1891 / 229 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Sep 1891 18:00:01 GMT) scan diff

und zuleßt au Hinschius selbs in der neuesten Auflage seines Kom- mentars zum Personenstandsgeseß (1890) das Fortbestehen des landes- hberrliven Ehescheidungsrechts anerkannt. kommenden Landesregierungen und von den Gerichten war dasselbe ernstlich überhaupt nit in- Frage gezogen worden. Neuerdings hat Meurer in Würzburg in seiner Schrift „Das landesherrlihe Chesheidungsrecht* die Geltung desselben neben den Bestimmurgen des Personenstandegesches geleugnet und damit die als erledigt geltende Streitfrage wiederum aufgerührt. fämpfung dieser Anschauung beschäftigt sich die vorliegende Schrift Die gesammte Materie erfährt darin eine noch- malige, bei aller Kürze eingehend behandelte Darstellung. Stölzel giebt zunächst eine früher bereits in der Zeitschrift für Kirhenrecht veröffentlichte historische Uebersicht über die Entwickelung des lande8- Er präzisirt dasselbe dahin, daß es als ein Akt landesherrliher Gnade in Gestalt einer lex specialis in zu greifen habe, wo Mangels eines geseyglichen Grundes die geri{tlihe Scheidung undur{führbar, denno aber aus Erwägungen der Billigkeit wünschenswerth sei. Meurer 's, daß der Landesherr einem ihm darum ansuhenden Ghe- paar ledigli einen außerhalb des Geseßes liegenden Scheidungsgrund durch Privileg verleihen dürfe, daß die Eheleute danach aber auf Grund dieses Privilegs noch ein gerihtlißes Scheidungsurtheil er- wirken müßten, wird in den folgenden Abschnitten u. E. überzeugend Stölzel weist darauf hin, daß diese einzig in Braun- \{chweig während kurzer Zeit praktisch gewesene Auffassung von der Landesregierung selbst als eine irrige anerkannt worden sei; er legt dar, daß der von Meurer verfochtene Gedanke während der Entstehung des Personenstand8geseßes keine Rolle gespielt habe, und daß eine sahgemäße Interpretation desselben wie au der einshlagenden prozeß- Sélüfse zu Gunsten der Ansicht Meurer's gestatte, die, wie er \{ließlich ausführt, für Vergangenheit und Gegentoart zu praktisch unhaltbaren Ergebnissen führen würde. Der Arbeit Stölzel's darf eine den neu erwahten Streit abs{chließende Das landesherrlihe Ehesbeidungsrecht in dem oben hervorgehobenen Sinne steht danach fest. Der Entwurf des bürgerlihen Geseßbuchs will dasselbe, wie zum Swluß erwähnt werden mag, beseitigen, während andere Stimmen für die Aufnahme desselben in das neue Geseßbuh laut geworden sind.

Mlxr. Die Entscheidungen des vormaligen Preußischen Obertribunals auf dem Gebiete des Civilrechts, das Studium und die Praxis bearbeitet und herausgegeben von H. Rehbbein, Reich8gerichts-Rath. Zwölfte Lieferung. Berlin 1891, Berlaa von H. W. Müller. Die vorliegende, den dritten Band des Gesammtwerkes abschließende Lieferung enthält lediglich Ent- \{heidungen und Noten zu dem 22, Titel, Theil T ALR. Sie stellt sih damit zuglei als eine der umfangreihsten und werthvollsten Monographien zur Lehre von den Grundgerechtigkeiten dar. Die Befürchtung, daß der Verfasser seine Arbeit mit dem dritten Bande im Hinblick auf das seiner Einführung näher rückende bürgerliche Geseßbuch als beendet ansehen würde, bewahrbeitet \sich erfreulicher In der zweifellos begründeten Hoffnung, daß nah Emanation des neuen Geseßeswerkes „die Rechtsprehung der Ver= gangenheit an Bedeutung nicht verlieren, sondern geradezu gewinnen werde“, beabsichtigt Rehbein, die Aufgabe, die er sich gestellt, in einem dur Mittheilung und Kommentirung von E scheidungen des Erb-, Familienfideikommiß- und Gefinderechts,- also bis einschließlich zum 5. Titel des zweiten Theils ALR. zu Ende zu führen. Daß die Ausgabe dieses Schlußbandes mit „möglichster Be- \hleunigung* erfolgen soll, wird Vielen eine willkommene Kunde sein.

Mlr. Üeber, die Aufgaben einer Allgemeinen Rehts- Von Dr. Alb. Herm. Post, Richter am Land- Oldenburg und Leipzig 1891. Buchhandlung und Hof-Buchdruckerei. A. Schwarß. (Okt. 214 S.), Post ist seit einer Reihe von Jahren bemüht, das Interesse für eine univer- selle, gewissermaßen naturwissenschaftlihe Behandlung der Jurisprudenz Er hat eine große Anzahl von Schriften in diesem Sinne ersheinen lassen, von denen nur „die Einleitung in eine Naturwifsen- haft des Rechts“, „die Bausteine für eine allgemeine Rechtswissen- haft“ und seine in zwei Bänden veröffentlichte „Afrikanische Juris- prudenz, ethnologish-juristishe Beiträge zur Kenntniß der einheimischen Rechte Afrikas" genannt werden sollen. bestimmt der Verfasser die Aufgabe einer allgemeinen Rechtswissen- haft dahin, daß sie alle Ersheinungen des Rechtslebens der Mensh- heit festzustellen und die Ursachen derselben zu ergründen H Rechtsleben kommt nat seiner Ansit zur Erscheinung einmal in den „Aeußerungen des individuellen Rechtsbewußt|eins*“, andererseits in der Gesammtheit der bei den Völkern der Erde ausgebildeten Rehts- bräuche. Die Krönung der Aufgabe würde, wie er ausführt, in einer Untersuchung des Zusammenhanges beider Erscheinungsformen bestehen. Die Feststelung aller auf der Erde vorkommenden Rechtsbräuhe er- {eint ihm als derjenige Theil der Aufgabe, welcher zuerst in Angriff Die Bewältigung derselben soll durch die vorliegende Schrift vorbereitet werden. Zu dem Zwi giebt der Ver- fasser zunächst eine „Uebersicht über die wichtigsten Parallelersheinungen im Rechtsleben der Völker“ und {ließt daran eine Uebersiht über sämmtliche Rechtsgebiete der Erde, die Grundzüge derselben, ihre Aufzeihnung und ihre wissenschaftlihe Bearbeitung. Aus diesen An- deutungen dürfte bereits hervorgehen, daß, wie jede Arbeit von Poft, auch die vorliegende Zeugniß ablegt von seiner erstaunlihen Gelehr- samkeit und seinem gewaltigen Fleiß. Wenn dieselbe gleiwwohl in der juristischen Welt nur geringen Beifall finden sollte, so wird dies nicht nur der fremdartigen, Auzdrucksweise des Verfassers zuzurechnen sein. mehr, daß Post die Aufgaben der Jurisprudenz, als einer wesentlich auf praktishe Bethätigung gerichteten Wissenschaft, verkennt, wenn er sie auf ein Arbeitsfeld hinweist, das u. E. lediglich der Philosopbie Von dieser Seite wird den Be- strebungen Post's zweifellos gebührendes Interesse und Verständniß entgegengebracht werden.

Von der bekannten Sammlung: Die Rechtsgrundsätße des Königlih preußishen Ober-Verwaltungs8gerichts, herausgegeben vom Verwaltvngsgerihts - Direktor C. Parey, be- ginnt soeben eine neue verbesserte und bis auf die neueste Zeit fort- geführte Ausgabe in dem bekannten staatërechtlihen Verlage von I, J. Heine zu Berlin zu erscheinen. lie Sammlung hat sich in den weitesten Kreisen der Verwaliungs8- beamten überrashend scknell einem sehr mäßigen Preise Kommentar waltungsgerihts bietet.

arbeitsvolle Leben des großen Politikers und Physikers seit der Zer- \ôrung Magdeburas, insbesondere seine Wirksamkeit für die Unter- werfung seiner Vaterstadt unter Brandenburg. werd ferner auf Grund vertrauliher Rechnungen die Vermögensverbältnisse Guericke’s dargelegt, und in einer Beilage ist sein Gutachten über das Verfahren gegèn Brandenburg in der Unterwerfungsfrage wörtlih mitgetheilt.

ff Zeitschrift für die Geshichte des Oberrheins, berausgegeben von der Badischen hbistorishen Kommission. Folge Bd. 6 Heft 3. Freiburg i. B. Mohr 1891. 4 A In dem vorliegenden Heft führt Heinrich Witte gonnene Studie über die Burgunderkriege zu Ende. ersten Heft dieses Bandes vor allem die Verhandlungen zwishen Frankrei, der Schweiz und Oesterrei geschildert hatte, fo behandelt er jeßt die erste Phase des burgundischen Krieges, wele si Belagerung des Schlosses Héricourt in der Franhe-Comté drehte. Karl der Kühne, mit der Belagerung von Neuß beschäftigt, konnte den Eidgenossen niht entgegentreten, und so erfoËten diese Über einen burgundishen Feldherrn einen Sieg, der aber bei der Unthätigkeit Frankreibs und der Uneinigkeit der Kantone ohne entsbeidende Folgen in den von Witte benußten Scchweizerquellen die grausame Kriegführung der in den populären Darstellungen immer viel zu ideal geschilderten Schweizer, welhe an Zügellosigkeit und Rohheit den vershrieenen burgundishen Söldnern nihts nahgaben. Der Aufsatz is eine willkommene Ergänzung zu den Burgunderkriegen Delbrück's, dessen Schilderung ja erst mit der beginnt. Eine Arbeit von Fr. von und Thâtigkeit Fürstbishof von Osnabrück ginn des spanisen Erbfolgekrieges dem Kaiser zu stellen über- Die genaue S@ilderung der Schi welches am Oberrhein verwandt werden sollte, Augen, wie {wer die Zusammenbringung und Ausrüstung einiger tausend Mann in der damaligen Zeit war und welde Nachtheile für die Disziplin und den Gesundheitszustand der Truppen aus der mangelhaften Verpflegung bervorgingen. Weiter enthält das Heft an Abhandlungen den Beginn einer Arbeit von Huffschmid über die Cisterzienser Abtei Schönau bei Heidelberg, sodann eine quellen- kritishe Untersuhung Aloys Schult es über Matthias von Neuen- burg, einen bedeutenden Schriftsteller des 14. Jahrhunderts, endli Mit- theilungen von Papstbullen aus den Archiven der nordtirolishen Franziskanerordenêprovinz dur MarimilianStraganz. Die Bull rühren von den Päpften Gregor IX., Innocenz IV., Alexander IV., Clemens IV. und Nicolaus IV. her. ausführliher mit dem Bestande des Archivs zu beschästigen. Am Schlusse des Heftes findet man Literaturnotizen von verschiedenen Zusammenstellung der elsässishen Ge- \chichtsliteratur des Jahres 1890 von Ernst Marckwald und ein Verzeichniß von Archivalien aus Orten der Amtsbezirke Donaueschingen

des historis{ben Vereins von Oberpfalz und Regensburg. 44. Bd. Regensburg, 1. Hälfte 2. Hâlfte 1891. Der vorliegende Schilderung einer Episode der aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von Jvo Striedinger. Um diese Zeit begann die Macht der im 14. Jahr- bundert fo blühenden Reichsstädte allmählih zu sinken, während die Fürstenmacht immer mehr stieg; in Folge dessen geriethen mehrere reih8unmittelbare Gemeinwesen unter die Botmäßigkeit benachbarter

Regensburg, inmitten bayerischen der Wittelsbaher auf si, durch Drohungen und V beißungen brate es Herzog Albrecht TV. von München, unterstüßt von Magistratsbeamten, dabin, daß die durch \{chlechte Wirthschaft verarmte und vershuldete Stadt sich ihrer Reichöfreiheit begab und \sich zur bayerishen Landstadt machen ließ. Lange des Besites kleinerung des nach wenigen Jahren, auf Regensburg zu verzichten. um Regensburg wird von Striedinger ausführlich erzählt ; besonders machen wir auf die Darstellung der wirthschaftlichen Bedrängnisse Regensburgs vor seiner Unterwerfung unter die bayerishe Landes- hohbeit und die Schilderung des Kaiserlihen Vorgehens gegen Albrecht aufmerksam. Die Studie giebt einen klaren Einblick in das innere städtische Leben und in die verwickelten politishen Verhältnisse Süd- deutshlands jener Zeit, in der die Bildung des Habs8burgishen Welt- reihs die Geshicke Deutschlands zu beeinflussen begann.

Mit numismatishen Studien beschäftigt sih der Aufsaß von Kull über die Geschichte der oberpfälzishen Münzen des aus der Zeit von 1329 bis 1794, erhalten eine eingehende Beschreibung der Münzen, welche von den einzelnen Regenten der dur häufige Theilungen in mehrere Linien gespaltenen ober pfälzischen Wittelsbaher geschlagen wurden. Abbildungen und zwei Stammbäume des pfälzischen und bayerischen Fürstenhauses erleihtern die Benußung der mühevollen Arb

Ferner bringt der Band eine historisch. biographi\che Studie von ‘E. Roth über Michael Shwaiger, einen tüchbtigen Chroniften in Amberg aus der Reformationszeit, dann die von Schenz anläßlich der Festversammlung des historishen Vereins am 10, März gehaltene Ansprache: „Die Verdienste der Wittelsbaher um die Geschichte in älterer und neuerer Zeit“, und mehrere Nekroloze, untec denen wir den Schliemann gewidmeten hervorheben. Bericht über die 31. Plenarversammlung der historishen Kom- j bayerischen Wissenschaften und ein Verzeichniß der Vereinsmitglieder.

ff Mittheilungen des Vereins für Geschichte. Herausgegeben vom Vereinsvorstand. 13. Jahrgang 1890. 1891. 39 Aufsäße bilden den Sie beziehen sich auf

fahrtsvertrag zwishen Deutshland und der Türkei von 1890 und viele auf die deutsche Kolonialpolitik bezüglihe Aktenfstücke, namentli den deutsh-englishen Vertrag vom 1. Juli 1890 und die Denkschrift über die Motive der deutschen Regierung zu diesem: Abkommen. Die zweite Abtheilung enthält im Wesentlichen Urkunden über die Verhandlungen Staliens mit Aufsa und Abessinien aus den Jahren 1883 —1889; in der dritten find am wichtigsten die Rundschreiben der \{weizer Re- ierung an die europäishen Mächte über die Regelung des Arbeiter- chußtes, ferner die Kaiserlihen Erlasse aus dem Februar 1890, die deutshe Einladung zur internationalen Arbeiterschußkonferenz und endlih Mittheilungen aus den Berichten der \{weizer und französishen welche im nähsten Hefte fortgeseßt

ffÆ Neues Archiv der Ges ellschaft für ältere deutsche Beförderung

Genauer werden on den in Betracht

nun Professor Dr.

Mit der Be-

eine früher be- | Stölzel’s.

enn er in dem

Theilnehmer am Kongresse,

Ade s 5 L “- BEA O C I

Geschichtskunde berrlihen Ghesheidungsrechts.

ausgabe der Quellenschriften deutsher Geschichte des 17. Bd. 1. Heft. Harinover, Hahn 1891. Er- wird das vorliegende Heft mit dem Bericht über die 17. Plenar- ámmlung der Centraldirektion der Monumenta Germaniae, sodann Agen Untersuchungen von Victor Krause über die Aktea der Triburer : A nnalen, beides wihtige Quellen aus dem 9. Jahrhundert, und vonHolder-Egger über die braunschweigisheundsächsische Fürstenchronik. Eine sehr interessante Publikation enthält ferner das Heft in aht Briefen Giesebrecht?s anG. H.Perß aus den Jahren 1843 bis 1847. Giesebreht, damals in Jtalien, unter anderem im vatika- nis@en Archiv beschäftigt, berihtet darin über die Erfolge und Fort- schritte seiner Quellenstudien. Wie stets bilden den Schluß des Heftes mehrere kleinere Arbeiten und eine große Zahl von Nachrichten, welche, vorwiegend Mittheilungen über quellenkritische Abhandlungen entbaltend, zum großen Theil von dem Herausgeber der Zeitschrift H. Breßlau herrühren. s ff. Altpreußishe Monats\@rift. t gegeben von Rudolf Reike und Ernst Wichert. Königsberg i. Pr., hübsch{e Publikation „Zu Herder's Briefwechsel“ eröffnet die vorliegende Lieferung. Victor Diederichs veröffentlicht fünf Briefe von und an Herder aus den Jahren 1767—1769 und begleitet sie mit erläuternden Die Verfasser der an Herder gerihteten Briefe sind Der den Lesern diefer Johannes Sembrzycki ist mit einer Arbeit über westpreußische Schlöfser des 16. Jahrhunderts vertreten. Im Jahre 1564 ließ der König von Polen alle in Westpreußen gelegenen Königlichen Besißungen durch eine Kommission revidiren, deren Berichte im Königsberger Staatsarhiv aufbewahrt werden. di \breibt Sembrzycki den Zustand zahlreiber Schlösser in Westpreußen während der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und theilt auh über ihre ferneren Schicksale einiges mit. Andere urkundlihe Mit- theilungen zur polnishen Geshite bringt Froelich in seinen Bei- trägen zur Kulturgeshichte von polnisch Preußen aus ten Jahren 1473—1686, worin er Auszüge aus den Archiven des Schweyer Kreises publizirt, während uns L, Neubaur über den Verkehr Melanchthon’s mit mehreren Oftpreußen belehrt. von Sembrzycki

den Fällen Plaß

Mite-] alters. Die Behauptung

Deutlich erkennbar ist auch

S(@labt von Gransfon der Wengen behandelt die welches der

Regiments ,

cksale des Regiments, | rechtlihen Bestimmungen

nommen hatte. rt anschhaulih vor

Neue Folge.

3. und 4. Heft. Ferd. Beyer. 1891. Eine Bedeutung beigelegt werden.

Bemerkungen.

Kant und Weiße. eitshrift wohlbekannte

Später gedenkt sich Straganz Auf Grund dieser Berichte be-

eine fleißige

ffÆ, Verhandlungen i Weise nicht. An Aufsätzen ent- enthält die | süddeutshen Geschichte siht übr für Ost- und Westpreußen wichtige polnisde Literatur der letzten Zeit“ und die humoristi)chen Mittheilungen A. Treich el's i Redensarten“ Kritiken, Referate und Mittheilungen, unter

denen wir die altpreußishe Biographie hervorheben, bilden den Schluß

ffÆ. GeschihtsblätterfürStadtund Land Magdeburg. Herausgegeben vom Vorstande des Magdeburger Geschichts- ? 1. Heft. Magdeburg, Schäfer 1891. Karl Wittich bringt in diesem Hefte seine Untersuung über Dietrich von Falkenberg, den Vertheidiger Magdeburgs gegen Tilly, zum Abschluß. Er schildert die lagerurg, als die geringe Besaßung der Stadt sich kaum noch mit äußerster Mühe halten konnte, und Falkenberg die kriegsmüde und gespaltene Bürgerschaft nur mit Hülfe einer fanatischen Partei am Eine eingehende Untersuchung ist der Entstehung des Brandes, welcher bekanntli das eroberte Magdeburg fast ganz einäscherte, gewidmet ; Wittih weist nach, daß das Feuer von der Kaiserlichen Partei niht angelegt sein kann; vermuthlich hat Falkenberg, als er die Stadt erobert sah, den Befehl zum Anzünden gegeben, um den verhaßten Feinden des Evangeliums die Frucht des Sieges, den Besiß des hohwichtigen Elbplatzes, zu entreißen. Wittich harafkterisirt Falkenberg als einen heldenmüthigen, seinem König unwandelbar ergebenen Soldaten, der seine Pflicht bis zum leßten eiserner Festigkeit erfüllt bat. i wort vertheidigt der Verfasser seine Ansicht über die Entstehung der Feuersbrunst gegen Dittmar, welcher in den plündernden Soldaten Tilly's die Urheber des Brandes sehen will.

Ferner bringt das Heft einen Aufsaß von Georg Sello über den Magdeburger Dom in den leßten Jahrhunderten des Mittelalters und eine Bes(reibung der am 14. März d. J. abgehaltenen Feier des fünf- des Magdeburgischen Ge- eder von W. Kawerau, deren [ erichterstatters über die Wege und iele der Heimathsgeshichte bildet. Anläßlich dieser Feier hat der Verein in demselben Verlage eine vornehm ausgestattete Festschrift erscei- nen laffen, welche sieben Aufsätze enthält. berichtet über die Thôâtigkeit des Geschichtsvereins; er schildert die Gründung sowie das allmählihe Wachsen des Vereins vnd giebt eine Uebersicht der in den Geschichtsblättern veröffentlihten Abhandlungen. Holzapfel und Kawerau zur Holzapfel behandelt

) vierten Bande preußishen vom Krambambuli“. Territorialherren. So zog au Gebiets gelegen, verschiedensten Mittel , wissenschaft.

geriht zu Bremen. Sculze’\he Hof-

28. Jahrgang 1891.

lekten Wochen der Be-

Reich8gutes ] Dieser Kampf Abfalle zu hindern vermochte.

In der gegenwärtigen Arbeit

Athemzuge mit Wittelsb a ch

genommen werden müsse.

undzwanzigjährigen Bestehens chichtsvereins aus der auptinhalt ein Vortrag des

Der erfte, von Hertel, Den Súwluß bildet der zum Theil \ckwer verständlihen Wir glauben viel-

Königlich Akademie

Sodann folgen zwei Beiträge von Geschichte Magdeburgs im 18, Jahrhundert. einige Ereignisse aus dem siebenjährigen Kriege, während dessen die Königliche Familie dreimal gezwungen war, in Magdeburg eine Zuflucht zu suchen. fassers, daß die Kräfte des kleinen Preußen zu den des großen Oester- reih {on im ersten s{lesischen Kriege in argem Mißverkbältnisse ge- standen bäiten, läßt fi den Resultaten der neuesten Forschung gegen- über nit aufrecht erhalten: sowohl Koser wie das Generalstabswerk geben Friedri bei Mollwiy eine erheblihe Ueberlegenheit. eine andere beiläufige Bemerkung möchten wir berichtigen : August Wilhelm, der Bruder des Königs, starb nih: 1760, fondern hon 1758. Kawerau 's Aufsag, zur Geschichte des Pietis- mus betitelt, \(@ildert die Bedeutung der magdeburgishen Schule Kloster Berge“ als einer Pflanzstätte des Pietismus und behandelt im Besonderen das Leben und Wirken Johann Buhhka's, Lehrers an dieser Anstalt, welcher, ursprünglich ein Erzfcind aller pPietistisGen Bestrebungen, {ih in plöbliher Bekehrung dem Pietismus l energishe Bekämpfung seiner früheren Geroffen die Sünden seiner Jugend zu fühnen suchte. des frühen Mittelalters führt uns Friedrich Hülße, indem er den Umfang des ältesten Magdeburg feststelt und dann dessen allmäblihe Erweiterung im Laufe der Jahrhunderte an der Hand ] Mit dem Begründer der Größe Magdeburgs, dem Kaiser Otto I, beschäftigt sich Karl Paulsieck, welcher alle den roßen Sacsenkaiser darstellenden Bildwerke zu sammeln befirebt ist. unächst findet er se{chs Münzen, welche nachweislich das Bild Otto's endlich Ffeben künstlerishe Bild- Die meisten dieser Ergärnzt wird der

Hamburgishe

amburg, W. Mauke Söhne. nhalt dieses 166 Seiten starken Heftes. die verschiedensten Gebiete der Hamburger Lokalgescbichte; allgemeines Interesse dürfte wohl der Auffatz umsponnenen Seeräuber Störtebeker beanspruchen, während die übrigen nur den Spezialforsher und den geborenen Hamburger interessiren

Berlin zu verlassen und und der Kulturgeshihte angehört.

Die Behauptung des Ver- Scrader’'s über den“ mythen-

Das soeben erschienene erste Heft des 2. Jabrganges der vom Dr. Ghristian Meyer von Hans Lüstenöder ] „Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte“ bringt außer kleineren Mittheilungen und Referaten folgende Auf- Historishe Volkserzichung von Kaschauer Deutshbürgerthum und seine Namen von Hans Krones. Wie man früher heirathete, von Karl S chäfer. Ueber Hünen- betten im Osnabrückschen, von H deutschen Verwandts{haftsnamen. Deutschland am Ausgang des 12, Jahrhunderts von Friy Arnold. Rdelsbeziehungen im Mittelalter. chleéwig-Holstein im Anfang des 19. Jahrhunderts. T. Bilder aus der pommerschen Kultur- und Sittengeshihte von Th. Unruh. Recchts- und Staatswissenschafti.

Mlr. Ueber das landesherrlihe Ehesheidungsrecht. Ein Beitrag zur Geschichte des Ehescheidungsrehts und zur Inter- pretation der neueren Reichsgesezgebung von Adolph Stölzel. Berlin 1891, Verlag von Franz Vahlen. (Okt. 104 S.) Gegenüber der Fassung des §. 76 des Personenstandsgesetzes vom 6. Februar 1875 :

itágen Ehe- und Verlöbnißsahen sind die bürgerlichen e aus\chließlich zuständig. Eine geistlihe oder eine dur die Zugehörigkeit zu einem Glaubensbekenntniß bedingte Gerichtsbarkeit findet niht statt* war alsbald von verschiedenen Lehrern des Kirchenrehts, insbesondere von Hinschius, behauptet worden, daß dur denselben das bisher in einer Reihe deutsher Bundesstaaten geübte landesherrliche Ghesheidungérecht beseitigt worden sei, „da auch der 8 Eingreifen des Landesherrn als Gnadensache ualität einer solchen Angelegenheit als streitiger } Nach mehreren von Stölzel veröf| lihten Aufsäßen haben nach einander fast sämmtlihe S(hriftft

Königlichen Staats - Archivar Die praktishe und übersicht- gegebenen und

erscheinenden

im Verlage in Berlin namentlich weil sie zu erschöpfenden und lehrreihen den Entscheidungen Besonders wertbvoll wird das Werk dadur, daß fortlaufend auf die mit der Verwaltungsgeseßgebung vor- genommenen Aenderungen hingewiesen wird, denn nunmehr isf sowohl dem Beamten als au dem Laien ermöglicht, festzustellen, in welchem Umfange die älteren amtlihen Entscheidungen heute noch Bedeutung und Geltung haben.

eingeführt,

und nun dur ermann Hartmann. Die

In die Zeit

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Deutsch - venetianishe Brauch und Sitte

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Anrnehmlichkeit

empfunden. neue Ausgabe umfaßt die gedruckten Entscheidungen bis Band XX, und enthält wiederum ein erschöpfendes chronuologisches und alpha- es bietet somit für den billigen 15 M (weler gegen die erste Auflage etwa um ein Viertel ermäßigt ist) einen äußerst werthvollen Ersaß für die immerhin recht kost- : e Sammlung der Entscheidungen des O.-V.-G., aber auch für die Besiger dieser Sammlung bietet es zumal dur seine systematishe Eintheilung eine nicht zu untershäßende Ergän Um den Besigern der erften Auflage den Bezug der neuen Auflage zu erleihtern, liefert die Verlagsbubhandlung die Lebteren Rückgabe der Ersteren zu bedeutend ermäßigtem Preise. ch dieser neuen Ausgabe des dankenswerthen Unternehmens die

des Bundesamts Bearbeitet und herausgegeben von Wohlers, Wirkl. Geh. Ober-Regierungs-Rath a. D., Mitglied des Bundes- amts für das Heimathwesen. Verlaa von Franz Vablen in B (Preis 2 46) Das vorliegende XXII]. Heft enthält die seit dem

eines Planes beschreibt.

betishes Register ;

dann mehrere Siegel, von denen allein

L Magdeburg vier besißt. Kunstwerke führt Paulsieck in Abbildungen vor. Aufsaß in mehreren Punkten dur die Abhandlung von E. Theuner Über einige Bildwerke des 13, und 14, Jahrhunderts am Dome zu Magdeburg. Sech8s Bildwerke, darunter zwei auf Otto I. bezügliche, zeigt uns der Verfasser in photographisher Aufnahme und giebt über ihr Alter und ihren künstlerischen Werth Auékarnft. welcher ja zum Theil denselben Gegenstand behandelt, tritt er mehr- mals in Gegersay. Dem Gedächtniß des größten Magdeburgers eine Arbeit von

esi der Familie

spielige amtli

Zu Paulsieck,

weiteste Verbreitung. Entscheidungen

für das

von Gueridcke gewidmet. Eine Sammlung von Papieren mit wenigen Worten

Heimathwesen.

Dittmar Magdeburgs ausnugzend,

erscheine, die Justizsache nickt aufhebe.*

A

1. September 1890 bis zun 1. September 1891 ergangenen wichtigeren Entscheidungen. Dieselben sind nach der Reihenfolge derjenigen Paragraphen des Reicbsgeseßes über den Untersimungs- wohnsiß vom 6. Juni 1870, auf welche sie sich vorzugsro fe be- ziehen, geordnet. Die Entscheidungsgründe sind, wo es ausführbar war, nur insoweit mitgetheilt, als sie auf die in der Ueberschrift angedeutete Hauptfrage Bezug haben. Am Schlusse findet fih ein die dreiundzwanzig Hefte umfassendes Sachregister. Die in der Provinz Hannover giltigen lande s- polizeilichen Bestimmungen, zusammengestellt durh Otto Gerland, Senator und Polizei-Dirigent in Hildesheim. Nord- deutsche Verlagsanstalt (O. Goedel) in Hannover und Leipzig. (Preis 4 M 50 S). In der vorliegenden dritten Auflage, welche fih als eine wesentli vermehrte und verbesserte kennzeihnet, ist im wesent- lihen die bisherige Anordnung beibehalten. Jedoh st von zahl- reihen, au bisher ausführlih mitgetheilten Eclassen nur noch mehr oder minder ausführlih der Inhalt angegeben, um niht das Bu ins Ungemessene anshwellen zu lassen; aber dafür sind im Register die einzelnen Gegenstände, welche in diesen Erlassen behandelt werden, ausführlid gegeben, sodaß man mit Hilfe des Registers immer

nden kann, wo die Bestimmungen über diese Gegenstände enthalten

nd, wenn sie auch aus der Ueberschrift der eins{lagenden EGrlafse nit hervorgehen. Was während des. Druck-:s an Erlafsen erschienen, ist im Nawtrag enthalten, soweit es nicht noch im Texte ein- geshaltet werden konnte. Schließlih noch die Bemerkung, daß das Buch dem Ober-Präsidenten der Provinz Hannover Dr. von Bennigsen gewidmet ist.

Im Verlage von Palm und Enke in Erlangen (Carl Enke) ist jeßt das „R echts-Lexikon“ für Kaufleute und Gewerbe- treibende, bearbeitet von Dr. jur. Julius Engelmann, Direktor der kaufmännishen Hochschule in Köln (in sechs Lieferungen) voll- ständig erschienen. Pr. 10,20 4; elegant gebunden 12 M Das Rechts-Lexikon umfaßt alle die Handel- und Gewerhetreibenden be- rübrenden Rebiszebiete und seßt sie in den Stand, ohne langes Nachsuchen und ohne Studium juristisher Lehrbücher si bei auf- tauchenden ‘Rebtéfragen sofort Rath zu bolen. In klarer Sprache werden unter Vermeidung aller überflüssigen Fremdwörter, an denen unsere Kaufmannssprache so rei ist, alle geihäftsbräuhlihen Aus- drüde begrifflich erläutert und die sie betreffenden Rechtssäße bebandelt, Das Buch wird sich dem Handels- und Gewerbestande gewiß als nüßlich erweisen, da es einem wirklihen Bedürfniß abhilft.

Gesetze, Verordnungen 2.

Von dem Reichsgeseß, betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung, vom 22. Juni 1889, bat der Kaiserliche Amtsgerihts-Rath Th. Vaillant in Mey eine Ausgabe veranstaltet, welche das gesammte Material zu dieser Versicherung, au die Novelle vom 8. Juni 1891, enthält (Verlag der deutshen Buh- handlung [Georg Lang] in Met, Palaststraße Nr. 7.) Dem Text folgen die vom Reih und von den Bundesstaaten erlassenen Ausführungsbestimmungen, mehrere systematisch geordnete Zusammen- stellungen, ein vollständiger Literaturnawweis über die eins{lägige Frage und ein Sahregister. Die Ausgabe ist praktisch und nament- lih für Schiedsgerichte und sonstige Interessenten brauchbar. Von der „Bibliothek für Arbeiterre#t*, herausgegeben? vom Landrichter Dr. Menzen, liegt jeßt als 11. Band „Der Arbeite r- \chuß*, nah dem Reichégeseß vom 1. Juni 1891, vor. (S J: Heine's Verlag, Berlin. Pr. 1,80 4) Das Bu entbält in der Einleitung eine Erörterung über den Stand der Arbeitershußfrage in den wichtigsten Staaten, welche als recht brauchbar zu bezeichnen ist. Alsdann erörtert es den Fortschritt, den Deutschland mit dem Arbeitershußzgeseß gemacht hat, und bringt ferner den Text des Ge- seßes mit erläuternden Anmerkuagen. Zum Schluß ist die Encyklika des Papstes über die Arbeiterfrage abgedruckt. :

Von dem Erbschaftssteuergeseß und dem Einkommen- steuergeseß hat der Landrihter Dr. C. D. Menzen eine Ausgabe veranstaltet, welhe bei Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover zum Preise von 1,80 „#6 erschienen ist. Sie enthält den d) tba mit Anmerkungen, Tabellen, Ergänzung8geseßen, Ausführungsbestimmungen und Sachregister und giebt so ein vollständiges Material Orientirung. :

Preußils&es Gewerbesteuergeseß. Vom 24. Juni 1891: Gesetzestext nebst Anmerkungen. Herausgegeben von Dr. E. D. Menzen, Landrichter. Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover. (Preis 1 4) In den einleitenden Bemerkungen wird die Begründung des den beiden Häusern des Landtages vorgelegten Entwurfes zum Gewerbesteuergeseß vom 24. Juni 1891 im wesent- lihen wörtlich mitgetheilt. Beigegeben find dem Gesetzeêtexte zahl- reiGe Anmerkungen, welche u. A. auch die Geseße und Berordnungen, auf die in jenem Bezug genommen wird, enthalten. Diese lihtvollen Anmerkungen erleihtern in Verbindung mit den wiedergegebenen Ge- seßesmotiven nicht unwesentlih das Verständniß des Gesetzes. Es sei daher der Kommentar den Veranlagungsorganen, den Gewerbe- treibenden 2c. aufs beste empfohlen.

Unterhaltung.

, Lieder und Geschichten von Hans Modt 464 S. Preis 2 # Es ift

zur

„Annemarie“ Berlin 1891. Friedrich Stahn. 89, 464 i dies die Erstlingsgabe eines jungen, mit einem finnigen, warmen Ge- müth begabten Pocten. Sie enthält in abwehselnder Folge Lieder und Geschichten, die allesammt der Geliebten gewidmet sind, bald diese feiern, bald beliebige Stoffe in freier Wahl behandeln. Was den jungen Dichter besonders charalterisirt, das ist die Fähigkeit, das Kleine, Nichtbeachtete, Veracbtete zu etwas Interessantem und poetish Fesselndem umzuschaffen. Um nur Eins herauszuheben, so tritt diese Kunstlcistung wahrhaft bewundernswerth in der hübschen Novelle „Was das Vergißmeinnickt erzäblte“ hervor. Daß aber die Feder des jungen Dichters auch der religiösen Weihe niht ermangelt, dafür ist der Abschnitt XV „Weihnachten“ ein hinlängliher Beweis.

Eddv oder Treu und standhaft. Eine Erzählung für Knaben von 9 bis 14 Fahren von F. Palmer. Autorisirte Ueberseßung von F. Willigerod. Zweite Auflage. Gotha, Verlag von Friedr. Andr. Perthes. Preis 2 K Die in der ersten deutshen Bearbeitung bereits 1884 erschienene Erzählung \{ildert, wie ein in die weite Welt hinausgestoßener Knabe allein und selbständig seinen Weg suchen muß, aber eingedenk der Ermahnungen des fernen Vaters \sich in allen

ä d standbaft, auch im Gebet erbält. Knaben Lebensverbältnissen treu und standhaf Sn O C Oen

in d ngeagecbenen Alter werdestn die Leb Gi araf Die Ausstattung des Werkes

siherlih mit großem Interesse verfolgen. ist eine überaus elegante.

Frühlinasfturm. Berliner Liebesroman von einz Tovote, Berlin, Verlag von F. und P. Lehmann. Das vorliegende Werk erinnert lebhaft an die zahlreihen Bilder der Neuzeit, in denen hervorragende Künstler mit der ganzen ibnen zu Gebote stehenden Kraft und einem wahrhaft saunenswerthen Realismus das absolut Häßliche zur Anschauung bringen. Mag die Ausführung auch eine noch fo ge- lungene sein, man wird sih von derartigen Gemälden immer mit Widerwillen abwenden. Ein gleihes Gefühl erweckt die Lektüre des genannten Romans. Der Verfasser giebt uns ein vielleicht wirkli in jeder Hinsicht peinlih getreues Lebensbild gewisser Kreise der Residenz und entwickelt in der Zeichnung der Charaktere und der Schilde- rung der einzelnen Situationen ein nicht unbedeutendes Talent, aber seinen E fehlt es an Energie, sie sind, wie er selbst zugiebt, eherzhast washlappig“ und vermögen ebenso wenig, wie die nur ihren sinnlihen Trieben gehorhenden weiblihen Personen, welche er uns vorführt, irgend - welhe Sympathie zu erwecken. Daß die einzelnen Situationen, zu denen eine Liebe, wie die in diesem Buche geschilderte, führt, nur abstoßend wirken können, versteht sich von selbst. Wie von jenen Bildern, so wendet man si von diesem Roman mit dem gleichen Gefühle ab. Trotz des Schilderer-Talents des Verfassers ist der Stil recht mangelhaft, und was den Aufbau des Romans betrifft, so ist darin eine irgentwie kunstgeübte Hand oder au nur ein harmonisher Plan niht zu erkennen. Es fehlt ihm an einer einheitlichen span-

vonScenen, die nichts Anderes verbindet als Sinnenlust; in diesem i ires erweist er #ch den Pariser Mustern ebenbürtig. Es ist zu edauern, daß der Verfasser noÿ ein das gleihe Thema behandelndes Werk in Aussicht stellt und nicht \{chon jeßt versucht, andere an- sprehendere Kreise in so lebhaften Farben darzuftellen, wie er fie in dem vorliegenden Werke für das Widerwärtige verwendet. Langenstein und Boblingen, eine der besten Er- zäblungen von MarieNathusius, ist jeßt in elfter Auflage in der woblfeilen Originalausgabe der Gesammelten Schriften der Ver- fasserin im Verlage von Richard Mühlmann (Max Grofse) in Halle a S. ershienen. Der Roman hat dur sein Alter nichts von seiner Frische und seiner Anziehungskraft verloren; er darf Freunden wirkli guter Lektüre vor so vielen anderen modernen Produktionen empfohlen werden. e Das zehnte Heft der Monats\chrift „Unsere Zeit (Leipzig, F. A. Brockhaus) enthält den ersten Theil einer Novelle Otto Requette's „Der weiße Rabe“. Weiter erzählt Ingenieur W. Berdrow, wie „Die elektrische Kraftübertragung“, deren erstaunlihe Leistungsfähigkeit zu Frankfurt a./M. bewundert wird, ihren Weg bis zu diesem Ergebnisse zuräckgelegt hat und wie sie in viel höherem Maße, als geschieht, in Deutshland zur Verwendung kommen fönnte. Unter dem Titel „Arbeitershußfragen“ vergleiht J. Sabin die Fest- seßungen der deutshen Arbeiters Gaben mit den auf der internationalen Konferenz im Februar 1890 aufgestellten Forderungen und der Stellung der vershiedenen Staaten zu den Fragen und gelangt zu dem S6lusse, daß einstweilen das Menscheumögliche gescheben sei. Von dem im Frühjahre 1890 verstorbenen Staatsrath Dr. O. Heyfelder, dem alten Mitarbeiter der Zeitschrift, liegt vielleicht seine leßte Arbeit vor, eine ethnographisch-zeitgeshichtlihe Studie „St. Veters8- burg seit 30 Jahren“. Eine zur Zeit viel erörterte Frage behandelt Ludwig Fuld: „Die Waaren -Abzahlungsgeshäfte und ihre rechtliche Behandlung*. Dr. Alfred Hettner \childert nah eigener Anshauung „Die Städte des südlihften Brasilien“. Der Stand der wissen- \haftlihen Anshauungen über „Schlaf und Traum“ gelangt durch Dr. med. Moriß Alsberg zur allgemein verständlihen Darstellung, worauf Anton Scmitter in Belgrad „Die Mittelshulen in Serbien“ und Dr. Kuno Frankenstein „Die deutshe Auswanderung“ besprechen. Das Okftoberhest der von Paul Lindau herau3gegebenen, in Breêlau (Schlesishe Buchdruckerei, Kunst- und Verlagsanstalt, vorm. S. Shottlaender, Breslau) ersheinenden Monatsschrift „Nord und Süd“ enthält die zwei ersten Akte einer Ueberseßung von Molière’s „Mifanthrop“ in deutschen Versen von Ludwig Fulda. Das Stü ift bereits vom „Deutschen Theater“ in Berlin zur Auf- führung angenommen. Professor Gustav Meyer in Graz bringt eine Abbandlung über das Räuberwesen auf der Balkan-Halbinfel. Herman Hirt in Leipzig widmet dem Begründer der vergleienden Sprachhwissenshaften Franz Bopp zu seinem 100. Geburtstage eine Studie. Alfred Hillebrandt in Breslau is mit einem intereflanten Aufsatz über tei at und den Zendavesta vertreten. Ferner veröFentliht Ludwig Fulda in Mainz einen orientirenden Artikel über die Arbeitershuß-Gesezzebung. Eine Novelle aus dem Mittelalter „Die Königstocter von Portugal“ liefert die Schriftstellerin Adalbert Meinhardt. Ueber die Torpedoschiffe spriht G. Weisbrodt in Wien. Zahlrei{e bibliographische Notizen und BespreHungen neuer Er- \ch{einungen des Büchermarktes bilden den Schluß des Heftes, welches dur ein Porträt Ludwig Fulda’'s ges{müdck: ift. « Mit dem soeben erschienenen Oktoberheft der „Deutschen Rundschau“ beginnt diese Zeitschrift ihren achtzehnten Jahrgang. Das Heft bringt eine Novelle von Conrad Ferdinand Meyer, betitelt „Angela Borgia“, Die spannende, hocinteressante Erzählung verseßt uns nah Italien, in die Zeit, wo dies Land dur die Gewalt- berrshaft und die Blutthaten eines Cäsar Borgia mit Schrecken und Entseten erfüllt wurde. Mit der ihm eigenen Meisterschaft giebt uns der Autor in Form einer anregenden Erzählung ein prächtiges, farbenreihes Kulturbild jener Zeit. Ganz hervorragendes Interesse dürfte sodann ein Aufsay Paul Güßfeldt's : „Winterreise im Hocgebirge“. beanspruchen. Der bekannte Verfasser schildert urs in anshauliher Weise den Ver- lauf seiner im Januar 1891 unternommenen Alpenreise, deren Zwet es war, die Winter- und Sommer-Physiognomie des Hochgebirges mit einander zu vergleihen. Er entwickelt klar und eingehend die Unter- \hiede vor dem Leser und bringt ihm eine Vorstellung von dem typischen Verlauf grofec Gebirgésbesteigungen im Winter bei. Im Uebrigen ent- hält das Heft in reiherAbwechselung eine Reihe gediegener und interessanter Aufsäte, von denen wir hier besonders erwähnen: „Hermann von Helmholg“. Von Emil Schiff. „Die politischen und geistigen Strömungen des zehnten Jahrhunderts und das Kaiserthum Otto’s TIT. Von K. Lamprecht. „Erinnerungen an Gottfried Keller*, Von Adolf Frey. „Die geographische und ethnographishe Unterlage der orieatalishen Frage“. Von Theobald Fischer. „Die Reise nah Tripstrill*. Märchen von Jsolde Kurz. „Die Dürer-Fenster im Kunstgewerbe-Museum zu Berlin*. Von Julius Lessing. „Ein neues französisches Werk zur preußishen Geschichte“. Besprochen von

Albert Nauté E Heft Nr. 2 des 5. Jahrgangs der Zeitschrift „Zur guten Stunde“ enthält eine Anzahl Farbenillustrationen aus dem

Manöverleben, ferner bringt es die Fortseßung der Schilderung der Leipziger Messe. Von den Artikeln erwähnen wir die Hotel- studie von Paul Dobert, den Manöverartikel von M. von Trüßschler, die Korfu-Schilderung von W. Kaden 2c., den Roman „Empor“ von Fda Boy-Ed und den Roman „Komödianten* von R. Ortmann. Als Gratisbeigabe erhalten alle Abonnenten Theodor Körner's „Leyer und Schwert“ mit farbigen Illustrationen von R. Eichstädt. Der Preis des sehr starken Vierzehntagsheftes beträgi 40 S. Dea früheren Jahrgängen lagen als Gratiobzigabe bereits die rei illustrirten Werke: Heinri Heine’'s Buch der Lieder, Goethe’'s Faust und Goethe’s Hermann und Dorothea bei. , E Nr. 52 der vaterländishen Wotenschrift „Der Bär enthält u. A. den Schluß des Lebensbildes Theodor Körner 8 von R. George. Ferner: Unter preußishen Fahnen vor hundert Jahren, von F. v. Stenglinz Die internationale Kunstausstellung in Berlin; von H. Vollmar, R. : : ù In dem 16. Heft der „Illustrirten Frauen-Zeitung veröffentliht Balduin Groller eine lebendige Schilderung des öster- reichischen Kaffeehausleben3, die mit hübschen Illustrationen geschmüdckt ist. Dieselbe Nummer bringt in ihrem Unterhaltungstheile außerdem noch den S(luß der originellen Novelle „Das Gut im Monde® von Marie/oon Olfers, Skizzen von Gregoc Samarow, M. Kossak und Richard von Hartwig, und einen Artikel von Marianne Hoernes über „Erzieherinnenwesen in Paris“, der von Allen gelesen werden sollte, die sih mit dem Gedanken tragen, ihr Glücks\{iff den Strudeln der französishen Hauptstadt anzuvertrauen.

Handel uud Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 28. d. M. gestellt 9861, nicht reckt- zeitig geftellt keine Wagen.

Subhaftations-Resultate.

Beim Königlihen Amtsgeri{t T Berlin standen am 98. September 1891 die naverzeihneten Grundstücke zur Ver- steigerung: Paul straße 24, dem Kaufmann H. A. Freise gehörig, Nußzungêwerth 15 400 4; das geringste Gebot wurde auf 229 000 festgeseßt. Für das Meistgebot von 373 500 „G wurde die Real- Credit-Bank hierselbst Ersteherin. Gontardstraße 5,

den Baumeistern F. Overbeck & Lüdidke gehörig, Nugzungswerth 16 700 „#& Das geringste Gebot wurde auf 1350 M festgeseßt. Grsteherin wurde die Frau Baumeister

Franziska Lüdidcke zu Berlin für das Meistgebot von 368 000 #6 Mühlenstraße 49a, dem Tischlermeister G. Hartmann ge- bôrig; das geringste Gebot wurde auf 108 000 46 festgeseßt ; für das

Der Einlösungscours der österreihishen Silber- Coupons und ausgeloosten Stücke is von 172,75 A auf 173 #4 für 100 Fl. erböht worden.

Leivzig, 28. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per September Æ, per Oktober 3,60 46, per November 3,624 #4, per Dezember 3,675 X, per Januar 3,70 4, per Februar 3,725 #6, ver März 3,72} H, ver April 3,75 #, per Mai 3,777 #, ver Juni 3,80 4, per Juli 3,80 M, per August 3,80 f Umsaß 250 900 kg. Behauptet, Wien, 28. September. (W. T. B.) Die Gesammteinnahmen der Orientbahnen betrugen in der Wohe vom 3. bis 9. Sep- tember c. 373 634,95 Fr., vom 1. Januar bis 2, September c. 7113 480,58 Fr.,, zusammen seit Beginn des Betriebsjahres 7 487 115,53 Fr. auf einer Länge von 1265 km. London, 28. September. (W. T. B) Wollauktion. Wollton unverändert, stetige Nacbfrage.

An der Küste 5 Weizenladungen angeboten.

Glasgow, 28. September. (W. T. B.) Die Vers iffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9302 Tons gegen 10 950 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. '

Bradford, 28, September. (W. T. B.) Wolle fest. ck Alpacca F höher, zweifädige Gakne fest. Sehr ruhig.

Paris, 29. September, (W. T. B.) Nat einer Meldung

aus Buenos-Aires hat die französishe Bank von Rio la Plata das regelmäßige Geschäft wieder aufgenommen und wird von beute ab alle bei ihr hinterlegten Depots, deren Ausfolaung gefordert wird, aushändigen. Bern, 28. September. (W. T. B) Na%Ldem die Direktion der ECidgenössishen Bank am 9. Siptember die Rechnungs- revision ersucht hatte, eine Prüfung der Situation der Eidgenössischen Bank vorzunehmen, um eventuell eine außerordentliwe Generalver- sammlung der Aktionäre einzuberufen oder eine Erklärung zu ver- öffentlichen, theilen die beiden Rehnungsrevisoren mit, daß fie nach der angestellten UntersuGung nicht in der Lage feien, außerordentliche Maßnahmen zu beantragen oder zu veranlassen.

New-York, 28. September. (W. T. B.) Bei Beginn war die Börse fest und lebhaft, fpäter \{chwädte sich dieselbe etwas ab und war zum S{hluß wieder fest. Der Umsaß der Aktien betrug 454 090 Stück. Der Silbervorrath wird auf 4 200 009 Unzen geschäut. Die Silberverkäufe betrugen 65 000 Unzen.

Visible Supply an Weizen 26862 000 Bushels, do. an Mais 8 8387 000 Bushels.

Submissionen im Auslande.

Rumänien.

27. Oktober (neuen Stils). Kriegs - Miniflerium Bukarest: Lieferung der für die Armee erforderlihen Konserven und Ertheilung der Konzession für die Konservenfabrikation, für einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren.

Verkehrs-Anstalten.

Auf den Strecken der Königlihen Eisenbahn-Direktion zt Erfurt treten nah dem Winterfahrplan folgende wesentlite Aende- rungen gegen den Sommerfahrplan 1891 ein:

Die seit dem 1. Juni d. J. durch den Schnellzug 20 und den Personenzug 8 bestehende Nahtverbindung nach Thüringen wird wegen niht ausreihender Benußung des Zuges 8 aufgegeben, jedoch dur Verlegung desselben mit Anschluß an Zug 12 in Bitterfeld eine anderweitige sehr günstige Perfonenzug-Verbindung in der Nacht her- gestellt; Abfahrt von Berlin 11 Uhr 5 Min Nahm., Ankanft in Erfurt 5 Uhr 51 Min., in Eisenach 7 Uhr 58 Min. Vormittags. Die Scnellzugs - Verbindung Vormittags zwishen Thüringen und Berlin is durch Ablassung des Zuges 169 von Eisena erft 5 Uhr 19 Vorm,, von Erfurt 6 Uhr 40 Vorm. bei gleicher Ankanft in Berlin wie bisher wiederum verbessert. Der im Ans hluß an den Sw(hnellzug 32 (ab Berlin 8 Uhr 14 Vorm.) zwishen Weißenfels (ab 11 Uhr 26 Vorm.) und Bebra (an 3 Uhr 20 Nahm.) beförderte Schnellzug 4a fällt wieder aus, ebenso die Züge 215 (ab Eifenah 7 Uhr 24 Vorm., an Corbetha 12 Uhr 07 Nahm.) und 216 (ab Corbetha 10 Uhr 40 Vorm., an Eisena 2 Uhr 46 Nahm.). Der Zug 162a (ab Bebra 4 Uhr 03 Vorm.) wird später gelegt, ab Bebra 4,49 Vorm,, an Kassel 6 Uhr 17 Vorm. Zwischen Eisenach und Gerstungen werden Züge Nr. 8, ab Eisena 8,04, an Gerstungen 8 Uhr 39 Vorm., und Nr. 7, ab Gerstungen 10 Uhr 14 Min, an Eisena 10 Uhr 51 Vorm., durchgeführt. Der Zug 27, jeßt ab Eisena 5 Uhr 15 Vorm., wird vor dem Schnellzuge 169 bis Er- furt befördert (ab Eisenah 4 Uhr 4s Vorm., an Erfurt 6 Uhr 17 Vorm.). Der Aufenthalt beim Leipzig—Kölner Schnellzuge 168 wird in Kassel durch 5 Min, frühere Ankunft auf 15 Min. verlängert und dadurch ein Mittags8aufenthalt ges{chaffen. Zwischen Leipzig und Markranstädt verkehren 2, zwischen Leipzig und Knauthain 4 neue Zugpaare mit II. bis 1IV. Wagenklasse. Auf der Strecke Merse- burg—Mücheln {ind die Züge soweit möglich beschleunigt, „au ‘ist ein neues Zugpaar vorgesehen. Zwischen Fröttstädt uad Friedri- roda führen alle Züge wieder nur 11.—1V. Wagenklasse, au fallen die Züge ab Fröttstädt 10 Uhr 40 Vorm., 2 Uhr 12 Nachm., 9 Uhr 20 Na6m. und 6 Uhr 34 Min. Nachm. und ab Friedrichroda 1 Uhr 30 Nawm., 3 Uhr 05 Nahm., 4 Uhr 35 Nawm. und 7 Uhr 09 Nachm. aus. Der Frühzug ab Herbsleben Uhr 28 Vorm. verkehrt zwishen Herbsleben und Ballstädt eine Stunde später und fällt zwishen Ballstädt (ab s Uhr 24) und Gotha (an 6 Uhr 46), ebenso wie Zug 125, ab Gotha 7 Uhr 23, an Ballstädt 7 Uhr 47 Vorm., aus. Der Frühzug zwishen Großenbehringen und Bufleben verfehrt 1 Stunde 20 Min. später. Zwischen Neudietendorf und Ritschen- hausen treten die in jedem Winter stattfindenden Einschränkungen wieder in Kraft, sodaß der Abendzug von Ritschenhausen (10 Uhr 38 Nachm.) wieder in Suhl endet und ebenso wie der Nadtzug 82 ab Neudietendorf 2 Uhr 20 Vorm. als gemishter Zug verkehrt. Der Zug 74 wartet in Grimmenthal Ans{luß vom Werrabahn- zuge 3 ab. Der Zug 136 ab Leipzig 10 Uhr 17 Nachm. ift 31 Minuten später gelegt und wird bis Weida (an 1 Uhr 45 Vorm.) durchgeführt; der Zug 135 beginnt 1n Weida (ab 3 Uhr 11 Vorm, an Gera 3 Uhr _29 Vorm.). Der Personenzug 23, ab Halle 12 Uhr 03 Vorm., fährt 10 Min, später ab Halle bei unveränderter Ankunftszeit in Berlin. Der Sónellzug 43, ab Röderau 8 Uhr 32 Nachm., trifft 5 Minuten früher in Berlin ein (10 Ubr 56 Nahm.) zur Sicherung des An- \chlufses nah Hamburg. Die zwischen Luckenwalde und Jüterbog versuchsweise eingerichtete Personenbeförderung mit den Zügen 620 (ab Ludckenwalde 6 Uhr 35 Vorm.) und (ab Jüterbog 11 Uhr 52 Vorm.) kommt in Wegfall. In Folge Einrichtung des Vorortverkehrs zwischen Berlin und Groß-Lichterfelde halten alle

durchgehenden Züge in Grofß- Lichterfelde und Südende in der Rich- tung nah Berlin nur zum Ausfteigen, in der Richtung von Berlin nuc zum Einsteigen, sofern ein Halten nicht überhaupt anszes{hlofen ist. Die Anzabl der Vorortzüge ist erheblih vermehrt. Jn leiher Weise sind auf der Strecke Berlin—Elsterwerda wegen Einrichtung des Vorortverkehrs zwishen Berlin und Zossen neue Züge Zug 142 a, ab Berlin 10 Uhr 40 Vorm., an Borm., Zug 143a 10 Uhr 44 Vorm., ab offen 11 Uhr 50 Vorm. An Berlin, Zug 148 a ab Berlin 8 Uhr 30 Nahm., an Marienfelde 8 Uhr 49 Nachm. und Zug 149a, ab Marienfelde 9 Uhr 39 Min. Nahm, an Berlin §5 Uhr 58 Min. Nachm. Der Perzonenzug 63 bält auf den Stationen von Zossen bis Berlin nur zum Aussteigen. Durch Beschleunigung des Zuges 12 wird die Nachtverbindun nach Leipzig (ab Berlin 11 Uhr 05 Min. Nachm.) nicht unerhebli verbefert; Ankunft in Leipzig erfolgt auf dem Berliner Bahnhofe 3 Uhr 19 Min. Vorm., auf dem Bayerischen 3 Uhr 48 Min, Vorm. wischen Dessau und Zerbst hat eine Verschiebung der Lokalzüge tattgefunden, so daß der bisher 1 Uhr 30 Nahm. von Deffau abgehende . 297 künftig erst 1 Uhr 50 Min. Nahm. und Zug 299, jeßt ab

vorgesehen und zwar BeEA 11 Uhr 46

Meistgebot von 141 600 „4 wurde der Kaufmann Hermann Rolle,

nenden Handlung, was die sog. Pariser Sitten- oder Unsittenromane auszeihnct, Statt dessen es lose zusammengeseßt aus einer Reihe

Emdenerstraße 45, Ersteher.

u De au ÿ Uhr 34, künftig erst 6 Uhr 03 Nahm. abgelafsen werden;