

e Düsseldorf . . . 46 Hildesheim . . . 49 ¿Nd S0 A e «40 U «v A0

Königsberg . . .18 ,y I e ¿60 0 L Wiesbaden . . . 15 , Marienwerder . . 15 , Merseburg . . .12 , n a ees E Ret 10S Magdeburg . . . 2 V

No e 0D Münster . . . „32 Male. s 20 Breslau . . . . 21 Lüneburg . . Minden . . . . 29, Gumbinnen . . . 0,2 die Mehrerträge r Aurich E t

Ia ie 8 D o OL M ET r C P 2

Stralsund... 18

Stn C s io a 6 46

Bromberg. . .. . . . 13

Denabrick 4 , «12

Stadtkreis Berlin .. . . 11

E A Q

Sigmaringen ...... 7

T3

f

Die na den Shäßungen der landwirthshaftlihen Vereine ermittelten Ernteergebnisse bis zu den Kreisen zu verfolgen, dürfte zu weit führen. Es würden fi hier in den Minder- oder Mehrerträgen noch größere Abweichungen als bei den Regierungsbezirken zeigen. Die Veröffent- A, ¿e Tre Me Las ih gi sämmtliche wichtigen

eldfrÜhte erstreckenden sogenannten ,„vorläufigen®* Ernteerhe wird, wie bisher, im November d, J. erfolgen. d, Es

Genossenshaftswesen.

Aus O st preußen schreibt mai ber „Vos. Ztg.* unter dem 18. d. M.; Dem Verbande landwirtbf chaftli des Genossen- chaften für Ostpreußen gehören gegenwärtig 29 Vereine an, und zwar 20 Moslkereigenofsenshaften und 9 landwirthscaftliche Konsumvereine. 5 Vereine, darunter 2 in Folge von Liquidation, sind im legten Jahre ausgeschieden und 8 neu hinzugetreten. Die Molkereigenossen\shaften verarbeiteten im Jahre ein Gesammt- quantum von rund 18 Millionen Kilogramm Milch. Der Gesammt- erlós für Milch und Molkereiprodukte betrug 1818 060 6 Die Re-

- servefonds dieser Genossenschaften betrugen 46 703 4, das Mitglieder-

guthaben 243 103 # und die Extrareserven 24232 46 Die land- wirthshaftlihen Konsumvereine hatten einen Gesammtumsag von 244 684 Ctr. Waaren im Werthe von 1228 060 46 Der Reserve- fonds beträgt 38 196 #4. das Mitgliederguthaben 121 645 und die Extrareserve 3597 4 Der geshästlihe Umsaß der Waaren des Ver- bandes beträgt somit 3 045 060 6 Dem Verbande, welchem durch Ver- fügung des Handels-Ministers vom 11. September 1890 das Recht zur Anstellung eines Verbands-Virektors verliehen worden ist, gehört etwa die Hälfte der in der Provinz bestehenden landwirthschaftlichen Genossenschaften noch nit an.

Auf den im laufenden Jahre im Regierungsbezirk Stralsund abgehaltenen Remontemärkten wurden 113 Pferde zum Verkauf gestellt, von denen neun Pferde angekauft worden sind.

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest, 19. d. M.,, wird über den Stand der Saaten vom 5. bis 18, d. M. gemeldet: Die trockene Witterung förderte wesentlich den Fortgang der wirthschaftlichen Arbeiten und war bloß für das Ackern und Säen mit Ausnahme weniger Orte, wo Regen niederging ungünstig. Die aufgegangene Rapssaat wächst an manhen Orten \{chön, bedarf aber sehr des Regens Auch die Aussaat des Roggens und Weizens ist im Zuge, allein \{chon aufgegangene, entwicklungsfähige Saaten find noch an wenigen Orten zu sehen. Das Brechen der Maiskolben hat überall {on begonnen und is bereits hie und da weit vor- geshritten. Die Resultate sind überwiegend befriedigende, in einigen Gegenden sogar ausgezeichnete, und die Ernte ist stellenweise so reih- lih wie {hon seit vielen Jahren niht. Qualitativ verspriht der Kukuruy gleichfalls ein günstiges Ergebniß. Die Witterung förderte die Reife des Mais wesentlid. Hie und da find auch Kolben mit in Folge der Hitze eingetrockneten Körnern zu finden. Die Kar- toffel ist komitatéweise verschieden. Im Ganzen kommen viel verfaulte Kartoffeln vor, In Ober-Ungarn sind dieselben wässerig und in der Tiefebene in Folge der Trocktenheit klein. Durchschnittlich ist im Lande eine mittlere Ernte zu erwarten. Der Futter- und Zuckerrübe hat die Trockenheit geschadet, troßdem versprechen die- selben ein befriedigendes Ergebniß.

Statistik und Volkswirthschaft.

Handels- und Wechselrecht.

Das vor einigen Tagen im „Reichs-Anzeiaer“ angekündigte Werk des Präsidenten des Reichsbank-Direktoriums Dr. R. Koch is nun- mehr unter dem Titel „Vorträge und Aufsätze, hauptsächli ch aus dem Handels- und Wechselreht“ in Carl Heymann's Verlag in Berlin erschienen. Der stattliche Band umfaßt 16 selbständige Abhandlungen, welche, zu verschiedenen Zeiten seit 1865 entstanden, unter si nur durch die im Titel ángedeuteten Beziehungen verbunden sind, jedoch mit der Maßgabe, daß einige der behandelten Themata in vershiedener Gestalt und dann der Zeit nah inhaltlih bereichert

wiederkehren. Das allen diesen Vorträgen und Aufsäßen Ge- meinsame is die streng wissenschaftlißhe Form, welche fühl und Ffnapp Untersuhungen zumeist rechtlicher, wver-

einzelt auch wirthschaftliher Natur einschließt. Die einzelnen Arbeiten können nicht durchschnittlich die gleihe Bedeutung beanspruchen ; ein Theil nimmt vielleiht nur die Aufmerksamkeit des jurislischen Fach- mannes in Ansyruh, welcher eine in der Schwebe befindliche s{chwierige Einzelfrage hier mit Geist und gründlicher Belesen- heit ein Stück gefördert findet; ein anderer Theil hat ein allgemeineres Interesse, das Wort hier in dem Sinne von „interessant“ genommen, indem es nämlich immer interessant ersheinen wird, wie eine im öffentlichen Leben der Gesellschaft auf- tauhende Frage von einem vornehmen juristis{Wen Geist aufgefaßt wird; endlich aber finden wir eine Reihe von Er- \heinungen des wirthschaftlihen Lebens nach ihrer rechtlichen und skonowishen Seite hin grundlegend abgehandelt, welhe die allergrößte Bedeutung für die Entwickelung des Handels und des Wohl- standes der Nation haben. Die letzteren Abhandlungen sind die bei Weitem hervorragendsten aus der Sammlung, niht nur dem Raum sondern auch dem Inhalt nah. ODrei von den zuleßt gemeinten Auf- säßen behandeln das Checkwesen, mit denen dann weiter in engem Zusammenhang die Abhandlung über die Abrechnungsstellen in Deutschland und deren Vorgänger steht, und von gleiher Bedeutung ist die Entscheidung, welche der Verfasser in seiner Abhandlung über Bedürfniß und Inhalt eines deutschen Warrantgeseßes giebt.

Zu einer Zeit, in welher das Checkwesen in Deutschland nur einen sehr bescheidenen Umfang gewonnen hatte, in den siebenziger Jahren bereits, hat der Verfasser in einem Vortrage die Bedeutung des Checkverkehrs für die gesammte wirthschaftlihe Entwickelung erörtert und dabei alle die Elemente rechtliher und wirth- \chaftliher Natur angeführt, welhe das Checkwesen allein zu einer segensreihen Institution machen können. Die späteren Jahre fonnten faum etwas Wesentlihes an den grundlegenden Gedanken ändern ; aber dur die Entwickelung des Checkverkehrs in Deutschland trat die besondere Frage einer geseßgeberischen Regelung des Checkverkehrs in den Vordergrund. Diese Frage is in zwei Auf- säßen, einem Vortrag und einem dem deutschen Iuristentage erstatteten Gutachten, zu einer wissenschaftlich allseitig befriedigenden Lösung gebraht. Mit einer lückenlosen Kenntniß der einshlägigen Literatur wird in die Erörterung der ge\chichtlihen Ersheinung des Checkwesens eingetreten ; es wird die wirthschaftlihe Aufgabe des Checks als eines Verkehrs- instrumentes, das erst auf einer hohen Civilisationsstufe brauchbar wird, dargestellt und die rechbtlihe Stellung des Checks innerhalb des Rahmens des Handelsrechts genau begrenzt. Als Resultat dieser Eröcterungen spricht si der Verfasser für eine geseßliche Sonderregelung des Checkwesens aus, das nur so seine Aufgabe gegen- über den verwandten Verkehrémitteln, wie Wechsel und Banknote, erfüllen kann. Aus in Nevug nuf die Warrants, d. h. - Lagerscheine, kommt der Verfasser in feinem Auffay über Bedürsniß und Inhalt eines deutschen F Warrantgeseße®" zu der

Ueberzeugun der Nothwendigkeit der besonderen geseßlichen ang

Regelung

m

&

S ra