Chile. Die Wahlen sind in der größten Ordnung verlaufen. Es wird hierüber dem „Hamb. Corr.“ gemeldet: Señor Martinez, Melhor und DTorro, drei Führer der konservativen Partei, unterlagen bei den Wahlen. Die fich liberal nennende vereinigte Partei zählt in der Deputirtenkammer eine Majorität von dreißig Ab- eordneten. Auch der Senat verfügt über eine liberale ajorität. Man hofft, daß ein Mann von hochherziger Ge- finnung zum Präfidenten erwählt wird und bessere Beziehungen mit den Vereinigten Staaten hergestellt werden. Die konjer- vative Partei brachte nur zwei Senatoren durch. — Eine Be- rufung von politishen Gefangenen an den obersten Gecichts- hof wegen ihrer Gefangenhaltung wurde dahin entschieden, Daß sie nah dem chilenishen Geseß unzulässig sei. Die Junta hat jedo die bestehenden Geseye aufgehoben und bestimmt, daß olle Gefangenen innerhalb 24 Tagen zur Aburtheilung vor Gericht gestellt werden Me Alle wegen Geseßzesüber- tretungen unter Balmaceda Verhafteten werden nacheinander zur Aburtheilung vor Gericht gestellt werden.
Afieu.
China. Dem „Hamburgischen Korrespondenten“ wird
aus Berlin gemeldet: „Die chinesische Angelegenheit nimmt die öffentlihe Ausmerksamkeit in hohem Grade in An- spruch. Europa und Amerika haben die größten gemeinsamen Interessen in China und werden selbstverständlih auch gemein- same Schritte unternehmen. Aber auch andere Staaten haben Sonderinteressen in China. Ausspzachen zwischen den euro- äishen Kabineten werden wohl zu bestimmten Abmachungen ühren. Gegenüber der Behauptung, daß dieses bereits ge- \chehzn sei, können wir feststellen, daß dieses bis heute noch niht der Fall ist.“
Parlamentarische Nachrichten.
Im 7. Potsdamer Landtagswahlbezirk (Branden- burg-West-Havelland-F au: Belzig) ist an Stelle des zum Herrenhausmitgliede berufenen Rittergutsbesißers von Below auf Senske der Rittergutsbesißer von Bredow zu Landin
fons.) mit 321 Stimmen zum Mitgliede des Hauses der bgeordneten gewählt worden, Gegenkandidat Hugo Hinze zu Berlin erhielt 189 Stimmen.
Kaiserlichen Ge-
Nr. 42 der Vers3ffentlichiungen des K folgenden Inhalt:
sundheitsamts vom 20. Oftober hat Gesundheitsstand. Mittheilungen über Volkskrankheiten. -— Kranken- bewegung in deutshen Hospitälern des Auslandes. — Gesundheits- verhältnisse im Reg.-Bez. Trier 1886/88. — Sterbefälle in deutschen Stäbten mit 40 000 und mehr Einwohnern -—- Desal. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl, in deutshen Stadt- und Landbezirken. — Witterung. — Grundwasserstand und Bodenroärme in Berlin und München, Sep- tember. — Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskcankheiten. (Oester- reiG-Ungarn, Egy»ten, Japan.) — CThierseucen in Italien, 30. März bis 28. Zuni 1891, — Veterinär-polizeitihe Maßregeln. (Preußen, Ovpeln, Sawsen, Elsaß-Lothringen, Schweiz, Großbritannien, S{weden.) — Medizinalgesezgebung u. } w. (Preußen. Reg. Bez. Posen). S{hlahthäuser. — (Rea.-Bez, Minden). Sgÿlachtthiere. —
Veterinärwesen
gegen
gecen die ReviKon kann,
Tuberkulose. — (Hessen.) Maul- und Klauenseuße, — (Oefterreich ) Sterblichkeitsberihte. —
ebenden Körpershaften, Vereinen, Kongressen u. f. w. (Sawsen ) Rindertuberkulose. — Viehversicherung. — Fleishbeschau. — Maul- und Klauenseuche. — (Schweiz Kanton St. Gallen). Gewohnheitstrinker. — e Brandenburg.) Wiederbelebung Ertrunkener. — (Berlin.) Gewerks- franfenstatistik 1888, — Nahrungsmittelgeseß (Wurst).
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Der Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand vom Angeklagten ver säumte Frist zur Einlegung der
senats, vom 26. Mai 1891, wirksam nur vom Angeklagten ge- stellt werden. Die Staatsanwaltschaft ist demna nicht befugt, zu GBunsten des Angeklagten die Wiedereinseßung in den vorigen Stand zu beantragen, auch wenn die Versäumniß von der Staatsanwaltschaft selbst verursacht war.
— Bei dem von einer Ehefrau bewirkten Abschluß Miethsvertrages sind, nab einem Urtheil des Reichsgericts, II1. Strafsenats, vom 25. Juni 1891, im Gebiete des Preuß. Allg. L N die vom Ehemann eingebrachten Sachen dem gesch- lihen Pfandrecht des Vermiethers n iht unterworfen, aud wenn die Ehefrau mit dem Konsens des Chemannes den Vtethévertrag abge- {lossen hat und auf Grund dieses Vertrages die Wohnung vom
Ebemann mitbewohnt wird.
Desinfektionsapparate, — (Belgien. — Fleishbeschau. — Verhandlungen von geseßtz-
Maßregeln
Vermischtes. (Preußen. Prov.
Beilage. Gerichtl. Entscheidungen zum
nah einem Beschluß des Reichsgerichts, TV. Straf-
eines
Bundesstaats eines
Polizei nah § des Publifums
enthält, ist Wenn dieses
(Reg-Bez Arnsberg.) Anzeigepflicht der Hebammen. — (Sasen.)
Entscheidungen des Ober-Verwaltungs8gerichts,
betreffend die unbefugte Führung von Hof- prädikaten und von ausländishen Wappen.
Einem Weinhändler war die Füh i Wappens auf den Weinflaschen polizeilich untersagt wordea, weil zar Führung diefes ) ( j Minister-Präsidenten nit eingeholt sei. Das D,-V.-G. treffende polizeilihe Verfügung durch Erk. vom 12 Januar 1891 (III 38) auf, ausführend, dak dur das Reihs-Sirafges-ßbuch (§ 360 Nr. 7) nur die unbefugte Führung des Kaiserlihezn Wappens sowie der Wappen eines deutshen Bundesfürsten oder eines deutschen
auéländischen üb (8. 1440 Tit. 20 Thl. IT A. L.-R.) strafbar und verboten sei. durch den Gebrauh des ungarishen Wappens in Preußen ohne Ge- nehmigung des ungarischen Minister - Präsidenten werde nit eine Täuschung des Publikums hervorgebracht, zu deren Verhütung die
schrift des ungarischen Rehts in Preußen keine Geltung habe, fo könne auch von Demjenigen, der das ungarische Wappen ohne die Genehmigung des ungarischen Minister-Präsidenten führe, nit gesagt werden, dtaß er das Publikum über die Befugniß zur Führung des Wappens täusche. -
Hosfprädikate können nur von dem verliehen werden, welcher einen Hof\taat hat; das Halten eines solchen gehört zu den Ehren-
rechten des Landesherrn, ) Prä dikats, welhes an sih den Auedruck eines ehrenden Yertrauens
Souveränitätsrechte hervorgehende Auszeihnuag und als solche üblich.
Hauses verliehen zu
S E
Führung des ungarischen des ungarishen
Wappens die Geiehmiaung hob die be-
Führung des Wappens überhaupt Auch
unbefugte
niht aber die eines Wappens
Staats oder
10 Ttt. 17 Thl. I1 Behufs Abwendung voa Gefahren einzuschreiten befugt sei, „denn da die betreffende Vor-
Die Verleihung des Hoflieferanten-
ihrer Natur nach eine . landesherrlihe, aus dem
Prädikat auch von Mitgliedern des Königlichen
wie die Befugn auf einem Zugeständnisse
zum Halten eines eigenen Hofstaats, des Landesherrn und ändert daher nichts an dem Charakter der Auszeihnung. Ist aber die Ver- leihung des Hoflieferanten-Prädikats eine Auszeichnung im Sinne des Art. 50 der Verfafsungsu: kunde, so bedarf die von einem aus- wärtigen Hofe ausgehende Verleihung desfelden an einen preußishen Unterthan einer Genehmigung des Landetherrn bezw. der von diesem dazu berufenen Stelle, des Ministeriums des König- lichen Hauses, und es ist unzweifelhaft ein Verstoß gegen die offentliche Ordnung, wenn Jemand ohne diese nach öffentlihem Recht erforderliche Genehmigung ein avs8wärtiges Hofprädikat führt. Erk. vom 27. April 1891, II1 363.
Ein Pkotograph betrieb unter der Firma seines Geschäfts- vorgaänzers, der Hofphotograph gewesen war, das Photographie- geschäft. Das Geschäftsschild führte den Namen des Vorgängers mit dem Zusaß: weiland Hofphotograph, Die Polizei untersagte die Weiterführung des Prädikats „Hofphotograph Das D.-V.-G. wies die gegen die Polizeibehörde gerichtete Klage ia dem Er- fenntnisse vom 22. Oktober 1891 (IIT 934) unter folgender Begrün- dung ab : Der Gerichtshof ist nicht zweifelhaft, daß die bloße deutliche öffentlihe Ankündigung, der frühere Inhaber des Geschäfts habe ein bestimmtes Hofprädikat besessen, niht gegen die öffent- lihe Ocdnung verstößt. Dem Kläger gegenüber liegt der Fall aber anders. Nach der Beweisaufnal;me ti: das Wort „weiland“ in, fo erheblich kleinerer Schrift, als die übrigen Worte, auf dem Schilde angebracht, daß es nit genau erkannt werden kann, Dadurch ift das Sthild geeignet, im Publikum den Glauben zu erwecken, als ob dem jetzigen Inhabir des Geschäfts die Befugniß zur Führung des Hof- prädikats beigelegt sei. Es wird somit di Borschrift, daß Hof- p'âdikate niht auf dea Nachfolger des Geschäfts übergehen und nur der Person, nit der Firma, verliehen sind, thatsählih umgangen. Dieser Umgehung der beitebenden öffentli rehtlihen Vorschriften durfte die Pelizei entgegentceten.
Befugniß
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Stuttgart, 26. Oktober. (W. T. B.) Wie der „Staats- Anzeiger für Württemberg“ über den Hauptinhalt des T e sstta- ments des verstorbenen Königs Karl mittheilt, ist die Königin Olga zur Universalerbin eingeseßt. Das Mobiliar, welches zum Privatvermögen des verewigten Königs gehört, erhält der regie- xende König. Als sofort zahlbare Legate wurden vermacht: 400 000 M an die Centralleitung des Wohlthätigkeitsvereins zur Vertheilung an wohlthätige Anstalten, 100 000 /6 für besonders bedürftige Arme und 100000 6 an die Karl- Olga-Stiftung. Weitere namhafte Legate zu Gunsten von Angehörigen des Königshauses werden in einem späteren Zeitpunkte fällig. Der Rest des Vermögens, welcher zunächst der Königin Olga zuflicßt, wird später dem regierenden König zufallen. Noch einige andere Legate sind in besonderen Codi- cillen enthalten, welche vom König Karl selbst verfaßt wurden.
Jena, 25. Oktober. (W. T. B.) Der Professor der Chemie Reichardt, außerorden1lihes Mitglied des Kaifer- lichen Gesundheitsamts, ist gestorben.
Wien, 26. Oktover. (W. T. B.) Der Papst hat der Erzherzogin Margarethe Sophie durh Vermittelung des Nuntius Galimberti den apostolischen Segen gesandt.
Seine Königlihe Hoh-it der Prinz Georg von Preußen ist aus München heute früh hier eingetroffen.
werden pflegt, so beruht dies, ebenso
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) A U: A A R R
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Wetterbericht vom 26. Oktober, Morgens 8 Uhr.
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Nebersiht der Witterung.
Ein barometrisches Maximum von etwa 769 mm liegt bei den Shetlandt-Jaseln, gegenüber einem tinimum unter 748 mm an dem Biscayafee. In Norddeutschland wehen vielfa starke nordöstliche, in Süddeutschland meist shwache unilavfende Winde. Das Wetter ist in Deuts(land mild und hyor- wiegend trübe, stellenweise sind ge:inge Regen- mengen gefallen. Am Bottnishen Busen berrs{t Frostwetter, Nizza meldet 36 mm Regen. Da die Fortdauer der Nordostwinde wahrscheinli E 10 dinfte ziemlih starke Abkühlung in unserer Gegend demnächst zu erwarten fein.
Deutsche Seewarte.
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Hr. Binder.
Theater-Anzeigen.
Königlihe Schauspiele. Dienstag: Opern- haus, 219 Vorstellung, Cavalleria rusti- cana (Bauern-Ehre). Oper in 1 Aufzug, nah dem gleihnamigen Volfksstück von Verga. Musik | von Pietro Maêcagni In Scene geseßt vom Ober- | burg. Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein- ! Hochzeit.
Borher:
Lessing - Theater, stadtiuft. Schwank in 4 Akten von Oscar Blumen-
thal und Gustav Kadelburg. Mittœoch: Die Grofftadtluft, S 4 Akten ron Oécar Blumenthal und Gustav Kadel-
Wallner-Theater. Gewagte Mittel.
Stabl.
von West und Held.
Deutsch von R. Genée,
Anfang 7 Uhr.
Mittwoh: Opernhaus r Schauspielhaus. 229. Vorstellung. Was ihr wollt.
Lustspiel in 4 Aufzügen von Shakespeare, nah Schlegel's UNeberseßung. In Scene geseßt vom ODber- Regisseur Max Grube.
Deutsches Theater. Dienstag: Die Haubeu-
Mittwoh: Der Weg zum Herzeu. Donnerstag: Romeo und Julia.
Berliner Theater. Dienstag: Esther, — Der Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Die Vluthochzeit. Donnerstag: Ein Tropfen Gift.
Hierauf,
Anfang 7 Uhr. : Mittwoch : Der Vogelhäudler. Donnerstag: J
neuer Ausstattung und verstärktem Orchester: Die
Basoche. Komische Opz?er in 3 Akten von Carré.
Musik von André Messager.
In Scene geseßt von Julius Frißshe. Dirigent:
Kavellmeier Federmann. j
der Pariser Parlaments- Advokaten, welche mit ver-
schiedenen Privilegien ausgestattet.
Basoche, welcher au Münzen prägen durfte, wurde
alljährlich in der feierlihsten Weise neu gewählt und
im glänzenden Umzuge zum Swloß geleitet, wo ihn
der König von Frankrei in Audienz empfing.
Zum 1.
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- Dierstag: Zum 28. Male: Besuch nach der Lustspiel in 1 Akt von Alexander Dumas.
Prometheus. l Nach einer mythologischen Tanzdichkung E. Taubert's in 2 Akten von Emil Graeb. Diri- gent : Mußikdirektor Hertel. Schauspielhaus.
Anfang 7 Uhr. 228. Vorstellung. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav
Fest-Vorstellung.
Anfang 7 Uhr.
Dienstag: Anfang 7 Ubr.
Dienstag: Lastspiel in 3 Akten von f, auf allgemeines Ver- 11 | langer: Cavalleria Berolina. Anfang 7è Uhr. Mittwoch und die folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Dienstaa: Der Vogelhändler. Operette in 3 Akten
Musik von C. Zeller. Regie: Dirigent: Hr. Kapellmeister Karpa.
Male,
„Basoche* war eine Zunst
Musik von
Dreien der Glüclichfte. von Labiche und Gondinet.
Die Jour- | Anfang 7è Uhr.
Belle- Alliance-Theater.
fiten, Beleuchtungseffecten 2c.
(7 Bildern) von Ernft Niedt. lies Rennen auf der Pferden. Anfang 7§ Uhr.
Adolph Ernst-Theater.
(Görß. ständig neuen Kostümen. find aus dem Atelier Bukacz. In Scene
Die Grofß- Anfang 7 Uhr.
Thomas-Theater. Alte
Zum 8, Male : Unruhige Zeiten,
A. Conradi und I. Doebber. Emil Thomas.
Deuts von Paul BlockX. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Hierauf, zum 28. Male: Von Sc{hreank in 3 Akten Regie: Emil Lessing.
Mittwoch u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
89, Male mit durchweg neuer glänzender Ausftattung an Dekorationen, Kostümen, Ballets, Waffen-Requi- Jung-Deutschland zur See. Großes Ausstattungs8-Zeitbild in 4 Akten
Im 6. Bilde: Wirk- | und Bühne von
Mittwoch: Jung-Deutschlaud zur See.
57, Male: Der große Prophet. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couvplets von Guftav Musik von Gustav Steffens. Die neuen Dekorationen der Herren Wagner und geseßt von Adolph Ernst.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. Sch{wank in — —
Direktion: Emil Thomas. Dienstag: Zum 6. Male; oder: Lieze’'s Memoiren, Posse mit Gesang in 3 Akten (8 Bildern) von Emil Pohl für das Thomas-Theater neu bearbeitet. Die neuen Couplets von A. Bender. In Scene geseßt von Anfang 7} Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im Les Theater, Näheres die Änschlag- zetiel,
Circus Renz. Karlstraße. Dienstag: Abends 74 Uhr: „Auf Helgoland, oder: Ebbe und Fluth“, gr bydrologishe Ausstattungs-Pantomime in 2 Abthei- lungen mit National-Tänzen (60 Damen), Aufzügen 2c. Dampsschis{- und Bootfahrten, Wasßserfällen, Niesenfontänen kzit allerlei Lichteffekten 2c., arrangirt inscenirt vom Dir. . Renz. Kurst- \{wimmerinnen drei Geschwister Jobnson. S@{luß- Zableau: Grande Fontaine Lumineuse, in einer Höhe von mehr denn 80 Fuß ausstrahlend. Außerdem : Eiserne Ritter des Mittelalters, dargestellt von 12 Herren mit eigens dazu dressirten Schulpferden. — 6 Trakehner Rapphengste zusammen drefs. u. vorgef. von Herrn Franz Renz. — Schulpferd Johanniter, geritten v. Frl. Oceana Renz. — 4 Gebr. Briatore, weltberühmte Akrobaten. — Mlle. Theresina auf dem 20 Fuß hohen Drahtseil. — Mlle. Zephora, Parforcereiterin, — Mr. Franks, Grotesquereiter. — Mr. F. Chiarini, Jockeyreiter 2c. — Komische Entrées und Intermezzos von sämmt. Clowns. Täglich: „Auf Helgoland".
— di
Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl, Hedwig von Arenstorfff mit Hrn. Bankdirektor Arnold Langerfeldt (Lohe—Danzig). Verehelicht: Hr. Lieut. Hars von Burchard mit Frl, Dörthe Ende (Berlin). / Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ferdinand von Baumbach (Ropperhausen). — Hrn Prem.-Lieut. Wilhelm Graf von Hardenberg (Glogau). — Hrn. Hauptmann von Budrißki (Berlin). —
Dienstag: Zum
[ebenden
Diensiag: Zum
Mit voll-
Jakobstraße 2830.
Mußk von
Sing - Akademie.
mit durchaus
(Cello).
Concert-Haus. Concert. Anfang 7 Uhr. Ouv. „Felsenmühle“ Tell* von Rossini baron“ von Strauß. von Alvars (Herr Grünecke).
Der König der
Concerte.
Dienstag, Abends 8 Uhr: Concert von Paul Jensen, Königl. \ächsishec Hof- opernsänger, und Perey Sherwood (Kl.).
Römischer Hof. Dienstag, Abends 74 Uhr: Concert der Sopranistin Helene Mayer unter gef. Mitwirkung der Pianistin Frl. Helene Geisler sowie des Königl. Kammermusikers Herrn Eugen Sandow
Dienstag:
von Meissiger. Scchatwalzer aus dem „Zigenner-
„Pas ordinaire“ für die Harfe Hornquartetre : a. Zwei Sternlein von Kremser, b. Horch, horch! von Bogel (Herren Spohr, Naundorf, Otto und Hausmann).
Eine Tochter: Hcn. Major von Besser (Dt.- Gylau) — Hrn. Grafen Platen von Hallermund (Cadèn in Holstein)
Gestorben: Hr. Amtsfßauptmann Ernst von Laffert-Woldeck (Triwiß). — Hr. Kreisgerichts- Rath a. D, Eri Schulenburg (Graudenz). — Frl. Maria von Reppert (Schweidniß). — Hr. Herrmann Ludwig Weitel von WMudersbach (Wiesbaden). — Frl. Malwine von Humbracht (Luise Ernesti) (Bad Nauheim). — Verw. Fr. Kreisgericts-Rath Auguste Wolff, geb, v. Reichen- bah (Sirehlen).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin
Meyder- S Verlags der Expedition (Scholz).
„Wilhelm
Karl S Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einshließliÞ Börsen - Beilage).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags»
„mit Pflanzen und Laubgewinden geshmüdt. (1709)
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen S1aals-Anzeiger.
Berlin, Montag, den 26. Oftober
L LDD
erma:
Statistik und Volkswirthschaft.
j Zur Arbeiterbewegung.
Die Lohnbewegung unter den deutschen Bu c- druckern scheint in verschiedenen Städten einen wesentlich verschiedenen Verlauf nehmen zu wollen insofern, als in einigen Städten die Arbeitgeber die Forderungen der Ge- hülfen bewilligen oder wenigstens auf Grund von Kon- zessionen zu einem vorläufigen Kompromiß gelangen, während in anderen Orten die Prinzipale die Forderungen grund- säßlih ablehnen, wie z. B. in Posen, Der gestrige „Vor- wärts“ theilt über die Lage in den beiden wichtigsten Städten Berlin und Leipzig Folgendes mit:
In Berlin hat die Gehülfenshaft dem Beschluß der letzten allgemeinen Bucdrucker-Versammlung, in allen Bu(hdruck&ereien Berlins die Kündigung einzureichen, mit garz wenigen Ausnahmen Folge geleistet ; auv die Nichtvereinêmitglieder haben ih in großer Z2hl an der Kündigung betheiligt, ebenso Stereotypeure und das Hülfspersonal. Das Resultat war bis Sonnabend Abend 9 Uhr folgendes: Bewilligt haben sofort alle Forderungen der Gehülfen (Neunstundentag inkl. eine Viertelstunde Frühstück und eine Viertelstunde Vesper. 10 9% Erhöhung des Akkord- lohnes und 333 %/o Lokalzushlag) zwölf Bucbdruckerci-Firmen. Ge- kündigt haben 2324 Seßer und Maschinenmeister, 23 Stereotypeure, 79 Hülfsarbeiter und 263 Hülfsarbeiterinnen. Insgesammt wurden über 3000 Kündigungen eingereiht.
In Leipzig sind die Gehülfenforderungen von der ganzen Groß- industrie des dortigen Buchgewerbes abgelehnt worden, wie das Blatt aus folgendem Situation?bericht ihres Korrespondenten \chbließt : Nach den am Sonnabend aus 76 Druckereien über die Kündigungen der Gehülfen und Arbeiterinnen vorliegenden Nachrihten wurden bewilligt die Forderunaen in neun Druckereien, welhe 118 Seter, 12 Drudcker und 31 Arbeiterinnen beschäftigten. Ju den 67 Drudckereien, in welchen die Kündigungen eingereickt wurden, haben gekündigt etwa 900 Seer, 300 Druckec und 430 Arbeiterinnen; sofort aufgehört haben 50 Seyter, 2 Drucker und 4 Arbeiterinnen; nicht gekündigt haben 307 Setzer, 108 Drucker und 281 Arbeiterinnen (in der Zahl dieser Gehülfen sind Faktoren, Korrektoren 2c. einbegriffen). In den in Frage fommenden 76 Druckereien waren insgesammt beschäftigt : 1379 Seer, 425 Druder, 771 Arbeiterianen.
Die Arbeiterinnen in den Leipziger Druckereien haben den Prinzi- palen folgenden Tarif eingereiht: Die tägliche Arbeitszeit ift eine neunstündige. Minimal-Wochenlohn für Punktirerinnen 13 46, für Anlegerinnen 10 6, für Linkspunktirerinnen 14 1, für Linksanlege- rinzen 11 Æ, für Auslegerinnen und Bücherstuben- Arbeiterinnen bis zum Alter von 16 Jahren 7 4, für Auslegerinnen und Bücherstuben- O P s Iabre 10 M
„Aus Posen wird der Berliner „Volks-Ztg.* beri{tet, daß die dortigen Druckereibesizer die Forderungen der Gebe A zurückweifen. Es soll für Ersaß von Auswärts gesorgt sein, sodaß die Posener Blätter ohne Unterbrehung erscheinen werden. Ein Telegramm meldet dem Blatte, daß die Buhdruckergehülfen der polnischen Druckereien nit gekündigt haben.
i In Erfurt hält man die Bewegung für bedeutungslos, da die Pläße der Kündigenden bereits wieder beseßt sind.
Aus Stuttgart wurde der „Köln, Ztg.“ bereits unter dem 23. d. M. geschrieben, daß in der überwiegenden Mehrzahl der dortigen Zeitungs-Offizinen die Forderungen der Gehülfen bewilligt wurden, Der „Frkft. Ztg.“ wird nun vom gestrigen Tage aus Stuttgart telegraphirt, daß bis jeßt das „Tagblatt* und die eTagwacht“ den Seßtern nahgaben; der „Württemb. Staats-Anz.“ \chloß einen O Die Werkdrucker scheinen zum Widerstande ents{chlofsen f In München haben nach demselben Blatte von etwa 700 Buh- ¿rudergehülfen ungefähr 150 nit gekündigt Die Drudckarbeiten des Landtages find gesichert. — In Würz burg haben von 128 Gehülfen 853, bacunter 70 Verbandsmitglieder gekündigt.
__ Aus Ludwigshafen wird der „Frkf. Ztg.“ am gestrigen Tage geschrieden: Abgesehen von Ludwigshafen, Kaiserslautern und Frankenthal, haben in allen übrigen pfälzischen Städten gestern Abend die Verbandsgehülfen und mit ihnen eine ganze Anzahl Nichtverbandsmitglieder die Kündigung eingereiht, Die Verhand- Ie N E ag fortgeseßt. In
ern wird eifrig daran gearbeitet, eine Einigun Buchdrucker herbeizuführen. \ Gas
In Gera, wo die Kündigung Seitens der Gehülfen, der , Mgdb. Ztg. zufolge, gleichfalls in mehreren größeren Druckereien erfolgt ist, hat eine Druterei die Forderungen sofort bewilligt.
In Weimar haben die Gehülfen der größeren Druckereien die Annahme der bekannten Forderungen von den Arbeitgebern gleichfalls verlangt und eventuelle Kündigung in Aussicht gestellt.
Kunft und Wissenschaft.
—s,. In der am Sonnabend ¿m Bürgersaale des Rathhauses ab- gehaltenen öffentlihen Sitzung des Vereins für die di Ote Berlins brachte der Vorsitzende, Stadtrath Friedel, zunächst zwei für den Verein bclangreihe Ereignisse, ein trauriges und cin freudiges, zur Sprate. Im ersteren Falle handelte es sich um das im 81. Lebensjahre erfolgte Ableben eines langjährigen Vereins- und Vorstandsmitgliedes, des Geheimen Postraths, Ober-Postdirektors und Hauptmanns a. D. F. Sachsfe, Zur Ehrung des Gedächtnisses ihres verstorbenen Vereinsgeno|\sen, der zeitweise auch die Stelle eins ¿weiten und später die des ersten Vor- fißenden inne gehabt, erhob sih die Versammlung von den Sigen, Das zweite, einen erfreulihen Charakter tragende Ereigniß war der Umstand, daß dem Verein von Frau Charlotte von Oven, geb. von Hagen, ein Legat_von 30000 (4 vermacht worden ist und daß Seine Majestät der Kaiser zur Annahme dieses Bermächtnisses die Allerhöchste Genehmigung ertheilt hat; zum Zeiten des Dankes, von welchem \sich der Verein gegen seinen erlauchten Protektor wegen des bekundeten Woblwollens durchdrungen fühlt, brachte der Vorsigende ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser aus, in welches die Versammlun; dreimal begeistert einstimmte. — Darauf sprach Herr Professor Dr, Euler über die während seines Aufenthaltes in Berlin im Jahre 1850 gewonnenen Eindrücke. Der Bortragende gab mit seinen harmlosen und dennoch ergößlihen Mittheilungen ein zusammenhängendes Bild der lokalen und gesellschaftlichen Zustände des damaligen Berlins, zog au das Theater und die Oper in den Kreis seiner Betrachtung und brachte u. A. eine lebhafte Schilderung der erstmaligen Aufführung der Meyerbeer’ schen „Hugenotten“. Längere Zeit verweilte Professor E, auch bei einer Beschreibung der Ber- liner Museen und anderer Kunstsammlungen zu der nunmehr vier Inbraelnte S egenba Zei :
— le von Siemering's Hand gemeißelte Büste des Professors A. W. Eichler is gestern Mittag im Botanischen Muter feierlich geweiht worden. Die Büste hat ihren Ehrenplatz im großen Saal des zweiten Stode3 gefunden, wo die Cycadeen, Coniferen und Palmen vereinigt sind, jene Pflanzengattungen, denen Eichler mit be- sonderer Vorliebe seine Studien gewidmet hat. Der Saal war rei Zu Seiten der Büste, fich schlingt,
um deren Sockel Eichenlaub und Coniferenreis
rir:
batten die Chargirten des Akademishen Vereins für Naturwissen- schaft und Medizin und des Akademisch- pharmakognoftischen Sts mit ihren präctigen Bannern Aufstellung genommen, Von der Familie Eichler s waren die Wittwe und die zweite Tochter erschienen, Die Regierung war durch den Geheimen Regierungs-Rath Naumann die Universität dur den Rektor Gebeimen Regierungs-Rath Professor Dr, Förster, die Akademie der Wissenschaften durch den Geheimen Medizinal-Rath Professor Dr, Du Bois-Reymond, die Landwirth- schaftliche How schule dur den Rektor Professor Dr. Kny, das Museum für Naturkunde dur die Direktoren Geheimer Bergrath Profeffor Dr, Beyrich und Geheimer Regie-ungs-Rath Professor Dr. Möbius, der Botanishe Verein für die Provinz Brandenburg dur die Professoren Dr, Magnus und Dr. Ästherson, die Deutsche Bo- tanishe Gesellschaft dur Professor Dr. Pringsheim vertreten. Die Beier wurde vom Akademischen Gesangverein mit Bellermaunn!s Hymne „Woh! dem, der ohne Wandel lebet* eingeleitet. Dann trat der Direktor des Botanischen Gartens, Professor Dr. Engler vor, um mit der Weihrede eine Stilderung der Verdienste Eichler’s zu verbinden. Er würdigte ihn als vorzüglihen Dozenten und einstigen energischen | Direttor des Botanischen Gartens, der besonders darauf bedact gewesen, ¡ größere Flächen des Gartens nugbar zu machen und mehr roissenschaft- liches System in die Aufstellung der Pflanzen zu bringen, der mit der Errichtung des Botanischen Museums ein Institut ge|haffen habe, das von keinem andern des Kontinents übertroffen und dessen Be- deutung ungeahnt gewachsen sei, seitdem unser Vaterland in die Kolonialpolitik eingetreten. Leider aber babe Eichler vielfa nur säen, aber nicht ernten können, da ihn ein früher Tod aus einem reihen Leben binweggeraffft. Im Namen des Gartens übernahm sodann Professor Engler die Büste mit dem Wunsche, daß der Ver- ewigte im Wollen und im Vollbringen auch ferner ein leuhtendes Vorbild bleibe. Bellermann’s Lied „Den Samen edler Lehrer“ {loß die E é
— Am Sonnabend, Vormittag 11 Uhr, fand, wie der „Magdb. Ztg.“ berichtet wird, die feierliche Einweihung des tes Bibliotheksgebäudes der Universität in Leipzig statt, Der Feier wohnten der Kultus-Minister Dr. von Gerber, der Lehr- körper der Universität, die Spißen der Behörden und viele geladene Chrengäste bei. Durh Gesang des Universitäts- Sängervereins zu St. Pauli wurde die Feier eingeleitet, Sodann übergab der Minister von Gerber im Namen der Regierung dem dcrmaligen Rector Magnificus, Geh Hofrath, Prof. Dr, Binding das Gebäude, worauf dieser dankend erwiderte. Der Erste Bibliothekar, Geh. Hofrath, Prof. Dr. Krehl entrollte dann in längerer Nede cin Bild der Entwickelung der Bibliothek und er- stattete Bericht über den Neubau und die Uebersiedelung, während Prof. Binding noch mittheilte, daß man beschlossen habe, zu Ehren König Albert's tie neue Bibliothek „Bibliotheca Albertina“ zu nennen. Der Feier folgte eine Besichtigung der Bibliothek. Nachmittags fand ein Festmahl in Kiaft's „Hôtel de Prusse“ ftatt, an dem auch der Kultus-Minister theilnahm. Das neue Bibliotheksgebäude ist ein monumentaler Prachtbau, welcher nah den Plänen des Bauraths Arwed Roßbach unter der Oberleitung des Ober-Bauraths Nauck errihtet worden ist; es befindet fich an der Beethoven- straße neben dem Reichsgeriht und gegenüber dem Concert- hause. Die Ueberführung der 400 000 Bände umfassenden Bibliothek in die neuen Räume erfolgte in 180 wohlvers{lo}enen Möbelwagen in einem Zeitraum von se{zehn Tagen. Die beiden Ober- Bibliothekare erhielten Ordens-Auszeihnungen, und zwar Professor Dr Krebl das Komthurkreuz zweiter Klasse, und Dr. Förstemann 4 Ritterkreuz erster Klasse vom Königlich sächsishen Albrechts-
n.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrath zu Konstantinovel hat i seiner Sitzung vom 12 Oktober d. I. die gegen die syrischen a n verhängte zehntägige Quarantäne auf Provenienzen von Mersina (aus- ließli), südlich bis nah Jaffa (aus\chließlich), und zwar vom 11 Oktober an, ausgedehnt. Desgleichen find alle Provenienzen des arabishen Meerbusens von Omelith bis zur Meerenge von Bab el Mandeb, und zwar vom 9. Oktober ab einer Quarantäne von 10 Tagen unterworfen.
Griechenland,
Dur Königlihes Dekret vom 15. Oktober 1891 ist ang:ordnet worden, daß alle Fahrzeuge, welhe aus den Häfen der ibn Tripolis (Syricn) und Sidon gelegenen Küstenstreke kommen, {si vom 12: d V ab einer elftägigen Quarantäne in der Station der ZInfel Delos zu unterziehen haben. Die Häfen der Städte Tripolis, Beirut Und Sidon find in das Q azarantänegebiet inbegriffen. (Vergl. Reichs-Anzeiger Nr. 245 vom 17, Oktobec 1891.)
Handel und Gewerbe.
Nat einer unter dem 11. September im „Diario Official“ veröffentlihten Entscheidung des San Vinisteriums. von Paraguay gelangt der durch Artikel 4 des Geseßzes vom 27, August d. J. eingeführte 20 proz. Zuschlagszoll bei der Verzollung von Mehl nicht zur Hebung.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 5 an der Ruhr und in Oberschlesien. n der Ruhr sind am 24 d. M. gestellt 10581, ni eht- ea Le 540 Wagen, D G In ersGlesien sind am 23, d, M. gestellt 3399, nit rechtzeitig gestellt 866 Wagen; am 24, d, M. sind gestellt 3722, nit rechtzeitig gestellt 549 Wagen, E
: _Subhastations-Resultate,
Ö Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 24, Oktober 1891 die nahverzeihneten Grundstücke zur Versteigerung : Kastanicnallee 91, dem Bauunternehmer Jultus Ditges gehörig ; Nuzungswerth 14005 M; Ersteherin wurde die Handelsgesell- schaft in Firma George u. Nicolas zu Friedrichsberg für das Meistgebot von 226101 46; — Klosterstraße 18, und Marienkirchof 12, dem Seifenfabrikanten A. H, F. G& rubig ge- hörig ; Nußzungtwerth 3700 4; Ersteher wurden der Kaufmann Georg Grubit zu Potsdam, der Ingenieur Franz Grubißtz zu Harburg a. E. und die Frau Anna Mühlenpfort für das Meist- gebot von 20 000 # — Kastanien-Allee 29/30, dem Tischlermeister Carl Brandt gehörig; für,das Meistgebot von 420 000 G wurde der Kaufmann Jac obAppelbau mhierselbst Ersteher. — Adolfftraße 12a, dem Zimmermeister Carl Me § gehörig; Nuzungswetth 12 100 4; für das Meistgebot von 155000 # wurde der Baumeister F. W. Schure hierselb Ersteher. — Weißenburgerstraße 39, dem Klempnermeister Carl Hancke gehörig; Nuzßungswerth 23 300 4, Ersteher wurde der Kaufmann Gu|tav chwarz, Grüner Weg 21, für das Meistgebot von 350 000
Beim Königlichen Amtsgericht Il Beclin wurde am selben Tage das Verfahren der Zwangtversteigerung, betreffend das Grundstück zu Reinickendorf belegen, dem Fuhrherrn Julius
Kämmerer gehörig, aufgehoben.
189A.
Sa
__ Berlin, 24, Oktober. (Wothenbericht für St&ävp Stärke fabrikate und Sea von Mar Saberares Ia. Sartoffelmehl 303—32 #, La. Kartoffelstärke 307—32 IIa. Kartoffelstärke und -Meßhl 28—30 4, feute Kartoffel- stärke loco und parität Berlin 16,75 4, Fabriken bei Frankfurt a. D, zahlen frei Fabrik 16,40.A, gelbec Syrup 32 — 321 db Capillair - Erport 344—368 4, Gapislair - Sorup 334x—34L 6, Kartoffelzuter gelber 3253—334 A, do, Capillair 347 —351 t, Rum-Couleur 40—4] „46, Bier - Couleur 40—41 „6, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 37—39 #, do. sekunda 33—34 4, Weizenitärke (fleinst.) 44—46 #, Weizenftärke (großst.) 50—51 Ps Hallesche und Sÿlesishe 50—51 46, Reisstärke (Strablen) 47— 483 „#6, do. (Stüdken) 44—45 #4, Mais-Stärke 36—37 (4, Schabe- stärke 35—36 46, Victoria-Erbsen 22—26 #4, Koherbsen 221—25 #4 grüne Erbsen 22—25 #Æ, Futtererbsen 185—19 , “Leinsaat 27—283, Linsen, große 48—64, do. mittel 38 —48, do. kleine 28—38 46 gelb. Senf 20—30 4, Kümmel 34—40,4, Mais loco 161—1 7E, Pferde- bohnen 18—183 #, Buchweizen 17—187 4, inländische weiße Bohnen 22— 25 o, weiße Flahbohnen 24—27 4, ungarisWe Bohnen 19— 21 M, galizise und russishe Bohnen 17—19 4, Wien 15—16 4 Hanfkörner 23—25 „4, Leinkuhen 184—194 46, Weizenshale 13—1 314, Roggenkleie 14—14} 46, NRapskuhen 15—154 „46, Mohn, blauer 48—54 Æ, do. weißer 54—70 M, Hirse, weiße 22—25 46 Alles per 190 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 0009 kg.
— In der vorgestrigen Generalversammlung der ¡„Darvene Bergbau- Aktiengesell\chaft“ wurde die Bilanz für 1890/91 genehmigt, Entlastung ertheilt und eine Dividende von 209%. zahlbar am 2. November, beschlossen, Die aus\cheidenden Aufsihtsraths- Mitglieder Freiherr v. d. Borch aus Westhausen und Justiz Rath Winterfeldt - Berlin wurden wiedergewählt. In der heutigen Generalversammlung der „Dortmunder Bergbau- geselisGaft" wurde die Auszahlung einer Dividende von 10 % beshlossen, — Der „Köln. Ztg.* zufolge erklärte der Vorstand, die Wiederaufnahme der ganzen Kokeserzeugung zu Neujahr für wahr- s{einlih; die jeßige Einschränkung sei lediglich in Nücksihtnahme auf die inländishen Eisenwerke erfolgt, welhe über die Kokes- verkäufe an das Ausland, die natürli zu dortigen Marktpreisen abges{lossen werden mußten, Klage geführt hätten. Die Zurückhaltung habe den inländischen Zehen geschadet, denn der Absay lel nur den ausländischen Gruben zuge- fallen. Bet voller Förderung köänte den inländishen Abnehmern eber etwas nachgegeben werden; die Verbände müßten i jeßt und zu- künftig bewähren. Die Kohlenindustrie müsse fich wohlbewußt bleiben, daß sle mit den anderen Industrien zusammenhänge, sie bilde aber \e*bst einen wichtigen Zweig und sei daher niht gewillt, jeden Rück- gang bei den anderen Zweigen auszugleihen. Von der Kohlenförde- rung des laufenden Geschäftsjahres seien drei Viertel verkauft.
E vorgestrige Hauptversammlung des rheinisch-we st- fälishen Roheisenverbandes beshloß, wie die „Köln. Ztg," meldet, an den bisherigen Preisen festzuhalten. /
E Die Hauptversammlung der Wissener Bergwerke ges nedmigte den Rechnungsabschluß und wählte die ausscheidenden Mits- glieder des Aufsichtsraths wieder. Der Vorstand berihtete, es herrsche bei unveränderten Preisen regere Nachfrage für Roheisen ; einige Aus- fuhrgeschäfte jeten abgeshlossen worden,
— In der Generalversammlung der Märkischen Maschinen- bauanstalt zu Wetter a. d. Ruhr, vormals Kamp u. Co. vom 24. d. M. wurde die Aenderung des § 12 der Statuten dem Vorschlage des Aufsichtsraths gemäß, ebenso wie die Bilanz cin- stimmig genehmigt und die Dividende auf 6+ °% festaesezt. Banguier Ewald Uders wurde einstimmig in den Aufsichtsrath wiedergewählt. Im Geschäftsberit wurde hervorgehoben, daß der gegenwärtige Ge- \chäft8gang befriedigend ift und genügende Aufträge vorliegen.
Hamburg, 24. Oktober, (W. T. B.) Die Dividende der Vereinigten Gummiwaarenfabriken Harburg-Wien ist für das mit dem 30. Jani d. I. beendete Geschäftsjahr auf 20 0% gegen 29% im Vorjahre festgeseßt worden,
Dortmund, 24, Oktober. (W. T, B.) In der heute statt- gehabten Aufsichtsrathssizung der „Union“, Aktiengesell\chaft für Bergbaus-, Eisen- und Stahlindustrie inDortmund, wurde die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Der Bruttobetrieb2gewinn beträgt abzüglich der Zinsen und Generalunkosten rund 4060000 46 Hiervon werden zu Abschreibungen und Zurück- stellungen 3 200 000 #6 verwendet; es wird die Vertheilung einer Dividende von 2 % vorges{lagen.
Leipzig, 24, Oktober, (W. T. B) Kammzug-Termin- bandel La Plata. Grundmuster B. per November 3,671 4, per Dezember 3,70 M, per Januar 3,724 4, per Februar 3,75 4, per_ Mârz 3,75 #, per April 3,75 ,6, per Mai 3,09 #46, per Juni 3,772 #6, per Juli 3,774. 46, per August 3,80 46, per September 3,80 „4, per Oftober 3,80 4 Umsag 180 000 kg. Behauptet.
Wien, 24, Oktober, (W. T. B.) Wie das „Fremdenblatt“ meldet, ist die Verwaltung der Südbahn bereits im Besitze der Bedingungen, unter denen die österreihische Staatsverwal- tung bereit ift, die ôsterreihishen Linien der Südbahn zu über- nehmen. Sobald die leßtere ihre Gegenvorshläge gemabt haben würde, follen die meritorishen Verhandlungen beginnen. Es \tünde Übrigens fet, daß die Transaktion mit der Südbahn vor der Ver- staatlihung der Nordbahn durchgeführt werden würde.
Wien, 24. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch- ungarischen Staatsbahn (österreihishes Netz) für den Zeitraum vom 11, bis 20. Oktober 807 241 Fl, Minderetnnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 19 498 Fl.
— 26, Oktober. (W. T. B) Ausweis der Südbahn in der 108 vom 15, bis 21. Oktober 915434 Fl, Mehreinnahme
London, 24, Oktober. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen - ladungen angeboten.
— 26. Oftober. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 17. Oktober bis 23. Oktober: englischer Weizen 4280, fremder 22 563, englishe Gerste 3164, fremde 25 766, englische Malzgerste 14 880, fremde —, englischer Hafer 853, fremder a T ua englisches Mehl 23 492, fremdes 26 595 Sack und
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M oskau, 7, Oktober. Das Moskauer Kommerzgericht hat für die zahlungsunfähigen Firmen Ani)sim Tjuljaew und Söhne (Passiva 1974 399 Rbl., Aktiva 1542625 Rbl.) und D. E. Gratshew und Sohn Administrationen eingeseßt, Gegen die leßtere Firma sind Forderungen im Gesammtbetrage von 670727 Rbl. — abgesehen von der durch Verpfändung sichhergeftellten Forderungen — geltend gemacht worden,
__ Bern, 24. Oktober. (W. T. B) Der Verwaltungsrath der eidgenössischen Bank hielt heute eine Sißung ab, in welcher die laufenden Geschäfte erledigt und der Bericht über die jeßige Lage der Bank entgegengenommen wurden, Am 14. November findet
wieder eine Sißung ftatt, um einen weiteren Bericht, namentlih auch über die Geschäfte, welhe zu Angriffen auf die Geschäftsführung der Bank Anlaß geboten haben, entgegen zu nehmen. In Folge der Be- theiligung der Bank in argentinishen Werthen sollen nit dret Villionen, fondern zu den jeßigen tiefsten Coursen hödstens 390 000 Fr. gefährdet sein. Von einer L'quidation ift zur Zeit gar nit die Rede.
New-York, 24, Oktober. (W. T. B) Die Börse bes wahrte bei ruhigem Verlaufe durchweg feste Haltung. Der Umsay