1891 / 243 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Oct 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Preußische Klassenlotterie.

(Ohne Gewähr.) Bei der gestern beendeten Ziehun

185, Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in

der Nahmittags-Ziehung:

1 Gewinn von 60 000 4 auf Nr. 22 246.

1 Gewinn von 45000 M auf Nr. 29011.

1 Gewinn von 10000 # auf Nr. 132 533.

1 Gewinn von 3000 #6 auf Nr. 142 236.

3 Gewinne von 1500 F auf Nr. 60 084. 66 552. 79 616.

11 Gewinne von 500 M auf Nr. 27 038. 29 656. 70 941. 92 419. 98 180. 104174. 122 908. 134 592. 136 205. 146 743.

155 923.

22 Gewinne von 300 4 auf Nr. 7632. 9506. 13 764.

64 426. 78 147. 89 797, 93655. 110 845. 112 692. 127 482 139 933. 144 641. 161 345. 176 805. 183 442.

Rennen zu Hoppegarten.

Mittwoch, den 14. Oktober.

I. Preis von riedrihshagen. Frhrn.

berg’s br. H. „Amethyst“ 1.,, Königl. Haupt Gestüt Gradiß* F. St.

l 4 Si „Wonnetraum“ 3. Siegte mit eîner Länge; dreiviertel Längen zurück eWonnetraum“ dritte, eine Länge vor „Gracefel“. Werth: 4000 (6 dem Sieger, 1150 4 dem

„Clementine“ 2.,, Hrn. V. May's br.

¿¡weiten, 100 4 dem dritten Pferde.

IT. Durhgänger-Rennen. Königl. Haupt-Gestüt Gradit? T „Hödur* 1, desselben F.-St. „Amaranth“ 2., ürstenberg's F.-H. „Nickel“ 3, Gewann ganz leiht mit anderthalb

6000 M tem Sieger, 834 Æ dem zweiten, 506 A4 dem dritten

Gattin und Familie eingefunden hatte, bewilllommnete seine Gäste-in

der 3. Klasse | Abends hatte das Festcomits sämmtlihe Gratulanten nochmals | efunden.

Hamburg gemeldet wird, auf

Frhrn. E. v.

im Kaiserhof zu einem zwanglosen geselligen Beisammensein vereinigt zu dem auch der Jubilar mit seiner Familie erschien.

Kommissar am Dienstag Nahmittag nabe dem Bahnhof Wilhelms- burg beim Ueberschreiten der Geleise vom Zuge erfaßt. Ein Arm ist abgerissen, der Kopf hat s{chwere Verleßungen erlitten, der Zu- stand des Offiziers wird von den Aerzten als hoffnungslos bezeichnet.

DS Nein zur N ELTRARI nd, der M E 5 Bewahr-Anstalten wird, wie die „N. Pr. Ztg.“ meldet, zur : z , i ; : 21 639. A7 979, 28070. 44967. 57676, 63108. 63370, Vorfcier des E eburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin und | wurden beide Offiziere vom Kaiser in Privataudienz Königin, der Hohen Protektorin des Vereins, das kirhlihe | empfangen. Füc den Nahmittag sind sie zum Diner näh Jahreéfest am Sonntag, 18. Oktober, Abends um 6 Uhr, in der | Schönbrunn geladen.

Zwölf-Apostel-Kirche feiern. Pastor Keller, seither in Rußland, wird die Festpredigt, Pastor Cramm die Liturgie halten.

"stens Die Pferde und Wagen, sowie sämaitlihe Utensilien und Ma- S bon Bürsten terialien der Deutshen Kontrolwagen-Aktiengefell schaft werden jeßt mit Einschluß der beiden Patente der Gesellshaft von ) dem Verwalter der Masse „im Ganzen“ zum Verkauf gestelt. Zur | stand, seinen Entgegennahme von Geboten ist auf den 24 d. M. in den Geshästs- | daß damit räumen der Gesellschaft am Nordhafen ein Termin anberaumt.

Die nähste Hauptversammlung des Stolze'’shen Sten9- Brandenburger Hauses, Mohren-Straße 47, statt. Auf der Tages-

Längen ; diefelbe Distanz zwischen „Amaranth* und „Nidel*. Werth: ordnung stehen: Vortrag des Herrn Dr. Wiemer über den Stolzetag und Vortrag des Herrn Max Bädler über den 1V. internationalen

er und

erde. N III. Fredersdorfer Handicap. Frhrn. Ed. v. Oppen- Stenographentag. \ymptom. heim’s br. St. „Nora“ 1, Dr. Lemcke's F.-H. „Fremdling“ 2., Hrn. Die vorgestrige 25. Aufführung der Wasserpantomime „Auf St.

W. Hiestrih's br. H. „Mars“ 3. Nach halbstündigem vergeblichen Start gelang ein mäßiger Ablauf. „Nora“ siegte ganz leit mit einer Länge; eine balbe Länge zwischen „Fremdling“ und „Mars“. vorgestern strömt nämlih die große Kaskade in ihrem ganzen Um-

ber durchsichtige und von unten buntfarbig beleuchtete Krystall- j la was r d feenhaften Anblick gewährt. Ebenso bat die | lagernde Waare noch auszuführen,

Riesenfontäâne am S@{luß eine neue pyrotechnishe Auestattung und eine effeftvollere Beleuhtuag erhalten.

Werth: 5000 Æ der Siegerin, 800 A dem zweiten, 100 # dem

dritten Pferde.

1V. S({luß-Verkaufs- Rennen. R. Spiekermann!s dbr. H. „Jo“ 1, Erbprinz Fürstenberg's F.-St. „Fanfare“ 2, Hrn. V. May’s F.-St. „Monatsrose* 3. Ganz leiht mit fünfviertel Längen gewonnen z anderthalb Längen zurück „Monatsrose“

2150 6 dem Sieger, 300 A dem zweiten Pferde.

V, Abshieds-Handicap. rn. R. S(rader's dbr. St. 2 N 9 „Salutation“ 2.,

Hrn. V. May's s{wbr. St. „Daphne* 3_ Siegte sicher mit andert- halb Längen; eine halbe Länge zwischen „Salutation“ und „, Daphne“.

„Marienblume“ 1., Graf Hahn-Basedow's br. H.

dritte. Werth:

Werth: 3850 % der Siegerin, 850 #4 dem zweiten, 100 A dem | E Erfurt, 15. Oktober.

dritten Pferde.

VI, Rüdersdorfer Hürden-Rennen.

Frhr. Ed. v. Oppenheim's F.-St. „Ginster“ 3,

aanz leiht. Werth: 3200 # der Siegerin, 600 A dem zweiten,

300 M dem dritten Pferde. Mannigfaltiges.

Hrn. Albert's br. St. „Nitouche* 1, Lieut. v. Arnim's (3. Ul.) F.-St. „Miß Kent“ 2.,

„Nitouche“ siegte | Ex rief ihr zu, sie möge ihre Anschuldigungen beweisen oder widerrufen, sonst sei das Tischtuh zwischen ihnen zerrissen. Straßburg i. E., 15. Oktober. (W.T. B.) Die „Straß-

Der Geheime Medizinal-Rath Professor Virchow hatte gestern Arztes, gegenwärtig ansässig

Nachmittag einen kleinen Kreis derer, die ihn an seinem Jubeltage derselbe durch fo glanzvolle Ovationen erfreut hatten, nach dem Englischen lihung Hause geladen. Zu diesen gebörten der Ministerial-Direktor Dr. Bartsch, die Mitglieder der hiesigen medizinisden Fakultät, die Herren des

mittheilt, da

Festcomités, die Direktoren des Charité-Krankenhauses und einige der | dem Friedensfkongres]e

außerdeutshen Gäste, die der Jubeltag nach Berlin geführt hatte, insgesammt etwa 50 Herren. Geheimer Rath Virchow, der sih mit

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

(W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des sozialistishen Parteitages

er mit einem heftigen Angri

Bonghi's", die

habe von der Stimmung im Elsaß keine Ahnung; die Zeit habe hier das Stadium der Versöhnung herbeigeführt, eine

erstattete

in Buchsweiler, in welchem ; er nah der Veröffent- | Qmelit h, seinen politischen An-

abgelehnt habe. Bonghi

ausgedehnt.

Wien, 15. Oktober.

Grenadier-Regiment

denselben als Begleiter zugetheilt worden.

Begegnung basirten Vermuthungen hinfällig seien. ) „Neue Freie H vol fo Eri E s E ; , treue Jtaliens wiederholt so entschieden ausgesprochen, daß es graphen-Vereins findet heute Abend 8 Uhr im Saale des | e Dleidiaung wäre, seine Worte nicht als den Ausdruck seiner innersten Ueberzeugung gelten zu lassen. Die „Presse“ sieht ebenfalls in der Begegnung absolut nichts Beunruhigendes, sondern ein erneutes werthvolles Friedens-

15. tober. (W. T. B.) Wi Helgoland“ im Circus Renz brachte au das 25 aucverkaufte | dio e Zu Sas a A. bei Haus und abermals einige wirksame scenisde Neuerungen. Seit dem "Verbot der Ausfuhr von Oelkuchen gestattet, ins Ausland verkaufte, aber noch in russishen Häfen gleihwie solhe für den Export bestimmte Waare, die den russishen Eisen- bahnen bis zum 27. September alten Stils zum Transport Die Auzfuhr von Delkuchen, welche zu noch ausstehenden Terminen geliefert werden sollen, könne jedoch niht mehr erlaubt werden.

St. Petersburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Jn Bezug auf den Jnhalt der Antwort Englands an die Pforte in der Meerengenfrage bemerkt das „Journal de St. Peters- r a die Lg Ge E Br e e üs z ; : richtig sei, so erübrige nur, darauf hinzuweisen, daß es si Auer den Geschäftsbericht des M e Daillon U A bei dem fraglichen türkish-russishen Abkommen nicht um die N g Pp . | Frage eines Privilegs, sondern lediglich um die Regelung

eines bereits bestandenen Zustantes der Dinge handele. i (W. T. B.) Der

übergeben wurde.

s A A P at j z / i : Da ence de Constantinople“ zufolge ist die über Provenienzen burger Post“ veröffentliht ein Schreiben des Reichs- | “8 : | i : tags-Abgeordneten Dr. Höffel, eines eingeborenen Elsässer indie 6E Küste von Jambo bis Condudah ver

Mandeb ausgedehnt worden. von Caramanien ,

neue Generation sei herangewachsen, die von Frankreih berzliher, dankerfüllter Rede. Einer der russishen Herren toastete auf den | nichts mehr wisse, und von den Alten habe sih die große Jubilar, Präsident Prof. von Helmholy auf die Gattin des Gefeierten. Mehrzahl mit den bestehenden Verhältnissen ehrlih ab-

(W. T. B.) Zur Theilnahme an der bevorstehenden Jubelfeier des Ungarischen

Major Clüver vom Großen Generalstabe, gegenwärtig dem A ere - Regiments „Wilhelm I. Generalstabe zu Altona beigegeben, wurde, wie hiesigen Blättern aus ai

König von

Wien, 15. Oktober. (W. T. B.) Ja dem Artikel über die Zusammenkunft der Minister di Rudini (\. unter Oesterreih-:Ungarn) hebt das „Fremden- blatt“ ferner hervor, daß die B ; sei, sobald der Entshluß des Ministers von Giers fest-

Urlaub in Ftalien zuzubringen, und

alle auf die angeblihe Plöglichkeit Æ ie

Quarantäne

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

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Wetterbericht vom 15. Oktober,

Morgens 8 Uhr.

S E = 28 S LS ÉSS Stationen. |#SS | Wind. | Wetter. |LS || 2NE E D 2E [Eck Mullaghmore | 742 |SSW 4sheiter Aberdeen .. | 744 |S 3\bedeckt 8 Christiansund | 741 |SW 4\wo!?ig 11 Kopenhagen . | 761 |SW 3 [wolkenlos 11 Stocktholm . | 757 |SW 4wolkenlos 11 aparanda . | 749 |SW 4 heiter 8 t.Petersburg| 760 |SSO 1hbedeckt 4 Moskau . . | 768 ill wolkenlos | —1 Cork, Queens- town... | 745 |NNW 2wolkig 7 Cherburg .. | 754 |S 6 [Regen 12 E. D S 2\woltenlos 10 T 758 |SW 3 wolkenlos 12 amburg .. | 761 |SO 3 heiter 9 winemünde | 764 |SSO 2hheiter 10 Neufahrwasser| 764 |SO 1 wolkig 11 Memel .…. | 763 |W 1 wolkig 4E Duis 08S 2 Regen 12 ünster... | 760 |S 4 bedeckt 9 Karlsruhe . . | 762 |NO 2'bedeckt 14 Wiesbaden . | 762 till beveckt 13 München .. | 764 |NW 2 heiter 7 Chemnig . . | 763 ill wolkig 14 Berlin. ... | 764 |SO 2\wolkig 12 Wien ....| 765 |W 1 wolkenlos 12 Breslau . …. | 766 still|bedeckt 14 Fie d’Aix..| 758 |SW 4 halb bed. 16 e) 0D \till|wolkenlos 16 t 1-705 ftill|bedeckt 19

Uebersicht der Witterung.

Wäbrend das gestern erwähnte Minimum nach nördliher Richtung fortgeschritten ift, sind über Skandinavien die südwestlihen Winde aufgefrischt, und treten stellenweise ftürmish auf. Avf den Bri- tishen Inseln und Umgebung ift das Wetter wieder ruhiger geworden, nur Hurficastle meldet noch Süd- weststurm. Bei meist \{wachen, an der Küste vor- wiegend fsüdlicben und südwestlichen, im Binnenlande umlaufenden Winden, if daë Wetter in Deutschland mild, theilweise heitcr, ohne erheblihe Niedérsläge. Die Temperatur liegt in Karlérnhe und Wiesbaden um 4#¿, in Chemniy und Breslau um 7 Grad über dem Piittelwerthe. Auf Helgoland wurde Wetter- leuten beobachtet. Vorm Kanal, sowie in West- Frankreich ist das Barometer unter zurückdrehenden Winden wieder gefallen, sodaß bei der gegenwärtigen Wetterlage für West- Deutschland trübes Wetter mit Regenfall zu erwarten ift.

Deutsche Seewarte.

Theater-Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- baus. 209. Vorstelung. Der Trompeter von Säkkingen. Oper in 4 Akten nebst einem Vor- spiel von Victor E. Neßler. Ballet von Charles Guillemin. Dirigent: Musikdirektor Wegener. An- fang 7 Uhr. :

Lehtes Auftreten des Hrn. Oberhauser vor seinem Abgange von der Königlichen Bühne.

Sc@auspielhaus: 218. Vorstellung. Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. (Nathan: Hr. Borcherdt vom Stadt- Theater in Leipzig, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Sonnabend; Opernhaus. 210. Vorstellung. Loheugrin. Romantishe Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene gesezt vom Ober- Regisseur Thal, Dirigent : Kapellmeister Wein- gartner. Anfang 7 Uhr. s

Schauspielhaus. 219, Vorstellung. Die Räuber. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Sthiller. (Franz: Hr. Borcherdt, vom Stadt-Theater in Leipzig, als Gast) Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: Nathan der Weise.

Sonnabend: Zum 1. Male: Das goldene Buch. Scauspiel in 3 Aufzügen von Franz v. S{önthan.

Sonntag: Das goldene Buch.

Die nächste Aufführung von „Faust“ findet am Montag ftatt.

Berliner Theater. Freitag: 7. Abonn.-Vorst. Schuldig. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Zum 1. Male: Die Bluthochzeit.

Sonntag: Nahm. 24 Uhr: Ein Tropfen Gift. Abends 7F Uhr: Die Bluthochzeit.

Lessing - Theater. Freitag: Eine Geld- heirath. Swauspiel in 3 Akten von Gustav Schwarzkopf und C. Karlweis, Anfang 7# Ubr.

Sonnabend: Der Fall Clémenceau. Schau- spiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'Artois.

Sonntag: Eine Geldheirath.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 9. Male: Telephon - Amt VIx. Posse mit Gesang in 3 Akten von Artony Mars und Maurice Desvallières. Deutsh von Herm. Hirschel. Musik von Gaston Serpette. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend und die folgenden Tage: Telephon- Amt VII.

TFriedrih - Wilhelmstädtishes Theater. Freitag: Der Vogelhändler. Operette in 3 Akten ron West und Held. Musik von C. Zeller. Regie:

Hr. Binder. Dirigent: Hr. Kapellmeister Karpa. Anfang 7 Uhr. Sonnabend :; Der Vogelhändler.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- berg. Freitag: Zum 17. Male: Besuch nah der Hochzeit. Lustspiel in 1 Akt von Alexander Dumas. Deuts von Paul Block. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Hierauf, zum 17. Male: Von Dreien der Glücklichste. Schwank in 3 Akten von Labihe und Gondinet. Regie: Emil Lessing. Anfang 7F Uhr.

Sonnabend u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Freitag: Zum 78. Male mit durchweg neuer glänzender Ausftattung an Dekorationen, Kostümen, Ballets, Waffen-Requi- fiten, Beleuchtungseffecten 2c. ung-Deutschlanud zur See. Großes Ausftattungs-Zeitbild in 4 Akten (7 Bildern) von Ernst Niedt. Im 6. Bilde: Wirk- lides Rennen auf der Bühne von lebenden Pferden. Anfang 7ck Ubr.

Sonnabend: Dieselbe Vorsellung.

Sonnabend, Nachmittags 33 Uhr: Zu bedeutend ermäßigten Preisen. Erste Kinder-Nachmittags-Vor- stelung. „Die Heinzelmänuchen.“ Märchen- Komödie mit Gesang und Tanz von Oscar Klein.

Bestellungen auf Billets von heute ab an der Tageskafse.

Adolph Ernst-Theater. Freitag: Zum 46. Male: Der große Prophet. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffens. Mit voll- ständig neuen Kostümen, Dic neuen Dekorationen find aus dem Atelier der Herren Wagner und Bukacz. In Scene gesezt von Adolph Ernst. Anfang 7{ Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Emil Thomas. Freitag: Zum 4. Male; Herr und Frau Doktor. Lustspiel in 4 Akten von H. Heinemann. Hierauf: Der Präsident. Lustspiel in 1 Akt von W. Kläger. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Mädcheuschule.

Concerte.

Sing - Akademie. Freitag, Abends 74 Uhr: Concert mit eigenen Kompositionen von Max Puchat, unter gütiger Mitwirkurg der Concertsängerin Frl. Marie Berg. Das Philharmonishe Orchester.

Concert-Haus. Freitag: Karl Meyder-Concert.

I. Strauß-Suppé-Millöcker-Offenbah-Abend. An- fang 7# Uhr.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglih Vorstellung im G Theater. Näheres die Anschlag- zettel.

Circus Renz. Karlstraße. Freitag, Abends 74 Uhr: „Auf Helgoland, oder: Ebbe und Fluth“, gr. bydrologische Ausstattungs-Pantomime in 2 AÄbthei- lungen mit National-Tänzen (60 Damen), Aufzügen 2c. Dampfschisf{- und Bootfahrten, Wasserfällen, Riesenfontänen mit allerlei Lichteffekten 2c., arrangirt und inscenirt vom Dir. E. Renz. Kunst- \{wimmerinnen drei Geschwister Johnson. Neue Einlage: Eine nationale Sängergesellschaft. Schluß- Tableau: Grande Fontaine Lumineuse, in einec Höhe von mehr denn 80 Fuß aus\trahlend. Aukßer- dem: Zyscka, Zante, Dubosz und Bravo, arabische Vollblut-Schimmelhengste, zusammen vorgeführt von Herrn Franz Renz. Schulpferd Johanniter, ger. von Frl. Oceana Renz. Kandelaber, geritten von Hen. Ernst Renz (Enkel). Mlle. Theresina auf dem 20 Fuß hohen ÖDrahtseil. Wille. Marie Chiarini, Pirouetten zu Pferde. Auftreten der Reitkünstler Herren Adolf Delbosg, F. Chiarini, Alex. Briatore 2c. Komische Entrées und Inter- meizos von sämmtl. Clowns.

Täglich: „Auf Helgoland“.

Sonntag: 2 Vorstelungen. Nahm. 4 Uhr (ein Kind frei): „Aschenbrödel“. Abends 74 Uhr: „Auf Helgola..d*“. B ER

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Clara Oberbeck mit Hrn. Militär- Intendantur-Assessor Georg Kessel (Berlin). Frl. Maria Swliep mit Hrn. Pastor Stedtwig (Wollin i. P.—Graméer F

Geboren; EineTowter: Hrn. Forst-Assessor und Jagdjunker von Derzen (Wabel). Hrn. Major L uin G Branrconi (Landgestüt Kreuz bei

alle a. S.

Gestorben: Hr. Geh. Sanitäts-Rath Dr. Moritz Kaestner (Berlin). Hr. Oberst-Lieut. Carl von E R (Charlottenburg). Hr. Justiz-Rath Carl Jaeger (Breslau). Verw. Fr. Ober- Amtmann Marie Zedler, geb. Stoermer (Bres- lau). Hr. Geh. Ober-Regierungs-Rath Louis ÓHumperdinck (Berlin). Fr. Eymnasial-Direktor und Professor Dr Minna Haadcke, geb. Engel, (Torgau). Hr. Rittergutsbesiger Robert Thomasius (Froegenau).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: —— Verlag der Expedition (S ch olz). Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und- Verlags- Anstalt, Berlin A Wilen N“. 32. G Fünf Beilagen (einshließlich Börsen - Beilage).

M nr A M R,

Deutscher Preußen Nr. 34“ sind der einer Dienstreise als Eisenbahn- | Oberst-Lieutenant von Hugo und der Second-Lieutenant von Winterfeld vom Königlichen preußischen Kaiser Franz- Nr. IT gestern aus Berlin hier einge- troffen, um sih beim Kaiser zu melden. Dieselben sind im Se JImpérial abgestiegen und während ihres Aufenthaltes

äste des Kaisers. Der österreichishe Hauptmann Vivenot ist Heute Vormittag

von Giers und

gnung beschlossen worden

gegen Norden bis gegen Süden bis zum Golf von Babel Lm E Da a S fte S | i ; Syrien un ersina ausschließli is shauungen völlig widersprehe, die Theilnahme an | Fripolis verhängte Quarantäne wurde gegen Süden bis Jaffa

oma A a

fic:

fammlung statt, in welcher der Landtags-Abgeordnete v. Shencken-

Statistik und Volkswirthschaft.

Knabenhandarbeit. Gestern Nachmittag fand in Hagen i. Westf. auf Einladung der städtishen Sculdepu!tation unter Vorsiß des Ober-Bürgermeisters Frenßel eine auch von auswärts zahlreih besuchte öffentlihe Ver-

dorff, wie {on in Münster, Bohum, Dortmund und Bielefeld, einen mit Beifall aufaenommen Vortrag über JIunenderziehung unter besonderer Berücksichtiaung der Knabenhandarbeit und des Jugendspiels hielt. Nach Schluß der Versammlung waren die städtischen Kollegien zur näheren Berathung über die Durchbführung dieser allseitig als zweckmäßig und zeitgemäß anerkannten Erziehungs- mittel am Orte geladen und fand mit dem Redner eine gemeinsame Besprechung statt Letzterer wird jeßt auch in den größeren Orten der Rheinprovinz für die Verbreitung dieser Erziehungsmittel wirken.

__ Jur Arbeiterbewegung.

Der sozialdemokratishe Parteitag in Erfurt wurde gestern Abend durch den sozialdemokratishen Reichstags- Abgeordneten Singer mit einer Ansprache eröffnet. Zu gleihberehtigten Vorsigenden wurden nach einem Telegramm des „Vorwärts“ Singer und Kloß-Stuttgart, zu Schriftführern Geyer, Schmidt-München, Blume-Hamburg, Frohme, Schulz- Berlin, Oertel - Nürnberg, Emmel - Frankfurt, Hug - Bant, Agster-Stuttgart gewählt. Aus den Verhandlungen sei Folgendes erwähnt :

Auerbach-Magdeburg beantragte, daß zu jedem Punkt der Tages- ordnung ein Rovrelepent ernannt werde. Bebel mate darauf auf- merksam, daß es ein Unding sei, bei jedem einzelnen Punkt einen Korreferenten zu ernennen. Die Opposition brauhe kaum zu er- warten, daß der Parteitag gerade aus ihrer Mitte den Korreferenten wählen würde. Er sei dafür, daß die Opposition vollste Redefreiheit babe. Sobald die Frage der Taktik zur Erörterung komme, würde er für seine Person schon beantragt haben, daß Vollmar einerseits und ein Vertreter der Opposition andererseits für ihre abweichenden Meinungen und ihre eventuellen Anklagen gleiche Redezeit hätten, wie der Referent. Die Programmberathung würde nach der General- debatte wohl an eine Kommission verwiesen werden. Der Antrag Auerbach wurde alsdann zurückgezogen und der Parteitag beschloß beim ersten und dritten Punkt der Tagesordnung nah dem Vorschlage Bebel’s zu verfahren.

Die Tagesordnung wurde in der vom Parteivorstand vor- geshlagenen Fassung genebmigt. Schließlih wurde eine Mandats- prüfungs-Kommission gewählt. Anwesend waren 258 Vertreter. | ,_ Der sozialdemokratishe Parteivorstand hat dem Parteitag einen Bericht über seine Thätigkeit seit dem Hallenser Partei- tage vorgelegt, dem wir folgendes Thatsächlihe entnehmen :

___ Die Einnahmen der Parteikasse betrugen von Oktober 1890 bis einschließlich September 1891 ‘überhaupt 223 866 \, davon an frei- willigen Beiträgen 168 845 #6, an Zinsen 5690 4, an Ueberschuß des „Vorwärts“ 38909 # u. st. w. Verausgabt wurden in dem gleihen Zeitraum insgesammt 134949 #, davon an Unter- stüßungen 10749 Æ, an Prozeß- und Gefängnißkosten 9987 #4, für allgemeine Agitation 31479 46, für Wahlagitation 8446 A, für Reichstagskosten 15706 4, an Verwaltungsausgaben 16 852 M, an Darlehen wurden verausgabt 25 562 A Unter den ausgeliehenen Darlehnen befinden sich 8000 # Kautionsleistungen für verhaftet gewesene Genossen, 4000 (A für eine Hypothek auf ein früher der Partei gehöriges Grundstü und 6000 (M an verschiedene in Nothlage ge- kommene Lokalblätter. Es erscheinen gegenwärtig in Deutschland 69 poli- tische Parteizeitungen, davon 27 sechsmal, 26 dreimal, 6 zweimal und 10 einmal wöentlih; hierzu kommt „Die neue Zeit“ in Stuttgart, eine einmal wöchentlich erscheinende „wisjenschaftlihe Revue“, Außerdem erscheinen in Deutschland 55 Sewerkschaftsblätter. Der Düiätensay für die sozialdemokratishen RNeichétags-Abgeordneten während ihres Auf- enthalts in Berlin ist von 5 auf 6 erhöht worden.

__ Der Ausstand von Grubevnarbeitern in Zabrze ist, wie die „Voss Ztg.“ berichtet, von kurzer Dauer gewesen. Man kommt Seitens vieler Grubenverwaltungen den Bergléuten insofern entgegen, als man ihnen zur Beschaffung von Winterkartoffeln behülflich ist. So hat z. B. die Kleophaësgrube ihren Arbeitern die Kartöffeln zu zwei Mark den Centner geliefert.

, Hier in Berlin legen nach einer Mittheilung des „Vorwärts“ die Gehülfen der Tischler-Werk statt von Schekirka nah Fertigstellunz ihrer Arbeit die Arbeit nieder, weil in dieser Werkstatt Arbeit für Völker angefertigt werden sol, Wie bekaant, stellten die Gehülfen der Werkstatt von Völker die Arbeit ein, weil diese Firma eine Verlängerung der Arbeitszeit versuhte und die Ar- beiter eine Werkstattsordnung unterschreiben sollten. Die Tischler der Bilderrahmen-Fabrik von Wehner u. Co. haben die O wegen Lohnreduktion und in Folge von Maßregelung nieder- gelegt.

Ueber den Ausstand der Glasarbeiter in Frankreich wurde der „Köln. Ztg.“ unter dem 12. d. M. aus Paris geschrieben, daß die Bewegung ihren ruhigen Verlauf nimmt. Einige Fabrikanten haben ihre Arbeiter wieder eingeklagt, An dem Ausbruch des Aus- standes sind die Glashüttenbesißer selbs schuld, da sie theil- weise die ihren Arbeitern gegenüber eingegangenen Bedin- gungen nicht genau einhielten. Die Glasarbeiter sind gut bezahlt. Die Bläser verdienen 3 bi3 400 Fr. monatlich, haben also keinen Grund, sich zu beklagen. Troßdem steht die öffentlihe Meinung auf ihrer Seite, da man weiß, wie ausfreibend ihre Arbeit ist und daß fie fast alle im besten Alter sterben. Vom 13. d. M. wird dem Blatt dann weiter geschrieben: Der Glasarbeiter-Theilausstand im Norden geht zurück. In Fresnes haben die Arbeiter sich wieder eingestellt, in Lour es Verhandlungen eingeleitet, undin Escaupont wird die Arbeit wieder aufgenommen.

Nach einem Pariser Telegramm des „W. T. B.* haben die Bergarbeiter der Kohlenwerke von Pontjean bei Rennes, eine Lohnechöhung forderad, die Arbeit eingestellt.

Land- uud Forstwi:*ßschaft.

Im weiteren Verlauf der gestrigen Sißzung des Gesammtaus- {usses der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft gab als Referent Herr Graf von Arnim-Schlagenthin einen Ueber- blick über die einzeinen Verhandlungsstadien, welche die von dem Sonderaus\chusse süc Wasserreht in Gemeinschaft mit Vertretern des deutschen Landwirtbhschaftsraths, des deuischen #Fischerci-Vereins, des Verbandes deutscher - Müller, des Centralvereins für Hebung: der deutschen Kluß- und Kanalsciffahrt, sowie mit dem Architektenverein und mit anderen Sachverständigen vereinbarten Vorschiäge für Ver- befserung des deutshen Wasferrehts durchlaufen haben. Die Gesellschast war an diese Arbeiten in der Ueberzeugung herangetreten, daß bei Schaffung cines bürgerlichen Geseßbuches für das Deutsche Reich auch die Schaffung eines gemeinsamen deutshen Wasserrehts als eine dur das Interesse der Landwirthschaft und der Landeskultur gebotene Nothwendigkeit erscheine, und es galt in diefer Richtung als leitender Gedanke, diejenigen wasserre{chtlichen Grundsäße, deren geseßliche Anerkennung als wünschenswerth zu erachten find, bestimmt zu

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 15. Oktober

schnitte, welbe das Wasserbub bezw. die Wasserämter und das Wasserrech@t betreffen. Während man s\ich bezüg- li des ersten Abschnitts, welcher sich auf den urkundlichen Schuß der Rehte am Wasser dur eine dem Grundbuche nachgebildete Einrichtung bezieht, sowie auch hivysi{tlih des zweiten Abschnitts, welcher die Verwaltung des Wassers (die Wasserwirthschaft) zu regeln beabsichtigt, soweit diese dur fiaatlihe Aufsiht und durch die Reht- \sprebung in Wassersacen zu erfolgen hat, auf eine Skizzirung des auf diesen Gebieten als wünschenswerth zu Erachtenden beschränken zu sollen glaubte, weil die Detailbestimmungen über Einrihtung des Wasserbuches und der Wasserbehörde, wenn sie nur den im Entwurf aufgestellten allgemeinen Grundsäßen entsprechen, verschiedenartig getroffen werden können, ohne daß die Sache darunter zu leiden hätte, wurde der dritte, das eigentlihe Wasserreht betreffende Abschnitt um fo eingehender und vollständiger behandelt, weil es hier dar4uf ankam, ganz genau zu sagen, welhe bestimmte Gestaltung dem Wasserrecht gegeben werden müsse, wenn dasselbe allen billigen Ansprüchen der Landwirtb \{aft und anderer interessirter Gewerbszweige gerecht werden solle. Der Ausschuß is der Meinung gewesen, ih über das Gebiet des bloßen Privatwasserrehts hinaus, welches in das bürger- lihe Geseßbuh aufzunehmen wäre, auch mit der wünshenswerthen Gestaltung des öôffentliben Wasserrechts und der Verwaltung der öffentlihen Gewässer beshäftigen zu müssen; alle gegen eine der- artige Ausdehnung der in Angriff genommenen Arbeit geltend ge- machten Bedenken hätten vor der Erwägung zurücktreten müssen, daß eine völlig getrennte Behandlung bei den in Rede stehenden Materien nicht thunlich erscheinen könne, da eine möglichsst überein- stimmende Gestaltung des öffentlißen und des privaten Wasserrechts gewünsht werden müsse. Nachdem Referent noch die in anderen Ländern auf dem Gebiet des Wasserrechts ge- machten Erfahrungen in den Bereich seiner Erörterungen gezogen, gab er mit Nücssicht auf die eine öffentlihe Agitation niht zulassen- den Gesellschaftsstatuten anheim, den auch im Buchhandel zu ver- treibenden Entwurf allen interessirten Körperschaften Bek.ufs Stellung- nahme zu demselben zugehen zu lassen; diesem Vorschlage trat der Gesammtausschuß einstimmig bei.

__ Nachdem fodann na einem eingehenden Referat des Geschäfts- führers, Ingenieurs Eyth über die im Juni n. J. zu Königs- berg i. Pr. abzuhaltende Ausstellun g die in Vorschlag gebrachte Ausftellungs - Ordnung genehmigt worden, berihtete Amtsrath Rim pau- Slanstedt über die Angelegenheit des Abschlusses der Saatwechselversuche, welhe zu einem völlig negativen Resultat geführt haben, weshalb der Referent unter allgemeiner Zustimmung der Versammlung die Landwirthe davor warnte, für derartige unsichere Experimente noch irgend welche Mittel aufzuwenden.

Den folgenden Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Antrag des Sonderaus\husses, welcher dahin ging: „Der Sonder- auê\chuß bält die Vertretung der deutshes Landwirthschaft auf der Ausstellung in Chicago für geboten. Der Sonderaus\{uß ersult den Gesammtausschuß, zu beschließen: Das Direktorium zu ermächtigen, mit den landwirth\chaftlihen Centralvereinen in Verbin- dung zu treten, um unter Führung des deutshen Reichskommissars eine würdige Ausstellung der deutschen Landwirthscaft zu be- wirken.“ Nach kurzer Besprechung fand der Antrag die Genehmigung des Gesammtausshusses; dasselbe war mit einem Antrage des Oeckonomie-Raths Pog gendorff der Fall, dur welchen der Vorstand mit der Abfassung eines in der Februarsitzung der Gesellschaft zur Berathung zu bringenden Gutachtens über die ne von Eisenbahnen niedrigster Ordnung beauftragt wurde.

Darauf {loß Graf zu Eulenburg- Prassen die Sizung mit der Mittheilung, daß dem Oekonomie-Rath von Hoppenstedt- Schladen in Anerkennung seiner vierjährigen Thätigkeit als Schau- wart die goldene Medaille der Gesellschaft verlichen und daß Landes- Dekonomic-Rath von Dehlschlaegel- Oberlangenau zum Schau- wart für die Königsberger Ausstellung erwählt worden sei.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Maul- und Klauenseuche.

Nach der im Kaiserliven Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über die Verbreitung von Thierseulen im Deutschen Reih während des 2. Vierteljahres 1891 hat die Maul- und Klauenseuche in diesem Vierteljahr wiederum nachgelassen und stand am Schluß desselben erheblih niedriger als beim Beginn.

Neue Ausbrüche wurden gemeldet

im 2, Vierteljahr 1891 Vor-Vierteljahr mitbin

mehr (+)

aus weniger (—) Cr A 25 21 + 4 Regierungs- 2c. Bezirken 76 73 + 3 K 498 5R2 84 Gemeinden e. , 2076 3195 —1119 Gehösften x. . , 7913 10 341 2428,

Demnach katte die Seuche gegenüber dem Vor- Vierteljahr zwar an räumliher Ausbreitung etwas gewonnen, dagegen ist fie in den betroffenen Gebieten mit geringerer Heftigkeit aufgetreten. Verschont geblieben sind nur das lübeckische Staatsgebiet sowie die Regierungs. 2, Bezirke Stralsund, Osnabrück, Aurich, Herzogthum Oldenburg und Fürstenthum Lübeck, Somit waren haupt\ächlich wieder nord- westliche Theile des Reiches seuhenfrei. Im Allgemeinen {ind aus Norddeutschland wieder erheblich weniger Neuausbrüche gemeldet worden als aus Süddeutschland.

Bon den neu betroffenen 2076 Gemeinden und 7913 Gehöften entfallen nämlich auf Preußen 421 und 1125, auf das Königreid) Sawsen 87 und 124, auf beide Mecklenburg 9 und 23, auf Olden- burg 8 und 8, auf die thüringishen Staaten 76 und 351, und auf die übrigen norddeutschen Staaten 20 und 37, zusammen 621 und 1668; während in Bayern 589 und 1803, in Württemberg 466 und 2428, in Baden 143 und 955, in Hessen 94 und 313, in Elsaß- Lothringen 163 und 746, zusammen 1455 Gemeinden und 6245 Ge- hôöfte neu befallen wurden. Die meisten Seuchenausbrühhe in Preußen weisen nah die Regierungsbezirke Kassel (167), Sigmaringen 145), Trier (102), Potsdam (95); in den süddeutschen Staaten die egierungs- 2c. Bezirke Schwarzwaldkreis (728), Donaukreis (690), Jagstkreis (620), Oberbayern (521), Sbeingen (399), Pfalz (393), Nedckarkreis (390), Mannheim (340), Schwaben (321). Die Stüd- zahl der Thiere in den neu heimgesuhten Gehöften betrug 68769 Stü Rindvieh, 51555 Schafe, 772 Ziegen, 56 946 S{weine (davon 45 076 auf dem Central-Bieh- und Schlachthof zu Berlin), zusammen 178 042 Thiere gegen 211557 im Vor-Vierteljahr. Unter den 498 Kreisen befinden sich 34 Stadtkreise. i:

Am Swhlusse des zweiten Vierteljahres 1891 herrs{hte die Seuche ncch in 13 Staaten (19 bei Beginn), 50 Regierungs- 2c. Bezirken (68), 219 Kreisen 2c. (371), 506 Gemeinden 2c. (1259) und 1724 Gehöften (2854). Seuchenfrei waren Ende Juni 1891 außer den überhaupt verschont gebliebenen Theilen noch beide Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Anhalt, Shwarzburg-Rudolstadt, Waldeck, beide Reuß, Schaumburg-Lippe, Bremen, Hamburg, ferner in Preußen die Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen, Danzig, Berlin,

formuliren. Der fertiggestellte Entwurf zerfällt in drei Ab-

Stettin, Liegniß, Oppeln, Magdeburg, Schleswig, Hannover, Stade,

1891.

Münffer, Köln, Aachen; im Königreiß Sasen Baußen und Leipzig. Die ftärkste Verbreitung hatte die Seuhe in Süddeutschland \südlih des Mains und der Mosel.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengeftellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Obers H lesten. _An der Ruhr sind am 14, d. M. gestellt 10 592, nicht recht- ¡eitig geftellt keine Wagen. In Obersclesien find am 13. d. M. gestellt 4278, nit rehtzeitig gestellt keine Wagen.

; Subhaftations-Refultate.

Beim Königlichen Amtsgericht T Berlin standen am 14. Oktober 1891 die noverzeihneten Grundstücke zur Versteigerung : Schwarßkopffstraße, em Privatier Hans Dreger gehörig ; das geringste Gebot wurde auf 1100 M festgeseßt; für das Meistgebot von 205000 A wurde die Kommandit- Gesellschaft Soenderok & Co. hierselb Ersteherin. Ferner Sw@{warßkopffstraße 14, dem Zimmermeister August Mittelstädt zu Berlin gehörig; das geringste Gebot wurde auf 810 4 festgeseßt; für das Meistgebot von 225 000 4 wurde der Kaufmann Morigtz Bernstein zu Berlin Ersteher.

Die Bilanz des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation für das Geschäftsjahr 1890/91 er- giebt einen Reingewinn von 1557175 M gegen 2411 990 A im Vorjahre. Auf die Betbeiligung an Sevilla sind 100 000 (6, auf die Savonaer Werke 1000000 A abgeschrieben. Die Aktien- betheiligung an Savona steht nunmehr mit 1 , die Obligationen in der Höhe von 4 075 000 mit 1539999 4 zu Buche. Na dem Geschäftsberiht wurden ins neue Jahr an Aufträgen übernommen : Fertige Erzeugnisse 52750 t, Roheisen 23 532 t, im Ganzen 76 282 t gegen 65 887 t im Vorjahre. Am 1. Oktober betrugen die Bestellungen an fertigen Erzeugnissen 59232 t, Roheisen 18 280 t. Der Absatz im ersten Quartal des laufenden Jahres betrug im Ganzen 50091 t gegen 38140 t im Vorjahre, die Einnahme hierfür circa 7 Millionen Mark gegen 6718000 A im Vorjahre. Der gesammte Absay der Gußstablfabrik an fertigen und halb- fertigen Waaren betrug 177758 t mit einer Gesammteinnahme von 28587000 Æ, gegen das Vorjahr 160200 t mit 26 105 516 A Gesammteinnahme. Der Dur({schnittspreis für die fertigen Erzeugrässe hat sich im leßten Jahre gegen das vorige nur um ca. 1 und bei Roheisen um 3 X vermindert. Der ver- bleibende Reingewinn gestattet, der Generalversammlung die Ver- ae von 63 9/0 Dividende (gegen 100/69 im vorigen Jahre) vorzu-

agen.

__— Der „Zeitschr. f. Spirit.-Ind.* entnehmen wir folgenden Be- richt über den Handel mit Stärke nah Mittheilungen der Vertrauensmänner in der Zeit vom 7. bis 13. Oktober 1891: Im Laufe der Berichtswohe sind folgende Abschlüsse in Kartoffe"- fabrikaten mitgetheilt worden. Es wurden verkauft an: trockener Kartoffelstärke: 50 Sack prima zu 27 # netto Kasse frei Station an der Bahnstree Magdeburg—Zerbst, Lieferung sofort; Kartoffelmehl: 50 Sack prima zu 28,50 4 netto Kasse frei Station im Braunschweigischen, Lieferung sofort; 200 Sack prima zu 28,50 # netto Kasse frei Station im Anhaltischen ; 100 Sack prima zu 28,50 4, Kasse Mitte Oktober, frei Station im Braunschweigischen, Lieferung Oktober-November; 1200 Sack prima zu 27,90 6 frei Station in der Prigniy, Lieferung November-März ; 100 Sack prima zu 2850 #_netto Kasse frei Station im Braun- \chweigischen, Abnahme Mitte Oktober.

Frankfurt a. M., 14. Oktober. (W. T. B.) Die Dividende der Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisenwerke ist, wie im Vorjahr, auf 109% festgeseßt worden.

Leipzig, 14, Oktober. (W. T. B.) Kammzug- Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,677 4, per November 3,677 „4, per Dezember 3,674 H, per Januar 3,70 M, per Februar 3,725 #, per März 3,75 #, per April 3,75 46, per Mai 3,775 #, per Juni 3,825 #6, per Juli 3,825 &, per August 3,827 F, per September 3,823 #, per Oktober 3,825 4 Umsay 35 000 kg. Sch{hwach.

__ Wien, 14. Oktober. (W, T. B.) Nach einer Meldung der „Presse* sind die Studien der Regierung betreffs der Verstaat- lichung der Ferdinand- Nordbahn und der Südbahn dem Abschlusse nahe; bezüglih der letzteren sei eine besondere Form der Verstaatlihung in Aussiht genommen, Derselben Quelle zufolge soll in die Verstaatlihungsaktion auch die böhmische Westbahn ein- bezogen werden.

Wien, 14, Oktober. (W. T. B.) Ausweis der österreihi\ch- ungarishen Staatsbahn (österreihishes Netz) für den Zeitraum vom 1, bis 10, Oktober 786 046 Fl., Mehreinnahme gegen den ent- sprehenden Zeitraum des vorigen Jahres 3517 Fl.

London, 14, Oktober. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen- ladungen angeboten.

New-York, 14. Oktober, (W. T. B) Die Börse war Anfangs ruhig und {loß nah später eingetretener Ermattung [chwach zu den niedrigsten Tagescoursen, Der Umsay der Aktien betrug 229 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 4 100 000 Unzen E DieSilberverkä ufe betrugen 62 000 Unzen, die Silber- anfäufe für den Staatsschaß 1 048 000 Unzen zu 97,10 à 97,25.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 14. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Havel“ is gestern Nachmittag, von New- York kommend, von Southampton abgegangen, und heute Mittag in Nordenham eingetroffen. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat heute Morgen, von New-York kommend, Dover und der Dampfer „We fer gestern von Lissabon kommend, St. Vincent passirt. Der Dampfer „Braunschweig“ ist gestern in Suez, der Schnelldampfer „Saale“ heute Morgen, von Bremen kommend, in New-York eingetroffen.

Bremen, 15, Oktober. (W. T. B.) Der Reihs-Postdampfer „Braunschweig“ ist in Port Said angekommen und hat nah Uebergabe der australishen Post an den nach Brindisi bestimmten Reichs-Postdampfer „Stettin“ die Reise nah Genua fortgeseht. Der Reichs- Postdampfer „Stettin“ ist am 14. Oktober, 11 Uhr Vormittags, nah Uebernahme der australishen Post vom Reichs- Postdampfer „Braunschweig“ von Port Said nah Brindisi abgegangen. ;

London, 14. Oktober. (W. T, B.) Der Union-Dampfer „Merican®* ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen. Der Castle-Dampfer „Methuen Castle? ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen.

R A 14, Oktober. (W. T. B.) Nach aus Marseille ein- getroffenen Privatmeldungen hätten jüngst englische Ingenieure im Auftrage eines Londoner Syndikats Vorarbeiten über den Bau einer Eisenbahn in Tripolis, sowie über eine von Tripolis aus dürch die Wüste Sahara zu bauende Eisenbahn gemacht. Der von en erstattete Bericht laute für beide Projekte un- günstig.

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